Social Deduction Ecke

  • Wer kennt sie nicht, der Klassiker den so gut wie jeder kennt auch außerhalb des Hobbys ist vermutlich Werwölfe/Mafia, bei vielen Fans des Genres wiederum stark verpöhnt. Viele hassen diese Spiele, viele lieben sie, vermute bei den wenigsten liegt's dazwischen und gefühlt waren die früher auch beliebter, aber für mich immer noch eines meiner absoluten Lieblingsgenres.


    Lasst doch mal ein wenig über Social Deduction Spiele reden, was mögt ihr daran, was vielleicht nicht? Welche Titel findet ihr besonders gut und warum, welche gefallen euch vielleicht weniger?

  • Extrem viel gute Erfahrungen hab ich gemacht mit Tempel des Schreckens, weil es so schnell und simpel ist. Es versteht wirklich jeder und es gefällt den meisten. Wer Englisch kann, ich hab auf BGG mal ein Review nach über 100 Partien mit 95+ verschiedenen Mitspielern geschrieben.


    Tempel des Schreckens
    Defend the temples as Amazons or rob it as adventurers in this social deduction game.
    boardgamegeek.com

  • Tempel des Schreckens hatte doch Probleme mit der Farbe der Kartenrückseite? Wurde bei uns gleich wieder aussortiert.

    Meine schlechten Erfahrungen: Geschrei und Tränen bei The Resistance und Werwölfe.

    Gute Erfahrungen mit Agent Undercover.

    Einmal editiert, zuletzt von darKOR ()

  • Mit dem Genre kannst du mich in den meisten Fällen jagen. Dazu kommt, dass ich nur selten in ausreichend großen Gruppen spiele.


    Ausnahmen gab es bisher zwei: #HumanPunishment (nicht das Brettspiel). Hier finde ich die Dynamik toll - du kannst dir nie sicher sein, ob jemand Mensch, Maschine oder Outlaw ist. Mit wenig Karten wird hier eine spannende Stimmung erzeugt.

    In den Partien hatten wir schon etliche epische Momente (Comebacks nach dem Kill, last-minute-Entkommen etc.)


    Human Punishment: Social Deduction 2.0
    Secret teams try to rule the world after a successful machine revolution.
    boardgamegeek.com


    Dann fand ich #FeedTheKraken sehr witzig und auch angenehm von der Spielzeit. Steht und fällt natürlich - wie alle anderen Spiele, hier in dem Genre vielleicht noch etwas mehr - mit der Gruppe. Ich habe auch schon Berichte gehört, wo sich die Spieler total gelangweilt haben.


    Feed the Kraken
    Social deduction - Loyal sailors, ruthless pirates, crazy cultists and... The Kraken!
    boardgamegeek.com

  • Tempel des Schreckens hatte doch Probleme mit der Farbe der Kartenrückseite? Wurde bei uns gleich wieder aussortiert.

    Meine schlechten Erfahrungen: Geschrei und Tränen bei The Resistance und Werwölfe.

    Gute Erfahrungen mit Agent Undercover.

    Liegt dann vermutlich am Print-Run, bei meinem Exemplar keinerlei Probleme.

    Das interessiert mich jetzt aber schon wie Geschrei und Tränen zustande kam, war das mehr ein Spielerproblem oder wirklich des Spiels?

  • Mit dem Genre kannst du mich in den meisten Fällen jagen. Dazu kommt, dass ich nur selten in ausreichend großen Gruppen spiele.


    Ausnahmen gab es bisher zwei: #HumanPunishment (nicht das Brettspiel). Hier finde ich die Dynamik toll - du kannst dir nie sicher sein, ob jemand Mensch, Maschine oder Outlaw ist. Mit wenig Karten wird hier eine spannende Stimmung erzeugt.

    In den Partien hatten wir schon etliche epische Momente (Comebacks nach dem Kill, last-minute-Entkommen etc.)

    Ebenfalls eines meiner absolute Lieblingsspiele (also so insgesamt, nicht nur SD). Mittlerweile 60 Partien auf dem Buckel und ich find's grandios. Es ist weniger ein rausfinden wer zu wem gehört und bluffen, weil es recht schnell klar wird, aber wie du sagst, die Dynamik ist fantastisch. Teamwechsel, Wendungen, spannende Momente. Die Erweiterung macht es noch besser, wenn dann ein Boss erscheint oder es noch mehr Möglichkeiten gibt, dass Legion ins Spiel kommt.

    Ich hab schon viele Leute mit dem Spiel angesteckt, leider mittlerweile OoP und recht teuer und Godot Games bringt nächstes Jahr davon ein Remake als Kindervariante raus, die leider einen Reprint des Originals stark in Frage stellt. Sehr schade.

    Dann fand ich #FeedTheKraken sehr witzig und auch angenehm von der Spielzeit. Steht und fällt natürlich - wie alle anderen Spiele, hier in dem Genre vielleicht noch etwas mehr - mit der Gruppe. Ich habe auch schon Berichte gehört, wo sich die Spieler total gelangweilt haben.


    https://boardgamegeek.com/boardgame/271601/feed-kraken

    Das haben wir gestern zu 11. gespielt und ich fand's auch wirklich gut. Weiß noch nicht ob ich's so gut finde wie der Hype sagt, aber mir hat es wirklich Spaß gemacht. Das möchte ich öfters spielen. Was macht das Spiel für dich besser als andere, wenn du das Genre an sich ja nicht so magst? Weil es da mehr zu tun gibt so rein mechanisch?

