Die Spiel ist in Essen

  • Da erscheinen 20x 50 Euro für ein Grundstock and Spielen schon sehr viel.

    Meinen Grundstock habe ich mir dereinst als Student auf Flohmärkten zugelegt.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Es gibt Leute, die können sich gar kein Hobby leisten oder welche die wirklich nichts bis sehr wenig kosten. Die rennen seit 5 Jahren mit den gleichen Fussballschuhen auf den Hobbyplätzen rum oder schauen den ganzen Tag Youtube. Da erscheinen 20x 50 Euro für ein Grundstock and Spielen schon sehr viel.

    Davon ist vieles richtig. Ich kenne auch die Zeiten, in denen ich von BAFöG gelebt und jede Mark zweimal umgedreht habe.

    Dennoch ist das Brettspielhobby wesentlich günstiger zu haben als bei den meisten anderen Hobbys. Ziel des Hobbys ist, bzw: sollte sein: das Spielen von Spielen. Im Prinzip erstmal völlig egal was. Dass man jeden Monat 1-3 neue superteure Crowdfunding-Spiele unterstützt, die dann größtenteils nach Lieferung auf dem "Pile of Shame" landen, ist eben NICHT der erstrebenswerte Endzustand des Brettspielhobbys, sondern allerhöchstens eine Entartung für Leute, die nicht wissen, was sie mit ihrem vielen Geld machen sollen.

    Auch die von dir genannten 20x 50 Euro braucht's zum Spielen nicht zwingend. Besuchen von öffentlichen Spieletreffs reicht im Prinzip schon. Kosten: null, außer vielleicht etwas Fahrtkosten. Da gibt's in der Regel genügend wohlhabendere Spieler, die sich freuen, wenn sie jemanden haben, der ihnen hilft, ihren Stapel ungespielter Neuheiten wenigstens ein Stückchen zu verkleinern.

    Ja, zugegeben, das ist dann vielleicht nicht ganz so befriedigend wie die eigenen Spiele zu spielen. Aber es reicht zusammen mit allen frei verfügbaren Informationen, nicht zuletzt den Spielregel-Downloads, absolut aus, um sich selbst ein ausreichendes Bild von der Spielewelt zu machen. Ausreichend dafür, um selbst dann seine hart ersparten 10-60 Euro für ein neues Spiel (Gebrauchtkauf mit eingerechnet) deutlich überlegter anzulegen als das die meisten Leser dieses Forums das bei ihren Neukäufen tun, und da nehme ich mich Stand 2023 auch nicht mehr aus.

  • Es gibt Leute, die können sich gar kein Hobby leisten oder welche die wirklich nichts bis sehr wenig kosten.

    Genau deswegen bin ich in dieses Hobby gekommen. In einer finanziell angespannten Phase hat es mit zwei im Papiermüll gefundenen Spielen begonnen. Dann wurden Spiele aus der Bibliothek gespielt. Später Käufe vom Flohmarkt. Die erste SPIEL wurde durch Verkäufe der Promos refinanziert.

    Im Prinzip könnten! wir die Kosten bei nahe Null halten. Das ganze kann natürlich aus dem Ruder laufen: Kickstarter, Deluxe-Editionen, Sleeven, selbst oder fremd ❗ bemalte Miniaturen, Metallmünzen in jedem Spiel, Spielmatten, Brettspieltische (ich meine auf der Spiel mindestens 8 Anbieter gesehen zu haben), Lagerung der Spiele in ansprechenden Möbeln. Die Liste des " On-the- Top" ist lang. Aber nennt mir mal ein Hobby, welches ein solches Aufblähen nicht hergibt?

  • Also ich finde beides richtig. Man kann Brettspielen als Hobby haben und dabei praktisch nichts ausgeben. Andererseits kann man das aber - mit den von fohu genannten Extras - schon deutlich teurer betreiben als das bei vielen anderen Hobbys jemals der Fall sein dürfte. Insofern eigentlich prima - jeder kann das so betreiben wie er mag und es sich leisten kann :)

  • schon deutlich teurer betreiben als das bei vielen anderen Hobbys jemals der Fall sein dürfte

    unterschätze mal nicht andere Hobbies. ;)

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Der Gebrauchtmarkt für Spiele gibt auch SEHR viel her. Es gibt richtig viele gute Spiele, die absolut verramscht werden. Gentes ist bei milan immer noch für 10€ zu haben. Man bekommt halt nicht den neuesten heißen Scheiß - aber den braucht man ja auch gar nicht. Alleine mit einem Gentes kann man sicher 6 Spieleabende erstmal glücklich sein, bis es einen nach neuen Ufern gelüstet. Und dann kommt das nächste Spiel. Vielleicht Blackout: Hong Kong? Das ist gebraucht sicher günstig zu haben.

