Das zweite Turnier der World Series hat MvG gestern Abend vor heimischem Publikum (er wohnt ca. 10 km von der Turnier-Location entfernt) gewonnen. Insgesamt dürfte dies eines der hochklassigsten Events der World Series gewesen sein, denn in keiner anderen Region dieser Turnierreihe dürfen die 8 lokalen Spieler insgesamt dermaßen stark sein wie hier in den Niederlanden. Man muss sich nur das Teilnehmerfeld mal anschauen:
Eingeladene Topspieler der PDC:
- Luke Humphries
- Michael van Gerwen
- Nathan Aspinall
- Michael Smith
- Gerwyn Price
- Rob Cross
- Peter Wright
- Luke Littler
Eingeladene Topspieler der Region:
- Danny Noppert
- Dirk van Duijvenbode
- Dimitri van den Bergh
- Raymond van Berneveld
- Gian van Veen
- Jermaine Wattimena
- Vincent van der Voort
- Kevin Doets
Dementsprechend interessant waren die Paarungen und nur 4 der Top-Spieler überstanden die 1. Runde. Aspinall unterlag Noppert 2-6, Wright war mit einem Average von 81,65 chancenlos beim 2-6 gegen Doets, Smith verlor 3-6 gegen Van Veen. Zudem musste sich Cross knapp mit 5-6 gegen Barney geschlagen geben, was vor allem an den Doppelquoten lag (Cross 25%, Barney 75%), denn im Average lag Cross 5 Punkte höher.
In den übrigen Partien der 1. Runde setzten sich die Favoriten dann meist klar durch: Beim 6-3 von Price gegen Van den Bergh war es bei Averages von 103/102 auch die Doppelquote, die das Match entschied mit 75% gegenüber 30%. Völlig ungefährdet waren das 6-2 von Littler gegen DvD, das 6-0 von Humphries gegen Wattimena und das 6-1 von MvG gegen seinen besten Freund VvdV.
Im Viertelfinale besiegte Littler dann in einer kleinen WM-Revanche Humphries mit 6-5. Ebenso knapp war das 6-5 von MvG gegen Barney, der schon 5-2 geführt hatte und danach 2 Match Darts nicht nutzen konnte. Deutlicher mit jeweils 6-3 fielen die Siege von Price gegen Doets und GvV gegen Noppert aus.
Im Halbfinale hieß es dann zweimal 7-4, und zwar für Littler gegen Price sowie für MvG gegen GvV. Die Doppelquote von MvG betrug hier 28%, damit wäre im Finale gegen Littler chancenlos gewesen. Aber es kam ganz anders ...
Ein Finale zwischen MvG in seinem Heimatort gegen Littler, das hätte kein Hollywood-Drehbuchautor besser schreiben können. Das Match war extrem ausgeglichen über 1:1, 2:2, 3:3, 4:4, 5:5 bis zum 6:6 gab es lediglich im 3. und 4. Leg je ein Break. Beide spielten auf hohem Niveau; während Littler vor allem mit einem Average von 106,71 glänzte gegenüber 100,59 von MvG, waren es nun vor allem die Doppel, die am Ende das Match entschieden: Obwohl Littler mit 43% nicht schlecht auscheckte, gaben die 67% von MvG den Ausschlag zu dessen Gunsten. Den eigenen Anwurf beim Stand von 6:6 brachte MvG in 13 Darts durch zum 7:6. Es folgte das entscheidende 14. Leg:
Littler startete mit 180. MvG folgte mit 180. Dann verpasste Littler die Triple mit nur 59, während MvG noch mal 140 nachlegte. Nach einer 92 und 96 stand Littler auf 170 und MvG auf 85, somit war klar, dass Littler die 170 auschecken musste. Und es wurde spannend, er traf 60 und 60 - dann aber nur Single Bull statt Bulls Eye. MvG warf die T19 und verwandelte den 2. Match Dart zu einem 12-Darter und dem 8-6 Endstand.
Es sieht momentan so aus, als würde Littler der Rummel um seine Person wenig ausmachen. Letzte Woche in Bahrain Turniersieger, gestern Finalist. Und es macht ihm offensichtlich nichts aus, gegen große Namen zu spielen, er spielt gegen jeden Gegner gleichermaßen unbekümmert.
Weiter geht es nun mit dem Start der Premier League am Donnerstag sowie den Masters ab Freitag bis Sonntag.