Annual Preisdiskussion - hier: 2016

  • Kann es sein, dass die Preise für Spiele dieses Jahr in Essen wieder anziehen werden?


    Rd. 80€ für Die Kolonisten habe ich irgendwo gesehen und auch sonst hatte ich bei meiner Essen Liste (Cry Havoc 70€, ...) das Gefühl, dass die großen Spiele teurer werden. Sind wir selber Schuld, weil die Verlage denken, dass es immer mehr Material (Miniaturen, ...) sein muss? Ist der Papierpreis wieder gestiegen? Kostet das Transportschiff mehr, damit auch die Reedereien aus der Krise kommen? Oder ist das ein Sankt Peter Problem, da er jetzt eine andere Art von Spielen auf dem Radar hat?

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


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  • Ende der 90er bin ich von Essen mit einem ganzen Beutel an Goddies, Give away´s jedweder Form nach Hause gegangen,
    ohne auch nur einen Pfennig dafür bezahlt zu haben.
    Heute gibt es diese fast nur noch gegen Euronen, wenn ich ein bestimmtes Spiel kaufe oder explizit danach fragen muss.


    An diesem Punkte sehe ich eine gewisse Parallele zu den Brettspielpreisen.

  • Die Dinge werden teurer, das ist der Lauf der Welt.


    Darüber zu diskutieren, finde ich recht müßig, v.a. weil es jedes Jahr die selben Argumente sind. Trotzdem noch ein paar Gedanken dazu, die dazugehörigen Schlussfolgerungen darf gerne jeder Leser für sich selbst ziehen:


    - Spiele sind Luxusgüter
    - neue Spiele fallen oft sehr schnell im Preis
    - auch ein Autor/Grafiker/Redakteur etc. möchte mehr verdienen als letztes Jahr
    - ein Verlag, der keinen Gewinn erzielt, wird vom Markt verschwinden
    - es gibt jedes Jahr viel mehr Spiele, als Tage sie zu spielen
    - jeder Käufer entscheidet ein kleines bisschen mit, ob weiter "so teure" Spiele hergestellt werden

  • Vielleicht schaffen die Autoren/ Verlage es auch nicht mehr herausragende Spiele mit weniger Material zu gestalten? Aus welchem Grund auch immer (Druck durch Kickstarter Projekte, Erwartungshaltung Spieler, ...).


    Nur mal so als Provokation :butcher:

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  • Provokation? Nö, sicher nicht.
    Klar ist der Druck höher, aber das finde ich nur gut.


    Dann haut es früher oder später die mittelmäßigen Spiele, die mit mangelhaften Regeln durchgewunken werden, samt ihrer Verlage in die Pleite.


    Letztendlich "bereinigt" sich ein Markt doch von selbst!


    Ich für meinen Teil kaufe lieber EIN tolles Spiel für hundert Euro (Scythe) als 4 mittelmäßige für 25€ (Paläste von Carrara).


    DAS ist provokativ! :D

  • Vielleicht schaffen die Autoren/ Verlage es auch nicht mehr herausragende Spiele mit weniger Material zu gestalten?

    Und wenn sie es schaffen würden, dann würden unter Garantie sofort wieder Diskussionen anfangen, weshalb so wenig in der Schachtel ist ... :)


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Wieso Provokation? Manche Spieler mögen die Materialschlacht-Sachen, manche nicht. An den neueren Rosenbergs lässt sich das exemplarisch verfolgen.


    Ich persönlich gehöre zu denen, die eine klare, auf den Punkt gebrachte, clevere Spielidee oft mehr schätzen als Spiele, die mit einem Haufen mit Material glänzen wollen. Früher stand dafür (u.a.) der Name Knizia. Meine Prognose: Der Materialschlacht-Trend lässt sich nicht ewig so weiter treiben. Früher oder später kommt die Konzentration auf das Wesentliche wieder. Wohlwissend dass es heutige Autoren gerade bei den kleineren Sachen schwerer haben, weil das Feld schon weitgehend abgegrast ist. Es ist deutlich schwierig geworden, ohne Material-Overkill und stattdessen "einfach nur" mit cleveren Spielideen zu glänzen.

  • Na ja, ich glaube viele wählen die Spiele immer mehr nach optischen Kriterien (Grafik, Schachteldesign, Miniaturen, ...) aus. Das bei diesen Spielen auch die Spieleregel oder gar das Spiel selber überdurchschnittlich sind halte ich für eine steile These.


    Klares Kontrastprogramm: CoSim mit Papierspielplan, ein paar Karten und unendlich vielen Billig-Pappcountern mit minimalistischer Grafik. Dazu zwei Plastik-China-Würfel. Da würden aber einige denken, dass das ein Prototyp ist. Vielleicht wären CoSim Spiele erfolgreicher, wenn man dort auch Miniaturen und grafisch hochgestylte Mounted Boards nehmen würde.


    Ich hoffe nur, dass nicht jedes 08/15 Spiel jetzt Deluxe Material bekommt und deswegen x Euro mehr kostet.

