SPIEL 2019: Preview-Night

  • Natürlich hat´s einen Betriebsrat. Und es muss da zusätzliche Regelungen geben, die das o.g. aushebeln oder erweitern. >10h dokumentiert & nicht zu oft (Limit wohl so ähnlich wie oben im Gesetz genannt), >12h mit vorheriger Genehmigung. Das ganze wird auch regelmäßig an irgendein Amt gemeldet, daher dürfte alles rechtens sein.


    Aber das geht nun wirklich zu weit am Thema vorbei.

  • Ja, du hast Recht, wir sollten wieder zurück zum Thema kommen.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

  • nutzt alles nichts wenn die Firma in Insolvenz geht....


    Ich hätte da noch 700 + Überstunden und 100 Urlaubstage....:mauer:

    In so einem Fall kann ich nur sagen....selber Schuld !

    Auch wenn einem seine Arbeit super Spaß macht, von getrieben werden möchte ich gar nicht reden...

    Jeder sollte auf sich selbst extrem gut aufpassen...

    Man merkt es selbst gar nicht so wirklich wenn es zuviel wird...ich bin soweit zu wissen, dass der Arbeitgeber im Endeffekt..na ja...

    Ich werde auch manchmal schräg angeschaut wenn ich meine Pausen mache und regelmäßig auch vom Arbeitsplatz weggehe...einfach kurz mal vom Bildschirm weg...und ich mich strickt an meine Zeiten halte.

    Wir haben auch ein Zeitkonto, -120 bis +80 Stunden sind möglich....die Führungskräfte sind verpflichtet hier die Mitte zu finden.

    Ich habe mir sagen lassen, bei nicht Erfüllung und dem Ignorieren von Extremen, kann es schlecht ausgehen für den Chef.

    Zum Glück sind wir recht flexibel, so dass auch zwei-drei Tage frei auf Gleitzeit möglich ist.


    Ein Kollege beschwert sich immer wenn man ihm wieder mal Zeiten gesperrt/gekappt hat,,,,,:mauer:

  • Hier mal ein kleiner Bericht zur Preview Night gestern Abend.


    Wir sind um kurz nach 6 in das Congress Center Süd. Haben uns dann erstmal einen kleinen Überblick verschafft. Es waren drei Räume zum Spielen da. Ein kleinerer Raum, das Foyer und ein großer Konferenzraum, in dem auch die Spieleausleihe stand.

    Alle Räume waren gemischt mit gebuchten Tischen von Verlagen inkl. Erklärern und ungebuchten Tischen zum freien Spielen aus der Ausleihe.

    Das Angebot der Verlage war dann wirklich sehr überschaubar. Selbst die größeren Verlage hatten maximal zwei Tische mit Erklärern besetzt, die meisten Verlage nur einen.

    Highlights waren spärlich gesät: Crystal Palace , Marco Polo II, Dwellings of Eldervale, Pret-a-Porter, Sanctum, Marvel Champions. Die Tische waren aber so frequentiert, dass wir den ganzen Abend keins dieser Spiele an einem Verlagstisch spielen konnten.

    Über die Ausleihe und dem glücklichen Umstand, dass neben dem Erklärtisch von Sanctum noch ein freier Tisch zum Spielen leer war, kamen wir dann doch noch zum Ausprobieren von Sanctum, da der Erklärer so freundlich war, beide Tische parallel zu erklären.

    Das Spiel war dann jedoch eine herbe Enttäuschung. Belangloses Würfeln zum Besiegen von Feinden. Die schönen Dungeonteile sind eigentlich nur eine Zeitfortschrittsleiste ohne wirkliche Bewegung. Und das Spiel umfasst ganze drei Hauptaktionen mit jeweils simplen Nebenaktionen.


    Davor gab es übrigens aufgrund von Platzmangel ein paar Minuten #TrickyDruids , welches wir aber nach der Hälfte des Spiels abgebrochen haben, da Familienspiel und dazu auch noch eins der schlechteren Sorte.


    Als drittes und letztes Spiel gab es dann #OnTheUnderground. Das Spiel war zumindest nett. Schönes Artwork, eingängiger Mechanismus. Wir legen wahlweise in Berlin oder London Schienennetze der U-Bahn, um einen Passagier zu seinen Zielen zu befördern und dadurch Punkte abzugreifen. Gleichzeitig gibt es noch Bonuspunkte für angeschlossene Endhaltestellen, wichtige Bahnhöfe und andere Hot Spots. Problematisch ist allerdings der Wertungsmechanismus. Nach jedem Legen meiner Schienen, muss ich erstmal kleinteilig herausfinden, welchen Weg der Passagier jetzt wirklich nimmt, da dieser immer die Verbindung mit dem wenigsten Fußmarsch und Umsteigeaktionen bevorzugt. Dabei gibt es dann Punkte für alle Spieler, deren U-Bahn(en) genutzt wurden. Das wird dann wirklich zum Gefummel und bremst den Spielfluss leider aus.