  • Dazu passt ja die aktuelle Reality-Show „Die Verräter“ bei RTL. Bei 16 Teilnehmern sind 3 Verräter, die jede Nacht irgendwen eliminieren können, die anderen wiederum dürfen als Tafelrunde ebenfalls irgendwen rausschmeißen. Dabei gibt es 50.000€ zu gewinnen, aber nur wenn am Ende kein Verräter mehr unter den Teilnehmern ist.

    Hab mir mal die Pilotfolge angeschaut, ja, kann man sich mal ansehen. Das Ambiente in einem französischen Schloss trägt zum Unterhaltungsfaktor bei. Da stelle ich mir ein größeres Spieleevent vor, perfekt!

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Extrem viel gute Erfahrungen hab ich gemacht mit Tempel des Schreckens, weil es so schnell und simpel ist. Es versteht wirklich jeder und es gefällt den meisten. Wer Englisch kann, ich hab auf BGG mal ein Review nach über 100 Partien mit 95+ verschiedenen Mitspielern geschrieben.


    https://boardgamegeek.com/boar…915/tempel-des-schreckens

    Für Tempel des Schreckens Liebhaber empfehle ich #LetsCallTheExorcist - quasi als "Time Bomb für Kennerspieler", für das ich meinerseits eine englische Rezension auf BGG geschrieben habe und für das ich dort auch ein Sprachpaket zum Eindeutschen der (gesleevten) Karten hochgeladen habe.
    Don‘t Mess With TimeBomb des Schreckens! | BoardGameGeek

    Einmal editiert, zuletzt von Imagine ()

  • Für Tempel des Schreckens Liebhaber empfehle ich #LetsCallTheExorcist - quasi als "Time Bomb für Kennerspieler", für dass ich meinerseits eine englische Rezension auf BGG geschrieben habe und für das ich dort auch ein Sprachpaket zum Eindeutschen der (gesleevten) Karten hochgeladen habe.
    Don‘t Mess With TimeBomb des Schreckens! | BoardGameGeek

    Wirklich schade, dass das Artwork so extrem abturnend ist, sonst hätte ich direkt mal geschaut wo man sich das am besten besorgen kann, klingt schon interessant. Aber auch Don't Mess with Cthulhu klingt interessant, leider in der Deluxe Version nur bis 8 Spieler und die normale ist vermutlich schwer zu kriegen mit Erweiterung. Die Deluxe Version klingt mit 20x15x4cm unnötig groß.

    Danke auf jeden Fall mal für den Hinweis, Tempel des Schreckens ist eines meiner Lieblinge, an Weiterentwicklungen davon bin ich immer interessiert.

  • Meine schlechten Erfahrungen: Geschrei und Tränen bei The Resistance und Werwölfe.

    Gute Erfahrungen mit Agent Undercover.

    #AgentUndercover ist großartig - vorausgesetzt die Mitspieler haben verstanden, dass es hier ein (entscheidendes) Meta-Game gibt. Ich hatte schon grausame Runden, wo jeder Zweite "Wie ist das Wetter?" und "Was trägst Du für Kleidung?" gefragt und die Antworten dann "Ja... normal halt" waren. Das Spiel entfaltet seine Genialität mMn erst, wenn die Spieler Fangfragen und Fallen stellen - wie etwa bei der Partie, wo wir als Ort die "Hochzeit" hatten und ein Spieler gezielt einen anderen gefragt hatte "Erdbeerkuchen oder Schokotorte?", dieser (ob zufällig oder absichtlich) "Schokotorte" geantwortet hat und so den Spion aus der Reserve gelockt hat, der mit einem siegessicheren "Wir sind in der Schokoladenfabrik!" volles Rohr auf den Bluff reingefallen ist. War legendär!


    Mit #Werwölfe kannst Du mich - nach 10 Jahren Jugendleitertätigkeit - auch jagen. Schlimm genug, dass es für Werwölfe vom Düsterwald sogar Spielepreise gab (die haben ein Public Domain Spiel aufgehübscht und in eine Schachtel gepackt - was ne Leistung!), es vereint obendrein alles, was man bei Social Deduction falsch machen kann: Spielerelimination bei langer Spieldauer (der erste, der gekillt wird, hat praktisch gar nicht mitgespielt), willkürliche Exekutionen aufgrund meist nutzloser Informationen ("Ich hab gehört, dass sich links von mir was bewegt hat letzte Nacht!") und zum Teil fragwürdige Rollen (wie die erste Fassung des Blinzelnden Mädchens, das einfach nachts die Augen aufreißen und sich unter die Werwölfe mischen konnte). Natürlich wurde immer zuerst das ADS-Kind gekillt, dass ich dann als Spielleiter ne halbe Stunde lang ruhig halten sollte - na danke!


    Wer Werwölfe grundsätzlich mag, dem lege ich #Bamberg ans Herz - warum, lässt sich hier auf englisch und deutsch nachlesen: Werewolves Done Right (English / German review) | BoardGameGeek

  • Wirklich schade, dass das Artwork so extrem abturnend ist, sonst hätte ich direkt mal geschaut wo man sich das am besten besorgen kann, klingt schon interessant. Aber auch Don't Mess with Cthulhu klingt interessant, leider in der Deluxe Version nur bis 8 Spieler und die normale ist vermutlich schwer zu kriegen mit Erweiterung. Die Deluxe Version klingt mit 20x15x4cm unnötig groß.

    Danke auf jeden Fall mal für den Hinweis, Tempel des Schreckens ist eines meiner Lieblinge, an Weiterentwicklungen davon bin ich immer interessiert.

    Ja, das Artwork ist speziell (wobei ich finde, dass es zur albernen Atmosphäre passt). Optisch finde ich DMwC am hübschesten, auch wenn Cthulhu mittlerweile ziemlich überstrapaziert wird. Die Erweiterung bzw. die Deluxe Version ist hier aber echt Pflicht, sonst hat man außer der Grafik keinen Mehrwert. Es gibt übrigens eine Promo dazu, mit der sich das Spiel mit noch einem Mitspieler mehr spielen lassen sollte.