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  • Vielleicht schaffen die Autoren/ Verlage es auch nicht mehr herausragende Spiele mit weniger Material zu gestalten?

    Genau darin sehe ich ein Problem. Nach meinem Empfinden wächst die Menge an Spielmaterial bei Spielen mit Spieldauer >1 Stunde in letzter Zeit beständig an, ohne dass die Spiele dadurch für mich besser spürbar werden. Eher werden sie schlechter, weil der Aufbau- und Verwaltungsaufwand steigt.


    In letzter Zeit konnte ich mal wieder einige Partien "Hansa Teutonica" (2009) spielen. Ein sehr gutes Spiel mit extrem wenig Spielmaterial, Aufbau in <1 Minute erledigt. Oder auch "Notre Dame" (2007), ein Spiel mit vergleichsweise wenig Material und trotzdem hohem Wiederspielreiz. Provokant könnte man sagen: Stefan Feld kann auch mit wenig Material arbeiten, wenn er will!


    Was den Preis der Spiele angeht, finde ich es normal, dass die Preise steigen. Alles wird teurer, also Arbeitskosten, Materialkosten (vor allem Pappe, aber auch Holz) und Marketingkosten. Und außerdem steigt zumindest bei mir die Anzahl an Spielen aus Klein(st)verlagen, die mich interessieren, und jene haben aufgrund kleinerer Auflagen automatisch höhere Preise.


    Ciao
    Stefan

  • Ich für meinen Teil kaufe lieber EIN tolles Spiel für hundert Euro (Scythe) als 4 mittelmäßige für 25€ (Paläste von Carrara).


    DAS ist provokativ!

    Ja, ist es. Dann bin ich auch mal provokativ: #Scythe ist ein tolles Puzzle, aber ein bloß leicht überdurchschnittliches Spiel (allerdings mit tollem Material). Die erste Hälfte des Spiels ist Multiplayer-Solitär mit festen Setup. Vor Runde 10 hat man keinen Feindkontakt und brokelt alleine vor sich hin. Und spätestens in Runde 20 ist das Spiel schon beendet. Ausnahme: jemand attackiert gezielt früh, aber damit schießt er/sie im Mehrspielerspiel in aller Regel bloß sich und sein Angriffsziel aus dem Rennen um den Spielsieg; dann gewinnt ein Dritter.


    Scythe würde -- im Gegensatz z.B. zu Terra Mystica -- kein Online-Spielen lange überleben. Bei 5x5 verschiedenen Setups werden sich da Standarderöffnungen früher oder später herauskristallisieren und irgendwann wäre beim Blick auf die Faction- und Player-Mat-Auslosung klar, wer gewinnt.


    Um nicht falsch verstanden zu werden: Bis es gelöst ist, ist Scythe ein tolles Puzzle. Ich habe es gebacken und spiele es gerne (bisher 100% Siegquote). Aber es ist eben ein lösbares Puzzle und kein Spiel. (Ja, schon, mit Zufallseffekten, insbesondere für Polania, deren Erfolgschancen hängen klar am ersten Encounter dran.) BGG-Platz 13 insgesamt, Platz 7 unter den Strategiespielen? Schwachsinn!


    Paläste von Carrara halte ich dagegen für ziemlich unterschätzt in Vielspielerkreisen. Vielspieler im Sinne vom Spieleclubs, (deutsche) Forenschreiber, etc. Von Leuten, die Spiele bewerten, nachdem sie sie 1-3 mal gespielt haben. Die SdJ-Jury hat es völlig zurecht für das Kennerspiel des Jahres nominiert.

  • Ich kann den Materialschlachten ebenfalls nicht viel abgewinnen. Mich müssen Spielidee und -mechanismen überzeugen. (Wundert es irgendwen, dass ich abstrakte Spiele sehr mag?) Ob ein Spiel dann teuer oder günstig (relativ zu was auch immer) ist, spielt nur eine untergeordnete Rolle. Der Knackpunkt ist mehr die recht gut sortierte Sammlung daheim. Wenn ein Spiel nicht gegen diese anstinken oder sie bereichern kann, bringt auch die tollste Ausstattung nix. (#EinFestFürOdin dürfte z. B. in diese Kategorie fallen. #Scythe evtl. auch.)

  • Na ja, ich glaube viele wählen die Spiele immer mehr nach optischen Kriterien (Grafik, Schachteldesign, Miniaturen, ...) aus. Das bei diesen Spielen auch die Spieleregel oder gar das Spiel selber überdurchschnittlich sind halte ich für eine steile These.
    Klares Kontrastprogramm: CoSim mit Papierspielplan, ein paar Karten und unendlich vielen Billig-Pappcountern mit minimalistischer Grafik. Dazu zwei Plastik-China-Würfel. Da würden aber einige denken, dass das ein Prototyp ist. Vielleicht wären CoSim Spiele erfolgreicher, wenn man dort auch Miniaturen und grafisch hochgestylte Mounted Boards nehmen würde.

