Hans im Glück Trademark auf Meeple Begriff. C&D Briefe an Projekte versendet.

  • Hans im Glück will das Wort Meeple in den USA sichern. Frag mich was den Verlag auf einmal dazu verleitet. In Deutschland hat es der Verlag zwar geschafft den Begriff "Meeple" zu rechtlich sichern. Auf EU Ebene sind sie aber gescheitert und versuchen es nun in der USA. Laut BGG wären durch einen Eintrag allein über 40 Spiele die seit 2019 veröffentlicht wurden davon betroffen. Während man noch argumentieren kann, dass im deutschsprachigen Raum der Begriff Meeple nicht zwangsläufig weitläufig ist kann man im englischen definitiv nicht davon aus. Der Begriff ist hier wohl fast unumstritten als Gattungsbegriff zu sehen.

    Artikel mit allen Infos dazu hier:

    The word ‘meeple’ is being trademarked in the US in reaction to ‘cease and desist’ activity from Carcassonne publisher Hans Im Glueck -
    The word 'meeple', which board gamers around the world will recognise as meaning a stylised human-shaped playing piece, is being trademarked in the US in…
    boardgamewire.com

    Was denkt ihr? Handelt Hans im Glück völlig im Recht oder ist das ein fieser Unternehmesversuch ungewollte Konkurrenz aus dem Business zu kicken?

  • Na die haben halt die Form des Meeples "erfunden". Ich sehe da durchaus eine schützbare Marke, gerade in Form des Carcassonne-Männchens und dem nunmal damit verbundenen Begriff. Ansonsten schreibt Brunnhofer jr. in dem verlinkten Artikel ja ziemlich genau worum es aus Sicht von HiG geht. Verübeln kann man es ihnen nicht.


    Aber aktuell hat ja nicht HiG das Wort in den USA getrademarkt, sondern jemand anders aus dem Hobbysektor.

  • Kurz meine Einschätzung als jemand, der da berufsmäßig am Rande mit was zu tun hat (natürlich ohne Gewähr, wenn man sich jeden Einzelfall natürlich sehr genau angucken müsste):


    1. Oben wurde ja schon zurecht drauf hingewiesen, dass in dem Artikel überhaupt nicht steht das Hans im Glück die Marke angemeldet hat in den USA, sondern ein Dritter.


    2. Auch scheint es nach meiner kurzenRecherche zutreffend, dass Hans im Glück zwar eine europäische Marke Meeple inne hat, aber die ist gerade nicht für die Ware Spielzeug oder Spielwaren eingetragen .


    3. Tatsächlich scheint es aber so zu sein, dass Hans im Glück (erst)seit 2021(!) eine entsprechende Wortmarke in Deutschland inne hat. Diese betrifft neben zahlreichen anderen Waren tatsächlich auch Spielwaren. Im Unterschied zum europäischen Verfahren mutmaße ich hier einfach mal, dass mit der Prüfung der Eintragung ein Prüfer beschäftigt war, der (naturgemäß) keine Ahnung hatte, dass dieser Begriff seit Jahren schon beschreibend benutzt wird. Gerade bei einer Vielzahl von Waren, die angemeldet wurden, kann ein Prüfer, welcher der Thematik nicht betraut ist, dann ein derartiger Brief schon einmal durchgehen. Gerade hierfür gibt es aber Rechtsbehelfe (Löschung/Nichtigkeeitsverfahren) und ich wage zu bezweifeln, dass Hans im Glück in einem Streit die Marke Meeple für Spielwaren beziehungsweise Brettspiele aufrecht erhalten könnte. Dies zeigt wohl gerade das bzgl dieser Waren nicht erfolgreiche europ. Verfahren (Dies hätte auch überhaupt nichts damit zu tun, wer seinerzeit die Form der Figur meepel erfunden hat….)


    4. unter dem Strich hätte Hans im Glück bei Erfindung des Begriffes Meeple diesen natürlich schützen können. Dies haben sie aber offensichtlich seinerzeit nicht getan (?) sondern versucht dies 2021 nachzuholen. Später, sobald ein derartiger Begriff „Allgemeingut“/ ein Gattungsbegriff geworden ist, sollte dies laut Gesetzgeber aber gerade nicht mehr gehen. Insofern finde ich das Argument, diese Abmahnung hätte etwas mit Respekt zu tun jedenfalls nach deutschem Rechtsverständnis für ins Leere laufend.

