Strategien analysieren und durchrechnen – macht das Spaß? Wenn ja, wo hört der Spaß auf? Let's find out!

  • Aufgrund der kürzlichen Diskussionen in den Threads zu Arche Nova und Mischwald mache ich mal ein neues Thema auf mit der Frage: wie kalkuliert geht ihr an Strategien ran? In beiden Threads melden sich ja manche User, die für einzelne Karten knallharte Kosten/Nutzen-Analysen anstreben: wieviele Siegpunkte macht diese Karte im Schnitt und bei welchen Kosten? Gerade bei den beiden genannten Spielen, die sich ja in ihrem großen Kartenpool gleichen, führt das dazu, dass einzelne Karten als besser oder schlechter bewertet werden. Das mag im Mittel und über viele Partien stimmen, aber man merkt anhand der Reaktionen anderer User auch, dass viele die Situationsabhängigkeit und/oder ein Glückselement betonen, das sich im Idealfall auszahlen kann. malzspiele hat dann obendrein noch die Frage aufgeworfen, inwiefern das Entdecken dieser Wertigkeiten und mehr oder weniger Erfolg versprechender Strategien eigentlich Teil des Spaßes ist oder ob es eher das Handwerk ist. Der gelöschte User als Gegenpol scheint z.B. bewusst gute Spieler zu studieren, um Strategien außerhalb des eigentlichen Selbstspielens zu identifizieren, und hat auch immer den expliziten Austausch darüber gesucht. Wie handhabt ihr das?


    Ich persönlich bin als Bauchspieler nicht derjenige, der ein Spiel kalt durchkalkuliert – weder in meinem eigenen Zug während dem Spiel noch in einer Auseinandersetzung mit dem Spiel im Vorfeld oder Nachgang. Klar, bei wiederholtem Spielen fängt man an tiefer über das Spielsystem nachzudenken und auch hier im Forum findet ein Austausch über Strategien aus. Aber das ist bei mir etwas, was von selbst und durch Ausprobieren im Spiel entsteht. Gleichzeitig will ich mich von einem Spiel auch begeistern lassen und das Thema (auch bei einem Euro) spüren – ich will bei Arche Nova auch mal eine Karte spielen, weil ich das Tier darauf gerne mag, oder bei Mischwald eine Strategie ausprobieren nur weil ich sie vorher noch nicht gespielt habe. Ich merke z.B. auf BGA, dass ich damit irgendwann an ein ELO-Limit komme – eben weil ich nicht optimal auf den Sieg spiele. Aber das würde für mich dann auch irgendwann den Punkt erreichen, an dem mir das Spiel keinen Spaß mehr macht. Ich möchte einem Spiel ja spielerisch begegnen und ich freue mich, wenn mir das Spiel Optionen gibt es heute mal anders zu probieren. Die Frage nach dem Balancing und ob es bestimmte Strategien gibt, die zu stark sind, beantworte ich daher vielleicht auch anders als andere: mir reicht es, wenn ich in einem Spiel mit verschiedenen Strategien gewinnen kann. Wenn es dabei bestimmte Wege gibt, die mit höherer Wahrscheinlichkeit zum Sieg führen, ist das für mich in Ordnung solange diese Wahrscheinlichkeit nicht sehr viel höher liegt als bei anderen Wegen. Und es ist für mich dabei total ok mit einer "Mal schauen ob das klappt"-Haltung in eine Strategie zu gehen – wahrscheinlich klappt es nicht, aber wenn dann freut mich das umso mehr als wenn ich das hundertste Mal auf maximale Effizienz gespielt habe. (Ich habe kürzlich auf BGA mal mit einer Fledermaus-Strategie gegen einen 350 ELO Gegner in Mischwald gewonnen!)

  • Bei mir ist Anstreben und Spielverhalten im Widerspruch. Zwar möchte ich möglichst gut spielen, spiele auf gezielt "auf Sieg", und würde, um das Beispiel mal aufzugreifen, nie eine Karte spielen, nur weil sie mir gefällt, wenn ich weiß, dass sie in der gegebenen Situation suboptimal oder sogar negativ wäre. Allerdings macht es mir keinerlei Spaß, das Spiel durchzurechnen und alles genauestens zu planen - vielmehr spiele ich die ersten zwei Drittel jeder Partie mit einer Mischung aus "mal grob überschlagen - ich denke, das könnte sinnvoll sein" und vollkommen aus dem Bauch heraus, was sich vernünftig und zielführend "anfühlt". Im letzten Drittel wird dann schon konkreter geplant und kalkuliert, und die letzten zwei oder drei Züge wird dann auch häufig konkret durchgerechnet, was die bestmöglichen Züge sind.

    Dass das natürlich nicht unbedingt die "Strategie" ist, die mich häufig gewinnen lässt (das Gegenteil ist eher der Fall), ist mir bewusst. Aber das macht mir nichts aus.

    Wer Smilies nutzt, um Ironie zu verdeutlichen, nimmt Anderen den Spaß, sich zu irren.

    Über den Narr wird nur so lange gelacht, bis man selbst Ziel seiner Zunge wird!

    :jester:

  • Ist ja nicht nur eine Fragen des Wollens/ des Spaßes an der Sache.
    Die Kosten-Nutzen-Rechnung die manche Spieler*innen betreiben, kann ich selbst überhaupt nicht in dieser Tiefe machen. Ist wie beim Schach, man kann nur N Züge druchkalkulieren, und andere Menschen sind da einfach deutlich fitter.

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    Einmal editiert, zuletzt von elkselk ()

  • Der gelöschte User als Gegenpol scheint z.B. bewusst gute Spieler zu studieren, um Strategien außerhalb des eigentlichen Selbstspielens zu identifizieren, und hat auch immer den expliziten Austausch darüber gesucht. Wie handhabt ihr das?

    Ziemlich exakt so wie ylathor, da ich ebenfalls ein kompetetiver Spieler bin. Wenn mich ein Spiel fasziniert, sauge ich (über Jahre!) verdammt viel dazu auf und bin bemüht, es möglichst oft zu spielen. Mir geht es dabei eindeutig nicht [wie z. B. malzspiele ] ums selbstständige Entdecken der letzten Feinheiten, sondern deutlich mehr um die Umsetzung von Erfolg versprechenden Theorien und das Streben nach möglichst vielen „perfekten“ Zügen in Folge. Wenn man so will, wäre für mich der heilige Gral ein perfektes, objektiv fehlerfreies Spiel. [Ja, da ist ziemlich viel Definitions- und Ansichtssache dabei.]

    In Sachen Arche Nova heißt das z. B., dass ich die entsprechenden Videos von Sam und JD [d. h. Karten-Analysen, Partie-reviews etc.] wenigstens geskimmt, oft aber auch komplett angesehen, hier und bei BGG entsprechende Diskussionen verfolgt und mich auch vereinzelt bei BGA durch Partien von anderen Top-Spielern geklickt habe. Das so angesammelte theoretische Wissen umzusetzen, ist dennoch auch nach 800+ Partien in jeder weiteren eine neue und im Regelfall interessante Herausforderung.

