Ich bin... 133
-
...Sammler. (36) 27%
-
...Kurator. (97) 73%
Seit ich hier im Forum angemeldet bin, höre ich häufig von Menschen, dass sie sich entweder als Sammler, Spieler oder beides verstehen. Wenn man hier aber länger drüber nachdenkt, halte ich die Unterscheidung nicht für sinnvoll: Denn wohl die absolute Minderheit der Sammler spielt die Spiele nicht, und nur die absolute Minderheit der Spieler hat nicht mindestens ein paar Spiele zuhause, die schon als Sammlung taugen. Deshalb würde mich viel mehr interessieren: Ihr, liebe Spieler von Unknowns, seid ihr eher Idealtyp Sammler*innen oder Kurator*innen?
Umfang der Sammlung
Auf den ersten Blick scheint hier der Hauptunterschied zu liegen: Sammler haben Quantität, Kuratoren Qualität. Ich denke in gewisser Weise lässt sich ein Unterschied allein anhand der Menge ausmachen, aber nach meinem Verständnis können auch Kuratoren ohne Probleme Sammlungen im dreistelligen Bereich erreichen. Vielleicht lässt sich der Unterschied hier viel eher im Detail finden: Während Kuratoren viel wert darauf legen, eine möglichst große spielerische Bandbreite (vom Geschicklichkeitsspiel bis 18xx) in der Sammlung zu haben, sind Sammler eher Komplettisten von Verlagsprogrammen oder von Spielen mit Nuancen innerhalb bestimmter Genres.
Fluktuation im Spielverhalten
Kuratoren und Sammler können es beide hassen oder lieben, beim Cult of the New mitzumachen, der Unterschied liegt im Detail: Während sich der Sammler fragt, ob diese oder jene Version eines Spiels in diesem Umfang mit diesen Promos später wohl noch zu haben sein wird, fragt sich der Kurator, ob dieses oder jenes neue Spiel wohl besser in die Sammlung passen könnte, als das, was gerade da ist. In diesem Sinne können beide zwischen den Extremen pendeln, viele Spiele wenig zu spielen, oder wenige Spiele viel zu spielen. Die FOMO ist jedoch beim Sammler deutlich stärker ausgeprägt, wohingegen sich ein Kurator stärker mit Spielen beschäftigt, die sich schon "bewiesen" haben.
Fluktuation im Spielbesitz
Hier sehe ich den größten Unterschied: Die Spiele des Sammlers sind gekauft, um zu bleiben. Eher selten veräußert dieser Spiele, und wenn, dann vor allem um sie durch überarbeitete Versionen zu ersetzten. Die Spiele des Kurators hingegen sind gekauft, um sich zu beweisen. Häufig ziehen Spiele auch schon nach der ersten Partie aus, wenn diese die Erwartungshaltung nicht erfüllen konnten. Während Sammler ihre Spiele gerne über mehrere Jahre im BGG Marktplatz als "zu Verkaufen" gelistet haben können, schmerzt den Kurator der Anblick seiner misslungenen Auswahl, der Auszug kann also gar nicht schnell genug gehen, im Zweifelsfall auch mit Verlust oder als Geschenk.
Präsentation
Der Sammler hat ein praktikables Archiv: Entweder im Keller oder im Spieleschrank findet sich eine gut sortierte Sammlung, welche häufig auch tabellarisch oder mit Hilfe von BGG erfasst ist. Der Kurator stellt Spiele hingegen gerne aus: Ob ausgewählte Schätze auf einem schmalen Regal im Wohnzimmer oder leicht quer gestellt auf dem Kallax - Besucher sollen seinen erlesenen Geschmack erkennen.
Wo verortet ihr euch? Habt ihr noch weitere Ideen für Kategorien?