Würdest du behaupten, das Brettspielen ein Hobby ist, dass wenig Geld kostet?

  • Ich habe drei Arbeitskollgen, die betreiben drei teurere Hobbies:

    1) Motorradrennen

    2) Reitsport

    3) Propellerflugzeug (nicht nur mit dem Flightsimulator)


    von daher ist Brettspielen schon günstig.

    Zitat

    Brettspielen ist ein günstiges Hobby. Der Wein beim Spielen kostet mehr.

    Manchmal kostet auch der ausgeschüttete Wein das Brettspiel. Beim Spieletreff haben so schon zwei Spiele ihren Besitzer gewechselt :weia:

  • Eher günstig.

    Wenn ich meine rund 1200 Spiele, durch den Sammel-Zeitraum von rund 45 Jahre rechne komme ich pro Jahr auf etwa 26 Spiele, was pro Monat ungefähr 2 bis 3 Spiele bedeutet.

    Das sind dann nach heutigem Preis-Stand in Geld so 70 bis 100 Euro. Also zwischen 2,50€ und 3,50€ pro Tag oder 10 Zigaretten.

    meine kosten def. zu viel wenn ich das lese :D

  • Ja, kann günstig sein, sofern man nicht alles selbst besitzen muss. Oftmals fehlen eher Mitspieler und weniger die Spiele. Also braucht es immer nur einen für eine Spielpartie, der das Spiel bereitstellen muss. Alle anderen können einfach mitspielen. Spätestens wenn aus der Spieleleidenschaft eine Sammelleidenschaft wird, dann wird es teuer. Alternativen sind Büchereien oder Spielevereine mit Spielausleihe oder eben Mitspieler, die alles gerne kaufen und gerne alles kaufen und nur noch Mitspieler benötigen.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Letztendlich find ich das Brettspielhobby finanziell halbwegs harmlos.


    Die Spielepreise kannst du immer gedanklich durch 3-4 teilen, weil halt mehrere Spieler mitprofitieren. Und den Preis einer durchschnittlichen Spielepackung krieg ich für mich alleine an einem Abend im Restaurant umgesetzt, und dann bin ich am Ende nur einmal satt. Das hätte auch ne Raviolidose von Aldi geschafft (wenn auch weniger stilvoll).


    Wenn ich mir immer den wildesten Kickstarterkrempel mit allen Minis und allen Erweiterungen kaufe, dann sieht das halt anders aus, aber wie viele betrifft das wirklich?


    Ich denke, das läuft in den meisten Hobbies so. Der Einstieg ist halbwegs preiswert, und dann gibt es nach oben hin quasi keine Limits mehr.


    Wenn ich mir zum Beispiel mein Kletterhobby ankucke:

    Am Anfang reichen 10 Euro Halleneintritt + ein paar Euro für geliehene Schuhe + Klettergurt.

    Dann kaufst du dir eigene Schuhe (50-150 Euro) und einen eigenen Gurt (50-150 Euro). Eher sinnvoll, die 50 Euro Dinger zu kaufen.

    Dann ein Seil für ungefähr 100 und ein paar Express-Karabiner für 100 Euro, damit kommst du auf allen vorbereiteten Kletterrouten unter freiem Himmel klar.

    Wenn du wirklich in die Wildnis willst, dann geht der Spaß richtig los. Das ganze Gedöns, das du zum freien klettern brauchst (allerlei Haken, Friends usw), da sind die Grenzen nach oben offen... und es hängt halt auch dein Leben dran, also kaufst du nicht unbedingt den billigsten Krempel.


    Aber letztendlich kannst du genauso Spaß ohne 1000 Euro Kickstarter Spiele, 10000 Euro Rennrad oder was auch immer haben.

    Ich sehe das Hochpreissegment in allen Hobbies immer eher als Angebot für Leute, denen Geld halt irgendwie egal ist, weniger als Ziel, wo ich auch hin muss.

  • Die Antwort ist nicht komplex, sondern simpel: „Es kommt darauf an, wie man sein Hobby betreibt.“


    Es könnte ein günstiges Hobby sein. Bei mir leider nicht.


    Segeln kann auch günstig sein. Ist es bei mir leider auch nicht.

    So sehe ich das auch (deshalb vielleicht). Ist doch bei vielen Hobbys so. Gerade bei welchen die so umfassend sind.

