Brexit: Auswirkungen für Brettspieler?

  • Noch keine Ahnung, was der Brexit insgesamt bringt oder schadet. Aber seht Ihr auch ganz konkrete Auswirkungen auf den Brettspielmarkt?


    Werden UK-Spiele jetzt teurer? Gibt es Materialzulieferer, die nur in England sitzen?


    ... oder ist das im Gesamtzusammenhang völlig unbedeutend?


    Verschlafene Grüße
    Ralf

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

    Einmal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Es muss davon ausgegangen werden, zumindest hoffe ich es, dass Produkte aus GB teurer werden. Wenn man denen weiterhin Zucker in den Arsch bläßt liefert es nur weitere Anreize für Nachahmer.


    MfG
    fleXfuX

    Wer die Weisheit mit Löffeln gegessen hat, neigt zu geistigem Durchfall.

  • Es muss davon ausgegangen werden, zumindest hoffe ich es, dass Produkte aus GB teurer werden. Wenn man denen weiterhin Zucker in den Arsch bläßt liefert es nur weitere Anreize für Nachahmer.


    MfG
    fleXfuX

    Du sprichst mir aus der Seele. Ich hoffe die EU bleibt mal hart gegenüber UK. Das gute diesmal immerhin, dass die Briten nicht nein sagen können zur Entscheidung der EU. Aber wie du schon sagst, die werden denen wieder Zucker in den ... blasen, wie sie es seit 50 Jahren tun. Ich frage mich echt was gerade auf der Welt schief läuft, weiß noch irgendwer was Solidarität und Gemeinschaft ist?

  • Künftig darf man dann wohl auch in GB bestelltes wieder beim Zoll abholen.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Für mich bedeutet das, dass amazon.co.uk keine Einkaufsquelle mehr ist, denn (wie bereits angeführt) ab sofort wird das wohl wieder über den Zoll laufen, und dann mit zusätzlicher Mehrwertsteuer versehen. Das betrifft zwar nicht wirklich Spiele für mich, aber generell nervt mich das ungemein. Denn bisher waren englische Bücher und DVDs trotz Porto von dort wesentlich billiger zu erstehen.


    Das sollte sich aber dann auch auf Spiele auswirken. Kann man nur hoffen, dass das Pfund weit genug fällt, um das wieder auszugleichen...


    ...kann auch sein, dass ich mich da täusche...

    Wer Smilies nutzt, um Ironie zu verdeutlichen, nimmt Anderen den Spaß, sich zu irren.

    Über den Narr wird nur so lange gelacht, bis man selbst Ziel seiner Zunge wird!

    :jester:

  • Werden UK-Spiele jetzt teurer?

    Erstmal werden Spiele auch Amerika teurer. Dass das britische Pfund 10% gegenüber dem Dollar abgestürzt ist, liest man überall. Seltener liest man, dass das Pfund vorher in Erwartung eines Pro-EU-Votums angestiegen war (wenn auch deutlich unter 10%) und genauso selten liest man, dass der Euro gegenüber dem Dollar in den letzten Stunden gut 4% gefallen ist. Letzteres ist das Einzige hier, das Brettspieler in nennenswertem Umfang betrifft, und das auch nur diejenigen, die ab und zu mal Importspiele kaufen oder bei Kickstarter aktiv sind.



    schauen wir mal, wie weit der Kurs stürzt, evtl. gibt es zumindest kurzfristig das ein oder andere Schnäppchen...

    Bei Kauf aus England höchstens bei den Sachen, die von dort kommen. Im allgemeinen ist das Preisniveau für Brettspiele in England recht hoch. Was unter anderem damit zusammenhängt, dass die englischsprachigen Rechte oft amerikanischen Firmen gehören und die entsprechenden Spiele von dort importiert werden.



    Künftig darf man dann wohl auch in GB bestelltes wieder beim Zoll abholen.

    Es wird Jahre dauern, bis die Scheidungsverhandlungen abgeschlossen sind. Im allgemeinen werden Handelsabkommen abgeschlossen, wenn sie zum beiderseitigen Nutzen sind. Das "wir als EU lassen die Briten jetzt Bluten!" ist in erster Linie Theaterdonner fürs breite Publikum, man will ja keine Nachahmer in anderen Noch-EU-Ländern. Warten wir mal ab, wieviel sich wirklich ändert. Die Realpolitik spricht dafür, dass sich deutlich weniger ändert, als viele denken. Ein Status wie Norwegen oder Schweiz (zahlen in EU-Haushalt ein, setzen die breite Masse der EU-Regeln in nationales Recht um, dürfen dafür im Binnenmarkt mitspielen) ist auch für Großbritannien absolut plausibel. Nur bei "Britenrabatt" oder ähnlichen Sonderregelungen könnten sich die Briten gerade selbst ziemlich in den Fuß geschossen haben; das werden sie kaum rübergerettet bekommen in die Nach-Brexit-Zeit.


