Sind Foren der "letzte Ort" für unabhängige Meinungen?

  • Moin Zusammen...

    Der Titel ist vielleicht etwas überspitzt aber.....

    Wer kennt es nicht....man möchte sich über etwas informieren und sucht im www nach Meinungen, Tests, Rezensionen....

    Überall prangt dabei Werbung, bezahlte Videos, Links zu irgendwelchen "anderen" Seiten und was es noch soll alles gibt.

    Auch Vergleichs- oder Testportale, je nachdem was man sucht, verlinken irgendwie gefühlt immer auf "den großen Fluss" und schreiben irgendwie auch immer voneinander ab.

    Bei BGG werden die Ratings gepuscht ohne

    Auch Videos oder Podcasts zu Spielen, also unser aller Hobby sind doch mittlerweile eigentlich fast immer gekauft ebenso natürlich beim Crowdfunding.

    Jeder will sein. Geld machen.....irgendwie.

    Die Zeiten wo es bei z.B. bei Spielama auch ab und an mal einen Veriss gab, sind meinem empfinden nach so gut wie nicht mehr vorhanden.

    Ich musste daran denken als ich das Thema "Kamera" hier mitgelesen habe und wie es mir geht wenn ich nach etwas suche.

    Sei es bei einem neuen AV Receiver, einer Kamera, einr wasserdichten Jacke, Urlaubsreisen, Veranstaltungen oder auch nur irgendwelche sonstigen Kleinigkeiten.

    Irgendwie ist alles toll und die "Werbe-Maschine" hat es voll im Griff. Auch irgendwelche Sternchen Bewertungen kann man doch oft einfach nicht ernst nehmen.

    In den jeweils entsprechenden Foren erscheint es mir aber so als ob es hier und dort tatsächlich eher realistischer zugeht.

    Es werden Fragen gestellt und ja, jeder hat seine eigene Meinung aber dafür sind es viele und man kann sich daraus eine eigene Meinung bilden und entsprechend agieren.

    Es wird von eigenen Erfahrungen erzählt und nicht für irgendetwas "geworben" auch wenn man etwas gut findet. Hier, bei #typischUnknowns werden ja auch sehr häufig Themen erstellt, die nichts mit dem eigentlichen Hobby zu schaffen haben aber man scheint sich hier gut aufgehoben zu fühlen.


    Für mich sind Foren gefühlt wegen vieler Punkte unabhängiger und ich nutze sie gerne zum Sammeln von Informationen bevor ich mein Handeln daraus ableite.

    (ok, manchmal spielt auch das Bauchgefühlt mit. :S )


    Geht es anderen vielleicht auch einfach manchmal tierisch auf den Keks nur weichgespültes an Input zu bekommen?

    Hat da noch jemand eine Meinung zu ;)



    ps: falls das schon zu sehr off topic ist, bitte entsprechend verschieben. :)

  • Irgendwie ist alles toll...


    Geht es anderen vielleicht auch einfach manchmal tierisch auf den Keks nur weichgespültes an Input zu bekommen?

    Definitiv, aber macht man es anders gilt man schnell als jemand der keinen Spielegeschmack hat oder ähnliches. Ich bin ja scheinbar auch schon bekannt für meine Wertungen im "letzten 5 Spiele" Thread... :/


    Sorry, aber weder muss alles toll sein, noch ist dem so.

  • Das man schnell abgestempelt wird ist manchmal wahrscheinlich tatsächlich so....in alle Richtungen.

    Da hilft es mir persönlich halt die Menge an Meinungen anzuschauen...Ausreißer gibt es wohl immer....

    Manchmal denke ich mir auch, schreib mal nix dazu...die Stimmung ist schon heiß genug.

    Aber irgendwie halt dann auch authentisch und ich kann damit etwas anfangen.

  • Joa ich denk mir auch manchmal... Verständlich wenn man nen Dazuverdienst will, wenn man sich große Mühe macht bei nem Video...


    Andererseits könnte man das Hobby nicht einfach Hobby sein lassen?


    Gibt ja auch viele Youtuber, die nichts monetarisieren und die Meinung entsprechend ehrlicher bzw schonungsloser ist. Man muss nur suchen.


    Die großen Channels mag ich nicht unbedingt als Kaufberatung, sondern eher um nen überblick zu bekommen oder einfach nur weil sie oft angenehm zu schauen sind.

  • Weichgespühlt würde ich nicht sagen. Wenn ein lobendes Video Substanz hat, dann ist es ja auch legitim und informativ.


    Umgedreht ist mancher Verriss auch Schwachfug. Gerade im Brettspielbereich habe ich immermal das Gefühl, dass ein möglichst markiges Zerreißen eines Hypetitels als Sportart begriffen wird. Wenn einem jemand suggeriert, dass ein Produkt Schrott ist, obwohl es das gar nicht ist, ist das eben auch nicht hilfreicher als ein substanzloses Werbevideo.


    Daran würde ich es also nicht fest machen.


    Ansonsten gebe ich dir recht. Ich habe mir vor kurzem erstmalig einen Saugroboter zugelegt und dort versucht zu recherchieren, welcher am besten ist. Die Infos auf den verschiedenen Vergleichsportalen waren widersprüchlich und wenig hilfreich, auch bei den Bezahlberichten von Stiftung Warentest. Durchschnittliche Kundenbewertungen für das gleiche Produkt sind je nach Plattform teilweise stark unterschiedlich, was auch nicht sonderlich vertrauenserweckend bzw. aussagekräftig scheint.


    Letztlich war das Informativste für mich auch in dem Fall tatsächlich Einzelmeinungen in einem Forum + einige Vergleichs- und Vorführvideos der Marktführer von verschiedenen Youtubern. War dann natürlich auch viel Lobhudelei, aber in den guten Videos kamen auch Kritikpunkte und letztlich erwarte ich bei einem guten Produkt ja auch viel Lob und war mit dem letztlich Gekauften am Ende zufrieden.


    Ähnliche Erfahrungen habe ich auch bei anderen größeren Anschaffungen in der Vergangenheit gemacht.