    Da gibt es die Sammler, die Maler, die "immer was neues haben wollen", die Verbesserer (um nicht das Wort Optimierer zu verwenden) und die Unterstützer (Kickstarter). Und sicher noch viele andere Gründe warum man Geld ausgeben könnte.

    Dann gibt es mit Legacy-Spielen (wo sich etwas verbraucht oder wirklich zu Ende ist, so dass der Wiederspielwert sehr gering oder gar nicht vorhanden ist) etwas weiteres.

    Andere kaufen sich ein Kniffelset und geben dann einmal im Jahr Geld für einen neuen Spieleblock aus. Oder spezialisieren sich auf einfache kleine Spiele die man dann in kleiner Gesellschaft rauf und runter spielt.

  • Es kommt wie schon so oft geschrieben halt darauf an wie man sein Hobby betreibt. In Sachen Kosten liegen da aufs Leben gerechnet meine Ausgaben für Spiele und Film (Kino, VHS, DVD, Bd) doch immer noch sehr, sehr weit auseinander, so etwa 1:40.

  • Öffentlicher Spieletreff, anderer Leute Spiele mitspielen -- Kosten nahezu null. In welchem Hobby geht das denn sonst?

    Wenn man dagegen bei jedem potenziell interessanten Kickstarter all-in geht, dann kann's natürlich auch beliebig teuer werden. Aber das ist nichts Besonderes. So ziemlich jedes Hobby kann man auch beliebig teuer betreiben (und bei manchen, für die Geld keine Rolle spielt, kann man in jedem Hobby den Eindruck gewinnen, dass das Teuer-Betreiben für sie genauso wichtig ist wie das Hobby selbst). Aber das ist nicht der Punkt hier. Der Punkt für mich ist, dass sich nur sehr wenige Hobbys so günstig betreiben lassen wie Brettspiele. Die meisten Hobbys liegen bei den Grundkosten schon deutlich höher. Daher würde ich der These im Threadtitel zustimmen wollen.

  • Es kommt wie schon so oft geschrieben halt darauf an wie man sein Hobby betreibt. In Sachen Kosten liegen da aufs Leben gerechnet meine Ausgaben für Spiele und Film (Kino, VHS, DVD, Bd) doch immer noch sehr, sehr weit auseinander, so etwa 1:40.

    Aber die Brettspiele holen schon auf oder? Oder kaufts du heute noch fleissig physische Filmdatenträger?

  • Nein, imho ist es ein teures Hobby. Tbh kenne ich hunderte Hobbies, die billiger sind, aber nur eine handvoll, die teurer sind. Und damit meine ich natürlich richtiges/exessives Betreiben des Hobbys, also auch ordentlich Spiele kaufen im Monat, und nicht nur (mit-)spielen.

    Beispiel: hol' dir im Sportladen einen Tennisschläger für nen Fuffi und du kannst zig Jahre damit spielen. Sportklamotten hat jeder Zuhause. Und das ist beliebig erweiterbar auf fast jede Sportart. Fußball, Volleyball, Badminton, Tischtennis, usw. Viele sind sogar komplett kostenfrei und können draußen (Joggen, Marathonlauf, etc.) oder gar drinnen in den eigenen vier Wänden stattfinden (Joga, Pilates, Crossfit, etc.). An einem Fahrrad hat man auch lange Freude. An einer Angel mit ein paar Ködern ebenso.
    "Sammeln" der meisten Sachen ist in der Regel auch billiger als Brettspiele (Murmeln, Sticker, Ü-Ei Figuren, Funkos, selbst Briefmarken). Solange es jetzt nichts ultra rares wie Kunst oder Antiquitäten ist...
    Und Golfkurse haben auch nur die wenigsten um die Ecke.
    Tl;dr: Wir sind ganz sicher im oberen Bereich. Klar geht es auch in unserem Hobby "preiswert", aber dann brauche ich es auch nicht Hobby nennen, wenn ich es nur halbherzig oder sehr selten "betreibe". Das sind jedenfalls meine zwei Pfennige zum Thema.
    Lg

  • Es kommt wie schon so oft geschrieben halt darauf an wie man sein Hobby betreibt. In Sachen Kosten liegen da aufs Leben gerechnet meine Ausgaben für Spiele und Film (Kino, VHS, DVD, Bd) doch immer noch sehr, sehr weit auseinander, so etwa 1:40.

