Lignum in der Spieleschmiede

  • Im Internet werden Probleme ja gerne mal aufgebauscht. Wenn einer jammert, dann weiß man ja nie, ob nur einer von tausend das Problem hat oder doch ein nennenswerter Prozentsatz der Kunden betroffen ist. Zur Einordnung der Spielertableau-Problematik: im Spieleschmiede-Forum berichten weit über ein Dutzend Kunden von dem Problem. Es sind nur rund 400 Backer. Frank Noack (Chef der Spiele-Offensive, Mutterunternehmen der Spieleschmiede) sagte im Forum selbst, dass das Problem wohl größer wäre und sie mit den Zusatzexemplaren, die sie (d.h. SO/SM) zur Mängelkompensation hätten, die fehlenden Teile eventuell nicht alle kurzfristig ersetzen könnten.


    Dazu kommen kommen ein paar andere Dinge: Projektupdates tendenziell unklar und teilweise widersprüchlich (Aufkleber-Problematik!), Exklusiv-Karten für Schmiede unpassend zu gleichartigen Karten des Grundspiels, deutscher Spielplan nur auf Rückseite (obwohl sicher 90% deutschsprachige Unterstützer, weil die Kerle mit ihrer englischen Regelübersetzung nicht fertig geworden sind während der Finanzierungsphase, trotz deutlich vorhandenem Interesse daran auf BGG). All das sind aber aus meiner Sicht Sachen, die alleine keine übergroße Aufregung rechtfertigen. Minuspunkte ja, das auf jeden Fall, aber daran macht man nicht seine Ablehnung eines Spiels fest. Beim nächsten Crowdfunding-Projekt des gleichen Machers einfach ein bisschen vorsichtiger sein, im Zweifelsfall nicht backen, und gut ist's.


    Trotzdem ist natürlich klar, dass eine solche Reihe weiterer Minuspunkte das Problem enorm verschärfen, wenn ein nennenswerter Anteil der Backer das gelieferte Spiel wegen der fehlender Spielertableaus schlicht nicht spielen kann. In so einer Situation sollte man als Crowdfunding-Macher sehr vorsichtig agieren, um die Backer nicht zusätzlich auf die Palme zu bringen. Doch was liest man dann im letzten Update? Einen Dank für das (nicht vorhandene!) Lob zum Spiel im Forum, viel Rechtfertigungsgeblubber und die Aufforderung, lieber Spielberichte in den Kommentaren zu posten. Äh ja. So macht man's NICHT. Hallo Mücke-Spiele, bitte aufwachen! Ich verstehe ja eure Sorgen als kleiner Verlag, da seid ihr bei den Produzenten nicht die Nummer 1 auf der Warteliste, aber Transparenz in den Projekt-Updates, respektvoller Umgang mit Backern oder offener Umgang mit eigenen Fehlern hat rein gar nichts mit großer oder kleiner Verlag zu tun. Ich bin etwas angesäuert...

  • Jupp, same here. Da wird dann doch tatsächlich gepostet man soll doch statt zu reklamieren, lieber Spielberichte posten? Ja lustig, ohne die 4 Spielertableaus wird das einen toller Bericht.

    Weißt du was? Wenn sich der Verlag nicht einsichtig zeigt (und das tut er derzeit ja eher nicht), dann schreib doch ne Rezi über das nicht spielbare Spiel! Und wenn dies mehrere Blogger machen, wird das schon ein entsprechendes Ergebnis bringen. Jeder verzeiht sicherlich Fehler, aber verar........muss man sich nun wirklich nicht lassen.

    Spielerischen Gruß tief aus dem Westen

  • Weißt du was? Wenn sich der Verlag nicht einsichtig zeigt (und das tut er derzeit ja eher nicht), dann schreib doch ne Rezi über das nicht spielbare Spiel! Und wenn dies mehrere Blogger machen, wird das schon ein entsprechendes Ergebnis bringen. Jeder verzeiht sicherlich Fehler, aber verar........muss man sich nun wirklich nicht lassen.


    Hallo @Fridulin67 : Der verlinkte Blog, ist der Blog meiner Freundin. Wenn dann schreibt also sie einen Beitrag dazu. Aber ich denke man sollte dem Verlag erst noch die Möglichkeit zum nachbessern geben. Wenn da aber in absehbarer Zeit nichts gescheites kommt...

