Preisgestaltung für meine Mini-Games

  • Hallo zusammen,

    da an anderer Stelle schon über Preisgestaltung diskutiert wurde und ich den Thread nicht weiter kapern möchte, hier ein eigener dezidierter zu meiner Fragestellung. Ich hoffe das geht klar.

    Ich entwickle im Moment Mini-Games (mein Erstlingsprojekt) die in die Hosentasche passen, daher würde mich mal ne Einschätzung interessieren, was ihr bereit wärt zu zahlen oder als einen fairen Preis erachtet.

    Umfang der Games: Bis zu 20 Karten...3-7 Würfel bzw. Token. Alles natürlich 120% Indie und aus dem Wohnzimmer. :)
    Die Verpackung ist eine feste und stabile, super-kompakte Cartridge-Plastikschachtel mit Klick-Verschluss.

    Hier ein Beispiel-Bild eines solchen Games:



    Was denkt ihr in welchem Rahmen wir uns preislich bewegen sollten? Freue mich über jeden Kommentar und jede Hilfestellung.

    Gruß,
    Euer Biber

  • Wenn es für dich rentabel sein sollte, dann wäre meine Kalkulation 1/3 bis 1/2 des Wareneinsatzes und Produktionszeit/Aufwand mehr als du an Kosten hast.


    Beispiel:


    Wareneinsatz 7 €, dann solltest 14€ - 21€ nehmen.

  • Ich glaube dir Frage geht eher in die Richtung, was man bereit wäre für so ein kleines Spiel zu zahlen und das ist ja durchaus ein hilfreiches Feedback. Wenn die Mehrheit z.B. nicht mehr als 5€ bereit wäre zu zahlen lohnt sich vermutlich der Aufwand nicht.

    Aus dem Bauch geschossen würde ich für so ein kleines Spielchen max. 13€ zahlen wollen.

  • Und dann ist da noch die Frage, wie "toll" dein Spiel ist. Es gibt ein Haufen Mini-Games für unter 10 €, die man aber nicht mehr wie 1-2 mal spielt. Und dann gibt es richtig schöne, die man immer und immer wieder auspackt. Da wäre ich dann auch bereit, mehr als die üblichen 10 € auszugeben.

  • Jamey Stegmaier hat mal gesagt, dass ein Spiel die 5x Produktionskosten kosten muss um alle Kosten zu decken.

    7x wenn man damit auch zukünftige Projekte finanzieren will...


    Nur mal so als Richtlinie, ohne jetzt nen Post abzusetzen à la "Bei dem Material isses mir nur X-Y wert."

    geekeriki.tv

    YouTube.com/geekeriki

  • Hey zusammen,

    danke für die vielen, schnellen Antworten. :) Vllt habe ich mich falsch ausgedrückt.
    Also mir geht es nicht um die betriebswirtschaftliche Kalkulation und wie die funktioniert... sondern eher um die Preisrange in die ihr so ein Game einordnen würdet. Bzw. was ihr für einen fairen und vertretbaren Preis haltet. Das ich am Ende so kalkulieren muss das ich was davon habe bzw. zumindest kostendeckend arbeite ist mir klar und bereits berechnet... ;)
    Der Preis und damit einhergehende Kaufbereitschaft vs. Marge immer eine Diskussion.

    Button Shy nimmt für ein ähnliches Konzept 12,95€ ... das finde ich einen guten Anhaltspunkt, wäre aber gespannt zu erfahren wie ihr das nach oben und unten einschätzt.

    LG
    Robin

  • Im etablierten Kleinschachtelbereich sind Button Shy und Oink Games für mich die Referenz, damit bewegst du dich in einem Rahmen von etwa 11-16€. Sprawlopolis hat für mich ein ausgezeichnetes Preisleistungsverhältnis, da steckt in wenigen Karten unheimlich viel drin und es ist nie langweilig. Aber auch wenn das Spiel nur einmalig auf den Tisch kommt, wie gestern Alice is Missing (Kaufpreis ca. 20€ - allerdings gehören neben den Karten auch der Soundtrack und die Ressourcen auf der Website zum geschaffenen Werk dazu), ist es mir das voll wert, wenn das Erlebnis dazu passt.


    Im Indiebereich spielen für mich noch weitere Faktoren hinein, z.B. ob ich den Autor gerne mit etwas mehr Geld fördere, weil ich mehr von ihm sehen möchte oder auch mit etwas weniger Geld, weil ich die Idee zwar unterstützenswert, aber die Umsetzung noch nicht so gelungen finde.

    Einmal editiert, zuletzt von Fluxit ()

  • Meine Einschätzung ist, dass es ggf. nicht die zielführendste Vorgehensweise ist, potentiellen Kunden noch vor der Beendigung des Projekts Einfluss auf die Preispolitik zu gewähren.


