Warum sind euch Spiele nicht den UVP wert?

  • Die Frage ist ja immer wie man sich triggern lässt. Häufig erlebt hier im Forum oder auch in sozialen Netzwerken.

    Nutzer A: Spiel XY gibt es bei Händler Z gerade günstig.

    Nutzer B: Weiss jemand ob das etwas taugt?

    Meine Erfahrung: wenn ich mir nur weil etwas günstig ist die Frage stelle ob ich es brauchen könnte, dann brauche ich es nicht. Daher unterdrücke ich diesen Reflex wo immer ich ihn erkenne.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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    5 Mal editiert, zuletzt von Herbert ()

  • Richtig, auch bei mir gibt es da kein schwarz/weiß. Ich habe da drei Stufen und mische durchaus bewusst.


    (1) Bei Spielen in Kleinstauflagen, die aber genau den Spot treffen. Liebhaberprojekte. Ganz toll umgesetzte Spiele. Erweiterungen für mein ansonsten ausgelutschtes Lieblingsspiel. Spiele die ich einfach sofort haben muss.

    Da zögere ich nicht lange und da versuche ich den Autor/Verlag auch noch zusätzlich zu unterstützen. Man fährt zur Messe und holt es sich, obwohl es später online sicherlich billiger wäre. Da spielt Geld eigentlich kaum eine Rolle.


    (2) Bei tollen Spielen bei denen man weiß, dass man sie haben will und die auch im Retail verfügbar sind, da gehe ich zum örtlichen Händler und unterstütze den. Ich gebe aber zu, dass ich mich schon ab und an umentschieden habe, wenn der Preis dann doch deutlich über UVP ist. Ja, auch sowas passiert. Und als Kunde fühlt man sich dann leider ziemlich schlecht.


    (3) Bei Titeln, die mich jetzt nicht unbedingt vom Hocker hauen und die ich jetzt nicht unbedingt haben muss, da warte ich auch einmal gerne. Trotzdem juckt es vielleicht und man will den Titel ausprobieren. Und irgendwann schaut man, wo es im Netz am günstigsten ist, und dann kauft man. Ich verschwende da zwar nicht dutzende Stunden, um wirklich den letzten Euro zu sparen. Aber so tickt eben der Online-Handel. Und ich sehe das eher so, dass ich da auch ordentlich unterstütze, indem ich die Lagerbstände abbaue :)

  • Meine Erfahrung: wenn ich mir nur weil etwas günstig ist die Frag stelle ob ich es brauchen könnte, dann brauche ich es nicht.

    Das unterschreibe ich so. Wobei "ich stelle mir die Frage, ob ich es brauchen kann", ggf. mit eigener Recherche, z.B. Erklärvideos anschauen oder BGG-Comments sortiert nach jüngstem Datum durchlesen, noch ein Stückchen sinnvoller ist als "ich stelle anderen die Frage, ob das Spiel gut ist".

  • UVP-Preis = Early Adopter-Preis.


    Das mache ich max. bei höchstem Interesse für einen Titel, z. B. auf der Messe. Ansonsten macht die Zeit fast alles günstiger (bis zum Umschlagpunkt "Rarität").


    Jup, inzwischen fühlt es sich wie bei bei elektronischen Artikeln an. Brettspiele brauchen den Hype of the new. Anfangs gehen die Spiele noch halbwegs zum UVP raus und spätestens nach einem Jahr werden viele Artikel schon verschleudert. Selbst Spiele aus der Spieleschmiede findet man immer schneller zu günstigen Preisen angeboten. Die Preisentwicklung bei den Spielen fühlt sich inzwischen stark nach der Skimming-Strategie an. Daran gewöhnt sich der Kunde und passt sein Kaufverhalten an (nicht alle, aber genügend). Dazu kommt das Überangebot.

  • Das kommt immer drauf an und kann man pauschal so gar nicht sagen...


