EXIT = Einmal spielen, dannach in den Müll?

  • Mit jemanden, der mutmaßlich ein auf Jahre ungespieltes [setze beliebiges, in China unter zweifelhaften Bedingungen aufwändig produziertes Mini-KS-Monsterspiel] im Schrank hat, das eventuell sogar noch eingeflogen wurde, weil ein paar Backer auf KS soviel Druck gemacht haben, den angekündigten Ausliefertermin zu halten, daß sich die Firma nicht anders zu helfen wußte, diskutiere ich sicher nicht über die Umweltverträglichkeit von EXIT-Spielen. :)

    Den Schuh kann sich ja anziehen, wer will.

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • Mit jemanden, der mutmaßlich ein auf Jahre ungespieltes [setze beliebiges, in China unter zweifelhaften Bedingungen aufwändig produziertes Mini-KS-Monsterspiel] im Schrank hat, das eventuell sogar noch eingeflogen wurde, weil ein paar Backer auf KS soviel Druck gemacht haben, den angekündigten Ausliefertermin zu halten, daß sich die Firma nicht anders zu helfen wußte, diskutiere ich sicher nicht über die Umweltverträglichkeit von EXIT-Spielen. :)

    Den Schuh kann sich ja anziehen, wer will.

    Musst Du ja nicht.

    Ich wollte mit meinen Beiträgen nur meine Gedanken zum Thema (und auch ein wenig darüber hinaus) äußern, auch wenn das Thema an sich im Vergleich zu anderen Bausteinen sicherlich nicht sonderlich relevant ist - wie Du es ja auch sagst.

    Daher bin ich ja seit geraumer Zeit dabei, genau diese größeren Bausteine ebenfalls stark bis ganz abzubauen, damit eben auch die großen Mini-KS-Monsterspiele nicht mehr im Schrank landen...

    Wenn Du Dich da nicht wiederfindest, ist das doch in Ordnung.

    Ich verstehe nur nicht, warum es deshalb auf diese persönliche Ebene gehen muss...

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

  • Bzgl. Kopieren und weitergeben

    Ist das denn nicht urheberrechtlich geschützt und darf man das dann sogar noch weitergeben?

    Kopien zum Eigenbedarf sind in begrenzter Anzahl erlaubt. In diesem Fall kopiert man ja Material zum Eigenbedarf, um die Kopien zu zerschneiden etc. Das Originalmaterial lässt man unangetastet und verkauft es dann weiter. Da verstößt man gegen kein Urheberrecht und auch gegen kein Nutzungsrecht.

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Einmal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • Als Vater von kleinen Mädchen kann ich mit Sicherheit sagen, dass meine Fünfjährige während der Spieldauer eines Exit-Spiels mit ihren Buntstiften auf weißem Papier oder in einem Malbuch deutlich mehr Altpapier erzeugt. Das sehe ich sehr entspannt - auch jeder Fehlkauf im Regal hat vermutlich mehr Ressourcen verzehrt als eines der in der Regel sehr guten Exit-Rätsel.

  • Als Vater von kleinen Mädchen kann ich mit Sicherheit sagen, dass meine Fünfjährige während der Spieldauer eines Exit-Spiels mit ihren Buntstiften auf weißem Papier oder in einem Malbuch deutlich mehr Altpapier erzeugt. Das sehe ich sehr entspannt - auch jeder Fehlkauf im Regal hat vermutlich mehr Ressourcen verzehrt als eines der in der Regel sehr guten Exit-Rätsel.

    Das ist sicher nicht von der Hand zu weisen, da es ja tatsächlich vor allem um Pappe und Papier geht und sicherlich jedes große Postpaket leer mehr Material hat.

    Die Exit-Games sind in dieser Hinsicht sicherlich schon beinahe vernachlässigbar.

    Es trifft einfach einen Nerv, wenn man ein Spiel nach einer Verwendung einfach wegwirft - daher gibt es diese Diskussion ja auch - sie lassen einen mehr über das Thema insgesamt nachdenken.

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

  • Neva Kee: Nichts fuer ungut, das :?: in Beitrag 5 musste ich Dir einfach geben um das Quintett voll zu machen. Weiss nicht ob das schon viele Beitraege in diesem Forum geschafft haben.


    Zum Thema: es ist (fast) nur Papier. Ich gehe davon aus dass es nicht viel mehr Ressourcen frisst als die Illustrierte am Kiosk, oder meinetwegen eine Woche Tageszeitung. Das kann ich mit meinem Gewissen locker vereinbaren. Die ersten drei haben wir auch "vorsichtig gespielt" und weitergegeben, aber da ist man tatsaechlich so sehr mit Meta-Taetigkeiten beschaeftigt dass keine Stimmung aufkommt. Seitdem wird ohne Ruecksicht geschnibbelt.

    Einmal editiert, zuletzt von qeylIS ()

  • In diesem Zusammenhang stellt sich mir ganz grundsätzlich die Frage ob und inwieweit typisches Brettspielmaterial überhaupt über die blaue Tonne recycled werden kann?
    Das ist ja nun für gewöhnlich kein stinknormales Zeitungspapier, sondern in irgendeiner Art und Weise verklebt, beschichtet, mit keine Ahnung was für Dingen bedruckt, usw.
    Kassenbons können z.B. auch nicht recycled werden, obschon sie auf den ersten Blick auch nur Papier sind, und müssen in den Restmüll.