    Bei anderen Spielen wie z. B. (damals) Burgen von Burgund gab es wenig bis gar nichts an Infos, so dass ich mich selbst an eine wenigstens grobe Analyse begeben habe. In den Folgejahren hat dann PistolStar deutlich mehr interessantes zu dem Spiel herausgefunden und geschrieben, was ich widerum liebend gern studiert habe – nur die Motivation, das alles auch mal umzusetzen, konnte ich bisher nicht mehr finden.

  • Ich rechne Spiele auch nicht durch, sondern bin eher "Bauchspieler" und fahre damit in meiner Gruppe bei den meisten Spielen oft irgendwo zwischen Mittelfeld und Spitze mit. Ich bilde mir ein, aus dem Bauch zu spielen macht mehr Spaß, kann das aber natürlich nicht beweisen weil mir der Vergleich fehlt.


    Ich finde solche Diskussionen wie "Karte X ist besser als Karte Y" ermüdend, weil solche Pauschalaussagen in einem Spiel mit so vielen Variablen vielleicht eine geringe statistische Relevanz haben, aber keinerlei Relevanz auf eine spezifische Spielsituation. In meinen Augen führen solche rein mathematischen Durchrechnereien zu viel Bla-bla aber sonst nichts. Zumindest nicht wenn man auf "casual" Niveau spielen will und nicht auf BGA oder bei Meisterschaften Spitzenplätze anstrebt.

  • Lustig wird dieser Gedankengang ja erst so richtig, wenn vermeintlich toll durchgerechnete Strategien einem Bauchspieler zum Opfer fallen, der "irrational" Dinge macht, die nicht eingeplant waren. ;)

  • Ich selbst bin interessiert an den mathematischen / Durchrechen-Ansätzen der Topspieler, wie z.B. einzelnen Karten "Punktwerte" zuzweisen, bin dann aber zu faul/nicht ehrgeizig genug/habe zu viele andere Interessen, um es auch umzusetzen, außer in seltenen Ausnahmefällen oder in Phasen, wenn ich ein bestimmtes Spiel dann doch einfach häufiger spiele.

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  • Lustig wird dieser Gedankengang ja erst so richtig, wenn vermeintlich toll durchgerechnete Strategien einem Bauchspieler zum Opfer fallen, der "irrational" Dinge macht, die nicht eingeplant waren. ;)

    Die Mitspielenden verstehen, sehen auf welche Bereiche des Spieles sie emotional anspringen und entsprechend zu reagieren ist bei vielen Spielen halt auch sehr wichtig.

    Wenn ich z.B. sehe, dass es einer Person absolut keinen Spaß macht Punkte zu verlieren/vom Spiel bestraft zu werden und die Person steht bei #Darwin'sJourney mit ihrem Schiff noch zu weit hinten um den Punkteverlust zu vermeiden, dann ist es Teil des spielerischen Könnens vorauszusehen welcher Zug da in dieser Runde von ihm noch kommen wird.

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  • Lustig wird dieser Gedankengang ja erst so richtig, wenn vermeintlich toll durchgerechnete Strategien einem Bauchspieler zum Opfer fallen, der "irrational" Dinge macht, die nicht eingeplant waren. ;)

    Die Mitspielenden verstehen, sehen auf welche Bereiche des Spieles sie emotional anspringen und entsprechend zu reagieren ist bei vielen Spielen halt auch sehr wichtig.

    Wenn ich z.B. sehe, dass es einer Person absolut keinen Spaß macht Punkte zu verlieren/vom Spiel bestraft zu werden und die Person steht bei #Darwin'sJourney mit ihrem Schiff noch zu weit hinten um den Punkteverlust zu vermeiden, dann ist es Teil des spielerischen Könnens vorauszusehen welcher Zug da in dieser Runde von ihm noch kommen wird.

    Klar. Und meiner Meinung nach gehört (je nach Spiel und Interaktionsgrad) auch immer ein Plan B/C dazu, bzw. auf Spielsituationen reagieren können.


    Deshalb schrieb ich den Beitrag ja auch.


    Aber auch dein Beispiel kann halt dadurch failen, dass der Spieler es aus irgendwelchen Gründen/Gedanken plötzlich doch anders macht.


    Spielende übersehen ja auch gerne mal, was für sie eigentlich besser wäre und machen dann was anderes, was dann eben Pläne durchkreuzt, wenn jemand anders eigentlich mit einem Optimalzug des anderen geplant hat ...


    ... oder man opfert den vermeintlichen optimalen Zug, um dem durchplanenden Spieler die Tour zu vermasseln. Das geht ja auch. ;)

  • Wenn mich ein Spiel entsprechend fesselt (siehe auch yzemaze ) dann mache ich mir Gedanken darüber und kann dann auch bei derartigen Diskussionen entsprechend meinen Senf dazu geben. Für derartige Kartenwertigkeiten bekommt man im Laufe der Spiel mit der Zeit ein Gefühl wie die Kartenkosten einzuordnen sind. Ich lese solche Einschätzungen sehr gerne auch wenn ich im Spiel nicht unbedingt immer im Sinne dessen handle. Wenn ich mit den beiden großen Katzen beenden möchte dann mache ich das auch wenn es möglich ist :) (auch wenn ich weiter oben die Pachydermen verteidigt habe ^^ ...)

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Beisst sich Spielspass , etwas erleben wollen und ggf. auch vom Spiel oder Spielverlauf verführen und überraschen lassen nicht mit der ständigen langen eigenen Masturbationphantasien von eiskalt durchgerechneten Hochleistungsspielern ?

    Vermute es kommt darauf an ob in welcher Gruppenkonstellation man sich trifft,

    Also ob in Homogenen oder Hetrogenen Gruppen vom Niveau und Erfahrung des Spieles gespielt wird , ähnlich wie in den Gewichtsklassen beim Boxen, könnte dann wohl alle wieder den gleichen Spaß aber auf normal anderer Art empfinden vermute ich mal , oder ?

  • ... oder man opfert den vermeintlichen optimalen Zug, um dem durchplanenden Spieler die Tour zu vermasseln. Das geht ja auch. ;)

    Kann ja auch durchaus sinnvoll sein. Ich könnte mich jetzt stundenlang über Entanglement und Boat-Float-Meta in spielen wie Twilight Imperium oder Cthulhu Wars unterhalten - aber ich glaube in diesem Thread geht es ja eigentlich eher um Euros ;)

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  • Ein Spiel ist für mich eine Entdeckungsreise. Ich gehe unvoreingenommen an ein Spiel, mache mir Gedanken über Sinn, oder Unsinn meines Zuges ohne es komplett in der Tiefe zu analysieren und probiere intuitiv verschiedene Situationen aus um ein Gefühl für das Spiel und Extremstrategien zu entwickeln.
    Mit der Zeit lasse ich mich gerne auf Diskussionen ein, analysiere die Wertigkeit der Aktionen und Ressourcen und versuche zu optimieren.
    Dabei verlasse ich mich aber nicht nur auf bekannte Taktiken, die ich irgendwo aufgeschnappt habe, sondern strebe auch selbst etwas eigenständig zu entwickeln um meine Gegner zu überraschen, womöglich die Gegner zu zwingen sich auf ein Spiel einzulassen, was nicht ihrem "Standardspiel" entspricht.

