Quo vadis mit den eigenen Prototypen?

  • Bei mir kam auch ein Prototyp nach 2 Jahren mit Absage zurück. Jedoch mit einer ziemlich ausführlichen, gefühlt eine Seite Textwall mit sehr detaillierten Schilderungen.


    Im Kern genau das, was ich erwartet habe: Schwieriger Einstieg, hohe Komplexität, passt nicht zum üblichen Portfolio. Das alles war mir eigentlich schon vorher klar, aber dennoch nett, dass man sich dann doch noch die Zeit genommen hat.


    Ich gebe dennoch nicht auf, und wenn sie damit später bei Kickstarter landen ;) Denn bisher hat mir niemand geantwortet das Spiel sei nicht gut, sondern dass es nicht passt und man sich schwer gut ein „Expertenspiel“ mit so wenig Material zu vermarkten.

  • Meiner kam auch heute nach einem halben Jahr zurück. Wortlos. Keine Mail vorab, kein "Danke aber nein danke"-Schreiben und schon gar keine Begründung. Ich hatte ja nicht viele Erwartungen aber das fand ich jetzt doch unhöflich :(

    Ich habe schon verschiedenste Rückmeldungen von Verlagen erhalten. Manche Prototypen treffen ohne Mail oder Schreiben ein, andere mit Standardschreiben bei dem maximal der Spieltitel ausgetauscht wird. Es gibt aber auch Rückmeldungen mit genauen Kritikpunkten und Verbesserungsvorschlägen. Und bei anderen liegt eine handgeschriebene Karte und ein Päckchen mit Gummibärchen dabei, worüber manch sich dann trotz Absage freut. Inwieweit die Art der Absage Auswirkung darauf hat welchem Verlag man zukünftig Prototypen zeigt bleibt jedem selbst überlassen.

    Wünsch dir auf jeden Fall viel Erfolg mit deinem Spiel bei einem anderen Verlag.

    Autor von: Deep Dive (Logis), Quaki (Beleduc), Papaya Boats (Piatnik)

  • Expertenspiel mit WENIG MATERIAL?

    Das klingt doch super! Gibts doch auch nicht oft.

    Naja, das Problem ist, dass man kleine Verpackungen oft mit leichtem Spiel gleichsetzt und umgekehrt. O-Ton der Mail dazu ist:


    "Die Regeln waren anfangs erschlagend, auch wenn das Spiel selbst ja eigentlich nicht sonderlich umfangreich ist. Die Vielzahl an Optionen, wer wann wo und warum was machen darf, eine Siegoption erfüllt usw., das war schon eine Menge. Aber ich muss zur Verteidigung des Spiels sagen, dass es im Laufe der ersten Partie recht schnell verinnerlicht wurde, und ich glaube auch, dass wir soweit fehlerfrei spielten..."


    - Zur Einordnung: Es handelt sich um 2 A4-Seiten und auf jeder einzelnen Karte stehen alle für sie relevanten Regeln und Querverbindungen nochmals drauf.:)


    "Ohne Zweifel können wir sagen, dass wir da ein „besonderes“ Spiel auf dem Tisch liegen hatten. Und auch den Spaß können wir nicht verleugnen, den wir überwiegend hatten. Unsere erste Einzelpartie lag deutlich (!) über 5 Minuten, doch das pendelte sich dann etwas ein, als die Symbole und v. a. die Funktionen der Karten soweit verinnerlicht waren. [...]


    Unsere wichtigste Frage nach den Spielen war aber weniger die nach der Qualität, sondern vor allem: Bekommen wir das sinnvoll im Programm unter? Ist das ein XXXXXXXXXX-Spiel, das bei uns erwartet werden würde? [...]


    Ich finde das persönlich ein bisschen schade, denn ich fand die Partien, die ich mitspielte, durchaus reizvoll. Ja, da war auch mal Glück dabei, wenn es einfach gut passte, aber auch das kleine Spekulieren hatte seinen Reiz. Ich glaube, dass das Spiel einige Fans finden kann. Aber ich denke auch, dass diese das Spiel nicht in einer XXXXXXXXXX-Schachtel erwarten würden. Von dem her hoffe ich, dass du unsere Absage soweit nachvollziehen kannst."