    Aber die Brettspiele holen schon auf oder? Oder kaufts du heute noch fleissig physische Filmdatenträger?

    Bei dem Zeug das mir noch fehlt schon. Streaming hat zwar Mainstream der letzten 10 Jahre leichter verfügbar gemacht, aber sicher keine Filmklassiker oder Filmkunst. Es fehlt aber kaum noch was. Trotzdem werden Brettspiele den Rückstand nicht mehr aufholen, erst recht nicht, wenn die Kinos wieder aufmachen. 2020 musste ich mir halt auch nicht überlegen, wofür ich mein Geld ausgebe, da gab es im Bereich Film nicht sehr viel. Seltamerweise haben selbst die Boutique-Label die Pandemie bisher nicht nutzen können, um attraktive Titel für den Heimkinomarkt rauszubringen, und der 4K-Markt schläft leider weiter vor sich hin (Totalkatastrophen wie Herr der Ringe helfen da nicht).

  • Tennisschläger für nen Fuffi und du kannst zig Jahre damit spielen

    einerseits schreibst du ein Hobby richtig betreiben auf der anderen Seite kaufst einen Tennischläger um 50 und spielst auf dem Parkplatz. Das passt nicht zusammen.
    1*wöchentlich 2 Stunden Tennisspielen kostet soviel wie ein Brettspiel, betreibst du das Hobby richtig braucht auch noch einen Trainer.

    Für den Zeitaufwand dem die meisten hier mit dem Spielen verbringen ist es günstig. Auch wenn man die mega Kickstarter kauft wenn man dann das Material komplett nutzt.

  • Sind halt alles hypothetische Überlegungen hier. :) Natürlich kann man sogar als "ernsthafter" Brettspieler für sehr wenig Geld seinem Hobby frönen (Spieletreffs, Onlineumsetzungen, sehr wenige sehr intensiv spielen...), aber wie läuft's denn in der Praxis?


    Schauen wir uns doch mal an, wie viel wir im Monat durchschnittlich für unser Hobby ausgeben. Leider hatte der Thread keine Umfrage, aber schnell überflogen, würde ich schätzen, dass der Durchschnitt bei vielleicht 100 Euro/Monat lag. Ich finde eben, das ist relativ viel, wenn ich es ins Verhältnis setze zu dem, was ich an mir selber und eben meinem eigenen Umfeld beobachte. Ich weiß nicht, wie es dem Rest von euch geht, aber ernsthaft: Ich glaube nicht, dass ich persönlich viele Leute kenne, die für Sport, Kultur usw. ähnlich viel Geld ausgeben.


    Also nicht, dass das ein Problem für mich wäre! Versteht mich da bitte nicht falsch. :) Ich möchte nur unterstreichen, dass Brettspielen eben in der Praxis für den Enthusiasten tatsächlich ein relativ teures Hobby zu sein scheint. Und es ist andersherum eben nicht so, dass das ernsthafte Betrieben eines Hobbys zwangsläufig mit ähnlich hohen Kosten verbunden wäre; vielleicht noch nicht einmal in der Tendenz, sofern die teuren Aktivitäten eben meiden möchte. Klettern ist halt teuer, klar. Tauchen auch. Schifahren sowieso. Ich unterstelle aber sicher nicht ganz zu unrecht, dass die Yoga-Lehrerin bei uns im Haus seit über 10 Jahren ernsthaft dabei ist und dabei kein Geld für ihr Hobby ausgeben musste. Mein Kollege, der seit Jugendtagen den schwarzen Gürtel im Karate hat, zahlt 50 Euro (?) Jahresmitgliedsbeitrag für den Verein und sonst nichts, soweit ich weiß. Die Oma bei uns im Haus hält ihren Garten 1A in Schuss und hat die letzten 20 Jahre wahrscheinlich höchsten mal Setzlinge gekauft... Also kurz gesagt, es gäbe sicher Beispiele ohne Ende, mit denen man das Argument widerlegen könnte, dass ernsthafte Beschäftigung mit Hobby zu hohen Kosten führe.