    Die ersten 10 Links einer entsprechenden Googlesuche kann man auf jeden Fall meist in die Tonne kloppen und die nächsten 10 vermutlich auch noch, wenn man sich über irgend ein Produkt hinsichtlich Kaufentscheidung informieren will.

  • guckst du halt die YouTube Videos von Beckikaze oder Ron - da gibt es Meinungen die auch Mal nicht dem Mainstream entsprechen (Kingdom death Monster oder Too Many Bones z.B). Gibt sicher noch mehr, aber das sind die, die ich gucke.


    Ich kann leider auch mit den meisten Hypebeiträgen nicht viel anfangen. Oft sieht man aber sofort, dass die eh alles toll finden weil es bezahlt wird (quackalope?).

    Bei neutralen Regelvideos finde ich mich aber meistens ganz gut wieder. Da ist dann aber auch weniger Meinung drin.

    Incoming (18 Spiele):
    Street Masters, Stormsunder, USS Freedom, Chronicles of Drunagor, Green Hell, Tidal Blades 2, Batman Gotham City Chronicles, Robomon, Nanolyth, Nova Aetas: Renaissance, Fate Forge, Teburu, Elder Scrolls, 20 Strong, Stonesaga, The Last Spell, Dragon Eclipse

  • Ich gebe dir völlig Recht. Ich befürchte mit der Weiterentwicklung von Bots und KI werden auch mittelgroße Foren in Zukunft nicht unverschont bleiben. Mir ist der Trend deutlich bei YouTube Kommentaren zu Trailer ln aufgefallen. In Foren und bei Kollegen und Freunden kommen die Produkte mega schlecht an, aber die Kommentare sind immer Einsätzer voller Lob und Begeisterung. Bei vielen sogar ausnahmslos. Bei Google reviews gibt es dazu noch viele Fälle von Menschen die aufgrund von negativen Reviews von Anwälten eingeschüchtert werden.


    Insgesamt kann man wirklich niemanden mehr vertrauen. Bei kleinen Foren hingegen ist die Gefahr größer, dass die Meinung(en) einfach nur ein Ausreißer sind.

  • Zum einen gibt es wesentlich mehr Angebote als nur Videos, auch wenn es hier im Thread offenbar so scheinen mag. Zum anderen kann ich deine Einschätzung nicht nachvollziehen. Gekauft sind die allerwenigsten Beiträge. Preisvergleiche verlinken auf andere Angebote, weil sie Mehrwert schaffen wollen usw. Werbung ist relativ. Weil irgendo eine Werbung ist, muss der Inhalt noch lange nicht schlecht oder gar gekauft sein.


    Ich lege für niemanden die Hand ins Feuer. Aber ich behaupte mal, dass in der deutschen Szene bezahlte Beiträge sehr selten im Verhältnis zur Masse der Angebote sind. Was ist also für dich nicht unabhängig? Man muss shcon genauer hinsehen, bevor man sich über dieses Thema auseinandersetzt.

    Ehrliche Meinungen bekommst du gerade in Rezensionen, WENN es denn welche sind. Und es gibt nun wahrlich genug Seiten, die regelmäßig Verrisse bringen. Wir zum Beispiel hauen auch immer mal wieder drauf. Es hängt immer ein bisschen von der Person und den Spielen ab und muss im längerne Zeitverlauf betrachtet werden. Aber ich behaupte, dass ein großer Teil der Rezensionen bei uns alles andere als überschwänglich ist. Wenn ich an die vorbereiteten Titel der nächsten Wochen denke, hatte ich eher dsas Gefühl, dass ich besonders positive mit der Lupe suchen muss (für unsere Rubrik Spieletipp). Und so arbeiten auch viele Kollegen. Ich teile die Ansicht in der Breite überhaupt nicht.

    Wenn für dich Foren die letzte Bastion der unabhängigen Meinungen sind, weiß ich echt nicht weiter. Vielleicht kennst du einfach nur bestimmte Angebote oder vermutest hinter jeden professionellen Zusammenarbeit einen "Bestechungsversuch". Aber das ist wirklich abwegig und eigentlich sogar aberwitzig. Dein Gefühl finde ich daher extrem befremdlich.

  • Geht es anderen vielleicht auch einfach manchmal tierisch auf den Keks nur weichgespültes an Input zu bekommen?

    Hat da noch jemand eine Meinung zu ;)

    Ja, irgendwelche Videos schaue ich mir nur ab und zu mal als Regelunterstützung an. Alles andere ist sowieso immer „mega, voll innovativ, best ever…“, überschwänglich präsentiert von „Dr. Grinsebacke“ - mal übertrieben formuliert.

    Außer WhatsApp - bekennender AnsonstenNichtSozialeMedienNutzer^^ - stellen BGG und unknowns, neben dem gesunden Menschenverstand und Erfahrung, meine wichtigste Infoquelle dar. Und ja, in einem spezialisiertem Forum bekommt man die besten Informationen!

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Zum einen gibt es wesentlich mehr Angebote als nur Videos, auch wenn es hier im Thread offenbar so scheinen mag. Zum anderen kann ich deine Einschätzung nicht nachvollziehen. Gekauft sind die allerwenigsten Beiträge. Preisvergleiche verlinken auf andere Angebote, weil sie Mehrwert schaffen wollen usw. Werbung ist relativ. Weil irgendo eine Werbung ist, muss der Inhalt noch lange nicht schlecht oder gar gekauft sein.


    Ich lege für niemanden die Hand ins Feuer. Aber ich behaupte mal, dass in der deutschen Szene bezahlte Beiträge sehr selten im Verhältnis zur Masse der Angebote sind. Was ist also für dich nicht unabhängig? Man muss shcon genauer hinsehen, bevor man sich über dieses Thema auseinandersetzt.