  • schon deutlich teurer betreiben als das bei vielen anderen Hobbys jemals der Fall sein dürfte

    unterschätze mal nicht andere Hobbies. ;)

    Ich sagte ja auch nur viele andere, nicht „bei den meisten“, „sehr vielen“ oder so. Wenn Du so richtig in Sachen Brettspielen einsteigst bist Du schnell mal teurer als beispielsweise die meisten Sportarten, die Du so in Breitensportvereinen betreiben kannst. Bei mir ist der Sport ganz klar und mit großem Abstand Hobby Nummer 1 - kostet allerdings wesentlich weniger als Hobby Nummer 2, das Spiele spielen.

  • Bei mir ist der Sport ganz klar und mit großem Abstand Hobby Nummer 1 - kostet allerdings wesentlich weniger als Hobby Nummer 2, das Spiele spielen.

    Wobei Du beim Sport regelmäßig in Ausrüstung, je nach Sportart auch in Mitgliedsbeiträge Geld stecken musst. Bei Brettspielen muss man meist sehr wenig bis nichts zahlen.

    Und dass man in jedem Hobby viel Geld ausgeben kann, ist auch keine Frage. Mir kommen da spontan Modellbauen, Sammeln, Fotografie, Musik, Filme, Reiten, Segeln, Angeln in den Sinn: es gibt überall diverse Möglichkeiten.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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    Einmal editiert, zuletzt von Herbert ()

  • Bei mir ist der Sport ganz klar und mit großem Abstand Hobby Nummer 1 - kostet allerdings wesentlich weniger als Hobby Nummer 2, das Spiele spielen.

    Wobei Du beim Sport regelmäßig in Ausrüstung, je nach Sportart in Mitgliedsbeiträge Geld stecken musst. Bei Brettspielen muss man meist sehr wenig bis nichts zahlen.

    Und dass man in jedem Hobby viel Geld ausgeben kann, ist auch keine Frage. Mir kommen da spontan Modellbauen, Sammeln, Fotografie, Musik, Filme, Reiten, Segeln, Angeln in den Sinn: es gibt überall diverse Möglichkeiten.

    Naja, wenn man nicht gerade Eisbaden geht (und das Eisbaden nebenan hat), dann gibt man ja in der Tat für jedes Hobby Geld aus - und das ist ja auch nichts Schlechtes - wofür sonst verdient man sein Geld, wenn nicht für Freizeitspaß?

  • wofür sonst verdient man sein Geld, wenn nicht für Freizeitspaß?

    Und ich Idiot dachte an so Sachen wie Wohnraum, Verpflegung, Kleider, notwendige Anschaffungen zum Zwecke der eigenen Überlebenssicherung und die der einem anvertrauten Angehörigen. :/

    Wenn dann noch was für Hobbys übrig bleiben sollte ist das natürlich schön. Aber zumindest für mich ist der Freizeitspaß nicht der Hauptzweck des monatlichen Einkommens.

  • Der Gebrauchtmarkt für Spiele gibt auch SEHR viel her. Es gibt richtig viele gute Spiele, die absolut verramscht werden. Gentes ist bei milan immer noch für 10€ zu haben. Man bekommt halt nicht den neuesten heißen Scheiß - aber den braucht man ja auch gar nicht. Alleine mit einem Gentes kann man sicher 6 Spieleabende erstmal glücklich sein, bis es einen nach neuen Ufern gelüstet. Und dann kommt das nächste Spiel. Vielleicht Blackout: Hong Kong? Das ist gebraucht sicher günstig zu haben.

