Spielmaterial: wie pingelig seid ihr?

  • Moin,


    grad wieder nette Diskussion mit [Tom] gehabt. Er war so einigermaßen erschüttert, dass mich gewisse Dinge bei Spielen nicht tangieren. Wie zum Beispiel die Tatsache, dass ich gerne mal unterschiedliche Sleeves in einem Spiel verwende (von matt UND glänzend über mit UND ohne Holo bis zu transparent und black backed ...). Generell sleeve ich ja nur, damit ich Karten besser mischen kann. Oder wenn es Amikarten sind, die sich rau anfühlen. Da bin ich auch etwas pingelig. Hauptsache die Sleeves lassen sich gut draufbappen und sind nicht zu labbrig. Oder die Stapel rutschen voneinander.


    Ich hab auch kein Problem damit, Minis aus nagelneuen Spielen bunt anzumalen, wenn ich unzufrieden mit dem eigentlichen Ergebnis bin. Leichte abgestoßene Dellen in Karten stören mich ebensowenig, wie leichte Kratzer. Dellen im Karton? Kein Problem, wen juckt schon der Karton.


    Was ich aber absolut nicht leiden kann, sind "runde" Tableaus, die sich beim Dagegenstoßen drehen (Massive Darkness ganz schlimm). Oder wenn jemand meine Karten anlutscht (alles schon gehabt). Eine Bekannte von mir hat ein Descent 1 so dermaßen abgespielt, dass an einigen Stellen kaum noch Farbe drauf ist. Eigentlich sympathisch, das Teil wurde halt oft gespielt. Ich bin da relativ schmerzfrei, das sind für mich eben Gebrauchsgegenstände. So wie unser Auto. 8-))


    Ich würde auch nie auf die Idee kommen, Material durchzuzählen ( @Attila ich hoffe bei deinem Brimstone fehlt nix :lachwein:) , zumal ich zu 99,9% neue Spiele kaufe. Hatte schon ein paarmal "Ärger" mit Käufern, wo dann mal ein Kristall ab Werk fehlte (bei mir kann im Prinzip nichts wegkommen, weil die Spiele mein Spielezimmer nicht verlassen und ich ansonsten sorgsam damit umgehe) oder der Verlag bei der KS-Kampagne Sachen reingeschrieben hat, die es dann nicht ins Endprodukt geschafft haben. Hat sich aber alles geklärt. Der Kundenservice hat bis jetzt immer super reagiert.


    Hosen runter, wie pingelig seid ihr? Pingelig ist in diesem Fall übrigens gar nicht negativ gemeint. Das soll jeder machen wie er es für richtig hält. Ich finds eher interessant und manchmal auch lustig.

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • ich kann dir vollständig zustimmen, ich bin da genauso wenig pingelig.


    Das geht schon damit los, dass ich keine Karten sleeve. Entweder spiele ich ein Spiel gar nicht so oft, dass sich sleeven lohnt und bei meinem Wizzard beispielsweise, das seit Ewigkeiten im Regal steht und früher oft gespielt wurde, finde ich es auch ganz sympathisch, dass man den Karten das viele Spielen auch ansieht.


    Material zähle ich bei Neukäufen in der Regel auch nicht, leichte Dellen stören mich ebenfalls nicht. Nervig finde ich es bei Miniaturen, wenn da etwas abgebrochen ist oder wenn Karten / die Anleitung nass wurden und dann so wellig sind. Ansonsten bin ich wirklich entspannt..

  • Wenig.

    Ich habe vier Kinder, das geht sich einfach mit Pingeligkeit nicht gut zusammen. Als mein Rising Sun KS ankam, hatte mein damals Jüngster prompt ein Glas Apfelschorle über den Tisch gekippt. Hat auch Teile vom Spiel erwischt, aber keine bleibenen Schäden verursacht.


    Vorgestern lag das geliehene Spirit Island auf der anderen Tischseite, als etwas schwungvoll ein Becher Milch umgefallen ist - da habe ich kurz geschwitzt, aber die Beschichtung hat alles beschützt.


    Blöd ist halt nur, wenn Material wegkommt. Da kriegen dann auch die Kids mal Ärger, bzw. die Kleineren dürfen halt auch nicht mit allem spielen. Aber so Kleinigkeiten wie Dellen oder 'abgespielte' Macken sind mir egal. Im Gegenteil, ich finde es ganz gut, wenn Sachen 'bespielt' aussehen. Quasi als Gegenpol zum überall lauernden pile of shame, am besten noch in Folie. ;)

  • Ich möchte gerne komplette Spiele erhalten. Vom Verlag oder vom Wiederverkäufer. Wenn mal was fehlt, dann werde ich in der Regel aber selbst aktiv und frage beim Verlag nach - Alles andere ist ja nur unnötige Logistik...

