Beiträge von Dirtbag im Thema „Tragen Blogger Verantwortung und wenn ja: wie viel?“

    Meine Sichtweise ist eine ganz andere - um 180° gedreht, könnte man sagen.


    Ich sehe nicht beim Blogger die Verantwortung, sondern beim Leser.
    Rezensionen, egal ob das nun Brettspiele, Filme, Bücher, etc sind, sind immer subjektiv. Tendentiell werden es Rezensionsexemplare, die ins Blogger-Beuteschema passen, leichter haben, verirrte Exemplare aus "falschen" Genres schwerer. Natürlich kann man dann hier und da Brücken schlagen versuchen aufgrund seiner Erfahrung, seiner Kenntnis des Genres, neutral berichten, uswusf. Das macht die Rezension aber nicht objektiver, sondern nur langweiliger. Schlimmstenfalls gaukelt es Objektivität vor, wo keine ist. "Geschmack" lässt sich eben nicht standardisiert messen.


    Wenn ich Informationen zu einem Spiel möchte, dann will ich vor allem eines wissen: macht es MIR Spass. Alles andere ist nebensächlich.
    Und um das herauszufinden, bin vor allem ich als Leser in der Verantwortung. Ich muss reflektieren, was meine Präferenzen bei Spielen sind, und wie gut diese mit denen des Rezensenten übereinstimmen. Und wenn die Übereinstimmung hoch ist, dann will ich keine trockenen, langatmigen, pseudowissenschaftlichen Analysen, sondern persönliche Meinungen.


    Oder, um nochmal den Vergleich zum Film zu bemühen:
    Ich verabscheue Amelie. 2 Stunden Langeweile. Dafür liebe ich aber Pacific Rim. Wenn mich jetzt interessiert, ob Terminator 7 (rein fiktiv) ein Film für mich ist, dann schau ich sicher nicht bei Rotten Tomatoes nach Kritiken, nur weil die Seite bekannt und "objektiv" ist.



    Edit:
    Dass sich das explizit auf "Hobby"-Blogs ohne politischen Inhalt bezieht, dürfte klar sein. Ich ging aber nicht davon aus, dass hier anderes diskutiert werden sollte.