Spielen jetzt mehr Menschen Brettspiele als früher?

  • In der Zeitschrift "Games orbit" wird im Vorwort auch gesagt dass immer mehr junge Erwachsene zwischen 25 und 35 Jahren Brettspiele zocken.


    Ich bin da schon vom Alter darüber und habe Brettspiele erst in den letzten 4 Jahren wieder neu entdeckt... vor allem auch die Solo-Brettspiele(von denen gibt es bei mir auch keinen Stapel der ungenutzen Spiele da hier einfach fast immer die Möglichkeit besteht diese zu spielen).


    In meinem familiären Umfeld kann ich überhaupt nicht feststellen dass Interessen an Brettspielen vorhanden ist...bzw auch kaum vorhanden war.

    Ich habe auch allgemein das Gefühl dass Gesellschaftsspiele immer noch ein Hobby sind, das nicht die grosse Masse an Reichweite hat .



    Seht ihr das auch so?

    Ich liebe nur Solo-Spiele mit Gewinnen-Verlieren Voraussetzung (keine reinen Highscore-Jagden)

  • Ich bin 30 und spiele seit ca. 2,5 Jahren wieder und habe sowohl meine Frau als auch zwei Arbeitskollegen dazu bekommen. Ebenso höre ich immer wieder mal von anderen Arbeitskollegen das sie jetzt neuerdings auch spielen und/oder mich um ein paar Empfehlungen bitten. Alle in dem Alter.

  • Subjektiv betrachtet - Ja, es scheinen sich mehr Leute fürs Brettspielen zu interessieren.

    Objektiv betrachtet - wie will man das beurteilen, vielleicht das die Messe Essen immer mehr Besucher anlockt?

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Ich bin auch erst seit zwei Jahren in dem Hobby drin. Ich denke, was die Entwicklung angeht, sieht man schon einen deutlichen Aufwärtstrend.


    Sieh dir mal hier die Statistik für dieses Forum, für das Jahr 2019 an.


    Unknowns Statistik 2019


    Offensichtlich scheint das Interesse in den letzten Jahren deutlich gestiegen zu sein.


    Ich glaube, die viel spannende Frage ist: Warum steigt das Interesse? Was macht dieses Hobby plötzlich so interessant?

  • Ich spekuliere darauf, dass es in Zeiten, in denen viele Menschen 8-10 Stunden am Tag im Büro am PC sitzen und zudem das Smartphone ein ständiger und treuer Begleiter ist, in den letzten Jahren Streamingdienste ohne Ende aus dem Boden geschossen sind und einem Millionenfach mehr Serien und Filme anbieten, als man je gucken könnte, ein analoges Spiel einfach auch ne schöne Abwechslung ist.

    Und es ist auch eine Altersfrage, jetzt mit um die 30 sind wir selbst und auch viele Freunde viel eher für einen gemütlichen Spieleabend zu haben, als vor 10 Jahren. Da ist man ja eher noch um 6 aus dem Club getorkelt :dirol:

  • Mein Sohn hat gerade bei einem neuen Arbeitgeber angefangen, einer kleinen Software-Firma in Hamburg. Die ersten Tischtennis-Partien mit den Geschäftsführern sind schon gelaufen, demnächst steht sein erster Firmen-Spieleabend an :)

  • Ich bin mir da nicht sicher, ob tatsächlich mehr gespielt wird, oder ob es nur, vor allem für uns Vielspieler, sichtbarer ist.


    Durch die mannigfaltigen Freizeitaktivitäten müssen sich Brettspiele eigentlich gegen die ganzen Serien, Fun-Sportarten, Computerspiele durchsetzen und die "alten" Hobbys wie Modellbau, Malen o.ä. gibt es ja auch immer noch.

    Trotzdem wird mehr über Brettspiele berichtet und die Auswahl wird immer größer. Wie viele Dinge wird es mehr zum Event. Man geht nach Essen, wie auf ein Konzert oder ein Festival, um danach sein "Loot" zu präsentieren. Das ist sichtbar, aber wird davon auch mehr gespielt?


