Beiträge von Matfe im Thema „Quo vadis mit den eigenen Prototypen?“

    Hatte auch letztes Jahr eine kommentarlose Rücksendung von einem bekannten deutschen Verlag erhalten. Das war insofern bitter, da ich den Verlagschef dazu höflich angeschrieben hatte im Nachhinein und er mir versicherte, den Redakteur darauf anzusprechen, damit er einen kurzen Ablehnungsgrund schreibt. Das ist dann wieder nicht passiert.

    Ich vermute aber gute Absichten und dass der Verlag ziemlich unter Wasser war zu der Zeit (Herbst/Messe) und es einfach gering priorisiert und dann vergessen hat. Kann passieren. Und ein zweites Mal den Chef anschreiben war mir dann doch zu kleinkariert ^^

    (nichtsdestotrotz ist der Verlag für mich in Zukunft keine Prio mehr... Das gleiche gilt leider für einen anderen deutschen Verlag, der nach 6 Monaten das Spiel nahezu sicher ungeöffnet zurückgeschickt hat mit einer inhaltsleeren 1-Zeiler-Absage, nachdem er es umbedingt wollte in Göttingen).

    Beides waren persönliche Kontakte über Göttingen.

    Aber egal, denn dem gegenüber stehen ca. 5 ausführliche und wertschätzende Absagen und eine optimistisch stimmende Vielleicht-Zusage ;)

    Vielleicht von Interesse für manche, meine Erfahrungen der letzten 3 Monate:

    - wegen Corona kann man nicht erwarten dass Spiele mit 4+ Leuten getestet werden. Habe hier nur negatives Feedback erhalten seit Januar von deutschen Verlagen (auf Wiedervorlage nach Corona, also vermutlich 2022 bei dem erwarteten Rückstau, seufz)

    - bei einem ausländischen Verlag habe ich kein entsprechendes negatives Feedback erhalten, da scheint mehr möglich zu sein als in Deutschland. Vielleicht eine Chance für andere Autoren

    - ein Verlag hat nach 5 Monaten eine TTS Version angefragt, mit der ich das Spiel live vorstellen soll. Obwohl sie das reale Exemplar haben. Ich schließe daraus dass da das normale Testen auch nicht möglich ist

    Markus danke für dein Kommentar. Habe auch lange gezögert mit der Deadline. Ausschlag hat ein Autor gegeben, der zumindest mal was veröffentlicht hat. Aus meinem eigenen Geschäftsumfeld kenne ich es aber auch nicht anders als dass man für absolut alle Vereinbarungen eine Deadline setzt - sonst fehlt irgendwie die Hälfte der Vereinbarung. Muss ja nicht knallhart sein : ich schickes es erst hin, ohne Deadline, nach ca 2 Monaten Kontaktaufnahme... Vorsichtiges Vorschlagen einer Deadline... Hinweise des Verlages berücksichtigen, Deadline anpassen und dann fertig. Habe jetzt nicht den Eindruck dass das schlecht ankommt. Ich erzähle aber gerne in paar Jahren ob ich es bereue :)

    Fobs danke für deine Sicht. Tatsächlich kann das gut sein, was du sagst, ich hoffe aber auf professionelle Redakteure, für die das Business im Vordergrund steht. Und ich hatte ja beim Pitchen voll transparent erklärt was mein Plan ist. Tatsächlich versuche ich das nächste mal aber paralleles Versenden. Werde ja sehen, ob das was bringt oder schadet.

    Vielleicht gibt's da aber auch kein richtig und falsch...

    Du könntest ihn übersetzen und an die englischsprachigen Verlage pitchen. Gefühlt geht da manchmal mehr bei unkonventionelleren Ideen. Mag aber täuschen.

    Meine Erfahrungen:

    Prototyp 1:

    - 2019 gepitcht in München, wollte keiner

    - verbessert und 2019 in Göttingen gepitcht. Kam super an, 4 Verlage wollten den Prototypen. Was mache ich? Freue mich riesig und vereinbarte ein serielles Vorgehen.

    Heute, 1,5 Jahre später:

    - Verlag A schickt nach 7 Monaten Absage ohne Feedback.

    - Verlag B schickt nach 6 Monaten Absage mit wertvollem Detail-Feedback (war super, hat Spaß gemacht, aber es fehlt x und y)

    - Verlag C schickt nach 2 Monaten Absage ohne Feedback

    - Verlag D hat ihn gerade

    --> wenn der ihn auch nicht will, werde ich das Spiel weglegen und ausschlachten. Ist wohl einfach nicht gut genug. Oder

    --> beizeiten übersetzen, und dann gehe ich englische Verlage an


    Prototyp 2

    - 2020 München Haar gepitcht

    - 4 Verlage Interesse, war wieder sehr erfolgreich

    - wieder serielles Vorgehen

    - liegt bei Verlag A seit 10 Monaten. Ist leider ein Spiel für viele Leute, das klappt wegen Corona nicht mit dem Testen beim Verlag. Habe jetzt Deadline vereinbart.


    Prototyp 3

    - digital gepitched, erfolgreich

    - liegt seit 3 Monaten beim Verlag. Habe jetzt Deadline vereinbart.


    Gelernt:

    --> serielles Vorgehen werde ich nicht mehr machen in Zukunft, weiß aber nicht, ob ich damit nicht auf die Nase fliege wenn dann alle Verlage sagen, sorry, dann nicht (?) ich sehe es aber für mich nicht mehr als zielführend an, wenn 4 Verlage Interesse haben, es nur 1 bekommt und der es dann 7 Monate behält und ohne Feedback zurück schickt.

    --> ein Autor hat mir den Tipp gegeben, Deadlines zu vereinbaren, das mache ich seit Dezember (hatte davor den Mut nicht), ist bisher auf Akzeptanz gestoßen, würde ich jedem empfehlen.


    Ansonsten ist meine Philosophie: was neues anfangen während die alten Sachen bei Verlagen liegen. Ausser, du gehst einem Traum nach, dann in die Crowdfunding Szene einsteigen... Nicht meins :)