    In meinen Spielgruppen habe ich mit Leuten zu tun, die im Bezug auf Mathematik nicht in Ohnmacht fallen (das essen sie zum Frühstück ;)) und nicht unter Analysis-Paralysis leiden. Der "spielerische Datensatz" wird extrem schnell erfasst und durchkalkuliert. Es ist wirklich eine Herausforderung gegen jeden dieser Gegner zu bestehen.
    Mit meiner "semiintuitiven" Spielweise falle ich da ein bisschen aus dem Rahmen und bin dadurch durchaus ein kleiner Zufallsfaktor, der die Dynamik des Spiels beeinflusst. Vermutlich deswegen mag ich Spiele, die dynamisch sind und weniger statisch. Wo Bewegung auf dem Spielplan, Änderungen in Aktionen und Wertigkeiten immer wieder eine Anpassung an die aktuelle Spielsituation erfordern, da bin ich zu Hause. Wo es nicht reicht eine Taktik zu erlernen, die gut funktioniert, sondern wo das Spielverständnis und daraus resultierenden Rückschlüsse entscheidend sind.

    Trotzdem bin ich in erster Linie daran interessiert das Spiel vollumfänglich zu verstehen, in der Tiefe durchzuschauen, meine Züge zu optimieren und bin extrem an Taktik und Strategiediskussionen interessiert.
    Neuerdings versuchte ich eine Diskussion über die Klassen beim Frosthaven zu entfachen, was mir leider nicht sonderlich gut gelungen ist. Für die meisten ist es ein Dungeon Crawler, aber ich sehe da auch ein Deckbuilding Spiel mit großer Tendenz zu effizienten Combos. Glücklicherweise bin ich über ein Dokument das auf ca. 100 (! Ja, viele Bilder dabei, aber 100... !!! ) Seiten eine Klasse beschreibt. Da habe ich auch die Bestätigung für meinen initialen Gedankengang gefunden und auch weitere interessante Erkentnisse gesammelt.

    Ich tausche mich eben gerne darüber aus, ohne das Monopol auf die einzig wahre Meinung für mich zu beanspruchen. Obwohl ich durchaus beharrlich meine Meinung vertreten kann bis mich jemand mit stichhaltigen Argumenten überzeugen kann, dass ich falsch liege... Der wichtiger Punkt hierbei: die Person muss mich überzeugen und nicht sich selbst 8o . Das wird glaube ich oft vergessen und man kommuniziert entweder zu knapp, oder geht womöglich von falschen Voraussetzungen aus, was logischerweise zu falschen, oder nicht korrekten Schlussfolgerungen führen kann. Dadurch entsteht ganz klar eine Kommunikationsbarierre, weil man mit unterschiedlichen Annahmen nicht den passenden Konsens finden kann. Das passiert beim geschrieben Wort eben schneller als in einer realen Diskussion.

  • Wie handhabt ihr das?

    Zwei meiner Lieblingsspiele sind Arche Nova und Barrage. Arche Nova habe ich in 2023 immerhin mal auf BGA allein gespielt, Barrage in 2023 gar nicht.


    Daher nein: Mich interessieren extrem tiefgehende Strategiediskussionen nicht, weil ich nicht mitreden könnte und auch nichts daraus mitnehmen kann. Bis das Spiel ein Jahr später wieder auf den Tisch kommt, hab ich eh alles vergessen.


    Daneben habe ich festgestellt, dass mir solche Strategiediskussionen ein Spiel eher verleiden. Wenn es tatsächlich irgendeine Strategie gibt, mit der man z.B. in 80% der Fälle gewinnt und man die teilweise nur stupide runterspielt, dann will ich davon zum einen nichts wissen, weil ich es dann weiß, und zum anderen mit niemanden auf die Art spielen, weil es mir dann keinen Spaß mehr macht. (Ist mir so bei Tzolk'in mal passiert. War keine schöne Partie.)


    Gruß Dee

  • [...]

    Vermute es kommt darauf an ob in welcher Gruppenkonstellation man sich trifft,

    Also ob in Homogenen oder Hetrogenen Gruppen vom Niveau und Erfahrung des Spieles gespielt wird , ähnlich wie in den Gewichtsklassen beim Boxen, könnte dann wohl alle wieder den gleichen Spaß aber auf normal anderer Art empfinden vermute ich mal , oder ?

    Klaus_Knechtskern hat hier absolut recht, aber der zitierter Teil war gut imho.

  • Ich vermeide es (so gut es geht , manche Dinge bekommt man doch mit) bekannte Taktiken oder Strategietipps zu lesen. Will meine eigenen Entdeckungen machen und keinen Informationsvorteil zu meinen Mitspielern haben, die sich nicht so stark mit den Dingen beschäftigen. Das wäre dann zu unausgewogen. Auch das Durchrechnen mach ich nicht, sondern dass was mir am sinnvollsten erscheint (mehr aus dem Bauch) . Ist mir irgendwie auch zu anstrengend ( überfordert? ) zu viele Züge im voraus durchzuspielen. Zum Ende hin bei wenigen Restzügen kann man das natürlich besser überblicken. Bisschen denk ich schon nach, schließlich will man ja schon auch gewinnen . Naja zum absoluten profi-Topspieler werd ich so wohl nicht, aber habe auch so Spaß.

    Kann aber schon auch den anderen Weg gut nachvollziehen, dass es Spaß machen kann richtig strategisch in ein Spiel einzutauchen um sich zu perfektionieren. (Besser werden will ich ja auch) Dazu braucht man aber auch eine Spielgruppe , die dann mithalten kann und ähnlich tickt.

  • Ziemlich exakt so wie ylathor, da ich ebenfalls ein kompetetiver Spieler bin. Wenn mich ein Spiel fasziniert, sauge ich (über Jahre!) verdammt viel dazu auf und bin bemüht, es möglichst oft zu spielen. Mir geht es dabei eindeutig nicht [wie z. B. malzspiele ] ums selbstständige Entdecken der letzten Feinheiten, sondern deutlich mehr um die Umsetzung von Erfolg versprechenden Theorien und das Streben nach möglichst vielen „perfekten“ Zügen in Folge. Wenn man so will, wäre für mich der heilige Gral ein perfektes, objektiv fehlerfreies Spiel. [Ja, da ist ziemlich viel Definitions- und Ansichtssache dabei.]