    Falls da einer gesicherte Informationen hätte, wäre ich sehr interessiert! :thumbsup:

  • Das ist sicher nicht von der Hand zu weisen, da es ja tatsächlich vor allem um Pappe und Papier geht und sicherlich jedes große Postpaket leer mehr Material hat

    Aber hier möchte ich einwenden, dass ich ca. 95% der Kartonagen und des Verpackungsmaterials aufbewahre, um sie für den Versand eigener Pakete zu verwenden. Da findet also ein volles Recycling statt.

    Auch ist es meines Wissens nach so, dass das recycelte Altpapier eigentlich nur für Graukarton, d.h. zum Beispiel die Rückseite von Blöcken, verwendet wird - es sei denn, es wird sortenrein gesammelt. Also nur weißes "Büro Papier" für sich. Da habe ich aber nur gesundes Halbwissen und freue mich über ergänzende Informationen.

    Ganz spannend finde ich, dass der 16jährige Sohn von Freunden sich quasi weigert, EXIT zu spielen, eben wegen dem anfallenden Müll. Anfangs hielt ich es für eine Ausrede, aber er betont es immer wieder beharrlich, so dass ich ihn da mittlerweile ernst nehme. Also mal schauen, was ich ihm für Escape Room Spiele OHNE Müllproduktion mitbringen kann... 😉

  • Ganz spannend finde ich, dass der 16jährige Sohn von Freunden sich quasi weigert, EXIT zu spielen, eben wegen dem anfallenden Müll. Anfangs hielt ich es für eine Ausrede, aber er betont es immer wieder beharrlich, so dass ich ihn da mittlerweile ernst nehme. Also mal schauen, was ich ihm für Escape Room Spiele OHNE Müllproduktion mitbringen kann... 😉

    Es geht vielen ja ähnlich.

    Man sollte dann allerdings auch mit dieser Erkenntnis noch darüber hinausgehen und auch beginnen, auf große Brocken zu verzichten, die nicht weggeworfen werden.

    Als gleichwertiges Argument: Die Ausstanzrahmen werden bei Spielen auch einfach weggeworfen und bei sehr vielen ist das sicherlich genausoviel Material, wie ein ganzes EXIT-Game oder gar noch mehr.

    Die Schlussfolgerung, die viele dann allerdings ziehen ist: Ja, dann ist ja ein Exit-Game auch nicht so schlimm. Anders herum wird eigentlich ein Schuh draus, oder?

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

    Einmal editiert, zuletzt von Neva Kee ()

  • Ich finde den Vergleich, was wann wieviel CO2 verursacht ein Stück weit fehl am Platz, das schmeckt manchmal nach Rechtfertigung des eigenen Verhaltens.

    Ein Produkt ohne Notwendigkeit mit einem gewissen Aufwand an Ressourcen zur einmaligen Nutzung zu produzieren ist und bleibt in der heutigen Zeit zumindest etwas fragwürdig - völlig unabhängig davon wie schlecht und unnötig andere Dinge vielleicht sein mögen. Das ist

    Ich lehne die Exit-Spiele von Kosmos auch ab, da ich es nicht einsehe für mein (einmaliges!) privates Vergnügen so viele Ressourcen zu verbrauchen und es dann in den Müll zu werfen. Trotzdem beteilige ich mich manchmal an einem Kickstarter der in China produziert wird oder kaufe Spiele deren Produktionsbedingungen auch problematisch sind - mir ist bewusst, dass das alles andere als optimal ist!

    Trotzdem verbietet sich meines Erachtens ein Vergleich der Ökobilanz von Exit (und teilweise auch Legacy-Spielen) mit herkömmlichen Spielen oder Kickstartern: Ein normales Spiel wird in den seltensten Fällen nach dem ersten Spiel in die Mülltonne geworfen. Ein (meist teurer) Kickstarter erst recht nicht. So etwas wird eher verschenkt, gespendet oder verkauft, "lebt" also deutlich länger.

    Wir nutzen weder Tageszeitungen noch Fernsehzeitungen. Wir fahren wann immer es geht mit dem Rad zur Arbeit (42 km/Tag bei mir und 20km/Tag bei meiner Frau) und unser Sohn fährt mit dem Rad zur Schule. Wir kaufen Lebensmittel lokal ein, und wenn ich zwischen "Bio" aus Neuseeland und konventionell aus der Region wählen muss, entscheide ich mich für die Region. Wir benutzen Stoffbeutel und Stoffnetze für Obst/Gemüse, an den Fleisch- und Käsetheken bringen wir Behälter mit. Eier kaufen wir lose, und viele Dinge kaufen wir im Unverpackt- oder Hofladen. Wir verwenden feste Shampoos/Haarseifen, feste Duschgels/Körperseifen, Zahnputztabletten und feste Deocremes, alles ganz ohne Verpackung oder zumindest plastikfrei. Wir essen selten Fleisch, und wenn dann kaufen wir deutlich weniger davon - bei einem echten Biometzger der Fleisch aus der Region verwendet. Wir sind das letzte mal vor 7 Jahren mit dem Flugzeug verreist, davor sind wir 8 Jahre nicht geflogen. Wir heizen nur soviel wie nötig und tragen im Haus Pulli oder Strickjacke. Bei Neuanschaffungen von Elektrogeräten achten wir auf Energieeffizienz und geben entweder etwas mehr aus oder verzichten auf Dinge, die wir gerne hätten aber nicht mit geringem Energieverbrauch einhergehen.

    Da sind noch einige Dinge mehr, aber ich denke es ist klar worauf ich hinaus will - jemandem indirekt Heuchelei oder gar Doppelmoral zu unterstellen weil einerseits Wegwerfspiele abgelehnt, aber aus China per Flugzeug importierte Kickstarter unterstützt werden ist nicht in Ordnung.