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  • [Feed the Kraken] Was macht das Spiel für dich besser als andere, wenn du das Genre an sich ja nicht so magst? Weil es da mehr zu tun gibt so rein mechanisch?

    Hm, so richtig kann ich das gar nicht festmachen... Zuerst mal das Thema. Piraten - arrrr!


    Ich fand den Twist mit dem Loyalitätscheck witzig. Dazu das Spielchen mit dem Logbuch. Die Einstiegshürde finde ich zudem recht gering auch für neue Spieler.

  • Feed the Kraken gehört bei uns zum absoluten Lieblingsspiel in der Kategorie "social deduction". Das spielen nämlich alle 3 Kinder super gern mit und somit können wir es mit der ganzen Familie spielen. Wenn wir andere Teile der Familie besuchen nehmen wir es immer mit, um es auch in einer größeren Runde spielen zu können und es kam bislang ausnahmslos sehr gut an.


    Vermutlich haben wir es schon in jeder Konstellation bezogen auf die Anzahl der Spieler gespielt. Der Sweetspot liegt in meinen Augen bei 7-9. In Höchstbesetzung (Sylvester 22/23) fand ich es immerhin noch okay, mit weniger Leuten deutlich besser. Zu fünft funktioniert es zwar, allerdings finde ich die mögliche Konstellation mit nur 1 Piraten gegen 3 Seeleuten und 1 Kultisten ungünstig. Vorgestern hat dennoch der einzige Pirat gewinnen können, indem er gelbe Karten spielte und auf eine Bekehrung durch den Kultisten hoffte. Der Plan ging tatsächlich auf und der Kultist konnte 2x erfolgreich bekehren und wurde vorzeitig geopfert.


    Wir haben mit Feed the Kraken schon echt sehr sehr schöne Spielmomente schaffen können, die ich nicht missen möchte. Feed the Kraken betrachte ich als eine hervorragende Weiterentwicklung von "Die Werwölfe von Düsterwald". Vor allem entsteht hier kein zu vorzeitiges Ausscheiden aus dem Spiel und es ist semi-kooperativ. Ähnlich gut wie bei Battlestar Galactica gefällt mir gut, dass sich die Fraktionszugehörigkeit während des Spiels ändern kann.


    Weiterhin gefallen mir mindestens gut:

    • Mysterium (wobei das eher nur deduction und weniger social ist)
    • Battlestar Galactica (mit mindestens 5, besser 6 Mitspielenden) Ein absolutes Highlight in diesem Genre!!!
    • Werwörte (Das haben wir eine zeitlang sehr intensiv als Familie gespielt)
    • Schatten über Camelot (Unvergesslich sowohl eine Partie in Höchstbesetzung in der KEIN schwarzer Ritter dabei war, also auch eine Partie in der ich ein schwarzer Ritter war und mich erst zum Spielende hin offenbarte und 2 weiße Schwerter in schwarze umwandeln und das Spiel gewinnen konnte. Was für eine Gaudi! Das hinterließ Spuren in Folgepartien in denen ich ein treuer Anhänger der Tafelrunde war. Super gut!)
    • Love Letter (Was für ein sensationell genialer Titel, der aus so wenig Material so viel macht. Unfassbar gut!)
    • BANG! (...sollte man hier auch nicht unerwähnt lassen)


    Ich würde super gern einmal "Two Rooms and a Boom" spielen. Irgendwie reizt mich das sehr und man hat ja auch schon viel darüber gehört. Würde gern herausfinden, ob das tatsächlich in einer größeren Gruppe funktioniert.

    Ein Bild sagt mehr als 298 Wörter... :floet:

  • Ich würde super gern einmal "Two Rooms and a Boom" spielen. Irgendwie reizt mich das sehr und man hat ja auch schon viel darüber gehört. Würde gern herausfinden, ob das tatsächlich in einer größeren Gruppe funktioniert.

    Das funktioniert nur in einer größeren Gruppe. ;)

  • Dann fand ich #FeedTheKraken sehr witzig und auch angenehm von der Spielzeit. ...


    https://boardgamegeek.com/boardgame/271601/feed-kraken

    Das haben wir gestern zu 11. gespielt und ich fand's auch wirklich gut. Weiß noch nicht ob ich's so gut finde wie der Hype sagt, aber mir hat es wirklich Spaß gemacht

    Ich habs einmal zu siebt gespielt. Angegeben ist es ja von 5-11 Spielern, aber zu siebt fand ich es nach unten schon grenzwertig, da hier ja drei Fraktionen im Spiel sind. Das Material fand ich overdosed - zwar nett anzusehen, aber das Handling mit der Kiste hält eigentlich nur auf, und der ganze Klimbim (*duck* :saint: ) macht das Spiel mE unnötig teuer.


    Eine Partie "Secret H***r"* dagegen lief zu sechst mE schon rund, da hier nur zwei Fraktionen antreten. Wobei hier ein bis ein paar mehr Teilnehmer dem Spiel sicher nochmal einen Schub geben. Und als PnP kostet es fast nüscht, nur das Material eben.


    Ich mag ja Social Deduction oder Semi-Koop, hab aber selten die dazu nötige grosse Runde; ungespielt liegt hier noch "The THING" herum. Und, gerade angeschafft, weil in kleinerer Besetzung möglich, "Mantis Falls" und "Inside Job".