    Teurere Spiele werden (einheitlich) gesleevt. Cat Lady zum Beispiel nicht... Aber da steht auch das Mischen auf gleicher Wichtigkeit wie der Werterhalt...

  • Hi,


    Bandida - alles gut, ich habe ein "Holy Book" zuviel. ;)


    Ich Sleeve fast alles. Gerade bei aktuellen Temperaturen bin ich echt froh Spiele mit vielen Karten (oder Karten die man Ständig in den Händen hält) gesleeved zu haben. Wenn man was aneckt oder der Karton ne Delle hat... so what? Muss man ja nicht absichtlich reinmachen, aber so ist das halt im echten Leben. Ich versuche Prinzipiell meine Spiele aber so zu behandeln das man sie auch in 20 Jahren noch spielen kann.


    Bei NR (No Retreat!) habe ich z.B. nach ein paar dutzend Partien bemerkt das sich die Counter abreiben und habe sie daraufhin mit Klarlack besprüht damit das nicht schlimmer wird. (Inzwischen Spiele ich das Spiel leider nicht mehr so oft, aber das kommt ja ggf wieder: Btw. das hat derweilen ein rel. guten Solomodus bekommen).


    Wo ich Wert drauflege ist das Material halbwegs anständig in der Kiste zu verstauen, das es nicht so durcheinander Flieg und dadurch ggf beschädigt wird (lose Spielkarten o.ä. geht echt garnicht).


    Atti

  • Wenig.

    Ich würde schon gerne ein vollständiges Spiel kaufen und ordere bei fehlerhaftem Material auch nach.

    Aber was dann auf dem Tisch damit passiert... Meine Güte, ist halt ein Gebrauchsgegenstand. Ich sleeve nicht, und wenn irgendwann mal irgendwas ein bisschen abgegrabbelt ist, dann ist das halt so.

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Interessante Frage. Bin ich pingelig? Hmmm....

    Ich behaupte immer gerne, dass mein Credo "nicht aufregen, nur wundern!" ist. In Wahrheit erwische ich mich dann aber immer wieder beim Sleeven und Zipbagging. Das ist wohl eine präventive Maßnahme, damit sich mein Credo auch erfüllt und ich mich nicht aufregen muss, wenn meine grob motorischen Mitspieler die Karten in Getränke-Lachen werfen.

    Hier gibt es ja auch eine Debatte, wie mangelhaft die 2te Ganges Auflage ist. Toll, dachte ich und habe mal mein Spiel angeschaut. Und siehe da, einige dieser Mängel finde ich auch in meiner Version. Hmmm. Erster gedanke: "Das ist aber nicht schön.." Zweiter Gedanke: "Aber die letzten Male, als das Spiel auf dem Tisch war hat es mich nicht gestört." Damit ich besser Schlafen kann entscheide ich mich im Zweifelsfall solche Gedanken wie den Zweiten zu verinnerlichen.

    Was mich wirklich stört, ist, wenn Macken am Material Vorhersagen zulassen, welche Karte als nächstes kommt. Da versuche ich dann für Ersatz zu sorgen.

    Ich bin also Teil-Pingelig.

    Vielspieler im Körper eines Gelegenheitsspielers

  • Ich sleeve übrigens, trotz des sonst eher lässigen Umgangs mit Material, durchaus einiges.

    Das liegt daran, dass ich seit Anfang der Neunziger Magic gespielt habe, und da einige Karten echt 'verbraucht' habe. Ich meine, ich habe Alpha und Beta-Karten, die heute teilweise Geld im dreistelligen Bereich wert wären - aber nicht so abgegriffen, wie die sind. :(


    D.h. ich sleeve Karten von Spielen, mit denen ich echt viel spiele, und an denen ich gerne noch lange Freude hätte (die Charakterdecks bei Gloomhaven z.B.), sleeve aber nicht alles zwanghaft.

  • Absichtlich oder grob fahrlässiger Umgang mit Material muss nicht sein, da bin ich ganz eurer Meinung. Erst Chips, dann Finger ablutschen und dann Karten angrabbeln muss auch nicht sein, aber eher aus hygienischen Gründen.


