Bist du Sammler oder Kurator?

  • Ich bin... 133

    1. ...Sammler. (36) 27%
    2. ...Kurator. (97) 73%

    Seit ich hier im Forum angemeldet bin, höre ich häufig von Menschen, dass sie sich entweder als Sammler, Spieler oder beides verstehen. Wenn man hier aber länger drüber nachdenkt, halte ich die Unterscheidung nicht für sinnvoll: Denn wohl die absolute Minderheit der Sammler spielt die Spiele nicht, und nur die absolute Minderheit der Spieler hat nicht mindestens ein paar Spiele zuhause, die schon als Sammlung taugen. Deshalb würde mich viel mehr interessieren: Ihr, liebe Spieler von Unknowns, seid ihr eher Idealtyp Sammler*innen oder Kurator*innen?


    Umfang der Sammlung
    Auf den ersten Blick scheint hier der Hauptunterschied zu liegen: Sammler haben Quantität, Kuratoren Qualität. Ich denke in gewisser Weise lässt sich ein Unterschied allein anhand der Menge ausmachen, aber nach meinem Verständnis können auch Kuratoren ohne Probleme Sammlungen im dreistelligen Bereich erreichen. Vielleicht lässt sich der Unterschied hier viel eher im Detail finden: Während Kuratoren viel wert darauf legen, eine möglichst große spielerische Bandbreite (vom Geschicklichkeitsspiel bis 18xx) in der Sammlung zu haben, sind Sammler eher Komplettisten von Verlagsprogrammen oder von Spielen mit Nuancen innerhalb bestimmter Genres.


    Fluktuation im Spielverhalten
    Kuratoren und Sammler können es beide hassen oder lieben, beim Cult of the New mitzumachen, der Unterschied liegt im Detail: Während sich der Sammler fragt, ob diese oder jene Version eines Spiels in diesem Umfang mit diesen Promos später wohl noch zu haben sein wird, fragt sich der Kurator, ob dieses oder jenes neue Spiel wohl besser in die Sammlung passen könnte, als das, was gerade da ist. In diesem Sinne können beide zwischen den Extremen pendeln, viele Spiele wenig zu spielen, oder wenige Spiele viel zu spielen. Die FOMO ist jedoch beim Sammler deutlich stärker ausgeprägt, wohingegen sich ein Kurator stärker mit Spielen beschäftigt, die sich schon "bewiesen" haben.


    Fluktuation im Spielbesitz
    Hier sehe ich den größten Unterschied: Die Spiele des Sammlers sind gekauft, um zu bleiben. Eher selten veräußert dieser Spiele, und wenn, dann vor allem um sie durch überarbeitete Versionen zu ersetzten. Die Spiele des Kurators hingegen sind gekauft, um sich zu beweisen. Häufig ziehen Spiele auch schon nach der ersten Partie aus, wenn diese die Erwartungshaltung nicht erfüllen konnten. Während Sammler ihre Spiele gerne über mehrere Jahre im BGG Marktplatz als "zu Verkaufen" gelistet haben können, schmerzt den Kurator der Anblick seiner misslungenen Auswahl, der Auszug kann also gar nicht schnell genug gehen, im Zweifelsfall auch mit Verlust oder als Geschenk.


    Präsentation
    Der Sammler hat ein praktikables Archiv: Entweder im Keller oder im Spieleschrank findet sich eine gut sortierte Sammlung, welche häufig auch tabellarisch oder mit Hilfe von BGG erfasst ist. Der Kurator stellt Spiele hingegen gerne aus: Ob ausgewählte Schätze auf einem schmalen Regal im Wohnzimmer oder leicht quer gestellt auf dem Kallax - Besucher sollen seinen erlesenen Geschmack erkennen.


    Wo verortet ihr euch? Habt ihr noch weitere Ideen für Kategorien?

    Einmal editiert, zuletzt von Horti ()

  • Ich selbst würde mich als Kurator einschätzten. Meine Sammlung hat gemessen an der Anzahl der Spiele eine hohe Bandbreite bei den Genres bis hin zu spielen, die ich selbst gar nicht so gerne spiele, aber ein Worker-Placement-Spiel gehört halt irgendwie in eine ordentliche Brettspielsammlung. Ich selbst habe aber gerade in diesen Moment schon ein einen anderen Worker-Placer im Hinterkopf, mit dem ich gerne den anderen ersetzten wollen würde ^^

    Nur bezogen auf Oink-Spiele bin ich Sammler: Da hab ich auch eine Menge Gurken hier zuhause, und eine Menge dass sich vom spielerischen doppelt, aber trotzdem möchte ich da das konsistente Verlagsprogramm zuhause haben :/

  • Das größte Missverständnis dürfte vermutlich im Wort „Sammlung“ liegen, was du wohl eher meinst ist „Bestand“. Die allerwenigsten hier sammeln weniger im Sinne des Wortes, sondern kaufen sich Titel von denen sie sich ein gutes Spiel erhoffen. Das dabei ein Verlag/Autor oder sonstwas eine individuelle Vorlage für jemand sein kann, liegt in der Natur der Dinge.