    Zugegeben - das eine Exit Spiel, was wir mal geschenkt bekommen und natürlich gespielt haben hat uns auch viel Spaß gemacht (da war übrigens auch ein Faden aus Kunststoff drin, das Papier war z.T. beschichtet ... konnte also nicht einfach so in die Papiertonne).

    Die Idee ist gut, aber es ist und bleibt ein reines Vergnügen, ein Luxus, und spätestens da muss ich bei aller Liebe für Spiele sagen: Das ist es nicht wert. Ein Wegwerfprodukt ist ein Wegwerfprodukt und bleibt ein Wegwerfprodukt, scheißegal aus welchem Material es besteht.

    Liebe Grüße

    Cal


    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

  • Man sollte dann allerdings auch mit dieser Erkenntnis noch darüber hinausgehen und auch beginnen, auf große Brocken zu verzichten, die nicht weggeworfen werden.

    Als gleichwertiges Argument: Die Ausstanzrahmen werden bei Spielen auch einfach weggeworfen und bei sehr vielen ist das sicherlich genausoviel Material, wie ein ganzes EXIT-Game oder gar noch mehr.

    Die Schlussfolgerung, die viele dann allerdings ziehen ist: Ja, dann ist ja ein Exit-Game auch nicht so schlimm. Anders herum wird eigentlich ein Schuh draus, oder?

    Das wird jetzt natürlich ein wenig Off-Topic, aber:

    Ich bin der Meinung, dass jeder vermiedene Müll gut ist. Dabei würde ich diesen nie in Relation setzen. Das ist meiner Meinung nach nicht zielführend, denn dann fängt man erst gar nicht an mit der Vermeidung von Müll.

  • Trotzdem verbietet sich meines Erachtens ein Vergleich der Ökobilanz von Exit (und teilweise auch Legacy-Spielen) mit herkömmlichen Spielen oder Kickstartern: Ein normales Spiel wird in den seltensten Fällen nach dem ersten Spiel in die Mülltonne geworfen. Ein (meist teurer) Kickstarter erst recht nicht. So etwas wird eher verschenkt, gespendet oder verkauft, "lebt" also deutlich länger

    Ich finde schon, dass man die Ökobilanz vergleichen sollte. Wie groß ist der CO2 Fußabdruck eines Exit Spiels mit allem drum und dran im Vergleich zu einem zum Beispiel Kickstarter Brettspiel (aus China) oder gar eins der Miniaturen Monster mit etlichen Erweiterungen, die niemals oder vielleicht einmal gespielt werden um dann als Regalleiche zu enden. Ob so ein Spiel wirklich länger lebt ist fraglich und irgendwann kommt es doch auf den Müll.

  • Rei ich sehe das anders:

    Auch wenn Du vollkommen recht damit hast, dass ein unter schlechten Bedingungen produziertes und transportiertes Spiel, welches traurigerweise möglicherweise als Regalleiche endet (und da soll noch einer sagen uns ginge es schlecht ....) nicht besser ist als ein Exit-Spiel, finde ich dass es auch auf die ursprüngliche Intention des Produktes ankommt. Ein Exit-Titel will nach einmaliger Nutzung entsorgt werden. Der Kickstarter nicht. Der kann auch nach 20 Jahren noch vererbt, als Sammlerstück für viel Geld angeboten oder 100 mal gespielt werden.

    Liebe Grüße

    Cal


    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

  • Trotzdem verbietet sich meines Erachtens ein Vergleich der Ökobilanz von Exit (und teilweise auch Legacy-Spielen) mit herkömmlichen Spielen oder Kickstartern: Ein normales Spiel wird in den seltensten Fällen nach dem ersten Spiel in die Mülltonne geworfen. Ein (meist teurer) Kickstarter erst recht nicht. So etwas wird eher verschenkt, gespendet oder verkauft, "lebt" also deutlich länger.

    Ich finde es super, was ihr alles tut - in manchen Bereichen bin ich noch nicht so weit.

    Bei dem obigen Argument bin ich allerdings nicht der gleichen Meinung. Man muss schließlich auch die Produktion (Ressourcenverbrauch und Emissionen), sowie den größen- und gewichtsabhängigen Transport mit einrechnen.

    Dazu gehört, wie oben schon geschrieben, auch das Material, das ich wegwerfe nachdem das Spiel in Betrieb genommen wurde (Ausstanzbögen, etc.), aber auch das Überschussmaterial, dass bei der Herstellung bereits weggeworfen wird (Verschnitt, Reste).

    Natürlich lebt so ein Spiel länger, so dass sich die Produktion gegenüber dem Nutzen eher rechnet - dennoch ist der Verbrauch sicher nicht unerheblich.

    Sicherlich ist es ein schwieriges Thema und Du hast sicher recht, dass es sich nicht so einfach gegeneinander abwägen lässt.

    Es lässt sich nur festhalten, dass in dieser Hinsicht nur die Option "kein Spiel" die sinnvollste wäre.

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

  • Ich kenne jetzt nicht die CO2 Fußabdrücke von KS Spielen, vor allem nicht die mit Miniaturen.

    Für eine konkrete Aussage müsste man es aber trotzdem Mal gegenrechnen mit zum Beispiel wie viele Exit Spiele müsste man kaufen und spielen, damit man den gleichen CO2 Fußabdruck wie ein Spiel mit mehr Komponenten oder gar Plastikkomponenten hat. Und gerade bei den ganzen KS Spielen ist die Zielgruppe die "Ganz-viele-Spiele-Spieler", die ein Spiel ein paar Mal spielt um dann das nächste zu kaufen.

