BGG - Was ist Mittelmaß für euch?

  • Bei einem Spieleranking von 1 bis 10, welche Zahl vergebt ihr einem mittelmäßigen Spiel? 127

    1. 6, etwas über dem rechnerischen Mittel (83) 65%
    2. 7, schließlich habe ich ja keine schlechten Spiele (22) 17%
    3. 5, rechnerisch ja schließlich die Mitte (15) 12%
    4. Ich halte mich an die Vorschläge des BGG Rankings (4) 3%
    5. 8, da 7 für mich schon schlecht ist (2) 2%
    6. 4, die hohen Zahlen sind schließlich selten vergeben (1) 1%

    Im Thema "Die letzten 5 Spiele die ich erstmals ausprobiert habe" entstand eine spannende Diskussion, was für uns Spieler eigentlich ein mittelmässiges Spiel ist.


    Daher mein erstes eröffnetes Thema! Ich bin auf die Antworten gespannt:love:.

  • Eine klare 6, Mittelmäßigkeit zeichnet sich durch das nicht Vorhandensein von Alternativen aus. Ungefähr so: „wenn es sonst nichts gibt, ja gut, dann spiele ich das mal mit“...

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Du willst ja nur weitere Seelenlose Threads haben, die du in 10 Jahren reanimieren kannst um die Weltherrschaft an dich zu reißen. ;P


    Mir war der kurze Austausch eigentlich nicht wichtig oder Diskussionswürdig genug, aber spanned ist es schon. Wäre allerdings schön, wenn die Leute dann auch erklären würden, wieso sie es so sehen / machen.


    Ich gehe wie es oben so schön heißt, rechnerisch vor und verstehe den Punkt darunter schon nicht. Das würde ja bedeuten, dass ich ausschließlich Spiele bewerte, die ich besitze und gut finde. Kann man natürlich machen, hat aber nichts mit einem erhöhten Schnitt zu tun, sondern mit einer Vorauswahl. ;)


    Den 3. Punkt kenne ich sehr gut, ergibt für mich dennoch keinen Sinn, weil ich die Skala damit einfach nur verzerre und / oder verkürze.

  • Völlig subjektive Skala, daher sind die Zahlen gar nicht so bedeutsam, nur ihre Reihenfolge ist wichtig. Will sagen, die Bewertung ist zwar gut sortierbar, aber die Abstände sind von schlechter Aussagekraft. (Also Spiel A ist besser als B, weil höher bewertet ... aber wieviel besser wird schwierig.)

    Also nimm einfach den Mittelwert. Der ist ungefähr 7. Weil "Mitte" in Mittelwert bezieht sich auf die Gesamtheit aller Spiele und nicht die Mitte der Skala.

  • Eine 6 oder eine 7.

    Ist es gut bis sehr gut mit der Familie spielbar? Wie ist das Material, wie die Regel, wie sind Grafiken? Hat es ein tolles Thema? Gefällt es jemanden aus der Spielegruppe besonders?

    Allerdings versuche ich mittelmäßige Spiele möglichst gar nicht erst zu kaufen.

    In der Regel klappt das seit einigen Jahren auch ziemlich gut. :)

  • Für mich (achtung, sehr subjektiv, unlogisch und daher nur für mich selbst geeignet :D )

    10: ABSOLUTES Überspiel, in meinen Augen perfekt, spiele ich IMMER mit, schlage ich IMMER vor (vergebe ich quasi nie)


    9: Wirklich EXTREM gutes Spiel. Abgrenzung 10 und 9: irgendeine Sache könnte man besser machen und ist sie noch so klein und unwichtig. Trotzdem, wird immer mitgespielt und immer vorgeschlagen. (Aufgrund Seltenheit der 10 quasi die Spitze).


    8: Sehr gutes Spiel, die kleinen Dinge die anders sein könnten häufen sich. Außerdem kann ich es nicht immer und immer wieder spielen. Manchmal schlage ich es nicht vor, spiele es aber mit.


    7: Gutes Spiel. Besser als der Durchschnitt. Macht mir in den meisten Fällen aber immernoch Spaß. Kann mit der richtigen/falschen Gruppe aber schnell eine 8 oder eine 6 werden. Empfehle es nur bei der richtigen Gruppe und lehne das Spielen ab und an ab.


    6: Durchschnittliches Spiel. Macht nicht wirklich Spaß, ist aber auch nicht langweilig. Spiele ich mit, wenn es sein muss.


