Werden Spiele in der eigenen Wahrnehmung schlechter...

  • ...und wenn ja, warum? Beispiele sind gerne gesehen,


    Inspiriert dadurch:

    Gelöscht_2002204


    Also für mich ist das so. Es gab einige "ältere" Spiele, die heute nicht mehr so begeistern, wie damals - alleine deshalb, weil sich die Spiele auch weiterentwickelt haben. Und nicht jedes Spiel kann ein Klassiker sein, der Generationen in seinen Bann zieht.


    Bei mir sind das Spiele wie z. B. Sankt Petersburg, Yspahan, Caylus, ...

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Bei mir ist das wie bei der Musik ... Mein Geschmack ändert sich nicht, er erweitert sich nur. :)

    Ich bin immer noch ein Fan von Talisman, Speed Circuit, 1830, Panzerblitz und etlichen mehr. Wenn's wer spielen will, sag ich niemals 'nein'.

    Ich spiel sie halt nimmer so oft, weil ich so viel dazu gekauft habe. Was ich bei 'durchschnittlichen' Neukäufen beobachte: nach ein bis drei Mal spielen landen sie bei den Staubfängern. Aber meine Klassiker bestehen den Test der Zeit. :)

  • Gerade in den eher seichten Gefilden kommt das schon vor. Wer mag denn heute noch Spiele wie Cafe International, Mississippi oder Manhattan? Waren mal sehr populär, waren auch die Ersten in ihrem Segment, aber heute gibt es Besseres.

    Andererseits bei Klassikern wie Britannia, Civilization, 1830, Formule Dé oder History of the World. Die spielen sich für mich genauso großartig wie eh und je, und man freut sich wenn bei den Neuheiten mal wieder ein solches Kaliber dabei ist.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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    Einmal editiert, zuletzt von Herbert ()

  • Spiele sind wie sie sind, nur im Vergleich mit anderen verlieren sie oftmals an Bedeutung.

    Zudem ändern sich pers. Vorlieben, die so manches alte „Schätzchen“ nicht mehr erfüllt.

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Ich glaube eher die Konkurrenten werden besser.

    Durch die Masse an Spielen die jedes Jahr neu erscheinen, ist es zwangsläufig so, dass irgendwann ein Spiel erscheint, das für einen persönlich dieselbe Nische belegt wie Spiel XYZ und gefühlt besser ist.

  • Ich glaube eher die Konkurrenten werden besser.

    Oder es ist wie bei Rockmusik ... es war schon alles einmal da und die Neuen sind 'nur' Kopien der Originale mit ein paar Abwandlungen hier und da. Überspitzt gesagt. :)

    Herbert Danke für die Erwähnung von Britannia und History of the World. Zeitlos.

  • Ich habe vor kurzem mal wieder #AufAchse gespielt und würde schon sagen, dass es in meiner Wahrnehmung schlechter wurde. Der Ereigniskartenmechanismus ist einfach nicht mehr zeitgemäß, war damals aber ein vollkommen akzeptabler Weg Zufall ins Spiel zu bringen.

    Sankt Peter: Caylus war niemals gut ;)

  • Ich denke, das hängt doch sehr vom eigenen Spielehorizont ab. Wenn ich mich selbst weiterentwickle und mir nach und nach komplexere und vielschichtigere Spiele aneigne (und mir das auch Spaß macht), dann sind ältere Titel später ggf. nicht mehr so spannend. Wenn ich aber den Erfahrungshorizont nicht erweitere, wird das nicht so schnell passieren.


    Ansonsten ist es wahrscheinlich wie beim C64. Da habe ich früher auch ganze Tage und Nächte mit Spielen verbracht, die heute auf dem Smartphone nicht mal für 10 Minuten spannend bleiben.

  • Klassiker bleibt Klassiker.


    Es gibt keinen besseren Ersatz für z.B. "Wallenstein" oder "Catan"... der diese Kriterien des Spiels erfüllt.


    Ansonsten sind Spiele inzwischen oft innovativer als früher, ist wohl der erhöhten Konkurenz geschuldet und auch gut so. Spiele sind inszwischen vielfältiger, diverser, manchmal mit mehr Tiefe und wenn man Glück hat gibt es alternative Spielweisen um an das gleiche Ziel zu gelangen.


    Das nicht jedes Spiel den Test der Zeit besteht ist aber auch klar.