    Einmal editiert, zuletzt von Rei ()

  • Es lässt sich nur festhalten, dass in dieser Hinsicht nur die Option "kein Spiel" die sinnvollste wäre.

    Leider ja, aber das will keiner ;)

    Nein, im Ernst, es ist schwer abzuwägen. Und ich kann auch nicht gegenrechnen: Heute kaufe ich keine Avocado, dafür darf ich mir dann morgen den Kickstarter gönnen. Das funktioniert natürlich nicht. Aber ich kann mir Gedanken machen und entscheiden, was ich noch vertreten kann und was nicht. Zumindest für mich ist klar, dass ich keine Einmal- oder Wegwerfprodukte kaufen möchte, wenn es sich vermeiden lässt.

    Mittlerweile ist unser Schrank voll genug, und ich habe eine bessere Übersicht über die Szene, die Möglichkeiten und die Angebote. Vielleicht entscheiden wir dieses Jahr, wirklich nur noch Spiele zu kaufen, die möglichst nachhaltig in DE oder zumindest in Europa hergestellt werden. Dann werden wir sicherlich auf viele schöne Spiele verzichten müssen. Andererseits zeigen sich ja Tendenzen in der Branche, Spiele nachhaltiger zu produzieren, das Angebot "grüner" Spiele wird sicher steigen. Trotzdem bleibt ein Einmal-Wegwerf-Spiel wie "EXIT" mit FSC Label auf der Pappe für mich primär "Greenwashing", weil die Intention hinter dem Produkt nicht "Green" ist.

    Liebe Grüße

    Cal


    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

  • Ich finde es nett, dass aus einer Werterhaltung nun eine Bio-Diskussion wurde.

    Das ist doch tatsächlich ein Stellvertreterkrieg.


    In unserem System ist halt drinnen, dass wir unsere Spiele gern neuwertig haben, selbst wenn wir sie bespielen. Wir tüten Spielkarten ein!!! Wir zerreißen sie nicht.

    Und hier ist zudem eine Klientel, die kaufen und verkaufen Spiele. Exit Spiele ‚für Bastler‘ haben sicher enden wollenden Restwert.


    Aber Müllvermeidung? Ich bitte euch.

    Mit der Nase auf meinem smarten Device getippt.

    Und im Übrigen bin ich der Meinung, dass das :?: entfernt werden muss

  • Ich kenne jetzt nicht die CO2 Fußabdrücke von KS Spielen, vor allem nicht die mit Miniaturen.

    Für eine konkrete Aussage müsste man es aber trotzdem Mal gegenrechnen mit zum Beispiel wie viele Exit Spiele müsste man kaufen und spielen, damit man den gleichen CO2 Fußabdruck wie ein Spiel mit mehr Komponenten oder gar Plastikkomponenten hat. Und gerade bei den ganzen KS Spielen ist die Zielgruppe die "Ganz-viele-Spiele-Spieler", die ein Spiel ein paar Mal spielt um dann das nächste zu kaufen.

    Immer noch "Jein". Bei einem derartigen Vergleich wird man sehr wahrscheinlich zu der Erkenntnis kommen, dass 10 Exit-Spiele nicht so schlimm sind wie ein Kickstarter. Aber dadurch wird das Wegwerfprodukt ja nicht automatisch gut. Es ist nur weniger schlecht. Und 10 oder 20 weniger schlechte Produkte zu kaufen und wegzuwerfen ist dadurch ja auch nicht besser.

    Aber ich muss Dir zustimmen, in dem Moment wo wir die Kickstarter (oder andere Spiele, gerne mit Minis) kaufen, einmal spielen und dann nicht mehr anfassen ist es natürlich völliger Wahnsinn.

    Aber wenn der teure KS gespielt und danach weiterverkauft wird, reduziert sich diese negative Belastung, bei Exit-Spielen wiederum kann ich sie nur weitergeben, wenn ich selber Ressourcen verbrauche, um das Spiel spielbar zu halten.

    Liebe Grüße

    Cal


    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

  • Ich kann als Alternative die Kosmos Adventure Games empfehlen.

    Das sind quasi Point & Click Adventures als Brettspiel.

    Wir haben alle durch, man zerstört nichts und kann schön weitergeben oder tauschen.


    Gibt aber leider nur 4.

    Wir haben ein paar Unlock-Titel gespielt. Die haben auch Spaß gemacht, aber es ist nicht das Gleiche. Allerdings vermissen wir auch nichts, das eine Exit- Spiel war gut, hat Spaß gemacht, aber ich muss das nicht mehr haben. Von Unlock habe ich auch nichts mehr nachgekauft.

    Liebe Grüße

    Cal


    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

  • Ich finde nicht, dass die Diskussion fruchtlos ist - mein eigenes Ziel ist tatsächlich genau das: Müllvermeidung und Ressourcenschonung.

    Mein idealisiertes Ziel wäre tatsächlich: "keine neuen Spiele mehr" und am besten auch "keine gebrauchten Spiele mehr", denn auch diese hat ja irgendwer gekauft, der sich dann wieder motiviert fühlt, weitere zu kaufen, so dass sich der Kreislauf nur um eine Person verschiebt.

    Da Brettspiele aber lange Zeit einen großen Teil meines Lebens ausgemacht habe und dies noch tun, fällt es mir eben schwer, diesen Schritt einfach klar zu gehen - zumal ich dann massiv unglücklich wäre, was für meine Gesundheit und Lebenssituation ebenfalls nicht sinnvoll wäre.