    Da hast du schon recht. Das Problem hier ist dann nur, diese Spiele auch wirklich auf den Tisch zu bekommen, also andere Kenner bzw. Expertenspieler davon zu überzeugen. Bei den meisten Spieletreffs werden dann wohl doch die geldintensiveren Spiele bevorzugt werden, dicke Boxen, KS, etc. Würde ich in diesen Tagen mit teuer auf der Messe erworbenen Neuheiten wie Evacuation, Nukleum, Rats of Wistar etc. auf einem öffentlichen Spieletreff erscheinen, würde ein Gentes-Mitbringer wohl traurig aus der Wäsche schauen. Klar, er könnte dann ja 'meine' teuren Spiele spielen, aber würde halt auch realisieren, dass billige Spiele gegen teure Neuheiten im direkten Vergleich meist abstinken... und dass es in diesem Hobby schon einen enormen sozialen Druck zum Geldausgeben gibt, dem man eigentlich nur dann völlig entspannt und locker begegnen kann, wenn man eben keine Geldprobleme hat.

  • Um zu spielen, muss man aber eben gar keine Spiele kaufen. Ich bin bis Corona bei einem Spieleabend gewesen, bei dem 3-4 Leute Spiele mitgebracht hatten und die anderen 5-6 nur mitgespielt hatten. Das geht also auch, wenn man nicht selber kaufen will. Man muss halt so eine Runde finden.

    Daher auch mein Beitrag oben: Man kann spielen, ohne zu kaufen, aber halt auch umgekehrt...

  • Um zu spielen, muss man aber eben gar keine Spiele kaufen. Ich bin bis Corona bei einem Spieleabend gewesen, bei dem 3-4 Leute Spiele mitgebracht hatten und die anderen 5-6 nur mitgespielt hatten. Das geht also auch, wenn man nicht selber kaufen will. Man muss halt so eine Runde finden.

    Daher auch mein Beitrag oben: Man kann spielen, ohne zu kaufen, aber halt auch umgekehrt...

    Würde ich auch so sehen. In meinen Runden gibt es Viel- und Garnicht-Käufer. Letztere sind mir eigentlich sogar lieber, weil ich ja auch meine Käufe spielen möchte. Sozialen Druck zum Kauf gibt es da nicht. Das ist dann eher der Social-Media-Anteil des Spiels.

  • Um zu spielen, muss man aber eben gar keine Spiele kaufen. Ich bin bis Corona bei einem Spieleabend gewesen, bei dem 3-4 Leute Spiele mitgebracht hatten und die anderen 5-6 nur mitgespielt hatten. Das geht also auch, wenn man nicht selber kaufen will. Man muss halt so eine Runde finden.

    Daher auch mein Beitrag oben: Man kann spielen, ohne zu kaufen, aber halt auch umgekehrt...

    Das sehe ich prinzipiell auch so, würde aber einschränkend hinzufügen, dass das eben nur in 'finanzstarken' Sozialmilieus wirklich funktioniert. Wer in einem sozialen Umfeld lebt, in dem halt viele leidenschaftliche Brettspielsammler (und damit unzählige Spielgelegenheiten) kursieren, kann natürlich leicht sagen, dass man auch Spiele spielen kann, ohne sie zu kaufen. Wer aus einem anderen Sozialmilieu kommt, hat diese Möglichkeiten eben gerade nicht. Und die 'sozialen' Zugangsbeschränken zu den 'offenen' und 'öffentlichen' Spieletreffs sind halt doch nicht unerheblich: Sobald jeder seine teuren Klopper auf den Tisch haut und von seinen eintrudelnden Kickstartern berichtet, wären die meisten doch schon raus. Meine These ist dabei, dass es gar nicht so sehr eine Frage des Geldes an sich ist, sondern des Umgangs mit Geldes. Es gibt z.B. auch viele Intellektuelle, die finanziell bescheiden leben und ein vergleichsweise reduziertes Konsumverhalten haben. Die können dann natürlich von 'kostenlosen' Spielegelegenheiten viel leichter profitieren als Leute, bei denen die 'finanzielle Schwäche' dann mit Scham behaftet wäre.

  • Wer in einem sozialen Umfeld lebt, in dem halt viele leidenschaftliche Brettspielsammler (und damit unzählige Spielgelegenheiten) kursieren, kann natürlich leicht sagen, dass man auch Spiele spielen kann, ohne sie zu kaufen. Wer aus einem anderen Sozialmilieu kommt, hat diese Möglichkeiten eben gerade nicht. Und die 'sozialen' Zugangsbeschränken zu den 'offenen' und 'öffentlichen' Spieletreffs sind halt doch nicht unerheblich

    Das habe ich bisher ganz anders erlebt - zumindest im nördlichen Ruhrgebiet.