    Ceterum censeo: Die EU sollte dringend mal überlegen, auf welche Grundlage sie sich in Zukunft stellen will. Das aktuelle Modell ist definitiv nicht zukunfsfähig. Die Ablehnung steigt in allen Ländern dramatisch an. Wenn der Brexit diese Überlegungen befördert, hat er auch etwas gutes an sich. Dazu würde ich auch dringend empfehlen, die Kritiker von EU-Auswüchsen nicht nur als dumme, rechte Nationalisten darzustellen. Das sind sie nicht. Ein bisschen Reformbereitschaft täte der EU sehr gut. Eventuell wäre es auch besser, die EU-Kompetenzen wieder etwas zu beschneiden. Wenn die Völker Europas nur eine bessere Freihandelszone wollen, dann lieber das so umsetzen, als hehre politische Ideale mit Gemeinschaftswährung und ähnlichem, was nachher nicht funktioniert und das ganze schöne Projekt komplett killt.

  • Für mich bedeutet das, dass amazon.co.uk keine Einkaufsquelle mehr ist, denn (wie bereits angeführt) ab sofort wird das wohl wieder über den Zoll laufen, und dann mit zusätzlicher Mehrwertsteuer versehen.

    Großbritannien ist Stand heute immer noch Mitglied der EU und wird das auch erstmal bleiben. Der britische Regierungschef wird in Brüssel ein Austrittsgesuch übergeben und dann wird verhandelt. Lange verhandelt. Bis dahin bleibt erstmal alles beim alten.

  • Wurde das nicht im Vertrag von Lissabon geredet? Wenn ich mich an meine Vorlesung Europarecht richtig erinnere, dann dauert der Austritt 2 Jahre, bis dahin kann man verhandeln, die Frist kann einvernehmlich aber auch verlängert werden.


    Also noch hat man mindestens diese 2 Jahre den Status Quo, wie auch MetalPirate schon so schön ausformulierte, wahrscheinlich eher mehr.

    Mit freundlichen kollegialen Grüßen


    Syrophir


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    "Die Menschen hungern nach der Wahrheit, doch wissen sie selten ihren Geschmack zu schätzen."

  • habt Ihr keine Nachrichten gelesen die letzten Wochen. Die Welt wird jetzt untergehen... das haben die gesagt, wenn die Pro Brexit stimmen.


    Das einzig wirklich positive an der Sache: Cameron wird im Herbst zurücktreten, wenn er sich bis dahin nicht anders entscheidet.

  • habt Ihr keine Nachrichten gelesen die letzten Wochen. Die Welt wird jetzt untergehen... das haben die gesagt, wenn die Pro Brexit stimmen.

    Tja. Heute morgen im Deutschlandfunk gab's ein Interview mit einem britischen EU-Parlamentarier, der genau das als Grundfehler der Pro-EU-Kampagne bezeichnet hat: man habe sich nach der Entscheidung für ein Referendum unter den Pro-EU-Leuten getroffen und entschieden, die "Remain"-Kampagne als Negativkampagne mit Hinweis auf die möglichen Gefahren zu führen, anstatt positiv Werbung für die EU zu machen, weil letzteres angeblich nicht vermittelbar gewesen wäre. Das sagt vieles.

  • Für mich einzig und allein wichtig.
    - des es uns in Deutschland weiterhin so gut geht wie bisher
    - das es die Engländer (ich nehme die jetzt mal in Sippenhaft grenze aber Nordirland oder war es Irland und Schottland aus) es richtig spüren für was sie sich entschieden haben
    - lieber ein harter Cut und dann auch mal eine Delle in kauf nehmen als eine Hängepartie wie mit den Griechen


    Schlimm ist eben nur, dass es offensichtlich in England chic war immer auf die EU zu schimpfen wenn sie selbst Mist gebaut haben.



    MfG
    fleXfuX

    Wer die Weisheit mit Löffeln gegessen hat, neigt zu geistigem Durchfall.

  • Schlimm ist eben nur, dass es offensichtlich in England chic war immer auf die EU zu schimpfen wenn sie selbst Mist gebaut haben.