    Dazu kommt, dass früher doch auch sehr viel gespielt wurde. Nur die Auswahl war nicht so groß. Aber wie viele Stammtische mit Skat, Schafkopf oder Doppelkopf gab es? Wie viele Schachclubs waren regelmäßig besucht und wie oft gab es Bridge- oder Canasta-Runden? Ich denke, dass das insgesamte Interesse an Spielen nicht zugenommen hat. Selbst mein Vater hat in den 70ern schon regelmäßig mit seinen Kumpels gespielt, so wie ich das auch in den 90ern getan habe und meine Kids bald auch tun werden.


    Wo ich vielleicht zustimmen würde ist, dass Brettspiele mehr zur "Hauptbeschäftigung" an einem Abend werden. Viele Schafkopfrunden wurden bei mir früher so nebenbei gespielt. In Pausen, beim Stammtisch und zu ähnlichen Gelegenheiten, aber man hat sich dabei auch oft über Gott und die Welt unterhalten. Das passiert bei einer Partie Crystal Palace eher nicht.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Ich kann zumindest für meinen Dunstkreis sagen, es nimmt zu. Und schuldig bin ich daran, weil ich den Leuten bei passenden Gelegenheiten Brettspiele auf die Nase binde. Die Quote derer, die das dann gut finden und danach selber weiter spielen ist erstaunlich groß.

    Vielspieler im Körper eines Gelegenheitsspielers

  • Ich denke wir leisten gemeinsam immer noch Missionsarbeit :)

    Ich habe, neben unserem wöchentlichen Treffen, in unserer Abteilung inzwischen einen festen Spieletag (1x im Monat) etabliert, und meine erwachsenen Kinder tragen das Spielen ebenfalls in die Fläche.

    Im Freundeskreis haben wir auch unterschiedliche Familien und Partyspielgruppen.

    Ergo: für mein Umfeld kann ich das bestätigen.


    Das Thema ist für unsereins präsenter als noch vor 10 Jahren. Wie dies jedoch von nicht Spielern Aufmerksamkeit erregt bin ich skeptisch, da oft nur die eigenen Interessen verfolgt werden.

  • Ich beobachte das auch. Es kommen mehr und mehr "Jüngere" zum Spieletreff. Es kommen da Leute von 18-70 und echt bunt durchmischt. Allerdings weiß ich bei vielen nicht, woher die Lust zum Spielen und Spiele kennenlernen kommt.


    Ich habe selbst mit Anfang/Mitte 20 angefangen zu spielen; nachdem wir mehrere Jahre lang nur Rommee gespielt haben, dann unsere Weihnachtsgeschenke Adel verpflichtet und Carcassonne dazwischengeschoben haben - und irgendwann dachten, dass es da draußen noch mehr geben muss... Das ist sicherlich mehr oder minder der klassische Einstieg. Die Leutchen heute mit Anfang / Mitte 20 sind da über unser damaliges Level weit hinaus ;)


    Allerdings gibt es auch weiterhin ganz viele Menschen jeden Alters, die sich nicht vorstellen können, dass sich Menschen stundenlang an einen Tisch setzen, um Spiele zu spielen, ohne etwas anderes dabei zu tun. Ein kurzes Spiel mal - ja. Mit dem Kind auch mal 2 Partien eines Kinderspiels. Aber mehr!?!?!? Im Büro vermittelt man mir dann und wann das Gefühl, dass ich ein Außerirdischer bin, so verdutzt, wie mich alle anschauen, wenn es aufs Spielen kommt. Dass man uU gar ein ganzen Wochenende oder länger damit zubringen kann, kann hier zumindest keiner verstehen ;) Mir ist in meinem ausschweifenden Berufsleben tatsächlich noch kein zweiter spieleinteressierter Mensch begegnet.... Die Baubranche gibt da offenbar nicht so viel her


    ;) Oder alle verbergen sich ;)

    Was man ernst meint, sagt man am Besten im Spaß (Wilhelm Busch)

  • In meinem persönlichen aber auch beruflichem Umfeld: eindeutig ja.

    Das ist aber vielleicht auch kein Wunder, diese Beobachtung zu machen, wenn man in einem Spieleladen arbeitet ;)!

