Monopoly, Hotel und Co., finden vorwiegend Vielspieler die Spiele mies?

  • Wir spielen mit unserem Sohn wirklich sehr viele unterschiedliche Spiele und es sind in der Regel eher Neuheiten dabei. Die Spiele findet er auch ok, aber wirklich viel Spaß machen ihm die Spiele wie Monopoly und Hotel, alles Sachen die unter uns Vielspielern eher verschrien sind. Heute habe ich das Spiel des Lebens bestellt und Mankomania und Scotland Yard werden auch bei uns einziehen.


    Ich kann mich aber auch daran erinnern, dass ich als Kind/Jugendliche unglaublich viel Spaß mit Monopoly, Hotel, Mankomania, Risiko, Spiel des Lebens, Cluedo usw. hatte.


    Wie sieht das bei euch aus, werden diese Spiele bei euch in der Familie auch gespielt oder wurden die alle verbannt bzw. verbrannt :lachwein: ?

  • "Gut" und "mies" sind halt relativ. Was z.b. viele an Monopoly nicht mögen: Höher Glücksfaktor, strategielos, lang mögen andere wieder, weil sie wenig denken müssen und sich besser unterhalten können.

  • Ich denke die Erwartungshaltung ist immer entscheidend. Ich spiele auch heute noch gerne Monopoly oder Solo/Uno. Ich weiss was mich da erwartet und hab Spass dran. Den lacerda kann man dann hinterher immernoch spielen. Finde es schwer bei diesen Klassikern von schlechten Spielen zu reden. Schlecht sind die alle nicht und funktionieren spielmechanisch auch, sie sind halt nur total glückslastig

  • Na ja, viele spielen diese Spiele, weil sie nichts Besseres kennen.


    Bei Monopoly als Jugendlicher habe ich früher nie eine Partie nach Originalregeln spielen können. Ständig wurden irgendwelche Sonderregeln eingeführt, die eigentlich das Spiel verwässert/verschlechtert haben. Außerdem konnten am Tisch nicht alle Prozentrechnen X/ Da wurden dann irgendwelche Summen berechnet, was völliger Schwachsinn war. Viele Spieler konnten auch nicht mal richtig den Wert einer Straße einschätzen. Da wurden so viele dämliche Tauschgeschäfte gemacht, dass ich irgendwann keine Lust mehr hatte auf das Spiel. Ich glaube, dass Spiel wird nur deshalb so häufig gespielt, weil alle die "Grundregeln" kennen und man sofort losspielen kann. Und denken ist ja auch nicht jedermanns Sache...


    Was Risiko angeht, so ist a) der Glücksfaktor recht hoch und b) die Aufträge nicht wirklich ausgeglichen. Aber mittlerweile gibt es ja richtig gute Risiko Varianten (Godstorm oder Risk 2210), die Risiko wirklich zu einem guten Spiel machen. Auch hier glaube ich, dass die meisten das Spiel nur spielen, weil sie nichts anderen kennen oder alle die Regeln schon kennen und nicht wirklich an Strategien interessiert sind.


    Aber jeder soll das Spielen, was ihn glücklich macht :)


    Gruß

    Marc

  • Sagen wir es mal so. Ich habe nichts gegen die Spiele und Monopoly auch 3x im Regal. Wenn also jemand lust hätte Monopoly, Spiel des Lebens oder Risiko zu spielen würde ich nicht Nein sagen.

  • Auch wenn ich heute echt keine Lust mehr auf Monopoly hätte, finde ich den Designkniff genial, dass man die beste Zeit gerade im Verlauf des Spiels oft dann hat, wenn man nicht dran ist - also den Großteil der Zeit! Das ist auch bei Siedler ein Aspekt, der vielen bewusst oder unbewusst gefällt, denke ich. Nach Downtime fühlt es sich dadurch auch nicht an. Das Gegenteil von dem, was in vielen Euros abgeliefert wird.

    Als Kinder haben wir jedenfalls - trotz mindestens 50% Tränengarantie - Monopoly geliebt.


    \\ Edit

    Da die Smileys amüsiert sind, sag ich sicherheitshalber mal dazu, dass ich das durchaus ernst meine ;) Bei Monopoly bekommt man schließlich vor allem Geld und ist entsprechend engagiert, wenn andere dran sind. Das finde ich an sich interessant, wenn ich mit etwas Abstand draufschaue.