    5: Nicht 'mein' Spiel. Gefällt mir nicht wirklich. Wenn es vorgeschlagen wird, empfehle ich andere Spiele (und spiele es am Ende doch, weil der Vorschlagende meine Freundin ist...)


    Tiefer geht meine Skala nicht. Spiele einzusortieren, die ich absolut nicht mag, ist mir zu mühsam.

    Die große Stärke der Narren ist es, dass sie keine Angst haben, Dummheiten zu sagen.

    Einmal editiert, zuletzt von Hobgoblin ()

  • Die Logik eine 7 für "ist Mittelmaß" zu vergeben kann ich nicht nachvollziehen - das bedeutet "schlechte" Spiele brauche ich 6 Abstufungen, für "gute" 3?

  • Eine 5 oder 6


    Lesen tue ich das BGG-Ranking aber anders. Ich sehe das so: Kernkompentenz der Beurteilungen von BGG sehe ich bei mittelkomplexen bis komplexen Spielen. Bei Familienspielen oder gar Kinderspielen ranken aus meiner Sicht zu viele aus der falschen Zielgruppe, was die Spiele eher zu schlecht dastehen lässt. Bei den erstgenannten sind allerdings meiner Erfahrung nach ganz viele Spiele unter 7 schon eher schwach, also unterdurchschnittlich.


    Viele Grüße,

    Andreas.

  • :murmeltier:


    Klare 5, sonst macht eine Skala zwischen 1 und 10 keinen Sinn

    Eine „klare 5“ ist als „Mittelmaß“ bei einer Skala von 1 bis 10 auch nur bedingt sinnvoll ;)


    Die Logik eine 7 für "ist Mittelmaß" zu vergeben kann ich nicht nachvollziehen - das bedeutet "schlechte" Spiele brauche ich 6 Abstufungen, für "gute" 3?

    Nein, das bedeutet einfach nur, dass die meisten Leute, Spiele nicht konsequent negativ bewerten, nur weil sie selbst keinen großen Gefallen daran fanden. Eine 5 oder 4 auf der BGG-Skala ist in negativer Richtung meist das höchste der Gefühle und so landet man dann schnell bei einem Mittelwert von 7:

    Es ist halt so. Daten von 08/2020:

    15,8 Millionen Ratings und 7,05 als Mittelwert …

  • Ist wie bei Videospielen in Zeitschriften: alles unter 70% / 7 ist Schrömmel 😂 Die Man!ac hat mich da kontinuierlich seit 1993 konditioniert 😇

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

  • Meine Bewertungen bei BGG sind entsprechend der Notendefinitionen rein subjektiv, sagen etwas über mein Spielgefühl, haben mit wie auch immer angebbaren objektiven Kriterien schlicht nichts zu tun. Wenn ich ein Spiel nicht mag, mag ich es nicht, egal wie gut es angeblich "objektiv" sein mag.


    Für mich ist Mittelmaß "OK", also "6". Nicht schlecht, aber auch nicht reizvoll. Bei "5" beginnt für mich der negative Bereich.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Die Logik eine 7 für "ist Mittelmaß" zu vergeben kann ich nicht nachvollziehen - das bedeutet "schlechte" Spiele brauche ich 6 Abstufungen, für "gute" 3?

    Naja, es gibt schlechte Spiele und es gibt Spiele, die gar nicht funktionieren. Finde das schwierig. Ausreichend ist in der Schule eine 4 und dafür benötigt man auch nur die Hälfte der Punkte, was auf Noten übertragen eine 3 wäre. Eine 3 wären aber bei 100 Punkte ca. 65. Das ist besser als 2/3 der Punkte. Das wirkt, wenn man einfach umrechnet ja auch unlogisch. Aber da sind wir dann eben bei einer gefühlten 7. Für mich war in der Schule eine 3 mittelmäßig, ergo etwas über 2/3. Das ist dann der Bereich zwischen 6 und 7.


    Mittelmäßigkeit, aber für mich spielerisch noch so, dass ich es mitspielen würde, wäre für mich daher eine 7. Darunter ist es dann Mittelmäßig, wo ich nicht mehr mitspielen will. Unter 5 ist es dann schlecht. Ab 3 eher broken. Gute Spiele sind dann ne 8. Spiele zwischen 7 und 8 sind nett produzierte Spiele, die funktionieren und gewissen Leuten Spaß machen. Richtig falsch kann man damit nichts machen, aber es gibt trotzdem noch besseres.