    Ich habe jetzt mal das mit dem Schnäppchen angekreuzt, weil es in der Tat befriedigend ist, etwas günstiger zu erstehen. Übrigens nicht nur bei Brettspielen. Habe mich wie Bolle gefreut meinen Staubsauger für über 100 Euro weniger zu bekommen am Prime - Day ... :D


    Es gibt eben diverse Vergleichsportale mittlerweile. Auch für Brettspiele. Und insofern ich keine Möglichkeit habe mir Spiele lokal zu kaufen und sie daher bestellen muss, nehme ich freilich den günstigsten. Wenn ich ein Spiel haben muss, dann zahle ich auch den UVP. Manche Spiele sind auch die UVP locker wert. Negativbeispiel ist hier Terraforming Mars, welches für mich keine 60 Euro vom Material wert ist.


    Bestes Beispiel zur Zeit bei mir: Bonfire


    Würde ich gerne mal spielen. Wir haben aber mittlerweile so eine große Auswahl, dass es momentan nicht sein muss... daher warte ich entweder auf ein Schnäppchen oder noch lieber auf was Gebrauchtes. Damit wäre dann sogar die Nachhaltigkeit gewährleistet.


    Das hat aber wie gesagt immer ganz unterschiedliche Gründe.


    Ich erkenne daran aber nichts verwerfliches. Auf dem Land muss man sowieso das meiste bestellen, sobald es etwas außergewöhnlicher ist.

    Einmal editiert, zuletzt von PeeWee ()

  • Wenn ich ein Spiel haben wollte, dann habe ich es mir in der Vergangenheit sofort gekauft. Der Preis war mir egal. Ich habe sehr viele Spiele zu UVP Preisen auf der Messe gekauft. Was mich aber seit einiger Zeit stört, dass die Spiele z.B. auf der Messe deutlich teurer verkauft werden, als im Onlinehandel. Ich habe nichts dagegen ein paar Eure mehr auszugeben, aber wenn es dann 10% oder mehr sind, dann läppert sich das schon.

  • Genau diese „Käufe nur weil günstig“ habe ich in der Vergangenheit häufig bedauert. Kein Mensch wollte die alten Dinger noch spielen und mich selbst haben die „teuren Neuen“ dann auch mehr interessiert.

    Wie sagte meine Großmutter immer: „Das Billigste ist immer das Teuerste“.

    Das hat deine Großmutter mit Sicherheit nicht mit dem Spruch gemeint. Das geht doch damit einher, dass der Preis auch eine gewisse Qualität abbildet und nicht, dass es unbedingt der neueste Kram sein muss. Zudem setzt genau diese Denkweise die du hier geschildert hast doch den Preisen so enorm zu. Spiele haben es immer schwerer sich langfristig auf dem Markt zu etablieren. Im vielen Fällen verschwinden die Titel nach kurzer Zeit schon wieder, egal wie gut sie sind. Nach Catan hat es kein Spiel mehr zum Klassiker geschafft (mit Abstrichen vielleicht noch Dominion), weil alle schon wieder nach den nächsten 1000 Erscheinungen lechzen. Catan wird aber komischerweise nicht für 10 € verschleudert.


    Das Problem ist daher aus meiner Sicht nicht, dass man im Internet oder anderswo bei einem Angebot zuschlägt, sondern der ständige Hype of the new, welcher Spiele viel zu schnell wieder uninteressant macht.

  • Das hat deine Großmutter mit Sicherheit nicht mit dem Spruch gemeint.

    Kanntest Du sie?

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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    Einmal editiert, zuletzt von Herbert ()

  • Das hat deine Großmutter mit Sicherheit nicht mit dem Spruch gemeint.

    Kanntest Du sie?

    Du musst den Satz danach auch im Zitat stehen lassen, dann wird es runder. Auch das es sich dabei um eine (mit Bestimmtheit dargestellte) Vermutung handelt, dürfte zweifelsfrei feststellbar sein. ;)

  • Kanntest Du sie?

