Enttäuschungen 2019

  • Nur weil etwas in einer Zeitschrift gedruckt wird anstatt in einem Video verfasst, hat es nicht automatisch mehr Anspruch oder gar mehr Wahrheitsgehalt.

    Dir ist schon klar, dass Zeitschriftenartikel redigiert werden?


    Einen Youtuber kann man eher mit einem Blogger vergleichen.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

    Einmal editiert, zuletzt von Herbert ()

  • Ich kann MetalPirate nur zustimmen. Ein paar Aspekte, warum ich denke, dass die Voraussetzungen für qualitativ hochwertigeren Kontent im Printbereich besser ist.

    • Einstiegshürde für den Konsumenten, da erst einmal Geld investiert werden muss.
    • Die Kosten für den Ersteller sind deutlich höher, wenn ich eine Zeitung herausbringen will (allein die Druckkosten).
    • Weniger Hobby- und mehr Beruf-Bezogenheit. Es gibt also viel weniger Zeitschriften, bei denen der Herausgeber das als Hobby betreibt.

    Das alles bedeutet nicht immer auch tatsächlich eine höhere Qualität, aber wie beim SdJ sind zumindest die definierten Standards eher höher. Ob die dann immer eingehalten werden, steht auf einem anderen Blatt.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Und seit wann ist die Meinung einer Gruppe aussagekräftiger als eine Einzelmeinung?

    Wenn ich eine Empfehlung einer Jury aus 9 Personen vorliegen habe, sagt das aus meiner Sicht mehr aus als wenn ich eine einzelne Empfehlung vorliegen habe. Das bedeutet natürlich nicht, dass die Empfehlung der Einzelperson für mich nicht wertvoller sein kann. Um das zu beurteilen, muss ich die Einzelperson so gut kennen, dass ich einschätzen kann, ob sich deren Geschmack mit meinem deckt. Wenn ich das aber noch nicht weiß (und genau das hat Riptack oben nach meinem Verständnis geschrieben), dann ist es zumindest wahrscheinlicher und damit aus meiner Sicht aussagekräftiger, dass eine Empfehlung einer Gruppe unterschiedlicher Rezensenten mir gefällt als die Empfehlung einer Einzelmeinung.


    Das ist im Prinzip dasselbe wie bei BGG. Die BGG-Note ist als Summe vieler Meinungen aussagekräftiger als eine einzelne BGG-Bewertung. Trotzdem kann natürlich eine einzelne Bewertung für mich wertvoller sein, wenn ich die bewertende Person gut kenne und einschätzen kann.

    Wenn du das so siehst.

    Ich kann das so nicht teilen.

    Bei BGG-Bewertungen entsteht ein statistischer Mittelwert der Bewertungen, der als Richtlinie gelten mag, aber dann doch sehr wenig über das Spiel aussagt.

    (Und ich sage das als Fan von Horrorfilmen mit der Ansicht, dass jeder Horror- und Genrefilm an 5,8 auf der IMDb durchaus sehenswert ist ... :) )


    Und dass eine Gruppe etwas aussagekräftiger einschätzen könnte als eine Einzelperson ist mir noch nie untergekommen. Nicht in der Literaturwissenschaft, nicht bei der Auflagenstärke von Zeitungen, nicht im Fußball oder der Politik. Selbst bei WER WIRD MILLIONÄR lag das Publikum schon falscher als der Kandidat.

    Deiner Logik nach wäre die AfD die drittbeste Partei unseres Landes und die Bildzeitung die kaufenswerteste Zeitung, RTL der beste Sender und WILLKOMMEN BEI DEN HARTMANNS der beste Film. Mir reicht aber ein einziger Extremismusforscher, ein Medienwissenschaftler und ein Filmwissenschaftler, um mir zu zeigen, dass das alles nicht stimmt.


    Und nein, 10 Wissenschaftler geben auch nicht zwangsläufig eine bessere Einschätzung ab als eine Einzelperson.


    Mein Lieblingsbeispiel ist immer Marylin vos Savant, die sich 1990 in ihrer Kolumne mit Mathematikern aus aller Welt angelegt hat (oder besser, andersherum haben die Mathematiker sich mit ihr angelegt), die ihrer Lösung des "Monty Hall Problems" widersprochen haben. Und sie hatten alle unrecht.


    Kurz: Du darfst das sehen wie du willst, ich habe aber noch nie erlebt, dass eine Gruppe per se aussagekräftiger ist als eine Einzelperson.