    Ich nähere mich also dem Ziel immer weiter und lote aus, welche Dinge ich weglassen kann und dabei dennoch einen positiven Gemütszustand beizubehalten.

    Bisher klappt es recht gut, ist nicht immer leicht, aber mir wird immer klarer, dass es letztlich sogar leichter ist, als ich gedacht habe, weil dafür eben viele alte Spiele wieder total aufleben und intensiver genutzt werden, was ihre Anschaffung ja dann wiederum sinnvoller macht.

    Aktuell ist es allerdings auch noch recht einfach, da ein wenig Backlog an alten Kickstartern erst noch einlaufen wird...

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

  • Sagen wir so - ich urteile nicht über einzelne, aber über die Gesamtheit der Begründung.

    Und da meine ich nicht „fruchtlos“, sonder Scheinthema.


    Spiele weitergeben ist ein Tröpflein auf einen Lavabrocken.

    Spiele auf Verkaufsqualität aus diesem Zweck auf jenem zu halten, sind wirtschaftliche Überlegungen.


    Und jetzt aufgebackene Beispiele aufzulisten, wie unser Alltag vielleicht biologischer gestaltet werden könnte, erspar ich uns - wir wissens eh alle.

    Mit der Nase auf meinem smarten Device getippt.

    Und im Übrigen bin ich der Meinung, dass das :?: entfernt werden muss

  • Ich frage mich, wie das hier im Pandemic Legacy Thread abgehen würde ^^

    Mit Plastik und allem drum und dran. Da haben wir alles gnadenlos zerrissen, beschriftet und am ende komplett in die Tonne geworfen.

    Gehörte für mich mit zur Erfahrung (Überwindung war jeweils groß).


    Zu Exit. Ja! Die Spiele werden einmal gespielt und dann entsorgt.

    Bei Umweltfragen setzen wir ganz woanders an.

    Incoming (18 Spiele):
    Street Masters, Stormsunder, USS Freedom, Chronicles of Drunagor, Green Hell, Tidal Blades 2, Batman Gotham City Chronicles, Robomon, Nanolyth, Nova Aetas: Renaissance, Fate Forge, Teburu, Elder Scrolls, 20 Strong, Stonesaga, The Last Spell, Dragon Eclipse

  • Wir nutzen weder Tageszeitungen noch Fernsehzeitungen. Wir fahren wann immer es geht mit dem Rad zur Arbeit (42 km/Tag bei mir und 20km/Tag bei meiner Frau) und unser Sohn fährt mit dem Rad zur Schule. Wir kaufen Lebensmittel lokal ein, und wenn ich zwischen "Bio" aus Neuseeland und konventionell aus der Region wählen muss, entscheide ich mich für die Region. Wir benutzen Stoffbeutel und Stoffnetze für Obst/Gemüse, an den Fleisch- und Käsetheken bringen wir Behälter mit. Eier kaufen wir lose, und viele Dinge kaufen wir im Unverpackt- oder Hofladen. Wir verwenden feste Shampoos/Haarseifen, feste Duschgels/Körperseifen, Zahnputztabletten und feste Deocremes, alles ganz ohne Verpackung oder zumindest plastikfrei. Wir essen selten Fleisch, und wenn dann kaufen wir deutlich weniger davon - bei einem echten Biometzger der Fleisch aus der Region verwendet. Wir sind das letzte mal vor 7 Jahren mit dem Flugzeug verreist, davor sind wir 8 Jahre nicht geflogen. Wir heizen nur soviel wie nötig und tragen im Haus Pulli oder Strickjacke. Bei Neuanschaffungen von Elektrogeräten achten wir auf Energieeffizienz und geben entweder etwas mehr aus oder verzichten auf Dinge, die wir gerne hätten aber nicht mit geringem Energieverbrauch einhergehen.

    Gute idealistische Einstellung. Zur Beruhigung des eigenen Gewissens. Nur ändert das leider im Gesamtkontext so gut wie nichts, sondern erst, wenn sich diese Denke allgemein durchsetzt. Klar muss die irgendwo anfangen und jeder Einzelne ist da schon mal ein guter Startpunkt und wo diese Einzelnen vor x Jahren noch als Ökospinner belächelt wurden, setzt auch so ganz langsam ein Bewusstseinswandel ein. Der ist oftmals noch total inkonsequent wie "morgens bei Friday for Future demonstrieren" und "nachmittags Produkte von Nestle & Co kaufen", aber immerhin ein Anfang und besser als gar nichts.


    Allerdings sollte einem (meiner Meinung nach) immer wieder bewusst werden, dass sich eine solche Denke flächendeckend meist nur durchsetzt, wenn damit Geld verdient werden kann (Öko-Siegel als Verkaufsargument gegenüber Konkurrenzprodukte) oder wenn es durch die sich veränderten Umstände schlicht nicht mehr anders geht (setze hier ein Beispiel ein, das mir gerade nicht einfallen will). Die Mehrheit macht sich nicht und will sich auch nicht solche Gedanken machen, sondern einfach nur ungestört konsumieren - egal auf welchen Kosten, hauptsache nicht die eigenen.


    Genau deshalb sehe ich die Diskussion und Meinungsaustausch hier als "schön, das wir mal darüber geredet haben" an. Aber erhofft sich jemand wirklich dadurch eine Änderung - in welche Richtung auch immer, die relevant werden könnte?

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Meine Argumente wären anders herum:

    Diese Denke kann sich nur allgemein durchsetzen, wenn jeder einzelne bei sich anfängt.