    In der Tat sind die Preise für Cosims über die Jahre hinweg gesehen zwar auch höher geworden, aber ich empfinde die Preissteigerung in dem Sektor als normal bzw. inflationsbedingt und dadurch sind die Spiele für mich nicht "teurer" geworden sondern bewegen sich auf dem gleichen relativen Niveau wie vor 10 oder 20 Jahren. Deren Preis würde ich als stabil bezeichnen. GMT geht in letzter Zeit dazu über auch für ausgewählte Cosims aufgezogene Spielbretter zu verwenden. Diesen Mehrwert spüre ich im Preis eigentlich kaum, so dass ich im Vergleich zu manchen Eurogame Cosims sogar als vergleichsweise "günstig" bezeichnen möchte. Abgesehen davon und grundsätzlich gesprochen sind Papierspielpläne kein Mangel an Qualität sondern auch manchmal aus praktischen Gründen bewusst zu bevorzugen (z.B. für vertical gaming, Spielen von Szenarios nur auf Teilen der großen Karten, bei denen die dann entsprechend nicht genutzten Teile "weggefaltet" werden können).


    Aber auch andere Spiele mit ihrem Materialaustattungen bewegen sich meiner Meinung nach auf dem gleichen Preisniveau wie vor Jahren noch. Die neueren Materialschlachten im oberen Preissegment wie Forbidden Stars, Star Wars Rebellion - aber auch Scythe zähle ich mal dazu -, sind von der Ausstattung vergleichbar mit den Spielen der Gamemaster Serie von MB vor >20 Jahren. Diese waren auch damals schon teuer und bewegten sich in vergleichbaren Preislagen. Das Standard Eurogame (aufgezogenes Brett, ein paar Countersheets, vielleicht noch ein Deck Karten) wird i.d.R. für 30-40 Euro gehandelt. Für mich eine normale Preissteigerung, die die These "Brettspiele werden immer teurer" nicht stützt.

    The dice decide my fate. And that's a shame.

  • Klares Kontrastprogramm: CoSim mit Papierspielplan, ein paar Karten und unendlich vielen Billig-Pappcountern mit minimalistischer Grafik. Dazu zwei Plastik-China-Würfel. Da würden aber einige denken, dass das ein Prototyp ist. Vielleicht wären CoSim Spiele erfolgreicher, wenn man dort auch Miniaturen und grafisch hochgestylte Mounted Boards nehmen würde.

    CoSims haben üblicherweise jede Menge unterschiedlicher Counter mit jeder Menge Informationen drauf.
    Das kann mit Miniaturen kaum vernünftig dargestellt werden.
    Außerdem hat das zur Folge, daß man für die vielen verschiedenen Counter jede Menge Sortierschachteln braucht, die aber nur dann in die Box passen, wenn der Platz nicht durch ein mounted Board belegt ist.
    Größere CoSims mit großen Maps könnte man nur noch mit einer Sackkarre bewegen, wenn mounted Boards drin wären.


    Ich behaupte mal, daß CoSim-Spieler ihre CoSims normalerweise so mögen, wie sie sind - eine gute Graphik ist aber natürlich immer willkommen ...


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Ich für meinen Teil kaufe lieber EIN tolles Spiel für hundert Euro (Scythe) als 4 mittelmäßige für 25€ (Paläste von Carrara).


    DAS ist provokativ! :D

    Ich mag Paläste von Carrara sehr und Scythe spricht thematisch nicht an. (Und ja, das Thema ist im Grunde bei Carrara vollkommen beliebig :-D)

  • Hallo zusammen,


    ich finde die Preisgestaltung in diesem Jahr ziemlich uneinheitlich. Es gibt Spiele, die mehr als 70 Euro kosten(#Colony) aber auch richtige "große" Spiele (#GreatWesternTrail), die unter 40 Euro zu haben sind. Bei den mittleren bis kleinen Spielen wie (#Multiuniversum,#Noxford,,...) ist der Preis nicht merklich gestiegen. Daß in jedem Jahr einige Euros mehr zu zahlen sind, ist doch normal.


    Wenn der Trend vom Ausstattungsspiel zu einem cleveren Ideen/Mechanismusspiel ginge, würde mich das sehr freuen. Wiobei ich rein abstrakte Spiele irgendwie nicht so toll finde. Ich werde immer bei irgendwelchen Themen(Zeitreisen, Science Fiction, ..) schwach und übersehe dabei manchmal auch, daß es in dem Spiel einen oder mehrere Mechanismen gibt, die ich gar nicht leiden mag (verdecktes Bieten, endlose Kampfwürfelei, Diebesfunktion bei einem Sammelspiel,...). Für bestimmte Verlage oder Autoren bin ich weniger anfällig.


    Mir gefallen übrigens #HansaTeutonica insbesondere mit Osterweiterung und #NotreDame auch sehr gut. #Scythe ist schon auf dem Weg zu seinem neuen Besitzer. Jeder Preis für ein Spiel, das nicht gefällt, ist eine überflüssige Ausgabe verbunden mit dem Ärger, es wieder loszuwerden. Ich kaufe auch lieber ein "teures" Spiel, das gespielt wird, als drei billige Luschen.