    Zudem habe ich 3 Jahre lang, wöchentlich in der örtlichen Tageszeitung kurze „Empfehlungen“ für Spiele geschrieben ( mit Foto vom Spiel und von mir).

    Das hat dazu geführt, dass mich fremde Menschen ( z.B. beim Bäcker oder in der Apotheke) angesprochen haben, um sich mit mir über Spiele/n auszutauschen. Ja, aus meiner Sicht hat das Interesse in der Bevölkerung am Spielen zugenommen.

    Indikator dafür ist auch, dass man in jeder Buchhandlung mittlerweile eine kleine Ecke mit Karten- und Brettspielen findet. In den großen Ketten sogar ganze Abteilungen. Und wenn die Leute die Spiele nicht kaufen würden, würde das Sortiment auch ganz schnell wieder verschwinden.

    Weiterer Indikator ist für mich der Anteil der jüngeren Menschen zwischen 20 und 35 Jahren, die die Spielemesse in Essen besuchen und in den letzten 3-4 Jahren deutlich zugenommen haben.

    Und last but not least die jungen Leute, die zunehmend in den Laden kommen führen mich zu der Aussage: ja, es werden mehr Brettspiele gespielt, als noch vor 5-10 Jahren.

  • Brettspiele verbreiten sich wie ein Virus... nur langsamer :D

    Ein neuer Spieler kommt in die Brettspielgruppe. Ihm gefällt, was er erlebt, und kauft ein Spiel, braucht jetzt 2-3 neue Mitspieler. Und so weiter. Es ist völlig unabdingbar, dass es ein Wachstum gibt, da es ja auch immer mehr Menschen gibt, und speziell in den westlichen Ländern immer mehr Konsum.

    Die Brettspielbranche könnte so viel schneller wachsen, wenn nicht drei Dinge dagegen arbeiten würde.

    - eine unüberschaubare Menge an Brettspielen
    - ein stetig höher werdender Preis

    - immer verkompliziertere Regelwerke, die teilweise nicht intuitiv geschrieben sind.


    Hilfreich sind dahingegen:
    - Immer mehr kleine Messen

    - Immer mehr SpieleCafes
    - Immer mehr Media Content
    - und ich sage mal: Der US Einfluß auf die Spieleindustrie, die einfach mehr Thema statt Mechanik fördert. Und Thema verkauft sich besser. Als gutes Beispiel die neuen Spiele von Properous Hall / Ravensburger USA (35$ bei Target) Horrified, Jaws und auch das neue PUSH... gute Spiele, günstiger Preis, Ansprechendes Design und Thema.

    So geht es. Und nicht die dritte Iteration von Castles of Tusburgundy

  • Ich bin mir nicht sicher ob es wirklich sehr viel mehr Brettspieler gibt oder durch Internet speziell Youtube die Sendungswirkung höher ist, bzw. es zu einer anderen Wahrnehmung kommt.


    Ich hab letztes Jahr mal einen Kollegen überredet und er wir haben mit seiner alten Rollenspielrunden 2x einen Brettspielabend (Small World) gemacht, der ziemlich gut ankam, aber das ist dann auch wieder eingeschlafen.


    Ich denke viele Tabletopper kommen ab einem gewissen Alter zum Brettspielen. Ich habe früher auch mehr 40K und Battletech gespielt und da bin ich jetzt ganz raus.

    Auch der Dennis von DICED hat sowas letztens gesagt und Prompt ein Review von TI4ed auf seinem sonst reinen TT-Kanal gezeigt.

    “Once you've got a task to do, it's better to do it than live with the fear of it.”

  • Wären für mich zwei verschiedene Grundfragen.

    Der Threadtitel "Spielen jetzt mehr Menschen Brettspiele als früher?" wäre ein klares "ja" für mich. Selbstverständlich. Und die Zahl steigt auch weiterhin an. Sieht man ja allein an Kickstarter und den Besucherzahlen von Essen, dass unsere Branche boomt und eher nicht stagniert. Seit Jahren gibt es da einen Anstieg.


    Aber das hier:

    Ich habe auch allgemein das Gefühl dass Gesellschaftsspiele immer noch ein Hobby sind, das nicht die grosse Masse an Reichweite hat .