    Wenn genug Nachfrage da ist, weil mehr Einzelpersonen ihren Konsum umstellen, dann ist auch Geld damit zu verdienen. Manchmal reicht eine einzelne Anfrage in einem Supermarkt nach einem Produkt, um tatsächlich eine Änderung zu bewirken (schon erlebt).

    Jeder Einzelne von uns ist immer nur eine Minderheit - erst wenn genug Minderheiten ihr Verhalten ändern, wird es eine Mehrheit, oder?

    Videos gehen auch nur Viral, weil viele Einzelpersonen sie teilen...

    Die Diskussion hier wird alleine sicher keine Umwälzungen anregen, aber wenn auch nur eine Person, die hier mitliest, beim nächsten Mal kurz zögert und darüber nachdenkt, oder sich tatsächlich anders entscheidet, dann hat es sich schon gelohnt und ist relevant, weil dieses Verhalten auch bei anderen Menschen ankommen wird und sich die Einstellung zumindest im Kleinen weiterverbreitet.

    Wenn man, abgesehen davon, Diskussionen nur führen würde, um große Änderungen zu erreichen, dann könnte man große Teile dieses Forum auch ganz schließen ;)

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

    Einmal editiert, zuletzt von Neva Kee ()

  • Ein Exit-Titel will nach einmaliger Nutzung entsorgt werden. Der Kickstarter nicht. Der kann auch nach 20 Jahren noch vererbt, als Sammlerstück für viel Geld angeboten oder 100 mal gespielt werden.

    Aber eines Tages wird auch der Kickstarter im Müll landen. Ob nun in 20 Jahren, in 50 Jahren oder in 100 Jahren oder noch später. Konsequenterweise dürfte man also zur Müllvermeidung gar kein Spiel mehr kaufen. Und auch keine anderen Konsumartikel, die nicht lebensnotwendig sind.

    Ach ja, im Internet zu surfen und zum Beispiel hier im Forum Beiträge zu schreiben, verursacht CO2. Das sollte man dann am besten auch nicht mehr tun.

    Wenn man das weiter denkt, bleibt eigentlich kaum noch etwas, was tun kann. Am besten leben wir wieder wie in der Steinzeit, dann hat unser Planet wohl die größte Überlebenschance.

    ...

    Okay, zurück in die Gegenwart: Der Vergleich eines EXIT-Spiels mit einem Kickstarter hinkt von vornherein - eben WEIL das eine ein VERbrauchsartikel ist und das andere ein GEbrauchtsartikel. Man sollte einen VERbrauchsartikel deshalb eher mit anderen VERbrauchsartikeln vergleichen.

    Im EXIT-Spiel ist (bis auf die ganz kleine Plastikniete, die die Drehscheibe zusammenhält) im Normalfall nur recycelbares Material enthalten, während viele andere VERbrauchsartikel mehr oder weniger aus Plastik bestehen. Deshalb finde ICH für mich persönlich ein EXIT noch akzeptabel.

    Und nun schließt sich der Kreis wieder beim Kickstarter-Spiel, denn auch hier gibt es VERbrauchsartikel: Die für den Versand des Kickstarters verwendeten Umverpackungen (Umkarton einer VE, Plastikfolie für die Palette, Versandkarton des Spiels zu dir etc.) produzieren vermutlich mehr Müll als ein EXIT-Spiel, welches ich im Laden gekauft habe.

  • [...]Gute idealistische Einstellung. Zur Beruhigung des eigenen Gewissens.[...]

    Genau deshalb sehe ich die Diskussion und Meinungsaustausch hier als "schön, das wir mal darüber geredet haben" an. Aber erhofft sich jemand wirklich dadurch eine Änderung - in welche Richtung auch immer, die relevant werden könnte?

    Zu der ersten Anmerkung: Nein, Wir beruhigen nicht unser eigenes Gewissen, wir tun das aus Überzeugung. Haben wir auch schon früher und gegen Widerstände getan. Wir hinterfragen uns ständig, wo wir etwas besser machen können, was wir brauchen und was wir nicht brauchen. Natürlich entscheiden wir uns auch für Dinge, die eigentlich nicht ok sind - wie Brettspiele aus China oder mal ein Fertigprodukt. Aber nicht, weil wir "ja anderswo ganz toll etwas für die Umwelt tun", sondern weil wir darauf aktuell nicht vollständig verzichten möchten und uns die Alternativen derzeit fehlen. Trotzdem landet auch so etwas ständig auf dem Prüfstand - u.a. deswegen sieht unsere Crowdfundingbilanz auch so aus: Insgesamt (!!) über alle Plattformen 9 Spiele gebacken/geschmiedet/gefunded, davon 4 Stück mit bösen Minis bzw. viel Plastik. Obwohl ich gefühlt jede Woche mindestens 2 Projekte finde, die mich wirklich ansprechen ....

    Zum zweiten Punkt:

    Wie Du selber gesagt hast - irgendwo muss man ja anfangen. Und Diskussionen geben uns gelegentlich auch einmal einen Anstoß, über bestimmte Dinge neu und anders nachzudenken.

    Liebe Grüße

    Cal


    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

  • Wenn man das weiter denkt, bleibt eigentlich kaum noch etwas, was tun kann. Am besten leben wir wieder wie in der Steinzeit, dann hat unser Planet wohl die größte Überlebenschance.

    Das klingt wie ein Argument für: "Eh alles egal, weiter so" und ich denke, dass das einfach nicht stimmt.

    Wenn ich alles genauso mache wie vorher, aber ein Spiel weniger kaufe, habe ich schon etwas verändert, oder?

    Ich denke, dass es also nicht sinnlos ist, über Spiele nachzudenken, nur, weil wir alle noch im Internet surfen.

