Beiträge von Yakosh-Dej im Thema „Würdest du behaupten, das Brettspielen ein Hobby ist, dass wenig Geld kostet?“

    Stimmt, wir drehen uns im Kreis, aber wenn nach deiner eigenen 5-Punkte-Definition mein Mitspieler (wieder als Beispiel genannt) ein "Brettspieler" ist und er dafür sehr wenig Geld in die Hand nimmt, da ist es nach deiner eigenen Auslegung durchaus möglich das Hobby günstig zu betreiben.

    Die fette Markierung ist das Problem, was es eben nicht zu einem Zirkelargument macht, da ich dir schon die ganze Zeit versuche aufzuzeigen, dass er, wenn er Hobbyspiele besitzt, diese auch nahezu ausnahmslos für verhältnismäßig(!) teures Geld erworben hat, im Vergleich z.B. zu jemandem, der sich nur alle Jubeljahre mal einen günstigen Massenmarkttitel kauft (und diesen weit weniger spielt und sich auch nicht als Brettspieler definiert). Hobbybrettspiele werden immer teurer und sind laut Ottonormalmensch in Deutschland nicht nur preisintensiv, sondern sogar exorbitant teuer. Das kriege ich wie gesagt andauernd von außerhalb des Hobbys rückgemeldet. Und selbst wenn es nicht so wäre, ist es faktisch korrekt, da die nackten Zahlen ja nicht lügen. Schau dir die aktuellen Lacerdas bei Skellig an. Vinhos 112€, Escape Plan 134, On Mars 140, Lisboa 154, Kanban EV 159. Jeweils für ein(!) Eurogame. Das kauft sich kein Mensch in meinem erweiterten Bekanntenkreis der nicht-Spieler (ca. 1k Leute). Selbst wenn ich sie anflehen würde. Selbst nach hundert Werbekapagnen und bittenden Voicemails nicht.
    Tl;dr, zum achten Mal: Wer glaubt, dass wir hier, im aktiv ausgeübten "Hobby" namens Brettspielen in einem preiswerten Hobby sind, lügt sich imho etwas vor. Und nein, diese Meinung muss man nicht teilen. Man sollte sie aber anerkennen können, dass es genug Leute gibt, die es so sehen. Und meines Erachtens nach, sind wir eben in der Mehrheit. Allein schon, weil es in der Gesellschaft mehr nicht-Brettspieler als Brettspieler gibt, das Hobby ist mega klein. Dass es hier im Forum, wo fast alle tief im Hobby sind knapp wird, war klar, aber sowas gesteht man sich ja auch einfach ungern ein, das ist logisch.

    Sorry, aber ich muss hier noch einmal nachhaken: Wenn man deiner Argumentation nach, keine teuren Titel in der Sammlung hat, oft von recht speziellen, exklusiven (Kleinst)-Verlagen, betreibt man Brettspielen deiner Auffassung nicht als "echtes" Hobby? Die Person, die ich hier als Beispiel genommen habe, spielt durchaus selte Nicht-Mainstream-Titel und hat diese auch in Regelmäßigkeit gekauft. Ich kenne jetzt nicht alle Titel seiner Sammlung auswendig, aber darunter sind z.B. #Rattus, #Hoyuk, #Amerigo, #ClansOfCaledonia, #TwilightStruggle, #Diplomacy oder auch #Scythe. Meiner Meinung nach also durchaus Titel, die nicht unbedingt mit den üblichen SdJ-Titeln gleichzusetzen sind, und die auch nicht einfach mal Oma der Familie mitbringt. Er hat eben keine dreihundert+ Spiele zuhause, weil er sehr gezielt vielleicht 4-6 neue Spiele im Jahr kauft. Die Kosten sind auf einen einzelnen Monat heruntergebrochen für ihn recht überschaubar und trotzdem kann er viele Partien im Jahr spielen und kommt mit der Zeit auch auf eine anständige Auswahl sehr ausgesuchter Titel, auch weil er seit vielen Jahren dem Hobby bereits treu geblieben ist. Deine Argumentation, dass er allein weil er weniger als 30-40 Euro / Monat für das Hobby investiert, disqualifiziert ihn meiner Meinung nach nicht automatisch als vollwertiges Mitglied unser Hobby-Gemeinschaft und aus meiner Sicht das Paradebeispiel dafür, dass Brettspielen eben doch kein teures Hobby sein muss, wenn man sich selbst eben mehr aufs Spielen als aufs Sammlen konzentriert, und gezielt (wenige) sehr gute Titel kauft, deren Wiederspielwert man dann voll ausnutzt. Etwas was die meisten (gerade mit großen Sammlungen, inklusive mir selbst) viel zu wenig ausschöpfen, weil uns schlicht die nötige Zeit fehlt, dies bei all unseren vielen Titeln vollumfänglich zu tun. Gerade wenn man noch andere Hobbys / Interessen hat, der exzessive Brettspieler mit weniger Titeln (wieder wie hier im Beispiel), der sich zeitlich stark für sein Hobby einbindet, lebt sogar unter Umständen das Hobby durch im Kern mehr, als der mit vielen Titeln, die er schon rein zeitlich nicht so tief erfahren kann, weil er aufs einzelne Spiel gerechnet garnicht die nötige Anzahl an Partien zusammen bekommt.