    3 Mal editiert, zuletzt von larse ()

  • Es handelt sich offensichtlich um das Schutzrecht einer (Wort?, Bild? 3d?)-Marke, und keine Erfindung. Es täte der Diskussion gut, wenn hier also nicht fachfremde Begriffe vermengt werden.

    "If liberty means anything at all, it means the right to tell people what they do not want to hear." - George Orwell

  • Es handelt sich offensichtlich um das Schutzrecht einer (Wort?, Bild? 3d?)-Marke, und keine Erfindung. Es täte der Diskussion gut, wenn hier also nicht fachfremde Begriffe vermengt werden.

    Es handelt sich um Wortmarken.


    ArchibaldTuttle redet aber oben von der Form des Meeples. Auch die wäre keine „Erfindung“ sondern ein Design (oder eine 3d-Marke)… aber ich finde das nicht schlimm, im Volksmund wir zB viel von „Marken patentieren“ gesprochen (obwohl falsch)…

  • Gab es erst vor kurzem in einem Kickstarter (oder wars ein Gamefounder), der sein Spiel und seinen Firmennamen und jede Verwendung von "Meeple" on the fly ändern musste, da eine entsprechende Aufforderung von HiG reinflatterte.

    Tabletop Inc. by Cotswold Games
    Tabletop Inc is a worker placement style game for 1 to 6 players. Take on the role of board game creators competing to build the greatest board games in the…
    gamefound.com

    Hieß vorher Meeple Inc., die Firma Cogito Ergo Meeple.

    Jetzt heißen die Figuren dort "Mumans".

    4 Mal editiert, zuletzt von Parathion ()

  • Das geht auch deswegen an der Sache vorbei, weil ja, wie bereits gesagt, jemand _anderes_ sich die Rechte an "Meeple" schon gesichert hat, und HiG argumentiert, wenn das schon so ist, dann sollten aber doch wenigstens wir die Inhaber der Wortmarke sein.

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • Gab es erst vor kurzem in einem Kickstarter (oder wars ein Gamefounder), der sein Spiel und seinen Firmennamen und jede Verwendung von "Meeple" on the fly ändern musste, da eine entsprechende Aufforderung von HiG reinflatterte.

    https://gamefound.com/en/proje…utm_content=project_title

    Hieß vorher Meeple Inc., die Firma Cogito Ergo Meeple.

    Jetzt heißen die Figuren dort "Mumans".

    Weil es ihnen vorher egal war.

    Ich habe sie am Anfang sogar extra gefragt, ob sie mit HiG wegen den Rechten geredet haben - denn HiG ist eher nicht Klagefreudig, sondern erlaubt sogar des öfteren die Nutzung. Wenn gefragt wird.

    Die von Meeple Inc / Tabletop Int. haben jedoch nur auf Ahnungslos gemacht, aber weiterhin den Namen behalten - bis HiG eben aktiv wurde.

  • HiG hat bisher immer die Nutzung erlaubt. Jeder Essenbesucher kennt doch das Geschirr mit den Meeplen darauf und eine jeder weiß auch wie das Logo von Strohmann Games aussieht. Das geschah alles nicht ohne ausdrückliche BIlligung von HiG. Bisher gab es eben dieses Gentelemans Agreement unter allen Beteiligten

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Das Ding ist, sie haben den Begriff überhaupt nicht erfunden. Das war eine amerikanische Gamerin namens Allison Hansel. (https://www.happymeeple.com/en/media/what-is-a-meeple/)


    Daher stößt es mir sehr unangenehm auf, dass sie versuchen, diesen Begriff, der sich seit seiner tatsächlichen Erfindung längst über Jahrzehnte hinweg zum Begriff für jeglicher Art Spielfigur entwickelt hat(Animeeples, Sheeples, etc) für sich zu beanspruchen.

    HiG nannte die Figuren übrigens bis mindestens 2010 GEFOLGSLEUTE (heute schreiben sie das zwar auch noch, fügen gleich zu Beginn aber hinzu, dass diese auch Meeple (gesprochen: Miepl) genannt werden und verwenden den englischen Begriff ab dann für den Rest der Anleitung).


