Tragen Blogger Verantwortung und wenn ja: wie viel?

  • Um einen anderen thread nicht völlig OT werden zu lassen und weil mich das Thema natürlich brennend interessiert, mache ich hier mal einen separaten thread auf.


    Das Thema lautet "Tragen Blogger Verantwortung und wenn ja wie viel?"


    Gemeint ist: Wenn ein Blogger ein Spiel rezensiert, werden positive Kritiken natürlich gern gesehen. Was aber, wenn ein Spiel schlecht bewertet wird? Man bekommt ja schon Feedback und wenn dann ein oder mehrere Leser schreiben, dass sie sich das Spiel aufgrund dieses Artikels nicht mehr kaufen, kommt man schon ins Grübeln, ob man alles richtig gemacht hat. War man zu hart, hat man was übersehen?


    Meiner Meinung nach schreiben Blogger ihre persönlichen Spieleindrücke. Und von einem veröffentlichtem Spiel, für das ich Geld bezahlt habe, erwarte ich, dass es redaktionell bearbeitet wurde. Wenn das Spiel dann wirklich begründete Mängel aufweist (Regel wirklich unverständlich geschrieben, Fehler in der Mechanik usw.) dann schreib ich das auch. Unabhängig davon, ob der Verlag/Autor das fair findet. Kleinere Mängel gibt es natürlich bei sehr vielen Spielen, ich meine eher so die großen Patzer


    Wenn ein Newcomer mir einen Prototypen schickt und ich solche Fehler finde, hab ich schon eher Gewissensbisse. Man will einem "Amateur" ja weder die Zukunft verbauen, noch irgendwie seine Unerfahrenheit ausnutzen etc. nur um Content zu haben. Erst recht nicht, wenn man weiß, dass derjenige sein privates Geld da reingesteckt hat.


    Wie seht ihr das? Information um jeden Preis? Gibt es einen Unterschied zu Verlagsspielen und selfpublished?

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Wenn ein Leser aufgrund einer schlechten Rezension von dir ein Spiel komplett abschreibt dann ist das wohl eher eine Schwäche von ihm.


    Das Einbeziehen solcher Gedanken als Blogger führt zu wischiwaschi Rezensionen mit zig Wenns und Abers und absurden Rezensionslängen. Wem wäre damit geholfen.


    Zum anderen Thema: Wenn jemand möchte, dass ich ihm Geld für sein Kulturgut gebe, dann sind x Euro = x Euro. Warum sollte ich dabei unterscheiden, ob es von einem Spieleverlag oder einer One-Man-Amateur-Veranstaltung kommt. Ich bekomme mein Geld ja auch nicht geteilt nach: hier ein Euro für professionelle Konsumgüter und hier 1 Euro für Amateuersachen. Andererseits ist es natürlich bemerkenswert, wenn die Amateuersache gleichwertig zum Profizeug ist. Und das sollte man dann lobend erwähnen - während der Profi sich fragen sollte warum er überholt wurde ohne eingeholt worden zu sein.

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Verantwortung
    Der Leser wird erstmal nur über den Titel auf den Blog geködert, er weiß im Regelfall nicht, ob der Artikel positiv oder negativ ausfällt. Sowas wie "Dominion ist ein furchtbar langweiliges Solitärspiel oder "Dominion ist das ausgewogenste und genialste Spiel aller Zeiten" steht selten im Titel oder auf dem Weg zum Artikel (Facebook, luding.org, brettspielfeed, Twitter, wo auch immer).


    Dann kriegt er eine Meinung oder ein Urteil präsentiert, in manchen Blogs gefühlt auch einfach nur eine Regelwiedergabe.


    Er kann davon seine Kaufentscheidung beeinflussen lassen oder auch nicht, er kann auch negativen Rezensionen positives abgewinnen, er kann weitere Artikel zum gleichen Spiel lesen, er kann versuchen, den Autor "einzuordnen", indem er andere Artikel anklickt... Er nimmt ein Angebot wahr und entscheidet, was er damit macht.
    Genauso wie er mit Werbung oder dem Klappentext eines Spiels umgeht.


    Das ist aber alles seine Sache, ich sehe da keine große "Verantwortung" meinerseits. Wenn er dafür nicht "mündig" genug ist, so liegt der Fehler bei ihm, nicht bei mir.
    Tendenziell darf ich erstmal schreiben, was ich will.
    Wie gut ich schreibe, entscheidet dann darüber, ob Leser wiederkommen, oder ob einfach nur "Zufallsvolk" herangeschwemmt wird.
    Es ist dann mein Eigeninteresse, dafür zu sorgen, aber es ist keine "Verantwortung".


    ---


    Bei Prototypen biete ich Autoren gerne jederzeit alle Hilfe an, die ich geben kann, ich lungere auf genug Treffen herum und habe Kontakte zu verschiedenen Autoren, aber ich schreibe vermutlich keinen Blogpost über ihre Spiele. Der ist nämlich keine Hilfe, weil ihn erfahrungsgemäß so gut wie niemand lesen wird. Ich sehe einfach nicht, was das nützen würde.


    Über laufende Kickstarter (oder anderweitige PnP Spiele) schreibe ich nicht, weil ich generell zu faul bin, die auszudrucken.
    Ich will ein Spiel fertig vor mir liegen haben. Wenn es mich interessiert und mir jemand ein Exemplar zuschickt, mach ich das aber gerne.


    Bei Kleinverlagen bin ich etwas milder gestimmt, wenn ich darüber schreibe.Das betrifft dann aber nur die Materialseite oder den Preis, das Spiel an sich sollte mich schon interessieren und "was taugen".