    @Attila


    Da bin ich aber beruhigt :lachwein:

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  • Bei Neuware erwarte ich ein fehlerfreies Produkt im unbeschädigten Karton. Hatte da bisher (bezüglich des Kartons) Glück gehabt. Sollte doch mal was fehlen, findet sich zu Hause garantiert Ersatz, bzw. wenn es was wichtiges ist besorge ich mir Ersatz vom Verlag. Wenn also ein gelbes Würfelchen fehtl, sowas hab ich daheim. Bei Bruxelles 1893 fehlte mal der halbe Satz Karten, da habe ich dann mal hingeschrieben. Hatte keine mehr zu Hause. :)


    Sleeven mache ich nur noch bei Spielen, bei denen ich die Karten dauerhaft auf der Hand habe und damit rummache. Wo Karten nur rumliegen und ab und an berührt werden ist das nicht nötig.


    Bei gebrauchten Spielen über den Sekundärmarkt bin ich tolerant. Spiele sind zu spielen da, da ist das schon ok, wenn der Karton etwas abgenutzter aussieht. Aber ich erwarte, dass der Verkäufer das im Vorfeld fair kommuniziert. Da stört mich dann auch ein Riss in der Schachtel nicht. Wird geklebt und gut ist.

  • Ich total...


    Wenn ein Spiel ankommt, wird's premiumgesleeved. Kost ja nix. Ich baue mir ein Insert aus Foamcore oder bestelle für sehr gute Titel eines aus Holz. Figuren werden (mittlerweile) bemalt. Ich reagiere schon fast allergisch, wenn meine Freundin ihr Glas auf unserem Spieletisch abstellt. Wahrscheinlich sollte ich einfach mal Getränkehalter basteln, damit das kein Problem mehr wird ;)


    Für mich sind Spiele nicht nur wegen des Spaßes besonders. Ich sammle zwar nicht - was nicht auf den Tisch kommt, wird verkauft - aber das, was da ist, soll auch in guter Qualität erhalten bleiben. Nicht nur, weil es oft ein Spiel kaputt macht, sobald das Material durch Schäden "einzigartig" wird, erkennbar wird, sondern weil ich tatsächlich schlechte Laune bekomme, wenn ich 80 € für ein Spiel ausgebe, dann 10 € an Sleeves spare und ein paar Partien später der Wert deutlich gelitten hat.


    Das ist wie beim Motorradfahren: Es gibt einfach zu viele Leute, die 20.000 für eine Ducati ausgeben, aber Kombi und Helm ausm Sparangebot bei Polo für 500€ kaufen...

  • Da fällt mir noch was ein - bei gebrauchten Spielen bin ich mittlerweile oftmals entsetzt, wie ich sie bekomme. Scheinbar ist einigen Verkäufern selbst die Dreingabe von Zip Beuteln zu viel, so dass mich mitunter ein heiteres Spielmaterial-Chaos in der Box - einmal sogar im Versandkarton - überrascht hat.


    Ich selbst bemühe mich, Spiele so kompakt und sicher zu versenden, wie ich sie erhalten möchte. In der Regel werden die Kartons noch ein paar Mal mit Folie umwickelt - ein Cent-Betrag, der das Spiel aber vor Feuchtigkeit, Schmutz und Abrieb schützt!

  • Für mich kommt das ganz auf das Spiel an.


    Bei einem „7 Wonders Duell“ wird viel gemischt und Karten werden beim Aufnehmen vom Tisch auch mal gebogen. Wenn sie richtig durchgeknickt würden, dann würde es mich stören, aber im Normalfall tut es das nicht. Sieht man dem Spiel seine 100 Partien an, dann kaufe ich mir eben eine neue Version.


    Letztens haben wir „Scythe“ gespielt. Das Spiel ist nicht gesleeved und einer meiner Freunde hatte Chips gegessen. Ich persönlich hätte mir zwar die Hände gewaschen, er hat sie sich aber zumindest abgewischt, so dass es für mich kein Problem war. Wir saßen im Garten und da extra jemanden ins Haus zu schicken wäre auch einfach übertrieben gewesen.


    Terraforming Mars“ habe ich gesleevt, weil es eben viel gemischt wird und es mich stört, wenn die Karten nach ein paar Partien angeschlagen sind. Außerdem erspart es das innerliche Ärgern, wenn jemand mal wieder seinen Frust über die gezogenen Karten an eben diesen abzubauen scheint.


    Spiele wie „Food Chain Magnate“ sleeve ich, da sie nicht durchgehend verfügbar sind und ich dementsprechend schlecht Ersatz bekommen würde.


