Unsinnige Gründe, wieso ein Spiel kein Interesse bei Euch weckt

Ich habe inzwischen eine ganze Reihe von Filterkriterien, die sich alle mehr oder weniger gut begründen lassen: Spieler-Anzahl, Dauer, Platzbedarf, Design, Schwierigkeitsgrad, etc. pp.

Aber es haben sich auch zwei Filterkriterien reingeschlichen, die eigentlich in ihrer Begründung total irrational sind:

Dungeoncrawler mit Hexagon-Feldern (Not the Bees! 🐝)

Nach der ersten Begeisterung für Gloomhaven Pranken des Löwen wurde das Ganze so zäh und schwer wieder auf den Tisch zu kriegen, dass ich jetzt tatsächlich alle Dungeoncrawler mit Hexagon-Feldern automatisch ausschließe.

Dungeoncrawler mit quadratischen Karten sind dagegen okay.

„Wir sind ein CMON-freier Brettspiel-Haushalt.“

Der Witz ist: Ich habe eigentlich überhaupt nichts gegen CMON.

Und es gibt gute Gründe für deren Spiele und natürlich auch viele gute Gründe dagegen (Preis, Platzbedarf, FOMO, …)

Aber total unsinnigste Grund gegen CMON-Spiele, der sich bei mir inzwischen eingeschlichen hat, ist, dass ich tatsächlich noch nie eins besessen oder gespielt habe. Und irgendwie mag ich den Zustand nicht ändern.

P.S.: Wer mit „not the Bees“ nichts anfangen kann, das ist ein Insider-Witz vom YouTube-Channel ScreenCrush.

- Erfordert eine App

- Cthulu-, Steampunk- oder WW2-Thema

- Zu große Schachtel

- Zu viele Erweiterungen / passen nicht mehr mit in die Schachtel des Basisspiels

- Kein Let‘s Play auf YouTube verfügbar

- Hässliches Design

- Nicht auf Deutsch verfügbar/geplant

- Man muss zum Spielen vom Tisch aufstehen

Im privaten Austausch mit anderen Spielbegeisterten habe ich mich neulich zu einem kommenden Kickstarterspiel geäußert , dass es mich nicht interessiert wegen des Weltraumthemas.

Es kam dann gleich die Rückfrage, warum ich mir denn Terraforming Mars, Planet unknown und Gaia zugelegt und regelmäßig spielen würde?

Offensichtlich handelt es sich bei dieser Ablehnung um einen unsinnigen Grund …

Es mag sein, dass ich bei einem Spiel mit Manga-Grafik ein großartiges Spiel verpassen würde, aber die werden von mir von der Neuheitenliste zur Messe immer als erstes weggeklickt.

Bei mir ist es oft der Effekt der Langeweile, die ich im Bauch spüre, wenn ich das Cover sehe / den Namen lese oder das Spielbrett und Material sehe.

Städtename? Gäääähn...

Kombi aus lateinischen / griechischen / italienischen /... Begriffen? Nein Danke...

Es sind die üblichen verdächtigen siedlerähnlichen Ressourcen zu sehen, die man irgendwie ineinander und dann in Siegpunkte umwandeln muss? Next please...

Auf dem Cover sind die üblichen generischen Personen zu sehen, die irgendeiner typischen Aufbau -Euro-mechanik nachgehen (Handel, Agrarwirtschaft, etc.)? Nicht schon wieder...

Ich habe nichts grundsätzlich gegen solche Spiele, aber oft sind sie in meinen Augen nur eine weitere Rekombination schon bewährter Mechanismen und ich möchte gerne neue und innovative Mechanismen oder zumindest eine gute Geschichte erleben. Ansonsten habe ich ja die erwähnten bewährten Spiele schon im Schrank, auf die ich auch Lust habe.

Ansonsten ist es auch realer Krieg oder Pin-Up-Posen, die ich oft schwierig finde.

Was mich aber negativ aufregt, sind Spiele, die ein Umwelt- oder Klimaschutzthema behandeln. Da werde ich immer daran erinnert, dass, wenn es den Autoren damit ernst wäre, sie das Spiel besser nicht herausbringen würden, da auch dieses Spiel genauso Ressourcen verbraucht.

Ist natürlich irrational, den jedes Spiel verbraucht natürlich Ressourcen und die Autoren wollen das wichtige Thema ja ins Bewusstsein rufen.

Macht mir aber schlechte Laune und ruft mir wieder ins Bewusstsein, wie wichtig es auch im Brettspielbereich für mich ist, weniger zu haben und zu kaufen, so dass das Spiel in der Hinsicht sein Ziel erfüllt.

Ein Cover, das im Wesentlichen aus einem ECHTEM Foto besteht. Da bin ich raus...