    Aus meiner Sicht leben wir in einem System, bei dem eben die rechnerische Mitte nicht Mittelmaß ist. Warum das jetzt bei BGG so sein soll, verstehe ich nicht.

  • Mittelmaß ist per Definition 5/10 oder von mir aus auch 6/10, weil man alles bis 3/10 eh komplett vergessen kann. Hält mich trotzdem nicht davon ab, eigentlich gute Spiele mit 7 oder 7,5 in die Kategorie "brauch ich nicht, ich habe besseres zuhause" zu stecken. Das mag vielleicht nicht so ganz fair sein gegenüber den Machern dieser Spiele, aber ein "7/10 interessiert mich nicht mehr" das normale Ergebnis, wenn man schon 10 Jahre, 20 Jahre oder länger Spiele spielt. Dann hat man schon enorm viele sehr gute Spiele in seinem Leben gespielt und davon das Beste zuhause rumstehen. "Nur gut" reicht dann eben nicht mehr. Da ist man dann auch ein bisschen verwöhnt.

    Ein "nur gut" schnell zu ignorieren ist auch deshalb nicht so ganz fair, weil die Explosion der Neuheitenanzahl in den letzten Jahren eben nicht zu einer Verschlechterung der durchschnittlichen Qualität geführt hat; die ist tendenziell nach meinem persönlichen Eindruck eher sogar besser geworden in den letzten 10-20 Jahren. Die meisten Spieleautoren haben sich positive Sachen vom Stand der Technik abgeschaut. Totalen Schrott gibt's heute nur noch höchst selten. Die allermeisten neu veröffentlichten Spiele erreichen mindestens mal ein "funktioniert solide". Aber trotzdem: wer schon sehr viel Gutes kennt, den lockt man mit "solide zusammengebaut" eben nicht mehr aus der Deckung.

    Als Folge davon gibt's dann zwei Arten von Durchschnitt: einen Durchschnitt zwischen 5 und 6 in Bezug auf alles, was so denkbar ist, und einen zweiten Durchschnitt bei 7 bis 7,5 in Bezug auf die Sachen, die man sich als Kenner der Materie dann näher angeschaut hat. Dass man als Spielekenner 7,5er-Spiele locker-flockig aussortiert, ist dabei Fluch und Segen zugleich...

  • Nein, das bedeutet einfach nur, dass die meisten Leute, Spiele nicht konsequent negativ bewerten, nur weil sie selbst keinen großen Gefallen daran fanden. Eine 5 oder 4 auf der BGG-Skala ist in negativer Richtung meist das höchste der Gefühle und so landet man dann schnell bei einem Mittelwert von 7:

    Bestätigt aber wieder meine Aussage. ;) Wenn ich den mathematischer Mittelwert zum "Mittelmaß" erkläre verschiebt sich eine geschlossene Skala automatisch in eine Richtung -> ist auch genau so auf BGG geschehen. Würd mich nicht wundern wenn wir in 5 Jahren sagen "8 auf BBG ist nur ein mittelmäßiges Spiel".


    Ich vertrete da auch die These: Wer Spiele auf BGG bewertet ist eigentlich schon "Nerd" und so informiert, dass erst gar keine "schlechten" Spiele gekauft werden. Damit sind automatisch die "schlechten" Spiele erst gar nicht bewertet, darum ist der Mittelwert der Ratings > 5. Aber daraus darf nicht folgen, dass der Mittelwert 7 gleich bedeutend einem "mittelmäßigen" Spiel ist.

  • brettundpad


    Da benutzt Du aber einen interessanten Notenschlüssel, der sich von dem der IHK ziemlich unterscheidet.

    Dort sind 50 Punkte eine 4,4 (also gerade noch bestanden), und 65 eine 3,6. Eine 3 gibt es bei 73. Danach wären wir also erst bei 80+ im wirklich guten Bereich - ungefähr so, wie viele Leute bei BGG auch werten.

  • Schulnoten sind finde ich ein schlechtes Beispiel. Da gibt es definierte Kriterien ("Punkte") und es wurde (rechtlich) festgelegt, dass ich mehr als die Hälfte der Punkte brauche um überhaupt zu bestehen. Und für alles darüber wurde eine Skala eingeführt. Auf BGG gibt es keine "MIndestpunkte" um sich zu qualifizieren, sondern nur eine Skala von 1-10. Also bitte nicht Skala mit Punkte verwechseln.


