Quo vadis mit den eigenen Prototypen?

  • Gefühlt ist die Laien-Autorenquote so hoch in Deutschland, dass bei jedem Spieletreff an jedem 4er Tisch einer sitzt, der zumindest schon mal eine Spielidee im Kopf formuliert hat, wenn nicht geprototypt, wenn nicht in Richtung Verlag geschickt.


    Die Zahl der Autoren, die tatsächlich was veröffentlicht haben, ist auch gar nicht sooo klein. Paar hundert bis tausend?

    Es gibt einfach absurd viele Spiele, und lange nicht alle sind von prominenten Autoren.


    Wesentlich kleiner ist die Zahl derjenigen, die konsistent sind, und Jahr für Jahr Spiele verlegt bekommen. Paar dutzend?


    Und diejenigen, die wirklich davon leben (können und wollen), das lässt sich wohl schon fast an Fingern und Zehen abzählen.

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Wesentlich kleiner ist die Zahl derjenigen, die konsistent sind, und Jahr für Jahr Spiele verlegt bekommen. Paar dutzend?


    Und diejenigen, die wirklich davon leben (können und wollen), das lässt sich wohl schon fast an Fingern und Zehen abzählen.

    Aber wirklich nur "fast", denn etwas höher ist die Zahl IMHO durchaus.

    (Wobei "davon leben" sowieso schwierig zu definieren ist, wenn zum Beispiel auch ein Ehepartner Geld aus einem Nicht-Spiele-Beruf nach Hause bringt.)

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    2 Mal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • Ich musste auch schmunzeln, als jemand aus dem "expertigsten Expertenpodcast" sagte: "Wir sitzen jetzt schon 3 Tage an unserem Prototypen und ich bin voll begeistert! Wenn wir das auf Kickstarter bringen, wird das ganz groß! Ich hab jetzt richtig Angst das zu spielen, weil ich Angst habe herauszufinden, dass es dann scheiße ist."

    "expertigsten Expertenpodcast" heißt für mich eigentlich Heavy Cardboard.

    Sorry, ich hätte "selbsternannten" davor setzen sollen ;)

  • (Wobei "davon leben" sowieso schwierig zu definieren ist, wenn zum Beispiel auch ein Ehepartner Geld aus einem Nicht-Spiele-Beruf nach Hause bringt.)

    Mir fallen halt echt nicht viele ein (wobei ich mich im Kinderspielesektor halt auch genau Null auskenne), die ihren "normalen" Beruf aufgegeben haben, und das erfolgreich genug, um davon zu leben.

    Fast alle Autoren, die mir einfallen, arbeiten immer noch in "normalen" Berufen.

    Sogar die Brands arbeiten noch, oder?


    Hauptberuf: Spieleautor/In - Brettspiel-Forum


    In diesem Uralt-Thema aus einem verwaisten, verstaubten Forum sind ungefähr 20 gelistet, wobei einige davon nur so halb zählen, weil sie zB ihre eigenen Spiele verlegen, und damit keine "reinen Autoren" mehr sind, oder nicht deutsch (das nur als Einschränkung, weil ich oben "in Deutschland" geschrieben habe). Oder nicht mehr aktiv?


    Mir fehlen in der Liste noch Uli Blum, Sophia Wagner und Rita Modl - wobei ich es bei den beiden Damen gar nicht genau weiß, ob die nicht doch arbeiten.

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    2 Mal editiert, zuletzt von PeterRustemeyer ()

  • PowerPlant : Und wer soll dieser selbsternannte "Expertenpodcast" sein? Ich habe wirklich keinen blassen Schimmer, wen du meinst.

    Also Chris von #MeeplePorn arbeitet laut eigenen Berichten auch an einem Prototypen, aber ich denke nicht, dass PowerPlant den gemeint haben kann 8o

    Nein, das denke ich auch nicht ;)

  • Ich wollte absichtlich kein Namedropping betreiben. Ist für die Sache auch nicht weiter wichtig ;)

    :kindergarten:

    Was ist denn das für eine Aussage? ;) Lustig war die Geschichte an sich, dazu ist der Name der Person irrelevant.

  • In diesem Uralt-Thema aus einem verwaisten, verstaubten Forum sind ungefähr 20 gelistet, wobei einige davon nur so halb zählen, weil sie zB ihre eigenen Spiele verlegen, und damit keine "reinen Autoren" mehr sind, oder nicht deutsch (das nur als Einschränkung, weil ich oben "in Deutschland" geschrieben habe).

    Ich denke in dieser Liste fehlen u.a. auch noch Marco Teubner (u.a. #KneipenquizDasOriginal und viele Kinderspiele) und Jens Merkl (u.a. #manmussauchgönnenkönnen, #NineTilesPanic und viele Tiptoi-Spiele).