    Ehrliche Meinungen bekommst du gerade in Rezensionen, WENN es denn welche sind. Und es gibt nun wahrlich genug Seiten, die regelmäßig Verrisse bringen. Wir zum Beispiel hauen auch immer mal wieder drauf. Es hängt immer ein bisschen von der Person und den Spielen ab und muss im längerne Zeitverlauf betrachtet werden. Aber ich behaupte, dass ein großer Teil der Rezensionen bei uns alles andere als überschwänglich ist. Wenn ich an die vorbereiteten Titel der nächsten Wochen denke, hatte ich eher dsas Gefühl, dass ich besonders positive mit der Lupe suchen muss (für unsere Rubrik Spieletipp). Und so arbeiten auch viele Kollegen. Ich teile die Ansicht in der Breite überhaupt nicht.

    Wenn für dich Foren die letzte Bastion der unabhängigen Meinungen sind, weiß ich echt nicht weiter. Vielleicht kennst du einfach nur bestimmte Angebote oder vermutest hinter jeden professionellen Zusammenarbeit einen "Bestechungsversuch". Aber das ist wirklich abwegig und eigentlich sogar aberwitzig. Dein Gefühl finde ich daher extrem befremdlich.

    Ich finde deine Meinung gut, stimme aber nicht mit allem überein.

    Wollte mir z.B. vor nicht langer Zeit Informationen über einen AV Amplifier besorgen bevor ich viel Geld ausgebe.

    Tatsächlich ist gefühlt die erste Suchseite im www. nur gekauftes Blabla gewesen….da sitzen Leute die sich als unabhängig verkaufen wollen mit einem „Abgeordneten“ vom Hersteller zusammen auf der Couch.

    Ausnahmen findet man aber die sind halt rar.

    Und manchmal fehlt halt auch wirklich die Lust sich durchzubeißen…😊

  • Die Zeiten wo es bei z.B. bei Spielama auch ab und an mal einen Veriss gab, sind meinem empfinden nach so gut wie nicht mehr vorhanden.

    Bitte was? Jetzt fühl ich mich aber gekränkt wo mir seit Jahren vorgeworfen wird ich sei zu negativ.

    Nur ein paar Beispiele der letzten 12 Monate:

    - dominations bäh

    - twilight inscription bäh

    - Brazil doppel bäh

    -cryptid gäähhhn


    Und das sind nur die letzten paar Videos.

    Insgesamt find ich dein gesamtes Posting aber zu schwarz/weiss. Affiliate Links bedeuten nicht das der Beitrag gekauft wurde und auch mein Spiele-offensive sponsoring nimmt null Einfluss auf meine Meinung (man sehe sich die Brazil rezi an) und so sieht es bei den meisten, wenn nicht gar bei allen aus.

    Im deutschen Brettspielraum geben die Verlage kein Geld für das Kaufen von Meinungen aus. :)


    Bei Elektronik etc. Hast du größtenteils recht. Affiliate-Nischen-Seiten (man schaue sich mal selbststaendig-im-netz.de von peer wandiger - der auch Abenteuer-brettspiele.de macht an, da lernt man viel wie man mit schnell aufgebauten seiten und vermeintlichen produkttests und vergleichen Geld verdienen kann :)) sind die ersten suchergebnisse und das Netz ist voll davon. Die Seiten denen man trauen kann muss man mühevoll selektieren. Aber das passt eben nicht auf den deutschen brettspielebereich und auch dlauf den englischen nur bedingt.

  • Ich finde deine Meinung gut, stimme aber nicht mit allem überein.

    Wollte mir z.B. vor nicht langer Zeit Informationen über einen AV Amplifier besorgen bevor ich viel Geld ausgebe.

    Tatsächlich ist gefühlt die erste Suchseite im www. nur gekauftes Blabla gewesen….da sitzen Leute die sich als unabhängig verkaufen wollen mit einem „Abgeordneten“ vom Hersteller zusammen auf der Couch.

    Ausnahmen findet man aber die sind halt rar.

    Und manchmal fehlt halt auch wirklich die Lust sich durchzubeißen…😊

    Wie kyrilin schreibt: Völlig anderes Thema und - ja, wirklich, auch ein gewisses Lebensrisiko, das das Internet mit sich bringt.

    Aber bei den Brettspielen ist das schon anders. Es gibt zwar die bekannten Pappenheimer, die sich übertrieben gesagt selbst ihr Klopapier per Crowdfunding besorgen lassen, nur um zugleich die Klobürste vom zahlenden Werbepartner als neuesten Schrei in die Kamera zu halten und selbst Spülkastenaufkleber anzubieten. Aber gekaufte Informationsangebote in unserem Hobby in Deutschland sehe ich nur in absoluten Ausnahmen.

    Wo ich aber sofort mitgehe: Vielen aus diesem Bereich fehlt der propfessionelle Abstand zu Verlagen/Autoren/Grafikern/Redakteuren usw. Es sind zu viele zu eng mit allen "befreundet". Das kann mitunter auch mal die Fehlertoleranz vergrößern. Eine gute Rezension per Wort, Sprache oder Bild nennt dann trotzdem die Knackpunkte, aber viele Angebote wollen das ja nicht mehr. Das ist oft Hobby-Jubelei, ohne echten Mehrwert. Aber dennoch: nicht gekauft oder per se unglaubwürdig. Das Einordnen muss man schon immer noch selbst machen.

    Das ist in Foren übrigens nicht anders. Zwar gibt es hier eine gewisse Filternalage durch verschiedene Meinungen. Aber was nutzt es, wenn genau in dem einen speziellen Fall alle eher ahnungslos sind und am Ende Mist erzählen? Viele Nerds machen auch noch keine Wahrheit. Es fühlt wich nur besser an. Am Ende bist du auch hier wieder für dich selbst verantwortlich. Ich halte ein Aufschaukeln über Social Media oder in Foren wie diesem mitunter für weniger zielführend als eine durchsezierte Meinung eines kritischen Rezensenten. Viele laute Stimmen ersetzen - ganz allgemein - eben kein Fachwissen. Und es gibt nun wirklich eine Reihe von Rezensenten, denen ich in den Grundaussagen - nicht immer im Fazit - mehr trauen würde als ein paar Dutzend lockeren Meinungen in einem Forum.

  • da lernt man viel wie man mit schnell aufgebauten seiten und vermeintlichen produkttests und vergleichen Geld verdienen kann :)) sind die ersten suchergebnisse und das Netz ist voll davon.