    Ist das in irgendeinem EU-Land anders? Für Positives feiert man sich selbst und an allem Negativem ist Brüssel schuld. Das funktioniert auch anderswo gut.

  • Großbritannien wird sich wohl in Klein-Britannien umbennen (müssen), da Schottland und auch Nordirland in der EU bleiben wollen. Die Nordiren wollen in dem Zuge auch eine Wiedervereinigung mit Irland anstreben. Könnte noch recht turbulent werden in Zukunft...

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Ist das in irgendeinem EU-Land anders? Für Positives feiert man sich selbst und an allem Negativem ist Brüssel schuld. Das funktioniert auch anderswo gut.

    Deswegen gibt es doch die EU überhaupt nur. Ein Instrument, um unbequeme Entscheidungen zu treffen, ohne dass es einen greifbaren Schuldigen gibt.

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Großbritannien wird sich wohl in Klein-Britannien umbennen (müssen), da Schottland und auch Nordirland in der EU bleiben wollen. Die Nordiren wollen in dem Zuge auch eine Wiedervereinigung mit Irland anstreben. Könnte noch recht turbulent werden in Zukunft...

    Bitte Gibraltar nicht vergessen. Dort waren über 90% für "remain".

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  • Das kann man nun wirklich nicht vergleichen...

    Wie Warbear schon schrieb soll es kein Vergleich sein sondern nur verdeutlichen, dass man Nägel mit Köpfen machen muss. Griechenland signalisiert für meinen Geschmack "es wird dir schon geholfen da ja alle Angst vor den Auswirkungen haben". DAS Gefühl darf in diesem Fall nicht vermittelt werden. Ich will keine Lösung für das jetzt sondern will in 10 Jahren immer noch ein gutes Leben führen können. Da wir als deutsche wie kein anderes Land von der EU profitieren muss es in usnerem Interesse sein, langfristig eine positive Aussicht zu haben.
    Ich könnte mir auch vorstellen, dass ein überwiegender Teil der Deutschen einen harten Umgang mit den Britten befürwortet. Damit könnte man dann auch im Wahlkampf punkten.


    MfG
    fleXfuX

    Wer die Weisheit mit Löffeln gegessen hat, neigt zu geistigem Durchfall.

  • Fast die Hälfte der Briten hat gegen den Brexit gestimmt, und die sollen wegen der Leichtgläubigkeit der anderen mitleiden? Wer sich über die sozialen Gräben in Britannien mal Gedanken gemacht hat, dem können die Sozialschwachen und vor allem die Jugend nur leidtun.


    Es gilt: Man freut sich nicht darüber, wenn es anderen Menschen schlecht geht, selbst dann nicht, wenn sie es selbst zu verantworten haben. Eine solche Haltung rührt aus niederen Motiven.

  • Großbritannien wird sich wohl in Klein-Britannien umbennen (müssen), da Schottland und auch Nordirland in der EU bleiben wollen. Die Nordiren wollen in dem Zuge auch eine Wiedervereinigung mit Irland anstreben. Könnte noch recht turbulent werden in Zukunft...

    Wales war auch mehrheitlich für Brexit, die sind da schon mal auf einer Linie mit England, und die Pro-EU-Mehrheit in Schottland ist jetzt auch nicht so überwältigend und der Zusammenhang zwischen Pro-EU und Anti-UK auch nicht so deutlich, dass die britische Regierung den Schotten deshalb nochmal ein zweites Referendum erlauben müsste. Denn, ähnlich wie in Katalonien, Kurdistan oder anderen nach Unabhängigkeit strebenden Regionen, spricht das internationale Recht nicht jeder Untereinheit eines Land einfach so das Recht zu, sich loszulösen, sondern setzt auf einvernehmliche Lösungen mit dem übergeordneten Staat. Sprich: die britische Regierung müsste ein neues Unabhängigkeits-Referendum in Schottland erstmal genehmigen und das wird sie schlicht und einfach mit Verweis auf die gerade erst erfolgte Abstimmung nicht tun. Realpolitik eben. So sehr man die Schotten auch dafür bedauern mag.


    Nord-Irland ist nochmal eine ganz andere Sache. Da ist die Pro-EU-Mehrheit noch knapper und die einzige Partei, die aus dem Ausgang des Brexit-Referendums (lokal in Nordirland eher "remain", gesamtbritisch eher "leave") bisher die Forderung nach Anschluss, bzw. in deren Diktion Wiedervereinigung, an Irland abgeleitet hat, war die Sinn Féin. Das kann eigentlich auch keinen überraschen, der sich ein bisschen auskennt. Nord-Irland vs. Irland ist auch ganz wesentlich eine konfessionelle Sache, das hat mit der EU und Brüssel herzlich wenig zu tun.