    Dazu hat der liebe Mensch dann noch ein paar Absätze geschrieben, die detailliert auf bestimmte Karten und Effekte eingingen. Man hat schon gemerkt, dass man sich da mehr als 10 Minuten mit dem Projekt beschäftigt hat. So eine Absage erhält man dann doch gerne :)


    EDIT: Ich denke, es ist OK, wenn ich das hier zitiere? Man sieht ja weder einen Namen noch den Verlag.

  • Expertenspiel mit WENIG MATERIAL?

    Das klingt doch super! Gibts doch auch nicht oft.

    Naja, das Problem ist, dass man kleine Verpackungen oft mit leichtem Spiel gleichsetzt und umgekehrt.

    Ja gut, aber was macht man da? Setzt man auf eine ordentliche aufklärende Kampagne? Oder aber geht man einen von zwei Wegen, die mir beide nicht gefallen: Vereinfacht man das Spiel? Dann bleibt kaum noch was übrig und Familienspiele reizen mich in der Regel nicht. Oder aber bläht man das Spiel künstlich auf - durch einen vorgeschalteten WP-Mechanismus oder Ressourcen - um durch mehr Material einen passenden Umfang zu gestalten? Stimmt mich beides nicht wirklich zufrieden.

  • PowerPlant Ich würde nichts ändern, sondern einfach nach dem passenden Verlag weitersuchen. Wenig Material ist aus meiner Sicht kein Ablehnungsgrund für ein Expertenspiel. Man muss halt nur durch die Optik des Spiels und durch eine sinnvolle Beschreibung auf dem Schachtelboden dafür sorgen, dass es nicht von der falschen Zielgruppe gekauft wird.

  • Ja gut, aber was macht man da? Setzt man auf eine ordentliche aufklärende Kampagne? Oder aber geht man einen von zwei Wegen, die mir beide nicht gefallen: Vereinfacht man das Spiel? Dann bleibt kaum noch was übrig und Familienspiele reizen mich in der Regel nicht. Oder aber bläht man das Spiel künstlich auf - durch einen vorgeschalteten WP-Mechanismus oder Ressourcen - um durch mehr Material einen passenden Umfang zu gestalten? Stimmt mich beides nicht wirklich zufrieden.

    Vielleicht suchst du besser einen internationalen Partner? Ausserhalb Deutschlands scheint man mir offener und dynamischer zu sein. Wenn ich mir so die Kickstarter-Kampagnen ansehe... und der Markt ist halt einfach groesser.

  • Unsere erste Einzelpartie lag deutlich (!) über 5 Minuten

    Was für eine Art Spiel hast Du denn da vorgestellt? 5min?

    Kennst du Loveletter? Das spielt man quasi auch mehrmals in einer Partie. Das ist bei uns ähnlich. Du sammelst mir jeder Partie von ca. 5-10 Minuten 0-2 Punkte. Wer am Ende z.B. 20 Punkte hat, gewinnt. Das kann man frei festlegen. Daher hat das Spiel aktuell die 5 Minuten im Namen :)

  • Meiner kam auch heute nach einem halben Jahr zurück. Wortlos. Keine Mail vorab, kein "Danke aber nein danke"-Schreiben und schon gar keine Begründung. Ich hatte ja nicht viele Erwartungen aber das fand ich jetzt doch unhöflich :(

    Ich habe schon verschiedenste Rückmeldungen von Verlagen erhalten. Manche Prototypen treffen ohne Mail oder Schreiben ein, andere mit Standardschreiben bei dem maximal der Spieltitel ausgetauscht wird. Es gibt aber auch Rückmeldungen mit genauen Kritikpunkten und Verbesserungsvorschlägen. Und bei anderen liegt eine handgeschriebene Karte und ein Päckchen mit Gummibärchen dabei, worüber manch sich dann trotz Absage freut. Inwieweit die Art der Absage Auswirkung darauf hat welchem Verlag man zukünftig Prototypen zeigt bleibt jedem selbst überlassen.

    Wünsch dir auf jeden Fall viel Erfolg mit deinem Spiel bei einem anderen Verlag.

    So ging es mir auch. Und manchmal ist es hilfreich und manchmal geschmäcklerish und manchmal ärgerlich, weil das angesprochene schon vorher klar war.


    Ich habe einen Prototypen bei dem ganz viel auf dem klassischen Spiel Durak basiert. Aber nachdem das leider nicht gute "Blaze" herausgekommen ist, überlege, ob ich den einfach als Print and Play veröffentliche. Habt ihr da Erfahrungen oder geht das dann einfach unter wie ein Stein?