  • Hallo @Fridulin67 : Der verlinkte Blog, ist der Blog meiner Freundin. Wenn dann schreibt also sie einen Beitrag dazu. Aber ich denke man sollte dem Verlag erst noch die Möglichkeit zum nachbessern geben. Wenn da aber in absehbarer Zeit nichts gescheites kommt...

    Oh, das wusste ich nicht. Ich mag aber sehr den Blog deiner Freundin! Viele Grüße an sie! Wir werden ja sehen, wie sich das Lignum-Projekt weiter entwickelt.

    Spielerischen Gruß tief aus dem Westen

  • Habe jetzt mal in den Kommentarbereich bei der Spieleschmiede reingelesen. Meine Güte. "Gewolltes Missverstehen" ist da bisweilen noch stark untertrieben, bei allem berechtigten Ärger. Schön, wenn man mal so richtig "druff" kann, oder?

  • Oh ja, das hat er wahrlich.


    Meine, in Essen gekaufte* , Ausgabe ist komplett, die beanstandeten Fehler sind verschmezrbar, nur Frage ich mich warum man die Schachtelgröße so gewählt hat.


    * @MetalPirate Daumen hoch hat zugeschlagen :)

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • nur Frage ich mich warum man die Schachtelgröße so gewählt hat.

    Kleinere Verlage meinen offensichtlich oft, sich in Sachen Schachtelgröße von den üblichen Formaten absetzen zu müssen. Würde mich auch interessieren warum. Noch interessanter fände ich allerdings, wieso Mücke-Spiele die Heraussortierbarkeit der Spieleschmiede-exklusiven Zusatzkarten nicht mit einem kleinen Symbol auf der Vorderseite erreicht, so wie das alle anderen Verlage tun, sondern dazu anderen Spielkartenkarton, andere Oberfläche und andere Eckenrundung verwendet. Laut Herrn Mücke war das nämlich volle Absicht, um eben die Heraussortierbarkeit der Zusatzkarten zu garantieren. Ah ja. Bei den Aufklebern will er von seinem eigenen Kommentar in einem früheren Update nichts mehr wissen und außerdem ist er ja ehrlich interessiert daran, wie die Schmiede das Spiel finden, die zu einen nicht zu vernachlässigenden Teil das Spiel nicht spielen können. Frank Noack schätzt, dass 15% der Unterstützer von den fehlenden Spielertableaus betroffen sind -- und der hat nun wirklich keinen Grund, diese Zahl zu hoch anzugeben.


    Das Krisenmanagement der Spieleschmiede (-> Frank Noack) ist im Rahmen ihrer Möglichkeiten bisher ganz okay. Ich halte (derzeit) nichts davon, jetzt auf dem "Spieleschmiede ist eh Mist"-Klischee herumzureiten, die können nicht viel dafür. Aber ob ich nochmal etwas von Mücke-Spiele unterstütze, werde ich mir sehr gut überlegen. Wer mir bei dem ganzen Theater etwas leid tut, ist übrigens der Autor Andreas Hümer. Ich glaube immer noch, dass er da ein wirklich gutes Erstlingswerk hingekriegt hat, das dieses unwürdige Theater nicht verdient hätte.

  • Kleinere Verlage meinen offensichtlich oft, sich in Sachen Schachtelgröße von den üblichen Formaten absetzen zu müssen. Würde mich auch interessieren warum.

    Meiner Meinung nach wäre es wesentlich vernünftiger gewesen die Grundfläche der Schachtel der Spielplangröße anzupassen. So wie es jetzt ist rumpelt es hin und her; möglicherweise ist das allerdings die Standardschachtelgröße von Mücke...


    Über die andere Punkte braucht man kaum zu diskutieren, das ist katastrophale Öffentlichkeitsarbeit von Mücke. Die Kartenqualität finde ich übrigens bei den normalen Karten auch schon grenzwertig; die Schmiedekarten habe ich ja zum Glück gar nicht ;)

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Das Krisenmanagement der Spieleschmiede (-> Frank Noack) ist im Rahmen ihrer Möglichkeiten bisher ganz okay. Ich halte (derzeit) nichts davon, jetzt auf dem "Spieleschmiede ist Mist"-Klischees herumzureiten, die können nicht viel dafür.