    Und wenn dem doch so wäre, wäre Monopoly das beste Spiel der Welt ... :)

  • Ich kann MetalPirate nur zustimmen. Ein paar Aspekte, warum ich denke, dass die Voraussetzungen für qualitativ hochwertigeren Kontent im Printbereich besser ist.

    • Einstiegshürde für den Konsumenten, da erst einmal Geld investiert werden muss.
    • Die Kosten für den Ersteller sind deutlich höher, wenn ich eine Zeitung herausbringen will (allein die Druckkosten).
    • Weniger Hobby- und mehr Beruf-Bezogenheit. Es gibt also viel weniger Zeitschriften, bei denen der Herausgeber das als Hobby betreibt.

    Das alles bedeutet nicht immer auch tatsächlich eine höhere Qualität, aber wie beim SdJ sind zumindest die definierten Standards eher höher. Ob die dann immer eingehalten werden, steht auf einem anderen Blatt.

    Das Hauptargument ist: Mehr Zeit.

    Ein Youtuber bringt viel mehr Content raus. Darunter leidet die Qualität.

    Als ich noch gebloggt habe, hatten wir 3-4 Artikel pro Monat und waren qualitativ locker auf Augenhöhe mit Print.

    Wer am Tag alleine 3 Artikel und 4 Videos raushaut, kann nicht mit einem Magazin mithalten, wo drei Leute monatlich 10 Artikel erstellen.

    Deshalb empfehle ich auch immer Blogger und Youtuber mit geringem Output. Deren Qualität ist oft höher. :)

  • Zu der Diskussion über Ecos muss ich sagen:

    Es hat mich positiv überrascht. Nach mehreren Partien habe ich bei BGG eine 8.5 vergeben, dabei bin ich eher sparsam mit guten Bewertungen.

    Natürlich ist ein gewisser Glücksfaktor dabei, den man nach einigen Partien durch das Drafting eingrenzen kann. Generell finde ich aber Spiele mit einem begrenzten Glücksfaktor gut, vor allem wenn man mit Gelegenheitsspielern spielt. Dadurch haben diese eine erhöhte Gewinnchance, da das Erfahrungslevel dadurch ein wenig ausgeglichen wird.

    Vor allem am Ende des Spiels finde ich es super, wie bunt sich die "neue Welt" gebildet hat, ebenso ihre Geschichten - wie die Gazellen in ihrer Gruppe durch die Prärie gewandert sind, aber dabei zu nah in das Territorium der Leoparde gekommen ist.


    Meine persönliche Enttäuschung im letzten Jahr:


    Res Arcana

    Es ist wahrlich kein schlechtes Spiel, jedoch ist es mir zu wenig das Spiel, was es sein will. Gefühlt weiß ich bereits nach dem Drafting, wie die Partie ausgehend wird bzw. ob es knapp wird. Danach wird es nur noch eine Abfolge optimierter Züge in der Hoffnung, dass man eine bestimmte Karte zieht. Zudem gibt es nur eine Angriffsart, was durch (sicherlich erscheinende) Erweiterungen Varianz bringen kann.

    Dennoch bleibt es in der Sammlung, da es Spaß macht. Allerdings war es durch die hohe Erwartungshaltung eher eine Enttäuschung.


    Draftosaurus

    Tolles Material mit schöner Spielidee, jedoch ist das Spiel nach wenigen Runden bereits ausgelutscht.


    Team 3

    Die ersten Runden bringen viel Freude und Erwartungen mit, jedoch verflacht der Spaß mit zunehmender Spielzeit. Mit neuen Gruppen macht es anfangs Spaß, jedoch stimmt man sich viel zu schnell aufeinander ein. Tolle Idee, super Umsetzung, leider mit zunehmender Spielzeit gefloppt.


    Flügelschlag-Erweiterung

    Leider kaum Neuerungen im Spiel, nur mehr vom selben. Dies ist nicht unbedingt nötig, allerdings verwässert das Grundspiel dadurch. Zwar behalte ich die Erweiterung, allerdings spiele es aktuell lieber nur mit dem Grundspiel. Das ist schade, da ich gerne mit den europäischen Vögeln spielen würde.



    Zusammenfassend muss ich sagen, dass es eigentlich keine echten Flops für mich gab. Enttäuscht wurde ich eigentlich nur, wenn ich mir zuvor zu hohe Erwartungen für das Spiel gesetzt habe.

  • Dir ist schon klar, dass Zeitschriftenartikel redigiert werden?