    Bei großen Verlagen schreibe ich, wie mir der Schnabel gewachsen ist. Das einzige Hemmnis wäre vielleicht, wenn ich selbst mit dem Verlag zusammenarbeiten wollen würde (von der Autorenseite her), aber ich glaube, die können das auch ab, wenn ich eins ihrer Spiele nicht mochte. ;)
    Tendenziell bringen diese Artikel die meisten Klicks (die "Währung" eines Bloggers). Wenn ich das Verhältnis zwischen meinem *hust* Ertrag und meinem Schreibaufwand maximieren wollte, würde ich also nur über Spiele schreiben, die eh schon tonnenweise Aufmerksamkeit haben. Aber so ticke ich nicht, ich schreibe, wie ich lustig bin.

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Ob sie eine Verantwortung tragen oder nicht, ist mir ehrlich gesagt vollkommen egal. In meinen Augen haben sie keine, da sie schlichtweg und einfach nur ihre eigene Meinung äussern. Für mich ist der große sagenumwobene Tom Vasel (oder Rahdo, oder...), der von einigen Leuten viel zu ernst genommen wird, nichts anderes als ein ganz normaler Spieler der seine Meinung zu spielen kundgibt. Seine Meinung ist weder "richtiger", besser oder sonstwas.


    Ich erwarte gnadenlose Ehrlichkeit, wobei mit gnadenlos nicht bösartig gemeint ist. Man braucht ein Spiel oder gar den Verlag / Autor nicht auseinander nehmen, um klar zu schreiben was mit dem Spiel nicht stimmt. Sicherlich hat man hier und da ein mulmiges Gefühl, weil man weiß wieviel Arbeit drin steckt, oder man sich mit dem Autor gut versteht, aber da sollten beide Seiten verstehen, dass es hierbei um nichts persönliches geht, sondern um eine eigene Meinung.


    Sobald einer anfängt einem Verlag / Autor aus welchem Grund auch immer anders zu bewerten, wird es unfair. Wer meint dass ein "Selfpublished Game" vorsichtiger behandelt werden muss, kann seine Meinung zu dem Thema ja dazuschreiben und es dem Leser überlassen. Ansonsten ist man mMn die falsche Person für Rezensionen.


    Aufgrund obne genannter Problematik, lese ich auch keine Rezensionen mehr. Stattdessen spiele ich sie lieber selbst und bekomme die exakt passende Meinung dazu,nämlich meine eigene (die auch nicht wichtiger, besser etc. ist, aber dafür genau auf mich zugeschnitten!).

  • Sachliche Kritik kann nicht falsch sein, persönliche Meinung dagegen schon.

    Das sehe ich genau andersrum:
    Eine persönliche Meinung kann nicht falsch sein, eine sachliche Kritik aber schon ... :)


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Bitte keine Rezensionen die von der Angst geprägt sind, wie jetzt ein Verlag oder gar der Autor eine (berechtigte) Kritik finden könnte.


    Für wen schreibt man denn letztendlich die Rezensionen?


    Und ich (als Leser) muss mir doch immer noch selbst ein Bild von dem Spiel machen: Verschiedene Rezensionen lesen, Videos schauen, eventuell Regeln lesen etc. etc.
    Blog-Rezensionen sind da nur ein Baustein im Gesamtbild.
    Wer aufgrund einer Rezension Abstand vom Kauf des Spiels nimmt.....so what?! Eventuell entgeht demjenigen ein tolles Spiel, welches ihm vielleicht super gefallen hätte.


    Um die Ausgangsfrage "Tragen Blogger Verantwortung" zu beantworten:
    Aus meiner (Kunden-) Sicht eindeutig ja,Blogger tragen Verantwortung.
    Nämlich die, unvoreingenommen, sachlich und berechtigt zu rezensieren oder Kritik zu üben, damit die Leser sich selbst ein Urteil bilden können (und Autoren und Verlage eventuell Ihre Lehren daraus ziehen statt beleidigt zu tun).


    Wer falsche Rücksicht auf Verlage/Autoren nimmt oder Angst hat, Leser vom Kauf des Spiels abzuhalten der sollte etwas anders tun oder nicht rezensieren.
    @PeterRustemeyer macht das m.E. auch nicht schlecht: So wie ich´s verstanden habe schreibt er nur Ersteindrücke von Spielen und keine richtigen Rezensionen. Darauf weist er auch in seinem Blog hin.

  • Mir wurde in den paar Monaten, in denen ich schreibe, schon mehrfach direkt vorgeworfen: Ich schreibe nur positiv, und verherrliches jedes Rezensionsexemplar. Unter diesem Aspekt möchte ich mal antworten.


    Ich sehe eine gewisse Verantwortung bei mir, wenn ich schreibe. Denn ich schreibe kein geheimes Tagebuch, sondern für alle lesbar im Netz. Deshalb werde ich mich hüten, unfaire Kritiken zu schreiben, oder ein Spiel einfach nur mit einen totalen Verriss zu bedienen.
    Es wäre von mir als Blogger doch ziemlich unfair ein Spiel von einem Verlag anzunehmen, mit dem ich vorab schon nix anfangen kann, nur um dann einen negativen Artikel geschrieben zu haben. Zumal sich diese Artikel sowieso viel schwerer schreiben. Auf der anderen Seite reagiere ich allergisch auf ungefragte Zusendungen. Diese werden dann einfach gar nicht besprochen.


    Als Blogger sollte man die Weitsicht haben, sich vorstellen zu können, ob das Spiel vielleicht einer anderen Zielgruppe zusagen würde, und wenn ja, welche Gruppe das wäre. Demnach kann und schreibe ich, dass ein Spiel bei mir aus Grund A und B nicht ankommt, aber eventuell eine Gruppe C super zufrieden wäre. Echtzeitspiele zum Beispiel, konnen mich fast nie begeistern. Deshalb findet man auch keine Artikel auf meinem Blog darüber.


    Wenn ich nun Stiftung Warentest wäre, oder die Jury, dann müsste ich mir viel mehr Spiele anschauen, und objektiver darüber berichten. Dann wäre mit ziemlicher Sicherheit jeder zweite Artikel sehr negativ. Aber dazu habe ich gar keine Lust.