    100 % d´accord. Der SO ist in diesem Fall ncihts anzukreiden

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • So, jetzt geht's langsam in die richtige Richtung. Die Kuh muss ja irgendwie vom Eis. Nicht zuletzt auf den oft geäußerten Wunsch der Backer hin gibt's jetzt wenigstens mal die fehlenden Holzhof-Spielpläne als PDF zum Selbstausdrucken. Damit ist das Spiel zumindest mal spielbar, bis die richtige Lösung in Form der Nachlieferung kommt. Das Krisenmanagement der Spieleschmiede ist bei mir jetzt im Plus-Bereich. Die machen, was sie können, um die Situation zu retten. Über die Zusatzbelastung für ihren Kundenservice freuen die sich sicher auch nicht.


    Das Projektupdate vom 5.10. (kurz vor Essen), in dem die Lieferung auf nach Essen verschoben wurde ("Es sind praktisch nur Leute noch im Lager bzw. Kundenservice, die mit der Vorbereitung nicht genug involviert waren, um ohne genaue Einweisung den Versand vorzunehmen.") lese ich mittlerweile fast auch so, dass die Spieleschmiede die Notbremse ziehen musste, weil von Mücke-Spiele eine eher chaotische als geregelte Situation hinterlassen wurde. Soooo schwer kann es ja eigentlich nicht sein, klar zu erklären, welche Komponenten wie zusammengepackt werden müssen. Eigentlich...


    Was Mücke-Spiele selbst angeht... hmm... deren PR ist mit "unterirdisch" noch freundlich beschrieben. Die stehen nicht mal offen und ehrlich zu IHREM Fehler, dass bei JEDEM (!) gelieferten Spiel eine der vier Schuldschein-Karten leicht fehlerhaft ist. Es fehlt ein bisschen Text (Link). Definitiv nicht spielentscheidend und ohne das verlinkte Bild wäre es mir erstmal auch nicht aufgefallen. Wenn das alles wäre, was schief gelaufen ist, wäre es kaum mehr als eine Randnotiz. Aber das mit: "Es ist ein genereler Fehler, der im Proof untergegangen ist. Da die Spielbarkeit aber nicht beeinträchtigt ist, werden wir das nicht nachbessern." abzubügeln zu wollen, ist schon ziemlich schwach. IHR habt den Proof abgezeichnet, EURER Fehler, nicht der Fehler der Backer. Steht wenigstens dazu! Dazu die Aussage, dass die inkompatiblen exklusiven Zusatzkarten genau so beabsichtigt wären (häh?!) oder gar der Kommentar von Harald Mücke "Ich frage mich ehrlich, was hier abgeht. Warum wird meine Frage nach euren Eindrücken vom Spielen dermaßen verrissen? Habt ihr Spaß daran, euch aufzuregen? (Kop schüttel...)" -- also wirklich, da fehlen einem die Worte. Kopfschütteln bei mir. Mücke-Spiele: in Zukunft nein danke. Und ums nochmal zu betonen: der Autor Alexander Hümer (den ich zuvor mal fälschlich Andreas Hümer genannt habe) tut mir am meisten leid bei der Sache...

  • Schuldschein ist bei mir auch falsch. Wie bei allen.


    Ich habe im Übrigen nach nur einem Tag einen 2. Satz Aufkleber völlig unproblematisch von Mücke Spiele erhalten. Ich habe auch auch eine freundliche Mail geschickt und keine "Drohmail" wie wohl so manch anderer.

  • Schuldschein ist bei mir auch falsch. Wie bei allen.


    Ich habe im Übrigen nach nur einem Tag einen 2. Satz Aufkleber völlig unproblematisch von Mücke Spiele erhalten. Ich habe auch auch eine freundliche Mail geschickt und keine "Drohmail" wie wohl so manch anderer.