    1. Wie soll man einschätzen, was man ausgeben möchte, wenn man das Produkt nicht kennt?

    2. Was hält die Befragten vom "Lowballen" ab, um am Schluss ein erschwingliches Produkt zu bekommen?

    3. Inwiefern sind Unknownsler die Zielgruppe? Ist das repräsentativ?

    4. Egal mit welchen Zahlen hier jongliert wird, ein Kaufvertrag ist das nicht. Wenn ich hier 10€ in den Raum werfe, habe ich das Spiel noch lange nicht gekauft. Hilft dir das?


    Das soll keine grundsätzliche Kritik sein, sondern einfach Denkanstöße liefern. Ich würde vermutlich weniger emotional und stattdessen wirtschaftlich an die Sache herangehen.

    Hierfür werde ich zu 100% gebannt.

    Einmal editiert, zuletzt von Dr. K ()

  • Ich würde dafür 10€ bis 15€ bezahlen wollen. Wenn es mega gut ist, also Hype erzeugt wird und das Spiel ein paar witzige Gadget besitzt, vielleicht noch 19€. Da wäre dann aber eine absolute Schmerzgrenze erreicht.


    Oink Games z.B. sind mir oft zu teuer für einfach mal ausprobieren.

  • Ich denke so mit 10-15€ liegt man nicht schlecht. Qualität spielt denke eine große Rolle.

    Was mir wichtig wäre, um einen höheren Preis zu zahlen:

    - Qualität Material

    - Wiederspielwert / Spielspaß

    Jetzt mal ernsthaft, hat Greedo wirklich zuerst geschossen?

  • Bin in Gedanken mal meine Sammlung an kleinen Spielen durchgegangen. Button Shy Spiele enthalten doch typischerweise 18 Karten, sonst nix. Die sind mir die 13€ auf jeden Fall wert, habe einige davon.


    Wenn ich da jetzt noch Token oder Minis, sowie Würfel dazurechne... dann sind wir bei locker 15€+

  • 1. Wie soll man einschätzen, was man ausgeben möchte, wenn man das Produkt nicht kennt?

    2. Was hält die Befragten vom "Lowballen" ab, um am Schluss ein erschwingliches Produkt zu bekommen?

    3. Inwiefern sind Unknownsler die Zielgruppe? Ist das repräsentativ?

    4. Egal mit welchen Zahlen hier jongliert wird, ein Kaufvertrag ist das nicht. Wenn ich hier 10€ in den Raum werfe, habe ich das Spiel noch lange nicht gekauft. Hilft dir das?

    Ich glaube du misst der Sache hier ein bisschen viel Bedeutung zu... ;)
    Hier entscheidet niemand über den Preis meines Produktes und ob ich die Zielgruppe treffe weiss ich auch nicht. Kann mir als Wohnzimmer-Firma aber auch keine repräsentative Nielsen-Umfrage leisten...

    Dennoch tut es gut, in seinen eigenen Gedanken rund um die Thematik bestätigt zu werden und beispielsweise zu hören das man mit den Würfeln und Token vllt. sogar gewillt ist 1-2€ mehr zu zahlen als bei Button-Shy.... was exakt die Fragen sind die ich mir auch Stelle.



  • Man muss ja nicht immer alles so kompliziert machen.

    Es geht hier nicht um eine Vorbestellung sondern darum ein Gefühl dafür zu entwickeln, wass die Leute bereit wären für ein solch kleines Spiel auszugeben. Und da er davon spricht es selber in Heimarbeit zu "produzieren" ist dass hier vermutlich erstmal kein so schlechter Ort, weil die Freakkspieler hier vermutlich offener für sowas sind und hier vermutlich auch die Info verteilt werden würde.

  • Da es für dich ein Hobby-Projekt ist, kannst du ganz andere Kalkulationen aufmachen wie große Spieleverlage, die nicht nur was die Produktion und den Vertrieb angeht kostendeckend arbeiten müssen, sondern auch noch die Löhne ihrer Mitarbeiter bezahlen.


    Sieh zu, dass dein Produkt ordentlich aussieht und deine Spiele richtig gut sind. Du musst potentielle Käufer davon überzeugen, ein sehr gutes Spiel zu bekommen. Wenn das Produkt selbst nichts ist, ist es eigentlich egal, was es kostet. Als Hobby-Projekt musst du gegen Vorurteile wie "nette Idee, aber nicht richtig ausgereift" ankämpfen, insbesondere da du vermutlich keinen Redakteur hast, du deine Spiele zunächst auf Herz und Nieren überprüft und falls sie gut sind, noch zu Ende schleift.