    Ich persönlich kaufe sehr gezielt und weiß - zumindest in den allermeisten Fällen - das sie gut sind und mir gefallen.

    Als „Kurator“ sehe ich mich dabei auch nicht, die Spiele verwalten sich selber im Regal! ;)

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Kurator. Immer schon gewesen.

    Ich gehöre zur der Sorte, die gerne viel Neues testen, aber da ich das nicht alles besitzen möchte, werde ich in Zukunft mehr auf Ausleihmöglichkeiten oder Spielen bei Freunden achten. Mit über 50 Spielen bin ich gut bedient. Tatsächlich habe ich Spiele für alle Zielgruppen, was ich aber ändern werde und noch mehr auf den Geschmack von mir, meiner Freundin und meiner liebsten Spielegruppe zuschneide. Da ich mit meiner Partnerin nächstes Jahr zusammenziehen und dabei minimalistischer leben möchte, reduziere ich im Kopf bereits generell meinen Besitz, von Kleidung über Bücher zu eben Spielen.

    Allgemein behalte ich nur, was ich liebe, alles andere fliegt baldmöglichst raus. Dein letzter Satz zur Fluktuation trifft es genau.

    Meine Aufmerksamkeit ist begrenzt und Mittelmaß im Regal lenkt mich von den Highlights ab.

  • Ich bin weder Sammler, noch Kurator sondern einfach nur "Behalter". Mein Bestand an aktuell laut BGG 1460 Spielen hat sich ab Mitte 1970 halt einfach aufgebaut und da ich nur selten welche aktiv verkaufe, wird die Zahl natürlich auch nicht sinken.

    Wer weiß - nächstes Jahr gehe ich in Rente; vielleicht habe ich dann die Muße, einmal zu dezimieren oder gar zu kuratieren :/ ;).

    Klaus

  • Absoluter Kurator, in den letzten paar Jahren ca. 300 Spiele gekauft und der aktuelle Bestand beläuft sich auf 25 Titel. Alleine hier über den Marktplatz dürften es mehr als 120 Verkäufe sein.


    Ich sammle allerdings auch generell nichts anderes, weil ich darin einfach keinen Sinn sehe.

    Einmal editiert, zuletzt von BigDaddy ()

  • Die Fragestellung hat ja schon eine Wertung, daher wirst Du hier wenig "Sammler" finden. Sammler legen ja "nur" Wert auf Quantität (Cretins!), während Kuratoren ja die wirklichen Kenner sind. Der Sammler müsste ja hier zugeben, dass es ihm egal ist, was er kauft, solange es von Pfister ist. Dieses Maß an Reflektionsvermögen ist unrealistisch. Ich denke, in Wirklichkeit ist es eher die Frage, wie viel man denn nun wirklich spielt im Vergleich zur eigenen Sammlung. Einige Spiele kommen vielleicht dennoch nur 1x im Jahr auf den Tisch und man hat dennoch RICHTIG viel Spaß dran - andere kommen in den nächsten Wochen 8x auf den Tisch und danach ein dreiviertel Jahr erst mal nicht mehr.


    Abgesehen davon weiß ich auch nicht, welchen Nutzen eine solche Unterscheidung haben sollte.

  • In meinen Sammelgebieten bin ich Sammler, bei einigen bin ich Bewahrer und ansonsten Kurator.

    Gesammelt werden z.B. Ausgaben von Britannia, Civilization, History of the World, ….

    Bewahrt werden das Mädn meiner Oma, das Monopoly meiner Eltern und ein Risiko

    Der Rest will gespielt werden.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Ich bin eher weder noch.


    Ich kaufe Spiele, von denen ich mir ein mich zufriedenstellendes Spielerlebnis erhoffe.