  • Allein für Monopoly habe ich meine Spielpokerchips um einige 10.000er, 5.000er und 2.000er ergänzt. Es kommt nicht mehr so häufig auf Tisch, wie früher als die Tochter zwischen 8 und 11 Jahre alt war. Aber immer noch gelegentlich zum Kekse & Tee am regnerischen Sonntag.

    Der Vorteil bei den alten Spielen ist, dass Tanten & Onkel sofort mitspielen können und die auch gar keine Lust auf neue Spiele mit unbekannten Regeln haben. Daher haben Monopoly, Spiel des Lebens, Scotland Yard und ein paar andere Oldies hier weiterhin ihre Berechtigung, auch wenn es nicht meine Lieblingsspiele sind.

  • Das ist bei meinen Jungs auch so.

    Trotz Karak, Avel, Imperial Assault, Helden müssen draußen bleiben, C&C etc. forden sie immer wieder Risiko und Monopoly an. Am Anfang war ich natürlich nicht begeistert, mit der Zeit merkte ich aber, dass sie bei den Spielen viel selbstbewusster agieren, da bei diesen Spielen der Glücksanteil extrem hoch ist und sie dadurch auf aAgenhöhe spielen können. Da können sie trotzdem gewinnen, auch wenn ich mich anstrenge.

    Seitdem spiele ich die Spiele gerne mit

  • "Gut" und "mies" sind halt relativ. Was z.b. viele an Monopoly nicht mögen: Höher Glücksfaktor, strategielos, lang mögen andere wieder, weil sie wenig denken müssen und sich besser unterhalten können.


    Was ich immer dabei nicht verstehe :

    Wenn es nur darum geht sich auch noch entspannt beim spielen zu unterhalten , leicht Multitasking einige Bereiche des Gehirns zu schonen bzw. kurz abzuschalten und etwas zu nebenbei zu konsumieren

    Wären für diese Monopoly , Hotel Zielgruppe aber doch auch noch die sogenannnten "Kaffee und Kuchenspiele" eines Uwe Rosenberg interessant und bei Glück die Push your Luck Sachen ?

    Aber wird ja nicht angenommen oder von der Industrie gewollt , weil kein großer Verlag, Franchise oder Name dahinter

  • Ach, herrlich - und herzlichen Dank an den TE!


    Zunächst dachte ich, meine Frau hat sich angemeldet und den Thread erstellt, weil wir genau „dasselbe Problem“ haben. Als Vielspieler (Kenner- und Expertenspieler) versuche ich, meinen Kinder schon frühzeitig „bessere“ Spiele als Monopoly beizubringen. So spielten meine Kleinen schon mit 5, 6 oder 7 Jahren bereits Titel, die ab 10J oder gar 12J freigegeben waren … zugegeben: manchmal ließ man eine Regel weg und als Erwachsener spielte ich keine aggressive Strategie - ist das Hauptziel doch stets gewesen, die Spielleidenschaft der Kleinen zu wecken, so dass man später vielleicht auch anspruchsvollere Spiele auf den Tisch bekommt?

    Meine Frau (bekennender Monopoly-Fan) hat als Abwechslung mit den Kindern auch mal Monopoly und Co gespielt, während ich Nase-rümpfend dabei saß und meinte, wir hätten exakt 400 Spiele im Bestand, und davon sind 399 besser als Monopoly.

    Letztlich muss ich aber zugeben, dass ich mit meinem Ansatz wohl gescheitert bin - wenn die Kinder mal auf mich zukommen und spielen wollen, dann Monopoly oder Drecksau oder Schnappt Hubi. Manchmal können wir uns noch auf Carnival of Monsters oder Colt Express einigen (was gibt es Besseres, als als Sheriff den Papa zu fangen und ins Gefängnis zu werfen? - mordsgaudi für die Kleinen), aber die von mir bevorzugten Spiele werden nur gespielt, wenn ich Geburtstag habe (bspw. sind die Mechaniken von Terraforming Mars oder Arche Nova gut verstanden, und erwachsenen Mitspielern wurde schon mal an den Kopf geworfen: echt jetzt, noch immer nicht verstanden? Da überlegt man sich als Vater, hat man nun alles richtig, oder alles falsch gemacht??)


