Definition der Skalenwerte 1 bis 10 bei Spielebewertungen

  • Hallo,

    bei Spielrezensionen schaue ich meist zuerst auf die Bewertung, um schon vorab einen Eindruck zu erhalten, wie der Rezensent das Spiel einschätzt, bevor ich dann den ausführlichen Bericht lese. Allgemein wird dazu eine Skala 1 bis 10 verwendet, allerdings mit verschiedenen Beschreibungen, wie diese Werte zu verstehen sind.


    Ich persönlich bewerte nach der Legende in BGG. Die einzelnen Werte werden kurz beschrieben; damit kann ich den entsprechenden Wert gut für mich einschätzen und wählen (1 bedeutet 'awful - defies game description'; 10 bedeutet 'outstanding - will always enjoy playing').

    Die Spielbox ist da wesentlich unpräziser. Sie unterteilt die Skala in vier Bereiche von 'schlecht' (1 bis 3) bis hin zu 'gut' (7 bis 9). Die 10 ist nach ihrer Angabe Ausnahmespielen vorbehalten.

    Hier in unknowns habe ich keine entsprechende Legende gefunden. Ich bin mir auch nicht sicher, ob alle Rezensenten/Poster die gleiche Basis für ihre Bewertungen verwenden.


    Daher möchte ich diejenigen unter Euch fragen, die Bewertungen an eure Berichte hängen, nach welchen Kriterien ihr Eure vorgestellten Spiele bewertet und was dabei die jeweiligen Werte bedeuten. Insbesondere bin ich auch neugierig auf die Verwendung der Zwischenwerte - also eine Komma fünf. Ich persönlich weiß mit solchen Angaben nichts anzufangen, außer dass die zehnstufige Skala noch mit neun weiteren Werten aufgebläht und für mich unverständlicher wird. Konkret mit einem Beispiel gefragt: Worin unterscheidet sich eine Bewertung von einer 6 von einer 6,5 und einer 7 in Hinblick auf den Zwischenwert?

  • Ich verwende wie du die BGG Legende als Referenz.

    Ausstehende Crowdfunding-Projekte:

    Arydia, Bad Karmas (Teburu), HEL - The Last Saga, Into The Godsgrave, Kingdoms Forlorn, Nanolith, Nova Aetas: Renaissance, Peacemakers: Horrors of War, RoboMon, Sword & Sorcery Abyssal Legends, Tainted Grail - Kings of Ruin, The Elder Scrolls (CTG), Unlikely Heroes, Vampire: Milan Uprising (Teburu), Warcrow Adventures, Witchbound

  • Etwas, irgendetwas auf einer Skala von 1 bis 10 zu bewerten ist common sense, das wird ständig und überall gemacht. Die genaue Definition einer 5 oder 8 oder 4 ist wahrscheinlich für jeden etwas anderes, aber es geht ja auch nur um eine grobe Einstufung!


    Die 0,5 Werte nutze ich persönlich auch nicht, weil es eine Genauigkeit suggeriert, die sich aber trotzdem nicht daraus ergibt. Und es gibt auch Leute, die Stufen in 0,1 Schritten ab, was es für Aussenstehende erst recht nicht besser macht. Ich kann aber die persönliche Nutzung solcher Stufen verstehen, wenn man sehr viele Sachen (hier: Brettspiele) bewertet und unbedingt eine Rangfolge bilden will.

  • Konkret mit einem Beispiel gefragt: Worin unterscheidet sich eine Bewertung von einer 6 von einer 6,5 und einer 7 in Hinblick auf den Zwischenwert?

    Für mich: Gar nicht! Ist vermutlich für “Korinthenkacker” oder Leute mit “Spielgefühl in Zahlen pressen wollen” relevant. Ansonsten ziemlich irrelevant.

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Referenzen:

    Spiderblood
  • Huhu,


    also ich nutze die .5 hierfür:

    X ist Fantastisch, glatte 9. Y ist fast so gut wie X kommt aber nicht ran, also 8. Dann kommt Z. Z ist auch richtig gut, aber nicht so gut wie Y, also Z auf die 8 setzen und dann Y zwischen X und Z -> 8.5.

    So komme ich auf zwischen Noten. Im Vacuum würde ich keine Zwischennoten vergeben.


    Gruß

    Ben

  • Daher möchte ich diejenigen unter Euch fragen, die Bewertungen an eure Berichte hängen, nach welchen Kriterien ihr Eure vorgestellten Spiele bewertet und was dabei die jeweiligen Werte bedeuten.

    Bei mir ist der Wert exakt der, den ich bei BGG eintrage. Ich halte mich an diese Skala.


    .5 nutze ich, wenn ich schwanke. 6.5 bedeutet also ich spiel es ab und zu gerne, aber nicht zu oft.


    7.5 ist beispielsweise meine Standard-Note für gute, aber eben auch durchschnittliche Spiele.


    Gruß Dee

  • 1 - völlig unbrauchbar

    2 - richtig mies

    3 - schwaches Spiel

    4 - eher mäßig

    5 - mittelprächtig

    6 - ganz nett

    7 - gutes Spiel

    8 - Sehr gut!

