Beiträge von Brettspieloase im Thema „Quo vadis mit den eigenen Prototypen?“

    Ich wärme meinen Thread aus aktuellem Anlass mal wieder auf. Hatte 2 Prototypen bei einem Verlag über nun fast 1,5 Jahre. Der erste kam vor 3 Monaten zurück. Das Schreiben dazu fande ich ganz nett, wenn auch nicht direkt auf das Spiel eingegangen wurde. Aber irgendwie klang es so, als ob sie sich damit tatsächlich beschäftigt hatten und nicht viel gefehlt hat. War für mich grundsätzlich ok, auch wenn ich gerne eine Rückmeldung bekommen hätte, was gut und was schlecht ist. Man will ja dazu lernen.

    Heute kam jetzt der 2. Prototyp zurück und ich bin fast vom Stuhl gekippt. Eins zu eins das gleiche Schreiben, nur Datum und Spieltitel wurde ausgetauscht. So betrachtet war das erste Schreiben im Nachhinein betrachtet, ein schlechter Witz. Serienbrief ohne persönlichen Inhalt. Sehr schade....das hinterlässt jetzt einen sehr faden Beigeschmack bei mir, weil ich letztendlich nun garnicht weiß, ob man sich überhaupt damit näher beschäftigt hat.

    Ich arbeite mit dem kostenlosen Paintnet und Photoshop Elements (die abgespeckte Homeedition - reicht völlig aus) und Auotcad (mein Job macht es möglich) für die Grafiken und Microsoft Publisher für die Regel.

    Publisher ist ähnlich wie InDesign, aber viel einfacher in der Bedienung.

    meine 2 liegen auch weiterhin bei den Verlagen. Bald feiern Sie ersten Geburtstag ;) im Verlag. Auf Grund von Corona bin ich aber entspannter geworden, was die Wartezeit angeht.

    Bei mir kommt übrigens immer erst das Thema und dann die passende Mechanik dazu. Alles andere ist mir zu theoretisch...

    Matfe

    Das entspricht genau meiner Erfahrung. Auch ich komme mit dem seriellen Vorgehen immer weniger klar. Die Zeitläufe sind hier mittlerweile gefühlt ewig. Derzeit bei 2 Prototypen bereits wieder über 6 Monate. Aber man hofft halt immer wieder aufs Neue und will sich als "Noname" auch nicht gleich sämtliche Sympathien verscherzen....aber vielleicht sollte ich auch mal Deadlines setzen.

    Hier mal eine Spielbeschreibung des Spiels


    Wüstenschiffe


    Für 2-5 Spieler ab ca. 10 Jahren

    Spieldauer ca. 45-75 Minuten


    SPIELBESCHREIBUNG


    Spielidee:

    Voll gepackt mit lebenswichtigem Trinkwasser startet ihr mit Eurem Kamel eine abenteuerliche Reise durch die Wüste, um in den Minen der zerklüfteten Gebirge nach Kupfer, Gold und Rubinen zu graben und die wertvolle Ware am Ende der Reise nach dem Durchqueren der Wüste in der nächsten Stadt bei den Händlern in Siegpunkte zu tauschen. Doch ihr seid auf eurem Weg nicht allein. Der Weg ist gefährlich und Räuber lauern, um euch die edlen Steine wieder abzunehmen. Die Konkurrenz hat zudem das gleiche Ziel wie ihr und wird versuchen, euren Weg zu erschweren oder lukrative Orte zuerst zu erreichen . Die Transportkapazität auf den Kamelen ist begrenzt, nur durch Abgabe von Wasser könnt ihr Platz für die Waren schaffen. Hier gilt es, geschickt zu taktieren und im richtigen Moment die richtigen Entscheidungen zu treffen. Manchmal braucht man aber auch das nötige Glück und die Hilfe einer Wunderlampe oder des fliegenden Teppichs.

