Ich frage mich ja immer mal wieder, warum sich Neulinge in unserem Hobby und anderswo lieber auf Werbung verbreitende Youtuber verlassen als auf etablierte unabhängige Quellen (in unserem Bereich insbesondere "Spiel des Jahres e.V."). Kriegt man nicht mit, welche Abhängigkeiten manche Protagonisten haben? Ist das einem völlig egal? Weiß man nicht den Wert (möglichst) unabhängiger Information zu schätzen? Kriegt man nicht mit, dass es Spiel des Jahres gibt? Disqualifiziert man das von vorn herein als "komplett altmodisch" ab? Woran liegt's?
Vllt. möchten auch Neulinge im Hobby sich direkt schon mit mehr auseinandersetzen, als mit LAMA oder Quacksalber von Quedlinburg.
Ich kann nur von mir berichten, da war es so, dass ich mal bei Amazon mehr aus Versehen gecheckt habe, dass es ja noch eine völlig andere Welt an Brettspielen gibt (über Pandemic Legacy Season 1 gestolpert). So fängt man dann an ein bisschen zu googeln, kommt von höcksken auf stöcksken, ahja hier ein Forum, da was bei Youtube, hier gibts Rezensionen und dies und das und bis man dann mal das alles überblickt, hat man schon etliche Spiele gekauft und ist fest im Hobby drin.
Es wacht doch niemand morgens auf, entscheidet, dass er nun Brettspiele als Hobby hat und arbeitet dann seriös alle Listen des Spiel des Jahres ab. Sondern es handelt sich um einen schleichenden Prozess. Das bedeutet aber im Umkehrschluss nicht automatisch, dass es einem egal ist, ob ein Youtuber unabhängig ist und dass man keinen Wert auf unabhängige Informationen legt.
Die Spielewelt ist nur einfach unendlich mal größer als der Bereich, den der Spiel des Jahres e.V. abbildet. Und ich fange auch nicht an, mich mit etwas intensiver zu befassen und unterstelle erstmal von Haus aus, dass alles Werbung und gekaufte Meinungsmache ist und ich mich ja vor allem in Acht nehmen muss.
Das zu differenzieren, muss man zwangsläufig erst lernen.