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

  • Spiele weitergeben ist ein Tröpflein auf einen Lavabrocken.

    Sicherlich. Es gibt viele Bereiche, in denen Veränderung viel mehr nützt.

    Das begründet aber nicht, dass man das Andere dafür dann einfach lässt oder es nicht bedenkenswert ist.

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

  • Das klingt wie ein Argument für: "Eh alles egal, weiter so" und ich denke, dass das einfach nicht stimmt.

    Nein, so war das nicht gemeint. Ich habe nur mal auf die Spitze getrieben, was "absolut konsequent" wäre. Mir ist klar, dass NIEMAND so konsequent sein kann.

    Für jeden Menschen ist es letztlich immer ein Abwägen, was jemand für sich noch akzeptabel findet und was nicht. Und jeder zieht diese Grenze für sich unterschiedlich. ICH FÜR MICH finde ein EXIT akzeptabel, versuche dafür aber in anderen Bereichen, umweltbewusst zu agieren. Andere tun weniger als ich, wieder andere tun mehr.

    Es ist auch richtig, so etwas immer wieder zu hinterfragen.

  • Spiele weitergeben ist ein Tröpflein auf einen Lavabrocken.

    Sicherlich. Es gibt viele Bereiche, in denen Veränderung viel mehr nützt.

    Das begründet aber nicht, dass man das Andere dafür dann einfach lässt oder es nicht bedenkenswert ist.

    Nun, ein bisschen schon.


    So wie die wohlbeleibte Großtante, die sich tüchtig Schlagoberst auf ihre Sachertorte schupft, aber in ihren Kaffee nur ein statt zwei Stück Zucker nimmt, weil man ja doch was für die Gesundheit tun will.

    Mathematisch ist die Kalorienrechnung da natürlich absolut richtig, aber... naja, du weißt schon.

    Mit der Nase auf meinem smarten Device getippt.

    Und im Übrigen bin ich der Meinung, dass das :?: entfernt werden muss

  • Das klingt wie ein Argument für: "Eh alles egal, weiter so" und ich denke, dass das einfach nicht stimmt.

    Nein, so war das nicht gemeint. Ich habe nur mal auf die Spitze getrieben, was "absolut konsequent" wäre. Mir ist klar, dass NIEMAND so konsequent sein kann.

    Für jeden Menschen ist es letztlich immer ein Abwägen, was jemand für sich noch akzeptabel findet und was nicht. Und jeder zieht diese Grenze für sich unterschiedlich. ICH FÜR MICH finde ein EXIT akzeptabel, versuche dafür aber in anderen Bereichen, umweltbewusst zu agieren. Andere tun weniger als ich, wieder andere tun mehr.

    Es ist auch richtig, so etwas immer wieder zu hinterfragen.

    So kann ich das nachvollziehen und akzeptieren...

    Ich hoffe immer, dass solche Austausche dazu führen, dass sich die Grenze eben langsam bei Einzelnen doch noch ein kleines Stückchen verschiebt.

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

  • Warum denn gleich so fatalistisch? Genau diese Art der Totschlagargumentation lässt solche Diskussionen irgendwann abgleiten. Keiner will wirklich in der Steinzeit oder wieder im Mittelalter leben. Keiner will und soll auf alles verzichten. Das ist doch Humbug ;).

    Soziale Interaktion, Ablenkung, Zerstreuung, Ausdruck in verschiedenen Arten (Musik, Malen, Reden) sind lebensnotwendig. Spielen im allgemeinen ist für den Menschen lebensnotwendig. Also sollten wir auch nicht auf spielen und Spiele verzichten.

    Da ich berufsbedingt nun einmal dauerhaft Online bin verursache ich hier kein zusätzliches CO2, keine Sorge.

    Zum Thema Kickstarter, ich wiederhole mich: Ich muss nicht bei jedem Kickstarter mitmachen, und u.a. aus den von Dir genannten Gründen kann ich an 2 Händen abzählen, wie viele Spiele ich überhaupt per Crowdfunding unterstützt habe.

    Aber ein Produkt welches von vorneherein dazu gedacht ist, nach einmaliger Verwendung weggeworfen zu werden, obwohl dazu keine Notwendigkeit besteht ist und bleibt ein vermeidbares Produkt, weil es Alternativen gibt.

    In meinem Fall muss ich leider nahezu jedes Spiel, welches sich nicht im Standardsortiment von Drogerie Müller findet im Internet bestellen oder mit dem Auto Wege in Kauf nehmen. Da produziere ich in jedem Fall schon genug Müll und CO2. Ist es wirklich so schlimm dass ich dann der Meinung bin, das nicht noch weiter durch Wegwerfprodukte zu verstärken?

    Liebe Grüße

    Cal


    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

  • Warum denn gleich so fatalistisch? Genau diese Art der Totschlagargumentation lässt solche Diskussionen irgendwann abgleiten. Keiner will wirklich in der Steinzeit oder wieder im Mittelalter leben. Keiner will und soll auf alles verzichten. Das ist doch Humbug ;) .

    Lies meinen Beitrag doch bitte KOMPLETT und höre nicht nach der Hälfte auf. Dann wüsstest du, dass diese Replik von dir Humbug ist. ;)

    Spielen im allgemeinen ist für den Menschen lebensnotwendig.

    Nein, das ist es nicht. Spielen ist mit Sicherheit sehr, sehr sinnvoll. Aber es ist nicht lebensnotwendig. Man könnte auch leben und alt werden, ohne zu spielen. (Das wäre natürlich ein trauriges Leben.)