    Dafür gibt es heutzutage keine Garantie mehr ...

    Und meine Blogartikel wurden immer doppelt redigiert. :)

    Was hätte das denn mit dem Inhalt/Wahrheitsgehalt des Artikels zu tun? Da geht es doch nur darum das Layout zu optiomieren.



    • Die Kosten für den Ersteller sind deutlich höher, wenn ich eine Zeitung herausbringen will (allein die Druckkosten).

    Natürlich kann man nicht "mal eben" eine Zeitschrift herausbringen. Aber gerade dieser Kostendruck (haha) ist interessant. Warum wird einem YouTuber finanzielle Abhängigkeit vorgeworfen, der bei einer Zeitschrift ja im Kern des Mediums schon begründet ist (aber anscheinend gedulded wird)?


    Ich will ja nicht sagen, dass ein YouTuber automatisch recht hat. Auch da gibt es solche und solche. Wie bei Redakteuren, Autoren, Journalisten, Politikern auch.


    Wenn das aber jeder verstanden hätte, dann hätte die Bild-Zeitung nicht so einen Erfolg... Es ist eben einfach nicht korrekt z.B: SU&SD weniger Kredibilität zuzuschreiben als einem gesichtslosen Schreiberling in einer Zeitschrift, nur weil da nochmal jemand über den Text liest. Weil es a) nicht aussagt, wer das ist, ob beide überhaupt Ahnung davon haben oder was gar ihre Intention ist (neben Geld verdienen) und b) unterstellt, dass die positiven Aspekte beim anderen Medium nicht so wären. Wenn in den Brettspiel-Zeitschriften-Kreisen manche so arbeiten, wie in der Brettspielwelt manche Verlage, Übersetzer, Fulfillment Center, etc., dann ist das ganz ganz weit weg von professionell und kredibel ;)

  • Dafür gibt es heutzutage keine Garantie mehr ...

    Und meine Blogartikel wurden immer doppelt redigiert. :)

    Was hätte das denn mit dem Inhalt/Wahrheitsgehalt des Artikels zu tun? Da geht es doch nur darum das Layout zu optiomieren.

    Redakteure haben mit dem Layout für gewöhnlich nichts zu tun. (Jedenfalls nicht im professionellen Betrieb, wobei das auf die Redaktionsgröße ankommt).
    (Gut) Redigieren bedeutet (im Idealfalle!), dass man den Artikel nochmal gegenliest, Fehler korrigiert, sprachliche Ambivalenzen klärt und im besten Falle Fakten checkt. In einer idealen Welt schreibt ein Redakteur einen Artikel und redigiert ihn selbst, bevor ein Kollege ihn redigiert, dann nochmal der Chefredakteur drübergeht und am Ende der Korrektor die letzten Fehler in der Druckversion beseitigt. (und der guckt dann auch nochmal, ob der Layouter eine Panne hatte.) EDIT: Oh, und Quellenprüfung ist wichtig! :)
    Solche Personaldecken (und Zeitkontingente) sind heutzutage aber kaum noch halten.

    Es hätte also einiges mit dem Inhalt oder Wahrheitsgehalt des Artikels zu tun.

    2 Mal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Deiner Logik nach wäre die AfD die drittbeste Partei unseres Landes und die Bildzeitung die kaufenswerteste Zeitung, RTL der beste Sender und WILLKOMMEN BEI DEN HARTMANNS der beste Film.

    Das ist nun wirklich Humbug. Offenbar verstehst du das Wort "aussagekräftig" erneut als "überlegen" oder "besser", wie schon weiter oben. Ich verstehe unter "aussagekräftig" allerdings etwas anderes.


    An dieser Stelle würde ich sagen, wir lassen es lieber und einigen uns auf: We agree to disagree.

  • Huutini

    Du negierst mit deinem Beitrag also komplett das Gesetz der großen Zahl. :/


    Auf ein Individuum bezogen hast du natürlich recht. Denn da ist jedes einzigartig und somit ist auch der Geschmack einzigartig. Wenn es aber darum geht die Schnittmenge einer großen Masse zu bestimmen, dann ist die Essenz aus mehreren Meinungen definitiv aussagekräftiger als nur eine Meinung. Wenn also 50 Rezensenten ein Spiel gut finden, kann es nicht zu dir passen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es aber im Schnitt mehr Personen gefällt, als wenn es von den 50 verrissen worden wäre, liegt doch auf der Hand.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Huutini

    Du negierst mit deinem Beitrag also komplett das Gesetz der großen Zahl. :/

    Wie? Was? Nein. Ich widerspreche nur vehement der Pauschalität von Thygras Aussage.
    So, wie ich der Aussage widerspreche, 30.000 Fans im Stadion wüssten besser, warum ein Spiel schlecht lief, als 1 Trainer, weil sie halt mehr sind. :)

    Da die ganze Debatte grundsätzlich auf sehr vereinfachtem Niveau läuft (es wurde ja kaum über die Eignung der betreffenden Personen gesprochen), würde ich da auch keine pauschale Gegenaussage tätigen.