    Fabian Zimmermann - Autor von Tiefe Taschen / GoodCritters

  • Es ist so geil. Da fragt jemand, sagt mir mal aus dem Bauch eure Preisvorstellung, weil das dem User nützt, er einen Gedanken hat oder warum auch immer. Und dann erklärt jeder zweite Post, wie die Sache eigentlich laufen müsste und jeder spielt Bundes-Brettspieltrainer.

  • Was denkt ihr in welchem Rahmen wir uns preislich bewegen sollten?

    Auf jeden Fall solltet ihr unter 10 Euro bleiben, z.B. 9,87

    Kartenspiele wie die genannte ButtonShy-Reihe sind zwar klein und handlich, fallen für mich aber bereits in eine andere, etwas größere Kategorie. Als „echte“ Minispiele sehe ich bspw. Gold oder Piazza von Game Factory. Die kosten aktuell ca. 6 Euro, haben trotzdem ordentlich Material und komnen noch dazu chick und robust in der Blechdose daher.

  • Mir kommen da auch die Oink-Games in den Sinn.

    Listenpreis 20 Euro, mein Gefuehl: Spinnen die?

    Real 15 Euro, mein Gefuehl: Aua, fuer so eine kleine Schachtel.

    Vorstellung: 8 Euro.


    Realistisch betrachtet duerften 8 Euro nicht moeglich sein und bei 15 Euro habe ich schon ein paar davon gekauft. Also scheint mir das gut zu passen, wenn das Spiel auch gut ist.

  • Man bewegt sich da irgendwo zwischen Button Shy, Oink Games und Obsthain etc. von BGC. Also zwischen 12 und 20 Euro. Obsthain hat 18 Karten, 15 Würfel und zwei Marker, und liegt an der oberen Grenze der Spanne. Button Shy hat nur Karten und liegt an der unteren Grenze. Bei Oink kommt es drauf an, aber diese Preise kannst du nur machen, wenn du günstig und/oder in großen Mengen produzierst.

    Was würde ich für ein Mini Game ausgeben? Das kommt drauf an, wie sehr mich die Idee anmacht. Aber ich würde das auch in dem Bereich verorten, wobei es mir weniger um den konkreten Inhalt geht...

    Wer Smilies nutzt, um Ironie zu verdeutlichen, nimmt Anderen den Spaß, sich zu irren.

    Über den Narr wird nur so lange gelacht, bis man selbst Ziel seiner Zunge wird!

    :jester:

  • Also wenn ich das so im Laden sehen würde, dann würde ich einen Preis zwischen 8 und 13e erwarten. Da ich das Spiel auf dem Bild optisch cool finde, würde ich es unter 10e vermutlich blind mitnehmen. Und mich bei allem drüber erstmal kurz online informieren.

  • Ganz einfach. Du gewinnst Uwe Rosenberg als Co-Autor, der mit auf der Schachtel steht und Du musst gar nichts mehr kalkulieren und nimmst einfach 29€. Was die Käufer dann auch wegen des kleinen Unterschieds wirklich bezahlen.

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • wenn das von der Größe so eine Gameboy-Urgestein-große Cartridge ist, würde ich spontan maximal nen 10er ausgeben. wie groß ist das denn? ich bin da simpel gestrickt: für mich coole Optik und so Amigo-Größe bin ich bei max. €15


    ein "pocket pick" hört sich für mich nach nem schnellen 5er an

    Einmal editiert, zuletzt von chris1982 ()

  • Quatschpreise

    Moooment, bist du meinem Link gefolgt? Der vermeintlich quatschige Preis war symbolisch („987“) gemeint, für ein kleines Spiel zum kleinen Preis aber mit mächtig Dampf unter der Haube. BroooOOM … Klappern gehört seit jeher zum Handwerk! 8-))

  • Quatschpreise

    Moooment, bist du meinem Link gefolgt? Der vermeintlich quatschige Preis war symbolisch („987“) gemeint, für ein kleines Spiel zum kleinen Preis aber mit mächtig Dampf unter der Haube. BroooOOM … Klappern gehört seit jeher zum Handwerk! 8-))

    Ja, bin ich, aber ich habe es nicht verstanden ...