    Jetzt wird mir einiges klarer.
    Bei dir und mir kollidieren quasi zwei vollkommen unterschiedliche Ansätze, denn ich will ein Spiel gar nicht so weit durchdringen, um "gut" zu werden. Das würde bedeuten, dass meine häufig wechselnden Mitspieler zumeist weniger Chancen hätten, und damit wahrscheinlich ebenso auch weniger Spaß am Spiel (genau, wie es mir da ging).
    Was natürlich nicht dein Fehler ist, oder irgend jemandes Fehler. Wie anderen Ortes zitiert wurde, ist es wohl da immer am Besten, mit Leuten zu spielen, die Spaß am selben Ansatz haben, und vielleicht auch auf ähnlichem Niveau spielen. ;)


    Ich lese auch selten konkrete Guides, wenn es um Strategien geht. Vereinzelte Tipps, wie jene, die man z.B. schon in den Spielen mitgeliefert bekommt, sind da was anderes. Nur, wenn ich wirklich kein Land mehr sehe, oder einfach auf keinerlei grünen Zweig komme, und das wiederholt, würde ich ggf. nachlesen...

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    :jester:

  • Zum Ende einer Partie diskutiere ich gerne über einzelne Spielzüge oder Strategien für zuküntige Partien.

    Ich spiele bei einem neuen Spiel zunächst aus dem Bauch heraus. Je nachdem wie sehr es mich anspricht, lese ich auch mal Strategieberichte. Ich setze mich aber nicht hin und analysiere Kosten/Nutzen von einzelnen Aktionen. Unterm Strich sammel ich grundsätzlich Spielerfahrung durch wiederholtes Spielen und kann dann mit der Zeit effektiver spielen.

    Zudem lasse ich mich auch gerne aus thematischen Gründen zu gewissen Spielzügen hinreissen.

  • [...], mit Leuten zu spielen, die Spaß am selben Ansatz haben, und vielleicht auch auf ähnlichem Niveau spielen. ;)
    [...]

    Das ist es! Auch in unserer kompetitiven Runde wählen wir keine Spiele, bei den jemand einen Erfahrungsvorteil hätte.

    Ein paar Partien zum Kennenlernen ist OK, aber das war's. Wenn es auf den Tisch kommt, dann wird es nicht über BGA, oder in anderen Runden gespielt (einzelne Partien sind kein Problem, aber für die andere Gruppe wäre man möglicherweise der Wolf unter den Schafen, also lieber nicht...).

    Nur weil man Interesse daran hat besonders reizvolle Spiele zu vertiefen und analysieren, heißt es nicht, dass man in anderen Gruppen, oder anderen Spielen das alles nicht lockerer angehen kann. Das macht auch Spaß. Es kommt eben auf das Spiel und die Gruppe an.

    Einmal editiert, zuletzt von Constabler () aus folgendem Grund: Smartphone Tipperei

  • Ich kann durchaus verstehen, dass man daran Spaß hat, aber ich habe für mich festgestellt, dass ich so nicht (mehr) spielen möchte.

    Das war mal zu meiner M:TG Zeit so, dass knallharte Rechnungen aufgestellt wurden was sich wie spielt...

    ...aber jetzt bin ich davon ganz weit weg und ich spiele lieber nach Lust und Laune.


    Es gibt einen interessanten Artikel zu Res Arcana der die einzelnen Karten durchleuchtet und deren Wert in Abhängigkeit des Ausspielzeitpunkts ermittelt. Sau interessant zu lesen, aber nein danke. Und wenn meine Partie dann eben keine 4 Runden dauert, dann ist das halt so...


    Ich überleg mir halt meine Strategie und halt mich dann so-so dran. Aber ich rechne mir jetzt nicht vorher aus was Sache ist.

    geekeriki.tv

    YouTube.com/geekeriki

    Einmal editiert, zuletzt von carlosspicyweener ()

  • (...) hab ich eh alles vergessen (...)

    (...) weil ich es dann weiß (...)

    Da mußte ich schmunzeln: IIm selben Beitrag sowohl das Vergessen als auch das "nicht vergessen können" als Argument zu nutzen, das ist schon fast Transzendenz! :)

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  • (...) hab ich eh alles vergessen (...)

    (...) weil ich es dann weiß (...)

    Da mußte ich schmunzeln: IIm selben Beitrag sowohl das Vergessen als auch das "nicht vergessen können" als Argument zu nutzen, das ist schon fast Transzendenz! :)

    Typisch unknowns? 😎


    Aber ich versteh, was gemeint ist - das eine sind Details, die man sich schlecht merken kann, und das andere ist DIE Strategie, die man sich eigentlich gar nicht merken will, aber genau deshalb nie vergisst!

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    :jester:

  • Ich bin grundsätzlich auch sehr kompetitiv, allerdings halte ich den "Sport-Aspekt" aus Brettspielen ganz bewusst raus. Wo ich sonst in allen Bereichen gerne Turniere mitnehmen würde, so grenze ich das bei Brettspielen komplett ab. Das nimmt mir irgendwie die ganze Magie und den Spaß an den Spielen. Auch über Strategien zu lesen um sie dann anzuwenden oder ähnliches, ist überhaupt nicht meine Welt. In so ziemlich jeder Sportart habe ich immer einen eigenen Stil entwickelt, damit es eben nicht nach Schema XY abläuft. Das erschwert es den Gegnern mein Spiel zu lesen und lässt mir die Freiheit mein eigenes Spiel zu entwickeln. Bei Brettspielen geht es mir darum was ich selbst hinbekomme, ohne jede Hilfe. Natürlich darf man mir in einer Erstpartie auch Tips geben, aber grundsätzlich möchte ich das Spiel selbst erlernen und erforschen.


    Stattdessen geht es mir eher um die Herausforderung des Spiels. Ich habe zB einen Kollegen der immer meinte, dass ihm Orleans zu glückslastig sei. Da er mir nicht glauben wollte, dass das allein in seiner Hand liegt, habe ich daheim eine "0% Luck" Strategie durchgeplant und dann im Spiel runtergespielt. Mit ca. 120 Punkten war sie nicht die stärkste, aber darum ging es auch nicht. Der Punkt war, es ging.


    Wenn Spieler die ein Spiel schon mehrfach gespielt haben mir Ratschläge geben was man am besten nicht tun sollte, oder der Meinung sind, dass Strategie X nicht wirklich gut ist, dann ist das auch so eine Herausforderung die ich sofort angehen muss. Dadurch bleiben Spiele auch länger frisch, weil ich nicht immer dieselbe Strategie abrufe. Ich will wissen, was in dem Spiel alles möglich ist. Das ist super wichtig für mich.


    Ansonsten rechne ich natürlich non-stop alle Werte durch und vergleiche sie. Das passiert auch völlig automatisch und unterbewusst. Speziell bei TfM oder Modern Art ist das mMn auch essentiell. Ich will ja möglichst fehlerfrei, gut und sinnvoll spielen. Im Spiel (unabhängig von den Beweggründen) werde ich immer möglichst Effizient spielen und für gewöhnlich muss man dafür rechnen und kalkulieren.



    malzspiele hat dann obendrein noch die Frage aufgeworfen, inwiefern das Entdecken dieser Wertigkeiten und mehr oder weniger Erfolg versprechender Strategien eigentlich Teil des Spaßes ist oder ob es eher das Handwerk ist.


    Der gelöschte User als Gegenpol scheint z.B. bewusst gute Spieler zu studieren, um Strategien außerhalb des eigentlichen Selbstspielens zu identifizieren, und hat auch immer den expliziten Austausch darüber gesucht. Wie handhabt ihr das?