    Sollte ich ein spannendes Spiel rezensieren, dass sich im Spielverlauf als Null herausstellt, werde ich das schreiben. Damit muss der Verlag einfach rechnen, und vielleicht ergeben sich daraus auch kleine Regeländerungen, die ein Spiel wieder korrigieren, oder das Material wird in einer zweiten Auflage verbessert.
    Bei Neulingen sehe ich das genau so, allerdings nicht, wenn ein ordentlicher Verlag vorab seine Finger mit im Spiel hatte.


    Bei großen verlagen, gehe ich einfach davon aus, die wissen schon welche Qualität sie auf den Markt werfen. Und bisher war noch jeder Verlag, der tatsächlich an meinem Rezensionen im nachhinein interessiert war, froh über jede Kritik und eventuelle Verbesserungsvorschläge.


    Man darf auch nicht vergessen, die meisten Blogger tun dies als reines Hobby, und nicht in einer kommerzieller Art und Weise.

  • Meinung kam niemals "falsch" sein - das liegt in ihrer Natur begründet. Sie kann aufgrund fehlerhafter oder unzureichender Information gebildet worden sein, aber das macht sie nicht falsch.
    Wenn etwas falsch sein kann, ist es im Umkehrschluss keine Meinung.


    Das ist ganz klar definiert.


    Und das ist auch nicht "meine Meinung", sondern eine Tatsachenbehauptung!

    Wer Smilies nutzt, um Ironie zu verdeutlichen, nimmt Anderen den Spaß, sich zu irren.

    Über den Narr wird nur so lange gelacht, bis man selbst Ziel seiner Zunge wird!

    :jester:

  • Ein "richtig" und "falsch" alleine ist da vielleicht auch nicht der passenden Begriff. Sachliche Kritik ist in Rezensionen immer richtig aufgehoben, persönliche Meinung sollte da nicht überwiegen, sonst hat der Leser nichts mehr davon, sich den Text durchzulesen. Gleichzeitig kann aber sachliche Kritik auch inhaltlich falsch sein, beispielsweise wenn der Rezensent einen Regelfehler gemacht hat und daraus Sachen ableitet und behauptet, die einfach nicht stimmen. Persönliche Meinung ist halt einfach persönliche Meinung -- das ist auf der inhaltlichen Ebene erstmal per se nicht richtiger oder falscher als jede andere x-beliege persönliche Meinung auch.

  • Sachliche Kritik kann nicht falsch sein, persönliche Meinung dagegen schon

    Ist eine Kritik nicht aber auch immer zu einem großen Teil persönliche Meinung? Ich ztiere:


    "Wir sind nicht Stiftung Warentest, die ein Spiel 5x auf die Erde fallen lassen um zu gucken, ob die Materialien halten"



    @PeterRustemeyer und @Sankt Peter


    So habe ich das bisher auch gesehen, aber man gerät ja doch manchmal ins Grübeln und hinterfragt sich selbst. Vor allem wenn man vermehrt Feedback bekommt, wo Spieler schreiben, dass sie aufgrund deines Artikels ein Spiel nicht mehr kaufen wollen.

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<


  • "Wir sind nicht Stiftung Warentest, die ein Spiel 5x auf die Erde fallen lassen um zu gucken, ob die Materialien halten"

    ...bloß nicht wieder in die Richtung "Welches Wort darf man verwenden, wenn man über Spiele spricht" abdriften...
    ...und auch nicht in die Richtung "sind objektive Spielerezensionen möglich?"... ;)


    Zitat

    Vor allem wenn man vermehrt Feedback bekommt, wo Spieler schreiben, dass sie aufgrund deines Artikels ein Spiel nicht mehr kaufen wollen.

    Dann ist das halt so.
    Stellt sich die Frage, wieviel Prozent der Nichtkaufentscheidung wirklich genau an deinem Artikel hängen.
    Und wieviel "Schaden" du damit wirklich anrichtest.


    Nichtkaufentscheidungen treffe ich haufenweise, aber nur äußerst selten, weil eine Rezension negativ war.

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Denke eine gewisse Verantwortung hast du schon. Als Kritiker kann man, abhängig davon, wie sehr man gehört wird, schon Schaden anrichten. Man denke z.B. (Achtung Fußball offtopic) an die überzogene Kritik von Mehmet Scholl an Mario Gomez bei der früheren Euro, die jetzt im Rahmen dieser Europameisterschaft wieder hochgekommen ist. (Geschadet hat das Gomez Karriere auf jeden Fall, Scholl hat sich sehr viel später entschuldigt).


    Gibt es einen Unterschied zu Verlagsspielen und selfpublished?

    Spielt es für deinen Leser, den Spieler, denn eine Rolle, ob ein Spiel aus einem 1-Mann oder aus einem 100-Mann Verlag kommt? Ich meine nein.
    Zumindest für mich ist "independent" kein Selbstzweck. Independent-Spiele anders zu behandeln, halte ich für inkonsequent.


    Gemeint ist: Wenn ein Blogger ein Spiel rezensiert, werden positive Kritiken natürlich gern gesehen. Was aber, wenn ein Spiel schlecht bewertet wird? Man bekommt ja schon Feedback und wenn dann ein oder mehrere Leser schreiben, dass sie sich das Spiel aufgrund dieses Artikels nicht mehr kaufen, kommt man schon ins Grübeln, ob man alles richtig gemacht hat. War man zu hart, hat man was übersehen?

    Funktioniert doch andersrum auch: Du lobst ein sehr mittelmäßiges Spiel in den Himmel, ein Leser kauft es daraufhin und hat dann Geld für ein doofes Spiel ausgegeben. Die oben erwähnte Verantwortung hast du andersherum auch.


    Im Prinzip gilt für kleine und große Spiele, negative und positive Kritiken:
    - Nur Aussagen treffen, die man fundiert treffen kann. Wenn man in Spiel nur zweimal gespielt hat, sollte man kein "In-Depth-Review" schreiben, sondern einen Ersteindruck
    - Klar stellen, was eine Meinung und was ein Fakt ist
    - Meinungen und Fakten klar begründen
    - Dir selbst treu bleiben

  • Das sehe ich genau andersrum:Eine persönliche Meinung kann nicht falsch sein, eine sachliche Kritik aber schon ... :)

    Also ich will das ja jetzt nicht breittreten, jeder soll seine Meinung haben dürfen, aber wer Fakten ignoriert dessen Meinung dazu kann nur falsch sein.