  • Grundsätzlich kommt es schon vor, dass mir ältere Spiele nicht mehr so gut gefallen und ich mich von ihnen trenne. Bei leichteren Spielen entfällt schneller der Spielreiz und man fragt sich warum hat mir/uns das Spass gemacht. Beispiele wären Vino, Jean d'Arc (Tilsit). Ich spiele übrigens Cafe International aber immer noch gerne. Es macht mir einfach Spass in den Beutel zu greifen und auf einen Joker zu hoffen.


    Bei komplizierten älteren Spielen gerade im Cosimbereich habe ich teilweise nicht mehr Lust soviel Zeit und Energie in die Regel zu investieren. Das macht diese in meiner Bewertung aber nicht unbedingt schlechter.


    Ich denke, das hängt doch sehr vom eigenen Spielehorizont ab. Wenn ich mich selbst weiterentwickle und mir nach und nach komplexere und vielschichtigere Spiele aneigne (und mir das auch Spaß macht), dann sind ältere Titel später ggf. nicht mehr so spannend. Wenn ich aber den Erfahrungshorizont nicht erweitere, wird das nicht so schnell passieren.


    Ansonsten ist es wahrscheinlich wie beim C64. Da habe ich früher auch ganze Tage und Nächte mit Spielen verbracht, die heute auf dem Smartphone nicht mal für 10 Minuten spannend bleiben.

    Die persönliche Weiterentwicklung muss nicht bedeuten, dass ich ausschliesslich in Richtung Komplexität strebe.

    Ältere Spiele wie El Grande oder Puerto Rico kommen im Vergleich zu aktuellen Schwergewichten mit weniger Regel, Mechaniken und Material aus, bieten trotzdem Spielspass und sind für mich Klassiker. Eine Materialschlacht wie bei ein Fest für Odin gefällt mir zwar auch schon mal. Allzu viele Spiele dieser Art brauche ich jedoch nicht.

  • Klassiker bleibt Klassiker.

    Wäre wohl wieder ein extra Thema, was einen Klassiker zum Klassiker macht. Ich denke, das ist bei jeder Person verschieden, durch eine Mehrheitenwertung käme man aber wohl auf einen Nenner (siehe "unknows Awards" für Hall of Fame).

    Es gibt keinen besseren Ersatz für z.B. "Wallenstein" oder "Catan"... der diese Kriterien des Spiels erfüllt.

    Es gibt für Dich keinen besseren Ersatz! Ich mochte Catan vor allem wegen des Aufbauens von Dörfern und Straßen und Städten. Der Handel war mir zuwider. Nimm den Handel aus Catan heraus und es bleibt kein gutes Spiel. Sammle Ressource (und das auch noch zufällig) und baue damit etwas. In der Richtung gibt es Hunderte bessere Spiele für mich – auch vorher schon.


    Zur Ausgangsfrage: Meine Previously-Owned-Liste umfasst 160 Titel. Einige von denen aus der Anfangszeit meines Spielerlebens haben wir damals rauf und runter gespielt und sehr viel Spaß damit gehabt. Aber würde mich heute ein Spiel wie „Ostia“, „Oltre Mare“ oder „Il Principe“ noch begeistern? Nein! Das sind für mich solide und gute Spiele, wenn man die anderen, besseren nicht kennt. Bei mir rutschten die Spiele dann im Laufe der Zeit auch in der BGG-Wertung ab. Und deswegen sind sie am Ende aus dem Schrank verschwunden.


    Aber wie andere auch sagten: Ohne den Vergleich mit anderen Spielen, bleiben die Spiele so wie sie sind – gut oder schlecht. Meine Perspektive hat sich einfach geändert und erweitert mit der Zeit. (Natürlich auch nur, weil sie Spielelandschaft weiterentwickelt hat.)


    Zusatz: An „alten“ Titeln (vor 2010 sag ich mal) hat bei mir eigentlich nur „Carcassonne“ überlebt, weil ich den Mechanismus immer noch gut und vor allem simpel finde. Und das, obwohl ich noch zahlreiche andere Plättchenlegespiele habe, die ähnliches tun. Daneben noch „Galaxy Trucker“ und „Robo Rally“. Alle anderen meiner Spiele sind aus 2010 oder neuer. Das sagt einiges über mein Empfinden gegenüber älteren Spielen aus.