    Ich weiß nicht was Malzspiele genau gesagt hat, aber so wie es in deinem Satz wiedergegeben ist, wäre es für mich ganz klar Handwerkszeug. Wenn es Elemente gibt, die klar schlechter sind als andere, dann ist es unbalanced / schlecht designed. *TfM zu wink*


    Andere Spieler zu studieren geht mir zu weit, aber natürlich nehme ich ihre Art zu spielen wahr und adaptiere das. Das gibt mir zB die Info ob ich einen Tempozug machen muss, oder nicht, weil der Spieler gerade etwas ganz anderes verfolgt. Ich kenne auch mindestens 3 Spieler die ich als "gierig" bezeichne und schon ihren Zug kenne, bevor sie darüber nachgedacht haben. Einer davon mag es nicht zu viel zu puzzeln, weil zu anstrengend und geht stets den sichtbar einfachen Weg (zB auf einer geradlinigen Punkteleiste vor, statt mit diversen Teilen die Punkte durch gutes Platzieren zu holen). Das geht halt nur, wenn du weißt wie jemand tickt (oder der Zug offensichtlich ist).


    Noch deutlicher wird so etwas in Handels- / Biet- und auch Partyspielen. Das gehört für mich einfach dazu.

    Einmal editiert, zuletzt von H8Man ()

  • Wir hatten das Thema schon mal in ähnlicher Form. Da ging es um die Brettspielweltmeisterschaften und ob das überhaupt Spaß machen kann Strategien/ Taktiken so lange zu optimieren bis man wettbewerbsfähig ist.

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Ich geh da ganz pragmatisch ran: Ist es ein Spiel was ich kenne? Dann kurz die Überlegung ob ich mal was neues probiere oder lieber auf bekannten Pfaden wandle. Kommt ein neues Spiel auf den Tisch, hilft die Erfahrung intuitiv zumindest nicht total daneben zu liegen. Während des Spiels wird dann ein Plan für den nächsten Zug entwickelt - fertig. Manchmal spiele ich aber auch völlig losgelöst von logischen „Zwängen“ und bin überrascht, das es manchmal recht gut klappt.

    Es gibt ein Spiel aus der Vergangenheit, wo ich konkret die Kosten der Karten zur aktuellen Wertigkeit abwägen kann. Das haben wir früher quasi „totgespielt“. Gemeint ist #Outpost , ein knallhartes abwägen von Kosten/Nutzen in jedem Zug. Nicht schön für die Mitspieler, aber sich selbst zu zwingen einen schlechten Zug zu machen, bereitet schon leichtes Unwohlsein… :saint:

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

    Einmal editiert, zuletzt von Torlok ()

  • Wir hatten das Thema schon mal in ähnlicher Form. Da ging es um die Brettspielweltmeisterschaften und ob das überhaupt Spaß machen kann Strategien/ Taktiken so lange zu optimieren bis man wettbewerbsfähig ist.

    Das ist auch ein interessantes Thema finde ich. Persönlich finde ich es total öde und sinnlos Gesellschaftsspiele auf ein solches Level zuzuspitzen (besonders auf Wettbewerbs-Niveau.) Ich kann aber trotzdem gut nachvollziehen, dass es anderen viel Spaß macht und finde man sollte das niemandem verleiden. Finde es total spannend wie die anderen hier ihre Sicht auf das Thema beschreiben.


    Beides hat seine Daseinsberechtigung. Wichtig ist halt immer nur, dass man das selbe (oder zumindest ein ähnliches) Ziel hat, wenn man sich zusammen an den Tisch setzt. Wenn der eine 1,5 Stunden gute Unterhaltung im Kreise seiner Freunde will und der andere will mit der stundenlang recherchierten Strategie die Konkurrenz zerdrücken und jeden Siegpunkt aus dem Spiel rausquetschen, dann sitzen sich vielleicht nicht die richtigen Menschen gegenüber. :lachwein:

  • Ich mache da gar nichts. Keine Kuhstrategien, keine Gebäudestrategie, keine Baum- oder Wolfstrategie, keine feste Reihenfolge zum Aufwerten von Karten.

    Das sind für mich sinnvolle Beschäftigungen für Schach oder Go, nicht für Spiele, die von Unwägbarkeiten und Mikrozufällen leben. Natürlich schleifen sich da Gewohnheiten ein, aber da will ich das Spiel erleben und kein Optimierungsrezept ausführen. Von daher gucke ich pro Spielpartie, was am besten funktioniert.


    Alles andere ist mir schon zu viel.


    In der Regel halte ich mich darum aus solchen Diskussionen auch raus. Den "Spaß" überlasse ich anderen. 😊

  • Ich fand z.B. die Arche-Nova-Diskussion um Elefanten und Tiger mühsam, wie ich aber erst mit der Zeit erkennen musste. Ich würde manchmal gedanklich gern tiefer in taktische Spiele eintauchen (Arche Nova ist kein Strategiespiel, dazu sind die Vorgaben zu zufällig). Ich merke aber, dass ich dazu viel zu faul bin und das Spiel als solches, seine ganze Präsenz, seine kurzzeitigen Anforderungen an mich, etwas sinnvolles zu tun, aber auch so etwas "belangloses" wie sein Thema, meine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt und mich einfach zu sehr erfreut, als dass ich es mir durch Erarbeitung von Taktiken und wenn-dann-Analysen kaputtdenke.

    Natürlich bin ich dabei in meiner einen Gruppe zwar immer vorne mit dabei beim Score, aber meine strategisch-taktischen Vielspieler des letzten Jahres haben meine Gewinnquote drastisch reduziert. Und das ist okay.

  • wie kalkuliert geht ihr an Strategien ran?

    Kommt ganz auf das Spiel an. Wie beschrieben möchte ich gern besonders bei 2- Spieler Spielen gern ein Spiel „meistern“. Das führte in der Vergangenheit dazu, dass ich bei #Backgammon bis auf semi-professionelles Niveau aufgestiegen bin. …das war noch bevor ich die ganzen Neuerungen nach dem Catan Urknall von 1995 entdeckte. Mein ganzes Spielhobby bestand nur komplett nur aus Backgammon. Bücher und Artikel lesen und ganz besonders tausende eigener gespielter Partien im Internet durch Analyseprogramme jagen. Eine handvoll Turniere mit Echtgeldeinsatz habe ich auch gespielt. Ich habe es geliebt und bereue auch die investierte Zeit nicht. Hin und wieder nehme ich eines meiner Bücher in die Hand - mehr aus Nostalgie - und freue mich, dass ich die Dinge, die drinstehen auch heute noch einigermassen auf die Reihe kriege. Es war wie yzemaze eine Jagd nach dem perfekten Spiel. Analysen, Statistiken, neue Spielweisen lernen, das ganze Backgammon Glossar aufsaugen - das war mein Hobby ja ich kann mich darin verlieren. Ich bin Mathematiker und habe extra für Backgammon weitere Quadratzahlen, sowie Rechentechniken zum Abschätzen für Wahrscheinlichkeiten, Zählen der Pips am Brett gelernt und geübt.