    Zur Zeit kann ich als Spiel mit einem Hauptmechanismus, guter Spielidee, viel Interaktion, überschaubarem Material und Weltraum als Thema #Andromeda empfehlen. Uns hat es gefallen. Die Entscheidungen sind ganz schön knifflig.


    Ciao
    Nora

  • Sind wir selber Schuld, weil die Verlage denken, dass es immer mehr Material (Miniaturen, ...) sein muss?

    Ich kann nur für mich sprechen aber ich bin durchaus bereit, für besseres Material mehr zu bezahlen. Für mich (!) beeinflusst es den Spielspaß schon erheblich, ob ich mit Pappmarkern oder Miniaturen aufeinander einprügle, ob ich Pappmarker oder realistische Ressourcen stapele, ob ich Papiergeld oder wertige Metallmünzeln anhäufe etc... Ist die Mechanik mau, fällt das Spiel natürlich trotzdem durch. Gefällt mir aber das Spielerlebnis, bin ich bereit, für bessere Ausstattung auch mehr zu bezahlen.



    Scythe ist eben ein lösbares Puzzle und kein Spiel. BGG-Platz 13 insgesamt, Platz 7 unter den Strategiespielen? Schwachsinn!

    Möglicherweise solltest Du es weniger puzzlen und mehr spielen. Dann klappts vielleicht auch mal mit dem verlieren :D

  • Man merkt auf jeden Fall deutlich dass die Verlage sehr unterschiedliche Adressen nutzen um ihre Spiele zu fertigen. Ich zahl gern etwas mehr für formidable Spielqualität, ich schätze gratlose Miniaturen, vernünftig verarbeitete Holzklötche und kontrastreiche Farben sehr und schau dann auch nicht immer auf den Preis. Hab es allerdings auch schon durchaus erlebt, dass Spiele zu relativ hohen Preisen kein allzu vernünftiges Material aufweisen, bzw. innerhalb desselben Verlages die Qualität teils extrem schwanken kann.


    Ich find bspw. dass Hans im Glück immer echt starkes Spielmaterial dabei hat, stabil, griffig, optisch einfach super.


    Pegasus hat mich mit Love Letter positiv überrascht und mit "Glück auf" (welches ich sehr gern spiele) sehr enttäuscht. Das Spielmaterial von Glück Auf entspricht dem was ich in der Box von Aleas Puerto Rico Erstauflage vorgefunden habe, das ist allerdings inzwischen auch über 15 Jahre alt.


    Fryxgames hat mit Wilderness bewiesen, dass auch Kleinverlage an die Qualität eins Kosmos oder Hans im Glück Verlages heranreichen, jedoch ist in der Schachtel außer großen Papptafeln die die Wildnis darstellen fast überhaupt nichts drin und trotzdem sollte es stolze 40 Euro kosten.


    Lange hab ich um Queen Games einen großen Bogen gemacht, bis ich letztes Jahr auf der Messe einiges was mich schon länger interessierte günstig schießen konnte. Und als dann jemand an unserem Tisch das durchaus spielenswerte Amerigo mit einem Glas Wasser überflutete und ich riesen Frust geschoben habe war ich umso erstaunter als das am nächsten Tag getrocknete Spielmaterial praktisch unversehrt war. Amyitis von Ystari haben wir überflutet da wars dahin. Die Plättchen und Papptafeln von Amerigo hingegen haben weiter zusammengehalten und sind nicht aufgequollen, kein Scherz! Die Preise sind für mich daher mittlerweile absolut akzeptabel, ich mag es wenn ich etwas teures kaufe und weiß, dass auch was hochwertiges drin ist.

  • Große Spiele werden denke ich nicht teurer, also nicht mehr als im Rahmen der Inflation.
    Große Spiele in großer Auflage werden eigentlich sogar billiger.


    Beispiele:


    Die Erstauflage von #ElGrande (als der HiG-Verlag zwar schon 2 SdJ hatte, aber noch klein war), hat 1996 über 90 Mark (!) gekostet (Quelle), was inflationsbereinigt gut 60€ wären. Ich fände 60€ für das Material eines El Grande heute ziemlich teuer (verglichen mit einem #TerraMystica oder #Caverna).


    #Tikal (1999, 65 Mark) als Spiel eines sehr großen Verlags mit großer Auflage länge inflationsbereinigt bei 42€ - das ist für ein ganz gut ausgestattetes Spiel (aber keine totale Materialschlacht) heute auch realistisch.


    #Agricola ist seit seinem Erscheinen 2007 auf dem Markt und hätte eigentlich unter berücksichtigung der Inflation >10% teurer werden müsse - wurde es aber nicht .