    Insofern glaube ich meiner Frau, wenn sie sagt, dass ich nicht „mein Hobby auf die Kinder übertragen kann/soll“, und somit akzeptiere ich notgedrungen, dass es Leute - im engeren Umfeld - gibt, die Monopoly lieber spielen als Dune Imperium, Spirit Island, Wasserkraft oder Viticulture 😮

    Für ein Monopoly würde ich keine 100m fahren, ja noch nicht mal vom Wohnzimmer-Sessel zum Esszimmer-Tisch laufen - wobei ich für „gute Spiele“ auch gerne mal 90km und teils 125km einfache Wegstrecke in Kauf nehme …

    Die Hoffnung stirbt zuletzt …

  • Ach, herrlich - und herzlichen Dank an den TE!

    Zunächst dachte ich, meine Frau hat sich angemeldet und den Thread erstellt, weil wir genau „dasselbe Problem“ haben. Als Vielspieler (Kenner- und Expertenspieler) versuche ich, meinen Kinder schon frühzeitig „bessere“ Spiele als Monopoly beizubringen. So spielten meine Kleinen schon mit 5, 6 oder 7 Jahren bereits Titel, die ab 10J oder gar 12J freigegeben waren … zugegeben: manchmal ließ man eine Regel weg und als Erwachsener spielte ich keine aggressive Strategie - ist das Hauptziel doch stets gewesen, die Spielleidenschaft der Kleinen zu wecken, so dass man später vielleicht auch anspruchsvollere Spiele auf den Tisch bekommt?

    Meine Frau (bekennender Monopoly-Fan) hat als Abwechslung mit den Kindern auch mal Monopoly und Co gespielt, während ich Nase-rümpfend dabei saß und meinte, wir hätten exakt 400 Spiele im Bestand, und davon sind 399 besser als Monopoly.

    Letztlich muss ich aber zugeben, dass ich mit meinem Ansatz wohl gescheitert bin - wenn die Kinder mal auf mich zukommen und spielen wollen, dann Monopoly ...

    Hmm... bei uns ist diese Erfahrung schon so lange her (ca. 25 Jahre), die Kinder selbst schon Eltern und nach wie vor spielbegeistert. Aber Monopoly - das weiß ich noch genau - haben sie damals mit uns genau zweimal gespielt: das erste und das letzte Mal! Da müssen wir dann doch irgendetwas "richtig" gemacht haben.

    Ich schätze mal, Du hast den oben gefetteten Ansatz auch bei Monopoly gefahren? Tja, das war ein Fehler ;) Du musst den Kindern schon zeigen, warum das vielleicht nicht das Hit-Spiel ist. Da heißt es Hotels hochziehen und mit reibenden Händen abkassieren, bis die Tränen kommen, dann erledigt sich das von selbst (und man schlägt rasch ein anderes Spiel vor). Andererseits... vielleicht sind Deine Kinder ja auch so schlau gewesen, das alles selbst unmittelbar in die Tat umgesetzt zu haben? :/ Dann könnte das natürlich einen gewissen sadistischen Spaßfaktor beflügelt haben :lachwein:

  • Bei Kindergeburtstagen in meiner Familie wurde immer Monopoly oder Spiel das Lebens gespielt. Das fand ich immer top. Die 80er waren also nicht in allem besser.

    Mit den Nachbarn haben wir viel Hotel, Geld und Börse, Risiko und Chalet gespielt. Spielerisch halt auch nicht das Gelbe vom Ei.

    Aber in der richtigen Runde macht vieles Spaß.


    Sogar Uno


    Wir haben einmal als 14/15 jährige stundenlang Sagaland und Schwarzer Peter gespielt => war auch v.a. deshalb witziger weil der eine nicht gecheckt hatte, dass die schwarzer Peter Karte markiert war und er eine Revanche nach der anderen wollte ;)

    Unser normalen Spiele waren da sonst Rollenspiel, Hero Quest / Space Quest oder stundenlang Skat oder Rommee + Canasta


    Nur Mensch ärger dich nicht habe ich schon als Kind gehasst und öde gefunden ;)


    Monopoly hat meine Tochter mich mal zu einer Partie gezwungen (gab es bei Galeria Kaufhof als Gratis Zugabe bei einem Einkauf ...). Das einzig gute war, dass ich das erste Mal die "echten" Regeln gelesen habe und gemerkt hab, was da alles gehausregelt und völlig selbstverständlich war. Die Partie habe ich dann nach mehr als 1 Stunde mit viel bitten+betteln abgebrochen. Da spiel ich sogar noch lieber Tempo kleine Schnecke oder Obstgarten

  • Aber in der richtigen Runde macht vieles Spaß.

    So ist es. Denn oft steht ja nicht das Spiel selbst im Mittelpunkt, sondern einfach nur die Zeit mit netten Familienmitgliedern bzw. Freund:innen.