    Dafür müsste man eigentlich den Verlag abmahnen. :cursing:


    Mit der Form der Carcassonne Gefolgsleute als Marke habe ich gar kein Problem, diese hat der Inhaber damals selbst geschaffen, daher 100% schützenswert.


    Aber einen Begriff, der schon vor zwei Jahrzehnten zu einem Gattungsbegriff geworden ist UND NICHT VON HiG ERFUNDEN wurde, so kackfrech als Marke anzumelden, ist in meinen Augen unterste Schublade.


    Es ist auch nicht vergleichbar mit Tempo, Edding oder Tesa, da diese von Beginn an dem Unternehmen gehörende Produktnamen waren. Das ist bei der Bezeichnung Meeple nicht der Fall.

    Einmal editiert, zuletzt von bluestarfish () aus folgendem Grund: Wort vergessen

  • Beitrag von thomasd87 ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
  • Mir stößt es auch sauer auf wie es überhaupt sein kann das ein Verlag einen Spielebegriff als Markenname sichern kann. Der Begriff hat sich ja offenkundig bereits vor sehr langer Zeit im Spielejargon etabliert. Ganz, ganz unsympatischer Zug. Und ich finde es folgerichtig das dieser Versuch auf EU-Ebene gescheitert ist (so verstehe ich den Startpost hier).

    Es ist auf EU Ebene nur für Spielzeug "gescheitert". Bei anderen Kategorien ist es eingetragen.



    Aber einen Begriff, der schon vor zwei Jahrzehnten zu einem Gattungsbegriff geworden ist UND NICHT VON HiG ERFUNDEN wurde, so kackfrech als Marke anzumelden, ist in meinen Augen unterste Schublade.

    *vermeintlich zu einem Gattungsbegriff geworden ist.

    Ob es tatsächlich so ist, ist eine amtliche Entscheidung und dann verlieren Inhaber sogar den Markenschutz (So z.B. geschehen bei Flip-Flops, Wedges (Kartoffelspalten), Lotto, Dynamit).

    Einmal editiert, zuletzt von krakos ()

  • Mir stößt es auch sauer auf wie es überhaupt sein kann das ein Verlag einen Spielebegriff als Markenname sichern kann. Der Begriff hat sich ja offenkundig bereits vor sehr langer Zeit im Spielejargon etabliert. Ganz, ganz unsympatischer Zug. Und ich finde es folgerichtig das dieser Versuch auf EU-Ebene gescheitert ist (so verstehe ich den Startpost hier).

    Es ist auf EU Ebene nur für Spielzeug "gescheitert". Bei anderen Kategorien ist es eingetragen.

    Das finde ich auch unproblematisch. Die können meinetwegen eine Zahnbürste entwickeln und diese als "Meeple Bürste" verkaufen. Aber jetzt sämtliche Verlage die in ihren Brettspiele den Begriff "Meeple" verwenden abzumahnen (bzw. es wollen es zu können) ...

  • Es ist auf EU Ebene nur für Spielzeug "gescheitert". Bei anderen Kategorien ist es eingetragen.

    Aber jetzt sämtliche Verlage die in ihren Brettspiele den Begriff "Meeple" verwenden abzumahnen (bzw. es wollen es zu können) ...

    1. "jetzt" ist schonmal falsch, die Marke haben sie ja schon länger inne - es ist aktuell nur Thema, weil eine Firma sich lieber auf Dumm gestellt hat

    2. "Sämtliche Verlage (...) abzumahneN": HiG mahtn gar nicht so viel ab, sondern lässt viel zu - wenn die jeweiligen Beteiligten nachfragen, siehe z.B. Strohmann-Games, oder wenn es Hobbymäßig und nicht kommerziell ist.

    Einmal editiert, zuletzt von krakos ()

  • HiG hat bisher immer die Nutzung erlaubt.

    So ganz stimmt das nicht. Die "Kings & Queens" Pokerchips (Bild, Ursprungsthread) sollten ursprünglich mal "Meeple Kingdom" heißen, aber so wirklich freundlich hatte sich HiG da nicht verhalten. Da war die Botschaft: "Keine kommerzielle Verwendung, ohne dass wir mitreden dürfen und daran mitverdienen."