    * Wem das Thema Faschismus suspekt ist, das im Prinzip gleiche Spiel gibts auch mit StarWars-Thematik (als "Secret Sith") oder im Harry-Potter-Setting bei BGG wie das Original als PnP. Die Spielmechanik ist jedenfalls sehr gut, schnell erklärt und auch für Gelegenheitsspieler und Komplexregelphobiker wie mich gut geeignet.

  • "Deduction" ist toll, wenn es was mit Logik zu tun hat. Das begrifflich irreführende Genre "social deduction" ist bei mir seit Werwölfe durch. Ich werde lediglich jährlich daran erinnert, dass es sowas gibt, wenn sich bei einem liebgewordenen mehrtägigen Ferienspieletreffen immer eine große Gruppe verschanzt, um (gähn! schon wieder...) Werwölfe zu zelebrieren. Dass es ihnen nicht langweilig wird... Ja, ich liebe ja auch Aha-Effekte und Lacher im Spiel aber schlafen tue ich doch lieber im Bett ;) Und der Rest im Genre? Schau ich mir deshalb genauso wenig an wie Cosims, Rollenspiele und was es sonst noch so im Spielbereich jenseits meiner (Euro-)Vorlieben gibt.

    Für mich ist sowas wie das Abschätzen, was die lieben Mitspieler wohl vor einer berüchtigten Kurve auf der Lauer nach meinem Windschatten für Karten in Heat ausspielen werden, "social deduction" genug ^^

  • "Deduction" ist toll, wenn es was mit Logik zu tun hat.

    Dann ist "Turing machine" wohl Dein Spiel ;)

    Mehr Logik geht kaum in ein Spiel.

  • "Deduction" ist toll, wenn es was mit Logik zu tun hat.

    Dann ist "Turing machine" wohl Dein Spiel ;)

    Mehr Logik geht kaum in ein Spiel.

    Nun, wenn Du dieses Forum in all seinen Ecken beobachtest, brauchst Du das nicht nur vermuten ;)

  • Nun, wenn Du dieses Forum in all seinen Ecken beobachtest, brauchst Du das nicht nur vermuten ;)

    Dafür hats mir für die kurze Zeit meiner Präsenz noch zu viele Ecken ;)

  • Ich mag Social Deduction und auch andere Deduction Spiele sehr gerne, finde die Unterscheidung aber ziemlich relevant.

    Social Deduction baut für mich viel auf die Frage auf, wie gut man Menschen einschätzen und lesen kann (Wer lügt? Wer will mir wirklich helfen und wer tut nur so?) während es bei ... gibt's ein konkretes Wort dafür? Logik-Deduction-Spielen darum geht mit Kombinatorik und vielleicht einem Hauch Wahrscheinlichkeitsberechnung ans Ziel zu kommen.


    Viele Social-Deduction-Spiele haben inzwischen eine Mischung aus beidem. Reinstes Social-Deduction scheinen viele Menschen... nicht nachvollziehen zu können - sieht man daran, dass bei Werwolf dann entweder quasi zufällig oder gar nach Sympathie oder ähnlichem gelyncht wird und man das Spiel ohne Sonderrollen für unspielbar hält.

    "Da hat es in der Nacht geraschelt" oder ähnliches sollte für Social Deduction keine Rolle spielen - und wenn das jemand in unseren Werwolf-Runden auf den Tisch bringt muss er schon fast damit rechnen nen Spielausschluss zu kassieren. Und nein, das ist kein Scherz - man kann eben auch Werwolf schon auf ein paar anderen Ebenen Spielen als man es aus Schulklassen und Jugendfreizeiten "gewohnt" ist, man braucht nur genug Verrückte... ;)


    Trotzdem hat Werwolf seine Schwächen. Für mich ist aktuell Blood on the Clocktower eine gute Mischung aus Social Deduction und Kombinatorik, was etwa das Problem der Spielereliminierung und Gruppengröße ziemlich elegant löst.


    Insgesamt haben aber leider wirklich viele Social Deduction Spiele gewisse Schwächen.

    Deception, Murder in Hong Kong ist für den Mörder mit normalen Regeln kaum zu gewinnen, wenn er nicht sehr viel Glück bei den Karten hat.

    Human Punishment im Original ist erstmal ewig ein Glücksspiel, weil es zu einfach ist Gesinnung zu wechseln (aka, bevor ich für mein Team spiele, sollte ich erstmal schauen welches Team vorne ist und dann dafür sorgen, dass ich diesem Team beitrete).

    HP the Beginning hat meistens sehr klare "Vorgaben" was man als Mensch gerade sinnvoll machen sollte... und wenn du das nicht machst, bist du eben der Feind. - Allgemein sind lange Social Deduction Spiele meist nur sehr kurz Social Deduction, vielleicht mit Ausnahme von Battlestar Galactica, weil da der/die Bösen traditionell so lange fix für die Guten spielen, bis diese wenigstens gefühlt ne Chance auf den Sieg hätten. *hust*


    Feed the Kraken würde ich gerne mal ausprobieren, hat leider noch keiner in unserer Runde.

  • Social Deduction = Spiele, die in der Theorie oftmals supergut klingen, in der Praxis dann aber doch häufig daran scheitern, dass eine Runde nicht ausgewogen/optimal besetzt ist.

  • Social Deduction = Spiele, die in der Theorie oftmals supergut klingen, in der Praxis dann aber doch häufig daran scheitern, dass eine Runde nicht ausgewogen/optimal besetzt ist.

    Die Besetzung der Runde ist doch bereits der erste Teil der "social deduction" 8-))

  • "Deduction" ist toll, wenn es was mit Logik zu tun hat. Das begrifflich irreführende Genre "social deduction" ist bei mir seit Werwölfe durch. [...] Und der Rest im Genre? Schau ich mir deshalb genauso wenig an wie Cosims, Rollenspiele und was es sonst noch so im Spielbereich jenseits meiner (Euro-)Vorlieben gibt.