    Finde das Spiel, das nicht in die Reihe passt:

    Monopoly, Hotel, Spiel des Lebens, Scotland Yard.

    In "Spiel des Lebens" kommt kein "O" vor. ;)

  • Monopoly und Hotel ziehen nicht mehr in meinen Haushalt ein. Ich finde die Spielmechanik ziemlich öde und ich denke das liegt an der Kenntnis, über die vielen guten Spiele, die es da draußen gibt und der eigenen Reflexion, welches Gefühl ein Spiel erzeugen soll. Als Kind habe ich gerne Hotel gespielt, aber da war die Errichtung der Hotels halt auch Teil des Spielerlebnisses ( anders als bei den grünen und roten Klötzchen von Monopoly). Zudem ist das Spielsystem so simpel, dass es auch für jüngere Kinder ohne Hilfestellung spielbar ist.


    Dagegen finde Scotland Yard immer noch schön, zeitlos und wird nicht gehen, genauso wie Mitternachtsparty. Mau-Mau wird regelmäßig auf Reisen mit dem Kind gespielt. All diese sind fluffig, schnell erklärt und holen die meisten gleich ab.

  • Ich denke die Erwartungshaltung ist immer entscheidend. Ich spiele auch heute noch gerne Monopoly oder Solo/Uno. Ich weiss was mich da erwartet und hab Spass dran. Den lacerda kann man dann hinterher immernoch spielen. Finde es schwer bei diesen Klassikern von schlechten Spielen zu reden. Schlecht sind die alle nicht und funktionieren spielmechanisch auch, sie sind halt nur total glückslastig

    Das hier ist glaub ich der entscheidende Punkt. Monopoly ist halt - ähnlich wie Risiko - ein Spiel mit einem enormen Glücksfaktor. Gleichermaßen haben diese Spiele (dank Werbung) immer vorgegaukelt, Strategie sei der entscheidende Faktor. Man würfelt bei Monopoly mit einigermaßen hohem Verwaltungsaufwand so vor sich hin und irgendwann ist dann Ende. Leider ist "das Ende" oft nicht wirklich in Sicht, weil die Würfelorgien dazu führen, dass mal hier, mal dort gezahlt werden muss und bis dann endlich mal jemand aus dem Spiel ausscheidet oder einer gewinnt... das kann dauern. Und dann hat man halt nach 2.5 Stunden ein Spiel mit 90% Glücksanteil gewonnen. Und ja: Da gibt es bessere Spiele. Spiele, die kürzer sind. Von denen kann man gleich mehrere Partien spielen und der Glücksfaktor macht dann sogar Spaß.


    Tipp: Monopoly mit einer Zeitbegrenzung von 60 Minuten spielen. Wer dann am meisten Geld hat (Straßen und Häuser konvertieren) gewinnt.

  • Sind für mich alles gute Spiele ihrer Zeit, die mich durch die Kindertagen und Jugend begleitet und manch vergnügliche Stunde bereitet haben. Ohne die hätte ich wohl nie den Sprung nach anderen und komplexeren Spielen gemacht, wenn damit nicht (und vorab Spielesammlung mit Mikado, Mühle, Dame, Mensch Ärgere Dich Nicht) der Grundstein gelegt und mein Grundinteresse geweckt worden wäre. Deshalb Danke.


    Wer heutzutage spielerisch aufwächst, der hat hingegen ganz andere Möglichkeiten.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Wir spielen mit unserem Sohn wirklich sehr viele unterschiedliche Spiele und es sind in der Regel eher Neuheiten dabei. Die Spiele findet er auch ok, aber wirklich viel Spaß machen ihm die Spiele wie Monopoly und Hotel, alles Sachen die unter uns Vielspielern eher verschrien sind. Heute habe ich das Spiel des Lebens bestellt und Mankomania und Scotland Yard werden auch bei uns einziehen.


    Ich kann mich aber auch daran erinnern, dass ich als Kind/Jugendliche unglaublich viel Spaß mit Monopoly, Hotel, Mankomania, Risiko, Spiel des Lebens, Cluedo usw. hatte.


    Wie sieht das bei euch aus, werden diese Spiele bei euch in der Familie auch gespielt oder wurden die alle verbannt bzw. verbrannt :lachwein: ?

    Ich finde, da sind aber auch wirklich verschiedene Spiele bei. Während glaube ich Monopoly unisono als schlechtes SPiel bezeichnet wird würde ich Scotland Yard eher als wirklich guten Klassiker sehen. Ich hab es zwar verkauft und bereu das jetzt nicht aber das ist für mich ohne wenn und aber ein gutes Spiel.