    Faktisch bin ich ein Würfelhasser, M.E. gibt es keine guten Würfelspiele. Es kann gar keine geben, da ich dann nicht nur gegen meine Mitspieler spielen muss, sondern auch noch gegen das Würfelglück und das ist schlicht nicht fair.. Das ist meine ganz persönliche, aber auch wissentlich falsche Meinung, da es nicht belegbar ist, dass das Glück nie auf meiner Seite ist.


    Sachliche Kritik dagegen, die auf Fakten basiert, kann nicht falsch sein.


    Beispiel falsche Regel z.B. durch Übersetzungsfehler. Material nicht stabil genug/nutzt sich ab.

  • Also ich blogge in erster Linie für mich und meinen Freundeskreis! Dass es mittlerweile ein paar Leute gibt, die das scheinbar auch gerne lesen, ist zwar toll, aber nicht eine Sache, nach der ich mich richte.


    Deswegen ist mein Blog auch absolut persönlich gefärbt: ich gebe Ersteindrücke (auf die ich explizit hinweise) und dann eben nur noch Empfehlungen bzw. Top-Listen. Ein Spiel, welches mir nicht gefällt, spiele ich nicht noch 20 mal, nur um etwas darüber schreiben zu können. Gefällt mir ein Spiel vom Thema nicht (bspw. Zombies), dann spiele ich es auch nicht - selbst wenn ich damit vielleicht Buzz erzeugen könnte.


    Aber ich bin eben auch ein Blog und kein Magazin, welches Wert auf Vollständigkeit legt.


    Die Verantwortung habe ich, dass ich versuche meine Meinung halbwegs kompetent zu begründen. Aber ich muss auch eine gewisse Lesekompetenz erwarten dürfen. Wer die nicht hat, dem kann ich auch nicht helfen!

  • ...und jetzt schreib ich doch selbst noch was dazu... ;)



    Sachliche Kritik dagegen, die auf Fakten basiert, kann nicht falsch sein.
    Beispiel falsche Regel z.B. durch Übersetzungsfehler. Material nicht stabil genug/nutzt sich ab.

    ...da hört es dann aber auch schon wieder auf mit der "sachlichen Kritik".
    Was außer Materialverarbeitung und Textqualität kannst du bei einem Spiel denn noch "bewerten"?

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Auf die Gefahr hin, mich mal wieder unbeliebt zu machen: ;)


    Ich bin der Meinung,
    - daß viele Blogger sich viel zu wichtig nehmen
    - daß viele Blogger viel zu wichtig genommen werden


    Letztlich sind Meinungen in Blogs über Spiele nicht viel mehr als größere Posts oder überdimensionierte Tweets - einfach mal ins Netz reingeworfen, ohne vorher zu wissen, wer damit was anfangen kann/will.
    Wenn sich dann einzelne ihr Kaufverhalten nach nur einem einzigen Blogeintrag ausrichten (egal in welche Richtung, und egal ob zu Recht oder zu Unrecht), ist das einzig und allein deren persönliches Problem.
    Von "Verantwortung" kann m.E. nicht die Rede sein ...


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Faktisch bin ich ein Würfelhasser, M.E. gibt es keine guten Würfelspiele. Es kann gar keine geben, da ich dann nicht nur gegen meine Mitspieler spielen muss, sondern auch noch gegen das Würfelglück und das ist schlicht nicht fair.. Das ist meine ganz persönliche, aber auch wissentlich falsche Meinung, da es nicht belegbar ist, dass das Glück nie auf meiner Seite ist.

    Dann müsstest du als Blogger entweder ganz klar herausarbeiten, dass du das Spiel schlecht bewertest, weil darin Würfel vorkommen (dann kann der Leser das einordnen), oder (vermutlich besser) du rezensierst lieber etwas anderes. Ist halt auch immer eine Frage, für wen du rezensierst. Als Leser kann ich mich dann am besten in Rezensionen wiederfinden, wenn der Rezensent ähnliche Erwartungen an das Spiel hat wie ich. Würfelspielrezensionen für Würfelspielhasser zu schreiben wäre in etwa so wie Kinderspiele für Expertenspieler zu rezensieren und sich beschweren, dass sie nicht komplex genug sind, oder Streusplit in der Wüste zu verkaufen ... ^^

  • @PeterRustemeyer


    Das ist eben genau der Grund warum ich öffentlich in einem Forum frage. Meine persönliche Meinung steht ja bereits im ersten Beitrag.


    Die muss sich aber ja nicht unbedingt mit dem decken, was andere Menschen denken. Deswegen ist es halt mal ganz interessant zu wissen, wie die Allgemeinheit das sieht.
    Das soll keinesfalls in einer Diskussion darüber enden, wie man eine Rezension schreibt. Das Thema wurde oft genug besprochen. Mir geht es tatsächlich darum, ob man Verantwortung trägt ja/nein/etwas. Das mit "Stiftung Warentest" bezog sich reinweg auf die Aussage von JoelH "sachlicher und persönlicher Kritik."


    Ob man als kleiner Blogger "Schaden" anrichtet sei mal dahingestellt, bei größeren Portalen kann man aber bei bestimmten Spielgenren durchaus davon ausgehen denk ich.
    Ein Verlagsmitarbeiter würde diese Frage aber bestimt besser beantworten können, der muss sich nicht auf Vermutungen stützen.

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Die Verantwortung habe ich, dass ich versuche meine Meinung halbwegs kompetent zu begründen.


    Das ist ein Anspruch an dich selbst, keine Verantwortung. Du könntest das jederzeit lassen und bist niemandem etwas schuldig.