  • Ich frage mich ja immer mal wieder, warum sich Neulinge in unserem Hobby und anderswo lieber auf Werbung verbreitende Youtuber verlassen als auf etablierte unabhängige Quellen (in unserem Bereich insbesondere "Spiel des Jahres e.V."). Kriegt man nicht mit, welche Abhängigkeiten manche Protagonisten haben? Ist das einem völlig egal? Weiß man nicht den Wert (möglichst) unabhängiger Information zu schätzen? Kriegt man nicht mit, dass es Spiel des Jahres gibt? Disqualifiziert man das von vorn herein als "komplett altmodisch" ab? Woran liegt's?

    Wenn ich vorstellen darf:

    Das 21. Jahrhundert ! :winke:



    Wenn ich mich für etwas interessiere, google ich danach und stürmte nicht in den nächsten Zeitschriften Fachhandel um mir ein Fachmagazin zu kaufen... Außerdem ist es bei sehr vielen Menschen so, dass sie Youtube bedienen um an weitere Informationen in visueller Form zu bekommen.


    DAS ist der erste Berührungspunkt mit deinem geliebten Hobby. Das repräsentiert dein Hobby...


    Eines ist ganz klar: Ich kann Dinge nur zu schätzen wissen, wenn ich sie zunächst kennengelernt habe. Und so ist es bei mir mit diesem Forum... Man bekommt ein gespür dafür, dass man wesentlich fachlicher an die Thematik ran gehen kann und sich so der eigene Geschmack rauskristallisiert.

    Einmal editiert, zuletzt von Riptack ()

  • Parathion: 2 Partien. Hat mir gereicht. Bin ja auch eher die Zielgruppe, die dann aufhört, als noch fünf weitere "Chancen" zu geben. Dafür lief der KS auch schon zu mies und es wurden zu viele falsche Versprechungen gemacht, Änderungen vollzogen usw., um da Güte walten zu lassen, ka. Einfach sehr schade das Ganze.


    SU&SD fanden das Tutorial übrigens großartig und meinten, es würde das Spielgefühl super wiedergeben und einen überragenden Einstieg ermöglichen. For what it's worth..

    Lg

  • PowerPlant

    Nochmal kurz off-topic:

    Gerade SUSD solltest Du im Vergleich Youtuber vs Printmedien ausklammern, da diese komplett aus dem (Videospiel)journalismus kommen, Quinns hat zum Beispiel Artikel für den Guardian geschrieben.

    wieso ausklammern? Sie machen YT-Videos.

  • Ja, die Party ist schon vorbei, aber hat Jemand was dagegen, wenn ich auch noch ein bisschen was zu Enttäuschungen schreibe?


    Grob durchgezählt habe ich gut 40 verschiedene Spiele gespielt. Enttäuscht haben mich dabei vielleicht... fünf? Mit Hype-Spielen hatte ich leider nur wenig Kontakt, und habe auch nicht Tapestry gespielt. Tut mir leid, aber das habe ich auch partout nicht gewollt und bin auch unter anderem deswegen extra nicht hin zum Spieletreff, sonst hätte ich das wahrscheinlich spielen müssen. Aber wenn ich hingegangen wäre, dann wäre ich andererseits bestimmt nicht enttäuscht gewesen, denn wenn man Murks erwartet, dann kann man ja nicht enttäuscht werden. Logisch. Dafür hätte ich anderen Leuten beim Enttäuschwerden zuschauen können. Das wäre angesichts des dort sehr ausgeürägten Fanboy- und Fangirltums für Stonemeier-Spiele zwar irgendwie befriedigend gewesen, aber hätte auch voyeuristische Züge gehabt. So wie Autounfälle auf Youtube kucken oder so.