    Damit tust du dem Gerne in etwa so gerecht, wie wenn jemand Monopoly spielt und danach sagt, dass Brettspiele alle doof sind und er sich den Rest gar nicht erst anschaut oder wenn ich ein solitäres Euro gespielt hätte und dann gesagt hätte, dass Euros ja alle langweilig sind.


    Social Deduction ist mMn definitiv ein passender Begriff weil man Informationen deduziert daran, wie sich die Leute in der Gruppe verhalten. Wie von Night schon angemerkt, hab viele Social Deduction Spiele auch nen ordentlich Anteil Deduktion mit drin, Der Widerstand ist da zB ein gutes Beispiel, wo man sehr gut darauf achten sollte, wer wann für wen stimmt.


    Komplett in Ordnung wenn du Social Deduction nicht magst, aber das gesamte Genre an Werwölfe zu bewerten, wenn dir vermutlich jeder Social Deduktion Fan sagen wird, dass das Spiel absolute Grütze ist, ist kompletter Quatsch in meinen Augen.

  • Social Deduction = Spiele, die in der Theorie oftmals supergut klingen, in der Praxis dann aber doch häufig daran scheitern, dass eine Runde nicht ausgewogen/optimal besetzt ist.

    Das ist DER Punkt. Ich liebe an sich Social Deduction. Ich habe in der richtigen Runde sogar noch Lust auf ne Runde Werwölfe, bevorzuge aber eigentlich mehr Mechanik. Das Problem ist, dass die meisten Spiele dieser Art ihre Probleme haben, teilweise sogar massive. Am wichtigsten ist aber eine Gruppe die Lust auf das Thema und das Spielprinzip hat, dann kann fast wieder jedes der Spiele überzeugen. Die Menschen am Tisch sind bei Social Deduction eben Teil der Mechanik.


    Wenn ich es reduzieren müsste, auf die Spiele, die konstant die größte Erfolgsaussicht haben, dann sind das folgende Spiele:


    - Tempel des Schreckens. Es ist zwar sehr simpel, aber genau das ist für viele Personen in dem Bereich wichtig. Trotzdem ist es mechanischer als ein Werwölfe und bezieht alle am Tisch automatisch durch Mechanik ein.


    - Feed The Kraken. Weil es schnell verstanden ist, auch nicht so lange dauert, die Leute oft von der Tischpräsenz abholt und genau das, was hier kritisiert wurde, aus meiner Sicht Teil des Erfolgs ist: Kiste schütteln, Posten verteilen und dazu die Deluxe-Variante. Es holt die Leute ab und funktioniert schon in der ersten Partie meist reibungslos.


    - "Secret Hitler" war auch immer eine Bank.


    - The Thing. Ab 6 Personen eine coole Sache. Das Anstecken läuft anders, es ist sehr "brettspielig" und ermöglicht auch weniger kommunikativen Personen da komplett mitzuspielen. Thema ist auch super. Habe viele tolle Partien erlebt. Aber schon hier ein erstes Problem, da es einige Schlupflöcher in der Mechanik gibt, die bei bewusst "blödem" aber zulässigem Spielen das Spiel kaputt machen können.


    Alle anderen Spiele, einschließlich des oft gefeierten The Resistance, BSG & Co. gab es immer Partien zum Vergessen. Dazu gibt es dann sehr spezielle Spiele wie "Houston, we have a Dolphin", welches durch den Technikeinsatz nicht jedem gefällt.


    Kurzum, ich liebe das Genre, meine Kinder ebenso, aber es ist und bleibt ein wackelige Sache.

  • "Deduction" ist toll, wenn es was mit Logik zu tun hat. Das begrifflich irreführende Genre "social deduction" ist bei mir seit Werwölfe durch. [...] Und der Rest im Genre? Schau ich mir deshalb genauso wenig an wie Cosims, Rollenspiele und was es sonst noch so im Spielbereich jenseits meiner (Euro-)Vorlieben gibt.

    Damit tust du dem Gerne in etwa so gerecht, wie wenn ...

    Social Deduction ist mMn definitiv ein passender Begriff weil man Informationen deduziert daran, wie sich die Leute in der Gruppe verhalten. Wie von Night schon angemerkt, hab viele Social Deduction Spiele auch nen ordentlich Anteil Deduktion mit drin, Der Widerstand ist da zB ein gutes Beispiel, wo man sehr gut darauf achten sollte, wer wann für wen stimmt.

    Komplett in Ordnung wenn du Social Deduction nicht magst, aber das gesamte Genre an Werwölfe zu bewerten, wenn dir vermutlich jeder Social Deduktion Fan sagen wird, dass das Spiel absolute Grütze ist, ist kompletter Quatsch in meinen Augen.

    Da hast Du eben noch die Kurve gekriegt, denn ich sage nicht "Grütze" zu Spielen, nur weil sie anderen besser gefallen als mir. Nicht einmal zu Monopoly (alle anderen mal wegschauen, nur unter uns beiden: ok, Monopoly ist Grütze ^^ )

    Und da ich ja sonst meinen Sabbel zu halten pflege zu Themen, zu denen ich nicht (viel) zu sagen habe, war mein Abstecher in diesen Thread und meine leicht provokante Einlassung auch ein wenig mit der Suche nach Empfehlungen im Genre zu sehen. Nur sind die Berührungen damit eben gering geworden. Vieles funktioniert auch erst in größerer Runde gut, die muss man dann auch erst einmal haben. Ich schau jedenfalls interessiert weiter, was hier an Empfehlungen gegeben wird.