    Gruß Dee

    Blog (manchmal sogar über Brettspiele): deesaster.org

    3 Mal editiert, zuletzt von Dee ()

  • #Scythe ist hier mein Beispiel. Super Einstieg ins moderne Brettspiel: unfassbar toller look und schönes Gameplay. Und dann hab ichs verkauft, weil nie wieder gespielt. Fehlende Variabilität beim Aufbau und meiner Erfahrung nach unbalancierte Player Power (sind es die Polen, die bei Ereignissen mehrfach wählen dürfen? Je mehr Spieler*innen mitspielen, desto schlechter werden die während die Russen z.B. immer gleich gut sind und insbesondere in Gruppen mit Anfänger*innen leicht zu stark). Ja, das kann man nachbessern, indem man sich Erweiterungen kauft - aber ich halte nichts davon, Spiele mit Erweiterungen zu "reparieren", wenn ich die im Grundspiel schon nicht so dolle mehr mag.

  • #Scythe ist hier mein Beispiel. Super Einstieg ins moderne Brettspiel: unfassbar toller look und schönes Gameplay. Und dann hab ichs verkauft, weil nie wieder gespielt. Fehlende Variabilität beim Aufbau und meiner Erfahrung nach unbalancierte Player Power (sind es die Polen, die bei Ereignissen mehrfach wählen dürfen? Je mehr Spieler*innen mitspielen, desto schlechter werden die während die Russen z.B. immer gleich gut sind und insbesondere in Gruppen mit Anfänger*innen leicht zu stark). Ja, das kann man nachbessern, indem man sich Erweiterungen kauft - aber ich halte nichts davon, Spiele mit Erweiterungen zu "reparieren", wenn ich die im Grundspiel schon nicht so dolle mehr mag.

    Scythe finde ich schon als Grundspiel gut. Was mich allerdings immer etwas gestört hat, war die Anfangsphase. Die Fraktionen haben ihre festen Startpositionen, man hat zunächst Ruhe, kann sich aufbauen. Die Kombination aus eigenen Tableaus und Ausgangs"platz" verführt leicht dazu, eine recht gleichförmige Strategie zu Spielbeginn zu fahren.


    Das ändert sich halt grundlegend mit dem variablen Spielplan. Da ändert sich zum einen ein großer Bereich des Spielplans, wodurch die regionale Situation für jedes Heimatland sich verändert, als auch die Startposition der Fraktionen, die man dann auslost. Das schafft in jeder Partie eine ganz neue Ausgangslage, so dass man neu denken muss, wie man sein Spiel beginnen will. Das macht deutlich mehr Spaß. Ich mag es halt nicht, bekannte Anfangszüge immer wieder zu machen, weil sie optimal sind.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

    Einmal editiert, zuletzt von Ernst Juergen Ridder ()

  • Das ändert sich halt grundlegend mit dem variablen Spielplan. Da ändert sich zum einen ein großer Bereich des Spielplans, wodurch die regionale Situation für jedes Heimatland sich verändert, als auch die Startposition der Fraktionen, die man dann auslost. Das schafft in jeder Partie eine ganz neue Ausgangslage, so dass man neu denken muss, wie man sein Spiel beginnen will. Das macht deutlich mehr Spaß. Ich mag es halt nicht, bekannte Anfangszüge immer wieder zu machen, weil sie optimal sind.

    Wie schon gesagt... wenn ein Spiel erst eine Erweiterung braucht, damit ich testen kann, ob es mir DANN gefällt... dann fliegt es vermutlich erst raus.

  • Es gibt keinen besseren Ersatz für z.B. "Wallenstein" oder "Catan"... der diese Kriterien des Spiels erfüllt.

    Es gibt für Dich keinen besseren Ersatz! Ich mochte Catan vor allem wegen des Aufbauens von Dörfern und Straßen und Städten. Der Handel war mir zuwider. Nimm den Handel aus Catan heraus und es bleibt kein gutes Spiel. Sammle Ressource (und das auch noch zufällig) und baue damit etwas. In der Richtung gibt es Hunderte bessere Spiele für mich – auch vorher schon.

    Sehe ich genauso.

    Wenn man bei Catan frühzeitig im Spiel einen dauerhaften Handelsboykott erleben muß (was mir mehrfach passiert ist), bleibt von einem guten Spiel nicht mehr viel übrig, und man sitzt nur untätig rum.