    Anonsten glaube ich, dass Monopoly für viele Menschen genau das erfüllt, was ein Spiel erfüllen soll, es beschäftigt die Kindewr und das sogar ohne das man dabei sitzen muss.

  • wir waren zu 6 bei über 6h Stunden bis zum bankrott von 5 Spielern

    8|

    Das hätte ich nicht gedacht. Ich hätte aber auch nicht gedacht, dass jemand freiwillig Monopoly zu sechst spielen würde ...

  • Ich denke der Hauptgrund für die noch immer starke Akzeptanz der genannten Spiele ist schlicht bei vielen Menschen die fehlende Bereitschaft Neues zu erlernen.


    Da ist das Verharren in der Komfortzone einfach verlockender als die Aussicht erstmal die Regeln zu erlernen.


    Wenn dann aber der Sprung gelingt ist das Ergebnis umso befriedigender.


    Mein Ansatz ist es zum Beispiel meine Mitspieler nach ihren Spielkenntnissen und Vorlieben zu befragen und dann Alternativen vorzuschlagen die möglichst nahe an bekannten Spielen liegen.


    Mein Sohn wurde von Freunden mit dem Risikovirus infiziert und ich habe ihn dann auf die Herr der Ringe Variante aufmerksam gemacht. Dort habe ich mit den Heerführern und den Abenteuerkarten zumindest etwas Einfluß auf die Würfel und die Ringreise bietet auch einen eingebauten Timer. Dazu noch der mögliche Teammodus und er greift das Standardspiel nicht mehr mit der Kneifzange an.

  • Ich finde es immer wieder faszinierend, wie viele Erklärungen dafür existieren, wieso das schlechte Spiele sind bzw. warum Menschen denken würden, dass es gute seien, damit aber falsch lägen.

  • Also ich fand als Kind bei Monopoly vor allem die Geldscheine toll und bei Hotel die tollen Papp-Gebäude mit Silber- und Goldfolie. Beim Spiel des Lebens waren es die kleinen Autos, die Plastik-Hügel und vor allem das Glücksrad. Und alle drei Spiele sind eine Art „Rennspiel“ mit hohem Glücksfaktor. Das geht bei Kindern immer.


    Scotland Yard spielt echt in einer anderen Liga. Das macht uns heute auch noch Spaß.

  • [...] mögen andere wieder, weil sie wenig denken müssen und sich besser unterhalten können.

    Das habe ich noch nie verstanden. Entweder ich spiele oder ich unterhalte mich (Unterhaltungen über das Spiel oder kleinere Abschweifungen mal ausgeschlossen). Macht mich regelrecht sauer sowas und ich hätte deswegen auch schonmal fast nen Spieleabend abgebrochen.

    Ich finde es immer wieder faszinierend, wie viele Erklärungen dafür existieren, wieso das schlechte Spiele sind bzw. warum Menschen denken würden, dass es gute seien, damit aber falsch lägen.

    Naja, es lässt sich bei so "Klassikern" wie Monopoly halt recht einfach und objektiv belegen, dass es aus heutiger Sicht einfach schlecht designte Spiele sind. Wenn manche trotzdem noch Spaß daran haben, ist es natürlich deren Sache und nichts, was man verurteilen müsste. Ich für meinen Teil würde mich aber nicht mehr daran beteiligen.

  • Das habe ich noch nie verstanden. Entweder ich spiele oder ich unterhalte mich (Unterhaltungen über das Spiel oder kleinere Abschweifungen mal ausgeschlossen). Macht mich regelrecht sauer sowas und ich hätte deswegen auch schonmal fast nen Spieleabend abgebrochen.

    Letzteres wiederum habe ich noch nie verstanden ...

    Selbstverständlich kann man sowohl spielen als auch sich unterhalten. Es ist jedoch von Vorteil, wenn sich darüber auch alle einig sind.

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Einmal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • Das habe ich noch nie verstanden. Entweder ich spiele oder ich unterhalte mich (Unterhaltungen über das Spiel oder kleinere Abschweifungen mal ausgeschlossen). Macht mich regelrecht sauer sowas und ich hätte deswegen auch schonmal fast nen Spieleabend abgebrochen.

    Letzteres wiederum habe ich noch nie verstanden ...