    Kernmechanismen:

    Der Hauptspielplan ist die Wüste. Die unterschiedlichen Aktionsplättchen die Orte in der Wüste. Jeder Spieler kontrolliert den Weg seines Kamels durch die Wüste. Das A und O ist immer das richtige Mischungsverhältnis von auf dem Kamel geladenem Wasser zu Rohstoffen und freier Ladekapazität zu finden. Ohne Wasser keine Bewegung über die Berge, ohne freie Ladekapazität kein Graben in den Minen und kein transportieren von Rohstoffen. Ohne Tausch von weniger wertvollen zuwertvolleren Rohstoffen kein Platz für Wasser auf dem Kamel und zu wenig Siegpunkte für den Spielsieg. Ein Teufelskreislauf. Der Lauf durch die Wüste ist ein simples Verschieben von Aktionsplättchen, um sich den optimalen Weg zu den einzelnen Orten und zum Ziel zu bahnen. Der aktive Spieler muss eine Reihe mit Aktionsplättchen um ein Feld nach rechts oder links verschieben. Vor oder nach dem verschieben der Aktionsplättchen muss der Spieler sein Kamel immer um eine Reihe nach unten bewegen und die entsprechende Aktion auf dem erreichten Aktionsplättchen ausführen. Durch bestimmte Aktionsplättchen können Kettenzüge entstehen, die einen schneller als die Konkurrenz zu bestimmten Orten oder ins Ziel bringt. Doch es gewinnt nicht unbedingt, wer die Wüste am Schnellsten durchquert, sondern wer seine Chancen am besten nutzt.


    Wen es interessiert kann hier gerne mal in die Regeln reinlesen:


    Und hier ein paar Bilder vom Prototyp:


    Ja, ich habe mit meiner Frau geübt, aber mir fehlt bei so was immer die Spontanität. Vor Aufregung fehlt am Ende immer irgendwas.....aber danke für die Tipps. Beim ersten Pegasus Designer Day hatte ich auch mitgemacht. War am Ende mit meiner Präsentation nur mäßig zufrieden.

    Eigentlich wollte ich 2020 nach Göttingen, hatte mich schon angemeldet und Zimmer gebucht, aber es kam leider anders....

    Hallo zusammen,

    ich lese hier ja immer wieder von vielen Spielern, die Ihre eigenen Prototypen entwickeln und auch teilweise schon erfolgreich auf den Markt bekommen haben. Mich würde mal interessieren, was Ihr mit Prototypen macht, die zwar offensichtlich nicht schlecht sind und man das auch schon mehrfach gesagt bekommen hat und trotzdem nicht wirklich weiter kommt.

    Ich habe vor 5 Jahren aus einer Laune heraus angefangen meine ersten Prototypen zu entwickeln. 2019 habe ich dann erstmals am Hippodice Autorenwettbwerb teilgenommen und zu meiner Überraschung bin ich mit meinem ersten Spiel (leichtes Familienspiel) gleich in der Finalrunde gelandet. Es kam sogar noch besser, ein Verlag hat das Spiel auch gleich mitgenommen zum weitertesten. Nach ein paar Wochen kam dann leider eine Absage, wobei das Urteil zum Spiel mehr als positiv ausgefallen war. Die kleinen Kritikpunkte hatte ich dann nachgebessert und der nächste Verlag wollte den Prototypen gleich wieder zum testen haben. Nach über einem Jahr kam der Prototyp dann leider wieder mit einer Absage zurück. Mitterweile ist das Spiel fast 3 Jahre alt und dümpelt in meinem Prototypenregal herum.

    Mittlerweile habe ich schon viele weitere Prototypen entwickelt (2 davon liegen seit längerer Zeit wieder bei Verlagen zum testen), doch irgendwie nagt noch immer die verpasste Chance an mir, das erste Spiel irgendwo unterzubringen. In Corona-Zeiten wurde es leider nicht einfacher, Spiele vorzustellen und zu präsentieren (vor allem wenn man noch kein Netzwerk hat). Die digitale Präsentation habe ich zwar mal probiert, ist aber nicht so mein Ding. Da fehlt mir das persönliche, die Emotionen etc...und ich bekomme dann die Idee dahinter nicht so rübergebracht.

    Den Mechanismus aus dem ersten Spiel habe ich in ein weiteters Spiel eingebaut und weiterentwickelt (Kennerspielniveau). Leider hat noch niemand angebissen.


    Wie gesagt, mich würde hier mal Eure Erfahrungen interessieren.