    Marl hat eine Spielithek, wo Du mit einer Ausweisgebühr von 20€ im Jahr Spiele aus einem Fundus von 3000 Exemplaren ausleihen kannst. Regelmäßig durchgeführte Spieleabende werden auch von vielen besucht, die keine Spielesammlung daheim haben.

    Solche Möglichkeiten ergeben sich auch in Herne mit einer Spieliothek, Herten zieht mittlerweile auch so etwas auf, in Bochum gibt es auch einen Spieleclub mit Fundus.

    Und in unzähligen Spieletreffs verteilt über NRW sind immer Leute dabei, die nie Spiele mitbringen und damit ohne finanziellen Einsatz teilhaben können am Hobby.

  • Wenn euch das alles bekannt ist, könnte man dann nicht versuchen dagegen zu steuern?


    Und sollte das Thema hier in einen extra Thread ausgelagert werden?

    Um wieder zum Thema zurückzukommen: Nach meinem Ersteindruck glaube ich jedenfalls auch, dass Essen (bzw. das Ruhrgebiet) noch ein ziemlich optimaler Standort für die Brettspielmesse ist. In Leipzig, München oder an vielen anderen Orten wäre die Messe wahrscheinlich weniger zugänglich für breitere Bevölkerungsschichten. Die lokalen Verhältnisse der Szene scheinen mir da schon recht stark zu variieren.

  • Nach meinem Ersteindruck glaube ich jedenfalls auch, dass Essen (bzw. das Ruhrgebiet) noch ein ziemlich optimaler Standort für die Brettspielmesse ist.

    Letztendlich ist sie ja auch nach dem Evolutionsprinzip zu dem geworden, was sie ist.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Der Gebrauchtmarkt für Spiele gibt auch SEHR viel her. Es gibt richtig viele gute Spiele, die absolut verramscht werden. Gentes ist bei milan immer noch für 10€ zu haben. Man bekommt halt nicht den neuesten heißen Scheiß - aber den braucht man ja auch gar nicht. Alleine mit einem Gentes kann man sicher 6 Spieleabende erstmal glücklich sein, bis es einen nach neuen Ufern gelüstet. Und dann kommt das nächste Spiel. Vielleicht Blackout: Hong Kong? Das ist gebraucht sicher günstig zu haben.

    Ich war, nachdem 2014 der Großteil meiner Spiele im Rheine baden ging, völlig überrascht, wie preiswert man dank eBay einen Großteil der Sammlung wieder aufbauen konnte. Wenn ich aktuelle Auktionen so durchgucke, sind da aber nicht mehr so viele Schleuder- und Paketpreise wie damals drunter. Insgesamt scheinen sich die Preise nivelliert zu haben - die ganz teuren Sammlerobjekte gehen nicht mehr gut weg, aber die Niedrigpreis-Angebote älterer Spiele (also z.b. Auktion ab 1 Euro oder größere spielepakete) scheinen ein Ding der Vergangenheit zu sein.

  • Das sehe ich prinzipiell auch so, würde aber einschränkend hinzufügen, dass das eben nur in 'finanzstarken' Sozialmilieus wirklich funktioniert. Wer in einem sozialen Umfeld lebt, in dem halt viele leidenschaftliche Brettspielsammler (und damit unzählige Spielgelegenheiten) kursieren, kann natürlich leicht sagen, dass man auch Spiele spielen kann, ohne sie zu kaufen. Wer aus einem anderen Sozialmilieu kommt, hat diese Möglichkeiten eben gerade nicht. Und die 'sozialen' Zugangsbeschränken zu den 'offenen' und 'öffentlichen' Spieletreffs sind halt doch nicht unerheblich: Sobald jeder seine teuren Klopper auf den Tisch haut und von seinen eintrudelnden Kickstartern berichtet, wären die meisten doch schon raus. Meine These ist dabei, dass es gar nicht so sehr eine Frage des Geldes an sich ist, sondern des Umgangs mit Geldes. Es gibt z.B. auch viele Intellektuelle, die finanziell bescheiden leben und ein vergleichsweise reduziertes Konsumverhalten haben. Die können dann natürlich von 'kostenlosen' Spielegelegenheiten viel leichter profitieren als Leute, bei denen die 'finanzielle Schwäche' dann mit Scham behaftet wäre.