    Zu dem Punkt nicht eingestehen von eigenen Kosten: Ich spreche hier bewusst nicht von mir im Beispiel, weil ich das Hobby sehr kostenintensiv betreibe, dass ist mir voll bewusst, das ist von mir selbst so gewählt und gewünscht, und ich habe persönlich auch mit den Kosten überhaupt kein Problem. Wieso auch, da es ja meine persönliche Entscheidung ist. Dies ist aber kein Argument dafür, dass das Hobby an sich und für jeden anderen auch teuer sein muss, sondern nur meine Auslegung / Entscheidung macht es für mich teuer. Wenn ich wie die Person im Beispiel oben, nur ein Viertel der Titel hätte und auf den ganzen Schnick-Schnack (Exklusiv-Kickstarter, Metallmünzen, Würfeltürme, Playmats, Minis bemalen, Deluxe-Versionen usw.) verzichten würde, und stattdessen die reduzierte Anzahl an Titeln jeweils häufiger (am Küchentisch) spielen würde, wäre das Hobby günstig(er), und ich wäre trotzdem noch Brettspieler im besten Sinne. Man kann jedes Hobby mit seinen eigenen Wünschen teuer machen, selbst "Spazierengehen", wenn ich das nur noch nach einem Hubschrauberflug in den Harz praktiziere, aber nicht jedes Hobby lässt ich vollumfänglich günstig betreiben, Brettspielen meiner Meinung nach aber schon.

    Und genau jetzt drehen wir uns wieder im Kreis, Yakosh, da ich erneut erwidern würde: wer das so macht, betreibt das wohl nicht als Hobby, sondern als Zeitvertreib oder gelegentliche Tätigkeit. Wenn du Brettspielen als richtiges "Hobby" betreiben willst, musst du leider mittlerweile auch ein bisschen Geld in die Hand nehmen, weil die Spiele abseits des Mainstreams nunmal mittlerweile sehr teuer sind und auch immer teurer werden.

    Stimmt, wir drehen uns im Kreis, aber wenn nach deiner eigenen 5-Punkte-Definition mein Mitspieler (wieder als Beispiel genannt) ein "Brettspieler" ist und er dafür sehr wenig Geld in die Hand nimmt, da ist es nach deiner eigenen Auslegung durchaus möglich das Hobby günstig zu betreiben. Und wenn man etwas auch günstig betreiben kann, ist es im Umkehrschluss doch nicht zwangsläufig ein teures Hobby auch wenn man dies durchaus dazu machen kann?! Darauf will ich hinaus ...

    So gesehen sehe ich weiterhin keinen Grund warum unser schönes Hobby zwangsläufig ein teures sein muss ... :/