    9 - Super toll!

    10 - Absolutes Ausnahmespiel, Meilenstein!

  • Ich bewerte grob nach der BGG Skala, verwende aber auch Abstufungen hinterm Komma (in Viertelschritten), um die Spiele für mich besser ranken zu können.


    Meine einzige 10 ist Terra Mystica, im 9,x Bereich folgen knapp 15 Spiele. Zu solch hohen Noten greife ich also eher selten, ebenso zu Noten unterhalb von 7, weil es tatsächlich kaum dazu kommt, dass ich Spiele auf dem Tisch habe, die mir nicht oder zumindest nur mäßig gefallen. Da funktioniert die Vorselektion gut :)

    Meine Top 15 (via pubmeeple gerankt):

    Terra Mystica - Gaia Project - Ein Fest für Odin - Arche Nova - Underwater Cities - Great Western Trail - Clans of Caledonia - Scythe - Wasserkraft/Barrage - Orleans (inkl. Handelserweiterung) - Oranienburger Kanal - Agricola - The Gallerist - Heaven & Ale - Food Chain Magnate

  • Das ist so eine Sache mit den Bewertungen... Macht man es für sich, oder für die anderen, damit der eigener Spielgeschmack und Zuneigung/Abneigung bestimmten Spielen/Genres gegenüber zur Geltung kommt? Eigentlich hat Torlok Recht mit der Aussage, die er weiter oben getätigt hat.

    Trotzdem mache ich es dennoch - für mich, nach meinem System. Hilft es den anderen? Vielleicht, das ist aber nicht die Priorität. Viel mehr will ich für mich rausfinden was mir gefällt und warum. Die Bewertungen sind auch nicht in Stein gemeißelt. Regelmäßig schaue ich es mir an und lassen die letzten Spielmonate passieren und passe die Bewertungen an.

    Diese Erfahrung hat dazu geführt, dass ich bestimmte Spiele gekauft, oder eben nicht gekauft habe.

    Ein Beispiel: mir ist vor kurzem aufgefallen, dass ich spiele höher bewerte, die sich auf einer Karte abspielen, unabhängig davon welcher Mechanismus dahinter steckt.

    Andererseits finde ich Spiele, die sich mit dem Thema "Bauern & Bauernhof" beschäftigen, obwohl ich sie mechanisch gut finde, eigentlich nicht gut genug, dass ich sie spielen möchte. Da ist zu wenig Abenteuer und zu viel gefühlte Arbeit dabei.

    Wenn ich solche Erkenntnisse durch meine Zahlen gewinnen kann, dann ist es durchaus nützlich für mich persönlich. Ob andere damit etwas anfangen können ist eine andere Geschichte.

    2 Mal editiert, zuletzt von Constabler () aus folgendem Grund: Beim schreiben Wörter verschluckt...

  • Andererseits finde ich Spiele, mit dem Thema "Bauern & Bauernhof" obwohl ich sie gut finde eigentlich nicht spielen möchte.

    Genauso gehts mir auch, nur brauch ich dafür keine Note.

    Macht man es für sich, oder für die anderen

    Du kannst es ja nur für dich machen, ob ich das auch so sehen würde, weißt du ja nicht. Meine Top 10 sind vermutlich ganz andere Titel als die von dir präferierten. Damit stellt sich die Frage: Wie relevant ist deine Note eigentlich für andere? Das kann nur in Relation gebracht werden, wenn wir unseren jeweiligen Geschmack kennen.

    Nun kann man natürlich sagen, das tausende Fliegen nicht irren und an einer guten Note schon was dran ist. Ja, dann ist der aktuelle Geschmack der Massen getroffen worden, wenn wir doch aber keine Spiele mit Thema Bauernhof mögen, driften unsere Ansichten davon weit weg.

    Für mich sind z.B. Terraforming Mars oder Dark Ages absolute Toptitel, du rümpfst vielleicht die Nase darüber. Auch das weiß ich ohne irgendwelche Noten, aber immer spielen möchte ich sie auch nicht.

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Ja, da hast du den Nagel auf den Kopf getroffen.


    Ich habe übrigens den von dir zitieren Teil editiert, will ich wesentliche Wörter verschluckt habe und irgendwie auch Unissinn geschrieben habe...

  • Joa, ich bewerte Spiele mit Zahlen, tatsächlich, weil es mir Spass macht Dinge in Skalen zu pressen, weiß nicht warum aber das ist befriedigend. Außerdem kriegen alle Spiele mindestens 1-2 "Mini Rezensionen" wenn ich sie auch nur 1-2x gespielt habe auch BGG. So "sammel" ich halt eher Spiel und nicht in Form von physischen Kopien. Kann aber nicht jeder so ein freigeistiger Künstler sein wir Torlock 8o


    Ansonsten stimme ich Torlock eigentlich auch zu und habe auch selber Erlebt, wie meine Favoriten in bestimmten Gruppen gar nicht zünden, oder ich mit Spielen an einem Abend richtig Spass hatte, bei denen man mich erstmal zum Mitspielen zwingen musste. Dann gibt es noch Spiele die nur manchmal abliefern und gerade dass auch Reiz des Spiels ist. Dann kommt da noch Tagesform etc. dazu. Sprich, eine Note ist etwas sehr statisches, was schlecht zu Spielen passt, die einen gedanklich aber auch emotional abholen können.