    Ganz anders dagegen Descent 2. Da hatte ich nämlich hohe Erwartungen, und ich sag's euch: So viele Chancen hat noch kein Spiel bekommen, noch nicht einmal Arkham Horror 2 in unserer Einlernzeit in FFG-Schrottregelhefte ums Jahr 2008. Völlige Katastrophe. Es lag vermutlich am Conversion Kit, aber ist mir auch total bums, dieses Spiel gehört in den Giftschrank. Mindestens! Ich habe auch weniger harmlose Bilder dazu im Kopf, was ich gerne mit dieser Darmgeburt von Spiel anstellen würde, in denen kommen Flammenwerfer und Schrottpressen vor. Wen's interessiert, warum: 25.02.-03.03.2019


    Discover war anders. Das hat mich nicht so tief enttäuscht, weil es kein Vorgängerspiel gibt, das ich kannte und liebte. Discover war einfach nur öde und somit das erste Spiel von Corey Konieczka, das ich kein zweites mal mehr spielen möchte. 09.09.-15.09.2019


    Wenn ich oben etwas von "fünf" Spielen schreibe, die mich enttäuschten, dann fehlen jetzt noch drei. Aber wenn ich mein BGG-Logbuch durchgehe, dann finde ich keines mehr davon. Außer vielleicht "Tenno", das ich offenbar gespielt habe, aber an das ich mich nicht mehr erinnere. Also wirklich nicht erinnere. Einfach weg aus dem Kopf. Daher kann es so schlimm ja nicht gewesen sein.


    Übrigens: Einfach nichts einzukaufen, was man nicht kennt, ist echt ein guter Trick, um nicht enttäuscht zu werden. "Fallhöhe", sage ich da nur. Gekauft habe ich 2019 nur zwei mir unbekannte Spiele, wobei eines davon (nämlich Mythos Tales) ja nur Sherlock Holmes auf Cthulhu und mir somit indirekt bereits bekannt ist. Muss gut sein, obwohl von Pegasus. Das andere Spiel heißt Pulp Detective, ich weiß gar nichts drüber und habe es noch nicht gespielt; nur gekauft, weil Freund von Raymon Chandler, Dahsiell Hammett (und in düstersten Tagen sogar von Jerry Cotton). Muss auch gut sein, und wenn nicht, dann kriegt es Betongaloschen verpasst und darf im Hudson River baden gehen.

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

    Einmal editiert, zuletzt von Bierbart ()

  • PowerPlant

    Nochmal kurz off-topic:

    Gerade SUSD solltest Du im Vergleich Youtuber vs Printmedien ausklammern, da diese komplett aus dem (Videospiel)journalismus kommen, Quinns hat zum Beispiel Artikel für den Guardian geschrieben.

    wieso ausklammern? Sie machen YT-Videos.

    Weil sie die untypischsten YouTube Videomacher sind die es im Brettspielbereich gibt. Und sie ihre Videos für ihre Seite produzieren, und diese, und das auch erst seit ca. zwei Jahren, dann auch gleichzeitig bei YouTube posten. Quasi wegen des Marktdrucks.

  • wieso ausklammern? Sie machen YT-Videos.

    Weil sie die untypischsten YouTube Videomacher sind die es im Brettspielbereich gibt. Und sie ihre Videos für ihre Seite produzieren, und diese, und das auch erst seit ca. zwei Jahren, dann auch gleichzeitig bei YouTube posten. Quasi wegen des Marktdrucks.

    Also auszuklammern, weil sie gute Youtuber mit journalistischer Erfahrung sind? 🤔

  • Weil sie die untypischsten YouTube Videomacher sind die es im Brettspielbereich gibt. Und sie ihre Videos für ihre Seite produzieren, und diese, und das auch erst seit ca. zwei Jahren, dann auch gleichzeitig bei YouTube posten. Quasi wegen des Marktdrucks.

    Also auszuklammern, weil sie gute Youtuber mit journalistischer Erfahrung sind? 🤔

    Maftis Frage war doch (wenn ich mich recht erinnere), warum man Printmedien/Journalisten automatisch mehr Gewicht beimisst als Youtubern.

    Meiner Auffassung (die hier auch schon mehrfach vertreten wurde) haben professionelle Medien einen höheren Qualitätsanspruch, zum Einen um für ihre Konsumenten relevant zu bleiben, zum Anderen wohl auch aufgrund von rechtlichen Vorgaben.

    Wenn nun DIE für ihre Qualität bekanntesten Ersteller von Brettspielvideos aus genau diesem professionellen Journalismus kommen liegt für mich die Vermutung nahe, dass ihre Ansprüche an sich selbst durch ihre Vergangenheit begründet sind. Sie sind also m.E. ein Gegenargument zu Maftis implizierter Meinung.