    Das liegt aber überwiegend nicht nur daran, wie die Seiten gemacht sind, sondern vor allem an Suchmaschinenoptimierung, die in der deutschen Spielelandschaft eher mäßig betrieben wird.

  • Viele Nerds machen auch noch keine Wahrheit.

    Na ja, es gibt aber auch selten sowas wie eine "Wahrheit", wenn es um Rezensionen geht. Klar, wenn etwas einfach nicht funktioniert vielleicht schon noch, aber ob eine Ikonographie "verständlich", eine Regel "gut geschrieben" ist oder auch jenseits von Brettspielen ein Receiver einen "guten Klang" hat, eine Kamera "gute Bilder" macht oder ein Gerät "einfach zu bedienen" ist und so weiter ist immer höchst subjektiv. Das merkt man ja auch etwa an Foto-Blindtests bei Computerbase oder so, wie sehr sich die Rankings da von Bild zu Bild unterscheiden. Und jede Form von "Test" gibt auch immer nur ein sehr kleinen Ausschnitt. Nimm die ganzen Benchmarks bei Computern, wie unterschiedlich die Ergebnisse ausfallen, mal ist diese, mal jede Karte/Prozesser etc. vorne. Das ist bei praktisch allen Produkten so.



    Aber zum ursprünglichen Thema: Ich sehe das auch nicht so kritisch, kann aber nachvollziehen, dass man den Eindruck hat, wenn die eigene Wissensbeschaffung primär über Google läuft. Da ist es halt schon so, dass die Seiten, die vor allem aufs Geld verdienen aus sind, oft mehr Know-How oder einfach mehr Arbeit in entsprechende Optimierung stecken, während die leidenschaftlichen Hobbyisten halt einfach vor sich hinschreiben im Blog oder auf YouTube quatschen. Da muss man halt genauso vorgehen, wie man es bei allen anderen Dingen im Leben auch machen würde. Sich diejenigen "merken" und speichern, die man mal gefunden hat, denen man vertraut oder mit denen man einer Meinung ist. Macht man ja bei Restaurants, Freunden, Kochrezepten usw. auch nicht anders.


    Und ich finde es gibt nach wie vor genug "kritische" Rezensenten. Gerade im Brettspielbereich.

  • Mal ein ganz anderer Ansatz:

    Könnte es sein, daß (im Brettspielbereich) das Internet mit seinen Informationsmöglichkeiten und dadurch, daß sich "die Blase" dort vernetzt, dazu beigetragen hat, daß es eine tatsächliche Verbesserung der Spiele insgesamt gegeben hat?


    Das zumindest im für uns interessanten Bereich eben gar keine echten Graupen mehr veröffentlicht werden? Oder zumindest der Schnitt sich so weit angehoben hat, dass einem zwar viele Spiele nicht gefallen oder nicht "für einen" sind, aber diese Spiele sind trotzdem "gut"? Handwerklich gut gemacht, ausreichend gut produziert, kein Knaller, aber halt ein lauwarmes Spiel, daß dann eine lauwarme Rezi bekommt?

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • ... daß es eine tatsächliche Verbesserung der Spiele insgesamt gegeben hat?

    Das zumindest im für uns interessanten Bereich eben gar keine echten Graupen mehr veröffentlicht werden?

    Ich würde ganz klar mit jein antworten. =P


    Auf der einen Seite ja, ich denke das Handwerk hat sich verbessert. Auf der anderen nein, denn dank KS und Co glaubt jeder alles zu können und oft fehlt da die Arbeit eines Redakteurs.


    Wirklich schlechte Spiele waren schon immer relativ rar. Nur weil jemand (zB myself) ein Spiel mit einer 3 nach BGG bewertet, bedeutet das ja noch lange nicht, dass es schlecht ist. Es ist ja nur meine Meinung und die kann aus völlig verschiedenen Richtungen begründet sein.


    Ein Brass Bääähmingham ist per se kein schlechtes Spiel, aber für mich ist es dem Original deutlich unterlegen und zudem finde ich die Entwicklung, immer dasselbe Spiel mit leichter Abwandlung zu machen gar nicht gut. Wenn dann mehrere Gründe aufeinander treffen, gute Nacht...

  • Ein Punkt der mir bisher ein bisschen zu kurz kommt: bei YT werden jeden Tag enorme Mengen an Content hochgeladen. Entsprechend hoch sollten die Betriebskosten für die IT-Infrastruktur sein. Die Kosten müssen ja irgendwie verdienst werden und obendrein eine Gewinnmarge erwirtschaftet werden. Wie ist das möglich?

    Richtig, über Werbung oder anders formuliert eine gezielte Einflussnahme auf das Konsumverhalten der User. Wenn ich (mal viele andere Punkte vernachlässige und) primär aus dieser Prämisse auf das Medium YT schaue und das im Design durch dekliniere, dann sollte das Ganze am Ende so funktionieren, dass (die meinsten) Content-Creator wie durch Zauberhand nach einer möglichst hohen Reichweite streben und dazu möglichst Werbungs-anschlussfähige Inhalte liefern, die den Usern natürlich auch zur richtigen Zeit und während der richtigen Stimmung zur Verfügung gestellt werden.


    Ich würde natürlich bei Reich der Spiele mitgehen und sagen: man muss in der Lage sein die Inhalte gut einzuordnen.

    Gleichzeitig finde ich aber auch genau das wird zunehmend schwieriger. Vielleicht auch weil eben YT den Creatoren diese Analysetools zur Verfügung stellt oder auch andere Tricks (mit der Werbevergütung) abzieht. Vielleicht kann man sogar soweit gehen, dass die Plattform kein Interesse daran hat leicht einzuordnende Inhalte verbreiten.

  • Ich finde Reviews grundsätzlich eher schwierig um zu entscheiden, ob mir etwas gefällt. Interessant wird es erst wenn ich eine Idee davon habe, welchen Geschmack die oder derjenige hat. Und das bekomme ich hier, oder auch bei BGG über die Geek Buddys, eher mit als bei "Fremden" auf YouTube oder anderswo. Ich würde aber nicht pauschal abtun, das es dort nichts unabhängiges gibt, vll mal abgesehen von den üblichen Verdächtigen, die sich unter jedem KS wiederfinden...

