Wir haben einfach keine Zeit, um der Masse an Eindrücken gerecht zu werden. Zu jeglicher Zeit prasseln Unmengen an Informationen und Ablenkungen auf uns ein. Unser Smartphone bombardiert uns mit Nachrichten, Erinnerungen & Co. Social Media, die neusten YouTube Videos, Infos auf BGG, dazu diesen Forum, dann will und muss man noch Spielregeln lesen, hat 25 ungespielte Brettspiele, 35 neue Kampagnen im Fokus, dazu ne halbe Depression durch die Krisenhaftigkeit unserer Zeit und auf Blogs, Magazinen und Zeitschriften ist auch nur noch Zeit für die Überschriften, Subline und maximal das Fazit. Wir sind durch die omnipräsente Medienwelt im Hektikmodus. Entsprechend stellt man dann vielleicht solche knappen Fragen? Weil man nämlich nebenbei mit den Füßen nen Insta-Beitrag liked, mit dem rechten Ohr nen Podcast hört und mit dem zweiten Auge ne Serie schaut.
Hier gebe ich dir einerseits recht, andererseits erwarte ich dann soviel Kompetenz, daß der Einzelne für sich selber den Punkt erkennt, an dem alles zuviel wird und er sich vor Überlastung schützen muß. Daß zuviel Streß auf Dauer krank macht ist unbestritten - und deine Ausführungen sind für mich ein Sinnbild von Streß. Es ist für mich nicht nachvollziehbar, wie man eine leichte Informationsbeschaffung an andere abtritt, während man selber damit beschäftigt ist, überall auf dem Laufenden zu bleiben. Das Argument, man hätte für soetwas keine Zeit, zieht bei mir in diesem Fall nicht.
Ich selber merke bei mir ebenfalls, wie die Zeit hektischer geworden ist. Und dennoch habe ich immer die Wahl: Will oder muß ich "alles" immer gleich sofort wissen oder kann ich auch beruhigt schlafen, wenn bestimmte Dinge an mir vorbeigehen? Macht es mein Leben weiter oder engt es mich ein, wenn ich auf diverse Social-Media-Kanäle verzichte? Habe ich das Gefühl etwas zu verpassen, wenn ich keine 100 Neuheiten pro Jahr an Brettspielen kaufe oder kann ich mit dem zufrieden sein, was sich bei mir im Regal befindet?
Und wenn jemand zugleich auf unknowns.de und Instagram ist, während er einen Podcast hört und sich visuell eine Serie reinzieht, hat er ganz andere Probleme, als die Antwort auf die Frage, die er gerade stellt. Bei soviel Multi-Tasking auf einmal kann man nur warten bis es zum Burnout kommt.