    Dann ist er natürlich Brettspieler :) Warum auch nicht?
    Und zu deiner letzten Freage: weil teuer subjektiv ist, wie gesagt. Für einen Millionär ist jedes Hobby was existiert "billig", selbst das Sammeln von Patek Philippe Uhren. Für jemanden der auf der Straße leben muss, weil er keinen Job hat und durch das Sozialsystem gefallen ist, ist jedes Hobby teuer und unerreichbar. Er ist froh, wenn er täglich nach dem Betteln was zu Essen hat. Wenn ich also jetzt mal von einem Durchschnittsverdiener in Deutschland ausgehe, ein absoluter Ottonormalverbraucher, dann würdest du dich wundern, wie viele da die Hände über dem Kopf zusammenschlagen bei allen Spielen, die über 20 Euro kosten. Eine Freundin wollte kurz vor Weihnachten einen Tipp für ein Spiel, dass sie sowohl mit ihrer Familie, als auch ihrem Freund spielen kann. Ich habe ihr ein 15 Minuten Voicefile aufgenommen mit 24 vorgeschlagenen Titeln, alle kurz angerissen. 18 oder so hat sie davon sofort aussortiert, weil sie "viel zu teuer" seien. Das teuerste davon war glaube ich für 38€ gerade zu haben. Da siehst du mal, wie die Perzeptionen sind. Selbst die typtischen Spiel des Jahres Vertreter der letzten Jahre, die ich persönlich für sehr gut erachte, wie z.B. Imhotep, sind den meisten Menschen zu preisintensiv. Daher stellt sich hier sehr schnell doch wieder die Frage nach Preisen und ob das, was wir teilweise(!) betreiben, nicht eher Fanatismus/Freaktum ist. Und das beantworte ich für mich persönlich eben mit nein. Weil ich es als exessives Hobby sehe, und dies auch überall so angeben würde. Daher ist Geld ausgeben dafür völlig legitim. Erstmal egal, in welcher Höhe. Aber faktisch gesehen muss man sich einfach eingestehen, dass ein Großteil aller Hobbyspiele (nicht mass market Spiele) mittlerweile sehr teuer sind. Und die Tendenz geht eher nach oben, als nach unten.
    Und klar gibt es Leute die nur wenig Geld für das Hobby ausgeben, weil sie z.B. ewig nur GWT spielen und sonst nichts besitzen, aber da ist es halt erneut wieder die Frage, ob sie sich selbst als Brettspieler definieren würden. Wenn ja, würde ich das akzeptieren und auch tolerieren. Nur ich für mich selbst würde sie wahrscheinlich nicht so klassifizieren, wenn sie mich fragen würden :) Das war's.

    Natürlich ist alles eine Frage des Standpunkts und bei einer Frage nach teuer oder nicht, eben auch des eigenen Geldbeutels, dies ist aber meiner Meinung nach nicht Sinn und Zweck der Frage, da man wie du ja richtig sagst für den Millionär jedes "normale" Hobby günstig ist und für den Obdachlosen jedes Hobby teuer. Aus der Sicht könnte man die Frage ganz allgemein nach Hobbys vs. Kosten stellen bzw. das Wort Brettspiel durch jedes x beliebige Hobby in der Fragestellung ersetzen. Dies ist aber nicht der Fall, sondern es geht um die Abstufungen von Hobby und deren Kosten untereinander, und nicht darum man selbst ein hohes Budget für seine Hobbys hat, und sich quasi sowieso alles leisten kann oder nicht. Wenn jemanden mit kleinem Budget, ein Hobby (wie hier Brettspiel) umfänglich betreiben kann, ist das Hobby offensichtlich eher günstig, kann man mit kleinen Budget nicht an dem Hobby teilnehmen, ist das Hobby eher teuer. Es gibt meiner Meinung nach, wesentlich mehr kostenintensiver Hobbys, die man eben nicht mit relativ geringen Kosten betreiben kann im Vergleich zu Brettspielen, wo meiner Ansicht nach dies sehr wohl kann. Es gibt genug Möglichkeiten günstig auch Spiele abseits des Mainstream zu bekommen. Natürlich kann man (wie fast jedes andere Hobby auch) Brettspielen auch sehr kostenintensiv betreiben, im Gegensatz zu vielen anderen Aktivitäten muss man dies aber nicht, und das macht für mich ein günstiges Hobby aus. (Wenn man etwas auch mit kleinerem Budget genießen kann.)

    Daher sind wir nach wie vor bei dem, was ich jetzt zum dritten Mal wiederhole: wie man das Wort "Hobby" definiert. Für mich reicht es eben nicht, (1) nur ab und zu zu spielen; (2) nur Mainstream zu spielen; (3) sehr wenig Auswahl zu besitzen; (4) nur Mainstream Auswahl zu besitzen; (5) sich selbst nicht guten Gewissens als Brettspieler zu bezeichnen; oder eine Kombination dieser fünf Sachen in beliebiger Anzahl und Reihenfolge.