    Brettspiel-Keksperte

  • Mal ein ganz anderer Ansatz:

    Könnte es sein, daß ... [...] zumindest im für uns interessanten Bereich eben gar keine echten Graupen mehr veröffentlicht werden? Oder zumindest der Schnitt sich so weit angehoben hat, dass einem zwar viele Spiele nicht gefallen oder nicht "für einen" sind, aber diese Spiele sind trotzdem "gut"? Handwerklich gut gemacht, ausreichend gut produziert, kein Knaller, aber halt ein lauwarmes Spiel, daß dann eine lauwarme Rezi bekommt?

    Handwerklich schlechte Spiele konnte ich früher schon anhand ihrer unprofessionellen Aufmachung vorab aussortieren. Ok, da sind dann eventuell einige Perlen durchgerutscht, aber die wurden dann schon von den etablierten Verlagen aufgegriffen und in einer (auch redaktionell) überarbeiteten Neuauflage veröffentlicht. Echte Blender gab es erinnert selten, eben weil Spieleproduktion ein echtes Risikogeschäft war, bei dem man in Vorleistung gehen musste, um dann zu sehen, dass man seine Erstauflage auch verkauft bekommt.


    Seit etlichen Jahren können selbst Amateure ohne Verlag und Redaktion im Rücken ihre Herzensblut-Spielideen per Kickstarter & Co anpreisen und da die Hilfsmittel, um Prototypen und Handmuster professionell aussehen zu lassen, inzwischen erschwinglich für jeden verfügbar sind, sehen fast alle Neuheiten auf ihre Art irgendwie gut und interessant aus. Zudem können diese Neuheiten aus dem inzwischen etablierten Mechanismen-Baukasten zurückgreifen und schon entstehen Spiele, die auf den ersten Blick zumindest interessant sein könnten. Ob die spielerisch wirklich was taugen, kann ich nicht mehr beurteilen, ohne da ausreichend Zeit investieren zu müssen. Was bei der Neuheitenflut (die es so früher auch nicht gab) kaum noch möglich ist. Oder wer kann von sich behaupten, den vollständigen Marktüberblick zu haben? Vor rund 10 Jahren konnte ich das noch bejahen. Aktuell absolut nicht mehr.

    Die Verrisse haben gefüht abgenommen, was aber wohl auch mit der Neuheitenflut zu tun hat. Warum seine Zeit als Rezensenten auf Spiele fokussieren, die schon auf den ersten Blick mies sind (auch wenn es davon immer weniger gibt). Die Mehrheit an Neuheiten ist hingegen "irgendwie ok" und wirklich gute und herausragende Spiele sind weiterhin selten. Nur eben in der Masse an "irgendwie ok" versteckter als früher.


    Und in dieser Ausgangslage werden unabhängige und glaubwürdige Rezensionen und echte Erfahrungsberichte umso wertvoller - für mich. Die Glaubwürdigkeit hat sich über Jahre aufgebaut, kann aber ebenso enttäuscht werden, wenn man das Prinzip dann mal durchschaut (Stichwort: Hochjubel-Rezensenten) und diese dann zukünftig ignoriert. Ebenso kenne ich inzwischen die Personen, deren Einschätzungen und Spielegeschmack auf meiner eigenen Wellenlinie liegen und welche eher nicht.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

    Einmal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Könnte es sein, daß (im Brettspielbereich) das Internet mit seinen Informationsmöglichkeiten und dadurch, daß sich "die Blase" dort vernetzt, dazu beigetragen hat, daß es eine tatsächliche Verbesserung der Spiele insgesamt gegeben hat?

    Ich möchte das noch weiter eingrenzen: Ein Teil der Blase innerhalb der Blase, nämlich die Redakteur:innen der etablierten Verlage, hat sich untereinander vernetzt und dadurch eine Verbesserung der Spiele insgesamt ermöglicht. Vor etwas mehr als 15 Jahren trafen sich erstmals einige Redakteur:innen zu einem Spielanleitungsworkshop. Dort wurden erste Punkte zusammengetragen, um allgemeine Standards für Spielanleitungen zu ermitteln und zu verbessern. Daraus entstand schnell ein jährliches Seminar für Spieleredakteur:innen, welches immer in Göttingen an den Tagen vor dem Autorentreffen stattfindet. Dort tauschen wir uns in Vorträgen und Workshops unterschiedlichster Art aus mit dem Ziel, die Qualität von Spielanleitungen sowie anderen Details in Spielen insgesamt zu verbessern.

    Ein weiterer Grund für verbesserte Qualität von Spielen liegt in meinen Augen einfach in der schieren Masse. Das Bessere ist der Feind des Guten und setzt sich auf Dauer durch. Die weniger Guten verschwinden dann irgendwann in der Versenkung.

  • Irgendwie fühlt sich in einem Forum darüber zu diskutieren, dass Foren der Hort unabhängiger Meinung sind etwas voreingenommen an. Ähnlich, wie in Youtube-Kommentaren zu plädieren dass Youtube besser ist als Foren. X/


    Aber ganz grundsätzlich ist meiner Meinung nach hier eine ziemliche Vielspieler-Blase, mehr noch als bei Youtube. Die Diskussionen sind zwar tendenziell vielschichtiger, aber das liegen auch ein bisschen daran, dass Youtuber usw. einen höheren Produktionsaufwand haben als ein Forenpost. Deshalb würde zumindest ich, wenn ich Videos produzieren würde dann nur über die Spiele, die mich wirklich interessieren, was sich eventuell bereits voreingenommen anfühlen kann.


    Ich persönlich hab aktuell ein wenig das Interesse für Reviews bei Youtube verloren. Woran das liegt bin ich mir nicht sicher…ich vermute eine Mischung aus zu großem Pile of Shame, wieder deutlich gestiegene Outdoor- und Wander-Begeisterung und ein bisschen dem Gefühl eines ständigem More of the Same…

    Einmal editiert, zuletzt von kyrilin ()

  • Wer kennt es nicht....man möchte sich über etwas informieren und sucht im www nach Meinungen, Tests, Rezensionen....