    Wer in einem weniger finanzstarken Umfeld lebt, hat dann doch gar nicht die aktuellen teuren Titel, mit denen er konkurrieren muss - insofern müsste Gentes (s.o.) dann doch auf den Tisch finden. Für mich stellt die Argumentation nicht konsequent dar:

    Entweder finanzstark, dann kann ich einfach mitspielen, oder finanzschwach, dann kann ich auf günstige Titel - die nicht schlechter sein müssen - zugreifen. Der Zusatz bzgl. Ludotheken wurde oben ja genannt . 😊

    Einmal editiert, zuletzt von LeGon ()

  • Solche Möglichkeiten ergeben sich auch in Herne mit einer Spieliothek, Herten zieht mittlerweile auch so etwas auf, in Bochum gibt es auch einen Spieleclub mit Fundus.

    In Dortmund entsteht auch gerade so etwas.

    Übrigens verfügt das Spielezentrum in Herne laut eigener Aussage über die größte ausleihbare Spielesammlung Deutschlands. (Vielleicht sogar die größte der Welt, an dieses Detail der Aussage erinnere ich mich nicht mehr genau.)

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Einmal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • Wer in einem sozialen Umfeld lebt, in dem halt viele leidenschaftliche Brettspielsammler (und damit unzählige Spielgelegenheiten) kursieren, kann natürlich leicht sagen, dass man auch Spiele spielen kann, ohne sie zu kaufen. Wer aus einem anderen Sozialmilieu kommt, hat diese Möglichkeiten eben gerade nicht. Und die 'sozialen' Zugangsbeschränken zu den 'offenen' und 'öffentlichen' Spieletreffs sind halt doch nicht unerheblich

    Das habe ich bisher ganz anders erlebt - zumindest im nördlichen Ruhrgebiet.

    Marl hat eine Spielithek, wo Du mit einer Ausweisgebühr von 20€ im Jahr Spiele aus einem Fundus von 3000 Exemplaren ausleihen kannst. Regelmäßig durchgeführte Spieleabende werden auch von vielen besucht, die keine Spielesammlung daheim haben.

    Solche Möglichkeiten ergeben sich auch in Herne mit einer Spieliothek, Herten zieht mittlerweile auch so etwas auf, in Bochum gibt es auch einen Spieleclub mit Fundus.

    Und in unzähligen Spieletreffs verteilt über NRW sind immer Leute dabei, die nie Spiele mitbringen und damit ohne finanziellen Einsatz teilhaben können am Hobby.

    Die Ludothek in Herten gibts schon seit 2018 - wird nur leider überhaupt nicht in Anspruch genommen.

  • Was ich sagen wollte ist, dass Brettspieler i.d.R. eher Priviligierte der Gesellschaft sind, in Form von regelmäßigem Einkommen und am Ende des Monates Geld für Spiele übrig.

    Das halte ich für etwas übertrieben. Regelmäßiges Einkommen und am Ende etwas übrig haben ist sicherlich nicht privilegiert, sonst wäre das die gesamte Mittelschicht. Wer sich mit wenigen Spielen und öffentlichen Treffs zufrieden gibt, kann das Hobby sehr günstig betreiben.

  • gebe aber auch zu bedenken, dass das Brettspielhobby auch nicht unbedingt ein günstiges Hobby ist

    Ich würde mal sagen das Brettspielen eines der günstigsten Hobbies ist das man haben kann.

    Hattest du schon mal ein anderes Hobby?

    Musik Instrument spielen (am besten in einer Band), Tauchen (incl. dem Urlaub in den Malediven dafür), Tabletop Wargames (da kosten 5 Minis so viel wie bei uns 1 ganzes Spiel), Auto Tunen (da kostet eine Felge mehr als unser ganzer Essen einkauf), Paintball... eigentlich fällt mir kaum was ein das wirklich günstiger wäre als Brettspielen. (zumal man ja auch durchaus das Hobby haben kann ohne selbst exzessiv viele Spiele zu kaufen, in vielen Spielgruppen wäre man bestimmt froh über einen begeisterungsfähigen Mitspieler der nicht ständig selbst neues Mitbringt sondern hilft die PoS der anderen zu spielen)

    Auf Dauer geht die Miete für die Zweitwohnung zur Verstauung des Pile of Shame aber doch ganz schön ins Budget.

    Einmal editiert, zuletzt von danijian ()

  • iTrouble : Hier im Forum findest du natürlich die ganze Bandbreite. Leute die sich den Kauf eines Spiel sehr gut überlegen, Gebraucht-Spielekäufer und diejenigen die alles kaufen was nicht bei drei auf nem Baum springt.