    Du musst den Satz danach auch im Zitat stehen lassen, dann wird es runder. Auch das es sich dabei um eine (mit Bestimmtheit dargestellte) Vermutung handelt, dürfte zweifelsfrei feststellbar sein. ;)

    Das beantwortet nicht meine Frage.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Selbst Spiele aus der Spieleschmiede findet man immer schneller zu günstigen Preisen angeboten.

    Bei der Spieleschmiede gehen die Angebote direkt mit in die Kalkulation des Schmiedeprojekts.

  • Ich bin davon ausgegangen, dass es sich hier um eine rhetorische Frage handelte (oder ist Suggestivfrage der richtigere Begriff?).


    Tja, ich kenne weder deinen Klarnamen noch denen deiner Mutter, von daher ist es schwierig dies konkret zu beantworten. Aber mal angenommen du kommst tatsächlich aus dem Münsterland, dürfte es statistisch nahezu unmöglich sein, dass ich deine Großmutter schon mal getroffen habe. Ein winziger Bruchteil der Wahrscheinlichkeit, dass es doch ist, ist natürlich nicht ausgeschlossen. Es könnte auch sein, dass ich jemanden kenne, der jemanden kennt, der deine Großmutter kannte. Primär bleibe ich aber dabei, dass es sich um eine von mir aufgestellte Vermutung handelt, welche sich aus der üblichen Interpretation dieses Spruchs (insbesondere für die ältere Generation) ableitet. Aber auch hier könnte es natürlich so sein, dass deine Großmutter mit "Das Billigste ist immer das Teuerste“ meinte, dass alte Spiele nicht mehr gespielt werden, weil alle nur noch die neuen Spiele spielen wollen und somit das Geld umsonst ausgegeben wurde. Ausschließen möchte ich das natürlich nicht. Insgesamt bleibe ich aber bei meiner Aussage, räume aber gerne ein, dass ich mich hinsichtlich des Zitates von deiner Großmutter auch getäuscht haben könnte.


    Also wenn sich jemand beschwert, dass wieder mal ein Thread off topic läuft: Mich trifft keine Schuld. :sonne:8o

  • Selbst Spiele aus der Spieleschmiede findet man immer schneller zu günstigen Preisen angeboten.

    Bei der Spieleschmiede gehen die Angebote direkt mit in die Kalkulation des Schmiedeprojekts.

    Keine Frage. Bei My little Scythe hat der Frank Noack ja mal ziemlich deutlich geäußert wie die Lebensspanne von so einem Spiel aussieht.

  • Insgesamt bleibe ich aber bei meiner Aussage, räume aber gerne ein, dass ich mich hinsichtlich des Zitates von deiner Großmutter auch getäuscht haben könnte.

    Das hast Du dann wohl. Denn eigentlich stützt sie den Rest Deiner Thesen.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Ich bin ja jetzt erst seit kurzem süchtig :D


    Mir fehlt quasi alles, weil nicht viel vorhanden war. Uno, Carcassonne (gut, das ist verschollen), Catan, Monopoly.

    Ich habe mir am Anfang ein zwei Spiele raus geguckt

  • Kommt auf das Preis-Leistungs-Verhältnis an.


    Wenn man einen Kracher wie On Mars hat, der von der Ausstattung her sehr hochwertig ist und wo das hochkomplexe Spiel einen für viele Abende fesselt, geb ich gern ohne Zögern über 100 aus. Habe ich allerdings das Gefühl, dass das Spiel aus meiner Sicht überteuert ist, weil es den obigen Kriterien nicht gerecht wird, warte ich auf ein Angebot. Oder kaufe gar nicht.


    Beispiel: Legendary Encounters. Super Spiel für ab und an mal. 70€ ist allerdings für die geklonte Mechanik in JEDEM Legendary Encounters etwas viel. X-Files hab ich mir vorgestern für 50 neu geholt. Warten lohnt.