    Das Spiel würde ich nochmal mitspielen, aber ein Kauf ist es definitiv nicht. Zumindest war hier der Erklärer sehr kompetent und sympathisch. Und hatte im Gegensatz zu den ersten beiden auch kein Hygieneproblem (<X).

    Im Gespräch mit diesem kam dann auch heraus, dass die Verlage nicht nur die Erklärer für den Abend zahlen mussten sondern auch noch 100,- € Standgebühr für jeden gebuchten Tisch.


    Damit kommen wir auch zu dem Problem der Veranstaltung. Diese war nämlich eine gefühlte Abzocke. Der Merz-Verlag hielt also die Hände in beide Richtungen auf. Sowohl die Besucher, was nachvollziehbar ist, als auch die Verlage mussten blechen. In meinen Augen kann das nicht funktionieren. Das Mindeste ist wohl, dass die Verlage Tische kostenlos bekommen, wenn sie schon ihr Personal als Mehraufwand für den Abend bezahlen müssen.

    Somit war die spürbar niedrige Motivation und Beteiligung der Verlage absolut nachvollziehbar. Aber genau diese sind es ja, die das Publikum anlocken, weil die Exklusivität der Veranstaltung eigentlich versprochen hat, dass man abseits des Messetrubels relativ entspannt Neuheiten ausprobieren kann.


    Nächstes Problem war die Spieleausleihe. Diese war meiner Meinung nach miserabel bestückt. Viele Familienspiele, die total an der Zielgruppe der Spieleenthusiasten vorbei gingen. Dazu ein Barrage oder Tainted Grail zum eigenständigen Regeln erarbeiten. In der Zeit wäre die Veranstaltung quasi fast vorbei gewesen.


    Bereits um kurz vor 23 Uhr machten wir uns daher auf den Heimweg, obwohl die Veranstaltung offiziell noch bis 1 Uhr lief.


    Sollte sich am Ablauf nichts ändern war das für meine Begleiter und mich der letzte Besuch dieses Events. Das Geld kann man tatsächlich kaum sinnfreier ausgeben. Schade.

  • Sprachlos.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • Sprachlos.

    Warum? :?:

    Weil ich das krass finde, was er geschrieben hat? Das hat mich echt geschockt das zu lesen.

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  • [...] Damit kommen wir auch zu dem Problem der Veranstaltung. Diese war nämlich eine gefühlte Abzocke. [...]

    Das ist so ein Fall, wo man besser dazu schreibt, dass mein "Daumen hoch" dem Bericht als solchem gilt und nicht dem Inhalt.


    Da scheinen die Vorstellungen von Teilnehmern und Veranstalter ja deutlich auseinander zu gehen...

  • Damit kommen wir auch zu dem Problem der Veranstaltung. Diese war nämlich eine gefühlte Abzocke. Der Merz-Verlag hielt also die Hände in beide Richtungen auf. Sowohl die Besucher, was nachvollziehbar ist, als auch die Verlage mussten blechen.

    Und warum ist das Abzocke? Hast du eine Vorstellung davon, wie viel der Merz-Verlag für dieses Event alleine an Miete an die Messe Essen zahlen dürfte?


    Je mehr sich die Verlage an den Kosten beteiligen, um so weniger müssen die Spieler an Eintritt für das Event zahlen. Das klingt für mich jetzt nach keinem schlechten Konzept ...

  • Damit kommen wir auch zu dem Problem der Veranstaltung. Diese war nämlich eine gefühlte Abzocke. Der Merz-Verlag hielt also die Hände in beide Richtungen auf. Sowohl die Besucher, was nachvollziehbar ist, als auch die Verlage mussten blechen.

    Und warum ist das Abzocke? Hast du eine Vorstellung davon, wie viel der Merz-Verlag für dieses Event alleine an Miete an die Messe Essen zahlen dürfte?


    Je mehr sich die Verlage an den Kosten beteiligen, um so weniger müssen die Spieler an Eintritt für das Event zahlen. Das klingt für mich jetzt nach keinem schlechten Konzept ...

    Ich schrieb "gefühlte Abzocke", weil ich keinen für mich gerechtfertigten Gegenwert für meinen Eintrittspreis erhalten habe. Ich würde lieber 45 oder 50 € zahlen, wenn damit sicher gestellt wäre, dass ausreichend Verlage, Erklärer und Messehighlights vor Ort und damit für mich spielbar sind.


    Für dich klingt das nach einem guten Konzept, für mich leider nicht.