    OK, dann kommen wir der Sache ja schon näher ... ich versuche mich mal an den fünf Punkten, auf meinen Mitspieler bezogen: (1) Er spielt viel, nicht nur ab und zu. (2) Er spielt sehr ausgesuchte Spiele, nicht nur bzw. selten Mainstream. (3) Er hat nach jahrelanger Pflege gut 70-80 Titel zuhause, ich denke der Punkt passt trotzdem noch. (4) Er hat nicht viele und auf keinen Fall nur Mainstream-Titel. (5) Er sieht sich sicherlich selbst (und auch ich ihn) als Brettspieler. Soweit, so klar ... nun zur Ausgangsfrage: Muss das Hobby Brettspielen zwangsläufig ein teures Hobby sein? Auch nach deinen fünf Punkten, klares Nein, denn Punkt 1 und 2 sind Spielgewohnheiten, ohne Bezug auf irgendwelche Kosten. Punkt 3 und 4 kann man auch mit günstigen Titel erreichen, Punkt 5 ist wieder kostenunabhängig. Warum sollte man also bitte das Hobby Brettspielen nicht auf in einer kostengünstigen Variante erfahren können? So gesehen sehe ich weiterhin keinen Grund warum unser schönes Hobby zwangsläufig ein teures sein muss ... :/

    Völlig legitim. Das waren dann halt nur zwei sehr preiswerte Monate für ihn/sie. Angenehme Ausrutscher :saint: Denn nein, bei deinem obigen Beispiel weiter oben (im Beitrag #92) würde _ich persönlich_ eben nicht sagen, dass das Brettspieler sind, einfach weil sie sich wahrscheinlich selbst nichtmal als solche bezeichnen würden, wenn man sie fragen würde. Und da liegt für mich die Crux. Hobby und "Hobby". Ich habe auch ein paar DVDs sowie BluRays und kaufe mir auch gern mal welche, würde mich aber niemals anmaßen, mich hier (wo cineastische Connaisseur-User wie Graboid anwesend sind) als Sammler zu bezeichnen. Ist halt, wie ich schon in meinem Eingangsposting schrieb, eine reine Definitionsfrage, wo imho auch gern mehrere Meinungen nebeneinander stehen können.
    Nur, zu sagen, Brettspielen wäre ein "billiges Hobby", kann ich persönlich eben nur dann bejahren, wenn ich von jemandem ausgehe, der Hobby als Term an sich nicht so eng fasst/sieht, wie ich. Denn ansonsten ist es imho teuer.

    So ganz kann ich dir ehrlich gesagt nicht folgen, auch wenn ich selbst wahrscheinlich das Hobby Brettspielen ähnlich kompromisslos und kostenintensiv betreibe wie du, aber ich würde Brettspielern nicht absprechen ähnlich stark und intensiv Brettspielen als ihr Hobby zu sehen, nur weil sie aus unterschiedlichsten Gründen nicht jeden Monat 500 Euro dafür ausgeben, weil dies aus meiner Sicht der Dinge bei Brettspielen auch garnicht nötig ist. Der besagte Spieler aus meinem Umfeld ist sicherlich mit Haut und Haaren Brettspieler und es ist eins seiner maßgeblichen Hobbys, aber er kauft pro Jahr deutlich weniger als 10 Spiele und hat in seiner Sammlung unter 100 Titel, spielt aber mindestens genauso häufig wie ich selbst oder vielleicht sogar mehr. Warum bitte sollte er sich nicht als Brettspieler sehen bzw. dies als sein Hobby angeben? Analog dazu, warum sollte das Hobby Brettspiele nur dann als Hobby zählen, wenn man im Jahr mindestens XY Euro ausgibt? Wäre es nicht sinnvoller zu fragen, wieviel Partien derjenige spielt bzw. an wieviel Wochenenden im Jahr er sich zum Brettspielen Zeit nimmt? Günstig Brettspiele kaufen und regelmäßig spielen, macht in meinen Augen genauso einen begeisterten Hobby-Brettspieler, wie jemand der nur die teuersten Kickstarter zuhause hat, und in ähnlicher Form für das Hobby brennt ... wichtig ist doch hier in erster Linie der Anteil der eigenen Zeit, die man mit Brettspielen verbringt, und nicht die Höhe der investierten Summe.