    Allgemein kaufe ich mir nichts für den Weiterverkauf. Wenn ein Spiel aus dem Regal gezogen und wieder reingesteckt wird, dann leiden die Ecken eben auch dann, wenn man es vorsichtig macht. Da wird die Farbe abgerieben oder ähnliches. Das ist alles normal. Haue ich mir eine Macke in einen Karton oder Drücke eine Ecke ein, dann ärgert es mich aber schon. Es ist kein Grund länger miesepetrig zu sein, aber man sieht es eben immer dann, wenn man den Karton wieder hervorholt. Ohne ist schöner, mit ist aber auch kein Weltuntergang. Zur Not wird der Karton einfach gedreht und die beschädigte Seite verschwindet auf der Rückseite.


    Spiele sind eben zum Spielen da. Ich kann durchaus sagen, wenn mir etwas nicht passt. Das ist mein Recht, wenn ich das Spiel bezahlt habe. Pedantismus erhält mir meine Spiele zwar in neuwertigem Zustand, dafür raube ich den Mitspielern garantiert den Spaß und Ende als Solospieler, weil keiner mehr mit mir Spielen will.


    Würde ich mir ein Spiel von einem Freund leihen, dann wäre ich auf jeden Fall vorsichtig(er). Da ist es dann auch ok die Mitspieler hinzuweisen, dass sie sorgsam mit dem Spielmaterial umgehen sollten. Ich denke, dass die Mitspieler es in diesem Fall verstehen würden und es sich auch von ihren Freunden wünschen würden, hätten diese sich ein Spiel von ihnen geliehen.

    Man kennt mich aus "Ein Absatz kommt selten allein" und "Hör mal wer da tippt". Die Rolle meines Lebens hatte ich wohl 1987 an der Seite von Michael Douglas in "Wall of Text".

  • Wenn ein Spiel aus dem Regal gezogen und wieder reingesteckt wird, dann leiden die Ecken eben auch dann, wenn man es vorsichtig macht. Da wird die Farbe abgerieben oder ähnliches. Das ist alles normal. Haue ich mir eine Macke in einen Karton oder Drücke eine Ecke ein, dann ärgert es mich aber schon.

    Für manche Käufer, vor allem in diversen Facebookgruppen, ist dies aber ein Grund dafür der Meinung zu sein, das das Spiel gefälligst enorm billig zu verkaufen sei, weil gebraucht und sieht auch schon so aus... :lachwein:


    Ich habe mir übrigens mal ein relativ wertvolles Spiel, nennen wir es Railways of the World, für einen möglichen Weiterverkauf (die Wahrscheinlichkeit liegt bei 0%, weil Lieblingspiel und so), dadurch entwertet, als dieses bei dem Versuch es im Regal kopfüber in 2,30 Höhe zu verstauen mir runterfallen ist und volle Lotte auf dem Schuhschrank aufgeknallt ist. So sieht der Karton dann heute auch aus (Spielmaterial ist aber heile, puhh). :)

  • Meine Spiele wollen bespielt werden und das sollen die auch. Kartenhüllen gibt es zum Erhalt des Spielwertes, aber auch nur bei hochpreisigen oder schwer zu ersetzenden Spielen oder wenn Markierungen den Spielablauf schaden, wie bei geheimen Identitäten & Co. Oder wenn die Karten von so schlechter Grundqualität sind, dass Kartenhüllen die Spielbarkeit erhöhen.


    Da ich inzwischen nur noch in Runden spiele, die Spiele ebenso schätzen wie ich, gibt es auch keine Probleme oder Diskussionen, wie man mit den Spielen (egal ob eigene oder fremde Spiele) umgeht, um die Spielbarkeit zu erhalten, ohne dass man sich einschränken müsste. Und wenn mir was auf dem Senkel geht, dann spreche ich das klar und direkt an, weil meist ist das keine Absicht, sondern nur ein anderes Werteverständnis im Umgang mit fremden Eigentum oder schlicht Unachtsachkeit. Ebenso würde ich das aber auch von meinen Mitspielern mir gegenüber erwarten, weil man sich ggf. selbst anders wahrnimmt, als man wahrgenommen wird. Solche Selbstverständlichkeiten wie, dass man mit schmierigen Händen den Schmier nicht aufs Spielmaterial verteilt, sind eben selbstverständlich.

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  • Meine Spiele wollen bespielt werden und das sollen die auch. Kartenhüllen gibt es zum Erhalt des Spielwertes, aber auch nur bei hochpreisigen oder schwer zu ersetzenden Spielen oder wenn Markierungen den Spielablauf schaden, wie bei geheimen Identitäten & Co. Oder wenn die Karten von so schlechter Grundqualität sind, dass Kartenhüllen die Spielbarkeit erhöhen.