  • Moment, zunächst müsste man ja mal die Frage klären, weshalb nicht mehr Verlagstische zur Verfügung standen. Du gehst offenbar davon aus, dass dies an den Kosten liegt. Davon bin ich aber noch nicht überzeugt. Ich meine im Vorfeld mal gehört zu haben, dass die Anzahl der Verlagstische von vornherein seitens des Merz-Verlags begrenzt war. Und falls diese Tische alle auch gebucht wurden, dann würde es nur an dieser Begrenzung liegen, dass für deinen Geschmack nicht ausreichend Verlage vor Ort waren.


    Dass es für deinen Geschmack zu viele Familienspiele gab, ist ja dann noch mal ein ganz anderes Thema.


    Unabhängig davon sollte man nicht vergessen, dass diese Preview Night ein Erstversuch ist. Natürlich läuft da noch nicht alles perfekt. Aber aus den Erfahrungen dieses Jahrs kann man sicher viel lernen, um für 2020 an den Schwächen zu arbeiten.

  • Das hoffe ich ja auch. Aber für mich persönlich war der gestrige Abend eben eine richtige Enttäuschung. Welche wirtschaftlichen Zwänge, Absprachen, etc. dahinter stecken, weiß ich nicht. Das kann ich auch nicht beurteilen. Aber für mich subjektiv war das gestern eben gar nichts.

  • Unterstellung: Dass dies die erste Veranstaltung dieser Art ist, wussten sicher alle, die die Tickets ergattert haben. Dass bei einer erstmaligen Durchführung vllt nicht alles superglatt läuft, konnte man sich denken bzw. zumindest nicht völlig ausschließen.

  • Wenn eine Veranstaltung mehrfach überbucht ist und die Tickets ratzfatz weg waren, dann kann man als Veranstalter auch "experimenteller" agieren. Beim ersten Mal muss auch noch nicht alles perfekt klappen. Schon richtig. Dennoch bin ich etwas überrascht, dass die Veranstalter offensichtlich nicht damit gerechnet haben, dass die Freaks, die sich solche Tickets holen, tendenziell die schweren Brocken unter den Neuheiten spielen wollen. Selbst wenn man nicht genügend Erklärer dafür bekommt, dann müsste es doch möglich sein, solche Titel in der Spieleausleihe in ausreichender Zahl vorrätig zu haben.

  • Danke fürs Betatesten. Hoffe kommendes Jahr dann auf mehr zielgruppengerechte Spielauswahl. Eben mehr wie GenCon. Weil Essen selbst wird doch mehr und mehr ne Verkaufsmesse mit nebenbei Anspielmöglichkeiten. Stimme da inzwischen doch voll und ganz nen Brettspielkumpel zu.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Danke an Staublunge für den erhellenden Bericht. Schade eigentlich das man da wohl eine Chance vertan hat.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

    Einmal editiert, zuletzt von Herbert ()

  • Auch ich war einer der Erlesenen , der am Mittwoch Abend bei der ersten Preview Night dabei sein durfte.

    Pünktlich wurden die Pforten geöffnet und in 3 Bereichen (großer Saal, kleiner Saal und im Gang zwischen Einfang und den beiden Sälen waren 4er Tische und Stühle aufgebaut.

    Es war ziemlich genau die Anzahl Plätze der verkauften Tickets aufgebaut, was dazu führte dass der Bereich knapp war, denn man sitzt Ja nicht immer zu viert am Tisch mit der gewünschten Mitspielern.

    Eine Begrüßung mit einer Erklärung des Ablaufs fand leider nicht statt und auch nur wenige Verlage hatten Ihren Bereich mit Bannern gekennzeichnet, Ihre Neuheiten bereits aufgebaut und waren mit einem Erklärerteam am Start. Eine der wenigen rühmlichen waren Feuerland, die das ganze so durchgeführt haben, wie ich es mir von allen Verlagen erwartet hatte.

    Stattdessen gab es eine Spieleausleihe, die dem Ansturm nicht gerecht wurde.

    Für alle drei bei uns am Abend gespielten Spiele haben wir uns die Regeln selbst erarbeitet.

    Dazu war die Luft im Gang richtig schlecht und in den Säälen war es sehr laut. Insgesamt hatte ich mir doch anders vorgestellt und wurde enttäuscht, obwohl ich keine große Erwartungshaltung an diesen Abend hatte.

    Für diesen Preis darf man oder muss man aber mehr erwarten dürfen.

    Da muss im nächsten Jahr wohl noch an einigen Stellschrauben nachjustiert werden, um dem was man versprochen hatte auch gerecht zu werden.

    Ich werde mir sehr genau überlegen, ob ich dann wieder dabei sein werde.