    Von Zeit zu Zeit verkleinere ich den Bestand allein aus Platzgründen. Dann verlassen mich Spiele, die mir beim Spielen nicht sonderlich gefallen haben, aber auch solche, bei denen ich glaube, dass ich sie wohl nicht mehr spielen werde, auch wenn ich sie vielleicht noch gar nicht gespielt habe.

    Hauptkriterium für das Behalten eines Spieles ist die Frage, wie gerne ich ein Spiel wohl in Zukunft spielen werde. Manches behalte ich aber auch nur der Nostalgie wegen.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Sehe bei den beiden Kategorien irgendwie null Trennschärfe, und wie Brettspiel Dude schon sagte, steckt da meiner Meinung nach schon zu viel Wertung drin.


    Ich hänge an meinen Spielen und sortiere sie nur sehr ungern aus. Also Sammler, oder wie? Denke aber nicht, dass das jetzt irgendetwas über mein Spielverhalten oder meine Vorlieben aussagt.

  • Meine Stimme fehlt ebenfalls, weil ich mich weder da noch dort wiederfinde.

    Ich nutze Spiele um mir eine schöne Zeit mit denen einzuräumen die das gleiche Hobby haben, und die Spiele die ich habe kommen und bleiben wenn sie gut sind, oder sie gehen wieder wenn sie ihren Zenit überschritten haben und/oder der Platz es erfodert.


    Ich würde mich daher als einen lagerlimiteinhaltenden Spielspaß-Essentialisten bezeichnen.

    Besucht uns auf unserer Seite unter "www.mister-x.de"

  • Ich sehe mich weder als das eine, noch als das andere. Ich bin jemand, der gerne Brettspiele spielt und deshalb (zwangsläufig) das ein oder andere Brettspiel im Regal stehen hat.


    Mein anderes Hobby ist RC Modellbau. Ich habe daher auch mehrere Flugzeuge und Hubschrauber im Keller stehen, würde mich aber nicht als Sammler oder Kurator bezeichnen.

  • Ich finde mich in der strikten Trennung der beiden Begriffe leider auch nicht wieder.


    Ich bin eher zu 70% Kurator und zu 30% Sammler.

    Ich kaufe gezielt und gern exquisit (Deluxe Editionen), spiele viel, bin bei Spielen die ich mag Komplettist und verkaufe ohne Reue wenn's mir nicht gefällt oder das Spiel häufig genug im Bekanntenkreis vorhanden ist, um drauf zurück zu greifen.


    Ich habe aber der Form halber Kurator gewählt, das entspricht eher meinem Empfinden als Sammler.

  • Am Anfang habe ich einfach jährlich gekauft was mir gefiel und es hat sich viel ange"sammelt". Jetzt bin ich auf ca. 70 Spiele runter, wobei viele kleine Spiele dabei sind, bei denen sich ein Verkaufen nicht lohnt.

    Würde daher auch eher Kurator sagen.

    Wobei der Kurator in deinem Eingangspost auch gefühlt besser wegkommt und man daher natürlich gerne dazu tendieren möchte.


    Würde sich ein Messi selber als Sammler oder Kurator sehen? :)

  • Würde sich ein Messi selber als Sammler oder Kurator sehen? :)

    "Spiele-Messi" - das klingt irgendwie nett, den nehme ich ^^ finde mich bei den beiden eingangs genannten Begriffen ebenfalls nicht wieder.

    Über fast ein halbes Jahrhundert im Hobby kommt eben was zusammen und verkauft ist vieles nicht so schnell, auch weil ich damit erst seit wenigen Jahren begonnen habe, bis dahin hat der Platz gereicht und die Einsicht musste reifen, dass man eh nicht mehr alles spielen wird. ;)

    So gesehen definiert auch bei mir die Speichergrenze das Verhalten, nur das dies je nach Zeit im Hobby und Raumsituation zu anderen Stückzahlen geführt haben mag.

  • Ich war einmal Jäger und habe meine Brettspielbeute gehortet bis sie verstaubt fast ungeniessbar wurde.


    Dann war ich Brettspielverschrotter, Brettspielverschnalzer und Brettspielkunsthändler - je nach Verdienst beim Verkauf.


    Dann wurde ich Brettspielgourmet, der nur mehr das behielt und kaufte was ihn interessierte.


    Dann wurde ich Brettspielpimper, der seine Schätze optisch aufwertete.


    Jetzt horte ich leider wieder ein wenig.


    Hilfe. Ich entwickle mich zurück oder im Kreis.


    ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Gewei ()

  • Ich habe (zu) viele Spiele, sehe mich aber als - wie zuk1958 so schön sagte - "Behalter". Die Spiele in meinem Regal sind typischerweise alle gespielt und gefielen; es sind da aber auch einige Dinge dabei, die vermutlich nie mehr auf den Tisch kommen. Dabei fällt es mir sowohl schwer, mich zu trennen, als auch scheue ich den Verkaufsaufwand für recht überschaubaren Ertrag. Hin und wieder verkaufe/tausche ich trotzdem, aber eher wenn es sich so ergibt.


    Zum reinen Sammeln habe ich allerdings noch nie gekauft. Obwohl mir "besitzen" durchaus auch Spaß machen kann - ich erinnere mich gerne an die mit einem Spiel verbrachten Stunden und träume von deren Wiederholung.


    Im Sinne deiner Umfrage wäre wohl das passendste Label für mich: schlechter Kurator.

  • In meinen Sammelgebieten bin ich Sammler, bei einigen bin ich Bewahrer und ansonsten Kurator.

    Gesammelt werden z.B. Ausgaben von Britannia, Civilization, History of the World, ….

    Bewahrt werden das Mädn meiner Oma, das Monopoly meiner Eltern und ein Risiko

    Der Rest will gespielt werden.

    Sieht bei mir genauso aus (natuerlich mit anderem Focus und Spielen) :)

  • Schwierig. Einerseits SEHE ich mich selber als Spieler. Bezeichne mich aber als Sammler. Das liegt daran, dass "Spieler" einerseits Negativ Konotiert ist (Spielsüchtig), andererseits es ja wahrscheinlich bei allen hier über das Bloße spielen hinausgeht....und menschen haben eben eine Vorstellung davon was bspw. ein Sammler macht. Ein Playmobil oder LEgo Sammler stellt sich ja auch nicht nur die entsprechende Spielzeuge ins Regal, sondern ist auch umfassend über sein Sammelgut informiert, ist in Kontakt mit anderen aus der Szene, und interessiert sich auch für die firmen, die Leute die dahinter stehen und alles andere drum herum um Playmobil, Lego und Co. So ist es bei uns ja auch. Ich sage also bei Hobby ich "Sammel" Brett, Karten und GEsellschaftsspiele, obwohl ich mich eigentlich als Spieler also Nutzer sehe (Wärend ein Sammler seinen Sammelgegentand eher noch eingeschweißt ins regal stellt. Ich wollte auch schon längst aussteigen aus dem Hobby. Aber wie das so ist mit Süchten...;-)


    Andererseits habe ich lange Zeit schneller Spiele gekauft als ich sie auf den Tisch bringen konnt eund habe immernoch einen POS mit Spielen die Jahrelang ungenutzt im Schrank stehen. Ausserdem muss ich jede Erweiterung, Promo und Pimp haben, was auch eher in Richtung sammeln geht. Andererseits habe ich innerhalb der Spiele eher eine BReite Auswahl, als eine tiefe, ich sammel also nicht speziell eine Bestimmte Richtung und würde mich daher bspw. niemals bei der Spiele Sammler Gilde anmelden.


    Also ganz ehrlich: Ich weis es nicht.

    2 Mal editiert, zuletzt von Gelöscht_2002204 ()

  • Ich glaube die eigentliche Frage müsste sein: wie viele Spiele in der Sammlung hast du seltener als 5 mal gespielt? Dabei ist 5 ein total zufällig ausgewählter Wert, der aber bei mir nur von beliebten Spiele geknackt wird. Spiele die 5 Partien hinter sich gebracht haben fliegen bei mir nur noch selten raus.

    Ich kann mit nur schwer vorstellen, dass jemand mit über 1000 spielen jedes der Liebe widmet, die es verdient. Ich hab mir die Challenge gestellt jedes Spiel, das ich nicht schon letztes Jahr gespielt habe, dieses Jahr auf den Tisch zu bringen. Mal gucken, ob ich konsequent genug bleibe alle anderen dann auch raus zu schmeißen.


    Und der Punkt, den ich bei der Kurator Beschreibung unpassend finde ist der Umgang mit "guten Spielen". Davon gibt es leider viel zu viel und sie sorgen auch für keine Schmach, wenn man sie behält. Aber in der Spielesammlung haben sie nur etwas verloren, wenn sie eine Nische füllen.

  • Ich bin, wie vermutlich viele hier, einfach nur ein Spieler, der ein paar Spiele besitzt, die er gerne spielt und diese ohne viel Nachzudenken unter rein pragmatischen Erwägungen dort verstaut, wo sie gerade Platz haben.