  • Fast die Hälfte der Briten hat gegen den Brexit gestimmt, und die sollen wegen der Leichtgläubigkeit der anderen mitleiden?

    Wenn bei einem Referendum 51,9% A sagen und 48,1% B, dann hat Meinung A recht und wird so gemacht. Das nennt sich Demokratie.


    Ob Meinung A jetzt besonders clever ist oder eher nicht, das ist eine ganz andere Diskussion. Aber A hat gewonnen, A wird gemacht, die Minderheit, die B gewählt hat, muss dies erstmal so akzeptieren. So läuft nun mal die Demokratie.

  • Wenn bei einem Referendum 51,9% A sagen und 48,1% B, dann hat Meinung A recht und wird so gemacht. Das nennt sich Demokratie.
    Ob Meinung A jetzt besonders clever ist oder eher nicht, das ist eine ganz andere Diskussion. Aber A hat gewonnen, A wird gemacht, die Minderheit, die B gewählt hat, muss dies erstmal so akzeptieren. So läuft nun mal die Demokratie.

    Clever und selektiv zitiert, @MetalPirate
    Damit verfälscht Du erheblich, worum es @drfunk in seinem Posting geht. Es geht nicht um die Prinzipien der Demokratie, es geht um die Häme einiger Autoren in diesem Thread... :thumbsdown:

  • Wenn bei einem Referendum 51,9% A sagen und 48,1% B, dann hat Meinung A recht und wird so gemacht. Das nennt sich Demokratie.
    Ob Meinung A jetzt besonders clever ist oder eher nicht, das ist eine ganz andere Diskussion. Aber A hat gewonnen, A wird gemacht, die Minderheit, die B gewählt hat, muss dies erstmal so akzeptieren. So läuft nun mal die Demokratie.

    Ich vermute mal, dass Du mich nicht über die Funtionsweise der Demokratie belehren wolltest. ;)


    Ob jemand recht hat oder nicht, liegt nicht an der Anzahl der Stimmen. Und das ist eine der große Schwächen der Demokratie, man erinnere sich an unsere eigene Geschichte.

  • Wie auch immer das national geregelt ist, die Beteiligten nehmen das nun zum Anlass ihre politischen Ambitionen fortzuführen. In Schottland war das Verhältnis ca. 2/3 pro zu 1/3 contra. Das ist eine solide politische Mehrheit.

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  • Künftig darf man dann wohl auch in GB bestelltes wieder beim Zoll abholen.

    Oh Gott......bitte nicht.......nach meinen kürzlich gemachten Erfahrungen mit dem Ulmer Zoll........auf der anderen Seite würde mir spontan kein Spiel einfallen, dass ich unbedingt aus UK importieren müsste.....

  • Fast die Hälfte der Briten hat gegen den Brexit gestimmt, und die sollen wegen der Leichtgläubigkeit der anderen mitleiden? Wer sich über die sozialen Gräben in Britannien mal Gedanken gemacht hat, dem können die Sozialschwachen und vor allem die Jugend nur leidtun.


    Es gilt: Man freut sich nicht darüber, wenn es anderen Menschen schlecht geht, selbst dann nicht, wenn sie es selbst zu verantworten haben. Eine solche Haltung rührt aus niederen Motiven.

    Manchmal ist die Sippenhaft der Differenzierung vorzuziehen - meine Meinung.
    Und natürlich ist es kacke, dass die Leute die am längsten mit der Entscheidung zu leben haben, überwiegend für einen Verbleib waren.
    Freuen würde ich es nicht nennen aber eine Genugtuung wenn die Britten nun eine Packung bekommen werde ich sicherlich verspüren.


    Vielleicht erleben wir ja auch ein blaues Wunder, von wo man nicht ausgeht.


    MfG
    fleXfuX

    Wer die Weisheit mit Löffeln gegessen hat, neigt zu geistigem Durchfall.

  • Ob jemand recht hat oder nicht, liegt nicht an der Anzahl der Stimmen.

    In einer Demokratie hat die Mehrheit "recht" in dem Sinne, dass sie bestimmt, was gemacht wird. Deshalb müssen die 48,1% Brexit-Gegner eben sehr wohl das ausbaden, im Positiven wie Negativen, was die anderen mehrheitlich beschlossen haben. Wenn du fragst:


    Fast die Hälfte der Briten hat gegen den Brexit gestimmt, und die sollen wegen der Leichtgläubigkeit der anderen mitleiden?