    Wo hört das Ganze auf? Ich sage nur #TerraMystica - klar hätte ich noch mehr üben können, Sachen vorrauszuberechnen…“ich bin jetzt in Runde 3 und in Runde 5 brauche ich X-Arbeiter und Y-Geld…“ Da hat es mir keinen Spaß bereitet, es fühlte sich nach Arbeit an. Also wenn ich gut sein will, muss ich diese Sachen vorausberechnen können. Hatte ich keine Lust zu. Ich will es aber nicht mittelmäßig spielen - also spiele ich es gar nicht.


    Es gibt einen interessanten Artikel zu Res Arcana der die einzelnen Karten durchleuchtet


    Genau diesen kenne ich auch..bzw. habe ich mal überflogen. Das reichte bereits, dass ich mittlerweile immer in 5 Runden spätestens ausmache. In meinem Bekanntenkreis habe ich damit einen derartigen Wissensvorsprung, dass das Spiel quasi verbrannt ist. Im Forum hat es beim Turnier damit auch für die Top 4 gereicht.



    Generell liebe 🥰 ich es Strategien durchzurechnen, aber eher für mich selbst. Manchmal habe ich einfach keine Lust darauf, manchmal überspringe ich es mit Absicht, um das Spiel nicht zu verbrennen und manchmal ziehe ich es so gnadenlos durch, dass ich für eine Weile nichts anderes mehr mache.


    Ich mag solche Analysegeschichten so gern, dass ich mir Karten- (#PortRoyal) und Symbol- (#WayfarersoftheSouthTigris) und Würfelseitenverteilungen (#Karak2) anschaue und mir notiere. Selbst bei relativ belanglosen und glückslastigen Würfelspielen wie #Armadillo macht es mir Spaß die Würfelwahrscheinlichkeiten zu berechnen…also welche Würfelkombination muss ich wählen, damit meine am Chance am größten ist, genau X zu würfeln.


    Just my 2 cents.

  • Bei mir ist Anstreben und Spielverhalten im Widerspruch. Zwar möchte ich möglichst gut spielen, spiele auf gezielt "auf Sieg", und würde, um das Beispiel mal aufzugreifen, nie eine Karte spielen, nur weil sie mir gefällt, wenn ich weiß, dass sie in der gegebenen Situation suboptimal oder sogar negativ wäre. Allerdings macht es mir keinerlei Spaß, das Spiel durchzurechnen und alles genauestens zu planen - vielmehr spiele ich die ersten zwei Drittel jeder Partie mit einer Mischung aus "mal grob überschlagen - ich denke, das könnte sinnvoll sein" und vollkommen aus dem Bauch heraus, was sich vernünftig und zielführend "anfühlt". Im letzten Drittel wird dann schon konkreter geplant und kalkuliert, und die letzten zwei oder drei Züge wird dann auch häufig konkret durchgerechnet, was die bestmöglichen Züge sind.

    Dass das natürlich nicht unbedingt die "Strategie" ist, die mich häufig gewinnen lässt (das Gegenteil ist eher der Fall), ist mir bewusst. Aber das macht mir nichts aus.

    1:1 meine Vorgehensweise

  • Sprich bei "leichteren"( noch machbaren) Spielaufgabenstellungen rechnest Du durch, was die beste Entscheidung ist und bei komplizierteren Vorausberechnungen wie Terra Mystica lässt Du es ganz bleiben weil es zu viel Aufwand/Arbeit wäre. Aber kann man Terra Mystica nicht auch so gut spielen ohne immer den perfekten Zug ...und nicht nur mittelmäßig? (OK kommt drauf an was mittelmäßig bei Dir bedeutet? So viel wie Topniveau bei mir wahrscheinlich :) .) Aber Du sagst ja selbst dass Res Arcana durch die angelernte Strategie verbrannt war. Dann wäre es doch vielleicht interessanter Terra Mystica mittelmäßig zu spielen und dafür spannende Partie zu haben ? Und man muss doch bei vielen Spielen auf Aktionen der Gegner reagieren (wenn's interaktiv ist)? Wobei ja es dann ja auch evt. ein gescriptetes Optimum gibt, wie man darauf wiederum reagieren kann. Praktisch ein Art Schachcomputer im Gehirn. Kann aber wie gesagt kompliziert werden ohne Computer. Aber verstehe nicht ganz wieso Du dann auf ein Spiel ganz verzichtest. Geht's darum, dass du damit rechnest dass ein Mitspieler sich den Aufwand macht und das durchrechnet bzw ein Script im Kopf hat und Dir dann der Wettkampf keinen Spaß macht oder geht's darum dass Du einfach nur Lust hast ein Spiel zu spielen, wo Du den perfekten Zug erreichen kannst, also ein hoher Anspruch an Dich selbst?

  • Es gibt einen interessanten Artikel zu Res Arcana der die einzelnen Karten durchleuchtet und deren Wert in Abhängigkeit des Ausspielzeitpunkts ermittelt. Sau interessant zu lesen, aber nein danke. Und wenn meine Partie dann eben keine 4 Runden dauert, dann ist das halt so...

    Ich bin noch nicht durch, aber der Absatz hat mich getriggert, weil ich eben genau an Res Arcana dachte und das als Beispiel bringen wollte: Bei Strategiediskussionen finde ich in dem Zusammenhang einen Anhaltspunkt interessant, der auf gutes Spielen hinweist - hier etwa: „höchstens 4 Runden“. Rausfinden, wie es funzt, will ich aber selbst.

    Btw, habe den Artikel gelesen und finde - nach mehr als 200 Partien - diesen hinkend, da sehr viel von den ausliegenden Orten der Macht und den im Draft enthaltenen Karten abhängt.


    Ansonsten halte ich es mit einigen anderen hier - späterer Reiz liegt darin, Alternativstrategien zu entwickeln und erfolgreich umzusetzen, insbesondere bei Gegnern, die immer die gleiche, scheinbar erfolgversprechende Taktik anwenden. 😈

    (Geht aber manchmal auch böse in die Hose oder mündet in AP. 😇)


    Wenn - wie mal bei Blood Rage passiert - nur Leute am Tisch sitzen, die sämtliche gängige Strategien kennen, wird es meistens richtig interessant, weil man dann sicher sein kann, aus irgendwelchen Resten das Optimum herausholen zu müssen.

  • Ich möchte ein Spiel erleben. Entspannt, herausfordernd, überraschend, emotional. Mit spontanen Ideen und Bauchentscheidungen und Folgen, die sich daraus ergeben. Ob das alles optimal ist? Sicher nicht. Ist mir aber auch egal. Das ist gar nicht mein Anspruch. Auf Siegpunktebene alle potentiellen Aktionen durchzurechnen, das ist nicht mein Ding. Da habe ich keinen Spass dran. Das muss bei mir intuitiv passieren oder eben auch gar nicht. Erfahrungen nehme ich von Partie zu Partie mit und werde damit automatisch besser. Gewinnen ist gut, der gemeinsam erlebte Spielspass ist mir aber wichtiger.