    Ebenfalls den zweiten Bogen heute aus dem Postkasten gefischt, nach gestriger! Mail an Mücke Spiele. Jetzt noch die Tableaus und ich bin erstmal zufrieden. Neuer Schuldschein dazu wäre perfekt ;)

  • Mein Exemplar ist noch im Versandlauf der Spieleoffensive und gehe mal davon aus, dass die SO auf Ersatz-/Ergänzungsmaterial wartet. Ich habe es allerdings auch nicht besonders eilig, ein (fehlerhaftes) Exemplar zu bekommen und von der Spiel in Essen habe ich auch noch Einiges, was gespielt werden will.

  • Mir scheint es ebenfalls, dass die Messeexemplare mehr oder weniger vollständig sind. Mein Exemplar jedenfalls ist Beanstandungsfrei (Glück gehabt)!


    Was mich jedoch wundert, dass bisher niemand etwas zum Artwork geschrieben hat. Uns lief es beim Auspacken erst mal heiß und kalt den Rücken runter 8|
    Das schaut aus, als ob sich da n Praktikant mal eben schnell mit Photoshop versucht hat. Brett, Tableaus und Karten haben absolutes Prototypenniveau. Klar, Geschmack ist subjektiv, aber in unseren Augen ist hier teilweise recht lieblos gearbeitet worden. Das kann man meiner Meinung nach heutzutage auch nicht mit der Kleinverlag-Argumentation entschuldigen. Wenn man sich mal so manch ein Kickstarter anschaut, fragt man sich da schon, ob bei Lignum Zeit und Kostenfaktor irgendwie durcheinander geraten ist. Wenn ich der Autor wäre, hätte ich irgendwie ein anderes Enddesign im Kopf gehabt. Natürlich macht es das Spiel selbst nicht unbedingt schlechter (gespielt haben wir es übrigens noch nicht), aber so richtig Bock drauf, haben wir grad nicht. Das Auge spielt bei uns am Tisch immer auch mit! Da gibbets jetzt erst mal ganz viel anderes Essen-Zeugs was unsere Gelüste graphisch erheblich mehr anspornt....

  • Das schaut aus, als ob sich da n Praktikant mal eben schnell mit Photoshop versucht hat. Brett, Tableaus und Karten haben absolutes Prototypenniveau. Klar, Geschmack ist subjektiv, aber in unseren Augen ist hier teilweise recht lieblos gearbeitet worden.

    Harter Tobak. Bei derartiger Kritik hielte ich Beispiele (Bilder!) durchaus für angebracht.

  • Moin!


    Hast Du denn auch Beispiele parat?


    Mücke Spiele glänzten aber auch bisher doch nicht unbedingt durch grafische Wunderwerke oder hab ich da irgendwas verpasst? Schließlich soll doch immer das Spiel selbst überzeugen (sagen ja zumindest so viele Leute immer, wenn es um Preise für Spiele und deren Materialwerte geht...).

  • Bis auf das Material kann ich das durchaus verstehen. Die Illustrationen sind eher "frühzeitlich" schick. Das Cover fand ich eigentlich noch sehr hübsch, aber was danach kommt, finde ich auch nicht gerade auffordernd. Aber, das ist ja eben subjektiv.


    Prototypenniveau ist aber zu hart. Viel zu hart.

  • Harter Tobak. Bei derartiger Kritik hielte ich Beispiele (Bilder!) durchaus für angebracht.

    Naja, findet sich eigentlich überall, wo das Spiel promoted wird oder auch auf dem Geek, war auch schon in der Crowdfundingphase sicherlich nichts, was man wegen des Artworks ge-äh-schmiedet hat. Sonderlich schön ist es tatsächlich nicht, ich kann die Kritik schon nachvollziehen.


    Bei mir war es fast mit das erste Spiel auf der Liste für Essen, ist dann zwischendurch (auch wegen der Gestaltung) wieder runtergeflogen. Wir haben dann die Chance gehabt, es zu spielen und nach knapp drei Runden hatte ich dann die Schachtel in der Hand. Es hat mich tatsächlich durch das Testspiel überzeugt und schlussendlich ist das die Hauptsache.


    Es ist keine Schönheit aber auch kein #LastTrainToWensleydale. <X

  • Das Bild des Spielplans bei der Schmiede-Kampagne bietet erste Eindrücke:

    Beim Spielplan wurde graphisch eine Menge falsch gemacht.
    Ich kann mir nicht recht vorstellen, daß der von einem Graphiker stammen könnte.