    Dann ist meine Antwort: ja, klar, sie müssen's jetzt erstmal ausbaden. Was denn sonst?


    Ob das ein "Leiden" ist oder zur Erfolgsgeschichte wird, wie die Brexit-Befürworter so forsch behaupten, das wird die Geschichte zeigen. Ich wage da keine Prognose, und wenn dann höchstens die, dass sich gar nicht viel ändern wird, jedenfalls wesentlich weniger, als teilweise in Horrorvisionen ausgemalt wird.


    Was das "nichts schlechtes wünschen" angeht, da bin ich ganz bei dir. Ein "jetzt werfen wir die Briten aus allen Handelsverträgen raus und lassen sie in den Scheidungsverhandlungen deutlich spüren, dass sie sich falsch entschieden haben, dann freuen wir uns über deren wirtschaftlichen Zusammenbruch (unter dem, wie immer, natürlich die Schwächsten am meisten leiden werden)" -- sowas liegt mir völlig fern. Ist auch völlig unrealistisch. Der freie Handel zwischen UK und EU nützt definitiv beiden Seiten, also wird man versuchen, herüberzuretten in die Nach-Brexit-Zeit, was irgendwie geht.

  • Was ich bis eben noch nicht wusste: Das Referendum über den Brexit ist rechtlich nicht bindend! Rein theoretisch könnte sich Cameron also über den Ausgang hinwegsetzen. Was das dann aber für Folgen nach sich zieht...???
    Erste Konsequenz für mich lautet - in Zeiten der Krise und abstürzenden Aktienmärkte sollte man investieren :whistling: .

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  • @fleXfuX


    Doch, du hast da absolut einen Vergleich gezogen.


    Und ich hatte hier schon einen langen Text geschrieben, der sich mit deinen Aussagen auseinander setzt. Aber ich habe mich umentschieden und poste ihn nicht.


    Stattdessen möchte ich mich einfach von deinen, meiner Ansicht nach ziemlich üblen Aussagen...


    - des es uns in Deutschland weiterhin so gut geht wie bisher
    - das es die Engländer (ich nehme die jetzt mal in Sippenhaft grenze aber Nordirland oder war es Irland und Schottland aus) es richtig spüren für was sie sich entschieden haben
    - lieber ein harter Cut und dann auch mal eine Delle in kauf nehmen als eine Hängepartie wie mit den Griechen

    ... distanzieren. Mir ist es auch wichtig, wie es anderen Menschen auf der Welt geht. Nicht nur uns Deutschen. Ich möchte nicht, dass alle Menschen in Großbritannien spüren, was sie für eine Dummheit getan haben. Ich will keine gefühlte Rache für den Verrat an der EU. Ich fühle mit den Menschen, die sich von den Rechtspolulisten in Britannien haben ködern lassen und mit denen, die nun unfreiwillig mit gefangen sind.


    Ich mache mir Sorgen wegen eines sehr großen Rechtsruckes in ganz Europa. Ungarn, Polen, Frankreich, Holland, Dänemark ... In Deutschland mit der AfD, Pegida und sonstigen unsolidarischen, unsozialen Tendenzen, die offenbar durch ganz Europa ziehen. Ich mache mir Sorgen, dass es den Menschen nur Sorgen macht, dass es Deutschland vielleicht mal schlechter gehen könnte. Vor allem, da Deutschland als Profiteur aus der ganzen Schuldenkrise hervor geht und das auf dem Rücken von anderen Ländern wie Griechenland.


    Europa war zwar zu Beginn nur eine Wirtschaftsunion, aber später noch mehr. Eine Union früher verfeindeter Länder, die nun zusammen standen und ihre Probleme versuchten gemeinsam zu lösen und sich gegenseitig zu helfen. Die Briten waren immer ein wenig eigen. Gibt es nicht in jeder Familie einen Stinkstiefel?


    Und es betrübt mich, dass du euphemistisch von "Delle" redest und im Falle von Griechenland die Verarmung eines ganzen Staates meinst. Wo Menschen in Hunger und Leid gezwungen werden. Ohne eigenes Zutun.


    Aber das ist eben nur meine Sicht. Es ist selbstverständlich, dass wir alle unsere Meinung haben und die sich voneinander unterschiedet.


    Wir werden hier jetzt sehr politisch. Ich klinke mich jetzt aus der Diskussion aus und werde auf Zitate oder Erwähnungen nicht reagieren.