    Nebenbei, wenn bei solchen Diskussionen immer die Vergleiche mit dem Kinobesuch kommen: So wahnsinnig viele Leute gehen (bzw. gingen) doch eigentlich auch gar nicht besonders oft ins Kino, oder? Junges, städtisches Publikum okay, aber sonst? Kino oder überhaupt Kultur ist halt schon auch ein ziemlich teurer Spaß, das kann bzw. will sich auch nicht jeder leísten. :)

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

  • Sammelwut

    Nach Spiele sammeln wurde nicht gefragt. Ich verstehe unter Sammeln z.B. das ich von Dominion alle Erweiterungen Promos usw kaufe oder alle Titel von Alea besitze. Der Spieler gibts sich mit ausgewählten Titeln zufrieden. Der Sammler hat dann ~45 Schachtel zuhause der Spieler 5.

  • Nebenbei, wenn bei solchen Diskussionen immer die Vergleiche mit dem Kinobesuch kommen: So wahnsinnig viele Leute gehen (bzw. gingen) doch eigentlich auch gar nicht besonders oft ins Kino, oder? Junges, städtisches Publikum okay, aber sonst? Kino oder überhaupt Kultur ist halt schon auch ein ziemlich teurer Spaß, das kann bzw. will sich auch nicht jeder leísten. :)

    Wir reden ja über ernsthafte Spieler, dann reden wir auch über ernsthafte Cineasten: Wenn ich meine Festivalbesuche, meine Kinoeintrittsgelder und meine Medienkäufe zusammen rechne, bin ich da weit über dem, was ich (bei aktuell 1200 Spielen einschließlich Erweiterungen, jährlichen Messebesuchen und dem gelegentlichen Spielewochenende) je für Spiele ausgegeben habe. Und neben Cineasten/regelmäßigen Festival- und Kinogängern gibt es noch eine ganze Reihe anderer Medienfreaks: ich würde sagen, allein die Horror-/Steelbook-Szene ist vergleichbar groß wie die Spielerszene, wahrscheinlich sogar größer, da man dort Filme locker mal mit 2000-5000er Auflage problemlos mehrfach loswird. Da kostet dann ein Exemplar auch ca. 20-40 Euro oder mehr bei Luxuseditionen. Meine DVD-Sammlung (bevor es BD gab) umfasste um die 10.000 Stück, davon ist jetzt 1/5 durch BluRays ersetzt worden. Da steckt also deutlich mehr Kapital drin als in meinen Brettspielen, und ich kenne eine ganze Reihe von Menschen die über vergleichbare Sammlungen verfügen. Ganz zu schweigen von Filmsammlern, die Projektoren und Filmrollen auf 35mm sammeln. Davon gibt es auch ein paar Hundert in Deutschland, die haben teilweise ganze Gebäude angemietet, um ihre Sammlung unterzubringen.

  • Ich habe vier große Hobbies in folgender Reihenfolge.


    1) Heimkino (dedizierter Raum)

    2) Brettspiele (kein Sammler)

    3) HiFi (Wohnzimmer)

    4) Motorradfahren


    Mein mit Abstand teuerstes Hobby ist mein Heimkino.

    Mein mit Abstand günstigstes Hobby sind tatsächlich unsere Brettspiele.


    Einen halben Tag Motorrad fahren kostet allein 40 Euro Benzin. Von Verschleiß und Wertverlust des Bikes mal abgesehen! ;)


    In meiner persönlichen Blase haben Brettspiele das beste Preis-Leistungs-Verhältnis! Fertig!

  • Ach Gott, ans Heimkino hab ich noch gar nicht gedacht...

  • Wenn ich 1x pro Jahr auf ein Festival fahre, dann sind da schon mal locker 400€ weg (200€ Ticket + 200€ Bier und Grillfleisch). Dazu noch 3 Konzerte und ich bin im Jahr bei 600€. Soviel gebe ich für Spiele jedenfalls nicht aus. Und das Hobby "Spiele" betreibe ich deutlich intensiver als 1 Festival und 3 Konzerte pro Jahr. 2020 habe ich weniger als 300€ für Spiele ausgegeben.

  • Ach, mein "Hobby" Nr. 5):


    Mein Gemüsegarten. In den wärmeren Monaten baue ich den Großteil unseres Gemüsebedarfs an.