    Mein Tipp: Wer im Internet verstanden werden möchte, sollte man nicht mit Symbolen und Metaphern sprechen :/

    Fabian Zimmermann - Autor von Tiefe Taschen / GoodCritters

  • Wer im Internet verstanden werden möchte, sollte man nicht mit Symbolen und Metaphern sprechen

    Der Symbolgehalt offenbart sich nicht von selbst und war beispielhaft gemeint. Darum hab ich die knappe Erklärung ja auch nachgeschoben. Aber gerne führe ich das zur Inspiration Gedachte noch ein bisschen weiter aus. ;)


    Wenn der Verkaufspreis – in der Kommunikation mit dem interessierten Verbraucher – eine gleichwie symbolische Rolle spielen soll, dann gehört die Visualisierung und der Kontext, sprich eine Headline und/oder ein Slogan, Anleser, etwas Copytext, eine Abbildung des Spiels (etc.) – kurzum ein entsprechendes Ambiente unbedingt dazu. Des Weiteren müsste (in diesem Fall) Beaverlicious zunächst mal (für sich) entscheiden, ob der Porsche Boxster (Typ 987) überhaupt zur Visualisierung (seines Spiels) eine geeignete Metapher ist – analog zu der von ihm hier vorgestellten Box. Um in einer Werbeanzeige bzw. einem Flyer dann die inneren Werte seines Spiels kräftig „klappern“ zu lassen und anschaulich zeigen zu können, dass sein Spiel eben der Boxster unter den Mini-Spielen ist.


    Natürlich sind solche Überlegungen ganz nett, aber letztlich irrelevant, weil der Preis zum Produkt passen sollte. Wenn ein höherer Preis (über 10 Euro) ebenso auf Akzeptanz stößt, prima!

    2 Mal editiert, zuletzt von Gead () aus folgendem Grund: Sorry, meine Polemik war hier fehl am Platz, den Passus über Marktanalyse, Werbeagenturen etc. hab ich darum gelöscht

  • Um mal wieder auf die eigentliche Frage einzugehen, ich wäre bei 10 - 20€ und ja, ein "Indie" kann mehr verlangen als die Großen.

    Wieviel Liebe z.B. bei UltarQuest reingeflossen ist, unglaublich und da habe ich dann jeden Kram gekauft, auch, um die tolle Arbeit zu würdigen.

  • Beaverlicious Ich verfolge deine Sachen gerne, weil mir die Idee und vor allem die grafische Aufarbeitung sehr gefallen - um das an der Stelle auch einfach mal zu erwähnen ;)

    Bei dem Teil hier wären 19€ meine obere Schmerzgrenze um ehrlich zu sein. 12-15€ wären natürlich noch besser.
    Da ist der "kleine Leute" Bonus persönlich schon mit eingerechnet.

    Schon irgendwie eine undankbare Branche in der wir hier unterwegs sind. Die Idee & den Entwicklungsaufwand bezahlt dir wie immer niemand. Es geht rein um den "empfundenen" Materialwert / Größe (leider) ^^

  • Beaverlicious Ich verfolge deine Sachen gerne, weil mir die Idee und vor allem die grafische Aufarbeitung sehr gefallen - um das an der Stelle auch einfach mal zu erwähnen ;)


    Ohhh vielen Dank für die netten Worte!
    Das ehrt mich... wird allerdings auch so langsam Zeit das mal was den Weg ins Regal findet... 8o

    Um das Ganze vllt. mal aufzulösen... ich habe mit einem Preis von 12,95 bzw. 13€ kalkuliert und sollte damit gut hinkommen. Scheine damit auch gut im Rahmen zu sein wie mir scheint... :S

  • 10 €, allerdings ist das schon lange nicht nur eine Preis-, sondern auch eine Platzfrage bei mir.

    Wahlos irgendwelche Spiele die nur "geht so" sind kaufe ich nicht mehr.

    Selbst gute Spiele kaufe ich nicht. Es muss sehr gut sein, originell und auf Dauer einen hohen Wiederspielreiz haben.

    So ein kleines Spiel zu entwickeln ist in der Tat sehr herausfordernd.

  • Ich nehme mal die Button Shy Spiele als Richtschnur.

    In denen sind meist nur 25 Karten drinnen und für ca. €10-12 nehme ich die ohne viel nachzudenken mit, sofern mich das Konzept anspricht.

    Bei einem Preis darüber kommt es für mich dann auch auf das Spielmaterial an.

  • Da musst du aber schon Glück haben, um die Oink-Games für 15€ zu bekommen.

  • Ich nehme mal die Button Shy Spiele als Richtschnur.

    In denen sind meist nur 25 Karten drinnen und für ca. €10-12 nehme ich die ohne viel nachzudenken mit, sofern mich das Konzept anspricht.

    Bei einem Preis darüber kommt es für mich dann auch auf das Spielmaterial an.

    In der Region wäre ich auch dabei - €10-€15; Gerade mit Token oder Würfeln dabei gerne am oberen Ende hiervon.

    Letting your mind play is the best way to solve problems. (Bill Watterson)

    Bin auch immer mal in der FAIRPLAY zu lesen.

  • Versand würde ich halt schon dazuzählen...

    Och noe, nicht schon wieder eine Diskussion um des Kaisers Bart. Versand muss ich doch fuer Bibers Spiel dann genauso viel oder wenig einkalkulieren. Gib doch einfach deinen Preisvorschlag ab und gut ist.