    Einige Autoren könnten sicherlich davon leben, aber gehen aus verschiedenen Gründen weiterhin einem "richtigen" Beruf nach.

    Fabian Zimmermann - Autor von Tiefe Taschen / GoodCritters

  • ein Diss gegen alle Podcaster.

    Nö. Oder höchstens sekundär. Das ging im Rahmen dieses Threads ziemlich klar gegen eine bestimmte Einstellung zum gefühlten "Reifegrad" von Prototypen. Ich zitiere, was PowerPlant diesem Podcaster in den Mund gelegt hat: "Wir sitzen jetzt schon 3 Tage an unserem Prototypen und ich bin voll begeistert! Wenn wir das auf Kickstarter bringen, wird das ganz groß! Ich hab jetzt richtig Angst das zu spielen, weil ich Angst habe herauszufinden, dass es dann scheiße ist."

    Ich habe zwar selbst oben nachgefragt, wer solchen Humbug von sich gibt, aber in Bezug auf die eigentlich Aussage von Maftis Beitrag ist das im Prinzip irrelevant.

  • Dee Du willst doch nur der erste sein, der dort was schreibt ^^

    Vielleicht. :D


    Es ist unter Spielebranche angeordnet, aber den siehst du vermutlich nur, wenn du dafür freigeschaltet wurdest

    Das Gefühl hab ich auch. Ist das ein eigenes Hauptforum oder unter einem Überpunkt eingeordnet?


    Vielleicht muss man mindestens ein erfolgreiches Spiel auf den Markt gebracht haben, wenn PeterRustemeyer es sieht. ^^


    Gruß Dee

  • ein Diss gegen alle Podcaster.

    Nö. Oder höchstens sekundär. Das ging im Rahmen dieses Threads ziemlich klar gegen eine bestimmte Einstellung zum gefühlten "Reifegrad" von Prototypen. Ich zitiere, was PowerPlant diesem Podcaster in den Mund gelegt hat: "Wir sitzen jetzt schon 3 Tage an unserem Prototypen und ich bin voll begeistert! Wenn wir das auf Kickstarter bringen, wird das ganz groß! Ich hab jetzt richtig Angst das zu spielen, weil ich Angst habe herauszufinden, dass es dann scheiße ist."

    Ich habe zwar selbst oben nachgefragt, wer solchen Humbug von sich gibt, aber in Bezug auf die eigentlich Aussage von Maftis Beitrag ist das im Prinzip irrelevant.

    Ganz genau. So ist es ein Diss - wenn man es überhaupt als solchen verstehen möchte - nicht gegen alle Podcaster, sondern maximal gegen alle Podcaster, die an einem Prototypen sitzen und nach drei Tagen und ohne Playtests schon erzählen, es wäre ne große Nummer ;)


    Sicherlich war jeder, der sich an eigene Ideen setzt, auch an diesem Punkt, in sofern ist es kein Diss in meinen Augen. Es bringt die Leute zum schmunzeln, die selbst mal in dieser Situation waren und wissen, was da noch an "Gegenwind" und Erkenntnis kommen wird.


    EDIT: Da geht es einfach um Erfahrung. Und da gibt es immer wieder was neues zu lernen. Das allein ist die wichtigste Erfahrung an sich. Im letzten Schreibtischblick sprachen darkpact und Ben2 über Formulierungen. 3 Leute haben sich den Kopf zerbrochen und gedacht, es wäre eine bombensichere Formulierung. Der Test zeigte dann, dass 11 Leute daraus 12 unterschiedliche (und falsche) Interpretationen herauslesen. Das passiert doch jedem Autoren immer wieder und braucht viele Iterationsschritte bis zum fertigen Produkt. Einzig aus dem Grund ist die Annahme, nach 3 Tagen ein super Produkt zu haben, belustigend.


    Allein eigene "Produkte" neutral betrachten zu können ist für die meisten Menschen, die nicht kreativ arbeiten, neu bis nahezu unmöglich. Dass es anderen einfach nicht gefallen kann, muss man erstmal verkraften und einsortieren können, wenn man es nicht gewohnt ist.

  • :kindergarten:

    Was ist denn das für eine Aussage? ;)

    Was ist denn das für eine Aussage über einen "sogenannten Expertenpodcast"? Wie soll man deine Information in einen Zusammenhang setzen, wenn man nicht weiß, von wem du redest?