    Ist etwas anderes und stimmt natürlich auch. Brettspiele sind einfach nicht so groß wie z.B. Computerspiele oder Konsolenspiele und das sollte man sich denke ich auch problemlos eingestehen können. Wir sind da eher kleine Hüpfer und noch nicht so im allgemeinen Diskurs angekommen. Auch wenn sich hier ebenfalls mittlerweile immer mehr Artikel in hiesige Zeitungen oder auch größere Online-Magazine verirren. Das ist schön, reicht aber einfach noch nicht.


    Insgesamt wachsen wir also, sind aber noch nicht an den großen Playern dran und werden diese wahrscheinlich auch nie erreichen I guess.

    Lg

  • Es gibt mehr Menschen als früher. Demnach spielen wohl auch mehr Menschen Brettspiele als früher. Die eigene Medienreichweite ist größer als früher, demnach bekommt man von mehr Brettspielern mit. Subjektiv empfunden gibt es mehr Brettspieler, aber immer noch sind die Nicht-Brettspieler in der Mehrheit.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Ich war vor wenigen Wochen in einer kleinen Spiele-Ausstellung in Wasserburg. Dort hat die Führerin gesagt daß Gesellschaftsspiele einen größeren Verkaufsumsatz und Verbreitung hätten wie die Computer/Videospielbranche. Aber das ist wohl eine völlige Fehlaussage gewesen nehme ich an.


    Ich stelle ja von meiner Seite schon fest dass es nicht so leicht ist Leute zu finden um regelmässig Brettspiele zu spielen.


    Auch in den Gruppen in denen ich bin ist nicht so die große Resonanz der Beständigkeit. Viele kommen nur ein oder zweimal und dann bleiben die Gruppen sehr sehr klein und die Spieldauer ist in diesen Gruppen wo ich bin, nur so eine knappe Stunde oder 2 Stunden ...in einer anderen Gruppe spielen sie ausschliesslich immer die selben Ururalt-Standartspiele. (ich selber spiele gerne altes und neues)



    Mittlerweile ist es zwar bei mir ein klein wenig besser geworden um auch meine eigenen Spiele spielen zu können mit anderen (Kinderspiele und leichte Familienspiele) aber das ist immer noch nicht so richtig ausgefüllt. Gerade für größere Familienspiele oder gar leichte Kennerspiele bräuchte ich aber auch eine gewisse Regelmässigkeit da ich die Regeln sehr schnell wieder vergesse(und ich ziemlich lange brauche um Spielregeln zu beherrschen aber mit der Wiederholung und regelmässigkeit wird das besser). Und es ist eigentlich schon ein gutes Gefühl zu wissen wie die Spiele funktionieren. Deshalb bin ich auch froh dass es Solo-Spiele gibt. Mein Bestreben wird es aber weiterhin sein dass ich auch meine etwas größeren Spiele irgendwann spielen kann und hoffentlich auch mal in einer gewissen Regelmässigkeit...


    Irgendwie habe ich es geschafft eine Freundin zu haben, aber die spielt einfach grundsätzlich gar nix.

    Ich liebe nur Solo-Spiele mit Gewinnen-Verlieren Voraussetzung (keine reinen Highscore-Jagden)

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  • OT:

    Sympathikus

    Da ich auch aus der Ecke komme: Hat sich Wasserburg gelohnt? Hab die Werbung gelesen, mich dann aber doch nicht durchringen können.

    Ich habe lange Zeit mit dieser Ausstellung geliebäugelt und konnte tatsächlich auch etwas damit anfangen. Ich habe zum Beispiel allgemeines über Spielkarten gelernt.....aber jetzt kommt das Aber::DDie Ausstellung war nur ein einziger Raum und davor war noch ein kleiner Gang (da war ein Bild von einem berühmten Maler). Während der Führung war es dann auch noch vom Kinderlärm so laut dass man Mühe hatte es zu verstehen...und die Ausstellung war halt wirklich klein und dann auch nur ein minimaler Bereich wo die moderneren Spiele standen (welche durchaus Nostalgiegefühle erweckten). Gelernt habe ich auch dass es im Mittelalter einen König gab der ein großes Spielebuch verfassen lies. Auf den Texttafeln stand dann auch dass sowas wie ein "Boom" dann auch erst so etwa nach den 1990er Jahren entstand.....