    Außerdem ist die Abhängigkeit von den 2 Würfeln richtig pervers. Wenn man die eigenen Zahlen nicht trifft, kommt man schnell ins Hintertreffen. Die „3-Würfel-Variante“ hilft etwas, die Arme-Leute-Regel“ auch, aber all das rettet das Spiel m.E. nicht wirklich.


    Ich selbst spiele viel lieber meine guten „alten“ bewährten Spiele (auch >100x), als mich ständig von neuer Durchschnittsware enttäuschen zu lassen. Deshalb kaufe ich seit Jahren nur noch wenige Neuheiten, und auch erst dann, wenn sie sich allgemein schon dauerhaft bewährt haben.


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Das ändert sich halt grundlegend mit dem variablen Spielplan. Da ändert sich zum einen ein großer Bereich des Spielplans, wodurch die regionale Situation für jedes Heimatland sich verändert, als auch die Startposition der Fraktionen, die man dann auslost. Das schafft in jeder Partie eine ganz neue Ausgangslage, so dass man neu denken muss, wie man sein Spiel beginnen will. Das macht deutlich mehr Spaß. Ich mag es halt nicht, bekannte Anfangszüge immer wieder zu machen, weil sie optimal sind.

    Wie schon gesagt... wenn ein Spiel erst eine Erweiterung braucht, damit ich testen kann, ob es mir DANN gefällt... dann fliegt es vermutlich erst raus.

    Kann man so machen, klar. Wäre aber mir nie in den Sinn gekommen, weil mir Scythe schon als Grundspiel dann doch zu gut gefällt, trotz der einen Schwäche, die ich sehe.

    Eine schöne Veränderung ergibt sich auch durch eine andere Leiste für Sterne, wobei es da sogar variable Möglichkeiten zur Veränderung gibt..


    Für mich hat es sich halt gelohnt, auf Erweiterungen zu hoffen. Sieht einfach jeder auf seine Weise, was ja auch gut ist.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Das mit der Erweiterung des eigenen Horizonts ist schön, aber auch ein bisschen ein Problem unserer Zeit, wenn Erweiterung (in die Breite) lediglich Ablösung bedeutet. Gibt es nicht so viel Auswahl, dann spielt man das was man hat, länger und fast zwangsläufig intensiver. Ist geduldiger. Heutzutage rücken ständig und in immer kürzeren Intervallen Neuheiten nach, die altes zuerst überlagern, dann an die Seite schieben und schließlich selbst über die Jahre lieb gewonnenes ganz aus dem Regal verdrängen. Der Druck von außen steigt, alles unbedingt verbessern und optimieren zu müssen. Die Spiele sollen auch in der Wahrnehmung schlechter werden. Dafür sorgt allein schon die Werbeindustrie (mein liebstes Feindbild). Das muss aber nicht sein.


    Ich kann mich noch sehr gut an mein allererstes Spiel erinnern, dass ich mir vor über 40 Jahren vom Taschengeld gekauft habe. Alaska (von Eric Solomon) kann ich immer noch und immer wieder mal aus dem Regal hervorholen – weil das Spiel dort einen jederzeit sichtbaren Platz hat, damit es gar nicht erst in Vergessenheit geraten kann. Tatsächlich spiele ich es auch gelegentlich und das mit großer kindlicher Freude. Es mag zwar aus heutiger Sicht antiquiert erscheinen und ein paar Schwächen haben, die hatte es aber wahrscheinlich schon damals. Dass bspw. ab einem gewissen Punkt klar ist, wer gewinnt; und dass das Glück manchmal zu viel die Finger im Spiel hat, wenn Eiskarten unpassend gezogen werden, oder man selbst einfach keine Hubschrauberkarte auf die Hand bekommt (aber dafür die anderen). Doch das ist verzeihbar, weil es eben beständig für Emotionen sorgt. Den Zufrier- und Auftaumechanismus schätze ich jedenfalls bis heute sehr. Die Übersichtlichkeit des Spielplans mit dem See und der Insel in der Mitte, den wenigen Feldern ringsherum, ist mir auch heute wesentlich lieber als die meisten der teils völlig überfrachteten „modernen“ Pläne. (Catan zeichnet sich übrigens auch durch eine ähnliche Klarheit im Aufbau aus.) Inwieweit das erste Spiel eine Sonderrolle im Herzen und auf dem Spieltisch einnimmt, kann ich nicht völlig objektiv beurteilen. Da ich aber noch nie eines meiner Spiele verkauft oder mich anderweitig davon getrennt habe, weiß ich auch noch, wo ich jederzeit viele der nächsten Stationen meiner spielerischen Entwicklung und Sozialisation finde. Dadurch kann ich mich auf spielerische Weise in meine Kindheit, Jugend und die Zeit danach zurückversetzen. Indem ich alte Schätzchen wieder spiele, fühle ich mich so jung wie damals, und auch die Spiele erscheinen gleich in einem anderen Licht. Neues bekommt gerne eine Chance. Und darf die Sicht nach vorne erweitern.