    Kostenpunkt 25 EUR. Zeitbedarf: über 100 Stunden! :)

    Einmal editiert, zuletzt von iSEiJA () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • Kann natürlich nur aus meinem eingeschränkten subjektivem Blickwinkel das Ganze betrachten. Und da würde ich eher sagen nein. Der Kosten/Nutzen Faktor ist einfach der Hammer.


    Zumindest bei jetzigem Stand hab ich für andere Hobbys, z.B. Lesen, Videospiele, Mountainbiking, Pomologie, etc. schon deutlich mehr Geld ausgegeben.

    Natürlich gibt es eine Reihe von günstigeren, bis kostenlosen, Tätigkeiten (wie sie weiter vorne auch schon aufgelistet wurden), jedoch nehmen solcherlei Dinge unter den Hobbys eher hintere Plätze ein was den Zeitaufwand angeht.


    Für mich stellt sich darüberhinaus aber grundsätzlich die Frage, ob ich etwas, was ich vielleicht ein- zweimal die Woche (wenns gut läuft) für wenige Stunden ausübe, überhaupt schon als Hobby zu werten ist? Oder ist auch die aktive Zeit in einem Forum wie diesem hier dem Hobby zuzurechnen? Oder sogar das Lesen von Rezensionen und Anschauen von Videos über Brettspiele?

  • Für mich stellt sich darüberhinaus aber grundsätzlich die Frage, ob ich etwas, was ich vielleicht ein- zweimal die Woche (wenns gut läuft) für wenige Stunden ausübe, überhaupt schon als Hobby zu werten ist?

    Ich wüsste keine andere Freizeitaktivität, für die ich mehr Stunden aufwende als 1x pro Woche für einige Stunden.

    Du wirst nicht glauben, was ich da gerade auf den ersten Blick gelesen habe. 8|

    Nicht nur Du.

    Einmal editiert, zuletzt von Matze ()

  • Ein paar Spiele im Jahr kaufen und Besuch der BerlinCon und der Spiel und dann und wann dem einen oder anderen Youtuber und Blogger, die ich konsumiere, etwas in den Hut werfen. Damit allein ist das Hobby „Brettspielen“ zwar nicht mein wichtigstes aber doch mein teuerstes Hobby.

    Auf das alles kann ich natürlich verzichten, aber gewisse durchschnittliche Grundkosten sollte man fairerweise schon auch bei Brettspielen ansetzen, sonst kann ich ja überall so argumentieren:

    -Ich kann ja auch Fussball vollkommen kostenlos auf dem Bolzplatz spielen.

    -Tischtennis kann ich mit nem 5-Euro-Schläger ja überall kostenlos auf öffentlichen Plätzen spielen.

    -Ich kann ja auch mit einem alten rostigen Drahtesel jeden Tag Fahrrad fahren.

    -Musik hören kann ich ja auch im Radio

    -Filme kommen ja auch im Free-TV

    etc. etc.


    Also daher würde ich dazu tendieren, dass Brettspiele spielen durchaus kostenlos sein kann. Wenn ich aber zulasse, dass ich es ernsthaft als Hobby betreibe, dann gehört für mein Gefühl da etwas mehr zu und dann sehe ich es bei den weit verbreiteten Hobbys als teures Hobby. Aber ja, da gibt es natürlich auch noch eine Menge teurerer Hobbys drüber.


    Viele Grüße,

    Andreas.

  • Ich kann fast jedes Hobby günstig oder teuer betreiben. Altherrenfussball ein Mal die Woche kostet fast nichts. Sich einen Premier League Club als Spielzeug zu kaufen ca. 1 Milliarde.

    Die Spannbreiten beim Brettspielen sind nicht ganz so groß aber natürlich vorhanden.

    You know I'm born to lose, and gambling's for fools

  • Nein, imho ist es ein teures Hobby. Tbh kenne ich hunderte Hobbies, die billiger sind, aber nur eine handvoll, die teurer sind. Und damit meine ich natürlich richtiges/exessives Betreiben des Hobbys, also auch ordentlich Spiele kaufen im Monat, und nicht nur (mit-)spielen.