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Also um etwaige Missverständnisse vorzubeugen (war heute Morgen evtl zwischen Kaffee und Dusche etwas ungenau ausgedrückt), das MATERIAL selbst ist völlig ok!


    Meine Kritik zielt ausschließlich auf die grafische Umsetzung ab. Im Moment des Verfassens , dachte ich mit dem Hinweis auf Photoshop den entsprechenden Wink gegeben zu haben. Sorry dafür...


    Aber diesbezüglich bleibe ich dabei: ziemlich lieblos und tatsächlich auch sehr amateurhaft

  • Die Grafik ist nicht gerade herausragend schön, aber völlig okay. Bei einem Kleinverlagsspiel darf man keinen Menzel, Vohwinkel oder Lohausen erwarten. In der Realität sieht's dann auch ein bisschen grobschlächtiger/einfacher aus als auf dem niedrig ausgelösten Bild der Projektseite. Von daher kann ich auch eine gewisse Enttäuschung verstehen. Bei den Meister der Illustratorenzunft wäre die Grafik deutlich detailreicher. Aber wie gesagt: Ich finde nicht, dass die Grafik das Spiel nach unten zieht. Kein Pluspunkt, aber auch kein Minuspunkt.


    Außerdem habe ich den Eindruck, dass bei dem insgesamt nicht gerade vorbildlich abgewickelten Projekt jetzt alles herausgesucht wird, was irgendwie kritikwürdig ist. Damit tut man aber niemandem einen Gefallen. Jetzt müssen erstmal die groben Schnitzer ausgebügelt werden, d.h. Nachproduktion und Nachlieferung der fehlenden Spielertableaus, und da ist es wenig hilfreich, jetzt noch ein Dutzend weiterer Nebenkriegsschauplätze zu eröffnen. Das sage ich nicht, um Mücke-Spiele jetzt von weiterer Kritik frei zu halten (wer meine Posting weiter oben gelesen hat, weiß das), sondern schlicht und einfach, weil ein "die Grafik gefällt mir nicht" in der aktuellen Situation eine eher niedrige Priorität hat. Solange ich keine Spielertableaus habe, ist mir die Grafik erstmal ziemlich egal.


    Prototypenniveau ist aber zu hart. Viel zu hart.

    Volle Zustimmung dazu.

  • Die altdeutsche Fraktur-Schrift mit "Holzfällerei" in Verbindung ist schon ziemlich klischeehaft und das erste, was einem als Art Director in den Kopf schießt. Da muss man als Gestalter nicht gleich dem ersten Impuls folgen und der nahe liegendsten Idee folgen und denkt weiter in die Welt des Waldes. Der Zeichenstil in LIGNUM wirkt eckig, flach, ohne Tiefe. Die einzelnen Elemente auf dem Spielplan wirken zusammenhangs- und beziehungslos. Ich persönlich stehe sehr auf bunt und farbenfroh, aber die Art und Weise, wie hier mit Farben und inhaltlichen Elementen umgegangen wurde, wirkt fremd und störend, keinerlei harmonische Einbindung und wenig Gespür für Formen, Farbgebung und einen eigenen Stil. Einfach mal reingreifen in den HKS Farbfächer macht noch keine Lebensfreude. In der Gestaltung von LIGNUM wurde das Wort "hölzern" falsch verstanden.


    An dieser verunglückten Gestaltung (die besser ist als alles, was Mücke zuvor gemalt hat) erkennt man die Qualität, die ein Dennis Lohhausen oder Alexandre Roche mitbringen. Ersterer unglaublich spiel- und themenbezogen, der Zweite mit erkennbarer, individuell-stylischer Handschrift. Diese persönliche CI bringt auch Klemes Franz mit. Im Lande Mücke sieht man tatsächlich, dass kein Geld oder kein Bewusstsein da war für eine gehobene Art Direction. Wie gesagt: Gestaltung ist eine gleichwertige Komponente im Gesamtkunstwerk "Spiel", nicht umsonst existiert eine Wortverwandtschaft zwischen dem Wort "Spieldesign" und "Design". Mehr noch: wenn es Art Direction gelingt über die Kongruenz von Form und Inhalt hinauszugehen, entsteht eine neue zusätzliche Dimension. Als perfektes, geniales Beispiel steht für mich die AD von PI MAL PFLAUMEN anschaulich im Raum.