    Beispiel 2: Too many bones ist echt ein nettes Spiel - allerdings so aufwändig produziert, dass es meiner Preisvorstellung nicht annähernd nahe kommt. Da das nie billig zu haben ist, kauf ich es einfach nicht. Das selbe gibt für Dice Throne. Cooles Spiel für zwischendurch - aber es ist eben auch "nur" Fantasy-Kniffel. Und da zahl ich keine 60€.

  • Dem Verlag ist es in Regel egal, zu welchem Preis der Händler das Produkt abgibt.

    Es gibt etliche den es nicht egal ist. Deswegen gibt es MAPP.

    Be seeing you,
    Matthias Nagy

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Deep Print Games oder Frosted Games wieder.

  • Habe ich allerdings das Gefühl, dass das Spiel aus meiner Sicht überteuert ist, weil es den obigen Kriterien nicht gerecht wird, warte ich auf ein Angebot. Oder kaufe gar nicht.

    Da möchte ich noch einmal einhaken. Ich hatte/habe das Gefühl, dass der letzte Satz zu selten ins Kalkül gezogen wird.

    Ein Verlag produziert also ein Spiel, bei dem die Preis/Leistung aus Sicht des Verbrauchers nicht gut ist. Statt ihm das an den Verkaufszahlen zu zeigen, lassen wir das die Händler spüren. Der legt im schlimmsten Fall noch was drauf, nur um das Lager wieder freizubekommen. Dabei sollte das imo eigentlich der Verlag merken, dass er hier was Qualität bspw. angeht daneben gegriffen hat. Letztendlich hat der aber sein Ziel erreicht, nämlich dass er seine Auflage verkauft kriegt. Damit macht er das beim nächsten Mal doch wieder, oder habe ich hier nem Denkfehler?

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Habe ich allerdings das Gefühl, dass das Spiel aus meiner Sicht überteuert ist, weil es den obigen Kriterien nicht gerecht wird, warte ich auf ein Angebot. Oder kaufe gar nicht.

    Da möchte ich noch einmal einhaken. Ich hatte/habe das Gefühl, dass der letzte Satz zu selten ins Kalkül gezogen wird.

    Ein Verlag produziert also ein Spiel, bei dem die Preis/Leistung aus Sicht des Verbrauchers nicht gut ist. Statt ihm das an den Verkaufszahlen zu zeigen, lassen wir das die Händler spüren. Der legt im schlimmsten Fall noch was drauf, nur um das Lager wieder freizubekommen. Dabei sollte das imo eigentlich der Verlag merken, dass er hier was Qualität bspw. angeht daneben gegriffen hat. Letztendlich hat der aber sein Ziel erreicht, nämlich dass er seine Auflage verkauft kriegt. Damit macht er das beim nächsten Mal doch wieder, oder habe ich hier nem Denkfehler?

    Als Endverbraucher hat man ja nicht viele Möglichkeiten: Kaufen oder rabattiert kaufen oder nicht kaufen (oder 2nd Hand kaufen). Wenn für mich das Preis-Leistungs-verhältnis nicht stimmt, sag ich das in meinen Rezensionen auch. Uno für 8€ ist cool. Uno für 18€ in "gold" ist uncool.

  • Dem Verlag ist es in der Regel egal, zu welchem Preis der Händler das Produkt abgibt.

    Es gibt etliche den es nicht egal ist. Deswegen gibt es MAPP.

    Haha - siehst du da nun einen erwähnenswerten Widerspruch?
    Na klar gibt es da Verhältnisse in jeder Couleur. Aber ob der Fachhändler bei 50 UVP nun 49 und den Onlinehändler 44 € verlangt, da kann / ?will? der Verlag doch kein Veto einlegen. Es geht hier doch um den UVP.