    Allgemein würde ich aber sagen dass niemand etwas verpasst hat wenn er die Ausstellung nicht gesehen hat ...weil sie einfach klein war. Wenn ich da in die Spiele-Messe nach München fahre...dann bekomme ich erst ein wirkliches Gefühl was Brettspiele und Brettspiel-Gesellschaften in der heutigen Zeit sind (Essen ist mir allerdings zu weit ...dafür bin ich dann vielleicht noch nicht Fan (oder heutzutage sagt man wohl Geek) genug)



    Andererseits muss ich zur Wasserburger Ausstellung dazu sagen dass es nicht teuer war und man auch das normale Stadmuseum mit dem Ticket besuchen konnte(die kleine Spiele-Ausstellung war eine Sonderausstellung des Stadtmuseums) und da gibt es schon eine ganze Menge zu sehen.

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  • In einer Bücherei in meiner Nähe wurden schon öfter Spiele-Nachmittage angeboten und die wurden immer abgesagt weil kein Interesse vorhanden war(da hätte es sowohl Kinderspiele wie auch Familienspiele aber auch Kennerspiele wie sowas wie "Villen des Wahnsinns" zu spielen gegeben also eigentlich kunterbunt). In der Spiele-Szene nennen sich viele ja "Geeks" wenn man sich im Internet so umschaut. Das bedeutet ja Außenseiter.


    Es ist wohl wirklich kein Hobby das die breite Masse hat.

    Ich liebe nur Solo-Spiele mit Gewinnen-Verlieren Voraussetzung (keine reinen Highscore-Jagden)

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  • Ich denke, das es bedingt durch die Menge der Brettspiele, einige Menschen mehr zum Brettspiel angeregt werden, aber es nicht unbedingt die breite Masse ist. Natürlich sieht man auf der Spiel in Essen 1000de Menschen, aber das ist die Ansammlung der Interessierten, da verschwimmt die Wahrnehmung. Wer nicht Interessiert ist geht auch nicht hin.


    Des weiteren machen sich, wie hier auch, die Brettspielbegeisterten bekannter und öffenentlicher, könnte man denken es sind viele. Nein, es sind die Gleichen wie vorher, aber nun "kennt" man sich und sieht sie.


    Zudem haben auch andere Medien zugenommen, welche leichter und gedankenloser konsumiert werden...das ist die breite Menge der Bevölkerung.


    Mein Statement: es spielen prozentual gemessen an der Einwohnerzahl nicht mehr Menschen, leider.

  • In einer Bücherei in meiner Nähe wurden schon öfter Spiele-Nachmittage angeboten und die wurden immer abgesagt weil kein Interesse vorhanden war.

    In unserer Kita (70 Kinder) lief‘s genauso: ein brettspielbegeisterter Erzieher wollte einen Brettspieleabend für die Eltern aus der Taufe heben. Rückmeldungen (mich eingeschlossen): zwei. Hat mich überrascht. Dieses Jahr soll ein zweiter Versuch gestartet werden.

    Einmal editiert, zuletzt von utechle ()

  • Mir ist in meinem ausschweifenden Berufsleben tatsächlich noch kein zweiter spieleinteressierter Mensch begegnet.... Die Baubranche gibt da offenbar nicht so viel her


    ;) Oder alle verbergen sich ;)


    Ich tippe auch, dass es da signifikante Unterschiede gibt zwischen den einzelnen Branchen. Nimm doch mal "Men at Work" mit zur Arbeit ;)


    Wir sind hier im Büro gut 40 Leute, davon haben 3 zumindest 100+ Spiele zuhause. Ich denke, dass ich mit etwas drängeln 8 bis 10 Leute davon in der Mittagspause an den Spieletisch bekäme.