  • Sonderlich schön ist es tatsächlich nicht

    Jo, sehe ich auch so. Aber darum geht es nicht.


    Wenn man unterstellt, dass "sich da ein Praktikant mal eben schnell mit Photoshop versucht hat", das Material "absolutes Prototypenniveau" habe und teilweise "recht lieblos gearbeitet worden" sei, dann ist das nah dran an Schmähkritik und sollte imho auch mit entsprechenden Belegen unterfüttert werden. Daher ein Dank an @Elektro :)

  • Die Grafik ist nicht gerade herausragend schön, aber völlig okay. Bei einem Kleinverlagsspiel darf man keinen Menzel, Vohwinkel oder Lohausen erwarten. In der Realität sieht's dann auch ein bisschen grobschlächtiger/einfacher aus als auf dem niedrig ausgelösten Bild der Projektseite. Von daher kann ich auch eine gewisse Enttäuschung verstehen. Bei den Meister der Illustratorenzunft wäre die Grafik deutlich detailreicher. Aber wie gesagt: Ich finde nicht, dass die Grafik das Spiel nach unten zieht. Kein Pluspunkt, aber auch kein Minuspunkt.


    Außerdem habe ich den Eindruck, dass bei dem insgesamt nicht gerade vorbildlich abgewickelten Projekt jetzt alles herausgesucht wird, was irgendwie kritikwürdig ist. Damit tut man aber niemandem einen Gefallen. Jetzt müssen erstmal die groben Schnitzer ausgebügelt werden, d.h. Nachproduktion und Nachlieferung der fehlenden Spielertableaus, und da ist es wenig hilfreich, jetzt noch ein Dutzend weiterer Nebenkriegsschauplätze zu eröffnen. Das sage ich nicht, um Mücke-Spiele jetzt von weiterer Kritik frei zu halten (wer meine Posting weiter oben gelesen hat, weiß das), sondern schlicht und einfach, weil ein "die Grafik gefällt mir nicht" in der aktuellen Situation eine eher niedrige Priorität hat. Solange ich keine Spielertableaus habe, ist mir die Grafik erstmal ziemlich egal.

    Mir ist die Grafik erst mal nicht egal und ich bin dem Verlag auch keinen Gefallen schuldig! Warum auch? Ich habe das Spiel zum regulären Preis erstanden. Einen "Kriegsschauplatz" wollte ich tatsächlich aber auch nicht eröffnen, sondern schildere meine subjektive Meinung in einem allgemeinen Spieleforum (nicht im Mücke Verlagsforum).
    Wie gesagt, das Spiel selbst kann immer noch ziemlich gut sein. Ich baue sogar darauf. Gerne werde ich an anderer Stelle hierzu meine lobenden Worte verfassen. Also erst mal nix für ungut....

  • @Clickworxx: Hast du in deinem Exemplar Spielertableaus? Sonstiges Material (Stäbchen!) vollständig?


    Falls nein, dann verstehe ich nicht ganz, warum du die Grafik so hoch hängst. Das sind jenseits des rein funktionalen Aspekts Geschmacksfragen, über die man immer unterschiedlicher Meinung sein kann. Ohne spielbares Spiel hat man ganz andere Probleme und braucht sich über sowas (erstmal) nicht so aufregen.


    Falls ja, dann hast du als einer von wenigen das Spiel schon mal gespielt. Glückwunsch dazu. Weltweit seid ihr dann vermutlich keine 100 Leute. Die meisten, die derzeit über das Spiel reden wollen, tun dies aus anderen Gründen. Dann redet man aneinander vorbei und in Anbetracht der gravierenden Probleme mit nicht spielbaren Versionen ist jetzt vielleicht nicht der beste Zeitpunkt, um über Detailfragen wie eine allzu altertümlich-hölzern anmutende grafische Gestaltung zu diskutieren. Über sowas könnte man besser disktutieren, wenn erstmal alle Unterstützer ein vollständiges Exemplar des Spiels haben.