    Nach dieser Aufzählung bleibt doch fast nichts mehr übrig, was du nicht sleeven müsstest... ;)

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  • Schön, dass Ihr alle so locker seid. Ich bin dagegen SEHR pingelig.


    • Karten in der Hand festkrallen, dass sie sich biegen? Furchtbar!
    • Beim Nachdenken Spielmaterial (unbewusst) an den Mund führen? Ekelhaft!
    • Etwas Fettiges beim Spielen essen? Nein!
    • Finger ablecken und dann Material anfassen? Igitt!
    • Spiele auf den Kopf drehen? Grausam!
    • Schachtel / Deckel / Material achtlos auf den Boden legen? Was ist mit dem Menschen los?
    • Die Regel in alle Richtungen falzen und knicken, Eselsohren reinmachen, zusammenrollen? Frevel!
    • Karten sollen bitte alle gleich ausgerichtet sein, besonders bei Spielen, wo diese ausgelegt werden.


    Karten aus teuren Spielen, die oft gemischt werden, sleeven wir. Alles andere Material wird bestmöglich in nicht zu große oder zu kleine Zipbags gepackt (wir haben extra ein Muster von jeder Tütengröße, wo wir checken, in welche das Material am besten passt). Die Zipbeutel werden meist sogar beschriftet, entweder mit der Hand oder mit Aufklebern aus einem Labeldrucker. Holz-, Plastik- und Pappmaterial werden - so möglich - getrennt aufbewahrt, damit das eine das andere nicht beschädigt. Anleitungen werden durch Drucke oder Kopien (im Broschürenodus) ersetzt, das Original wird meist komplett ausgelagert.


    Fehler ab Werk wie gebogene Spielpläne etc. versuchen wir erst einmal selbst zu heilen, wenn das nicht fruchtet, schreiben wir eine nette Mail an den Verlag. Ebenso bei fehlendem oder extrem beschädigten Spielmaterial.


    Ich gebe zu, dass ich da vermutlich etwas extrem bin. Im Spieletreff schaue ich über einiges hinweg, was ich im Privaten niemals zulassen würde. Ich freue mich aber immer wieder, dass viele unserer Spielfreunde auch so denken oder meine "Macken" zumindest akzeptieren und beachten...


    Meine Bücher und Spiele sehen auch nach mehrmaligem Lesen oder Spielen meistens nagelneu aus, da ich mit diesen Dingen sehr sorgsam umgehe. Das muss ich von meinem Großvater haben, bei dem sein 25 Jahre altes Auto auch noch fabrikneu aussieht ;)

    Was man ernst meint, sagt man am Besten im Spaß (Wilhelm Busch)

  • Einbauküchen und Autos sind, von wenigen Ausnahmen abgesehen, wenige Augenblicke nach dem Kauf bereits nur noch die Hälfte wert - unabhängig vom Zustand.


    Warum sollte das bei Spielen anders sein?

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • Einbauküchen (...) sind, von wenigen Ausnahmen abgesehen, wenige Augenblicke nach dem Kauf bereits nur noch die Hälfte wert - unabhängig vom Zustand.

    Das war mal früher so, und sollte auch so sein.


    Aber wenn ich einen Nachmieter für meine Bude hier in Köln suchen täte, könnte ich heutzutage gefühlte 10.000 Euro für meine abgegrabbelte Vormieterküche nehmen.

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    Einmal editiert, zuletzt von PeterRustemeyer ()

  • könnte ich heutzutage gefühlte 10.000 Euro für meine abgegrabbelte Vormieterküche nehmen.


    Wenn es in Köln annähernd ähnlich wie in Berlin ist, liegt das aber wohl kaum an deiner tollen Küche, sondern eher der Tatsache, dass man die Wohnung sonst vermutlich gar nicht erhält. ;)

    Hauptsache Wohnung, egal, was drin ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Mutter ()

  • Ich oute mich mal als sehr pingelig. Wenn ich ein Spiel neu kaufe, erwarte ich eine Schachtel ohne Abrieb, Delle und Risse (gut, im Zweifelsfall lebe ich zwar damit, weil die Lebenszeit begrenzt ist, ärgere mich aber). Ich erwarte auch ein vollständiges Spiel, also ja: ich zähle akribisch alles durch beim Erhalt. Ich zähle teilweise sogar nach Spieleabenden nach, wenn sich 4 Mann auf das Einpacken gestürzt haben, ohne meine Hinweise zu beachten (mein Frau vergleicht mich bzgl. meines Ordnungswahns - weit über Spiele hinaus - eh gern mit Sheldon Cooper :D). Ich kaufe seit langem auch nur noch sehr wenig gebraucht aus genau den Gründen. Für viele ist das ein Gebrauchsgegenstand und ich möchte eben keine Spiele mit Abnutzung haben. Das Problem in der Praxis: Spiele werden als neuwertig beschrieben und sind es dann nicht. Zumindest nicht für meine Maßstäbe. Werden "Mängel", also Abrieb oder Dellen etc. vorher erwähnt, ist natürlich alles gut.