    @SpaceTrucker
    Das mit dem Streusplit hab ich mir auch gedacht. ;)
    ...wobei ich auch solche Rezensionen okay finde, wenn es um "enttäuschte Erwartungshaltung" geht.


    So war ich z.B. bei #Euphoria sehr enttäuscht, wie viel Zufall da drin ist.
    Jetzt könnte man sagen "Du Depp, das ist ein Würfeleinsetzspiel", aber das ist auch wieder nicht das Problem, das ich damit hatte. ;)

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Spielt es für deinen Leser, den Spieler, denn eine Rolle, ob ein Spiel aus einem 1-Mann oder aus einem 100-Mann Verlag kommt? Ich meine nein.
    Zumindest für mich ist "independent" kein Selbstzweck. Independent-Spiele anders zu behandeln, halte ich für inkonsequent.

    Ich sehe das sehr ähnlich, aber eben nur ähnlich und nicht gleich. Für den Käufer spielt es keine Rolle und eine Rezension schreibt man ganz wesentlich für die Leser = potenzielle Käufer, nicht als Selbstzweck. Sonst liest's nämlich irgendwann keiner mehr und dann kann man es auch sein lassen.


    Dennoch ist es für mich ein Teil von Fairness bei der Bewertung, wenn man den Amateur, der in irgendeinem Bereich auf dem Niveau der Profis mitspielt, dann genau dafür auch gezielt lobt. Denn aus wenig Möglichkeiten sehr viel gemacht zu haben ist definitiv ein Lob wert. Das sind Autoren und Verlage, die es sich weiter zu beobachten lohnt, denn vielleicht haben diejenigen auch irgendwann mal bessere Möglichkeiten, um daraus dann sehr viel zu machen. Für mich ist dieses Auffinden von unentdeckten Talenten und aufsteigenden Newcomern auch etwas, was die richtig guten Blogs leisten könn(t)en.

  • Ich bin der Meinung,
    - daß viele Blogger sich viel zu wichtig nehmen

    Ich glaube schon, dass z.B. eine Seite wie Cliquenabend eine gewisse "Durschlagskraft" hat. Im Prinzip sind die ja auch Blogger, nur halt etwas wesentlich größer als unsereins. Die Frage bleibt aber dieselbe

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • ennoch ist es für mich ein Teil von Fairness bei der Bewertung, wenn man den Amateur, der in irgendeinem Bereich auf dem Niveau der Profis mitspielt, dann genau dafür auch gezielt lobt. Denn aus wenig Möglichkeiten sehr viel gemacht zu haben ist definitiv ein Lob wert. Das sind Autoren und Verlage, die es sich weiter zu beobachten lohnt, denn vielleicht haben diejenigen auch irgendwann mal bessere Möglichkeiten, um daraus dann sehr viel zu machen. Für mich ist dieses Auffinden von unentdeckten Talenten und aufsteigenden Newcomern auch etwas, was die richtig guten Blogs leisten könn(t)en.

    Da lobe ich aber dann den Autor (oder Illustrator oder Kleinstverlag oder... ) und nicht das Spiel.


    @SpaceTrucker
    Das mit dem Streusplit hab ich mir auch gedacht.
    ...wobei ich auch solche Rezensionen okay finde, wenn es um "enttäuschte Erwartungshaltung" geht.

    Entäuschte Erwartungshaltung, klar, das finde ich etwas sehr wichtiges. Etwa wenn in der potenziellen Expertenspiel-Box ein simples Familienspiel schlummert, dasl viel seichter ist oder viel glücksabhängiger, als man es erwartet hatte.
    In dem Beispiel vol @JoelH ist es aber wohl kaum so, dass er voller Vorfreude eine Spieleschachtel öffnet und dann erschreckt feststellt, dass Würfel darin sind. ^^

  • Ich denke man fährt als Rezensent ganz gut seine Emotionen offen zu äußern.


    Also Erwartungshaltungen und deren Enttäuschungen auch so zu benennen. Je nachvollziehbarer - und da gehört die emotionale Seite dazu - umso authentischer und wertvoller für den Empfänger. Aber bitte nicht übertreiben.


    Man kann gut beobachten, dass Menschen die emotionale Seite oft ausblenden, wenn sie bei der Arbeit sind, vor der Kamera, ... Sie werden dann so "unecht". Das führt nicht selten zu großen Missverständnissen, da ich mich von der Empathie meines Gegenübers abhängig mache.


    Hunter und Cron kommen bei vielen Leuten so sympathisch rüber, weil sie natürlich sind vor der Kamera - authentisch. Bei Tom Vassel ist es eher Routine.


    Bei schriftlichen Rezensionen ist das alles viel schwerer, da wesentliche Elemdnte der Kommunikation ausgeblendet werden, die man füllen muss. Deswegen quatschen Fussball-Radiomoderatoren auch so viel, um die Stimmung zu transportieren.

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    Meine Spiele: Klick mich

  • [ Mir geht es tatsächlich darum, ob man Verantwortung trägt ja/nein/etwas.


    Man trägt immer Verantwortung für sein tun und seine Äußerungen. Allerdings sollte man sich, da gebe ich Warbear völlig recht, nicht zu wichtig nehmen. Des Weiteren sollte man Kommentatoren nicht so wichtig nehmen, die aufgrund einer einzigen Rezension etwas kaufen/nicht kaufen.

  • Tragen Blogger Verantwortung? Ja aber hallo, natürlich tun sie das. Die Frage des OPs ist meiner Meinung nach aber falsch gestellt. Sie sollte nicht lauten "wie viel?" sondern "was für eine?". Jeder (Video)Blogger hat die Verantwortung dem Leser/Zuschauer genügend Informationen und Kontext über ein Thema zukommen zu lassen, dass sich letztere eine eigene Meinung bilden können.