    Ich verstehe ja die Argumentationen wie "Ich habe viele gute Spiele, ich will nur noch sehr gute haben", das ist legitim. Dennoch sollte eine 7 dadurch nicht ein "mittelmäßiges" Spiel für die Allgemeinheit sein. Das es sich so entwickelt - sehe ich, kann ich nur nicht für gut befinden ;)Wenn wir uns als allgemeine Definition darauf einigen, dass 7 = mittelmäßig einigen, dann müssen wir alle Werte kleiner 5 aus den avg. Rating rausnehmen und die Skala kürzen.

  • Bei mir ist auch eine 7ener Wertung dass gefühlte Mittelmaß, wobei ich grundsätzlich die Spiele die ich habe höher bewerte als der Durchschnitt :lachwein:.


    Ich bin immer total erstaunt wenn ich eine rezension lese und die ganze Zeit beschrieben wird wie gut alles ist und passt und am Ende eine Wertung von 7,7 oder so herauskommt. Da merkt man schon das wir mittlerweile ganz schön verwöhnt sind und eigentlich nur die Sahne vom Spielecafe löffeln ;)!

  • Bestätigt aber wieder meine Aussage. ;) Wenn ich den mathematischer Mittelwert zum "Mittelmaß" erkläre verschiebt sich eine geschlossene Skala automatisch in eine Richtung -> ist auch genau so auf BGG geschehen. Würd mich nicht wundern wenn wir in 5 Jahren sagen "8 auf BBG ist nur ein mittelmäßiges Spiel".

    Dann wäre das so. Mit Mittelmaß nur die Mitte der Skala zu meinen hilft doch nicht weiter. Vor allem wenn die aus so subjektiven Kriterien besteht.

    Man will doch die Mitte der Gesamtheit der Spiele finden.

    Ist tatsächlich wie bei Schulnoten.


    Und wenn du es mathematischer möchtest: Fass doch die BGG Noten nicht als Zahlen-Skala auf (die sind nur Schlüssel für Gefühle). Keine Metrik definiert. Nur eine Verdichtungsfunktion (avg Rating) ist vorhanden.

  • brettundpad


    Da benutzt Du aber einen interessanten Notenschlüssel, der sich von dem der IHK ziemlich unterscheidet.

    Dort sind 50 Punkte eine 4,4 (also gerade noch bestanden), und 65 eine 3,6. Eine 3 gibt es bei 73. Danach wären wir also erst bei 80+ im wirklich guten Bereich - ungefähr so, wie viele Leute bei BGG auch werten.

    Wieso, meine Skala ist die der normalen Schule und deiner nicht unähnlich. Mir ging es darum, das die Bewertung "Ausreichend" ähnlich wie die Hälfte der Punkte ist, aber eben nicht beim gefühlten Mittelmaß der Beurteilung ankommt.


    Wir denken eben nicht in solchen mathematischen Skalen. Stiftung Warentest ne 3? Das wäre in den Augen vieler Menschen sogar Schrott.


    Darum halte ich nichts davon zu sagen, Mittelmäßigkeit ist eine mathematische Mitte einer Skala.


    Und an diejenigen, die meinen Schulnoten wären etwas anderes...ja sind sie, aber sie definieren unser Verständnis. Das ist doch auch eine Form der Prägung. Die Hälfte der Punkte ist eben nicht Mittelmaß, sondern eher schlecht.

  • Ich lese hier immer wieder von gekauften Spielen. Wollt ihr mir alle erzählen, dass ihr nie Spiele gespielt habt, die ihr nicht gut fandet? Kennt ihr nur Spiele die ihr selbst gekauft habt und dabei habt ihr auch immer nur solche erwischt, die euch gut gefallen? Das kauf ich keinem ab der mehr als 100 Spiele kennt.


    Es gibt so viele verschiedene Einflüsse auf das eigene Rating... Die meisten Leute die sich ein Spiel gekauft haben, bewerten es besser als es ihnen tatsächlich gefällt. Hätten sie es woanders gespielt und nicht gekauft, hat die Wertung mehr Platz nach unten, weil keine Bindung zum Spiel besteht. Der typische KS Ablauf.


    Die Reihenfolge, welches Spiel man zuerst gespielt hat, spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, denn dann empfindet man andere Spiele ggf. als eine schlechte Kopie (obwohl diese X Jahre älter sind).


    Und wenn du es mathematischer möchtest: Fass doch die BGG Noten nicht als Zahlen-Skala auf (die sind nur Schlüssel für Gefühle). Keine Metrik definiert. Nur eine Verdichtungsfunktion (avg Rating) ist vorhanden.