    Überall prangt dabei Werbung, bezahlte Videos, Links zu irgendwelchen "anderen" Seiten und was es noch soll alles gibt.

    Auch Vergleichs- oder Testportale, je nachdem was man sucht, verlinken irgendwie gefühlt immer auf "den großen Fluss" und schreiben irgendwie auch immer voneinander ab.

    gut ich konsumiere keine Videos.... hauptsächlich wegen Werbung und Zeit/Nutzen Verhältnis stimmt bei mir nicht.

    Bei Anschaffungen verlasse ich mich gerne auf Verkäufer und techn. Daten. Allerdings konsultiere ich viele Verkäufer, sobald es 5-stellig wird ca. 10+ und mehr. Grundsätzlich halte ich ein pers. Gespräch mit Rückfragen und deren Reaktion für viel effizienter. Auch Meinungen von Freunden / Kollegen werden eingeholt. Als ich letztes Jahr ein Falt-Kanu kaufte kontaktierte ich sogar den Hersteller korrekt.

    Auf Brettspiele bezogen: Ich informiere mich hier was es gibt. Entscheidend für den Kauf ist halt das Bauchgefühl. Vor Corona schaffte ich es meist ein Spiel vorher probezuspielen - jetzt nicht mehr aber kaufe auch weniger. Ich habe auch Zeit so kaufe ich meist zum Bestpreis (und lasse von Kickstartern die Finger) - außerdem sind die ja vergleichsweise günstig: In den letzten 6 Monaten hatte ich Voll verplant und Dorfromantik gekauft, also 7 EUR/Monat ins Hobby investiert

    Grundsätzlich lese ich nur negative. Bewertungen... aber es gibt fast keine unbrauchbaren Produkte mehr.

  • Nicht jedes Spiel ist für jede*n gleich toll.

    Das klingt profan, aber ist VÖLLIG essentiell, wenn man darüber spricht, dass Youtuber*in XY ein Spiel total hochgelobt hat und man selbst in seiner Spielegruppe leider keinen Spaß hatte. Daher ist es insbesondere hier super wichtig, dass man jemanden findet, der vom Spielegeschmack her mit einem klickt. Und nach etlichen Jahren des Spielens kann ich sagen: Es gibt niemanden, der einfach alle Spiele mag, die ich mag und bei dem ich alle Spiele mag, die er mag. Selbst bei meinen engsten Freunden ist es so, dass wir zwar eine breite Menge an Spielen haben, die wir gemeinsam hot finden - aber jeder hat dann doch so seins, was dem anderen zu speziell ist oder wo man keinen Zugang findet.


    Youtube ist ein Hobby.

    Und zwar egal, ob man Werbung geschaltet hat oder nicht. Leben kann man davon höchstens, wenn man pro Video Geld von Extern bekommt, Werbung geschaltet wird, man noch gesponsort wird UND man Patreon macht. Und in dem Kontext machen Hobbyisten eben was? Richtig: Sie beschäftigten sich mit Dingen, die ihnen Spaß machen. Und dann kommen eben zu 95% Einzelrezensionen dabei raus, die durchweg positiv sind. Das ist weder überraschend noch sonstwas. Das ist erwartbar und normal. In "gespielt"-Videos aller Kolleg*innen allerdings sehe ich immer wieder Spiele, die durchfallen. Wenn ich allerdings gezielt nach "Arche Nova Rezension" suche, werde ich vermutlich nur positive Meinungen hören (aber auch da gibt es durchaus ernsthafte Kritik, die halt nicht im Bereich "Was ein Schrott!!!11" läuft, sondern im Bereich "Hier hätte ich mir gewünscht, dass ...". Warum? Weil man gerne respektvoll miteinander umgehen möchte. Ebenso, wie man möchte, dass respektvoll mit einem umgegangen wird.


    Es gibt keine schlechten Spiele.

    Ok, das ist überspitzt - aber nach meiner Meinung hängt es von SEHR vielen Faktoren ab, wie ein Spiel ankommt. Ob man sich aus irgendwelchen Gründen freut, ob man den Verlag generell doof findet, ob der Autor glaubt, dass Aliens wirklich auf der Erde landen, ob man lieber Michael Menzel oder Ian O´Toole mag, ob man überhaupt Stichspiele cool findet, ob man 10 oder 200 Spiele in seiner Sammlung hat, ob man mit dem Thema was anfangen kannn... Ich lieb Lacerda, aber mit Kanban werd ich nicht so recht warm, weil mich Autos sehr abturnen. Ich fand Maracaibo ganz cool, aber ich kann diese (aus meiner Sicht) schäbige Grafik nicht ertragen. Ich find Blood Rage "geht so", weil ich einfach der schlechteste Area-Control-Spieler der Welt bin etc.


    Fazit:

    Foren bieten einem den Vorteil, dass man viele Meinungen auf einen Schlag hat - Videos bieten den Vorteil, dass man einen tieferen Einblick ins Gameplay hat. Wenn das Geld nicht so unendlich locker sitzt, sollte man vor einem Kauf sich an mehreren Stellen informieren.

  • Ich habe hier im Forum bisher immer sehr gute Erfahrungen gemacht, wenn ich nach Meinungen oder Tipps gefragt habe. Egal ob es sich hier um Themen wie ein Podcast Mikro, Videospiele, Camping usw. handelt. Also Daumen hoch dafür.


    Hier wird ja im Thread aber auch über Brettspielmeinungen auf Youtube Kanälen verwiesen. Ich kann hier nur aus eigener Erfahrung sprechen. Die Spiele über die wir sprechen, kaufen wir uns fast alle selbst und das ist auch bei Freunden von uns, die auch einen Kanal haben, so.


    Als großer Kanal mit einer entsprechenden Reichweite wird man natürlich für viele Verlage sehr interessant. Da erhält man sicherlich viele Verlagsanfragen für die Vorstellung von Spielen.