    SUSD als Youtuber zu bezeichnen greift übrigens zu kurz. Sie betreiben eine Brettspiel Review Seite, auf der gut ein Drittel des Outputs Texte sind.

  • An der Stelle möchte ich mal hervorheben, wie unglaublich unterschiedlich die subjektiven Eindrücke der Brettspieler sind... Hat Ecos doch von Hunter & Cron das Prädikat "Besonders Empfehlenswert" erhalten..

    Lohnt es sich da überhaupt noch Rezensionen zu lesen bzw. sich anzuhören?

    Ja, aber dabei sollte man nicht nur einer Quelle vertrauen, weder Hunter & Cron allein, noch mir.


    Bergziege hat es schon so formuliert, wie ich es auch in etwa handhabe:

    Mir persönlich hilft das Recherchieren bei BGG, das Einlesen ins Spiel, vor allem in die Spielregeln, und dann vielleicht noch ein Playthrough bei Youtube deutlich mehr als Rezensionen an sich. Letztere gucke ich mir immer mal wieder an, oder lese sie, interessehalber, nur danach entscheiden würde ich aber nie.

    Wobei ich fundierte negative Kritik, geschildert von Rezensenten oder hier im Forum, durchaus zu schätzen weiß. Kann man doch in diesen Fällen sehr gut ableiten, ob einen die gleichen Aspekte stören würden oder ob man ihnen neutral oder sogar positiv gegenüber stehen würde.


    Konkret zu Ecos noch einmal: Mir persönlich sind Spiele mit einem geringeren Glücksanteil tendenziell lieber. Damit hätte ich bei Ecos sogar vielleicht noch leben können, aber verbunden mit zahlreichen Kettenzügen, endloser Downtime und einem sich wie Kaugummi hinziehenden Spielende war es für mich (!) die schlimmste Spielerfahrung seit langem. Trotzdem kann ich verstehen, das Ecos gefällt (o.k., das Prädikat kann ich doch nicht nachvollziehen), wenn sich jemand an diesen Punkten nicht stört. Vielleicht war unsere Partie nur extrem, aber so wie es aussieht haben andere ähnliche Erfahrungen gemacht. Für mich ich Ecos damit aber durch und ich werde es garantiert kein zweites Mal mehr anfassen.


    #EcosDerErsteKontinent

    Einmal editiert, zuletzt von Sempre ()

  • IMHO:


    Enttäuschung 2019:

    - Obscurio: Nach schier endlosen Ausschlachtungen des "bunte Karten + Spielregel" á la Dixit und Co. haben wir in Essen 2019 nun schon wieder eines dieser Glanzleistungen gesehen. Dixit finde ich okay - wirklich. Mysterium hat Spaß gemacht, Detective Club sicher auch. Aber Obscurio? Nun...

    Spiele mit Verräter-Modus sind an sich gut spielbar - bis der Verräter zu schwach oder zu stark ist. Auf der Messe war er sicher zu schwach. Das lag allerdings nicht an der Spielweise des Spielers. In Partie 2, 3 und 4 (warum wurde ich eigentlich dazu genötigt?) das selbe Problem,

    Ergänzend: Erweiterungschips (Singen, Schweigen, Rollen tauschen) bringen eine kleine Finesse mit ein, sind aber sonst auch nicht mehr als ein kleines Gimmick. Es gibt bessere Spiele jener Art (s.o.).


    - Noch mal so clever: Nicht besser als das erste Spiel, noch mehr Grübeleien, noch mehr Wartezeiten für die Mitspieler. Mir dauert es einfach zu lange.


    - Tavernen im TT: Jeweils 2 Partien nach 3,5 Stunden abgebrochen. Dachte, es sollte ein schnelleres Spiel sein. Und es ist sehr viel Würfelpech dabei gewesen. Leider ist das Würfel-Einsetzen einer der großen Punkte des Spiels :|

  • 3,5h bei den Tavernen 8|8|8|


    Wie schafft man das? Ich meine, das Spiel ist auch ein Flop für mich, aber wie kann das so lange dauern? Wir haben zu viert als Erstspieler zwei Partien in 2,5h gespielt und das ohne zu hetzen.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • 3,5h bei den Tavernen 8|8|8|


    Wie schafft man das? Ich meine, das Spiel ist auch ein Flop für mich, aber wie kann das so lange dauern? Wir haben zu viert als Erstspieler zwei Partien in 2,5h gespielt und das ohne zu hetzen.