    Ich denke, du bist sicherlich nicht der einzige hier, der solche Rechnungen aufmachen kann. Fraglich ist dabei aber, ob jemand, der für jeweils unter 20 Euro #NebelÜberValskyrr - Im Herzen des Schreckens, #DerHerrdesEisgartens, #Armageddon und #Neom in den letzten zwei Monaten gekauft und diese vier Spiele intensive gespielt hat, vielleicht noch in Kombination mit zehn, zwölf weiteren Spielen von früher, nicht mindestens genauso berechtigt von sich sagt, dass er Brettspiele als Hobby hat bzw. sich als Brettspieler definiert? Ich sehe hier in der Tat nämlich kein Problem. Es bestreitet ja niemand, dass Brettspiele ein teures Hobby sein können, aber das liegt meiner Ansicht nach nicht am Hobby selbst, sondern an der Ausrichtung, die man dem Hobby selbst gibt. Das geht auch gut in günstig ... anderes als z.B. Segelfliegen, Autotuning oder Reitsport ...

    Die Punkte, die unser Hobby kostenintensiv machen, ist der Wunsch immer das Neuste auszuprobieren, jedes Spiel das uns halbwegs gefällt auch zuhause verfügbar zu haben, Deluxe / Exklusiv-Editionen zu kaufen, Minis nicht einfarbig zu lassen, nicht am Küchentisch zu spielen, Spiele mit Pokerchips, Spielmatten, Metallmünzen aufzuwerten und eine Sammlung voran zu treiben

    Sehr schön, du hast verstanden, worum es mir geht. Jeder, der das nicht so macht, betreibt imho Brettspielen nicht als "Hobby" im klassischen Wortsinn, sondern merely als spaßigen Zeitvertreib ab und an. Aber das ist eben wieder Definitionssache und hier sind wir dann eben schnell beim individuellen Standpunkt. Leute ohne eigene Sammlungen, die pro Jahr paar mal zu mir nach Hause kommen und etwas mitspielen, würden sich selbst auch niemals als Brettspieler bezeichnen und in einem CV auch keine Gesellschaftsspiele mit angeben.

    Nö, das trifft meiner Meinung nach nicht zu. Brettspieler im besten Sinne des Hobbys ist meiner Meinung nach auch der, der (wie in meinem Beispiel) wenige und / oder günstige Spiele zuhause hat, diese aber intensiv spielt. Eine Sammlung wie du und ich sie mit als Teil des Hobbys definieren, ist kein Muß ... jemand der viel und regelmäßig wenige unterschiedliche Titel spielt kann genauso euphorisch Brettspieler im Sinne der Definition sein, wie "wir" mit den großen, wertvollen Sammlungen. Wenn jemand beispielsweise 200 Partien, also ca. 4 Partien in der Woche spielt, dies aber "nur" auf 8 oder 10 verschiedene Titel verteilt, ist der nach meiner Ansicht genauso "Brettspieler", wie du oder ich.

    Billiger ist da nur Joggen.

    Und wie ich oben schon geschrieben habe, stimmt auch das nicht. Ein regelmäßiger Läufer verschleißt locker zwei Paar Schuhe pro Jahr.

    Es geht eben deswegen aus meiner Sicht immer um einen Vergleich der Intensität der Hobbyausübung und den damit verbundenen Kosten. Und da schneiden Brettspiele als Hobby eher besser ab, auch wenn es sicher wenige günstigere gibt. Wobei mir ehrlich gesagt wenig einfällt.

    Richtig. Ganz davon ab, dass ich selten mal einen ganzen Abend damit zubringe, stundenlang zu joggen, obwohl ich das insgesamt als sehr schön empfinde, aber anstelle eines Spieleabend ist es dann doch allein vom Zeitumfang keine gleichwertige Alternative.

    Eins muss ich dennoch mal einwerfen: Jedes Mal lese ich, man muss ja nicht alle Spiele kaufen, dort Treff, dort Spielothek und Freunde haben ja auch Spiele.. wie viele von euch haben denn diese Möglichkeiten tatsächlich?

    Bei uns ist es so: Entweder wir kaufen es, oder nicht. Ja, es gibt zwei Seiten zum Online leihen, aber sonst haben wir nur Freunde, die bei uns mitspielen oder eben gar nicht.