  • Alaska war nicht mein erstes Spiel, aber gehörte gewiss zu meinen ersten 25. Inzwischen gehört es zu den vielen Spielen, die meine Regale wieder verlassen mussten. Besseres war nachgekommen und ich hätte es nie mehr gespielt. Nur der Eisbär durfte bleiben...

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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    Einmal editiert, zuletzt von Herbert ()

  • Spiele von vor 2015/16 haben es bei mir direkt schwerer. Die meisten davon empfinde ich als altbacken, träge und langweilig, vom oft drögen Grafikdesign (braun mit bräunlich in braunartigem Historiensetting) gar nicht erst zu reden.

    Von daher, ja: Spiele werden schlechter, altern oft eher mäßig und ich freue mich stets, die aktuellen Highlight zu genießen, bevor ihnen ein ähnliches Schicksal widerfährt. :)

  • Witzig, als ich den Satz im anderen Topic gelesen habe, musste ich auch kurz zucken.


    Ich denke Torlok hat es sehr gut in wenige Worte zusammengefasst.


    Mein Geschmack hat sich nur minimal geändert, aber durchaus bemerkbar, sodass mich der ein oder andere Mechanismus inzwischen eher abschreckt. Während "Die Fürsten von Florenz" damals zu meiner Top3 gehörte, empfand ich die letzten 2 Partien als langweilig und fühlte mich massiv unterfordert. Also habe ich mich schweren Herzens davon getrennt.


    Bei anderen Titel sieht das ganz anders aus. Der Großteil an Neuheiten prallt seit Jahren an den alten Schätzchen ab. Sankt Petersburg und Caylus (ersetzt durch Caylus 1303) sind nach wie vor fester Bestandteil der Sammlung und ich sehe keine Anzeichen dafür, dass sich das ändert. Mehrheiten Spiele müssen an Tikal / Mexica vorbei und bei Worker-Placement Spielen wird es schwer an Egizia, Tribun, Caylus vorbei zu kommen. So zieht sich das durch viele Mechanismen durch die ganze Sammlung. Daher besitze ich auch nur wenige bis keine Spiele die sich stark ähneln.


    "Neu" und vor allem "schön" können inzwischen fast alle, aber wirklich gut bekommen nur wenige hin und da liegt die Messlatte sehr hoch.

  • Also, es geht ja weniger darum, ob neue Spiele besser sind als alte, das hatten wir ja schon oft diskutiert, sondern mehr darum, wie "stabil" der eigene Geschmack ist, wenn ich das richtig verstehe. Gibt es Spiele, die man mal gut fand, heute aber nicht mehr so sehr.

    Die Frage kann ich nur mit einem entschiedenen "Ja" beantworten, aber es kommt selten vor und eher bei den Spielen, die ich mal mittelgut fand und heute dann halt gar nicht mehr gut ("das Bessere ist der Feind des Guten"). Wohl so gut wie alle Spiele, die ich vor 30 Jahren geliebt habe, liebe ich auch heute noch. Man kann sich jetzt natürlich im Detail darüber streiten, ob man "Twilight Imperium" liebt, wenn man "Twilight Imperium IV" spielt, aber vor 30 Jahren "Twilight Imperium II" kennengelernt hatte - aber ich sage da einfach, das sind für mich die gleichen Spiele im Sinne des Threads. :)

    Ich würde jetzt behaupten, wenn mir ein Spiel heute nicht mehr so sehr gefällt wie damals, liegt das eher selten daran, daß es nun eine "Neuinterpretation" der Mechanik gibt, sondern... hm, weiß nicht genau. Muß ich mal ergründen, falls das mal wieder vorkommt.

    Tatsächlich kaufe ich immer weniger neue Spiele, und auch bei 1200 Neuheiten p.a. sind es dann doch nur ein oder zwei, die ich so gerne spielen mag, wie meine "alten".

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