    Geht alles - da muss nur eine Person grübeln und schon dauert es... :redface:

  • 3,5h bei den Tavernen 8|8|8|


    Wie schafft man das? Ich meine, das Spiel ist auch ein Flop für mich, aber wie kann das so lange dauern? Wir haben zu viert als Erstspieler zwei Partien in 2,5h gespielt und das ohne zu hetzen.

    Geht alles - da muss nur eine Person grübeln und schon dauert es... :redface:

    Der Person nach einer Minute nen Nackenschlag verpassen, wie kann man denn so lange grübeln?!

  • Der Person nach einer Minute nen Nackenschlag verpassen, wie kann man denn so lange grübeln?!

    Es kommt nicht oft vor, dass ich mir den Dislike Button zurückwünsche ...

    Ich kenne Grübler, mit denen inzwischen niemand mehr spielen will ... ob denen das lieber ist als ein Nackenschlag?!? :/

    Grundsätzlich stimme ich dir aber zu. Auch wenn ich mich öfter dabei erwische, dass ich ab 10 Minuten pro Zug etwas ungehalten werde ... und mir dann einen Dislike-Button am Spieltisch wünsche.

  • Also es mag ja Härtefälle geben, aber bisher hat sich an meinem Spieletisch noch jeder einsichtig gezeigt, dass man einfach Rücksicht nehmen sollte, so dass jeder Spaß hat. Das gilt für Drängler genauso wie für Grübler - wenn jeder ein bisschen weniger egoistisch ist, profitieren meist alle ;)

  • Also es mag ja Härtefälle geben, aber bisher hat sich an meinem Spieletisch noch jeder einsichtig gezeigt, dass man einfach Rücksicht nehmen sollte, so dass jeder Spaß hat. Das gilt für Drängler genauso wie für Grübler - wenn jeder ein bisschen weniger egoistisch ist, profitieren meist alle ;)

    Grundsätzlich darf jeder Mal die Zeit haben sich einen wichtigen Zug sauber zu überlegen.


    Sollte es aber so sein das JEDER Zug plötzlich ein 5-10 min Zug ist (5-10 min bis zum Beginn einer Aktion/Karte spielen etc...) und ich dann noch merke das die Person nicht überlegt während andere spielen sondern jedes Mal träumt oder quatscht, dann werde ich auch ungehalten.


    Das i-Tüpfelchen ist dann noch, wenn die grübel Spieler, Aktionen nach 5-10 mal noch falsch Ausführen, SELBST wenn der Spieler direkt vorher, die Aktion gemacht hat.


    :mauer::mauer::mauer::mauer:

  • Hm, langsam werden wir etwas off topic vielleicht kann ein Mod diese (interessante) Diskussion ja rausziehen.


    Ich habe ja oben schon gesagt, dass meiner Meinung nach Rücksicht von allen Seiten das wichtigste ist. Das gilt für mich selbst dann, wenn Leute erst in ihrem Zug "anfangen zu denken". Ich weiß, dass da viele allergisch reagieren, aber mir macht das nicht so viel aus: oft ist das ja auch deshalb der Fall, weil man den Zügen der anderen folgen möchte. Selbst bei solitärischen Euros entdeckt man da ja oft spannende Ideen der anderen - für mich gehört das zum Spielen dazu.


    Dem von dir beschriebenen i-Tüpfelchen stimme ich zu. Wenn jemand dem Spiel keine Aufmerksamkeit schenkt und dann noch alles ausbremst ist das ärgerlich. Aber selbst da sind wir in der Gruppe nicht so: jeder ist Mal mit dem Kopf woanders, wir haben ja alle auch noch ein Leben neben den Spielen. Im Zweifel wandert dann ein King of Tokyo auf den Tisch oder wir beschränken uns gar vollständig aufs Quatschen.


    Zum Abschluss: ich spiele meist mit festen Gruppen und habe daher vielleicht noch nichts richtig schlimmes erlebt; aber auch dort gibt's natürlich schnellere und langsamere Spieler. Bisher war es aber immer so, dass nach einem kurzen Hinweis alles gut war und jeder seinen Fokus darauf legte, einen schönen Abend für alle Züge ermöglichen :) Den Kopf gegen die Wand schlagen musste ich auf jeden Fall noch nie!

