Hallo Verbraucher,
heute hat mir der freundliche Postbote u.a. das Spiel Roter November gebracht. Ich wollte einmal ein kooperatives Spiel ausprobieren, und weil Vorbehalte gegen dieses Spielprinzip bestehen, habe ich das billigste gekauft.
Das „billigste“ schießt einem dann gleich durch den Kopf, wenn man das Spielmaterial auspackt. Der Spielplan liegt so unplan auf, dass er praktisch unbrauchbar ist. Fünf der acht Plastikgnome sind vollkommen windschief. Sie scheinen bereits vor oder in der Verpackung zuviel Wodka getrunken zu haben. Bei Zweien ist bereits abzusehen, dass sie nicht auf, sondern vom Sockel brechen werden. Ein Luke blockiert-Marker fehlt, hat vielleicht ein Gnome verschluckt.
Insgesamt vermittelt die gesamte Packung den Eindruck eines Mitbringspiels, wo der Kunde kleinere Unbilligkeiten in Kauf nimmt. Wahrscheinlich lachen sich die Gnome gerade in geselliger Runde über meine vollkommen überzogene Vorstellung kaputt, bei einen 15,00 Euro teuerem Spiel zufrieden stellendes Spielmaterial zu fordern.
Natürlich könnte ich jetzt das Spiel zum Händler zurück schicken oder den Heidelberger Spielverlag kontaktieren, will ich aber nicht, weil ich sauer bin. Da auch von der Gestaltung des Spielmaterials überhaupt keine Aufforderung zum Spielen ausgeht, habe ich es mir einfach gemacht und das Spiel in die Tonne geschmissen.
Danach wurde voller Zuversicht der Deckel von Chicago-Express gelüftet. Nach Herausnahme des Spielplans schlägt einem dann jede Menge lauwarme Luft entgegen und man muss verdammt tief herunterschauen, um das weitere Spielmaterial zu entdecken.
Die viel zu hohe Schachtel habe ich schnell wieder verschlossen, mein Spieltrieb ist für heute befriedigt. Eigentlich wollte ich noch ein paar Spiele kaufen, wie One more Barrel, Sutter`s Mill, Wasabi! oder Saigo no Kane, aber bei solchen Vorkommnissen reagiere ich sehr lange Zeit mit Konsumverzicht. Heidelberger wird mir wahrscheinlich nie mehr ein Spiel verkaufen können.
Aber jetzt ist genug gejammert, eigentlich habe ich ja nur geschrieben, um zu sehen, ob auch hier bei geäußerter Kritik die Mafia der Verlagsangehörigen zuschlägt. Abgesehen von Einkaufstipps und der Beantwortung von Regelfragen ist das Spielboxforum doch für Verbraucher unbrauchbar.