  • Tempel des Schreckens finde ich super

    Klein, günstig,einfach ...einzig die Vorbereitung mit heraussuchen und ggf.weglegen der Karten dauert immer etwas

    Meist zündet es mit vielen neuen Leuten erst bei der anschliessenden zweiten Partie . Während Partie eins eher zum Kennrnlernen da ist.

    Einer muss aber immer etwas die Rollenziele zu Recht oder Unrecht anheizen nach meiner Meinung ...ala wir sind ja alle schliesslich Abenteurer... jipieh...


    Agent Undercover auch gut, ggf. mit etwas rhetorischer Übung und geschliffener cooler Routine

    Schwierig wenn man mit den Berufsbezeichnung der Orte spielt weil man dann als unbescholtener sich ggf. selbst verdächtig als Agent macht


    Hellapagos

    Super Spiel man muss sich bei neuen Leuten aber trauen und überwinden dirty zu spielen und bei bekannten Leuten dagegen auch mal zurückfahren nicht nur oder andauernd dirty zu spielen

    Erweiterung noch nicht ausprobiert. ausser Wrackkarten


    Mörder in Hong Kong noch nicht gespielt, soll aber ja wohl sehr gut sein

    Leider würde mich mein Blick wohl verraten wo oder zu wem ich bewusst oder unbewusst öfters hinschaue


    Sheriff of Nottingham und Hart an der Grenze wünsche ich mir viel härter , tiefer und fieser..bei der illegalen Schmuggelware und dem Risiko

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  • Hellapagos

    Super Spiel man muss sich bei neuen Leuten aber trsuen und überwinden dirty zu spielen und bei bekannten Leuten auch mal zurückfahren nicht nur oder andauernd dirty zu spielen

    Erweiterung noch nicht susprobiert. ausser Wrackkarten

    Da ärgere ich mich immer noch das nicht letztes jahr auf Kleinanzeigen günstig mitgenommen zu haben, ich hatte es mitgespielt und mir hat's gut gefallen aber ich bin immer sehr zurückhaltend wenn's um neue Spiele kaufen geht. Jetzt hätte ich es total gerne aber die Preise sind jenseits von gut un böse. Aus Platzgründen hätte ich auch lieber das Grundspiel mit Erweiterung als die Big Box aber ersteres wird garantiert nicht mehr nachgedruckt.

    Wirklich ein super Spiel, nicht sicher ob ich's zu Social Deduction einordnen würde, aber definitiv ein Spiel bei dem sich eine Gruppendynamik entwickelt 😂

  • Dreadful Circus höre ich unterschiedliche Meinungen , hier im Forum und auf vielen Blogs kpl.durchgefallen

    Auf Hunter and friends oder Rocket Beans TV abgefeiert

    Selbst noch nicht gespielt, vermute aber das alle geborene Schauspieler, sehr Extrovertiert oder kleine Entertainer im Rollenspiel sein müssen damit es prima funktioniert, eher nix für reine introvertierte Anfängergruppen

  • Social Deduction liebe ich vor allem auch als wirklich Soziales Spiel.


    Im Fernsehen (Aktuell auch bei Netflix in Englisch, gabs aber ähnlich auch schon in Deutsch / Aus Deutschland) läuft seit Jahren immer wieder mal The Mole oder der Maulwurf, wo die Gruppe der Kandidaten über Wochen in Gemeinsamen Challenges einen Jackpot erspielen kann, den der Sieger am Ende bekommt. Aber einer ist vom TV Angeheurt gegen die Grupp zu arbeiten und den Pot klein zu halten. Es gewinnt der Spieler, der diesen Maulwurf findet. Lustig wirds auch, da einige auch wenn sie Spieler sind auch gegen die Gruppe arbeiten, bspw. tatsächlich aus Unvermögen, oder weil sie für den Maulwurf gehalten werden wollen (da die anderen ja nur gewinnen können wenn sie richtig liegen). Außerdem gibt immer wieder auch absprachen des Senders mit einzelnen Spielern: Du kannst dich für die nächste Runde Saven für 5.000 Euro aus dem Pott..ja da wird auch wieder Geld rausgenommen, aber war der der Maulwurf? Spannend, da auch der Zuschauer bis zum Schluss nicht weis: Wer ist es?


    Bei "Die Verräter" Was aktuell im RTL läuft ist es ähnlich, die "Spieler" sind allerdings Promis (tatsächlich kennt man da sogar einige von :)


    Leider weis hier der Zuschauer zu jedem Zeitpunkt wer die Verräter sind...daher weniger Spannend als oben, man kann zwar Absprachen ect. mitverfolgen, allerdings ist etwas die Spannung raus. Immer noch OK, aber the Mole ist besser.

  • Wenn ich es reduzieren müsste, auf die Spiele, die konstant die größte Erfolgsaussicht haben, dann sind das folgende Spiele:


    - Tempel des Schreckens. Es ist zwar sehr simpel, aber genau das ist für viele Personen in dem Bereich wichtig. Trotzdem ist es mechanischer als ein Werwölfe und bezieht alle am Tisch automatisch durch Mechanik ein.

    Hab ich tatsächlich schon mehrfach floppend erlebt. Hatte nach den ersten Runden noch Eindruck, dass es eben auf Grund des letztlich simplen Prinzips ein gutes Gateway-Spiel sein könnte, aber auch hier scheitert es schnell eben daran, dass Leute sich schnell ausgeschlossen fühlen, weil sie nicht in die Entscheidungs-Position kommen oder einfach kommunikativ nicht so stark sind.

    Selbst in Runden, denen es Spaß gemacht hat, war das der größte Kritikpunkt, dass jemand "nie dran war" und am Ende trotzdem mit gewonnen/verloren hat und sich das irgendwie falsch für die Person anfühlte. Was ich auch vollkommen nachvollziehen kann.