    Aber dann wird es ja noch unlogischer wenn ich nach deren Text gehe. :lachwein:

    Eine 7 gilt dort als "gutes Spiel, dass man für gewöhnlich mitspielt". Wie kann es dann ein mittelmäßiges / durchschnittliches Spiel sein? Also ich möchte kein mittelmäßiges Spiel mitspielen, wenn ich eine Wahl habe. Dafür gibt es zu viele gute Spiele.


    Ein durchschnittlicher Sportler verbleibt die meiste Zeit auf der Bank, während der Gute ständig eingesetzt wird und so läuft das bei mir auch mit den Spielen, wobei die Bank im dem Fall der Laden ist, wo es liegen bleibt. ;)


    Bei mir fängt ein möglicher Kauf im Normalfall auch erst bei 7 an, aber das hat ja nichts mit meiner Bewertung anderer Spiele zu tun. Genau genommen ist es sogar andersherum, denn meine Bewertung steuert mich, dass ich kein Spiel unter Wert X für Kauf-Würdig halte. Bewerte ich nun alle mittelmäßigen Spiele mit einer 7, muss ich meine Kaufgrenze auch höher setzen.


    Bleibt die Frage, wieso lege ich alles höher, wenn ich doch reichlich Platz nach unten habe?

    Einmal editiert, zuletzt von H8Man ()

  • Aber dann wird es ja noch unlogischer wenn ich nach deren Text gehe. :lachwein:

    Da geht's auch nicht um Logik. Du kannst die ganz subjektiv nach Bauch bewerten oder ne drei tägige Analyse machen. Ist deine totale Privatsache. Die Texte suggerieren eine reine Bewertung nach Gefühl.

    Eine 7 gilt dort als "gutes Spiel, dass man für gewöhnlich mitspielt". Wie kann es dann ein mittelmäßiges / durchschnittliches Spiel sein? Also ich möchte kein mittelmäßiges Spiel mitspielen, wenn ich eine Wahl habe. Dafür gibt es zu viele gute Spiele.

    Wo ist der Widerspruch?

    Du denkst dir eine schlechte Hälfte Spiele hinzu, die sehr selten oder nie gespielt werden.

    Was soll denn Mittelmaß über die heterogene und auch verändernde Masse der Spiele denn sein. Das kann doch nur von innen kommen. Und von Innen sind Bewertungen von Spielen die gespielt werden. Das Mittelmaß von dem was auf den Tisch kommt ist doch viel interessanter als das Mittelmaß von allem was je erdacht oder verkauft wurde. Und da ist die Mitte dann auch nicht abwertend gemeint.

  • Ein durchschnittlicher Sportler verbleibt die meiste Zeit auf der Bank, während der Gute ständig eingesetzt wird und so läuft das bei mir auch mit den Spielen, wobei die Bank im dem Fall der Laden ist, wo es liegen bleibt.

    Ein durchschnittlicher Sportler sitzt nicht mal auf der Bank, der sitzt eher vor dem Fernseher und kuckt sich das Spiel an.


    Und so ist es auch mit Spielen. Die sind dann nicht mal im Regal, sondern fangen im Laden Staub und werden dann verramscht.


    ---


    Das BGG Rating ist ein wilder Verhau aus allem Möglichen. Ein einziges weißes Rauschen, aber am Ende kommt halt doch was halbwegs messbares bei rum. Die Spiele, die ganz oben dabei sind, sind ja nicht aus Scheiß da oben.


    Aber schon die Rating-Beschreibung ist eigentlich Quatsch. Warum sollte es zB nicht die Kombination "Good game (7) - likely won't play this again (3)" geben?

    Der vordere Teil ist pseudo-objektiv, der hintere rein subjektiv.


    Ich persönlich tendiere eher dazu, die Skala für mein privates Empfinden zu nutzen. Ich knüppel auch einem Terra Mystica eine 3 rein, nicht weil ich es für ein schlechtes Spiel halte, sondern weil es mir persönlich einfach zu anstrengend ist.

    Bei anderen kommt dann eher das pseudo-objektive Ratingverhalten zum Tragen, und die werten dann mit 6, auch wenn sie es nie wieder spielen wollen. Oder sie werten einfach gar nicht, weil sie sich im Nachhinein nicht für die Zielgruppe halten. Dieses "Ist vielleicht für Familien ganz nett" aus diversen Brettspielblogs.


    Manche rechtfertigen ihre Käufe, indem sie ihre eigene Sammlung hoch bewerten.