  • Habe ich auch schon drüber nachgedacht. Es gibt ja einige Spiele, die in der Branche angesiedelt sind. Bei einem größeren Team würde ich den Versuch tatsächlich vielleicht noch einmal wagen, bei uns insgesamt 4 sehr unterschiedlichen Menschen derzeit eher nicht ;)


    Zumal ich den Spruch von Platon auch immer im Hinterkopfe habe: "Beim Spiel kann man einen Menschen in einer Stunde besser kennenlernen als im Gespräch in einem Jahr." - und ganz ehrlich: DAS ist etwas, was ich in diesem Team nicht möchte... :/


    Ich glaube, in Software-Buden o.ä. wäre die Trefferquote durchaus höher ;)

    Was man ernst meint, sagt man am Besten im Spaß (Wilhelm Busch)

  • Ich glaube, in Software-Buden o.ä. wäre die Trefferquote durchaus höher

    Wir sind eine New Media Firma mit ca. 150 Mitarbeitern und eigener digitaler Games Unit. Unsere Skype-Gruppe für Leute, die behaupten, Brettspiele spielen zu wollen, umfasst fast 30 Leute.

    Zu den Spieleabenden in der Firma kommen trotzdem immer bloß die gleichen 5-6.


    Meine Erfahrung ist, dass viele Menschen behaupten, Brettspiele zu mögen und gerne zu spielen, de facto aber nur sehr wenige dann wirklich den Hintern hochbekommen (und die Voraussetzungen für einen Spieleabend könnten bei uns kaum besser sein: Tolle Räume & Tische, Snacks werden geboten, Spiele werden mitgebracht, erklärt und die Leute müssten quasi nur vom Arbeitsplatz an den Spieltisch 'fallen', und bekommen es trotzdem nicht hin).

  • Also ich kann einigen Vorrednern zustimmen und auch die These untermauern, dass gerade die Altersgruppe 25-35 besonders den analogen Spielen zugeneigt ist unterstreichen.
    Wir haben unsere Spielegruppe (ist bei der Arbeit entstanden und oh wunder - wir sind Software Entwickler) seit 2013 und bestimmt 80% die dazu kamen waren genau in diesem Alter.
    Spekulationen woran das liegt können folgende sein.
    Man kommt vom Studium ins Berufsleben und plötzlich starrt man so viel auf den Monitor, dass man einen Ausgleich braucht.
    Während dem Studium ging man vll. feiern nun wird man "älter und reifer" und pflegt einen gediegenen Abend mit lockerem Austausch, bei dem ein kleines Spiel auch nicht gerade fehl am Platz ist.
    Ich kann für mich und viele meiner Mitspieler sprechen, dass gerade das für viele die Beweggründe sind (oder waren)

    Unsere Gruppe wächst, neue Kollegen kommen dazu, jemand wird mitgebracht und bleibt bei uns hängen und ja jeder Spieler ist wieder ein Multiplikator wie @dawue chon geschrieben hat :D

    Ich finde es toll dass unsere Hobby so wächst, aber gleichzeitig finde ich (gerade auch in meiner Tätigkeit als Youtuber) es erschreckend wie viele neue Spiele auf den Markt kommen. Wenn es uns Vielspielern schon schwer fällt, wie sollen dann 'Max und Monika Mustermann' von nebenan das ganze überschauen können? Die Perlen zu finden wird immer schwerer. Klar machen viele verschiedene Berichterstattungen es einem ein stück weit leichter, aber letztendlich muss jeder selbst für sich entscheiden.

    Ich freue mich über jeden in der Familie der spielen möchte und über jeden Mitspieler der den weg an den Spieletisch findet :)
    Euch weiterhin viel Spaß beim Spielen

  • In einer Bücherei in meiner Nähe wurden schon öfter Spiele-Nachmittage angeboten und die wurden immer abgesagt weil kein Interesse vorhanden war.

    In unserer Kita (70 Kinder) lief‘s genauso: ein brettspielbegeisterter Erzieher wollte einen Brettspieleabend für die Eltern aus der Taufe heben. Rückmeldungen (mich eingeschlossen): zwei. Hat mich überrascht. Dieses Jahr soll ein zweiter Versuch gestartet werden.

    Wir machen bei uns in der Kita im März einen Spielenachmittag (Samstags), jeder Erzieher hat 2-4 Spiele zu betreuen. Somit kommen wir auf knapp 40 Spiele.

    Schauen wir mal, wie viele da auftauchen :)