    Gerade bei Spielen, die mal Turnierspiele waren und dementsprechend zerlegt und kaputt gerechnet worden sind, merke ich, wie die ihrer Seele beraubt worden sind. Genau deshalb bin ich kein Turnierspiele und halte mich inzwischen von Trainingspartien fern, damit ich mir da selbst mit meiner Spielweise den Spielspass daran nicht verderben lasse.


    Spielen ist für mich kein Leistungssport. Können andere gerne anders sehen, aber da gibt es dann wenig Schnittmengen, gemeinsame die Freizeit zu verbringen.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Ich kann beiden Aspekten etwas abgewinnen.

    Ich habe lange Jahre das sehr taktisch / strategisch / komplexe #StarWarsCCG auch auf Turnierebene gespielt und es hat mir Riesenspaß gemacht, coole, "unschlagbare" Combos zu finden, mein Spiel zu optimieren und darüber nachzudenken (auch wenn ich am Ende immer noch nicht wirklich gut im Spiel war, weil ich mir zum verrecken die Kartenwerte nicht auf Dauer merken kann, die durch das eigene Deck wandern und die man, als guter Spieler im Idealfall so verfolgt und zurechtlegt, dass man sie im richtigen Moment als Zufallszahl für einen Schuss oder Kampf ziehen kann, um sicher zu treffen).

    Aber das erfordert viel Zeiteinsatz und Hingabe, die ich ab einem gewissen Punkt in meinem Leben nicht mehr opfern konnte und auch wollte. Inzwischen spiele ich das Spiel, wenn, dann nur noch casual und auch alle übrigen Spiele werden nicht verbissen angegangen, weil das der Sache für mich die Leichtigkeit rauben würde.

    Dennoch habe ich ein Faible für denklastige Spiele, weil ich gerne mit solchen Systemen spiele und mir immer noch gerne coole Combos überlege und es mich zufriedenstellt, wenn ich einen über mehrere Runden angelegten Plan verfolgen und durchführen kann. So habe ich kürzere, aber ähnlich befriedigende Spiele für mich gefunden, die dieses spielerische Loch gut füllen.

    Aber auch andere Spiele machen mir Spaß und ich versuche vor allem, durch meine Spielweise ein Spiel nicht lange aufzuhalten, weil ich auch mal aus einer Phase der AP-Affinität gekommen bin. Nur in den letzten Zügen oder in speziellen Spielzügen, bei denen klar ist, dass es um 1-2 entscheidende Ressourcen oder um die Optimierung der letzten Punkte geht, kann es schonmal einen Moment dauern, das durchzurechnen, aber auch da versuche ich, das nicht zu lange auszudehnen.

    Am Ende ist mir das Erlebnis wichtiger als der Sieg bei einem Spiel, auch wenn ich natürlich immer versuche, ernsthaft um den Sieg mitzuspielen. In der Rückschau kann ich mich häufig überhaupt nicht mehr daran erinnern, wer bei einer Partie eigentlich gewonnen hat und besondern cool finde ich es (auch im Sport) immer genau dann, wenn es superknapp ausgeht und ebenbürtig ist.

    Ich habe z.B. auch überhaupt keinen Spaß daran, wenn es bei mir super läuft, aber die Anderen chancenlos zurückliegen (gilt natürlich auch andersrum), vor allem, wenn es sich um ein längeres Spiel handelt, bei dem sich jemand dann noch ewig quält... daher würden perfekte Strategien meinerseits angesichts meiner üblichen Spielrunden auch den Spaß in den Runden aushebeln. Ich finde so etwas funktioniert dann auch nur mit ebenbürtigen Gegnern - hat man die, können natürlich glorreiche, vor Spannung knisternde Matches dabei herauskommen.

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

    Einmal editiert, zuletzt von Neva Kee ()

  • Spannendes Thema! Diese Diskussionen hatte ich in meinen ~30 Jahren Brett- und Kartenspielzeit schon häufig, auch gerade in letzter Zeit wieder mit meiner Frau, seit wir auch komplexere Spiele miteinander spielen ('Warum musst du jedes Spiel immer nur spielen, um zu gewinnen?').

    Andere der Vorredner haben schon sehr gut beschrieben, worum es mir meist beim Spielen geht - effektiv zu sein und keine Fehler zu machen. Gerade bei Euro-Games strebe ich auch stets nach dem von yzemaze beschriebenen 'perfekten Spiel'. Karten und andere Spielelemente miteinander zu vergleichen und darauf basierend dann Spielentscheidungen zu treffen macht mir einfach extrem viel Spaß - andere finden das fürchterlich und das respektiere ich auch, aber ich kann ein kompetitives Spiel gar nicht 'aus dem Bauch heraus' spielen, selbst, wenn ich das wollte. Höchstens halt, wenn man ein Spiel so häufig und intensiv gespielt hat, dass man auf einen Blick den optimalen Zug erkennt. Zudem mag ich es wie Neva Kee gar nicht, wenn ein Spiel zu deutlich zugunsten eines Spielers ausfällt, das nimmt den Spaß des Wettbewerbs und sorgt allgemein für miese Laune. Im besten Fall bleibt es knapp bis zum Ende, ohne dass jemand absichtlich suboptimal spielen müsste.


    Mich ärgert es zudem auch immer, wenn ich wie von H8Man beschrieben Spielelemente entdecke, die einfach objektiv nicht korrekt gegeneinander ausbalanciert wurden (oder sehr stark Verdacht in diese Richtung erregen). Bei Wonderland's War z.B. der Mad Hatter, auch bei Wingspan gibt es schon sehr signifikante Unterschiede im Powerlevel mancher Vögel. Besonders schlimm in dieser Hinsicht war kürzlich der Cthulhu Deckbuilder Dunwich Horror, wo man eine Karte kaufen kann, die 2 Moxy kostet und 3 generiert oder aber alternativ eine Karte, die 3 kostet und 2 generiert - sonst gibt es keine weiteren Daten auf den Karten. Urgh. xD Wobei es hier halt wenigstens ein kooperatives Spiel ist und da bin ich viel eher bereit, solche handwerklichen Mängel in Kauf zu nehmen, solange es insgesamt Spaß macht.


    Prinzipiell habe ich nicht unbedingt den Anspruch, alle Strategien in jedem Spiel selbst entdecken zu müssen, wobei ich bei Brettspielen auch selten das Bedürfnis verspürt habe, nach Guides zu suchen - den Großteil der Spiele kann man auch selbst in einer Handvoll Partien durchdringen. Bei TCGs sieht das schon anders aus, da netdecke ich auch viel, denn es gibt immer Leute, die viel viel mehr Zeit und Energie in das Spiel investiert haben, das kann und will ich selbst einfach nicht mehr leisten, und wenn man dann trotzdem mitspielen möchte und nicht ständig mit seinem Homebrew auf die Mütze bekommen, dann kommt man ums Netdecken eben nicht herum.