    Da ich berufsbedingt nun einmal dauerhaft Online bin verursache ich hier kein zusätzliches CO2, keine Sorge.

    Aua. Was für ein Humbug. Und du wirfst mir eine Totschlagargumentation vor?

    Aber ein Produkt welches von vorneherein dazu gedacht ist, nach einmaliger Verwendung weggeworfen zu werden, obwohl dazu keine Notwendigkeit besteht ist und bleibt ein vermeidbares Produkt, weil es Alternativen gibt.

    Jedes Spiel ist ein vermeidbares Produkt, auch dein Kickstarter, weil es Alternativen gibt. Aber du möchtest doch den Kickstarter, den du gebackt hast, aus einem bestimmten Grund spielen und eben nicht eine Alternative nehmen. Genauso möchte ich ein EXIT aus einem bestimmten Grund spielen, zum Beispiel weil ich die Rätsel immer toll finde und weil ich das Element des Zerschneidens und Puzzelns mag. Dazu gibt es aber leider keine Alternative.

    In meinem Fall muss ich leider nahezu jedes Spiel, welches sich nicht im Standardsortiment von Drogerie Müller findet im Internet bestellen oder mit dem Auto Wege in Kauf nehmen.

    Das EXIT würdest du übrigens in deinem Müller finden! ;)

    Da produziere ich in jedem Fall schon genug Müll und CO2. Ist es wirklich so schlimm dass ich dann der Meinung bin, das nicht noch weiter durch Wegwerfprodukte zu verstärken?

    Nein, im Gegenteil, ich finde es ja sogar gut, dass du dieser Meinung bist. Aber dann höre doch bitte auf, dir deinen Kickstarter als Vergleich schönzureden, nur um dein Gewissen zu beruhigen. Der Kickstarter ist nicht besser. Es müssen Wegwerfprodukte verbraucht werden, damit du deinen Kickstarter überhaupt erhältst, und das schon bevor du dein Spiel auch nur einmal gespielt hast.

    Aus meiner Sicht machst du dir hier selbst etwas vor.

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    4 Mal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • Thygra

    Ich habe auf deinen ersten Beitrag geantwortet, bevor oder während Du auf Nachfrage von Neva Kee präzisiert hast. Sonst hätte ich das nicht geschrieben. Aber auch im Kontext des gesamten Beitrags finde ich deinen einleitenden Satz überzogen. Den "Humbug" habe ich aber nicht umsonst mit einem ;) versehen, ich wollte da kein böses Blut.

    Spielen im Allgemeinen erachte ich als lebensnotwendig, weil es genau so wie soziale Interaktion zwingend erforderlich für eine normale menschliche Entwicklung ist. Kinder lernen durch spielen. Wer nie spielt, in welcher Form auch immer, wir zwar "überleben" aber wie Du bereits angemerkt hast wäre das sehr traurug und nach allgemeiner Auffassung auch nicht erstrebenswert. Das ist meine persönliche Meinung, da darf jeder anders drüber denken.

    Warum ist die Tatsache, dass ich während meiner Arbeitszeit ausschließlich Online im Browser unterwegs bin und dabei zwangsläufig Traffic und somit CO2 produziere Humbug? Das ist kein Totschlagargument. Das System produziert durch meine Beiträge bei dem in meinem Aufgabenbereich anfallenden Volumen kaum messbar mehr Traffic.

    Ich gebe Dir aber recht dass das Internet allgemein, damit auch Foren und vor allem das Streaming pervers viel CO2 produziert. Ich hatte deinen Hinweis aber eher als Spitze gegen mich verstanden. Falls das nicht die Absicht war, habe ich es falsch verstanden.

    Jedes Spiel ist ein vermeidbares Produkt. Touché. Da habe ich mich wohl etwas vergaloppiert. Du hast Recht. Wenn Dir Exit Spiele explizit wegen des Zerschneidens, Puzzlen, Faltens etc. gefallen, dann ist das völlig in Ordnung. Dafür gibt es dann tatsächlich keine Alternative.

    Ich reite auf den Kickstartern herum, weil die hier am Anfang als besonders negatives Beispiel, was sie ohne Zweifel sind, angeführt wurden. Ich möchte weder Kickstarter noch andere Spiele hier als "besser" im Vergleich zu Exit-Spielen darstellen, das sind sie nicht, und erst Recht möchte und muss ich mir meinen Kickstarter nicht schön reden. Das würde vielleicht zutreffen, wenn ich ständig bei irgendwelchen Kickstartern dabei wäre. Bei gerade einmal 9 Crowdfundingprojekten insgesamt brauche ich mir nichts schönreden.

    Ich möchte deutlich machen dass Exit-Spiele nicht grundsätzlich so unbedenklich und problemlos sind, nur weil andere Spiele noch schlimmer sind. Denn genau diese Auffassung schimmert hier manchmal durch:

    "Ein Artikel der produziert und transportiert werden muss und nach einmaliger Verwendung weggeworfen werden muss ist überhaupt kein Problem, da andere Dinge viel schlimmer sind."

    Exit liegt im Müller, Die Pranken des Löwen leider nicht. Letzteres spricht mich mehr an.

    Ich glaube aber nicht dass ich mir selber etwas vormache. Mir durchaus bewusst ist dass mein Konsumverhalten, besonders im nicht lebensnotwendigen Bereich durchaus genug Kritikpunkte bietet. Deswegen ändere ich mein Verhalten. Aber dazu muss ich mir erst einmal eingestehen, dass es etwas zu ändern gibt.

    Liebe Grüße

    Cal


    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei