Deluxe - Ein Must-have oder doch eher störend?

  • Mich überrascht oft, wie gefragt eigentlich Deluxe Versionen bzw. Deluxe Komponenten sind. Bei manchen Spielen ist es m. E. eher so, dass Deluxe Komponenten lediglich aus dem Grund entworfen werden, um eine im Vergleich zur Standard Edition teurere Version anbieten zu können und nicht um das Spiel aufzuwerten. Allein die Bezeichnung als Deluxe Version scheint bei einigen die Bereitschaft zu erhöhen, mehr zu bezahlen. Aber bieten die Deluxe Komponenten dann auch einen höheren Spielspaß? Mal abgesehen davon, dass damit regelmäßig auch ein höherer Platzbedarf einhergeht, gibt es meiner Meinung nach auch Spiele, bei denen die Deluxe Komponenten eher stören. Zumindest hab ich kürzlich zwei Beispiele gespielt, bei denen ich das so empfunden habe. Dabei handelte es ich um #MonstersOnBoard und #Frutticola:

    Bei #MonstersOnBoard habe ich über einen lokalen Händler die Kickstarter Version gekauft. Eine Anleitung für die Kickstarter Version scheint es aber gar nicht zu geben, zum Beispiel werden in meiner Anleitung nur die Komponenten der Standard Version beschrieben. Das aber nur am Rande, dies ist nicht sonderlich schlimm. Die meisten Komponenten sind erkennbar und die restlichen konnte ich anhand der Anzahl per Ausschlussverfahren zuordnen. Über die Kickstarter-Website hätte ich es wahrscheinlich zur Not auch nachschauen können. Was mich aber wirklich stört, ist dass das Board offenbar überhaupt nicht für die Monster in Form von Miniaturen designt wurde. Insbesondere auf den Startfelder passen die Monster gar nicht richtig nebeneinander. Da hätten mir die Standees viel besser gefallen. Auch passt deswegen alles kaum in die Box, die ja nicht größer als in der Standard Version ist. Weiter gibt es bei dem Spiel drei Leisten, auf welchen der Fortschritt im Laufe des Spiels markiert wird. In der Standard Edition handelt es sich bei dem Marker um einen einfachen Holzzylinder, in der Deluxe Version ist der Marker ebenfalls eine Plastikminiatur, welche sehr leicht umfällt, da die Standfläche etwas zu klein geraten ist, oder die restliche Miniatur etwas zu breit. Zudem verlaufen diese Leisten direkt neben mit Würfeln belegten Feldern und es kommt relativ häufig vor, dass diese Würfel um eine Zahl höher oder niedriger gedreht werden. Dabei fallen die Marker schon sehr leicht um.

    Naja lange Rede kurzer Sinn: Ich mag das Spiel sehr, aber ich denke mit der Standard Version hätte ich mehr Spaß.


    Bei #Frutticola habe ich ebenfalls die Kickstarter Version über einen lokalen Händler gekauft. Das Thema des Spiels ist es Marmelade herzustellen. Zu diesem Zweck wird Obst geerntet. Bei dem Obst handelt es sich um kleine Miniaturen in der jeweiligen Obstsorte. Nun sind dabei die meisten Obstsorten rund, wobei eine Seite der Miniatur eine gerade Fläche hat. Da diese Obstminiaturen aber recht klein sind, lässt sich die gerade Seite nicht einfach erkennen. Dadurch bekommt das Spiel m. E. ungewollt einen zusätzlichen Mechanismus eines Geschicklichkeitsspiels, da die Miniaturen logischerweise wegrollen, wenn man diese auf der falschen Seite ablegt. Auch hier denke ich, sind die Deluxe Komponenten eher hinderlich als aufwertend.


    Mich würde mal eure Meinung zu Deluxe Komponenten interessieren. Kauft ihr Spiele lieber in der Deluxe oder lieber in der Standard Version? Wertet für euch eine schöne Optik ein Spiel mehr auf als ein komfortables Handling?

  • Deluxe, solange es nicht störend für das Handling ist. Burgen von Burgund mit den 3D Gebäuden fand ich für mich persönlich unsinnig. Mehr Platz weg und du ziehst ja trotzdem Plättchen aus dem Beutel und musst die dann ersetzen. Aber Acryl musste es dann schon sein 😉


    Ich liebe Double-Layer Boards und würde die in einer Deluxe Version immer, immer vorziehen vor Retail Editionen ohne.


    Metallmünzen müssen auch immer sein, also wenn noch einer die von Distilled hat, da hab ich gepennt 😂😊

  • Stimmt die 3D Gebäude für Burgen von Burgund sind auch so ein Beispiel. Das erhöht doch bestimmt auch total die Aufbauzeit.


    Da ist es aber wenigstens vorab erkennbar, dass die nicht nur Vorteile bringen. Bei Monsters on Board zum Beispiel erkennt man es ja erst während dem ersten Spiel.

  • Schwer sowas pauschal zu sagen. Es gibt tolle Deluxe-Komponenten (Token, Metallmünzen, schöneres Design usw), die ich mir auch holen würde, wenn das nicht immer alles so teuer wäre :D.

    Aber wenn ich mir z.B. das 3D Catan anschaue, graust es mir. Das würde ich nichtmal geschenkt nehmen, weil es unübersichtlich, nicht hübsch und auch noch viel zu groß ist.

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  • Wenn die deluxe Komponenten sinnig umgesetzt sind will ich sie nicht missen. Meine Beispiele sind Gentes deluxe und Radlands deluxe beide Spiele würde ich so jederzeit wieder kaufen.

  • Deluxe verkauft sich besser, auch auf dem Sekundärmarkt. Kann man hier im Marktplatz regelmäßig bestaunen. In jedem Hobby fühlt man sich besser, wenn man etwas Exclusives hat. Bei absoluten Lieblingsspielen sicher nachvollziehbar.


    Metallmünzen sind nett, Pokerchips von Roxley helfen mir aber auch oft über die armseligen Pappmünzen hinweg.


    DoubleLayer ist leider noch immer nicht Standard, aber ich möchte es nicht mehr missen.


    Inserts (die gesleevte Karten aufnehmen) gehören für mich auch zum Standard, also nicht diese aus Pappe. Leider ist diese Unsitte aus Übersee nach Europa übergeschwappt, einen mehrfach geknickten weißen Karton als Inlay zu titulieren. Pfui.


    Wie man Spiele illustriert zeigen die Franzosen (fast mehrheitlich), weil die wissen, dass das Auge mitisst.


    Holz für die Haptik kann es nie genug geben. Plastik bliebe bei mir nur für das Insert übrig.


    Stilp. Randnotizen.

    habe die Ehre *hutzieh*

  • Ja, pauschal schwer zu sagen, aber ich habe da ein paar persönliche "Richtlinien", bei den ich eine Deluxe Ausgabe grundsätzlich bevorzugen würde.

    Die neue BuBu Edition ist da eigentlich ein sehr gutes Beispiel. Einerseits ist die neue Version für mich besser, weil sie übersichtlicher und "klarer" in der Ikonografie. Persönlich profitiere ich davon, weil ich mir dadurch mehr Übersichtlichkeit beim Spielgeschehen verspreche und oben drauf besseres Handling der Spielkomponenten. Auf der anderen Seite haben wir noch ein paar Extras, die wiederum für mich zu viel sind. Dazu zähle ich die 3D Teile, die das Spielbild optisch aufwerten, aber die Übersicht mindern und das Handling erschweren.

    Gestern habe ich mir die 15 Jahre Zug um Zug Europa Edition angeschaut. Mega, einfach mega. Die Schachtel hat zwar extrem unpassende Größe, aber die Komponenten und die Karten finde ich fantastisch. Da wäre ich sdurchaus bereit meine normale Version zu ersetzen.

    Ich denke es ist wie bei der Kleidung. Ganz normale sauberen und praktischen Klamotten sind absolut ausreichend, aber ich habe nichts gegen ein paar optische Highlights, wenn mein Komfort darunter nicht leidet und der Aufpreis überschaubar bleibt.

  • Inserts (die gesleevte Karten aufnehmen) gehören für mich auch zum Standard, also nicht diese aus Pappe. Leider ist diese Unsitte aus Übersee nach Europa übergeschwappt, einen mehrfach geknickten weißen Karton als Inlay zu titulieren. Pfui.

    Wieso, genau das ist das Pappteil doch, ein Inlay, deutsch Einlage. Nicht zu verwechseln mit einem Insert, deutsch Einsatz. Du hast den Unterschied schon richtig bemerkt, jetzt musst du nur noch die Begriffe auseinander halten ^^

  • Für mich muss es eine deutliche Verbesserung von Haptik/Optik/Spielgefühl/Haltbarkeit/Wertigkeit sein, ohne deshalb massiv mehr Platz zu verbrauchen. Zum Beispiel Metallmünzen oder Acryltoken statt Pappgeld.


    Oder bei Underwater Cities U-Boot Figuren statt dieser hässlichen Arbeiter-Einsetz-Plättchen. Die hat man halt oft in der Hand und spielt damit während man grübelt, da ist es schon ein Gewinn find ich ohne zur Materialschlacht zu werden.


    Auch wenn Material inkonsistent ist, rüste ich gerne auf, zum Beispiel die Münzen&Kompasse bei Arnak, damit sie zu den andern Ressourcen passen.


    Oder Kioske/Pavillons bei Arche Nova, die ich im Original halt echt hässlich finde. So Funktionszeichnungen, während die Gehege hübsch gemalt sind.


    Aber wenn zum Beispiel schon geformte Holzressourcen dabei sind, wie bei Concordia, brauche ich keine Upgrades.


    Ein Grenzfall ist Terraforming Mars. Die 3-D Plättchen sorgen für mehr Immersion finde ich bei einem Spiel, wo man ziemlich viel und lange auf den Spielplan schaut.


    Und natürlich Inserts, die den Aufbau beschleunigen, aber da reicht mir meistens Folded Space. Aber wenn in einer Deluxe Version gute GameTrayz dabei sind, zB Bergkönigspiele, nehme ich die auch gerne.


    Aber es sollte bei Kosten im Verhältnis zum Spiel stehen für mich. Daher brauche ich auch keine super-duper-deluxified, sondern eher punktuelle Optimierungen. So gern ich auch Acryltoken für die Quacksalber hätte 😂, aber die kosten 4-5 mal das, was ich für das Spiel bezahlt hab, und das mach ich nicht.

  • Wenn das Handling oder das Spielgefühl verbessert wird, kann ich schon nachvollziehen, dass Deluxe bevorzugt wird. Ich habe auch ein Set Münzen, welches ich bei Spielen mit Münzen verwende. Doublelayer Playerboards gefallen mir auch und Inlays baue ich mir aus Foam Core. Also gegen ein Aufwerten der Spielmaterialien habe ich grds. nichts. Aber in Fällen, in denen es nicht auf ein verbessertes Handling ankommt, sondern rein aus optischen Gründen Deluxe Komponenten gekauft werden, fehlt mir so ein bisschen das Verständnis. Und spätestens, wenn zugunsten der Optik sogar das Handling aufwendiger wird, ist es für mich eher eine Abwertung des Spielerlebnisses.

  • Wie man Spiele illustriert zeigen die Franzosen (fast mehrheitlich), weil die wissen, dass das Auge mitisst.

    Mir ist bisher noch gar nicht bewusst aufgefallen, dass die Franzosen in Bezug auf Illustration besser sind. Mir fällt da als Beispiel grad nur Glow ein. Da ist es allerdings schon ein besonderer Grafikstil.

  • Ich finde allerdings spannend, dass bei manchen die Bereitschaft einen höheren Preis zu zahlen ganz selbstverständlich steigt, sobald das Wort Deluxe irgendwo auftaucht. Zum Beispiel habe ich Earthborne Rangers vorbestellt und bin gefragt worden: "Wie kann man denn nur 100 Euro für ein Kartenspiel ausgeben?" Das war allerdings eine Person, die keine Schwierigkeiten hat z. B. die Marrakesh Deluxe Edition zu kaufen. Nur weil da ein Spielbrett und ein Würfelturm und evtl. noch anderes Deluxe Material dabei ist, ist doch das Spiel nicht automatisch höherwertiger. Ich finde ich kann ein Spiel eben auch nicht nur nach dessen Material bewerten. Ich hab selbst keine Ahnung was es kostet, ein Brettspiel (oder Kartenspiel) zu produzieren, könnte mir aber denken, dass die Herstellung etlicher unterschiedlicher Karten mehr kosten könnte, als die Herstellung eines Spielbrettes.

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  • Wenn das Standard-Spiel nicht wie ein Prototyp aussieht, dann lässt sich in der Regel (es gibt immer Ausnahmen!) sehr gut damit spielen, ohne dass ich spezielle Deluxe-Komponenten bräuchte. Bei vielen Kickstartern fand ich die Deluxe-Komponenten sogar abschreckend. Da wurden hübsche Pappstandees durch hässliche graue Plastikminis ersetzt (Wonderland's War). Oder der lose und variable Spielaufbau durch eine übergroße Neoprenmatte in ein starres Konstrukt gepresst (Endless Winter und Flamecraft). Und nein, ich brauche keine Metallmünzen, die ich nur alle 10 Minuten einmal kurz in die Hand nehme (Barrage). Die machen das Spiel nur schwer und teuer. Unsinnig sind Holzmarker-Upgrades mit Aufdruck anstatt von Pappplättchen, die dann aber leider gar nicht mehr wie die Grafiken auf dem Spielbrett aussehen (Wutaki). Daher: In der Regel bevorzuge ich die Standard-Retail-Edition ohne Extras. Ausnahmen gibt es aber sicher auch hier. So besitze ich die Deluxe-Version von Chocolate Factory – weil es keine andere auf Deutsch gibt.


    Gruß Dee

  • "Deluxe" Editionen gibt es ja meistens nur im Crowdfunding. Und wenn man eine Crowdfunding-Kampagne unterstützt, egal erstmal, ob das jetzt auf Kickstarter, Gamefound, Giochistarter oder wo auch immer ist, dann spielt auch der Wiederverkaufswert eine große Rolle. Denn leider hat man ja nicht immer die Möglichkeit, den Titel der da finanziert werden soll vorab zu spielen, da nicht alle Firmen ihre Games im Voraus auf Tabletopia, Tabletop Simulator oder Ähnlichem hochladen und zum eigenen Austesten anbieten. Daher kann man sich oft nur auf das eigene Bauchgefühl nach dem Durchschauen der Kampagne, dem Schauen der Videos und dem Lesen der Regeln verlassen. Und trotzdem gefällt einem dann ein Titel manchmal nicht, der dann zu Hause eintrudelt, und dem man vielleicht sogar die zweite oder dritte Chance gegeben hat, einfach weil man ihn "so gerne mögen wollte". Daher zieht notwendigerweise nun einmal von Zeit zu Zeit so eine Kampagne auch wieder aus. Und wenn dies der Fall ist, habe ich tatsächlich bei meinen Gebrauchtverkäufen die Erfahrung gemacht, dass gefühlt kein Mensch die Retailversion kaufen möchte. So gut wie immer bin ich darauf sitzen geblieben oder musste sehr stark mit dem Preis heruntergehen, um überhaupt Abnehmer dafür zu finden. Das heißt im Umkehrschluss, dass ich seitdem, wenn ich wirklich mal einen Kickstarter unbedingt haben möchte und backe, ich lieber auf "Nummer sicher" gehe, und die Deluxeversion nehme beziehungsweise eben den "All In". Einfach, damit ich die Sachen dann bei Nichtgefallen auch wieder losbekomme. Und wie gesagt, das Mögen eines Spiels kann einem nun mal niemand garantieren. Daher sage ich mir mittlerweile eben einfach "better safe than sorry" und nehme dann initial mehr Geld in die Hand, als dann später auf die Nase zu fallen und auf den Kisten sitzen zu bleiben. In der Regel lohnt sich das ja meist auch, einfach weil die Deluxe oder Limited Edition-Komponenten meist auch schöner und/oder besser ausgearbeitet sind, als die der Standardversion. Bitter ist es natürlich dann, wenn so etwas passiert wie bei dir Boga, aber ich denke tatsächlich, dass diese beiden von dir genannten Spiele dahingehend eher Ausnahmen darstellen. Bei all meinen Deluxe Editionen, die ich noch hier stehen habe, hat sich der Aufpreis jedenfalls allemal gelohnt und ich finde die Komponenten persönlich wirklich nicht nur viel schöner, sondern auch besser. Und dafür gibt es echt zahlreiche Beispiele. Anachrony mit dem Miniaturenpack, Scythe mit den realistischen Ressourcen, Dinosaur Island, Marrakesh, Chimera Station, usw.
    Von daher denke ich unter dem Strich, dass das bei dir "Ausrutscher" gewesen sind mit diesen beiden Spielen und es sich ansonsten in der Regel eher schon lohnt. Und das sage ich als jemand, der seine Frequenz was das Backen von Kampagnen angeht schon stark zurückgefahren hat in den letzten Jahren.
    Lg

  • Wenn das Standard-Spiel nicht wie ein Prototyp aussieht, dann lässt sich in der Regel (es gibt immer Ausnahmen!) sehr gut damit spielen, ohne dass ich spezielle Deluxe-Komponenten bräuchte. Bei vielen Kickstartern fand ich die Deluxe-Komponenten sogar abschreckend. Da wurden hübsche Pappstandees durch hässliche graue Plastikminis ersetzt (Wonderland's War). Oder der lose und variable Spielaufbau durch eine übergroße Neoprenmatte in ein starres Konstrukt gepresst (Endless Winter und Flamecraft). Und nein, ich brauche keine Metallmünzen, die ich nur alle 10 Minuten einmal kurz in die Hand nehme (Barrage). Die machen das Spiel nur schwer und teuer. Unsinnig sind Holzmarker-Upgrades mit Aufdruck anstatt von Pappplättchen, die dann aber leider gar nicht mehr wie die Grafiken auf dem Spielbrett aussehen (Wutaki). Daher: In der Regel bevorzuge ich die Standard-Retail-Edition ohne Extras. Ausnahmen gibt es aber sicher auch hier. So besitze ich die Deluxe-Version von Chocolate Factory – weil es keine andere auf Deutsch gibt.


    Gruß Dee

    Genauso sehe ich das auch.


    Richtig, wenn Neoprenmatten einen an meinen Spielbereich angepassten variablen Aufbau verhindern, ist das für mich auch eher ein Nachteil. Wie s3chaos schon geschrieben hat, bieten die Spielmatten bei Radlands z. B. einen Mehrwert, aber das ist für mich auch eher eine Ausnahme. Ich hab noch eine Spielmatte für das Arkham Horror LCG von Powerplant Games. Die gefällt mir auch gut, aber eben auch weil die mich wieder beim Aufbau und der Übersichtlichkeit unterstützt und nicht nur da ist, damit eine da ist.

  • "Deluxe" Editionen gibt es ja meistens nur im Crowdfunding. Und wenn man eine Crowdfunding-Kampagne unterstützt, egal erstmal, ob das jetzt auf Kickstarter, Gamefound, Giochistarter oder wo auch immer ist, dann spielt auch der Wiederverkaufswert eine große Rolle. Denn leider hat man ja nicht immer die Möglichkeit, den Titel der da finanziert werden soll vorab zu spielen, da nicht alle Firmen ihre Games im Voraus auf Tabletopia, Tabletop Simulator oder Ähnlichem hochladen und zum eigenen Austesten anbieten. Daher kann man sich oft nur auf das eigene Bauchgefühl nach dem Durchschauen der Kampagne, dem Schauen der Videos und dem Lesen der Regeln verlassen. Und trotzdem gefällt einem dann ein Titel manchmal nicht, der dann zu Hause eintrudelt, und dem man vielleicht sogar die zweite oder dritte Chance gegeben hat, einfach weil man ihn "so gerne mögen wollte". Daher zieht notwendigerweise nun einmal von Zeit zu Zeit so eine Kampagne auch wieder aus. Und wenn dies der Fall ist, habe ich tatsächlich bei meinen Gebrauchtverkäufen die Erfahrung gemacht, dass gefühlt kein Mensch die Retailversion kaufen möchte. So gut wie immer bin ich darauf sitzen geblieben oder musste sehr stark mit dem Preis heruntergehen, um überhaupt Abnehmer dafür zu finden. Das heißt im Umkehrschluss, dass ich seitdem, wenn ich wirklich mal einen Kickstarter unbedingt haben möchte und backe, ich lieber auf "Nummer sicher" gehe, und die Deluxeversion nehme beziehungsweise eben den "All In". Einfach, damit ich die Sachen dann bei Nichtgefallen auch wieder losbekomme. Und wie gesagt, das Mögen eines Spiels kann einem nun mal niemand garantieren. Daher sage ich mir mittlerweile eben einfach "better safe than sorry" und nehme dann initial mehr Geld in die Hand, als dann später auf die Nase zu fallen und auf den Kisten sitzen zu bleiben. In der Regel lohnt sich das ja meist auch, einfach weil die Deluxe oder Limited Edition-Komponenten meist auch schöner und/oder besser ausgearbeitet sind, als die der Standardversion. Bitter ist es natürlich dann, wenn so etwas passiert wie bei dir Boga, aber ich denke tatsächlich, dass diese beiden von dir genannten Spiele dahingehend eher Ausnahmen darstellen. Bei all meinen Deluxe Editionen, die ich noch hier stehen habe, hat sich der Aufpreis jedenfalls allemal gelohnt und ich finde die Komponenten persönlich wirklich nicht nur viel schöner, sondern auch besser. Und dafür gibt es echt zahlreiche Beispiele. Anachrony mit dem Miniaturenpack, Scythe mit den realistischen Ressourcen, Dinosaur Island, Marrakesh, Chimera Station, usw.
    Von daher denke ich unter dem Strich, dass das bei dir "Ausrutscher" gewesen sind mit diesen beiden Spielen und es sich ansonsten in der Regel eher schon lohnt. Und das sage ich als jemand, der seine Frequenz was das Backen von Kampagnen angeht schon stark zurückgefahren hat in den letzten Jahren.
    Lg

    Ja das kann natürlich sein. Ich könnte mir auch vollstellen, dass zu dem Zeitpunkt des Unterstützens eines Spiels, von dem man zu dem Zeitpunkt ja auch überzeugt ist, die Befürchtung besteht, man könnte etwas verpassen. Es gibt ja - wie du auch schreibst - dann meistens noch keine konkreten Informationsmöglichkeiten. Aber dass dann auch auf dem Sekundärmarkt alle nur die Deluxe bzw. All In Versionen haben wollen, finde ich schon spannend. Zu diesem Zeitpunkt gibt es dann ja schon eher die Möglichkeit sich über Videos etc. zu informieren und abzuwägen ob man wirklich alles benötigt. Es geht dabei dann ja auch um einen erheblichen Preisunterschied, insbesondere wenn noch exklusiv Material dabei ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Boga ()

  • Ja, das würde man so annehmen. Aber meine subjektiven Erfahrungen sind eben, dass dem leider nicht so ist, und man eher mit dem All In gut fährt.
    Aber muss man natürlich nicht auch so handhaben, keine Frage :) Gibt ja sogar genug Leute hier im Forum, die noch nie irgend etwas verkauft haben und das auch gar nicht wollen (Zeit, Aufwand, etc.). Da gab es auch schon mal einen Thread dazu.
    Lg

  • Wie schon ein paar mal erwähnt, finde ich auch, dass es stark drauf ankommt, was denn „Deluxe“ für den entsprechenden Verlag oder Autoren bedeutet.

    Spiele, die durch Deluxe Komponenten ernsthaft haptisch aufgebessert werden, wie bspw. Holz- statt plastikkomponenten oder metallmünzen oder langlebigkeit bekommen wie durch linen-finish Karten (ja, ich sleeve nicht :saint:) oder acryl-standees, sind immer gerne gesehen. Auch für Promo Karten oder ähnliches bin ich gern zu haben. Man muss sie ja nicht in jede Partie inkludieren. Die große #Everdell Box mit ihren Legendary Karten, Seasons Farmen und Corins Deck hat mir hier gezeigt, wie man’s machen kann.

    Sobald es aber in Richtung style over substance geht und dann oft sogar noch der Gesamtstil selbst darunter leidet, kaufe ich auch gern mal mit Freuden die Standard Version. Hervorzuhebende Beispiele in ihrer präferierten Grundversion wären hier #DuneImperium oder das kürzlich gebackte #UnconsciousMind

    Wenn dann wie beschrieben auch noch das Spielgefühl unter Deluxe leidet indem man Komponenten hat, die denen in der Anleitung nicht mal ähneln oder sogar garnicht auf den Plan und ins physische Gameplay reinpasse, bleibt nur noch das Kopfschütteln.

    Bei Deluxe Items, die im Endeffekt nur doppelten Platz in der Box einnehmen wie Playmats, Holo Karten und ja, auch sleeves, überlasse ich das Kaufen grundsätzlich anderen.

    Das alles gesagt, bin ich wirklich mal gespannt, wie es sich zB bei #Voidfall verhält, denn da habe ich mich auch nach langem hin und her mal für den All-in mit Minis entschieden.

  • Gebe dir im Großen und Ganzen recht, nur eine Sache sehe ich anders:

    Und nein, ich brauche keine Metallmünzen, die ich nur alle 10 Minuten einmal kurz in die Hand nehme (Barrage). Die machen das Spiel nur schwer und teuer.

    Die Pappmünzen von Barrage gehören mit zu den hässlichsten Komponenten, die ich kenne (neues Threadthema? 😁), daher habe ich hier tatsächlich zugeschlagen… 🤷‍♂️😅

  • Gebe dir im Großen und Ganzen recht, nur eine Sache sehe ich anders:

    Und nein, ich brauche keine Metallmünzen, die ich nur alle 10 Minuten einmal kurz in die Hand nehme (Barrage). Die machen das Spiel nur schwer und teuer.

    Die Pappmünzen von Barrage gehören mit zu den hässlichsten Komponenten, die ich kenne (neues Threadthema? 😁), daher habe ich hier tatsächlich zugeschlagen… 🤷‍♂️😅

    Oh, dann bin ich mal gespannt. Barrage liegt hier noch verpackt in der Retail Version.

  • Für mich ein ganz klares: Ja, das Auge spielt mit

    Ich liebe die Haptik von Metallmünzen und habe inzwischen eine kleine Sammlung zusammen.

    Pappmarker möchte ich auch soweit wie möglich durch Holz ersetzt haben.

    Und bedruckte Spielfiguren sind natürlich auch der Hammer :)

  • Deluxe ist für uns auch eher ein kann, kein muss. Ich finde Holzkomponenten statt Pappmarker schöner, sie werten für mich die Tischpräsenz auf. Minis statt Standees brauche ich wiederum nicht zwingend.

    Wenn ein Spiel in der Deluxe Version mehr oder weniger komplett höherwertiges Material hat, ist unsere Bereitschaft es zu kaufen höher als wenn Pappe durch Plastik ersetzt wird.

    Für ein brauchbares Insert würde je nach Spiel etwas mehr zahlen, da würde ich mich am Preis von Folded Space orientieren. Ich Frage mich in Bezug auf brauchbare Inserts allerdings warum noch kein Verlag auf die Idee gekommen ist Inserts im Faser- oder Spritzgussverfahren aus Pappe herzustellen....(wie Eierkartons). In einzelnen Spielen sind ja bereits Tokenschalen in dieser Art enthalten...

    Liebe Grüße

    Cal


    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

  • Für mich persönlich ist das Deluxe, was mir gefällt. Sprich wenn Spiele ne tolle Grafik haben. Die Pappe (Karten, Stanzmaterial und Brett) etwas dicker ist.

    Und die Ressourcen im Spiel nach diesen Ressourcen aussehen.


    Zum Beispiel:


    - die Karten und die Eier von Flügelschlag. Das Spiel wurde mindestens 50x gespielt und die Karten sehen immernoch wie gestern gekauft aus.

    - oder Stone Age (Grafik, Holzressourcen) einfach top

    - Die alten Queen Games Titel wie Fresko, wo es anstelle von StandardMeeplen, schöne Holzfiguren gibt.

    - Auf den Spuren von Marco Polo (schöne Grafiken, tolle Holzfiguren und Holzressourcen)


    Sowas würd ich mir als Standard bei jedem Spiel wünschen. Metal Coins brauch ich persönlich nicht.

    Manche Verlage hatte ich früher deshalb immer auf dem Schirm, wie Queen Games, Lookout, Hans im Glück. Das war bei denen Standard.


    Heute leider gibts nen Rückschritt. Zum Beispiel die Fresko-Neuauflage hat kein Holz mehr für die Farben sondern Pappplättchen :(

  • Es kommt auf Handling und Spielgefühl an, und das geht in beide Richtungen.


    Eine Nicht-Deluxe Version kann sich nicht gescheit spielbar anfühlen, wenn etwa das Spielbrett zu klein ist, das Material verrutscht, die Finger nicht in den mitgelieferten Beutel passen, das sanfteste Lüftchen das Material im Raum umher fliegen lässt etc.


    Und es gibt "unnötiges" Deluxe. Das oben genannte Beispiel, dass man Pappmaterial aus einem Beutel ziehen muss und es dann durch Plastikfiguren ersetzt, obwohl die Pappmarker auch auf den Spielplan passen... So ein Umtauschen ist halt einfach ein unnötiger Zwischenschritt im Handling und macht das Spiel (für mich) schlechter als ein Spiel ohne dieses Plastik.

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Wenn das Standard-Spiel nicht wie ein Prototyp aussieht, dann lässt sich in der Regel (es gibt immer Ausnahmen!) sehr gut damit spielen, ohne dass ich spezielle Deluxe-Komponenten bräuchte. Bei vielen Kickstartern fand ich die Deluxe-Komponenten sogar abschreckend. Da wurden hübsche Pappstandees durch hässliche graue Plastikminis ersetzt (Wonderland's War). Oder der lose und variable Spielaufbau durch eine übergroße Neoprenmatte in ein starres Konstrukt gepresst (Endless Winter und Flamecraft). Und nein, ich brauche keine Metallmünzen, die ich nur alle 10 Minuten einmal kurz in die Hand nehme (Barrage). Die machen das Spiel nur schwer und teuer. Unsinnig sind Holzmarker-Upgrades mit Aufdruck anstatt von Pappplättchen, die dann aber leider gar nicht mehr wie die Grafiken auf dem Spielbrett aussehen (Wutaki). Daher: In der Regel bevorzuge ich die Standard-Retail-Edition ohne Extras. Ausnahmen gibt es aber sicher auch hier. So besitze ich die Deluxe-Version von Chocolate Factory – weil es keine andere auf Deutsch gibt.


    Gruß Dee

    So wie Dee stehe ich in der Regel auch zu Deluxe-Versionen. In den allermeisten Fällen verzichte ich darauf, da mich ein Spiel auch ohne 3D-Aufbauten oder haptische Genüsse in seinen Bann ziehen kann. Metallmünzen gibt es in meinen Spielen nur, wenn sie von vornherein damit kamen. Wenn gerade dieses Update mehr kostet, als das gleiche Gewicht an Cent- und Euromünzen, ist es für mich einfach ein unsinniges Upgrade.


    Vereinzelte Minis nehme ich in letzter Zeit schon mal eher mit - weniger des Spielens per se wegen sondern wegen meines Interesses, gerade diese Minis anzumalen.


    Holzkomponenten sprechen mich persönlich immer am meisten an. Am besten aber auch ohne Aufdruck, da diese häufig gar nicht so schön gelingen und ein schöner Holzmeeple für sich schon aussagekräftig genug ist.


    Neoprenmatten benötige ich in der Regel auch nicht (CTG kommt ja nun nicht ohne diese ;)). Das einzige Spiel, für das ich nachträglich eine Spielmatte gekauft habe, ist MageKnight.

    Letting your mind play is the best way to solve problems. (Bill Watterson)

    Bin auch immer mal in der FAIRPLAY zu lesen.

  • Gab ein paar Spiele, bei denen ich mir die Deluxe-Variante gegönnt habe. Das liegt aber auch daran, dass ich nachträglich sehr gerne Spiele aufhübsche, wenn ich weiß, dass sie bleiben werden.

    Was ich meistens nicht brauche, sind Neoprenmatten. Im Regelfall sind mir normale Spielbretter deutlich lieber, vor allem weil das Artwork auf einem Spielbrett deutlich besser zur Geltung kommt. Nur bei Spielen, bei denen man Karten auf ein Spielbrett legen muss, bevorzuge ich Neopren, da man die Karten dann besser aufheben kann.

    Was ich hingegen überhaupt NICHT brauche, sind irgendwelche Pappaufbauten, die nach dem Zusammenbau nicht mehr in die Schachtel passen!

    Ebenfalls uninteressant sind für mich Artbooks.

    Was mich aber triggert, sind double layer boards. Auch wenn die sich manchmal biegen, finde ich es einfach klasse, wenn Marker nicht mehr verrutschen können. Das ist und war für mich Hauptgrund zu Deluxe-Varianten zu greifen.

    Und was meistens auch zieht ist, wenn Pappmarker aufgewertet werden zu (am liebsten) Holz oder Metall. Ich mag es einfach, wenn Dinge haptischer werden.

    Metallmünzen finde ich ebenfalls toll, weil sie dem Spiel oft ein wenig mehr Atmosphäre verleihen; Wobei ich bei Euros auch gerne auf Pokerchips zurückgreife (nutze die von Roxley, falls es wen interessiert).

    Das Beste am Mensch ist sein Hund.

  • So lange Deluxe für mich einen praktischen Nutzen hat (z.B. Double-Layer-Boards) oder für mich ästhetisch ansprechend ist (Miniaturen statt Holzoktogone oÄ), finde ich es nicht nur okay, sondern bin meist auch dabei.
    Deluxe um des Deluxierens willen, das weder in die eine noch die andere Richtung fällt, brauch ich persönlich nicht.
    Deluxe, zu dem es keine Alternativen gibt (looking at you, EGG) oder übertriebenes "Deluxe" (Cardboard so thick, you could brain someone - again, looking at you, EGG) finde ich sogar eher abstoßend.

    Wer Smilies nutzt, um Ironie zu verdeutlichen, nimmt Anderen den Spaß, sich zu irren.

    Über den Narr wird nur so lange gelacht, bis man selbst Ziel seiner Zunge wird!

    :jester:

  • Ich verstehe die Frage nicht so ganz.

    🤔😂


    Ich finde Deluxe Komponenten meistens sehr gut, da sie die Tischpräsenz und teilweise das Spielerlebnis deutlich aufwerten.


    Bei Brass z.B. habe ich Metallmünzen und Kohle und Stahl aus.... (Metall und Stein?).


    Auch bei Scythe sind die Metallmünzen und Deluxe Token viel schicker als das Serienzeug.

    Einmal editiert, zuletzt von Ragnar30 ()

  • Aber würdest für eine bessere Optik auch ein schlechteres oder aufwendigeres Handling in Kauf nehmen?

  • Da ich bei Kickstarter nicht mitmache, „deluxifiziere“ ich ausgewählte Spiele nach Kauf im Nachgang mit einzelnen Komponenten. Zum Beispiel alternative Playerboards, 3D-Gelände und anderen Schnickschnack bei TfM, ein paar Teile aus dem 3D-Drucker für Nemesis von einem Bekannten, einzelne Komponenten wie Startspielertoken o.ä….

    Ressourcencounter durch Naturmaterialien ersetzen, so geschehen bei #DarkAges mit Stein, Leder, Holz und Metall.

    Sollte ich mal die Wahl beim Kauf haben ob Standard- oder Deluxeversion, würde ich nach Preis/Leistung individuell entscheiden - also ganz rational, außer bei TfM, aber so einen Ausreißer kennt wohl jeder… :saint:

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

    Einmal editiert, zuletzt von Torlok ()

  • Bei Brass z.B. habe ich Metallmünzen und Kohle und Stahl aus.... (Metall und Stein?).

    Sollte die Kohle nicht aus Kohle sein? Einfach ein Brikett zerschlagen. Staubt halt ein bisschen beim Aus- und Einpacken. ;)

  • Sollte die Kohle nicht aus Kohle sein? Einfach ein Brikett zerschlagen. Staubt halt ein bisschen beim Aus- und Einpacken. ;)

    Wäre aber zusammen mit den schwarzen Fingern sehr thematisch. 😜


    Keine Ahnung was das für Material ist. Aber es ist schick.


    Aber würdest für eine bessere Optik auch ein schlechteres oder aufwendigeres Handling in Kauf nehmen?

    Ich denke schon. Wüsste so spontan auch nicht, in welchem Spiel das so wäre.