    Dem würde ich klar widersprechen, unter der Voraussetzung, dass man nicht ich explizit sammelt bzw. KS backt, dann kann man mit wenig Kosten sehr viel spielen, selbst wenn ich nicht nur bei anderen mitspielt. Es gibt sehr gute Spiele z.B. aus den vergangenen Jahren, die einen auch neu geradezu hinterher geworfen werden. Wer z.B. die Gruppendeals der Spieleoffensive oder Preise über Brettspiel-Angebote beobachtet, und nicht gezielt das neueste und gehypteste braucht, kann hier mit wenig Ausgaben tolle Titel bekommen. Selbst wenn man jeden Monat so ein oder zwei neue Spiele kauft, kommt man hier mit vielleicht 50 Euro weg. Und dies ist ab einem bestimmten Zeitpunkt und mit einem Grundstock an Titeln ja nicht einmal nötig. Ganz davon ab, dass man ja eine Vielzahl von Quellen hat, um gebrauchte Spiele zu erwerben, auszuleihen oder manchmal sogar geschenkt zu bekommen. Ich kenne Spieler in meinem Umfeld, die vielleicht 4-5 neue Spiele im Jahr kaufen und trotzdem eine ähnlich hohe Anzahl an Partien bzw. Spieletreffen (oder höher) pro Jahr wie ich haben. Ganz ehrlich, wäre bei mir selbst der Sammlungsaspekt nicht Teil meiner Definition des Hobbys, hätte ich schon vor Jahren keine Spiele mehr kaufen müssen und hätte trotzdem wohl genug Spielinhalte um damit bis zum Rest meines Lebens auszukommen. Die Punkte, die unser Hobby kostenintensiv machen, ist der Wunsch immer das Neuste auszuprobieren, jedes Spiel das uns halbwegs gefällt auch zuhause verfügbar zu haben, Deluxe / Exklusiv-Editionen zu kaufen, Minis nicht einfarbig zu lassen, nicht am Küchentisch zu spielen, Spiele mit Pokerchips, Spielmatten, Metallmünzen aufzuwerten und eine Sammlung voran zu treiben, die man rein für das eigentliche Spielerlebnis selbst nicht unbedingt benötigt. Lässt man dies bewusst weg, und konzentriert sich rein auf das Ausnutzen der möglichen Spielzeit seiner Spiele, braucht man nicht viel Geld dazu.

  • Eins muss ich dennoch mal einwerfen: Jedes Mal lese ich, man muss ja nicht alle Spiele kaufen, dort Treff, dort Spielothek und Freunde haben ja auch Spiele.. wie viele von euch haben denn diese Möglichkeiten tatsächlich?

    Bei uns ist es so: Entweder wir kaufen es, oder nicht. Ja, es gibt zwei Seiten zum Online leihen, aber sonst haben wir nur Freunde, die bei uns mitspielen oder eben gar nicht.


    Naja, zum Thema: ich stimme allen zu, die

    1.) sagen, dass es auf die Ausübung des Brettspielens geht (wie groß muss meine Sammlung sein? Was reicht mir?)

    und 2.) auf den Vergleich mit anderen Hobbys auskommt.

    Dazu würde ich auch noch sagen, dass 3.) die eigene Relation wichtig ist, denn jeder hat andere finanzielle Möglichkeiten und Empfindungen. Der eine findet jeden Monat 100€ für das Brettspielen preiswert, andere kommen weitaus billiger klar und sind genauso happy.


    Bei uns ist es so, dass wir immer im Vergleich zum Rauchen und jedes WE Party machen das Brettspielen gesehen haben (auf der Uni waren das die Hobbys der Freunde). Dagegen ist Brettspielen wirklich preiswert. Besonders, wenn man eben "nur" ein neues Spiel im Monat für 25-50€ kauft.

    Momentan wäre unser Hobby im Vergleich entweder ultra teuer (Schwimmen z.B.), oder teurer (Zocken an Konsole mit einem Onlinegame) oder sogar billiger (krasses Zocken an einem Spielepc mit vielen abwechselnden Games). Und beim letzten sind wir selbst mit Brettspieltisch billiger dran.

    Aber in der Familie gibt eseben auch viele, die nur als Hobby "Phase 10", Spazieren gehen oder Garten haben und das ist schon billiger. Es sei denn, man muss einen Strebergarten mieten, dann auch hier wieder teurer als unser Hobby.