    Spiele die nicht funktionieren oder uns keinen Spaß machen haben wir, bis auf Dungeon Drop über das wir demnächst etwas sagen werden, aber auch nicht gespielt. Wir haben in letzten Tagen sehr viele Spiele gekauft, die wir gerade gespielt haben: Die Schlacht von Runedar, Ein Spiel von Tatzen und Katzen, Mantis, Mind Bug, Times Up, Exploding Kittens, Zug um Zug Deutschland, Turing Machine, Gigamon, Next Station London, Total Regal, Dungeon Drop und Rummikub Express. Dungeon Drop und Rummikub Express haben uns nicht gefallen, aber all die anderen Spiele sind alle richtig gut. Der ein oder andere mag nicht die Zielgruppe dafür sein, aber die Spiele sind toll gemacht und machen Spaß. Wenn wir etwas spielen, dass uns absolut nicht gefällt, dann würden wir auch darüber berichten, aber in Summe gibt es einfach sehr viele schöne Spiele auf dem Markt.


    Freunde von uns haben ihr Enttäuschung über bestimmte Spiele auch schon sehr klar und deutlich in ihren Videos zum Ausdruck gebracht.

  • Vielleicht liegt es an der Suchmaschine google ist ja bspw. auch nicht neutral. Versuch doch mal bspw. Metager. Wird von einem Deutschen Verein Betrieben, hat einen ganz anderen Suchmechanismus, und liefert ganz andere Ergebnisse als Suchmaschinen die auf Google beruhen.

  • Ich frage mich ob nicht eine langfristige Heransgehensweise als Youtuber nicht auf Dauer bessser wäre als die ganz auf schnelles Geld rein um Werbung und Geschwindigkeit der Neuheitenvorstellung ?

    Also dann vor allem ausführliche neutrale Regelvideos ohne (viel) oder gar keine eigene Meinung wie sie früher Mike Gaming Net gemacht hat und heute Michael will Spielen oder Brettspiele(n) in Düsseldorf und das in Verbindung mit super gemachten Let's Play Videos ala Wil Wheaton plays ... on TABLETOP! (Geek & Sundry) , Game Night oder auf deutsch aktuell bei Rocket Beans TV mit dem Brettspielformat Du bist!


    Vorteil reine Regelvideos (deutsch plus Englische Untertitel) , sie werden auch noch Jahre , evtl. ein Jahrzehnt später geschaut

    Vorteil : Let's play : ( auch hier mit Untertitel) Der Zuschauer selbst oder die Teilnehmer selbst erkennen plötzlich Schwächen oder Stärken des Spieles oder Situationen , dazu ggf, höhere Identifikation des Zuschauers mit Spiel oder handelnden Teilnehmern oder Spielsituationen als triggernden Anreiz oder ablehnendes Kopfschütteln


    Nachteil : Irre aufwändig und teuer , dafüpr aber nicht kurzfristig sondern eben langfristig auch als unterhaltung angelegt , am besten noch in Kooperation

    Ein guter Moderator als Zugpferd schadet dem ganzen natürlich auch nicht

    Unabhängigkeit und Schleichwerbung ist dann zwar auch nicht ausgeschossen, die eigene gekaufte Meinung dann aber evtl. übers spielen und dem strengen Regelvideo für den Zuschauer für eine eigene Meinung aber etwas entlarvt.

    Nicht der Rezensent sagt etwas direkt , sondern das spielen sagt etwas indirekt etwas als Rezension.

    Vielleicht wäre durch das indirekte sponatne agieren dann mehr Ehrlichkeit und unabhängige Authenzität aus dem Bauch hetraus gegegeben , was so auch für alle sichtbar die Verlage akzeptieren könnten ?

    Evtl. könnte man das ganze noch einengen indem ein Kanal sich auf bestimmte Sachen Thematisch spezialisiert oder es noch sozial unterhaltend erweitert ala das perfekte Dinner (das perfekte Spiel) jeder stellt wechselseitig ein neues Spiel bei sich zu Hause vor mit lets play und Regelschau

    Einmal editiert, zuletzt von Malefiz ()

  • Malefiz Ich kann man kurz Einblick geben, warum das so ist, wie es ist:

    Wenn man ein Video zu einem Spiel macht, das auf der Messe z.B. neu ist - nehmen wir mal Nucleum - dann kann man sicher sein, dass das sofort SEHR viel geklickt wird. Man erreicht also viele Menschen mit seinem Content - und das bisschen Werbeeinnahme, das man hat, ist mehr. Wenn man allerdings ein Video jetzt rausbringt zu z.B. Crystal Palace - oder Energy Empire - dann wird das irgendwo bei 300-900 klicks bekommen - der Aufwand ist für den, der es dreht, derselbe.

    Let´s Plays wie die von Dir genannten haben einen IMMENSEN Kostenfaktor. Geek & Sundry hat z.B. 34 Angestellte. Wie soll Klaus-Peter das in seinem Wohnzimmer denn realisieren? Du vergleichst hier professionell angefertigte Videos mit einem einigermaßen hohen Budget mit Wohnzimmerproduktionen.

    Zudem sind Lets Plays cool - aber der Aufwand ist IMMENS. Man braucht mehrere Kameras, damit es spannend wird, dazu überhaupt Mitspielende, die Interesse daran haben, vor der Kamera zu agieren UND der Aufwand zum Schneiden ist völlige Eskalation. Es hat sehr gute Gründe, warum Christoph von bbg nach 2 Episoden unseres Twilight Imperium Lets Plays aufgehört (pausiert?) hat, zu schneiden. In der Zeit könnte er ohne Probleme 5 andere Videos zu auch sehr interessanten Themen machen.


    Regelvideos amortisieren sich in der Tat über die Zeit - aber da wir jedes Jahr SO viele Neuerscheinungen haben in unserer Spieleblase, sind aus jedem Jahrgang nur ca. 40 Titel überhaupt für Regelvideos interessant. Hat man 2011 ein Video zu Burgen von Burgund gemacht: Jackpot. Hat man 2011 ein Video zu Sekigahara gemacht... Pech.