    Ansonsten sleeve ich mittlerweile recht viel, und achte darauf, dass mit den Spielen sehr pfleglich umgegangen wird und sage das bei meinen Exemplaren auch den Mitspielern. Gerade das beliebte Kartenbiegen mag ich jetzt nicht so sehr. Auch Getränke am Tisch eher ungern (zu viele schlechte Erfahrungen gemacht) und fettiges Essen gar nicht. Ich muss aber vlt. dazu sagen, dass ich von meinem Wesen her generell so eingestellt bin: ein Buch sieht bei mir nach dem Lesen auch ladenneu aus z.B. Umgekehrt gibt es natürlich auch Dinge, die ich als reinen Gebrauchsgegenstand betrachte und nur wenig achtsam bin: des Deutschen liebstes Statussymbol zum Beispiel, beim Auto.


    Alles in allem finde ich sogar, dass eine lockere Einstellug (Spiele sind zum Spielen da) viel besser wäre, kann aber nicht aus meiner Haut. ;)

  • Meine Spiele wollen bespielt werden und das sollen die auch.

    Ich habe dieses Argument schon öfter von Nicht-Sleevern gehört. Verstehe es aber immer noch nicht. Was hat "sleeven" mit "nicht spielen" zu tun?!


    Ich zähle teilweise sogar nach Spieleabenden nach, wenn sich 4 Mann auf das Einpacken gestürzt haben, ohne meine Hinweise zu beachten (mein Frau vergleicht mich bzgl. meines Ordnungswahns - weit über Spiele hinaus - eh gern mit Sheldon Cooper :D).

    Das ist bei uns zum Glück kein Thema, weil ich eh allen sage "ich mache das schon" oder nur ganz bestimmte Leute mithelfen, die genau so ticken wie ich und die zur Not nachfragen, was wohin gehört.


    Der Höhepunkt von allem ist dann, wenn meine Freundin einem ihrer (>200km entfernt wohnenden) Brüder von irgendeinem neuen Spiel erzählt und im nächsten Satz direkt ein "Kannst du dir mal ausleihen!" folgt... Zum Glück wissen die ganz genau, dass sie damit gar nicht erst ankommen brauchen :evil:

  • Oder man hat eine Mutter (wohnte damals noch im selben Haus):


    „Du die Kinder vom Nachbarn waren hier. Ich hab denen Spielzeug von dir gegeben.“


    Descent 1st Edition


    Ich hab Mutti ein schönes Wohnheim ausgesucht :evil:

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    Einmal editiert, zuletzt von Bandida ()

  • Meine Spiele wollen bespielt werden und das sollen die auch.

    Ich habe dieses Argument schon öfter von Nicht-Sleevern gehört. Verstehe es aber immer noch nicht. Was hat "sleeven" mit "nicht spielen" zu tun?!

    Bedeutet für mich, dass Spiele nur ihre Existenzberechtigung erfüllen, wenn die auch bespielt werden. Dazu bereite ich die vor und dazu können auch Kartenhüllen gehören, damit so ein Spiel besser spielbarer wird oder über hoffentlich viele Partien spielbar bleibt. Bespielen muss ja nicht kaputt spielen bedeuten - zumindest für mich nicht.

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  • Wenn ich ein Spiel kaufe, egal ob neu oder gebraucht, vom Händler oder von privat, möchte ich schon ein vollständiges Spiel haben.


    Karten sleeve ich selten, hauptsächlich dann, wenn ich ihre Schönheit erhalten möchte; dann ist mir auch egal, ob meine Mitspieler die Haptik als unangenehm empfinden.