    Ich hatte auch so ein bisschen den Eindruck, dass ich denen als einfacher Brettspiel-Hobbyist im Gegensatz zu Strohmann oder anderen Verlagen (wie R&D Games, die für ihre Key-Serie ja auch schon die Original-Carcassonne-Meeples mit Genehmigung verwenden durften) auch einfach nicht wichtig genug war. Antworten auf irgendwelche Mails kamen auch immer erst nach einigen Tagen. Kann natürlich auch sein, dass die mit anderen Sachen komplett unter Wasser waren. Man weiß es nicht.

    Ich hatte jedenfalls von mir aus angefragt (im Gegensatz zu irgendwelchen Amis, die da wohl eher handeln nach dem Motto: "wir machen's einfach, weil wir nur respektieren, was in den USA als Trademark registriert ist") und ich wäre da auch durchaus kompromissbereit gewesen. Aber es war bei den Pokerchips relativ schnell klar, dass es besser ist, da den notwendigen Abstand zu fremden Rechtsansprüchen zu halten, und einfach mein einiges Ding zu machen.

  • Ich hatte auch so ein bisschen den Eindruck, dass ich denen als einfacher Brettspiel-Hobbyist im Gegensatz zu Strohmann oder anderen Verlagen (wie R&D Games, die für ihre Key-Serie ja auch schon die Original-Carcassonne-Meeples mit Genehmigung verwenden durften) auch einfach nicht wichtig genug war. Antworten auf irgendwelche Mails kamen auch immer erst nach einigen Tagen. Kann natürlich auch sein, dass die mit anderen Sachen komplett unter Wasser waren. Man weiß es nicht.

    Das "unter Wasser" sein ist bei HiG oft der Fall. Deswegen hatte ich damals den Kontakt Strohmann-HiG hergestellt.

    Btw. die Beziehung zwischen Richard Breese (R&D) ist ja schon eine jahrzehnte Lange Verbindung ist ja Morgenland eine Neuauflage von Keydom

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Aber einen Begriff, der schon vor zwei Jahrzehnten zu einem Gattungsbegriff geworden ist UND NICHT VON HiG ERFUNDEN wurde, so kackfrech als Marke anzumelden, ist in meinen Augen unterste Schublade.

    Dabei übersiehst du aber IMHO die Entstehung der Sache. Es ist doch jemand anderes, der eine Marke auf den Begriff angemeldet hat. Und darauf reagiert HiG nun dadurch, dass sie sinngemäß sagen: Moment mal, wenn es schon möglich ist, eine Marke darauf anzumelden, dann sollten aber wir diejenigen sein, die diese Markenrechte erhalten. (Zumindest verstehe ich den Vorgang so.)

    Das Ding ist, sie haben den Begriff überhaupt nicht erfunden. Das war eine amerikanische Gamerin namens Allison Hansel. (https://www.happymeeple.com/en/media/what-is-a-meeple/)

    Wer etwas erfunden hat, ist für Markenrechte total unerheblich. Das sollte man nicht mit Patenten vermischen.

    Die Marken "Coca-Cola" oder "McDonalds" gehören zum Beispiel auch nicht ihren Erfindern, die haben ihre Rechte jeweils weiterverkauft.

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Einmal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • Habe ich es richtig verstanden: HiG hat jetzt einem Verlag einen aggressiven Brief geschrieben mit der Aufforderungen, den Begriff Meeple für ihr Spiel NICHT zu verwenden, obwohl sie die Rechte für diesen Begriff lediglich in Deutschland besitzen?

    Hätte der andere Verlag dies nicht einfach ignorieren können, solange er nicht in Deutschland aktiv ist?

    Und könnte es jetzt HiG um die Ohren fliegen, da sich jemand anderes den Begriff in den USA gesichert hat?

    Fabian Zimmermann - Autor von Tiefe Taschen / GoodCritters

    Einmal editiert, zuletzt von Fobs () aus folgendem Grund: Fehlerkorrektur

  • Rechte in den USA sind so eine Sache... wenn du dein Recht nicht aktiv verteidigst, dann verlierst du es und die Amis haben öfter Mal die Tendenz ihre Rechtsprechung als weltweite Rechtsprechung auszulegen. Von daher...