    Aber was es mit dem MAPP auf sich hat; erkläre es doch bitte mal - wenn du es schon in die Runde wirfst.

    Liebe Grüße
    Nils

  • Habe ich allerdings das Gefühl, dass das Spiel aus meiner Sicht überteuert ist, weil es den obigen Kriterien nicht gerecht wird, warte ich auf ein Angebot. Oder kaufe gar nicht.

    Da möchte ich noch einmal einhaken. Ich hatte/habe das Gefühl, dass der letzte Satz zu selten ins Kalkül gezogen wird.

    Ein Verlag produziert also ein Spiel, bei dem die Preis/Leistung aus Sicht des Verbrauchers nicht gut ist. Statt ihm das an den Verkaufszahlen zu zeigen, lassen wir das die Händler spüren. Der legt im schlimmsten Fall noch was drauf, nur um das Lager wieder freizubekommen. Dabei sollte das imo eigentlich der Verlag merken, dass er hier was Qualität bspw. angeht daneben gegriffen hat. Letztendlich hat der aber sein Ziel erreicht, nämlich dass er seine Auflage verkauft kriegt. Damit macht er das beim nächsten Mal doch wieder, oder habe ich hier nem Denkfehler?

    Würde schon annehmen, dass das beim Verlag letztlich ankommt.

    Der Händler registriert das, wird das vielleicht 1x unter "Pech gehabt" verbuchen. Sollte es sich wiederholen, so nehme ich an, wird der Händler vorsichtiger und legt sich weniger große Kontingente eines neuen Spiels vom Verlag hin.

    Zudem wird der Verlag dies auch über Umwege registrieren....Beobachtung der Preise eines Spiels am Markt (Verramschen), großer Foren wie dieses hier, der Rezensionen etc.


    Persönlich habe ich, wie hier auch schon gelegentlich erwähnt, eine Beobachtungsliste. Die Spiele "reifen" darauf durch Lesen von Rezensionen, Spielberichten, Spielen bei Treffen oder gar online. Irgendwann entscheide ich mich zum Kauf....oder der Daumen ging bei mir nach erstem Interesse wieder runter. Das "irgendwann" ist - i.d.R., aber nicht immer - deutlich über ein Jahr nach Erscheinen, d.h., zu dem Zeitpunkt sind wir normalerweise bereits (weit) weg vom UVP.

    Einmal editiert, zuletzt von lanzi ()

  • Sollte es sich wiederholen, so nehme ich an, wird der Händler vorsichtiger und legt sich weniger große Kontingente eines neuen Spiels vom Verlag hin.

    Das mag bei Kleinverlagen stimmen. Die sind bei einem Flop aber auch ganz schnell weg vom Fenster und der ist vielleicht eigentlich ein gutes Spiel aber zur falschen Zeit veröffentlicht worden (beispielsweise jetzt ein gutes Partyspiel).

    Es geht ja um die große Masse. Der kleine Brettspielladen um die Ecke holt sich doch von keinem Spiel viel mehr als zwei Exemplare, außer es ist ein Dauerbrenner.

    Und die großen Ketten sind auf Kosmos, Ravensburger, Queen Games und Konsorten einfach angewiesen. Denn hier wird die Masse verkauft. Da kann man auch nicht so einfach weniger nehmen. Da gibt es entweder ne Palette oder keine Palette (bestimmt ein bisschen übertrieben). Ich kenne das so zumindest von Lego. Ein Karstadt ohne Lego geht nicht, auch wenn sie bei jedem Set was drauflegen. Genauso wenig geht ein Karstadt ohne Monopoly oder der großen Spielesammlung von Schmidt. Das ist glaube ich schon ein bisschen ein ambivalentes Abhängigkeitsverhältnis.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • der Verlag empfiehlt dem Händler doch nur den UPV. Die Erlöse des Verlags sind doch ganz andere (ca. 50% des UVP). Dem Verlag ist es in Regel egal, zu welchem Preis der Händler das Produkt abgibt. Der Verlag gewährt dem Händler Mengenrabatt oder macht Aktionspreise.