    Nachlässigen Umgang mit meinem Spielmaterial kann ich überhaupt nicht leiden, Gebrauchsgegenstände hin oder her. Normale Gebrauchsspuren vom "Bespielen" sind natürlich ok. Gebrauchsspuren durch fettige Finger oder auch nur versehentliches Umwerfen von Getränken gehen gar nicht. Bei mir wird zwischen der Regelerklärung und dem Spielbeginn gemeinsam gegessen, danach ist Händewaschen angesagt. Fettiges Knabberzeug gibt es von mir jedenfalls nicht, Getränke nur in möglichst standsicheren Gefäßen. Alkohol gibt es während des Spielens auch nicht bei mir (einzige Ausnahme: Als wir die Whisky-Siedler gespielt haben, gab es für jeden einen Whisky zum Spiel). Ich bitte jedesmal ausdrücklich darum, Getränke entweder gar nicht auf den Spieltisch zu stellen, oder, wenn einer das doch tut, besonders vorsichtig zu sein. Auch von einem meiner langjährigen Mitspieler habe ich mal Ersatz verlangt, als er mir einen Spielplan durch umgekippten Rotwein (das war auf einer unserer alljährlichen Wandertouren in einem Hotel) versaut hat; da der Spielplan allein nicht zu bekommen war, musste er halt das ganze Spiel ersetzen. Fast jeder, der mit mir spielt, kennt mich seit Jahrzehnten; immer stelle ich die Spiele; größtmögliche Rücksicht auf mein Eigentum halte ich für selbstverständlich.


    Spielen ist gesellig und kommunikativ, das ist aber kein Grund, die Kontrolle über sich zu verlieren.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

    Einmal editiert, zuletzt von Ernst Juergen Ridder () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Ich bin da auch nicht pingelig. Sleeves benutze ich nie, wenn beim Spielen mal ein Glas umfällt, dann ist es halt passiert. Und in die Regel wird meist mit Textmarker was markiert und/oder Hinweise reingeschrieben. Manche Spiele sehen entsprechend "runtergespielt" aus. Ist mir aber völlig wurst. Ich verkaufe normalerweise nichts, sodaß ich da nicht so achtgeben muss. Obwohl ich Sammler bin sind Brettspiele für mich trotzdem erstmal ein Gebrauchsgegenstand. Wobei allein die Menge an Spielen und auch die Häufigkeit, wie oft ich spiele, verhindert, dass der Verschleiss allzu groß wird.

  • Ich oute mich mal als sehr pingelig. Wenn ich ein Spiel neu kaufe, erwarte ich eine Schachtel ohne Abrieb, Delle und Risse (gut, im Zweifelsfall lebe ich zwar damit, weil die Lebenszeit begrenzt ist, ärgere mich aber). Ich erwarte auch ein vollständiges Spiel, also ja: ich zähle akribisch alles durch beim Erhalt.

    Jup....trifft auf mich auch zu :peace:

  • Ich habe durchaus einen Sinn für Sorgsamkeit und Ordnung. Aus Prinzip sorgsam zu sein, das verstehe ich schon. Aber bei Spielen ist mir das zu anstrengend. Wenn ich Spiel einpacke, um es bei Freunden, Spieltreff oder sonst wo zu spielen, dann wickle ich das doch nicht extra vorher in Watte ein; oder fahre eine Kurzstrecke mit dem Auto anstatt mit dem Fahrrad, nur, damit ich es nicht in den Rucksack packen muss (und somit der transportbedingte Abrieb an der Spieleschachtel minimiert wird). Sieht das Zeug nach einer Weile halt abgenutzt aus, macht ja nichts. Bis ein Spiel mal nicht mehr spielbar ist, dauert es viel länger.


    Und Werterhalt? Sicher, aber bei Brettspielen geht's -- mit Ausnahme von Sammlerstücken -- um wenig Geld im Vergleich zu anderen Dingen: Steuern. Versicherungen. Auto. Miete/Wohneigentum. Gesundheit... Oder (Gott bewahre!) Rechtsberatung. Brettspiele liegen dagegen im Promillebereich der Lebenshaltungskosten. In puncto Geld setze ich darum andere Prioritäten.


    Ich find's abgesehen davon aber auch irgendwie wunderbar, wenn man den Spielen ansieht, dass sie viel gespielt wurden. Das sind quasi eine Art Ehren-Abzeichen! Hier mal der Rundenmarker aus meinem Twilight Struggle nach ca. 40 Partien. Ich finde das cool!


    Noch zum Stichwort "Bücher": Ich kaufe die erst gar nicht. Ich gehe lieber in die Bücherei und leihe sie aus. Das Zeug steht doch sonst zu 99,99 % der Zeit nur herum, nimmt Platz weg und verstaubt. :)

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

  • Wieso denn? Das Ding ist einfach nur, grob überschlagen, schon gute 1500 [Denkfehler!] 3000 mal angefasst und umgedreht worden. Ist doch logisch, dass man das nach einer Weile sieht. :)

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    Einmal editiert, zuletzt von Bierbart ()

  • Kartenspiele, wie z.b. Bei a few Acres of Snow sleeve ich schon, da Informationen, welche Karten der Gegner hat schon spielentscheidend sind.