  • Das Ding ist, sie haben den Begriff überhaupt nicht erfunden. Das war eine amerikanische Gamerin namens Allison Hansel. (https://www.happymeeple.com/en/media/what-is-a-meeple/)

    Wer etwas erfunden hat, ist für Markenrechte total unerheblich. Das sollte man nicht mit Patenten vermischen.

    Die Marken "Coca-Cola" oder "McDonalds" gehören zum Beispiel auch nicht ihren Erfindern, die haben ihre Rechte jeweils weiterverkauft.

    ..und da haben wir sogar fast exakt den gleichen Fall: "Coke" haben jene Menschen Coca-Cola genannt, die sie getrunken haben - und daraufhin hat der Konzern sich das 1944 als TM schützen lassen, also erst viele Jahre später.

  • Habe ich es richtig verstanden: HiG hat jetzt einem Verlag einen aggressiven Brief geschrieben mit der Aufforderungen, den Begriff Meeple für ihr Spiel zu verwenden, obwohl sie die Rechte für diesen Begriff lediglich in Deutschland besitzen?

    Das sollte wohl "[...] für ihr Spiel NICHT zu verwenden [...]" heißen.

    Und ja, HiG hat da gewisse Markenrechte, aber je weiter weg von Deutschland und Europa, umso eher haben andere Personen in der weltweiten Brettspiele-Szene immer gedacht, sehr frei Meeples (Namen wie Form) verwenden zu dürfen. HiG hat anscheinend jetzt die Notwendigkeit gesehen, da in der Community deutlich sichtbar mal ein Stop-Schild aufzustellen, auch weil ansonsten wohl die Gefahr besteht, Markenrechte zu verlieren, wenn man sie nicht aktiv gegen Verletzungen verteidigt. Das wäre jedenfalls meine Interpretation der ganzen Sache.

    Ob HiG dabei viel gewinnen kann, halte ich jedoch für eher fraglich. Während ich grundsätzlich immer dafür bin, kreative Leistungen zu schützen, halte ich die geistige Schaffenshöhe bei der Meeple-Form für eher gering und bei dem Namen "Meeple" für kaum vorhanden, zumal dieser nicht mal von HiG selbst kommt. Klar, vorhandene Markenrechte sind wie alle Gesetze immer zu respektieren, aber genau diese kaum vorhandene Schaffenshöhe dürften viele in der Szene relativ ähnlich sehen. Sowas bringt dann auch schnell PR-Gefahren mit sich, wenn man mit Rechtsanwaltspost auf Kleinverlage losgeht.

    Schön ist das Ganze nur für die Anwälte, denn die verdienen auf jeden Fall gut daran. Alle anderen können da eigentlich nur verlieren.

  • Ah, wieder so ein Thread, in dem man ohne viel Mühe die eher libertär eingestellten Forenmitglieder erkennt. :) Dauert ja dann bestimmt wieder nicht lange, bis es über die Frage Streit gibt, ob man Dinge generell schützen darf oder nicht alles für alle frei nutzbar sein sollte. :)


    Und darauf reagiert HiG nun dadurch, dass sie sinngemäß sagen: Moment mal, wenn es schon möglich ist, eine Marke darauf anzumelden, dann sollten aber wir diejenigen sein, die diese Markenrechte erhalten. (Zumindest verstehe ich den Vorgang so.)

    Nein. HiG, bzw. deren Anwalt, hat die Gründer der Crowdfunding-Kampagne ermahnt, dass der Begriff "Meeple" und das äußere Design eben in Europa und Deutschland durch HiG geschützt ist - übrigens auch nach Ansicht von HiG in einem viel zu scharfen Ton. Die Macher ändern daraufhin nun das Spiel um.
    Weil aber weder der Begriff noch das Design in den USA eingetragen sind, hat nun ein Youtuber, der über den Fall berichtet hat, das Trademark in den USA dafür angemeldet, um, so verstehe ich ihn, entweder zu beweisen, dass das gar nicht geht, und HiG hier ihre Kompetenzen überschritten haben, oder, so lese ich es zwischen den Zeilen, beides für die Öffentlichkeit freizugeben, falls er das Trademark bekommen sollte.

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Aber einen Begriff, der schon vor zwei Jahrzehnten zu einem Gattungsbegriff geworden ist UND NICHT VON HiG ERFUNDEN wurde, so kackfrech als Marke anzumelden, ist in meinen Augen unterste Schublade.