    Die Crux mit der Verantwortung ist nun mal, dass man sie annehmen oder auch im Wald vergraben kann (sämtliche Zwischentöne eingeschlossen). Man kann jederzeit die Verantwortung abstreifen und unbehelligt Schindluder treiben, was unterschiedlichste Blüten hervorbringen kann. Den (teilweise gerechtfertigten) Vorwurf der Schleichwerbung empfinde ich da persönlich noch als sehr harmlos. Wenn Bibi und Tina jetzt jeden Tag einen neuen Lippenstift vorstellen, so what? Das Medium hat sich vielleicht etwas geändert, aber hat sich früher jemand über die PC Games oder die AutoBild als Werbemagazine aufgeregt? Die Vorstellung, dass solche Magazine vollkommen unabhängig und "sauber" sind/waren halte ich persönlich für sehr naiv.


    Wesentlich besorgniserregender empfinde ich da politische und gesellschaftskritische Blogs von Personen die eine Agenda oder sogar persönliche Vendetta haben, die weit über die Vorliebe eines bestimmten Konsumproduktes herausgeht. Die Tatsache dass irgendwelche Schreihälse, die selber einiges an Dreck am Stecken haben, mittlerweile die Möglichkeit haben so viel Druck aufzubauen, dass ungerechtfertigterweise ein völlig unschuldiger Nobelpreisträger von seinem Posten zurücktreten muss, dann finde ich das mehr als gruselig. Fast noch erschreckender ist in meinen Augen die Tatsache, dass solchen Leuten eine immer größere Plattform gestellt wird und sie sich heutzutage selbst in einst so seriösen Nachrichtenquellen wie dem Spiegel oder dem Fokus austoben dürfen.


    Um den Bogen wieder zu den Brettspielen zu bekommen: Es gibt kaum etwas harmloseres als einen verantwortungslosen Brettspielblogger.

    Half Man, half Bear, half Pig!

  • Meine Sichtweise ist eine ganz andere - um 180° gedreht, könnte man sagen.


    Ich sehe nicht beim Blogger die Verantwortung, sondern beim Leser.
    Rezensionen, egal ob das nun Brettspiele, Filme, Bücher, etc sind, sind immer subjektiv. Tendentiell werden es Rezensionsexemplare, die ins Blogger-Beuteschema passen, leichter haben, verirrte Exemplare aus "falschen" Genres schwerer. Natürlich kann man dann hier und da Brücken schlagen versuchen aufgrund seiner Erfahrung, seiner Kenntnis des Genres, neutral berichten, uswusf. Das macht die Rezension aber nicht objektiver, sondern nur langweiliger. Schlimmstenfalls gaukelt es Objektivität vor, wo keine ist. "Geschmack" lässt sich eben nicht standardisiert messen.


    Wenn ich Informationen zu einem Spiel möchte, dann will ich vor allem eines wissen: macht es MIR Spass. Alles andere ist nebensächlich.
    Und um das herauszufinden, bin vor allem ich als Leser in der Verantwortung. Ich muss reflektieren, was meine Präferenzen bei Spielen sind, und wie gut diese mit denen des Rezensenten übereinstimmen. Und wenn die Übereinstimmung hoch ist, dann will ich keine trockenen, langatmigen, pseudowissenschaftlichen Analysen, sondern persönliche Meinungen.


    Oder, um nochmal den Vergleich zum Film zu bemühen:
    Ich verabscheue Amelie. 2 Stunden Langeweile. Dafür liebe ich aber Pacific Rim. Wenn mich jetzt interessiert, ob Terminator 7 (rein fiktiv) ein Film für mich ist, dann schau ich sicher nicht bei Rotten Tomatoes nach Kritiken, nur weil die Seite bekannt und "objektiv" ist.



    Edit:
    Dass sich das explizit auf "Hobby"-Blogs ohne politischen Inhalt bezieht, dürfte klar sein. Ich ging aber nicht davon aus, dass hier anderes diskutiert werden sollte.

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

  • Ich glaube schon, dass z.B. eine Seite wie Cliquenabend eine gewisse "Durschlagskraft" hat. Im Prinzip sind die ja auch Blogger, nur halt etwas wesentlich größer als unsereins. Die Frage bleibt aber dieselbe

    Leider hat Cliquenabend mittlerweile eine Durchschlagskraftj. Leider deswegen: Seitdem der Rezensent "Jörg" das Spiel "Die Händler" dort in der Neuauflage als noch strategischer als die Erstauflage eingestuft hat, weiß ich, dass er die alte Auflage nie gespielt hat oder er nur eine Probepartie der Neuauflage gespielt hat. Sorry, solche oberflächlichen Rezensionen braucht kein Mensch. Da ist mehr Schein als Sein am Werk. Schade, wenn dann Spiele "unfair" bewertet werden , nur weil ein Rezensent keine Ahnung hat....Ich meide diese Seite seitdem...

  • Würde ich alles nicht so eng sehen. Wenn es sich herumspricht, dass ein (Video-)Reviewer sachlichen Blödsinn erzählt oder allzu viel hochjubelt oder fehlende Transparenz hat bei bezahlten Reviews oder was-auch-immer, dann ist eine eventuelle "Durchschlagskraft" auch ganz schnell wieder weg.


    Reviewer machen ein Angebot, die Leser bzw. Zuschauer können es nutzen -- oder auch nicht. Und wenn es darum geht, ob man sich irgendein Produkt kauft, dann ist es immer die Aufgabe des Konsumenten, da den eigenen Kopf zu bemühen und selbst alles abzuwägen. Wer seine Entscheidung an einen einzelnen Reviewer abgibt, der hat kein Recht, sich nachher zu beschweren, wenn er sich deshalb einen Spieleflop geangelt hat. Das fällt immer als "seine Informationsquellen nicht passend ausgesucht" auf einen selbst zurück.

  • Hallo,

    Das sehe ich genau andersrum:
    Eine persönliche Meinung kann nicht falsch sein, eine sachliche Kritik aber schon

    In der Regel werden Gesellschaftsspiele für bestimmte Zielgruppen designt.