    Denke es ist auf jeden Fall so, dass es heute deutlich mehr große Spiele mit großem Materialumfang gibt als früher (1996 war #ElGrande ein Spiel mit großem Umfang).
    Zum Teil ist das sicher von den Spielern gezielt um des "viel besitzen"-Willens , zum anderen die Weiterentwicklung der (Kenner-)Brettspiele, hin zu mehr Thema, mehr inhaltlichem Umfang.

  • Ich denke auch, dass die Preisgestaltung der Verlage sich in diesem Jahr nicht wesentlich von der der letzten Jahre unterscheidet (was natürlich nichts daran ändert, dass sich trefflich darüber diskutieren läßt :D ) Spiele in kleinen Auflagen und/oder mit ausufernden Material sind nunmal naturgemäß etwas teurer, aber ich denke wir ticken hier alle ganz ähnlich - wenn das Spiel einen irgendwie anspricht, zahlt man gerne auch mal einen Tacken mehr (gerade auch in Essen, wenn das Geld ohne Zwischenhändler direkt einem (kleinen/kreativen/sympathischen/...) Verlag zu gute kommt :)

    Gruß aus Frankfurt, Helmut

  • Kann es sein, dass die Preise für Spiele dieses Jahr in Essen wieder anziehen werden?


    Rd. 80€ für Die Kolonisten habe ich irgendwo gesehen

    ...bei der Spiele-Offensive gibt es die Kolonisten für 65 Euro oder im Kombideal für 69.......und da ich denke, dass die SO ganz normale Preis hat, dürften das IMHO andere Anbieter wohl dann auch für den Preis im Sortiment haben....

  • @Braz


    Ja, im Kombideal. Der durchgestrichene Preis ist 88€


    Laut Messeliste kostet Die Kolonisten glaube ich 70€.


    Aber mir ging es auch gar nicht um ein einzelnes Spiel.

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  • Ich kann die Argumente gut verstehen und nachvollziehen. Andererseits blieben Preise früher in Essen über mehrere Jahre konstant und nun werden diese gefühlt häufiger angezogen. Ich denke genau das steckt hinter der Fragestellung. Ich befürchte, wenn das so weiter geht, wird es immer mehr Spiele geben die den ersten Ansturm abwarten und dann bei einem günstigeren Preis zuschlagen. Das hat es zwar immer schon gegeben, aber bei steigenden Preisen könnte dieses Kaufverhalten weiter zunehmen. Das widerum könnte dazu führen dass es auf lange Sicht immer weniger Käufer gibt, die ein Spiel direkt nach Neuerscheinung kaufen. Das ist natürlich alles rein hypothetisch. Immerhin gibt es ja die Spielemesse wo man Spiele zumindest anspielen kann und wo man dann nicht unbedingt die Katze im Sack kauft.


    (bisher 100% Siegquote)

    Das hast du in einem anderen Thread auch schon geschrieben. Warum reitest du darauf herum? Was möchtest du der Leserschaft damit sagen? :P

    Ein Bild sagt mehr als 298 Wörter... :floet:

  • Die Momente, in denen mir Unknowns unsympathisch wird, sind die, in denen über die Preise/Kosten/Nutzen der Spiele diskutiert wird, mit einer Ausdauer, mit der man leicht zwei oder mehr Partien MegaCivilisation bestreiten könnte.


    Das ist so langweilig und so unnötig, dass ich diesen Thread mal eben ignorieren werde.

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • Die Momente, in denen mir Unknowns unsympathisch wird, sind die, in denen über die Preise/Kosten/Nutzen der Spiele diskutiert wird, mit einer Ausdauer, mit der man leicht zwei oder mehr Partien MegaCivilisation bestreiten könnte.

    Klar, Spielen ist verglichen mit vielen anderen Hobbies kein teures Hobby (Ausnahme: Spiele zu sammeln mag durchaus ins Geld gehen).
    Trotzdem: Nicht für jeden ist es egal, ob ein Spiel jetzt 30€ oder 70€ kostet - 40€ mehr oder weniger in der Tasche übrig sind für garnicht mal wenig Leute durchaus ein Unterschied.

  • Die Momente, in denen mir Unknowns unsympathisch wird, sind die, in denen über die Preise/Kosten/Nutzen der Spiele diskutiert wird, mit einer Ausdauer, mit der man leicht zwei oder mehr Partien MegaCivilisation bestreiten könnte.


    Das ist so langweilig und so unnötig, dass ich diesen Thread mal eben ignorieren werde.

    Mindestens genauso langweilig ist es, wenn Du ständig betonst, daß es Dir auf ein paar zig Euro Preisunterschied pro Spiel nicht ankommt.
    Das muß doch wie Hohn in den Ohren derjenigen klingen, die ständig mit sehr wenig Geld auskommen müssen und trotzdem spielen wollen.


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Ist doch eigentlich immer das gleiche, Produkte kosten (meistens) soviel, wie der Markt - also wir bei Spielen - bereit ist zu zahlen. Zudem ist Deutschland international ein "Hochpreisland". Bedeutet, das gleiche Produkte bei uns einfach teurer sind. Wenn dann noch vom Marketing ein "exclusives Premiumprodukt" angeboten wird, sind wir doch gern bereit mehr dafür zu bezahlen, oder etwa nicht? ;)
    Lidl eröffnet i.ü. in Hamburg seinen ersten Modeladen in gehobener Lage, warum wohl?