  • Meiner kam auch heute nach einem halben Jahr zurück. Wortlos. Keine Mail vorab, kein "Danke aber nein danke"-Schreiben und schon gar keine Begründung. Ich hatte ja nicht viele Erwartungen aber das fand ich jetzt doch unhöflich :(

    Das ist meiner Meinung nach eine absolute Frechheit, ein Ausbund an Unverschämtheit und fehlender Wertschätzung. Wie können Menschen so sein?

    Damit ich da nicht irgendwann aus Versehen was hinschicke: Was für ein Verlag war das denn? Ist doch hier ein unabhängiges Forum, da darf man dann das ja sagen, oder? Interessiert bestimmt auch andere.

  • Bigcubefan


    Ich schreibe es dir gleich per PN. Habe es extra nicht erwähnt, da ich keine Hexenjagd vs. "die kenne ich doch, ihr spinnt doch, das war nur ein Versehen" usw. hervorrufen wollte. Es ist scheiße, ja, ich war den Tag auch echt geknickt aber Krönchen ist gerichtet und bis auf dass ich mir jeden künftigen Spielekauf von dem Verlag nun vermutlich 3x überlegen und natürlich keinen weiteren Proto mehr dort hinschicken werde, für mich dann auch keine großen Zeit-/Diskussionsaufwand mehr wert :)

  • Das ist meiner Meinung nach eine absolute Frechheit, ein Ausbund an Unverschämtheit und fehlender Wertschätzung. Wie können Menschen so sein?

    Vielleicht bin ich bei sowas zu entspannt, aber "keine Blümchen zur Absage" ist für mich auf einer Skala von 0 (egal) bis 100 (absolute Frechheit) eine 20 oder so. ;)

  • Etwas ärgerlich finde ich, wenn beim Erhalten oder Versenden keine Email zur Info gesendet wird. Ein Prototyp von mir ging beim Versand verloren, was ich dann erst später erfahren habe, da der Verlag keine Info gesendet hat.

    Eine Frechheit finde ich, wenn der Redakteur nicht erreichbar, der Prototyp verschwunden und der Verlag auf Rückfragen dazu nicht reagiert. Habe ich auch schon erlebt.

    Autor von: Deep Dive (Logis), Quaki (Beleduc), Papaya Boats (Piatnik)

    Einmal editiert, zuletzt von Marcus ()

  • Etwas ärgerlich finde ich, wenn beim Erhalten oder Versenden keine Email zur Info gesendet wird. Ein Prototyp von mir ging beim Versand verloren, was ich dann erst später erfahren habe, da der Verlag keine Info gesendet hat.

    Eine Frechheit finde ich, wenn der Redakteur nicht erreichbar, der Prototyp verschwunden und der Verlag auf Rückfragen dazu nicht reagiert. Habe ich auch schon erlebt.

    Bei solchem Verhalten fragt man sich, wie die es überhaupt schaffen Spiele zu veröffentlichen? Da wird agiert, als wolle man möglichst keine Einsendungen mit neuen Ideen erhalten. Also wäre das alles viel zu viel Aufwand!

  • Hatte auch letztes Jahr eine kommentarlose Rücksendung von einem bekannten deutschen Verlag erhalten. Das war insofern bitter, da ich den Verlagschef dazu höflich angeschrieben hatte im Nachhinein und er mir versicherte, den Redakteur darauf anzusprechen, damit er einen kurzen Ablehnungsgrund schreibt. Das ist dann wieder nicht passiert.


    Ich vermute aber gute Absichten und dass der Verlag ziemlich unter Wasser war zu der Zeit (Herbst/Messe) und es einfach gering priorisiert und dann vergessen hat. Kann passieren. Und ein zweites Mal den Chef anschreiben war mir dann doch zu kleinkariert ^^


    (nichtsdestotrotz ist der Verlag für mich in Zukunft keine Prio mehr... Das gleiche gilt leider für einen anderen deutschen Verlag, der nach 6 Monaten das Spiel nahezu sicher ungeöffnet zurückgeschickt hat mit einer inhaltsleeren 1-Zeiler-Absage, nachdem er es umbedingt wollte in Göttingen).


    Beides waren persönliche Kontakte über Göttingen.


    Aber egal, denn dem gegenüber stehen ca. 5 ausführliche und wertschätzende Absagen und eine optimistisch stimmende Vielleicht-Zusage ;)