    Beispiel: Ein Verlag will seine Spiele an Händler verkaufen und zwar möglichst viele zu einem möglichst guten Preis. Z.B. verkauft er ein Spiel mit 20 EUR UVP für 12 EUR an Händler und vielleich noch günstiger, falls ein Händler sehr viele Exemplare. Händlern, die zum UVP verkaufen, bleibt eine gute Gewinnspanne. Wenn aber nun ein Ramschhändler die Spiele für 14 EUR oder weniger rausrammsch, bleiben die nomale Händler auf einem Großteil ihrer Waren sitzen. Sie ordern keine weiteren Exemplare nach und haben auch keine Lust weitere Spiele von diesem Verlag zu verkaufen. Insgesammt würde der Verlag aber mehr verkaufen, wenn er weiterhin über alle Händler verkaufen könnte.


    Es gibt z.B. Großhändler mit denen man als Verlag einen unterschiedlichen Preis für Spielegeschäfte wie für reine Onlineshops vereinbaren kann. Preisstabilität ist für Händler wie für Verlage eigentlich gut.

    Da möchte ich noch einmal einhaken. Ich hatte/habe das Gefühl, dass der letzte Satz zu selten ins Kalkül gezogen wird.

    Ein Verlag produziert also ein Spiel, bei dem die Preis/Leistung aus Sicht des Verbrauchers nicht gut ist. Statt ihm das an den Verkaufszahlen zu zeigen, lassen wir das die Händler spüren. Der legt im schlimmsten Fall noch was drauf, nur um das Lager wieder freizubekommen. Dabei sollte das imo eigentlich der Verlag merken, dass er hier was Qualität bspw. angeht daneben gegriffen hat. Letztendlich hat der aber sein Ziel erreicht, nämlich dass er seine Auflage verkauft kriegt. Damit macht er das beim nächsten Mal doch wieder, oder habe ich hier nem Denkfehler?

    Selten kann ein Verlag direkt sämtliche Exemplare einer Auflage an die Händler verkaufen, sondern hat einen beträchtlichen Teil erstmal auf Lager. Die Händler ordern keine mehr nach.

    Fabian Zimmermann - Autor von Tiefe Taschen / GoodCritters

  • Preisstabilität ist für Händler wie für Verlage eigentlich gut.

    Soweit die Theorie. Aber hat man das im wirklich im Griff? Zumindest ergibt meine Wahrnehmung ein anderes Ergebnis. Hast du nachvollziehbare, erfolgreiche Beispiele? (Schwerkraft ist ja nicht flächig am Markt. DoW hatten mal großen Wert darauf gelegt. Queen Games teuer - bis sich die Regale biegen - und der Fachhändler als Abnehmer reihern muss :D)

    Bisher wirkt doch nur die Fachhändler-Aktion befristet preisstabilisieren. (Klappte bei meiner Bonfire-Bestellung aber auch nicht. Das hat man mir trotzdem im Dumping angeboten und mir eine falsche Lieferzeit vorgegaukelt. Und schwupps - war ich als Käufer bereits vom Markt genommen.)

  • Was ist das?

    Wenn's sonst keiner erklären will: Minimum Advertized Price Policy.

    Die Händler müssen sich vetraglich verpflichten, ein Spiel nicht unter einem gewissen Mindestpreis anzubieten, sonst werden sie nicht mehr vom Verlag beliefert. Damit ist dann der maximale Rabatt (außerhalb von erlaubten Sonderaktionen) auf so-und-viele Prozent gedeckelt. Im nordamerikanischen Markt noch sehr viel üblicher als in Europa.