    Daher werden auch die LCGs gesleevet. Als Bonus fühlen sich die Spiele auch wertiger an, daman zusätzliche Zeit investiert hat. Das hat was von-, ich, als Großwildjäger, staube meine Tropähen ab- Gefühl.


    Sonst mache ich kein Brimborium um das Spiel, was den allgemeinen Zustand angeht.

    Da ich weiß, dass andere anders denken, biete ich bei einem Verkauf immer an, das entsprechende Spiel zu Fotografieren, damit sich derjenige seine Meinung zum Zustand bilden kann.


    Da ich die Spiele Hochkant ins Regal stelle, hat das mehr Abrieb zur Folge, oder bilde ich mir das nur ein?

  • Brettspiele im Promillebereich von Lebenshaltungskosten? Junge was stimmt denn nicht mit dir?

    Das Problem liegt auf der Einkommensseite. ;) Und am Wohnort natürlich. Wir überlegen hier in der WG gerade, ob wir nicht den Einbauschrank untervermieten sollten. Oder den Backofen oder so...

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  • Ich oute mich mal als sehr pingelig. Wenn ich ein Spiel neu kaufe, erwarte ich eine Schachtel ohne Abrieb, Delle und Risse (gut, im Zweifelsfall lebe ich zwar damit, weil die Lebenszeit begrenzt ist, ärgere mich aber). Ich erwarte auch ein vollständiges Spiel, also ja: ich zähle akribisch alles durch beim Erhalt. Ich zähle teilweise sogar nach Spieleabenden nach, wenn sich 4 Mann auf das Einpacken gestürzt haben, ohne meine Hinweise zu beachten (mein Frau vergleicht mich bzgl. meines Ordnungswahns - weit über Spiele hinaus - eh gern mit Sheldon Cooper :D). Ich kaufe seit langem auch nur noch sehr wenig gebraucht aus genau den Gründen. Für viele ist das ein Gebrauchsgegenstand und ich möchte eben keine Spiele mit Abnutzung haben. Das Problem in der Praxis: Spiele werden als neuwertig beschrieben und sind es dann nicht. Zumindest nicht für meine Maßstäbe. Werden "Mängel", also Abrieb oder Dellen etc. vorher erwähnt, ist natürlich alles gut.


    Ansonsten sleeve ich mittlerweile recht viel, und achte darauf, dass mit den Spielen sehr pfleglich umgegangen wird und sage das bei meinen Exemplaren auch den Mitspielern. Gerade das beliebte Kartenbiegen mag ich jetzt nicht so sehr. Auch Getränke am Tisch eher ungern (zu viele schlechte Erfahrungen gemacht) und fettiges Essen gar nicht. Ich muss aber vlt. dazu sagen, dass ich von meinem Wesen her generell so eingestellt bin: ein Buch sieht bei mir nach dem Lesen auch ladenneu aus z.B. Umgekehrt gibt es natürlich auch Dinge, die ich als reinen Gebrauchsgegenstand betrachte und nur wenig achtsam bin: des Deutschen liebstes Statussymbol zum Beispiel, beim Auto.


    Alles in allem finde ich sogar, dass eine lockere Einstellug (Spiele sind zum Spielen da) viel besser wäre, kann aber nicht aus meiner Haut. ;)

    So.


    Einschränkung: ersetze Sheldon durch Monk und streiche den Satz mit dem Auto (da bin ich nicht sooo pingelig, aber sauber und ohne Macken sollte es schon sein und bleiben). ;)

    The dice decide my fate. And that's a shame.

  • Einschränkung: ersetze Sheldon durch Monk und streiche den Satz mit dem Auto (da bin ich nicht sooo pingelig, aber sauber und ohne Macken sollte es schon sein und bleiben). ;)

    Monk haben wir nie gesehen. :) Bezüglich des Autos: wenn ich in Bezug auf meine Person von "wenig achtsam" spreche, dann kann das möglicherweise auf einer objektiven Skala immer noch stark überdurchschnittlich pingelig sein. :D Zumindest versuche ich auch, es halbwegs sauber zu halten. Nur mit 3 Kindern in der mittleren Sitzreihe stumpft man da schnell ab, was den Sauberkeitszustand angeht. Das ist dann doch der besagte Kampf gegen Windmühlen.