    Wenn sich der "Kritiker" der Zielgruppe des verrissenen Gesellschaftsspiels nicht zugehörig fühlt - was ist da dann falsch? ?(


    Liebe Grüße
    Nils

  • Leider sehen einzelne Blogger vor allem ihre Verantwortung darin mit möglicht positiven Rezis den Nachschub vom Spielen für sich nicht abreißen zu lassen.

    Du scheinst die Verlage sehr gut zu kennen. Deine Aussage ist absoluter Humbug. :D
    Ich verstehe diese Unterstellung, die immer und immer wieder ausgesprochen wird, nicht. Kannst du wirklich alle Blogger in eine Schublade stecken? Noch kein Verlag war angefressen, wenn ich ein Spiel nicht so dolle fand. Das passiert, und wird immer wieder passieren. Damit müssen die Verlage leben.


    Ich bin es irgendwie schon fast Leid, mich immer wieder dafür rechtfertigen zu müssen. Aber sorry: Falls du Rezensionen und Videos und Meinungen zu Spielen lesen/sehen willst, was glaubst du wie Blogger all die Neuheiten, über die man lesen will, kaufen können. Ich kann es nicht, ich habe ein Haus, eine Familie, ein Auto und ein Leben was bezahlt werden muss. Da kann ich dir gerne 10 Artikel über Mensch Ärger dich nicht schreiben, aber das will ja am Ende auch keiner.
    Wenn ich keine Rezensionsexemplare aktueller Kinderspiele bekomme, dann wird es auch keine Rezensionen geben. Oder eben viel weniger, und dann eben das was der Flohmarkt hergibt..., auch spannend. So einfach ist das. Und das wird vielen Hobbybloggern so gehen, und damit würde die Meinungsvielfalt deutlich schrumpfen.


    Vielleicht ist es der Neid, der aus dir spricht, oder eventuell hast du keine Vorstellung davon, wieviel "Arbeit" hinter einem Text steht. Mir jedenfalls fällt es immer noch nicht so leicht, mal eben einen Text aus dem Ärmel zu schütteln, der auch lesenswert ist. Deshalb schreibe ich ja auch nur etwa einen Artikel pro Woche, und nicht jeden Abend einen. Solls auch geben.


    Würde ich ohne Rezensionsexemplare auch bloggen. Ja, ist es mit Rezensionsexemplaren spannender? Klares ja. Mit meiner Sammlung wäre ich in ein paar Monaten komplett durch, was ist danach?


    Ich kann solche Frustkommentare einfach nicht verstehen sorry.

  • genau "EINZELNE" ich will hier überhaupt nicht verallgemeinern!


    Und wir hatten hier auch schon oft die Diskusion wie einzelne Rezis bzw wie EINZELNE! an Reziexemplare kommen. Außerdem hab ich selbst schon erlebt das Spiele übergeben wurden mit der Bitte wenn das Spiel durchfällt keine Rezi zu schreiben.


    Aber das ist mir auch egal. Im laufe der Zeit kennt man seine Pappenheimer und die meidet man dann eben.

  • Du scheinst die Verlage sehr gut zu kennen. Deine Aussage ist absoluter Humbug.

    Bitte Beiträge genauer lesen, bevor man sie als Humbug kennzeichnet. Natürlich gibt es EINZELNE Blogger, auf die der Vorwurf von @Tritop zutrifft.

  • genau "EINZELNE" ich will hier überhaupt nicht verallgemeinern!


    Und wir hatten hier auch schon oft die Diskusion wie einzelne Rezis bzw wie EINZELNE! an Reziexemplare kommen. Außerdem hab ich selbst schon erlebt das Spiele übergeben wurden mit der Bitte wenn das Spiel durchfällt keine Rezi zu schreiben.


    Aber das ist mir auch egal. Im laufe der Zeit kennt man seine Pappenheimer und die meidet man dann eben.

    Hmm - das Muster ist für den Verlag ein Werbemittel. Wenn der Spielebeschreiber eine Empfehlung vermeidet und sie unterlässt, weil bei ihm das Spiel nicht zündet. wem ist dann geschadet?


    Ich weiß beim besten Willen nicht, auf welchen Gründen so mancher Leser seine Ansprüche herleitet, dass negative Kaufentscheidungshilfen ohne Aufwandsvergütung geleistet werden sollten.


    Man könnte meinen, das es vereinzelt recht faule Säcke gibt, die jeden erdenklichen bequemen Weg gehen, um negative, persönliche Spielerfahrungen zu vermeiden - gleichzeitig - aber ohne jede Gewissensbisse anderen diese Wege aufzubürden gewillt sind. 8))


    Liebe Grüße
    Nils (vermutet in der kostenlosen Erstellung der negativen Kritik einen reinen Selbstdarstellungsdrang)

  • Außerdem hab ich selbst schon erlebt das Spiele übergeben wurden mit der Bitte wenn das Spiel durchfällt keine Rezi zu schreiben.

    Früher war ich auch der Meinung: Jedes Spiel muss rezensiert werden, ob gut oder schlecht (für einen selbst). Dann hab ich versucht die Neuheiten abzuarbeiten. Hab versucht auch die für mich schlechten Spiele gute 10 Mal zu spielen und bin kläglich gescheitert. Wenn nicht ich streike, dann streiken meine Gruppen.


    Mittlerweile finde ich es in Ordnung, wenn ein Rezensent nicht jeden "Mist" rezensiert, sondern sich die Spiele die er rezensiert genau aussucht. Ob da die Verlage auf Dauer mitspielen, wenn Rezi-Exemplare angefordert werden, die dann nicht besprochen werden, ist ne andere Sache.


    Das Rezensionsexemplare nicht annährend den Aufwand entschädigen, den man mit einer Rezension hat (oder haben sollte), ist denk ich selbstverständlich. Ich vermute mit Flaschensammeln in der Innenstadt hätte ich nen besseren Stundenlohn. Warum macht mans also? Weils Spaß macht. Weil man informieren möchte und aktuell sein möchte. Natürlich freut man sich über Reziexemplare. Aber weniger, weil es für eine Rezi ist, sondern weil es ein neues Spiel ist und wir alle lieben neue Spiele.