    Vorab, alles was du sagst, ist aus meiner Sicht richtig, und trifft größtenteils auch meine Wahrnehmung. Zum "kostenlosen Spielen" muss natürlich gesagt werden, dass nicht jeder die Möglichkeit dazu hat. Nicht jeder hat einen spielebegeisterten Freundeskreis, eine tolle Bibliothek, oder den Spieleladen mit entsprechenden Events und Möglichkeiten um die Ecke. Aber selbst wenn man das nicht hat und diesen Aspekt ausklammert, sehe ich trotzdem keinen Grund, warum man Brettspiele nicht mit möglichst geringen Geldeinsatz günstig betreiben kann. Du sagst es ja schon ganz richtig, Hobbies kosten immer irgendwie Geld, ob nun Laufschuhe, Kinokarte, die Fahrt mit dem Auto zu den Freunden, Getränke oder was auch immer, das in Relation zu einem preiswerten Brettspiel, welches man quasi endlos spielen kann, und danach sogar noch gebraucht wieder verkaufen, sehe ich die Kosten nicht als echtes Hemmnis - Ganz im Gegenteil, wer sparen muss, kann sich ein Hobby, wie Brettspiele zuhause unter Freunden in den eigenen vier Wänden spielen noch am ehesten leisten.

    Nein, imho ist es ein teures Hobby. Tbh kenne ich hunderte Hobbies, die billiger sind, aber nur eine handvoll, die teurer sind. Und damit meine ich natürlich richtiges/exessives Betreiben des Hobbys, also auch ordentlich Spiele kaufen im Monat, und nicht nur (mit-)spielen.

    Dem würde ich klar widersprechen, unter der Voraussetzung, dass man nicht ich explizit sammelt bzw. KS backt, dann kann man mit wenig Kosten sehr viel spielen, selbst wenn ich nicht nur bei anderen mitspielt. Es gibt sehr gute Spiele z.B. aus den vergangenen Jahren, die einen auch neu geradezu hinterher geworfen werden. Wer z.B. die Gruppendeals der Spieleoffensive oder Preise über Brettspiel-Angebote beobachtet, und nicht gezielt das neueste und gehypteste braucht, kann hier mit wenig Ausgaben tolle Titel bekommen. Selbst wenn man jeden Monat so ein oder zwei neue Spiele kauft, kommt man hier mit vielleicht 50 Euro weg. Und dies ist ab einem bestimmten Zeitpunkt und mit einem Grundstock an Titeln ja nicht einmal nötig. Ganz davon ab, dass man ja eine Vielzahl von Quellen hat, um gebrauchte Spiele zu erwerben, auszuleihen oder manchmal sogar geschenkt zu bekommen. Ich kenne Spieler in meinem Umfeld, die vielleicht 4-5 neue Spiele im Jahr kaufen und trotzdem eine ähnlich hohe Anzahl an Partien bzw. Spieletreffen (oder höher) pro Jahr wie ich haben. Ganz ehrlich, wäre bei mir selbst der Sammlungsaspekt nicht Teil meiner Definition des Hobbys, hätte ich schon vor Jahren keine Spiele mehr kaufen müssen und hätte trotzdem wohl genug Spielinhalte um damit bis zum Rest meines Lebens auszukommen. Die Punkte, die unser Hobby kostenintensiv machen, ist der Wunsch immer das Neuste auszuprobieren, jedes Spiel das uns halbwegs gefällt auch zuhause verfügbar zu haben, Deluxe / Exklusiv-Editionen zu kaufen, Minis nicht einfarbig zu lassen, nicht am Küchentisch zu spielen, Spiele mit Pokerchips, Spielmatten, Metallmünzen aufzuwerten und eine Sammlung voran zu treiben, die man rein für das eigentliche Spielerlebnis selbst nicht unbedingt benötigt. Lässt man dies bewusst weg, und konzentriert sich rein auf das Ausnutzen der möglichen Spielzeit seiner Spiele, braucht man nicht viel Geld dazu.

    Nicht, wie ich es betreibe. :|

    Dito, aber ich würde trotzdem sagen, dass Brettspielen ein sehr günstiges Hobby sein kann, bei dem man vergleichsweise viel Zeit mit recht wenig Geld sinnvoll und spaßig verleben kann. Gerade wenn man es schlicht mal in Relation Spielzeit vs. Kosten setzt, muss man nicht viel investieren, um lange und oft an einem Spiel Spaß zu haben. Wer z.B. im Gegensatz die gleiche Zeit zur Viert im Kino verbringt, wird sicherlich an dem einen Abend mehr Geld ausgeben als für ein durchschnittlich gutes Brettspiel, welches man ja durchaus mehrfach spielen kann und sogar nach Nutzung noch verkaufen kann ... daher ist meine Antwort "Ja", mit der Einschränkung, dass dies nicht zwangsläufig auf den Konsum und die Kosten von Sammlern / Hardcore-Spielern passen wird.