    Mich prägt aber der Effizienz- bzw. Optimierungsgedanke schon immer in meinem Leben und auch in allen anderen Bereichen, ich vergleiche auch gern Preise im Supermarkt und habe teils Wochen mehrere Stunden am Stück mit Lesen von Regeltexten verbracht, um meinen nächsten Pathfinder-Charakter zu planen ('down the rabbithole' pflegte meine damalige Partnerin zu sagen).


    Inzwischen spiele ich auch sehr gern kooperative Spiele, da man toll gemeinsam die Köpfe zusammenstecken kann um gegen das Spiel zu bestehen, und am liebsten sind mir dort die Spiele mit so hoher Asymmetrie oder Informationsdichte, dass auch die Versuchung des Alpha-Gaming nicht besteht (.z.B. Spirit Island, Sentinels of the Multiverse, Gloomhaven oder Aeon Trespass Odyssey), oder alternativ sehr glücksabhängige Spiele, bei denen man ohnehin nicht ausrechnen kann, welcher Zug der beste ist, ohne die Würfelergebnisse zu kennen (.z.B. Shadows of Brimstone oder Cthulhu Death May Die). Bei einem kooperativen Spiel schweigend zuzusehen, wie einer meiner Spielpartner einen objektiv schlechten Zug spielt, der am Ende potentiell alle Spieler den Sieg kosten könnte, ist für mich (leider) kaum möglich.


    P.S.:
    Cool, dass du auch das SWCCG spielst Neva Kee ! Kennst du zufällig Chris Menzel aka. Euro Emperor? Das ist ein Freund von mir, über den ich das Spiel erst kennengelernt habe. Ich hab in meinem Leben schon wirklich viele Spiele gesehen und ausprobiert, aber dieses ist wirklich das bretthärteste, was die Dichte der Informationen und Entscheidungsspielräume angeht, da raucht mir jedes Mal brutal der Schädel und ich bin sehr weit davon entfernt, das Spiel jemals auch nur halbwegs optimal gespielt zu haben.

  • Was übrigens die Frage angeht, warum man ein Spiel nicht auch mit weniger Berechnung spielen kann, als theoretisch möglich wäre, kann ich ein Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit nennen - Voidfall. Mit meinem großen Bruder (regelmäßigster Spielpartner seit jeher) das Tutorial gespielt, danach drüber gesprochen, ob es cool war und bleiben darf. Er meinte, das Spiel ist super, aber alle Züge für die Runde vorauszuplanen, ist mir viel zu anstrengend. Daraufhin warf ich ein, naja, du könntest ja auch einfach einen groben Plan machen, was du kurz- und mittelfristig erreichen möchtest und dann einfach was machen, auch wenn es vielleicht nicht 100% optimal ist. Und er erwiderte sinngemäß 'Jo, könnte ich machen, macht mir aber keinen Spaß. Da spiel ich das Spiel lieber gar nicht' - obwohl er es eigentlich ja gut fand!


    Ich denke, dieser Gedanke, dass es möglich wäre, Dinge weitergehend zu berechnen und optimaler zu spielen, als man Energie oder Lust in der konkreten Situation hat, vermiest sicher einer Anzahl an ambitionierten Spielern bereits überhaupt die Lust auf bestimmte Titel. Da bin ich selbst zum Glück nicht ganz so extrem.

    Einmal editiert, zuletzt von Xologrim ()

  • In meiner Brust schlagen zwei Herzen zu dem Thema:


    Einerseits würde ich zu Spielen, die ich mag, am liebsten alles lesen, Strategien kennenlernen, analysieren, besser werden, einfach, weil die Beschäftigung damit mir viel Spaß macht.


    Andererseits (und das ist der entscheidendere der beiden Punkte) spiele ich nur in meinem Freundeskreis, bin in der Gruppe ohnehin schon die Person mit den meisten Spielen, die auch das einzelne Spiel oft am häufigsten gespielt hat und entsprechend am häufigsten gewinnt. Wenn ich jetzt noch Strategiediskussionen kenne, zerstöre ich das Spiel u.U. für andere - und damit auch für mich. Ein Grund, warum ich Brettspiele nicht online spiele - ich will diesen Vorsprung nicht. Die ein, zwei Lieblingsspiele, mit denen ich das gemacht habe, habe ich „verbrannt“. #RaceForTheGalaxy beispielsweise habe ich nie wieder verloren, nachdem ich hunderte Partien Vorsprung hatte. Jetzt setzt es hier Staub an. Das möchte ich für andere Lieblingsspiele gern vermeiden.


    Fazit: da mir die Mitspieler wichtiger sind als die Spiele und ich nur in einem Freundesumfeld spiele, verzichte ich auf externes strategisches Wissen. Das, was ich mir selbst in den paar analogen Partien angeeignet habe, wende ich natürlich trotzdem an.

  • Cool, dass du auch das SWCCG spielst Neva Kee ! Kennst du zufällig Chris Menzel aka. Euro Emperor? Das ist ein Freund von mir, über den ich das Spiel erst kennengelernt habe. Ich hab in meinem Leben schon wirklich viele Spiele gesehen und ausprobiert, aber dieses ist wirklich das bretthärteste, was die Dichte der Informationen und Entscheidungsspielräume angeht, da raucht mir jedes Mal brutal der Schädel und ich bin sehr weit davon entfernt, das Spiel jemals auch nur halbwegs optimal gespielt zu haben.

    Ja. Chris Menzel war für mich immer das Herz der Szene nach der Anfangsphase und bis er aufgehört hat, war ich auch immer wieder bei dem Turnieren dabei zuletzt 2019).

    Seitdem erinnert mich halt niemand mehr an irgendwelche Termine und ich bin außerdem nicht mehr hintergekommen mit dem Ausdrucken von neuen Karten oder dem Testen von neuen Decks und dem teils notwendigen Durchrechnen von Strategien (siehe Thema), weil der Zeitaufwand für den Ertrag nicht mehr lohnte und selbst Netdecking durch den Ausdruck neuer Karten schon Megaaufwand bedeutet hat.

    Dazu dann nur noch ein sporadischer Mitspieler und das Gefühl, dass die Decks zu stark und zu gleich wurden und ich war raus.

    Die Hürde für einen neuen Einstieg ist halt leider megahoch, auch wenn ich mit dem Spiel die meisten der besten Spielemomente meines Lebens hatte.

    Ich hatte mal kurz online versucht, aber da waren die Gegner immer deutlich tiefer in der Materie und schon nach kurzer Überlegphase megagenervt und auf "Blitzschach" und Stress hatte ich keinen Bock (ich muss außerdem viele der neuen Karten erstmal lesen und verstehen). Als Hobby sollen die Spiele bei mir ruhig zwei Stunden dauern können und nicht nur eine Stunde, wie im Turnier.

    Und damit schließt sich der Kreis zum Thema auch wieder: ich habe mir dann Spiele gesucht, die ähnliche Nischen besetzen (wenn auch nicht sooo gut wie #StarwarsCCG ), wo man aber schnell mit neuen Leuten für einen Bruchteil des Aufwandes spielen kann, so dass es Spaß macht.

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...