Beiträge von Thygra im Thema „EXIT = Einmal spielen, dannach in den Müll?“

    Ich lese dort Hausmüll, nicht Restmüll.

    Mea culpa. Ich dachte tatsächlich, das bedeutet dasselbe. Wieder was gelernt.

    Ich denke zwar auch, dass der Vergleich ein wenig hinkt, aber schlussendlich "mein Problem" ganz gut beschreibt: Spiele sind für mich keine einmaligen Gebrauchsgegenstände, sondern in der Sache auf lange Nutzung ohne irgendwelche Einschränkungen ausgelegt.

    Sieh es doch mal so: EXIT ist ein Rätsel. Vergleich es deshalb nicht mit einem Spiel, sondern mit einem Rätselheft. Das wirft man auch nach Verbrauch weg. ;)

    Zuerst mal danke für deine sachliche Antwort!

    Warum ist die Tatsache, dass ich während meiner Arbeitszeit ausschließlich Online im Browser unterwegs bin und dabei zwangsläufig Traffic und somit CO2 produziere Humbug? Das ist kein Totschlagargument. Das System produziert durch meine Beiträge bei dem in meinem Aufgabenbereich anfallenden Volumen kaum messbar mehr Traffic.

    Ich bin davon ausgegangen, dass du während deiner Arbeitszeit arbeitest, während es eine private Tätigkeit von dir ist, hier im Forum einen Beitrag zu schreiben. Deine Privatzeit könntest du aber auch woanders verbringen als vor dem Rechner. Dabei könntest du deinen Computer vermutlich auf "Ruhestand" setzen.

    Daraus folgt für mich, dass jeder Forumsbeitrag auch mehr CO2 erzeugt. Denn die Alternative könnte zum Beispiel sein, dass du einen Spaziergang machst.

    Ich reite auf den Kickstartern herum, weil die hier am Anfang als besonders negatives Beispiel, was sie ohne Zweifel sind, angeführt wurden. Ich möchte weder Kickstarter noch andere Spiele hier als "besser" im Vergleich zu Exit-Spielen darstellen, das sind sie nicht, und erst Recht möchte und muss ich mir meinen Kickstarter nicht schön reden.

    Danke für die Klarstellung. Das hatte ich anders verstanden, weil mir offenbar der Kontext, in dem Kickstarter hier aufkamen, nicht mehr bewusst war. Sorry!

    Ich möchte deutlich machen dass Exit-Spiele nicht grundsätzlich so unbedenklich und problemlos sind, nur weil andere Spiele noch schlimmer sind. Denn genau diese Auffassung schimmert hier manchmal durch:

    "Ein Artikel der produziert und transportiert werden muss und nach einmaliger Verwendung weggeworfen werden muss ist überhaupt kein Problem, da andere Dinge viel schlimmer sind."

    In diesem Punkt sind wir uns dann aber doch einig, das sehe ich ganz genauso. Ich finde ein EXIT nicht unbedenklich, aber ich finde es eben auch nicht dramatisch. Wie gesagt, das muss jeder für sich selbst abwägen.

    Warum denn gleich so fatalistisch? Genau diese Art der Totschlagargumentation lässt solche Diskussionen irgendwann abgleiten. Keiner will wirklich in der Steinzeit oder wieder im Mittelalter leben. Keiner will und soll auf alles verzichten. Das ist doch Humbug ;) .

    Lies meinen Beitrag doch bitte KOMPLETT und höre nicht nach der Hälfte auf. Dann wüsstest du, dass diese Replik von dir Humbug ist. ;)

    Spielen im allgemeinen ist für den Menschen lebensnotwendig.

    Nein, das ist es nicht. Spielen ist mit Sicherheit sehr, sehr sinnvoll. Aber es ist nicht lebensnotwendig. Man könnte auch leben und alt werden, ohne zu spielen. (Das wäre natürlich ein trauriges Leben.)

    Da ich berufsbedingt nun einmal dauerhaft Online bin verursache ich hier kein zusätzliches CO2, keine Sorge.

    Aua. Was für ein Humbug. Und du wirfst mir eine Totschlagargumentation vor?

    Aber ein Produkt welches von vorneherein dazu gedacht ist, nach einmaliger Verwendung weggeworfen zu werden, obwohl dazu keine Notwendigkeit besteht ist und bleibt ein vermeidbares Produkt, weil es Alternativen gibt.

    Jedes Spiel ist ein vermeidbares Produkt, auch dein Kickstarter, weil es Alternativen gibt. Aber du möchtest doch den Kickstarter, den du gebackt hast, aus einem bestimmten Grund spielen und eben nicht eine Alternative nehmen. Genauso möchte ich ein EXIT aus einem bestimmten Grund spielen, zum Beispiel weil ich die Rätsel immer toll finde und weil ich das Element des Zerschneidens und Puzzelns mag. Dazu gibt es aber leider keine Alternative.