    Entweder man sagt, was man zu sagen hat oder man sagt nichts. Dieses "Ich weiß was aber ich kann/darf/will nicht alles sagen" hat für mich immer ein Gschmäckle, um es mal liebenswert auf schwäbisch zu sagen ;)

  • Was ist denn das für eine Aussage? ;)

    Was ist denn das für eine Aussage über einen "sogenannten Expertenpodcast"? Wie soll man deine Information in einen Zusammenhang setzen, wenn man nicht weiß, von wem du redest?


    Entweder man sagt, was man zu sagen hat oder man sagt nichts. Dieses "Ich weiß was aber ich kann/darf/will nicht alles sagen" hat für mich immer ein Gschmäckle, um es mal liebenswert auf schwäbisch zu sagen ;)

    Verstehe ich, aber ist wie gesagt irrelevant. Ob die Person nun das Megaspiel rausbringt oder (wie alle anderen) am ersten Versuch erstmal eine neue Welt für sich erschließt, wer sie ist und was sie sonst so macht, macht die Aussage letztendlich nicht unwahrer, besser oder schlechter. Auch nicht lustiger oder trauriger ;)


    Ich denke, dass die Aussage bei jedem hier, der sich an die Materie mal rangetraut hat, denselben Effekt ausgelöst hat. Allein darum ging es, nicht um die Person zu diskreditieren. Das ist dann vielleicht eher die unbefriedigte Neugier, die dich hier quält ;)

  • Ich denke, dass die Aussage bei jedem hier, der sich an die Materie mal rangetraut hat, denselben Effekt ausgelöst hat.

    Ich denke, viele, die sich ans Spiele-Entwickeln rantrauen, begeben sich in ein Wechselbad der Gefühle: Euphorie und Begeisterung über das eigene Design wechseln sich mit der Sorge oder Erkenntnis, dass der Prototyp doch noch nicht gut genug ist. Und da ist es nicht schlecht, wenn man mit einer gewissen, möglicherweise auch naiven Begeisterung da rangeht und selbst glaubt, man arbeitet da an etwas tollem.


    Ich freue mich jedenfalls, wenn ein Podcaster uns Einblick in seiner ersten Schritte gewährt und dies uns sehr unterhaltsam mitteilt. Und ich kann sowohl die Begeisterung über die eigene Idee als auch die Sorge vor den ersten Tests gut nachvollziehen.

    Fabian Zimmermann - Autor von Tiefe Taschen / GoodCritters

    Einmal editiert, zuletzt von Fobs ()

  • Also ich hab es und hab ja nun definitiv nix branchenspezifisches vorzuweisen. Vllt bin ich ja mal geschlafwandelt und habe um Freischaltung gebeten?

    Dann müssen wir gemeinsam geschlafwandelt sein 8o Ich hab es auch in der Übersicht direkt dabei.

  • Wie Klaus_Knechtskern schreibt, gibt es unter "Einstellungen -> Benutzergruppen" die Benutzergruppen Autoren, Spielehändler, Spieleschaffende, Verlagsmitarbeiter etc. Und im Screenshot von von gab62 steht ja im Untertitel "Für Autoren, Redakteure, Illustratoren ..." Ich nehme also an, dass alle, die das Forum sehen in einer der relevanten Benutzergruppen mal um Beitritt gebeten haben.


    Aber wenn da eh nichts drin steht, muss ich auch nicht freigeschaltet werden. :D Und wenn ich über eine Spielidee von mir diskutieren will, dann doch gern mit allen Spielerinnen im Forum und nicht nur ausgewählten Menschen. :)


    Gruß Dee

  • Ich wärme meinen Thread aus aktuellem Anlass mal wieder auf. Hatte 2 Prototypen bei einem Verlag über nun fast 1,5 Jahre. Der erste kam vor 3 Monaten zurück. Das Schreiben dazu fande ich ganz nett, wenn auch nicht direkt auf das Spiel eingegangen wurde. Aber irgendwie klang es so, als ob sie sich damit tatsächlich beschäftigt hatten und nicht viel gefehlt hat. War für mich grundsätzlich ok, auch wenn ich gerne eine Rückmeldung bekommen hätte, was gut und was schlecht ist. Man will ja dazu lernen.

    Heute kam jetzt der 2. Prototyp zurück und ich bin fast vom Stuhl gekippt. Eins zu eins das gleiche Schreiben, nur Datum und Spieltitel wurde ausgetauscht. So betrachtet war das erste Schreiben im Nachhinein betrachtet, ein schlechter Witz. Serienbrief ohne persönlichen Inhalt. Sehr schade....das hinterlässt jetzt einen sehr faden Beigeschmack bei mir, weil ich letztendlich nun garnicht weiß, ob man sich überhaupt damit näher beschäftigt hat.