    Einmal editiert, zuletzt von HCeline ()

  • Falls Grübler den Spiel-Fluss lähmen, neige ich dazu, meine Züge in Windes-Eile zu erledigen, um die das Spiel-Erlebnis zu retten. :crazydance:

    Dabei gefährde ich wissentlich den eigenen Sieg. X/



    Als Spiel-Leiter versuche ich für jeden die passenden Spiele auszuwählen. :/

    • Agent Undercover nicht für Schüchterne
    • This War of Mine nicht für Flüchtlinge
    • La Cosa Nostra und Ca$h 'n Guns nicht für Sympathie-Süchtige
    • Camel Up und Thin Ice nicht für Grübler
    • Les Poilus nicht für Egoisten
    • Dobble nicht für Anti-Alkoholiger
    • FUSE nicht für Kurzsichtige
    • Magic Maze nicht für Gesprächige
    • Untold nicht für Realisten
    • Welcome to nicht für Bescheißer
  • Zurück zu den Enttäuschungen des Jahres 2019.


    Interessanterweise kann ich auch über keine konkrete (Spiel-)Enttäuschung sprechen, denn wirklich enttäuscht wurde ich von keinem (neuen) Spiel. Auch nicht von #Ecos ;)


    Aber, ich will zu Protokoll geben, dass ich trotzdem enttäuscht von der Tatsache bin, dass ich 2019 praktisch keine Überflieger gespielt habe. Es gab unglaublich viele "gute" Spiele, evtl. sogar am Rand zu "sehr gut"! Aber solche phantastischen Spiele waren rar oder sind in meinem Gedächtnis nicht hängen geblieben. Für mich war #GlenMore2 ein Gegenbeispiel, aber das ist streng genommen auch schon älter. Evtl. noch #Nemesis, wenn man es in das Jahr reinrechnet.


    Die meisten Spiele, die ich so gespielt habe, warum halt einfach "nur" gut... und ihr wisst ja, dass das unter uns Brettspielern im Endeffekt "mittelmäßig" bedeutet.


    Natürlich habe ich von den "Highlights" nicht alles gespielt, aber zumindest viele. Einzig #Maracaibo scheint ja wirklich alle Kritiker überzeugt zu haben. Das konnte ich aber leider noch nicht ausprobieren.

  • Maracaibo war für mich bis jetzt eine Enttäuschung, gemessen an meiner Hohen Erwartung war es die Enttäuschung des Jahres.
    ich bin in das Spiel schlecht reingekommen hatte Probleme beim erlernen der Regeln. Zu mir sehr schwer beim erklären der Regeln obwohl ich bei mir in meinen 2 Gruppen der einzige Erklärbär bin und es gewöhnt bin zu erklären aber irgend wo hakt es bi mir bei diesem Spiel.
    mein größter Kritikpunkt ist der hohe Kartendurchlauf ein Zielgerichtetes spielen ist nicht möglich zumindest sehe ich es nicht. Es wird wohl noch ein paar mal bei uns auf den Tisch kommen weil ein paar Leute noch ausprobieren wollen, ist ok für mich aber eigentlich ist es jetzt nach 4 Spielen für mich durch.

  • Maracaibo war für mich bis jetzt eine Enttäuschung, gemessen an meiner Hohen Erwartung war es die Enttäuschung des Jahres.
    ich bin in das Spiel schlecht reingekommen hatte Probleme beim erlernen der Regeln. Zu mir sehr schwer beim erklären der Regeln obwohl ich bei mir in meinen 2 Gruppen der einzige Erklärbär bin und es gewöhnt bin zu erklären aber irgend wo hakt es bi mir bei diesem Spiel.
    mein größter Kritikpunkt ist der hohe Kartendurchlauf ein Zielgerichtetes spielen ist nicht möglich zumindest sehe ich es nicht. Es wird wohl noch ein paar mal bei uns auf den Tisch kommen weil ein paar Leute noch ausprobieren wollen, ist ok für mich aber eigentlich ist es jetzt nach 4 Spielen für mich durch.

    Das sehe ich genauso und dem ist nichts hinzufügen!


  • mein größter Kritikpunkt ist der hohe Kartendurchlauf ein Zielgerichtetes spielen ist nicht möglich zumindest sehe ich es nicht.

    Gerade durch den hohen Kartendurchlauf findet man doch immer etwas was zur eigenen Strategie passt?

    ...und es gibt die drei Slot´s am Player Board an dem strategisch Wichtige Karten, welche am Anfang kaum realisiert werden langfristig geparkt werden können, ich denke in Sachen Strategieplanung sind diese Slot´s sehr wichtig, weil sie dem hohen Kartendurchlauf entgegenstehen.