    Außer natürlich in Kallax-Regalen. Kallax-Regale stehen auf gewisse Weise stellvertretend für alles, was am Brettspielhobby falsch läuft.

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

  • Ich bin, wie vermutlich viele hier, einfach nur ein Spieler, der ein paar Spiele besitzt, die er gerne spielt und diese ohne viel Nachzudenken unter rein pragmatischen Erwägungen dort verstaut, wo sie gerade Platz haben.


    Außer natürlich in Kallax-Regalen. Kallax-Regale stehen auf gewisse Weise stellvertretend für alles, was am Brettspielhobby falsch läuft.

    Verstehe ich nicht ganz. Ist das eine Art, zu sagen "Meine Art und Weise, das Hobby auszuleben, ist richtig und die der anderen nicht"?


    Dann wären Kleiderschränke auch stellvertretend dafür, was in der Bekleidungsindustrie falsch läuft. Oder Besteckschubladen. Oder Putzmittelschränke. Es ist doch nur ein Zweckmöbel.

  • Ich habe es auch nicht verstanden, aber meine Interpretation ist deutlich weniger negativ. ^^
    Aus meiner Perspektive klingt das wie ein Seitenhieb auf die (wie ich auch finde) nicht unbedingt für Brettspiele gut geeigneten Kallax-Regale. ;) Gerade bei einer wirklich breit aufgestellten Spieleauswahl hat man ruckzuck Kartons oben auf dem Regal stehen und das finde ich persönlich furchtbar.

  • Ich finde den Begriff "Kurator" auch ein wenig elitär - und unpassend. Die Arbeit von Kurator*innen verbinde ich immer mit Veranstaltungen oder Institutionen die Außenwirkung haben sollen oder für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Also das Programm von (Film-)Festivals, Kunstausstellungen, Museen usw. mit Überlgung darüber gestalten, was sie dem Publikum vermitteln wollen und welche Objekte und Angebote dafür wie zusammgestellt gehören.

    Kuratoren für Brettspiele sind für mich vielleicht Betreiber*innen von Brettspielcafés, Messen und Veranstaltungen - aber doch nicht ich, wenn ich meine 70 Brettspiele schön ins Regal stelle oder Wert auf "Qualität statt Quantität" lege.


    Deine Frage steht für mich eher unter der Übeschrift: Wie pflegt ihr eure Sammlung?

    Und da würde ich sagen, dass ich versuche eine gute Breite in meiner Sammlung zu haben, um für möglichst viele Anlässe, Spieler*innenzahlen und Genres ein oder zwei Spiele im Angebot zu haben, die ich auch gerne selber spiele. Plus dann meine eigenen Highlights am Start habe.

    Warte auf: Cross Bronx Expressway | A Gest of Robin Hood | Kingdoms Forlorn | The Queens Dilemma | Coalitions: Realpolitik | Koriko: A Magical Year | Apex: Legends | Defenders of the Wild | Molly House | A Very Civil Whist | Arcs | Ahoy (DE)

  • Ich finde die Fragestellung ebenfalls unglücklich formuliert, aber die Kritik bei der Unterscheidung "Spieler vs. Sammler" verstehe ich voll und ganz. Anstelle einer fixen Umfrage würde ich offen Fragen (qualitativ): Nach welchen Kriterien die Spielesammlung aufgebaut und ggf. reduziert wird.


    Am Ende kann man es auswerten und dann würden unterschiedlichen Kateogrien ableitbar sein (wie z. B: Kurator). Das wäre sinniger, rein methodisch betrachtet. So ist das fast schon invalide, weil es einer Suggestivfrage gleicht: Natürlich will jeder der edle Kurator sein und nicht als stumpfer Sammler betrachtet werden ^^ Das Selbstbild betrügt ja sowieso.


    Kriterien zum Aufbau:
    Vorliebe beim Thema (Science Fiction, Fantasy, Natur), Vorliebe bei der Mechanik (Deck Building, Dice Placement, Kartenmanagement, Worker Placement), geeignete Spieleranzahl (2-4), Solo-Spielbar (auch Coop-Games), Ich spiele es gern (es funktioniert für mich), Regeln überwiegend auf Kennerniveau (wenig Expertenspiele), Regeln müssen gut geschrieben sein (!), das Artwork muss für mich ästhetisch sein, Spiel ist einzigartig (im Vergleich zu den Anderen im Regal)


    Kriterien zum Verkauf:

    Regeln auf Dauer zu sperrig, der Aufbau dauert zu lang, das Spiel wurde bereits durchgespielt (Kampagnenspiele), Fehlkauf, qualitativ nicht auf einer Ebene mit den anderen Spielen (Stichwort: Platzmangel; der Platz muss verdient sein), das neue Spiel ist insgesamt besser und ersetzt ein altes ähnliches Spiel, fehlende Akzeptanz in der Spielgruppe (und falls nicht Solo-fähig ist)

  • Ich bezeichne mich eher als Idiot, weil ich viel zu wenig Platz für die vielen Spiele habe, die wiederum zu selten gespielt werden. Ich bin nämlich Spieler und lege eigentlich kein Wert auf eine Sammlung, ich bin eigentlich auch nicht "Stolz" auf irgendein Brettspiel. Ich will eigentlich nur spielen und frage mich öfters, was ich hier eigentlich mache. Wäre es einfacher und nicht so aufwendig, ich würde direkt 1/3 meiner Brettspiele verkaufen.

  • Vielleicht muss man bei solchen Überlegungen auch die Fremdwahrnehmung einbeziehen. Wenn jemand bei mir ins Regal guckt und ein volles Regal sieht, kommt mit Sicherheit "du sammelst aber viele Brettspiele" oder sowas. Wenn ich aber hier im Forum unterwegs bin, bin ich mit meinen 50 Spielen eher der Kurator schlecht hin :) .

  • Wenn ich aber hier im Forum unterwegs bin, bin ich mit meinen 50 Spielen eher der Kurator schlecht hin :) .

    Sankt Peter Kannst du dares aus dem Forum entfernen? Er hat nur 50 Brettspiele, was ihn definitiv disqualifiziert hier zu schreiben und beschmutzt auch noch das Wort Sammlung.


    dares Ganz ehrlich, genieß es. Es gibt da so einen point of no return, da hast du dann die Kontrolle verloren.

  • Ich will eigentlich nur spielen und frage mich öfters, was ich hier eigentlich mache. Wäre es einfacher und nicht so aufwendig, ich würde direkt 1/3 meiner Brettspiele verkaufen.

    Genau das. Und manchmal ist es auch ganz cool, wenn man nach Lust und Laune ein Spiel auswählen kann, welches halt gerade zur Stimmung passt.


    Interessant finde ich, dass man Menschen, die Bücher in Regalen sammeln, für klug und belesen hält. Ich kenne aber sehr wenige, die diese Bücher wirklich mehrmals lesen. Die würde man auch nicht Sammler nennen. Und auch da bin ich mir oft sicher, dass nicht alles gelesen ist, was im Regal steht. Sieht aber klug aus (je nach Buchtitel). Expertinnen und Experten geben jedenfalls immer Interviews vor solchen Regalen. Ist ja bei YouTube in der Brettspielwelt nicht anders. 😉

  • Ich bin auch eher Spieler und weigere mich, die Spiele in meinem Schrank als Sammlung zu bezeichnen.

    Ich kenne auch nur wenige echte Sammler. Spontan fällt mir da Sonja Domke Brettspielpoesie sein, die Schafspiele und Aleaspiele sammelt (also alles davon haben will). Generell Brettspiele sammeln tun die wenigsten. Fast jeder von uns filtert nach irgendeinem Kriterium.

    Ich jedenfalls habe weder besonders erlesene oder vielschichtige Spiele im Schrank, noch Spiele mit bestimmten Merkmalen. Dort steht halt, was ich gern spiele oder womit ich eine Erinnerung verbinde.


    Gruß Dee

  • Wenn man Sammler ist weil man gern viele Spiele hat bin ich Sammler. Mir geht es aber weder um bestimmte Themen noch Verlage. Ich hab einfach gerne viele Spiele im Schrank. Und ich hab keine Spiele im Schrank von denen ich nicht wüsste warum ich sie habe.

  • Vielleicht muss man bei solchen Überlegungen auch die Fremdwahrnehmung einbeziehen. Wenn jemand bei mir ins Regal guckt und ein volles Regal sieht, kommt mit Sicherheit "du sammelst aber viele Brettspiele" oder sowas. Wenn ich aber hier im Forum unterwegs bin, bin ich mit meinen 50 Spielen eher der Kurator schlecht hin :) .

    Ja das meinte ich als ich schrieb ich SEHE mich als Spieler. Das muss nicht richtig sein. Wahrscheinlich bin ich Sammler auch wenn mir das selbst garnicht bewusst ist :)