    Manche bewerten nur ihre Kickstarter (weil dazu aufgefordert), und die dann alle mit 10.

    Manche nehmen die Note als "Anzahl gespielte Partien".

    Manche werten nur 1 oder 10, um Bewertungen anderer Spieler zu "korrigieren".


    Dass im Schnitt ne 7 rauskommt, liegt - denke ich - in erster Linie daran, dass sich der Durchschnittsuser eher die Mühe macht, ein Spiel anzusteuern, das irgendwie Spaß gemacht hat. Eine Graupe hakt er ab und kümmert sich nicht weiter drum.

    Das Sendungsbewusstsein "andere zu warnen", das schlägt zum Glück nicht wirklich durch.

  • Ich seh's wie Torlok und MetalPirate. Bei mir ist Mittelmaß eine 6. Das sind Spiele, das tut mir nicht weh, wenn ich sie spielen muss. Ich hab dabei aber auch keine sonderlichen Glücksgefühle. Das Spiel ist mir sozusagen egal, es erzeugt weder großartige positive noch negative Emotionen bei mir. Es ist halt Mittelmaß.


    Und ja, auch ich tendiere dazu, dass ich bei der Masse an Spielen, die ich jedes Jahr neu auf den Tisch bekomme, Spiele unter einer 7.0 gar nicht erst anschaue. Es gibt einfach viel zu viele, die über diesem Wert liegen. Daher würde ich sagen, dass bei mir Mittelmaß in manchen Fällen sogar bei einer 7 liegt. Das hängt aber davon ab … also von mir. :D


    Gruß Dee

  • Was soll denn Mittelmaß über die heterogene und auch verändernde Masse der Spiele denn sein. Das kann doch nur von innen kommen. Und von Innen sind Bewertungen von Spielen die gespielt werden. Das Mittelmaß von dem was auf den Tisch kommt ist doch viel interessanter als das Mittelmaß von allem was je erdacht oder verkauft wurde. Und da ist die Mitte dann auch nicht abwertend gemeint.

    Ich glaube das ist der Kern unserer Diskussion. Ein Teil von uns setzt das "Mittelmaß" auf die Menge der eignen Spiele an, andere auf die Gesamtheit aller erschienen Spiele. Da entsteht automatisch ein Gap.

  • Ich glaube das ist der Kern unserer Diskussion. Ein Teil von uns setzt das "Mittelmaß" auf die Menge der eignen Spiele an, andere auf die Gesamtheit aller erschienen Spiele. Da entsteht automatisch ein Gap

    Fast :)

    Ich setze es nicht auf die Eigenen an. Aber ich definiere "Gesamtheit" anders und versuche euch davon zu überzeugen, dass meine Definition mehr Sinn macht :P

  • PS: Ich habe bei mir in BGG eben nachgeschaut. Das Mittelmaß (Median, nicht Mittelwert) liegt bei den von mir bewerteten Spielen bei 6,5. Also genau zwischen der 6 oder 7, die ich als Mittelmaß empfinde. Immerhin ist meine BGG-Bewertung also konsistent zu meinem Empfinden. ^^


    Gruß Dee

  • 1) Die Texte suggerieren eine reine Bewertung nach Gefühl.

    2) Das Mittelmaß von dem was auf den Tisch kommt ist doch viel interessanter als das Mittelmaß von allem was je erdacht oder verkauft wurde.

    1) Ist klar, bin da auch ganz bei dir, aber denoch ist das System wohl so gedacht und nicht mit wilkürlichen Sätzen bestückt worden. ;)

    Dass es nicht von jedem so genutzt wird ist auch klar, was ich aber trotzdem schade finde. Es ist wie in einer Firma. Würden alle sauber arbeiten wie es gedacht ist, gäbe es kaum Probleme. Und dann kamen die Mitarbeiter... :P


    2) Für dich Privat mag das stimmen, aber in einem offenen System dass dir auch Platz nach unten gibt, macht es überhaupt keinen Sinn die Skala bewusst zu verzerren. Da fände ich es logischer, wenn ich wirklich nur die Spiele werte, die ich gut finde und damit würden dann auch die 7er rausfliegen.


    Das ist doch genau der Grund, wieso die nicht nerdigen Spieler (aka wenig-Spieler) immer die alten Kamellen wie Monopoly und vielleicht noch Siedler spielen. Sie kennen nichts anderes und solange das so bleibt, wird es für sie immer super sein. Wer unsere heutige Technik nicht kennt, findet auch ein altes Modem super, mit dem er sich in sage und schreibe nur 1 Minute mit dem Internet verbinden kann. 8o


    Natürlich kann jeder für seinen eigenen kleinen Mikrokosmos bewerten, aber es verzerrt das Gesamtbild.



