Beiträge von Sankt Peter im Thema „Annual Preisdiskussion - hier: 2016“

    @Thygra


    Ich glaube es ging nicht um Interna oder eine konkrete Kalkulation. Sondern eine Art Schema einer Vollkosten- bzw. Teilkostenkalkulation. Also um die wesentlichen Determinanten der Herstellkosten und den Anteilen an den Gesamtkosten.


    Du könntest wahrscheinlich eh nur einen Ausschnitt liefern, da ja dann noch die folgenden 1-2 Stufen zum Endkunden fehlen.


    Außerdem geht eure Kalkulation erst beim Materialpreis los >> also der EK vom Produzenten. Da fehlt ja schon mal ein bisschen. Eventuell kauft ihr noch Logistik und Versand hinzu?


    Wie geht ihr mit dem Thema Stückzahl um? Muss die Kostendeckung bereits bei 50% Verkauf der Auflagenhöhe gegeben sein? Wie ist die Risikoverteilung zwischen den Beteiligten? Der Autor trägt eigentlich kein Risiko, da er nur am Erfolg beteiligt wird. Grafiker, Logistiker und Produzent bekommen vorher ihr Geld - erfolgsunabhängig. Lizenzkosten sind auch pro Stück zu bezahlen und wahrscheinlich up front eine feste fee? Was ist mit dem Spannungsfeld Verlag <-> Händler?

    @yzemaze


    Du meinst wie die Tipps der Kochprofis? Wareneinsatz darf nicht mehr als 30% (waren es 30?). Wenn das so ist, dann sind automatisch alle anderen Kosten gedeckt und es bleibt was übrig. Das fand ich da schon immer beeindruckend. Vor Allem ergeben sich lustige Rückrechnungen beim Essen außerhalb. Döner-Preis 2,50€ macht dann einen Wareneinsatz von 75 cent. Ist ja mal eklig.

    @Thygra


    Ich widerspreche mir nicht, sondern ich stelle Fragen. Zumindest war es so gedacht. Da ich in dem Spielebereich keine Ahnung bezüglich der Kalkulationen habe stocher ich ein bisschen im Nebel und versuche so an Infos zu kommen...


    Rohgewinn/ Marge. Definiert jeder Wirtschaftszweig für sich anders. Ich meine Umsatz abzgl. Material. Also den Rohgewinn/ Rohertrag. Deswegen war Marge "falsch".

    ???


    Wenn ich aufgrund von 1€ mehr Material den VK überdurchschnittlich anheben kann, z.B. Faktor 120%, dann ist das schon eine Überlegung. Das müsste immer dann möglich sein, wenn die Leute (wie z.B. bei Miniaturenspielen) preisunsensibler werden.

    Neuer Punkt...


    Der Materialpreisanteil am VK Preis des Spiels ist wahrscheinlich im Regelfall eher gering. Oder?


    Stocke ich als Verlag das Material eines Spiels deutlich auf, um einen höheren VK zu erzielen, so vergrößert sich auch die Marge. Also macht es aus Verlagssicht Sinn. Ähnlich wie auf eine größere Verpackungsgröße zu gehen, um einen Preis X zu rechtfertigen. D.h. Miniaturen für 10 Euro Produktionskosten rein und VK um X hoch.


    Passt dieser Gedankengang? Mal andere Dinge ausgeblendet (Auflagenhöhe, Vertriebsweg, ...).


    Also die relative Marge bei einem Der Kolonist ist tendenziell höher als bei einem Great Western Trail?


    Eine Sonderstellung nehmen sicherlich abstrakte Spiele ein. Das GIPF Projekt hat wenig Material, kostet trotzdem nicht wenig.


    In der Grenzbetrachtung macht es natürlich Sinn ein Spiel mit möglichst wenig Materialkosten auf den Markt zu werfen. Geringeres Vorfinanzierungsrisiko und noch bessere Marge. Die Frage ist, ob man so ein Spiel für mehr als 15€ verkaufen kann.


    Wie sind die Meinungen, Erfahrungen hier?


    Zumindest haben mich die Epic Minis bei L.O.A.D. einiges gekostet. Da kann nur die relative Marge gestiegen sein.

    Na ja, ich glaube viele wählen die Spiele immer mehr nach optischen Kriterien (Grafik, Schachteldesign, Miniaturen, ...) aus. Das bei diesen Spielen auch die Spieleregel oder gar das Spiel selber überdurchschnittlich sind halte ich für eine steile These.


    Klares Kontrastprogramm: CoSim mit Papierspielplan, ein paar Karten und unendlich vielen Billig-Pappcountern mit minimalistischer Grafik. Dazu zwei Plastik-China-Würfel. Da würden aber einige denken, dass das ein Prototyp ist. Vielleicht wären CoSim Spiele erfolgreicher, wenn man dort auch Miniaturen und grafisch hochgestylte Mounted Boards nehmen würde.


    Ich hoffe nur, dass nicht jedes 08/15 Spiel jetzt Deluxe Material bekommt und deswegen x Euro mehr kostet.

    Kann es sein, dass die Preise für Spiele dieses Jahr in Essen wieder anziehen werden?


    Rd. 80€ für Die Kolonisten habe ich irgendwo gesehen und auch sonst hatte ich bei meiner Essen Liste (Cry Havoc 70€, ...) das Gefühl, dass die großen Spiele teurer werden. Sind wir selber Schuld, weil die Verlage denken, dass es immer mehr Material (Miniaturen, ...) sein muss? Ist der Papierpreis wieder gestiegen? Kostet das Transportschiff mehr, damit auch die Reedereien aus der Krise kommen? Oder ist das ein Sankt Peter Problem, da er jetzt eine andere Art von Spielen auf dem Radar hat?