    Trotzdem ist mir bei den Zahlenbewertungen aufgefallen, dass sich bei mir auf BGG eine ziemliche Gauss Kurve ergeben hat. Sprich eine Normalverteilung bei der die mittleren Werte 5 und 6 viel häufiger sind und die extremen Werte 1-2 9-10 viel seltener. Ich spiele also im Durchschnitt wirklich auch Spiele die ich durchschnittlich finde. Es ist nicht so, dass ich irgendwann meinen Geschmack gefunden hätte und ab die Verteilung hin zu den besseren Noten tendieren würde.


    Ansonsten ist für mich das BGG Rating schon das Maß aber solange sich alle einig sind, dass 10 das Beste und 1 das Schwächste ist kommt es bei so einer Skala ja auch nicht zu den krassesten Missverständnissen.

  • 1: inakzeptabel, losgelöst vom eigentlichen Spiel. Zb Plagiate, widerliche Themen

    2: - (diese Note brauch ich nicht)

    3-4: unbefriedigend, langweilig, eintönig, würde ich eher nicht spielen

    5-7: ist ok bis gut, würde ich meistens mitspielen

    8-9: großartig

    10: Ausnahmespiel, Lieblingsspiel


    Zwischennoten nutze ich eher selten, glaube ich. Zumindest nicht mehr.

  • Ich benote nach der BGG Skala, primär für mich, aber da ich das Geekbuddy System sehr nutze, natürlich dann auch für meine Geekbuddies. Ich bemühe mich auch, bei möglichst vielen Spielen einen Kurzkommentar einzugeben, da ich sowas sehr hilfreich finde. (Abgesehen von den Verwirrten, die in das Feld dann sowas wie "4 Spieler", oder "vom Kickstarter", oder "mit Karli gespielt" schreiben anstatt das private Feld dafür zu nutzen).

    Komma-Noten hab ich noch nie vergeben.

  • Es ist nicht so, dass ich irgendwann meinen Geschmack gefunden hätte und ab die Verteilung hin zu den besseren Noten tendieren würde.

    Hast du wirklich deinen Geschmack noch nicht gefunden oder probierst du immer noch Neues aus, was Dir aufgetischt wird? Bei mir ist Letzteres der Fall. Ich weiß, welche Spiele mir Spaß machen. Aber ich teste gerne alles Mögliche und in fast jeder Geschmacksrichtung aus. Oft ist das nur Standardkost, aber manchmal ist dann tatsächlich auch ein neues Lieblingsgericht dabei.


    Gruß Dee

  • 1-3 würde ich weder mitspielen noch vorschlagen


    4-6 würde ich mitspielen aber niemals vorschlagen


    7-9 würde ich mitspielen und vorschlagen ggf. sogar selbst kaufen


    10 gibt es praktisch nicht ;)


    Spielspaß ist halt subjektiv... Spiele mit 5er Schnitt auf BGG können Spaß machen, 8er Schnitt können total langweilig sein. Dazu kommen viele "Fanboys and Girls" die halt einfach eine 10 geben weil sie 300€ auf Kickstarter gezahlt haben.


    Wenn ich was benote, dann orientiere ich mich halt an der Skala der entsprechende Community und stufe ggf. nach meinem System oben ab.

    Bei gutem Thema oder einer tollen Illustration kann man dann mal einen Punkt mehr geben bspw. Eine 6 bedeutet dann in etwa, dass ich schon Spaß hatte aber eben auch, dass eine Partie reicht... Eine 4 in selbiger Kategorie dann eben auch, dass Spaß nur bei bestimmten Teilen aufkam oder bspw. ein interessanter Mechanismus im Spiel ist der durchaus überzeugt hat.

  • Ich führe für mich eine Liste mit einer Einordnung nach meinem persönlichen Spaßfaktor. Mein Lieblingsspiel hat 100 Punkte (dementsprechend habe ich dafür bei BGG eine 10 vergeben). Wenn ich etwas neues anspiele, sortiere ich es in dieser Rangliste ein, wie gerne ich es spielen würde, ungeachtet der nötigen Spielerzahl.


    Inzwischen ist es so, dass sich dadurch auch relativ genau das BGG-Rating bei mir abbildet, ohne dass ich vorab genau darauf achten würde. Abgesehen von meinen Top 20 Spielen (die von mir eine Wertung von 85 oder höher bekommen haben), ist die Abweichung zum BGG-Rating selten größer als 0.2, richtige Ausreißer gibt es so gut wie nie. Ausnahmen wären beispielsweise Dice Settlers, was von mir eine 84 bekommen hat, aber bei BGG nur bei 6.9 steht, oder Pranken des Löwen (73 Punkte statt 8,6).