  • Ich glaube aus der Kinderspielecke berichten zu können: Jeder Bericht, der kein kompletter Verriss ist, ist ein guter Bericht. Und wenn es die Aufmerksamkeit nur auf den Verlag richtet. Moses Spiele zum Beispiel, die machen nicht nur Black Stories, sonder auch mit die schönsten Kinderspiele, die ich bisher kenne. (Da hab ich durchaus positives Feedback von Lesern bekommen).


    Immer wenn wir Familien zu Besuch haben, sind die erstaunt, was sich bei uns im Regal so tummelt. Keiner hat bisher was von Dschungelbande, Glupschgeister, Mmm! oder Gigi Gnomo gehört. Bzw im Spieleregal gesehen. Wenn man bei uns in das Toys'R'Us geht, sieht man viel Monopoly, viel Haba, und der Rest ist Cars und Frozen :) Und natürlich die Ravensburgerklassiker.


    Stone Age Junior muss für viele ein Schock sein, dass es so hübsche Kinderspiele gibt.

  • Mittlerweile finde ich es in Ordnung, wenn ein Rezensent nicht jeden "Mist" rezensiert, sondern sich die Spiele die er rezensiert genau aussucht. Ob da die Verlage auf Dauer mitspielen, wenn Rezi-Exemplare angefordert werden, die dann nicht besprochen werden, ist ne andere Sache.


    Das Rezensionsexemplare nicht annährend den Aufwand entschädigen, den man mit einer Rezension hat (oder haben sollte), ist denk ich selbstverständlich. Ich vermute mit Flaschensammeln in der Innenstadt hätte ich nen besseren Stundenlohn. Warum macht mans also? Weils Spaß macht. Weil man informieren möchte und aktuell sein möchte. Natürlich freut man sich über Reziexemplare. Aber weniger, weil es für eine Rezi ist, sondern weil es ein neues Spiel ist und wir alle lieben neue Spiele.

    Danke schön ausgedrückt. Man sollte sich eben auch fragen, wiso, so viele positive reviews entstehen. Die Antwort hast du ja schon fast gegeben. Ich bin kein Tom Vasal, und kann vermutlich nicht mal 1 % der Neurerscheinungen im jahr abdecken. Will ich auch gar nicht. Deshalb suche ich mir interessante Titel aus. Oder im Dialog mit den Marketingvertretern der Firmen, lasse mich von einem Spiel überzeugen, was ich vielleicht gar nicht auf dem Schirm hatte. So passiert bei Fritz Stibitz, und Habas die Post ist da. Tolle Spiele.
    Spiele, die mich thematisch nicht interessieren, oder ich weiß, meine Mitspieler keinen Bock drauf haben, brauch ich gar nicht anzufordern. Das bringt keinem etwas.
    Ich habe bisher 2-3 Rezensionen geschrieben zu Spielen, hinter denen ich nicht zu 100% stand, Anfängerfehler :), und die waren wirklich Hart zu Papier...Blog zu bringen. Klar hätte ich die Anleitung abtippen können, aber das wäre in einem Fall auch kein Vergnügen gewesen :D


    Ich will damit sagen: Auf meinem Blog werdet ihr vermutlich nur Spiele finden, die ich auch gut finde, jedenfalls was Packungsbeilage und Grafik/Thema des Spiels angeht. Ich lehne inzwischen relativ viele Spiele ab, da ich weiß, dass es eine Qual werden würde.
    Wenn ich allerdings ein Rezi Exemplar bekomme, sehe ich es als Verpflichtung aus Fairnis auch darüber zu schreiben. Aus Gesprächen weiß ich, dass das inzwischen nicht mehr selbstverständlich ist.

  • Das Thema lautet "Tragen Blogger Verantwortung und wenn ja wie viel?"


    Ja. Ganz sicher. Und zwar unabhängig von der inhaltlichen Verantwortung einzig und allein der Leserschaft gegenüber. Keine Lügen, keine übertriebenen Beschönigungen aus niederen Gründen, keine gewollten unbegründeten Verrisse - ehrliche Rezensionen, die dem Leser möglichst weiterhelfen.


    Kein Rezensent (nicht alle Rezensenten sind aber automatisch Blogger) sollte sich drum scheren, welche Meinung Autor, Verlag oder Freunde zur Rezension haben. Wichtig ist nur, den Spagat zwischen Leserschaft, eigener Meinung und dem Spiel selbst zu schaffen. Wenn jemand nur 18xx spielt, sollte er vielleicht kein Kniffel rezensieren, aber WENN, dann bitte das so machen, dass die Zielgruppe des Spiels auch weiß, warum es gut oder schlecht ist. Dieser Spagat ist in Einzelfällen sehr schwierig, besonders bei einer heterogenen Leserschaft.



    Meiner Meinung nach schreiben Blogger ihre persönlichen Spieleindrücke.


    Und? Das hat doch nichts mit der Frage zu tun. Es ist egal, was du schreibst. Du trägst inhaltliche Verantwortung und bist deiner Leserschaft verpflichtet. Sonst schreib halt besser ein Tagebuch :D



    Wie seht ihr das? Information um jeden Preis? Gibt es einen Unterschied zu Verlagsspielen und selfpublished?


    Ganz klar: Nein! Warum? Weil es für den Leser und damit potenziellen Käufer keinen Unterschied macht, wie das Spiel produziert und finanziert wird. Es geht nur um Dinge wie Spielspaß und Material. Sicher kann man lobend erwähnen, dass ein Crwdfunding richtig professionell umgesetzt ist (meistens sind die Spiele eher redaktionell suboptimal) oder ausgerechnet ein großer Verlag bei der Produktion daneben gegegriffen hat. Aber: Zielgruppe sind Leser (Käufer). Warum sollte man sich über ein schlecht gemachtes Spiel freuen, nur weil es im Eigenverlag oder über Crowdfunding produtziert wurde? Und anders herum.