    Ich denke, dass Brettspiele auch mein Hobby wären, wenn mir sehr wenig Geld zur Verfügung stehen würde. Ich würde auf Flohmärkten nach Spielen schauen. Wenn ich kein Geld dafür ausgeben könnte, würde ich bei anderen mitspielen. Es gibt so viele Leute die sich über Mitspieler freuen. In der Bib kann man sich Spiele ausleihen.

  • iTrouble : Hier im Forum findest du natürlich die ganze Bandbreite. Leute die sich den Kauf eines Spiel sehr gut überlegen, Gebraucht-Spielekäufer und diejenigen die alles kaufen was nicht bei drei auf nem Baum springt.


    Ich denke, dass Brettspiele auch mein Hobby wären, wenn mir sehr wenig Geld zur Verfügung stehen würde. Ich würde auf Flohmärkten nach Spielen schauen. Wenn ich kein Geld dafür ausgeben könnte, würde ich bei anderen mitspielen. Es gibt so viele Leute die sich über Mitspieler freuen. In der Bib kann man sich Spiele ausleihen.

    Ganz genau so sehe ich das auch. Ich freue mich immer über Mitspieler, die keine "Auswahlvergrößerer" sind :D

    Top 10:

    1. Brass: Birmingham, 2. Arkham Horror LCG, 3. Hegemony: Lead your class to victory 4. Carnegie, 5. Brass Lancashire, 6. Aeon Trespass: Odyssey, 7. On Mars, 8. Underwater Cities, 9. Voidfall, 10. Gaia Project

    Member of Deppen am Tisch

  • Auf Dauer geht die Miete für die Zweitwohnung zur Verstauung des Pile of Shame aber doch ganz schön ins Budget.

    Du lachst, aber mein Stiefvaster hatte am Ende seines Lebens vier (!) Kellerräume quer über Köln verteilt angemietet, um seine übers ganze Leben aufbewahrten Papiere, Möbel und Sammlungen (darunter so sinnvolle Sammelobjekte wie Kölschgläser und Bügelbierflaschen) aufzubewahren. Das aufzulösen hat 9 Monate gedauert. Insoweit bin ich froh, wenn mein Spielestapel das einzige ist, womit ich meine Erben "belaste".

  • Auf Dauer geht die Miete für die Zweitwohnung zur Verstauung des Pile of Shame aber doch ganz schön ins Budget.

    Du lachst, aber mein Stiefvaster hatte am Ende seines Lebens vier (!) Kellerräume quer über Köln verteilt angemietet, um seine übers ganze Leben aufbewahrten Papiere, Möbel und Sammlungen (darunter so sinnvolle Sammelobjekte wie Kölschgläser und Bügelbierflaschen) aufzubewahren. Das aufzulösen hat 9 Monate gedauert. Insoweit bin ich froh, wenn mein Spielestapel das einzige ist, womit ich meine Erben "belaste".

    Das KANN natürlich auch spannend (oder gar lukrativ) sein. Muss aber nicht sein - und oft ist es das ja leider nicht so. Zudem ist es immer eine unschöne Sache, denn der Anlass ist halt auch nicht so super. Beim Großvater meiner Frau hatten wir beides...
    But I derail this thread...

    Wer Smilies nutzt, um Ironie zu verdeutlichen, nimmt Anderen den Spaß, sich zu irren.

    Über den Narr wird nur so lange gelacht, bis man selbst Ziel seiner Zunge wird!

    :jester:

  • Auf Dauer geht die Miete für die Zweitwohnung zur Verstauung des Pile of Shame aber doch ganz schön ins Budget.

    Du kennst J.R.Travy aus NYC? ;) https://boardgamegeek.com/user/jrtracy

    Der hat hat zwei Apparments nebeneinander. Eins für die Familie, eines für die Spiele und die Spieleabende

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Auf Dauer geht die Miete für die Zweitwohnung zur Verstauung des Pile of Shame aber doch ganz schön ins Budget.

    Du kennst J.R.Travy aus NYC? ;) https://boardgamegeek.com/user/jrtracy

    Der hat hat zwei Apparments nebeneinander. Eins für die Familie, eines für die Spiele und die Spieleabende

    Da muss man gar nicht erst nach New York schauen, das hat Thomas Kempe aus Chemnitz auch... ;)

    [Externes Medium: https://fb.watch/n_8-0ADi3H/]


    Lg