    Dabei übersiehst du aber IMHO die Entstehung der Sache. Es ist doch jemand anderes, der eine Marke auf den Begriff angemeldet hat. Und darauf reagiert HiG nun dadurch, dass sie sinngemäß sagen: Moment mal, wenn es schon möglich ist, eine Marke darauf anzumelden, dann sollten aber wir diejenigen sein, die diese Markenrechte erhalten. (Zumindest verstehe ich den Vorgang so.)

    imho verstehst du den Vorgang falsch: Hans, im Glück hat laut dem Bericht eine Firma aus ihrer Marke „meeple“ und aus Bildmarken betreffend eine Abbildung des meeples abgemahnt.


    Laut dem Bericht hat daraufhin nun ein Dritter in Amerika die Wortmarke Meeple angemeldet, da diese dort noch frei ist.

  • Habe ich es richtig verstanden: HiG hat jetzt einem Verlag einen aggressiven Brief geschrieben mit der Aufforderungen, den Begriff Meeple für ihr Spiel NICHT zu verwenden, obwohl sie die Rechte für diesen Begriff lediglich in Deutschland besitzen?

    Hätte der andere Verlag dies nicht einfach ignorieren können, solange er nicht in Deutschland aktiv ist?

    imho hast du dies richtig verstanden. Es gibt aber zwei Sachen zu beachten:

    1. Auch ein Anbieten nach Deutschland kann ein Rechtsverstoß sein.

    2. Hans im Glück hat auch Bildrechte mit einer Silhouette des Meeples inne und diesbezüglich insbesondere eine europäische Marke.


    Wie beide Aspekte im vorliegenden Fall zu bewerten sind, kann überhaupt nicht gesagt werden, da die Information des obigen Artikels dies überhaupt nicht hergeben.

    4 Mal editiert, zuletzt von larse ()

  • Mir geht es wie schon geschrieben, um den Versuch, eine Wortmarke für ein Wort einzutragen, das sie selbst nicht erfunden haben und dass schon seit über 20 Jahren generisch als Bezeichnung für Spielfiguren in Brettspielen verwendet wird.


    Kann ja jeder für sich selbst entscheiden, welche (if any) Richtung man nun einschlägt und für welche Spiele man sein Geld ausgibt.


    In meinem alten iOS CodeMonkeys Carcassonne mit Copyright von 2010 ist übrigens ausschließlich von Gefolgsmännern die Rede, es gibt keine Erwähnung des Begriffs Meeple.

  • Mir geht es wie schon geschrieben, um den Versuch, eine Wortmarke für ein Wort einzutragen, das sie selbst nicht erfunden haben und dass schon seit über 20 Jahren generisch als Bezeichnung für Spielfiguren in Brettspielen verwendet wird.

    Du wiederholst dich. Das ist für Marken nichts Ungewöhnliches, siehe das bereits genannte Beispiel "Coke". Ich habe den Eindruck, dass du das moralisch mit einer Patentanmeldung gleichsetzt, was aber etwas völlig anderes ist.

  • Du wiederholst dich. Das ist für Marken nichts Ungewöhnliches, siehe das bereits genannte Beispiel "Coke". Ich habe den Eindruck, dass du das moralisch mit einer Patentanmeldung gleichsetzt, was aber etwas völlig anderes ist.

    Da verstehe ich dich nicht. Dies „moralisch“ mit einer Patentanmeldung gleichzusetzen wäre doch gerade ok:


    Du hast zwar Recht, dass ein „Ideenklau“ im Markenrecht im Gegensatz zum Patentrecht rechtlich legitim ist, moralisch ist dies in beiden Fällen aber doch wohl eher fraglich… oder wie meinst du das?

  • Interessant wie die Leute sich über HiG aufregen. Ich kann es verstehen. Hier laufen halt zwei Interessen gegeneinander.


    Das Wort ist im Kontext einer ihrer Kreationen entstanden, und das wollen sie eben behalten. Während andere meinen das es allgemeingültig für alles andere gilt. Ich bin ehrlich, soll doch HiG ihr Meeple haben? Ich kann eh alles so nennen wie ich es will…


    Von daher finde ich auch den move des dritten eigtl eine unnötige Einmischung. Schon interessant was für Probleme es auf der Welt gibt. Und damit meine ich echte Probleme ;)