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/


  • #Tikal (1999, 65 Mark) als Spiel eines sehr großen Verlags mit großer Auflage länge inflationsbereinigt bei 42€ - das ist für ein ganz gut ausgestattetes Spiel (aber keine totale Materialschlacht) heute auch realistisch.

    Ich habe mir 1999 Tikal gekauft, aber bestimmt nicht für 65 D-Mark.
    In der Regel lagen die Spiele zwischen 25 bis 40 D-Mark, auf der Essen gab es auch noch wirkliche Messepreise, die ich heute nicht sehe.

  • Dem Durchschnittsbürger bleiben ca. 1340 € zum Leben. Geringverdiener leben auf Pump. Alleinverdienenden verbleiben im Monat ca. 570 €. Es ist ja auf diversen Rezensionsseiten nachzulesen, dass ein Verlag alles richtig gemacht hat, wenn er ein Familienspiel für 40 € und mehr anbietet, sofern das Spielmaterial schön gestaltet und da Inlay praktisch ist. Da kann jeder seine eigene Meinung zu haben. ist schließlich alles freie Marktwirtschaft: Wenn mir jemand seine Ware mit 300 oder 400 Prozent Aufschlag verkaufen kann, gilt er als cleverer Geschäftsmann. Wenn ein Student schwarz Straßenbahn fährt, wird er kriminalisiert.


    Jedenfalls kaufe ich gerne 3 preiswerte Spiele, die schön sind als ein teures, das nicht taugt.

  • Der Geschäftszweig Brettspiel-Unterhaltung scheint monetan ein Markt zu sein, in dem sich konsumpotente Kunden bewegen. Da ist es doch naheliegend für die Spiele mehr Geld zu verlangen. Autoren wollen bezahlt werden und Verlage Gewinne machen.
    Kühe Behauptung: Früher waren die Preise länger stabil und heutzutage werden einem sofort 15-20% Nachlaß angeboten (Siehe UVP und Strassenpreis).
    Ob das auf lange Sicht zieht, oder die Verlage auf ihren teuren Spielen sitzen bleiben und dann noch massiver verramschen müssen, bleibt abzuwarten.
    Offentlich sind dann nicht solche Trends wie in der Filmindustrie zu erwarten, wo Einheitskost statt Vielfalt und Mut zu Aussenseitern die Erfolge sichern.


    Ich frage mich nach Essen immer, wer eigentlich die ganzen hunderte Neuheiten kauft. Werden die wirklich auch alle produziert und wo liegen die ganzen Paletten, wenn der kleine Einzelhändler schon bis an die Decke gefüllt ist?

  • Das ist ja interessant. Ich kaufe Spiele seit Ende der 80er Jahre und habe nicht das Gefühl dass Spiele vergleichsweise teurer wurden. Ich glaube nicht, dass ich je mehr als 45 DM bezahlt habe, kann mich aber auch täuschen.


    Spielen ist ein außerordentlich günstiges Hobby. Solange man ist "normal" betreibt - und das würde ich mal für mich behaupten - gibt man recht wenig Geld für viel Freizeitspaß aus. Ich kaufe so 10 - 15 Spiele im Jahr. Meine Frau liebt Fernreisen, das sind dann sofort 4.000 - 12.000€ pro Urlaub. Da kann ich viele Spiele kaufen. Klar "zehrt" man von einem tollen Urlaub, aber ein gutes Spiel spiele ich noch Jahre nach dem Kauf und habe immer noch riesig Freude daran. Wenn ein Spiel mal mehr kostet das ich haben will, Wie Blood Rage, zahle ich das ohne Murren. Normalerweise brauche ich das Miniatutenzeugs nicht, bei Blood Rage fand ich es reizvoll. Lieber aber normale Euros. Bei diesen bin ich immer wieder überrascht wie unterschiedlich stark das Material ist. Yunnan z. B. braucht ganz wenig Material und macht viel Spaß. Orleans mit dem Zusatzmaterial ist allerdings deutlich besser als die Basisversion. Hier macht Material viel aus. Ich ziehe lieber die Holzmännchen aus dem Sack als die Pappplättchen.


    Auf der Spiel in Essen kaufe ich jedes Spiel, das ich mir vorher ausgesucht habe und noch ein paar Impulskäufe. Ich könnte nicht abwarten bis "meine" Spiele billiger werden. Lieber 10€ mehr bezahlen als das Spiel dann günstiger in 2 Monaten haben. Das wäre unerträglich für mich. Insgesamt finde ich, dass Spiele - ich rede von Eurogames- ich ausgesprochen gutes Preis-Leistungs-Verhältnis haben. Wenn ich für Great Western Trail oder Das Orakel von Delphi knapp 40€ zahle habe ich nicht eine Sekunde das Gefühl die Verlage wollten mich abziehen. Im Gegenteil: ich danke den Verlagen dafür so schöne Spiele zu diesen Preisen auf den Markt zu bringen und hoffe, dass es ihnen wirtschaftlich damit gut geht.
    Außerdem "muss " ich ein gutes Spiel sofort haben, denn nach 1-2 Jahren könnte es schon nicht mehr erhältlich sein, wie z. B. Magister Navis oder Luna.


