Die Wälder litten unter dem sauren Regen und moderne Kunststoffe wurden als preiswerte, leichte und haltbare Werkstoffe angepriesen die zudem gut zu formen und zu verarbeiten waren.
Dementsprechend war es "nachhaltig" den Wald zu schonen und statt Holz vermehrt Kunststoff einzusetzen.
Heute stehen wir vor dem Problem, dass wir zu viele Kunststoffe überall haben, so extrem dass wir die Kontrolle darüber verlieren - Plastikstrudel in den Weltmeeren und Mikroplastik in Fischen zum Beispiel. Dazu das Problem des Energieaufwands bei der Kunststoffproduktion, Rohstoffbedarf, Umweltbelastung durch Chemikalien, die Endlichkeit der Rohstoffe etc.
Da ist es nun "nachhaltig", Plastik durch Holz/Papier und zunehmend andere Pflanzen(fasern) zu ersetzen.
Das Holz wächst zwar nach und ist im Grundsatz klimaneutral, aber wir verbrauchen es (bald, oder jetzt bereits?) schneller als es nachwachsen kann. Dazu kommt dass auch Mischwälder im Bestand abgeholzt und durch schnell wachsende Fichten bzw. Nadelhölzer ersetzt werden, um den Bedarf der Holz- und Papierindustrie zu decken, vielleicht nicht in Deutschland, aber in anderen Ländern schon - dort wird auch illegaler Holzeinschlag geduldet. Hier fallen natürlich Emissionen in der Beschaffung und Verarbeitung an, allerdings deutlich weniger.
Nachhaltig wäre es demnach, den Bedarf an Rohstoffen auf ein gesundes Maß zu senken, womit wir wieder beim Thema des Ausgangsposts sind:
Einen zunehmend knappen Rohstoff energieintensiv zu einem Material zu verarbeiten, welches deutlich vor Ablauf seiner Haltbarkeit durch einmaligen Gebrauch vorsätzlich unbrauchbar gemacht und dann einem Recyclingprozess zugeführt wird, der seinerseits auch wieder Ressourcen verbraucht ist nicht wirklich nachhaltig - völlig unabhängig davon, wieviel schlimmer andere Produkte sind.