    Also: Will man das, was Du möchtest (und ich möchte das auch), dann braucht man Angestelltenverhältnisse und einen Sponsor, der bereit ist, ein Studio bereit zu stellen.

  • Ich finde auch die Leserwertungen auf "Hall9000" gut als Infoquelle

  • Brettspiel Dude - Deine (sehr gut nachvollziehbare) Argumentation kollidiert halt ein bißchen damit, daß manche YTler behaupten, sie machen's nicht für "das Geld" oder "die Aufmerksamkeit". Anscheinend spielt für die Wahl des Contents ja beides doch eine Rolle?

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • @Brettspiel Dude

    Das das utopisch immens teuer ist und sich gerade in Deutschland wegen der Sprache und dazu nebenberuflich als Hobby niemals stemmbar ist oder rechnet ist mir aktuell schon klar

    Deshalb ja auch meine Idee mit kreativen Kooperationen bzw. mit den großen Verlagen wie man das mit BGA macht , anderen YT Kanälen, Kopplung / Vernetzung an anderen bereits bestehenden anderen Unterhaltungsformaten mit der Ergänzung um reine Soziale Unterhaltung usw.

    Andererseits hat man wohl auch hier dann wieder das Problem von Unabhängigkeit und Abhängigkeit durch Einflussnahme der Hersteller

    Ich hoffe einfach ,dass der rasante technische Fortschritt genau so weiterläuft wie in den letzten Jahren so das irgendwann in naher Zukunft diese Kosten auch ohne 40 Festangestellte als Eigenformat evtl. nachbar wird, eines Tages für die nächste Generation bestimmt ;)

    Vor noch nicht all zu langer Zeit , war vieles von dem was heute von Zuhause oder unterwegs gemacht wird ja als Privatperson auch nicht möglich oder gar nur denkbar gewesen

    Einmal editiert, zuletzt von Malefiz ()

  • Brettspiel Dude - Deine (sehr gut nachvollziehbare) Argumentation kollidiert halt ein bißchen damit, daß manche YTler behaupten, sie machen's nicht für "das Geld" oder "die Aufmerksamkeit". Anscheinend spielt für die Wahl des Contents ja beides doch eine Rolle?

    Fürs Geld kann es halt keiner machen, weil es hier kein Geld zu verdienen gibt. Die paar Rezensionsexemplare, die man bekommt, wären den Aufwand nicht wert, wenn man es nur ihretwegen machte. Die Aufmerksamkeit: Natürlich möchte man welche. Wenn ich mit einem Video (überspitzt) 20 Leute erreiche und mit einem anderen für mich wichtigen Thema 2000, dann mache ich doch letzteres. Was Du vergessen hast in der Aufzählung ist die Interaktion mit Menschen. Egal ob unter meinen Videos oder in echt: Das ist schon das, was am tollsten ist. Ich habe in den letzten 5 Jahren so viele tolle Menschen kennen gelernt, die ich ohne meinen Kanal vermutlich nicht kennen gelernt hätte. Und allein deswegen lohnt es sich.

  • Für Videos brauchst Du (fast) immer Bild und Ton. Das will vor Ort koordiniert, richtig eingestellt, ausgepegelt, ausgeleuchtet und kontrolliert werden. Fernab eines festen Settings extrem aufwändig. Und wenn alles abgedreht ist, dann beginnt die wirklich zeitintensive Arbeit im Schnitt. Als Einzelperson und als Hobby verstanden, ist das kaum möglich, wenn man zudem sehr regelmässig und viel Content produzieren will. Nicht ohne Grund wird viel live gestreamt und Schnippsel davon 1:1 als Einzelvideos angeboten.


    Vor Jahren hatte ich auf der SPIEL versucht, mich auf Audio-Interviews zu fokussieren. Mit eigenem Ansteckmikro für mich und Handmikro für den Interviewten, da ich dachte, dass es toll wäre, mit zwei Tonspuren zu arbeiten. Aufnehmen, online stellen und fertig. In der Praxis war das extrem umständlich als One-Man-Show, wenn Du zudem noch nebenbei einzelne Fotos mit einer Semi-Pro-Kamera machen willst. Die nötige Nachbearbeitung des Audiomaterials war so zeitintensiv, dass ich das Projekt schnell wieder aufgegeben habe.


    Somit ist Meinungsvielfalt toll, nur sollte man auch immer den Aufwand sehen, der dahintersteckt, um diese zu produzieren und zur Verfügung zu stellen.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene


  • Fazit:

    Videos bieten den Vorteil, dass man einen tieferen Einblick ins Gameplay hat.

    Leider stelle ich aber sehr häufig fest, dass gerade in Gameplay Videos häufig Sachen nicht ganz richtig bzw. auch falsch erklärt werden und dazu oftmals auch einfach Deatils vergessen werden.

    Habe selbst schon häufiger Runden gehabt wo sich nachher herausgestellt hat...."jo, ich hab mir ein Video angeschaut, kann ich erklären." Dabei stellten sich dann tatsächlich Ungereimtheiten heraus und es wurden dann die gedruckten Regeln am Tisch bemüht.


  • Fazit:

    Videos bieten den Vorteil, dass man einen tieferen Einblick ins Gameplay hat.

    Leider stelle ich aber sehr häufig fest, dass gerade in Gameplay Videos häufig Sachen nicht ganz richtig bzw. auch falsch erklärt werden und dazu oftmals auch einfach Deatils vergessen werden.

    Habe selbst schon häufiger Runden gehabt wo sich nachher herausgestellt hat...."jo, ich hab mir ein Video angeschaut, kann ich erklären." Dabei stellten sich dann tatsächlich Ungereimtheiten heraus und es wurden dann die gedruckten Regeln am Tisch bemüht.

    Ein Gameplayvideo soll ja auch das Gameplay an sich zeigen. Kein reines 100%iges Regelvideo.

    Wer sich dann nichtmal selber die Regeln anschaut, macht sowieso was verkehrt.


    Das liegt dann aber an den Konsumenten, nicht an den Videos.