    Fazit: ich zähle die aktuellen Preise sehr gerne.

  • Dem Durchschnittsbürger bleiben ca. 1340 € zum Leben. Geringverdiener leben auf Pump. Alleinverdienenden verbleiben im Monat ca. 570 €. Es ist ja auf diversen Rezensionsseiten nachzulesen, dass ein Verlag alles richtig gemacht hat, wenn er ein Familienspiel für 40 € und mehr anbietet, sofern das Spielmaterial schön gestaltet und da Inlay praktisch ist. Da kann jeder seine eigene Meinung zu haben. ist schließlich alles freie Marktwirtschaft: Wenn mir jemand seine Ware mit 300 oder 400 Prozent Aufschlag verkaufen kann, gilt er als cleverer Geschäftsmann. Wenn ein Student schwarz Straßenbahn fährt, wird er kriminalisiert.


    Jedenfalls kaufe ich gerne 3 preiswerte Spiele, die schön sind als ein teures, das nicht taugt.

    Guten morgen,


    aus deinem Beitrag entnehme ich viel Frust. Aber hast du mal daran gedacht, dass JEDER in unserem Land die Möglichkeit hat, sich selbständig zu machen, um selbst ein cleverer Geschäftsmann zu werden? Das setzt natürlich Fleiß, harte Arbeit und Köpfchen voraus. Das gefällt nicht allen.


    In deinem Beispiel klaut/nutzt der Student Leistungen, die er nicht bezahlt hat. Ein befreundeter Unternehmer, der ein großes Lebensmittelgeschäft besitzt ,muss 1000 Euro pro Tag an Ladendiebstählen abschreiben. Solche Diebe müssen angezeigt werden.Ich finde so ein Verhalten asozial, denn die Folgen davon müssen die Mitarbeiter und die ehrlichen Kunden tragen.Ganz ehrlich:Mit solchen Spielern möchte ich auch nicht an einem Tisch sitzen.


    Dennoch wünsche ich dir einen sonnigen Tag,


    Marc

  • Oder ist das ein Sankt Peter Problem, da er jetzt eine andere Art von Spielen auf dem Radar hat?

    Genau so ist es aus meiner Sicht.

    Pegasus hat mich mit Love Letter positiv überrascht und mit "Glück auf" (welches ich sehr gern spiele) sehr enttäuscht. Das Spielmaterial von Glück Auf entspricht dem was ich in der Box von Aleas Puerto Rico Erstauflage vorgefunden habe, das ist allerdings inzwischen auch über 15 Jahre alt.

    Glück auf wird von eggertspiele herausgegeben, Pegasus macht hier "nur" den Vertrieb.

    Jedenfalls kaufe ich gerne 3 preiswerte Spiele, die schön sind als ein teures, das nicht taugt.

    Welch eine gehaltvolle Aussage ... *gähn* ...


    Kaufst du denn lieber 3 preiswerte Spiele, die "nett" sind, als 1 teures Spiel, das der Oberhammer ist? Das wäre dann mal eine interessantere Aussage!

  • Neuer Punkt...


    Der Materialpreisanteil am VK Preis des Spiels ist wahrscheinlich im Regelfall eher gering. Oder?


    Stocke ich als Verlag das Material eines Spiels deutlich auf, um einen höheren VK zu erzielen, so vergrößert sich auch die Marge. Also macht es aus Verlagssicht Sinn. Ähnlich wie auf eine größere Verpackungsgröße zu gehen, um einen Preis X zu rechtfertigen. D.h. Miniaturen für 10 Euro Produktionskosten rein und VK um X hoch.


    Passt dieser Gedankengang? Mal andere Dinge ausgeblendet (Auflagenhöhe, Vertriebsweg, ...).


    Also die relative Marge bei einem Der Kolonist ist tendenziell höher als bei einem Great Western Trail?


    Eine Sonderstellung nehmen sicherlich abstrakte Spiele ein. Das GIPF Projekt hat wenig Material, kostet trotzdem nicht wenig.


    In der Grenzbetrachtung macht es natürlich Sinn ein Spiel mit möglichst wenig Materialkosten auf den Markt zu werfen. Geringeres Vorfinanzierungsrisiko und noch bessere Marge. Die Frage ist, ob man so ein Spiel für mehr als 15€ verkaufen kann.


    Wie sind die Meinungen, Erfahrungen hier?


    Zumindest haben mich die Epic Minis bei L.O.A.D. einiges gekostet. Da kann nur die relative Marge gestiegen sein.