Ein mehr oder weniger irrationaler Grund meinerseits: Ausgefallene Themen benötige ich nicht nochmal.

Aufbauspiele gehen immer. Spiele, in denen ich mein Volk/meine Familie etc. zum Erfolg führe auch. Aber so was wie Weinanbau oder Vogelbeobachtung?

Seit Flügelschlag schaue ich mir keine Spiele mit Vögeln im Zentrum mehr an. Und weil ich Viticulture habe, interessiert mich z. B. Vinhos null. Da mögen die Mechanismen noch so unterschiedlich sein - ein ausgefallenes Thema brauche ich irgendwie nur einmal.

Um das Ganze noch schlimmer zu machen: Ich kann nicht mal sinnvoll erklären, was ein ausgefallenes Thema ist und was nicht. Ist alles irgendwie Bauchgefühl 😅

Krass, was man hier in dem Forum so alles über sich realisiert… Hat was von Psychoanalyse… Jetzt noch ne Therapie, und man kann Geld von den Mitgliedern verlangen…

I. Name des Spiels. Ich lese hier im Forum einen neuen Thread Titel und der Name spricht mich nicht an. Weil es für mich nichts sagend ist, weil es mir Thematisch nicht zusagt, [Willkürlich gewürfelte Argumentation] und schon beschäftige ich mich nicht mehr damit. Völlig egal worum es geht.

Stolper ich irgendwann noch mal darüber und jemand macht mir durch seine Beschreibung Lust auf mehr, ist mir der Name schon wieder völlig egal.

II. Das erste Produktfoto das ich sehe, weckt kein Interesse bei mir - Rest siehe I.

Zitat von Lhynx

Wir sind ein CMON-freier Brettspiel-Haushalt.

Grundsätzlich gebe ich dir recht, aber die Lang-Trilogie (Bloodrage, Rising Sun, Ankh) sticht qualitativ extrem heraus. Da verpasst man meiner Meinung nach etwas!

1. Spiele, die ausschließlich mittels App überrhaupt nutzbar sind

2. Weltkriegs-2-Spiele, speziell WW2 "Europa"

3. extrem grelle Farbwahl, z.B. rosa als Dominanzfarbe

4. Crowdfunding

5. ein bestimmter Autor, dessen Neukreationen ich seit knapp 15 Jahren einfach nicht mehr schätze.

Spiele für die es noch kein Laserox Insert gibt oder zumindest angekündigt ist, haben es bei mir immer erstmal schwerer.

Ausnahmen sind Spiele, die bereits durch ein brillantes eigenes Insert punkten können oder simpel genug sind, dass keine dedizierte Sortierung in der Box notwendig ist .

Zitat von PowerPlant

Zitat von Lhynx

Wir sind ein CMON-freier Brettspiel-Haushalt.

Grundsätzlich gebe ich dir recht, aber die Lang-Trilogie (Bloodrage, Rising Sun, Ankh) sticht qualitativ extrem heraus. Da verpasst man meiner Meinung nach etwas!

Das glaube ich gerne.

Aber für uns ist das aus zwei anderen Gründen nicht so schlimm:

- Meine Familie mag keine konfrontative Spiele.

- Die Spiele haben keinen Solo-Modus.

Bei mir hat es ein Spiel auf den ersten Metern sehr schwer wenn es folgendes beinhaltet:

- Irgendwas mit Ctulhu (Ich kann Godzilla mit Pimm.ln im Gesicht nichts abgewinnen )

- Historische Kriegsthemen (WW1/2 , Vietnam, Unabhängigkeitskrieg.... gähn....da weiß ich doch wies ausging...und möchte den Verlauf ungern ändern )

- Zwingend App notwendig zum spielen (Apphilfen sind okay, z.b. Gloomhaven App )

- Schlechte Tischpräsenz oder gruseliges Artwork (Troyes, Bruxelles, Village Big Box... )

- zu abgedrehtes Thema (Bonfire....Hüterinnen, Gnome,...what?? )

- Partyspiele (zu 99% überflüssig bei uns, Party ist wenn alle den Mund halten und Denken )

- Coopspiele die quasi einer alleine spielen kann (Leaderproblem )

War sicher nicht alles was ich unterbewusst filtere, aber denke das prägnanteste.

Das heißt natürlich alles nicht das es ein Spiel das obige Kriterien aufweist nicht doch schaffen kann zu punkten, aber halt nicht auf den ersten Blick. Da würde ich in Essen quasi einfach am Tisch vorbei latschen und es keines Blickes würdigen.

Troyes und Bonfire z.B. sind grandiose Spiele....und ich hab Sie erst nach Jahren entdeckt..... das kann ich aber niemand vorwerfen außer mir selbst.