    Fakt ist, es kommt echt auch die verschiedenen Relationen an. Und dennoch finden viele unser Hobby sehr exentrisch und glaube ich teuer, sehen ihre eigenen Hobbys dagegen auch als normal und daher mit normalen Kosten an. Berichten ohne Umschweife von einer neuen Speicherkarte für 100€ oder dem letzten Wochenende, wo 100€ versoffen wurde. Wenn wir dann von einem 100€ Spiel berrichten, werden wir teilweise sehr komisch angeguckt, obwohl wir das Spiel dann wirklich sehr intensiv und Monatelang spielen (z.B. Kampagnenspiel). (Oder auch wieder für 90€ verkaufen...)

    Bitte Rechtschreibfehler ignorieren :S

    Tippe oft mit Handy in der einen Hand und Baby in der anderen :danke:

  • Natürlich kann man auch 1000€ im Monat ausgeben... muss man aber nicht um Spaß zu haben. Das schöne an dem Hobby ist, dass man selbst wenn man fast gar kein Geld hat, das Hobby betreiben kann. Familienspiele gibt es in öffentlichen Büchereien, gute gebrauchte Brettspiele bekommt man billig im Sozialen-Kaufhaus oder bei ebay, Brettspieltreffen sind meist sehr günstig (bei uns eine freiwillige Abgabe). Billiger ist da nur Joggen.

  • Billiger ist da nur Joggen.

    Und wie ich oben schon geschrieben habe, stimmt auch das nicht. Ein regelmäßiger Läufer verschleißt locker zwei Paar Schuhe pro Jahr.

    Es geht eben deswegen aus meiner Sicht immer um einen Vergleich der Intensität der Hobbyausübung und den damit verbundenen Kosten. Und da schneiden Brettspiele als Hobby eher besser ab, auch wenn es sicher wenige günstigere gibt. Wobei mir ehrlich gesagt wenig einfällt.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Eins muss ich dennoch mal einwerfen: Jedes Mal lese ich, man muss ja nicht alle Spiele kaufen, dort Treff, dort Spielothek und Freunde haben ja auch Spiele.. wie viele von euch haben denn diese Möglichkeiten tatsächlich?

    Bei uns ist es so: Entweder wir kaufen es, oder nicht. Ja, es gibt zwei Seiten zum Online leihen, aber sonst haben wir nur Freunde, die bei uns mitspielen oder eben gar nicht.

    Vorab, alles was du sagst, ist aus meiner Sicht richtig, und trifft größtenteils auch meine Wahrnehmung. Zum "kostenlosen Spielen" muss natürlich gesagt werden, dass nicht jeder die Möglichkeit dazu hat. Nicht jeder hat einen spielebegeisterten Freundeskreis, eine tolle Bibliothek, oder den Spieleladen mit entsprechenden Events und Möglichkeiten um die Ecke. Aber selbst wenn man das nicht hat und diesen Aspekt ausklammert, sehe ich trotzdem keinen Grund, warum man Brettspiele nicht mit möglichst geringen Geldeinsatz günstig betreiben kann. Du sagst es ja schon ganz richtig, Hobbies kosten immer irgendwie Geld, ob nun Laufschuhe, Kinokarte, die Fahrt mit dem Auto zu den Freunden, Getränke oder was auch immer, das in Relation zu einem preiswerten Brettspiel, welches man quasi endlos spielen kann, und danach sogar noch gebraucht wieder verkaufen, sehe ich die Kosten nicht als echtes Hemmnis - Ganz im Gegenteil, wer sparen muss, kann sich ein Hobby, wie Brettspiele zuhause unter Freunden in den eigenen vier Wänden spielen noch am ehesten leisten.

  • Billiger ist da nur Joggen.

    Und wie ich oben schon geschrieben habe, stimmt auch das nicht. Ein regelmäßiger Läufer verschleißt locker zwei Paar Schuhe pro Jahr.

    Es geht eben deswegen aus meiner Sicht immer um einen Vergleich der Intensität der Hobbyausübung und den damit verbundenen Kosten. Und da schneiden Brettspiele als Hobby eher besser ab, auch wenn es sicher wenige günstigere gibt. Wobei mir ehrlich gesagt wenig einfällt.

    Richtig. Ganz davon ab, dass ich selten mal einen ganzen Abend damit zubringe, stundenlang zu joggen, obwohl ich das insgesamt als sehr schön empfinde, aber anstelle eines Spieleabend ist es dann doch allein vom Zeitumfang keine gleichwertige Alternative.