  • Ach, da sich Verlag und Händler in der Regel wenig dafür interessieren, wie es mir gerade finanziell geht, finde ich es fair, wenn ich das umgekehrt auch nicht tue... 🙃

    Damit will ich sagen: Ich kaufe ein Spiel zu dem Preis, zu dem ich es gerade kaufen kann. Wenn es ein Angebot gibt, dann werden sich das Verlag und/oder Händler schon überlegt haben (Verlag deshalb, weil es ja durchaus auch Angebote von Verlagen gibt - siehe Queen Games bei Amazon oder das aktuell Fireteam Zero Schnäppchen).

    Abgesehen davon: Willkommen in der Marktwirtschaft... 😉

  • Auch bei mir gibt es nicht die eine Antwort - habe jedoch mal die Antwort gewählt dass ich das doch tue...


    Zum einen Kickstarter - wenn man da mitmacht umgeht man den MSRP zwar theoretisch da der Hersteller üblicherweise einen Rabatt gewährt, dennoch bleibt jeglicher Gewinn beim Verlag hängen.

    Zum zweiten bestelle ich Neuheiten sehr gerne vor, am liebsten direkt beim Verlag da dort hoffentlich am meisten Geld beim Hersteller hängen bleibt.


    Dies gilt natürlich nur für Spiele die mich brennend interessieren (und das sind meistens schon mehr als ich aufgrund der Masse an Spielen zuhause kaufen möchte).


    Natürlich nehme ich auch Angebote wahr - wenn meine Lebensgefährtin ein Spiel interessant findet, dass ich bereits für mich ausgeschlossen habe und sie meine "Argumente" nicht überzeugen, warten wir meistens einen günstigen Preis ab, außer natürlich es interessiert sie brennend...


    Auch Spiele die ich gut fand, die mich aber nicht geflasht haben kaufe ich manchmal zu einem günstigen Preis - Beispiel wenn ich ein Spiel für 20€ kaufe und man es 2x spielt entspricht der Kosten/Nutzenfaktor etwa dem von 2 Kinobesuchen (wenn ich nur die Karten am Kinotag als Berechnungsbasis verwende)

    Oder anders ausgedrückt - ich habe breits 1x Coimbra spielen können, es gefiel mir gut in der Erstpartie, war aber kein Überspiel. Für ca. 15€ gekauft. Bringe ich es nur 1x auf den Tisch sind wir preislich in der Region eines Sneak Preview Besuches mit 2 Personen. - Ergo kauft man bei dem Preis ohne Risiko, selbst wenn es meiner Lebensgefährtin nicht gefällt und man es danach wieder veräußert

    Gaia Projekt haben wir auch rabattiert gekauft für ca. 57€ im Dezember (meine Lebensgefährtin war lange der Ansicht wir brauchen es nicht weil wir ja schon Terra Mystica haben - nach einer Partie bei einem Freund wechselte sie dann ihre Ansicht). Seitdem 7x gespielt, ergo:

    57/(7*2) sind ca. 4 € pro Partie und Person das ist bereits ein gutes Preis/Leistungsverhältnis und es wird sicher noch besser.


    Spiele die ich gar nicht haben will kaufe ich selbstverständlich auch immer so billig wie möglich. Beispiel: Man kommt ja leider öfter nicht drumherum ein Partyspiel zu spielen (welch verschwendete Lebenszeit) also schauen wir uns sowas auch immer mal wieder an um herauszufinden, was nicht ganz so scheiße ist. Ich springe nämlich lieber von einem Hochhaus als noch mal Activity zu spielen. Also findet man sowas wie Just One und wartet einen Thalia Rabatt ab und bezahlt nach Möglichkeit mit Payback Punkten, weil man vermeiden möchte für "sowas" Geld auszugeben. Zumal jedes Partyspiel nach spätestens 10 Partien durch ist...