  • Wenn ich es reduzieren müsste, auf die Spiele, die konstant die größte Erfolgsaussicht haben, dann sind das folgende Spiele:


    - Tempel des Schreckens. Es ist zwar sehr simpel, aber genau das ist für viele Personen in dem Bereich wichtig. Trotzdem ist es mechanischer als ein Werwölfe und bezieht alle am Tisch automatisch durch Mechanik ein.

    Hab ich tatsächlich schon mehrfach floppend erlebt. Hatte nach den ersten Runden noch Eindruck, dass es eben auf Grund des letztlich simplen Prinzips ein gutes Gateway-Spiel sein könnte, aber auch hier scheitert es schnell eben daran, dass Leute sich schnell ausgeschlossen fühlen, weil sie nicht in die Entscheidungs-Position kommen oder einfach kommunikativ nicht so stark sind.

    Selbst in Runden, denen es Spaß gemacht hat, war das der größte Kritikpunkt, dass jemand "nie dran war" und am Ende trotzdem mit gewonnen/verloren hat und sich das irgendwie falsch für die Person anfühlte. Was ich auch vollkommen nachvollziehen kann.

    Als riesen Fan dieses Spiels muss ich da tatsächlich zu stimmen. Das is mein einer wirklich Kritikpunkt, insbesondere in großen Runden kann es sein, dass einzelne Personen nicht viel zu tun haben, das hab ich so auch bei Feed the Kraken schon erlebt. Mich persönlich stört es nicht weil ich trotzdem Spaß dran habe die Diskussionen und das Geschehen am Tisch zu verfolgen, Spielern die aber wirklich immer was zu tun haben müssen, stört das mit Sicherheit.


    Das Problem weißen mehrere Social Deduktion Spiele auf, weil bei großen Gruppen ein System mit sequentiellen Spielerzügen langwierig sein kann. Das hab ich so auch schon bei Human Punishment und bei Die Kutschfahrt zur Teufelsburg erlebt, es dauert eben bis 8 Leute ihren Zug gemacht haben, insbesondere wenn sie das Spiel zum ersten mal spielen. Da fließen Spiele wie Tempel des Schreckens und Der Widerstand schon flüssiger sag ich mal. Among Culists macht das ganz gut indem die Spielerzüge wirklich sehr kurz gehalten sind und auch oft limitiert in der Entscheidung.


    Ich vermute es hilft generell Spaß an den Diskussionen und Gruppendynamik zu haben in solchen Spielen.

  • Deshalb hatte ich auch ja auch das Thema Gateway-Spiel kurz angeschnitten. Ich denke, gerade für unerfahrenere Spieler/innen könnte das die größte Hürde/Enttäuschung an solchen Spielen sein.

    Grundsätzlich ist das Interesse an Kommunikation, Diskussion und Gruppendynamik ja eh sehr tragend für social deduction.

    Ob es nun im Extremfall Werwölfe oder abgemildert bei Feed the Kraken ist: Alles mit player elimination kann da halt sehr viel Spielfreude killen. Und das ist es ja indirekt auch beim TdS, wenn Spieler/innen eben bewusst nicht mehr zum/zur aktiven Spielenden gemacht werden.

  • Dann lass ich mal noch nen kleinen Geheimtipp da: #NightOfTheNinja. Designer Justin Gary erfindet mit diesem schnellen Social Deduction Spiel zwar nicht viel neu, dieses wenige aber ziemlich gut. Es gibt die üblichen zwei geheimen Teams/Ninja-Clans (sowie bei ungerader Anzahl den Ronin als Einzelkämpfer) und einen Karten-Draft (aus je drei Karten, wobei jeder am Ende nur 2 Karten behält). Es gibt 6 Kartenkategorien – in vier davon machen die Karten alle dasselbe – die anschließend in einer festen Reihenfolge ausgespielt werden und in der Regel der Informationsgewinnung (die früheren Karten) oder der Elimination von Mitspielern (die späteren Karten) dienen. Nach nur einem Durchlauf ist die Runde beendet und jeder deckt seine Clan-Karte auf, die neben dem Clan-Namen auch eine Nummer zeigt. Das überlebende Clan-Mitglied mit der niedrigsten Nummer bestimmt, welches das Sieger-Team ist – bei Gleichstand entscheiden die Ränge der jeweils nächst-niedrigeren Überlebenden – und alle (auch toten) Mitglieder des siegreichen Clans ziehen „Ehre“-(was sonst?)-Punkteplättchen aus einem Beutel, die je zwischen 2 und 4 Siegpunkte bringen und geheim gehalten werden. Es folgen weitere Durchgänge, bis ein Spieler die 10-Punkte-Marke knackt und der mit den meisten Punkten das Spiel alleine gewinnt. Alles minimal über Partyspiel-Niveau (die Spieleranzahl beträgt entsprechend auch „4-11“, wobei man schon mindestens zu sechst sein sollte), und durch die schnellen Runden geht es trotz Player Elimination super-flott von der Hand, weil man ja nie länger als ein paar Minuten tot ist (wenn überhaupt). Die Lernkurve ist interessant (Anfänger picken sich tolle Kill-Karten raus und vergessen gerne, dass die ohne Infos, wer wer ist, ziemlich nutzlos sind), und die taktischen Möglichkeiten sind größer als man anfänglich denkt (zum Beispiel kann man sich als niedrig-rangiges Clan-Mitglied gut aus der Deckung wagen oder durch geschicktes Bluffen zur vermeintlich lukrativen Zielscheibe machen). Clever, kurzweilig und schnell gelernt – feines Ding. Für die wenigen englischen Kartentexte hab ich auf BGG ne Übersetzung hochgeladen, die sich problemlos zu den Karten in die Sleeves schieben lässt.
    Night of the Ninja | Night of the Ninja - deutsche Kartentexte | File | BoardGameGeek

  • - Feed The Kraken. Weil es schnell verstanden ist, auch nicht so lange dauert, die Leute oft von der Tischpräsenz abholt und genau das, was hier kritisiert wurde, aus meiner Sicht Teil des Erfolgs ist: Kiste schütteln, Posten verteilen und dazu die Deluxe-Variante. Es holt die Leute ab und funktioniert schon in der ersten Partie meist reibungslos.