    In meinem Fall muss ich leider nahezu jedes Spiel, welches sich nicht im Standardsortiment von Drogerie Müller findet im Internet bestellen oder mit dem Auto Wege in Kauf nehmen.

    Das EXIT würdest du übrigens in deinem Müller finden! ;)

    Da produziere ich in jedem Fall schon genug Müll und CO2. Ist es wirklich so schlimm dass ich dann der Meinung bin, das nicht noch weiter durch Wegwerfprodukte zu verstärken?

    Nein, im Gegenteil, ich finde es ja sogar gut, dass du dieser Meinung bist. Aber dann höre doch bitte auf, dir deinen Kickstarter als Vergleich schönzureden, nur um dein Gewissen zu beruhigen. Der Kickstarter ist nicht besser. Es müssen Wegwerfprodukte verbraucht werden, damit du deinen Kickstarter überhaupt erhältst, und das schon bevor du dein Spiel auch nur einmal gespielt hast.

    Aus meiner Sicht machst du dir hier selbst etwas vor.

    Das klingt wie ein Argument für: "Eh alles egal, weiter so" und ich denke, dass das einfach nicht stimmt.

    Nein, so war das nicht gemeint. Ich habe nur mal auf die Spitze getrieben, was "absolut konsequent" wäre. Mir ist klar, dass NIEMAND so konsequent sein kann.

    Für jeden Menschen ist es letztlich immer ein Abwägen, was jemand für sich noch akzeptabel findet und was nicht. Und jeder zieht diese Grenze für sich unterschiedlich. ICH FÜR MICH finde ein EXIT akzeptabel, versuche dafür aber in anderen Bereichen, umweltbewusst zu agieren. Andere tun weniger als ich, wieder andere tun mehr.

    Es ist auch richtig, so etwas immer wieder zu hinterfragen.

    Ein Exit-Titel will nach einmaliger Nutzung entsorgt werden. Der Kickstarter nicht. Der kann auch nach 20 Jahren noch vererbt, als Sammlerstück für viel Geld angeboten oder 100 mal gespielt werden.

    Aber eines Tages wird auch der Kickstarter im Müll landen. Ob nun in 20 Jahren, in 50 Jahren oder in 100 Jahren oder noch später. Konsequenterweise dürfte man also zur Müllvermeidung gar kein Spiel mehr kaufen. Und auch keine anderen Konsumartikel, die nicht lebensnotwendig sind.

    Ach ja, im Internet zu surfen und zum Beispiel hier im Forum Beiträge zu schreiben, verursacht CO2. Das sollte man dann am besten auch nicht mehr tun.

    Wenn man das weiter denkt, bleibt eigentlich kaum noch etwas, was tun kann. Am besten leben wir wieder wie in der Steinzeit, dann hat unser Planet wohl die größte Überlebenschance.

    ...

    Okay, zurück in die Gegenwart: Der Vergleich eines EXIT-Spiels mit einem Kickstarter hinkt von vornherein - eben WEIL das eine ein VERbrauchsartikel ist und das andere ein GEbrauchtsartikel. Man sollte einen VERbrauchsartikel deshalb eher mit anderen VERbrauchsartikeln vergleichen.

    Im EXIT-Spiel ist (bis auf die ganz kleine Plastikniete, die die Drehscheibe zusammenhält) im Normalfall nur recycelbares Material enthalten, während viele andere VERbrauchsartikel mehr oder weniger aus Plastik bestehen. Deshalb finde ICH für mich persönlich ein EXIT noch akzeptabel.

    Und nun schließt sich der Kreis wieder beim Kickstarter-Spiel, denn auch hier gibt es VERbrauchsartikel: Die für den Versand des Kickstarters verwendeten Umverpackungen (Umkarton einer VE, Plastikfolie für die Palette, Versandkarton des Spiels zu dir etc.) produzieren vermutlich mehr Müll als ein EXIT-Spiel, welches ich im Laden gekauft habe.

    Bzgl. Kopieren und weitergeben

    Ist das denn nicht urheberrechtlich geschützt und darf man das dann sogar noch weitergeben?

    Kopien zum Eigenbedarf sind in begrenzter Anzahl erlaubt. In diesem Fall kopiert man ja Material zum Eigenbedarf, um die Kopien zu zerschneiden etc. Das Originalmaterial lässt man unangetastet und verkauft es dann weiter. Da verstößt man gegen kein Urheberrecht und auch gegen kein Nutzungsrecht.