    PeterRustemeyer

    Ich bin da von oben bis unten komplett bei dir.

    Es ging allerdings nicht um die subjektive vs objektive Wertung ansich, sondern um die Sinnvolle Nutzung der Skala (die, wie du selbst beschrieben hast, natürlich völlig unterschiedlich genutzt wird). Mir ist das Alles auch absolut bewusst, dennoch fände ich es besser, wenn die Leute die Skala nicht verzerren würden. Das ist auch kein Vorwurf, denn genauso fände ich es besser, wenn wir uns teleportieren könnten, statt XX Std. unseres Lebens in irgendwelchen Fahrzeugen zu verbringen. :)

  • Es ging allerdings nicht um die subjektive vs objektive Wertung ansich, sondern um die Sinnvolle Nutzung der Skala (die, wie du selbst beschrieben hast, natürlich völlig unterschiedlich genutzt wird).

    Und die find ich halt schon - bedingt durch die Formulierung - echt nicht eindeutig.


    Ich will zum Beispiel einem "Ein Fest für Odin" sicher keine 1 geben, aber auf meiner privaten "was täte ich jemals spielen wollen?" Skala ist das halt ne 1. Das ist für mich komplett das Gegenteil dessen, warum ich mich an einen Spieltisch setze.

    Aber das ist doch kein schlechtes Spiel. Auf meiner "ich will irgendwie die Arbeit würdigen, die Autor und Verlag reingesteckt haben, und ich sehe, dass da mechanisch interessante Dinge passieren" Skala ist das vermutlich ein "good game", also ne 7 oder so.

    Klick ich jetzt die 1, die 7, irgendwas dazwischen, gar nichts (Antwort: gar nichts)?


    Da muss noch nichtmal ein bewusstes Verzerren des Werters rein, damit da Unschärfe entsteht.

    Ich hab tatsächlich keine Ahnung, was BGG an dieser Stelle von mir will.


    (Dass das BGG-Rating sowieso ein Arsch ist, merkt man, wenn man mal auf der anderen Seite der Wertung sitzt. Die 100 8er nimmste halt so mit, aber der eine 1er, der "luckdriven borefest" schreibt, der bringt dich um den Schlaf)

  • Ich finde, zwei Aspekte erschweren die Diskussion noch zusätzlich zu den genannten Faktoren:

    • Die Zeit bzw. die Entwicklung
      Heutzutage erscheinen einfach mehr gute und sehr gute Spiele als früher (nicht absolut, sondern relativ). Heutige Spieleentwickler stehen auf den Vielzitierten Schultern von Riesen. D.h., ich finde es eine logische Entwicklung, daß mehr Spiele besser bewertet werden als früher (das hatten wir schon oft hier im Forum diskutiert, ob das wirklich so ist, aber ich glaube daran). Damit verschiebt sich der Mittelwert aller Bewertungen, wurde oben ja auch oft genannt. Aber es werden zu wenig alte Spiele abgewertet - erstens, weil, wer macht sich schon die Mühe und zweitens, weil, als ich 12 war hatte ich viel Spaß damit, also finde ich es heute noch geil.
    • Der persönliche Faktor
      Das wurde schon genannt - es fehlt in vielen Beiträgen der Kontext, wenn jemand sagt, "das ist Mittelmaß". Damit meine ich gar nicht den Geschmack, sondern den Bezug. Meint er "unter allem, was ich gespielt habe"? "in meiner Sammlung"? Sicher nur sehr selten "unter allen jemals weltweit erschienenen Spielen".
      Da kann gerade in einem Expertenforum wie hier eben eine "7" bereits "Mittelmaß sein", wenn man überhaupt nur Spiele zwischen 6 und 10 spielt.

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • Ich sehe zwei Arten von Mittelmaß. Zum einen ist das theoretische Mittelmaß, das ist laut BGG eben bei 5,5. Allerdings ist die durchschnittliche Qualität, was der Markt (also die Verlage) produzieren besser als das theoretische Mittelmaß. Die Verlage geben sich ja schließlich Mühe und der Brettspielmarkt als ganzes ist ja auch über die letzten Jahrzehnte gereift. Daher ist die Qualität der Masse der Spiele, die auf den Markt kommen, m.E. bei 6,5-7,5.