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


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  • Glück auf wird von eggertspiele herausgegeben, Pegasus macht hier "nur" den Vertrieb.Welch eine gehaltvolle Aussage ... *gähn* ...

    Ich hatte als ich den Beitrag schrieb schon gedacht "Einen Fuffy, dass der Pegasusmann hier gleich Alarm schlägt?" ;)
    Nichts für ungut, ich kann dich verstehen und ja, wird von Eggertspiele herausgegeben. Euer Logo ist trotzdem unübersehbar auf der Schachtel mit angebracht und es ist einfach so, dass die nebeneinander stehenden Schachteln in meinem Regalfach mit dem geflügelten Pferdchen darauf (was sehr hübsch und ordentlich aussieht :] ) insgesamt sehr unterschiedlich starkes oder eben nicht so starkes Material beinhalten. Für mich als Konsumenten gilt daher wie bei Heidelbär Produkten auch (Die übrigens nicht immer sofort auf einem Blick auf den Schachteln zu erkennen sind) für Pegasusprodukte: Aufmachen, reinschauen, anfassen, ausprobieren. Das Pferdchen ist kein Garant dafür, dass ich Bombenmaterial kriege. Bevor du jetzt den Finger hebst: Es liegt einfach an eurer breit gefächterten Partnerschaft mit anderen Herausgebern, die einen machen es, die anderen nicht. Damit müssen wir vermutlich leben. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht war Pegasus` Offensive ja auch nicht dumm, ihr seid seit... ich weiß garnicht mehr welches Jahr es war... mit einem mal explosionsartig überall und in allen Sparten vertreten gewesen. Als Vertriebler weiß ich, dass Marktpräsenz ein äußerst wichtiges Mittel ist für den Unternehmenserfolg ist. Und ich bin sehr glücklich, dass ihr die Mage Wars Produktserie so vehement weiter auf Deutsch aufrecht erhaltet, das halte ich nicht für selbstverständlich. Cheers!

  • Hallo Christian,

    In der Grenzbetrachtung macht es natürlich Sinn ein Spiel mit möglichst wenig Materialkosten auf den Markt zu werfen. Geringeres Vorfinanzierungsrisiko und noch bessere Marge. Die Frage ist, ob man so ein Spiel für mehr als 15€ verkaufen kann.

    Nee - man macht es noch besser für 10€. Betrachtet man nur mal die ganze Entwicklung der BMM-Spiele (Bring mich mit) der letzten Jahre, dürfte es ein Erfolgskonzept sein. Aktuell will sich sogar alea von diesem Kuchen ein Stück abschneiden. Wirft man einen Blick z.B. in den Händlerkatalog von Kosmos sieht man auch, warum es so ist. Ein aufgewärmter Erfolgstitel erreicht gerne mal eine sechsstellige Auflagezahl und das bei einem geringen Entwicklungsaufwand. Bei Amigo ist die Veröffentlichung von großen Titeln fast komplett versiegt. Pegasus pflegt seit einigen Jahren auch ihre kleinen Reihen.
    Auch die Händler sind für die kleinen Titel dankbarer. Sie lassen sich mit einem geringeren Widerstand ganzjährig in die Hand des Kunden bringen. In meinem Umfeld habe ich einige Personen, die lieben einfach diese kleinen, schlanken Spiele, die auch in der Partie locker von der Hand gehen.
    Meiner Meinung nach wird mit den kleinen Titeln das bessere Geschäft gemacht. Und wenn man mal in Richtung Herrn Knizia blickt, vermute ich mal, teilt er diese Meinung.


    Liebe Grüße
    Nils

  • Ein bisschen einfache Mathematik zum Materialpreisthema.


    Nehmen wir an, der Fabrikabgabepreis, d.h. die Herstellungskosten inkl. Gewinn des Herstellers, beträgt X Euro. Zu diesem Preis kauft der Verlag das Spiel ein. Der Händlereinkaufspreis ist dann i. d. R. X*2, also 100% Aufschlag. Damit finanziert der Verlag seine Kosten (Entwicklung, Redaktion etc.) und seinen Gewinn. Der unverbindliche Verkaufspreis beim Händler draußen beträgt dann in der Regel X*2*2, also weitere 100% auf den Händlereinkaufspreis. Viele Händler, v.a. Online-Shops können auch gut mit einer geringeren Marge leben, daher ist der Straßenpreis oftmals niedriger.


    Der Materialpreis ist bei dieser ganzen Kalkulation nur ein Teil des Fabrikabgabepreises. Eine "relative Marge" ist keine sinnvolle Kalkulationsgrundlage und kein Verlag wird mehr Material in die Schachtel werfen, weil er dann mehr Marge erzielt.

  • ???


    Wenn ich aufgrund von 1€ mehr Material den VK überdurchschnittlich anheben kann, z.B. Faktor 120%, dann ist das schon eine Überlegung. Das müsste immer dann möglich sein, wenn die Leute (wie z.B. bei Miniaturenspielen) preisunsensibler werden.

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


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