    - "Secret Hitler" war auch immer eine Bank.

    Bei FTK hast Du einen Punkt: Die Tischpräsenz mag Interesse wecken.

    Aber für ein Spiel, für das man eher selten eine grosse und passende Runde zusammenbekommt (wie gesagt, ich fand 7 schon grenzwertig wenig, mit nur 5 oder 6 würde ich es eher nicht spielen wollen) ist es dann schon eine arg kostspielige (und regalplatzraubende) Anschaffung.

    Und ja, ich fand es zwischendurch auch gelegentlich arg zäh, wenn man als Offizier gerade nicht in Frage kam/aussetzen musste und ellenlang immer wieder neue Vorschläge scheiterten. "Secret Hitler" (wusste nicht, dass dessen Name hier ausserhalb RSP genannt werden darf ;) ) lief da durchaus geschmeidiger. Wegen der zwei Fraktionen - eben nur gut und böse - erschien mir die Hemmschwelle zur Diskussion und Verdächtigung geringer und konfrontativer als bei FTK.


    Als riesen Fan dieses Spiels muss ich da tatsächlich zu stimmen. Das is mein einer wirklich Kritikpunkt, insbesondere in großen Runden kann es sein, dass einzelne Personen nicht viel zu tun haben, das hab ich so auch bei Feed the Kraken schon erlebt. Mich persönlich stört es nicht weil ich trotzdem Spaß dran habe die Diskussionen und das Geschehen am Tisch zu verfolgen, Spielern die aber wirklich immer was zu tun haben müssen, stört das mit Sicherheit.

    Auch deshalb hab ich mir gerade "Inside Job" zugelegt; das wird zwar nicht direkt als social-deduction-Titel beworben (sondern als fast-kooperativ), aber ich hab auf YT eine Beispielrunde gesehen (ich glaube bei Rocket Beans), da kam schon das social-deduction-Element beim Diskutieren, wer denn der Saboteur sein könnte, stark durch. Und da es im Grunde ein Stichspiel ist, hat halt jeder permanent zu tun (bis er sich selbst quasi aus dem Spiel nimmt - aber das passiert wenn, dann eher im fortgeschrittenen Stadium). Geht halt nur mit maximal 5 Leuten.

  • Inside Job ist cool, habe ich rezensiert, da ist aber auf der anderen Seite das Problem der Stichmechanik. Wer das nicht kann, ich kenne da einige, der wirkt immer wie ein Verräter.


    Und das man bei Social Deduction nicht immer stark involviert ist, ist für mich eigentlich Teil des Spiels. Von daher ist da eher das Problem die allgemeine Einstellung. Daher halte ich Tempel des Schreckens nach wie vor für einen guten Türöffner, weil er gut zeigt, worum es geht und durch etwas Mechanik trotzdem mehr unterstützt als ein reines Werwölfe.

  • Inside Job ist cool, habe ich rezensiert, da ist aber auf der anderen Seite das Problem der Stichmechanik. Wer das nicht kann, ich kenne da einige, der wirkt immer wie ein Verräter.

    Viele meiner Generation (1960er Jahre) haben halt schon als Kind Skat und ggf. Doppel-/Schafkopf gelernt (ich hatte lange eine feste DoKo-Runde) und spätestens "Die Crew" hat auch die jetzt junge Generaton wieder an Stichspiele herangeführt, wie ich bei den Kids im Bekanntenkreis sehen kann (KOSMOS wird den Titel nicht umsonst nach dessen Erfolg noch nachgeschoben haben). Vielleicht gibts dazwischen ja eine Art "blinden Fleck"? 8-))

    Ausserdem erhöht das Unvermögen von Mitspielern ja auch den Reiz, wenn diese den Verdacht dadurch auf sich ziehen - die taktischen von den dilettantischen Fehler zu unterscheiden ist ja durchaus auch eine Aufgabe.

  • Aber für ein Spiel, für das man eher selten eine grosse und passende Runde zusammenbekommt (wie gesagt, ich fand 7 schon grenzwertig wenig, mit nur 5 oder 6 würde ich es eher nicht spielen wollen) ist es dann schon eine arg kostspielige (und regalplatzraubende) Anschaffung.

    Den Gedanken hatte ich bei Feed the Kraken auch, dass es ja schon recht viel Platz im Regal frisst und das hat mich auch son bissle davon abgehalten mir das erstmal zu holen. Ich würde sowieso die Standardedition nehmen, finde die Upgrades in der Deluxevariante relativ unnötig und zu überteuert und die nimmt ja noch mehr Platz weg.


    Aber ich hab mal in meine BG Stats App geschaut, seit ich logge waren 33% meiner Partien mit 5 Spielern oder mehr und immerhin 9% mit 7 oder mehr Spielern. Social Deduction Spiele lohne sich durchaus für mich, ich spiele gerne in großen Gruppen.

    Wie es nach Spielzeit aussieht ist dann vermutlich aber ne andere Frage, das kann BGStats ja leider nicht anzeigen.