    Channing Jones - Autor von Galactic Era

  • Ich bin mir recht sicher, dass jeder ein sicheres Bauchgefühl dafür hat, wann ein Spiel für ihn mittelmässig ist. Das ist völlig ausreichend um für sich zu entscheiden, ob man ein Spiel noch einmal spielen, verkaufen/kaufen oder verbrennen möchte. Mit dieser inneren Richtschnur kommt jeder gut zurecht.


    Es liegt in der Natur der Sache, dass jeder Spieler eine eigene Bewertungsskala hat, je nachdem wie lange man im Hobby ist, sich Vielspieler oder was auch immer schimpft. Genauso klar ist es im Prinzip, dass ein Rating wie das von BGG noch so viele pseudo-objektive Bewertungskritierien für sein Benotungssystem definieren kann, jeder Benutzer wird anhand seines Bauchgefühls seine Note abgeben. Im Ergebnis macht es die Masse an Bewertungen aus, dass die eher gurkigen, vielleicht auch sehr nischigen Spiele eher unten landen und sich in den oberen Rängen handwerklich gut gemachte Spiele befinden, die den Geschmack der Mehrheit der Benutzer getroffen haben.


    Ein für mich mittelmässiges Spielt bleibt mittelmässig egal ob die Bewertung von hunderten von BGG-Usern einen Notenschnitt von 5, 6,7 oder 9 ergeben. Ein persönliches Top-Spiel bleibt immer auf meinem Spielealtar unabhängig von einer schlechten Note bei BGG & Co..


    Ansonsten kann man trefflich über Mittelmässigkeit streiten. Ein Verlag wird einen Top-Seller wie Monopoly wohl kaum als mittelmässiges Spiel bezeichnen, für den Spielefreak ist Monopoly eher der Bodensatz der Spielelandschaft.

    Genauso legitim ist es für sich die Mittelmässigkeit bei jeder x-beliebige BGG-Note anzusiedeln. Die Mathematiker können hier gerne bei 5,5 ansetzen, die Vielspieler werden Jahr für Jahr ihre Noten zur Beschreibung des Mittelmasses höher ansetzen, weil sie damit ihre eigene Übersättigung an guten Spielen mehr und minder bewusst nachvollziehen.


    Für mich gibt es so viele gute Spiele in den Läden zu kaufen, ich habe auch so viele subjektiv gute Spiele zuhause, das für mich der Begriff des mittelmässigen Spiels an sich keine praktische Relevanz hat. Ob schlechtes oder mittelmäßiges Spiel, all das brauche ich nicht. Selbst gute Spiele, bei denen es bei mir subjektiv nicht klick macht, brauche ich nicht. Für mich ist es dann auch müssig darüber nachzudenken ob ich ein Spiel als mittelmässig bezeichne sollte oder als gut aber spricht mich nicht an.


    Ich lese nur auf BGG, benote insofern dort keine Spiele. Nichtsdestotrotz um nun endlich auf die Ausgangsfrage zu kommen: Spiele, die ich besitze würde ich wahrscheinlich mit 10 bis 7 benoten, Ausnahme Spiele mit nostalgischen Wert wie z.B. Junta, Laurin- oder MB-Spiele. Spielen, die ich mal hatte, aber von denen ich mich getrennt habe, würde ich wahrscheinlich maximal eine 7 geben. Die Benotung würde sich nur auf Grundlage meines eigenen Gefallens beziehen. Ich habe einige 10er-Spiele, die fallen in die Kategorie Liebesbeziehung/zukünftige Grabbeigabe.

  • Ich glaube, die Verschiebung nach oben kommt daher, dass Leute eher Spiele spielen, die sie mögen könnten - was insgesamt eine Häufung bei 6-10 ausmachen dürfte.


    Bei mir ist 6 Mittelmaß - aber ne besondere Unterscheidung zwischen 2 und 4 mach ich auch nicht, weil die einfach eh nicht gespielt werden. Selbst "gut" zu sein, reicht nicht mehr aus, weil einfach so viele SEHR gute Spiele existieren...


    Aber überhaupt ist die Skala nur bedingt sinnvoll, denn was ist ein "gutes Spiel". Wenn ich überhaupt keine Dungeon Crawler mag, dann sind alle DC für mich ja per se ne 1, weil ich es nie mitspielen würde. Barrage wurde von vielen auf 1 gewertet, weil der KS doof lief.


    Und nur weil viele Menschen ein Spiel mögen, muss es ja nicht objektiv ein gutes Spiel sein...