    Und meine Versuche meinen Gästen 18CZ als Partyspiel mit Zügen und Aktien zu verkaufen oder Roads & Boats als seichtes Partyspiel zu verkaufen sind bisher leider gescheitert (wenn jemand weiß wie das geht bitte PM an mich!!!)... (gut mit einer Person in diesen Runden hatten wir mal Thurn und Taxis gespielt und sie meinte das sei zu komplex und sie will jetzt in dieser Stadt aber kein Häuschen setzen... - Descent war ihr dann aber nicht zu komplex? wtf? - andere Geschichte)


    Ich schweife ab - ich glaube ihr wisst was ich meine

    Ausstehende Spiele KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 11
    Ausstehende Erweiterungen KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 4
    Spiele Gebackt/gekauft 2022: 3
    Erweiterungen gebackt/gekauft 2022: 2
  • Minimum Advertized Price Policy.

    Also eine Art softe Buchpreisbindung seitens der Produzenten.


    Liebe Grüße

    Nils (unkt, das Gesellschaftsspiel schafft es doch noch zum Kulturgut. 8o)

    Nö. Der Handel darf den Preis nur nicht niedriger BEWERBEN, abgeben darf er zu jedem Preis.

    Daher lohnt es sich immer nach dem Preis zu fragen und zu verhandeln und zu bündeln.

    Man weiss nämlich nix von einem MAPP hinter der Preisliste.

  • Also von meiner Seite aus:

    Meine Sammlung muss erst aufgebaut werden, bin da noch nicht so lange süchtig wie viele andere hier :D


    Ein paar Titel habe ich mir ohne Rabatte direkt gekauft. Je nach "haben wollen" Faktor gebe ich dann auch mal mehr aus.

    Wenn ich bei einem Spiel aber nicht weiß wie gut mir das wirklich gefallen wird, dann guck ich eher nach einem Angebot.


    Aber "nie den Vollpreis" bezahlen stimmt - bei mir jedenfalls - nicht. Auch Kickstarter wird leider schon gefüttert :D

  • So weit ich weiss verstösst aber MAP(P) gegen Wettbewerbsregeln der EU. Also wäre ich vorsichtig dies als Klausel in ein Vertrag hinzuzufügen. ;)

    Crowdfunding (22): AT:O (2. Wave), HEL, Return to PA, USS Freedom, Darkest Dungeon, Primal, Green Hell, CoD: Apocalypse, Legend Academy, Ancient Blood, Bad Karmas, Nanolith, Tidal Blades 2

  • Wenn ich nochmal eine Sammlung aufbauen würde, würde ich keine "Schnäppchen" mehr kaufen nur weil sie interessant klingen... Kauf lieber was nachhaltiges wie Agricola, das kauften wir vor 10 Jahren oder so und lieben es bis heute (gut wir haben ein Versionsupgrade gemacht - aber sonst)


    Das wäre vielleicht auch das nächste Spiel nach Stone Age und Dominion das ich empfehlen würde zum Start einer Sammlung (also die drei als erste 3 Spiele angefangen mit Dominion)


    Von den ganzen Schnäppchen am Anfang ist noch genau 1 in meiner/unserer Sammlung (Genoa) - daher würde ich von Impulskäufen abraten - ganz besonders von Spielen die weniger als 10€ kosten - ich erinnere mich da an Schlimmes, wie #DieBorgia dessen Anleitung mitten im Satz aufhört, #IlPrincipe oder #Bison (alles unter 5€ bei der SO damals, mit mindestens 5/6 bewertet beim Kauf und das Geld nicht wert). Oder #Alcazar, wenn uns da keine Regel durchgegangen ist ist das Spiel broken zumindest zu zweit, meine BGG Wertung entsprechend 2/10

    Ausstehende Spiele KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 11
    Ausstehende Erweiterungen KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 4
    Spiele Gebackt/gekauft 2022: 3
    Erweiterungen gebackt/gekauft 2022: 2
  • Eine Sammlung aufbauen würde ich eher auf Flohmärkten.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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