    Selbstverständlich kann man sowohl spielen als auch sich unterhalten. Es ist jedoch von Vorteil, wenn sich darüber auch alle einig sind.

    Ich hab mich wohl etwas unklar ausgedrückt. Klar kann man spielen und sich unterhalten aber wenn sich die Downtime dafür verdreifacht oder manche Mitspieler so wenig Interesse haben, dass sie jede Runde dran erinnert werden müssen, dass sie gerade am Zug sind, frag ich mich halt, warum ich das Spiel überhaupt erklärt habe.

    Das Thema ist hier aber wohl zu sehr Off-Topic, man bräuchte nen eigenen Thread um sich über sowas auszulassen ^^

  • Ich finde es immer wieder faszinierend, wie viele Erklärungen dafür existieren, wieso das schlechte Spiele sind bzw. warum Menschen denken würden, dass es gute seien, damit aber falsch lägen.

    Naja, es lässt sich bei so "Klassikern" wie Monopoly halt recht einfach und objektiv belegen, dass es aus heutiger Sicht einfach schlecht designte Spiele sind. Wenn manche trotzdem noch Spaß daran haben, ist es natürlich deren Sache und nichts, was man verurteilen müsste. Ich für meinen Teil würde mich aber nicht mehr daran beteiligen.

    Naja, so ganz objektiv belegt sprechen die Absatzzahlen irgendwie dagegen, dass die Spiele schlecht designt sind. ;)

    Ist halt so ein bisschen dieses Bubble-Denken, dass Spiele möglichst komplex, perfekt skaliertend und/oder absolut ausbalanciert sein müssen, um "gut" zu sein. Und das eben Menschen Monopoly, Risiko und Co. nur gut finden, weil sie nie etwas "tatsächlich gutes" gespielt haben.


    Am Ende schaffen diese Spiele halt seit Jahrzehnten etwas, das Spiele unter anderem schaffen sollen: nämlich Menschen Spaß machen. Und halt nicht nur "manchen".


    Der Clou bei beiden Spielen ist halt, dass sehr viel Interaktion vorliegt, sehr viel Emotionen (auch durch Würfelglück/-pech) erzeugt werden und man halt trotzdem Entscheidungen treffen muss (und sei es nur: diese Straße kaufe ich/kaufe ich nicht bzw. tausche/tausche nicht) - UND nicht dreitausend Regeln im Kopf haben muss.

    Ist halt ein krasser "Gegenentwurf" zu den Spielen, die in großen Teilen im Forum hier rauf und runter diskutiert werden und am Ende sollte vielleicht einfach die Erkenntnis stehen, dass nicht die Frage nach "gut/schlecht" relevant ist, sondern eher nach unterschiedlichen Zielgruppen.


    Ich stell mich ja auch nicht hin und sag "Agricola ist ein schlecht designtes Spiel, weil zu wenig Interaktion und Heat als Card-based-Rennspiel ist da tausend Mal besser designt".

  • Naja, es lässt sich bei so "Klassikern" wie Monopoly halt recht einfach und objektiv belegen, dass es aus heutiger Sicht einfach schlecht designte Spiele sind.

    Wenn das so wäre, gäbe es die unzähligen Diskussionen dazu nicht. Außerdem sowas wie "objektiv belegen" in Verbindung mit Spielspaß passt leider nicht zusammen.

    Vielleicht mal "leben und leben lassen". Wenn andere Spaß mit Monoply haben, ist ja auch gut. Das muss ich nicht negativ kommentieren und nur meine "Wertungs"-Sicht als die einzig Wahre durchscheinen lassen.

  • Naja, es lässt sich bei so "Klassikern" wie Monopoly halt recht einfach und objektiv belegen, dass es aus heutiger Sicht einfach schlecht designte Spiele sind.

    Wenn das so wäre, gäbe es die unzähligen Diskussionen dazu nicht. Außerdem sowas wie "objektiv belegen" in Verbindung mit Spielspaß passt leider nicht zusammen.

    Vielleicht mal "leben und leben lassen". Wenn andere Spaß mit Monoply haben, ist ja auch gut. Das muss ich nicht negativ kommentieren und nur meine "Wertungs"-Sicht als die einzig Wahre durchscheinen lassen.

    Da hast du mir ja schön die Worte im Mund verdreht ^^ Ich wollte meine Sicht auf keinen Fall als "die einzig Wahre" darstellen. (darum auch mein Nebensatz "Wenn manche trotzdem noch Spaß daran haben, ist es natürlich deren Sache und nichts, was man verurteilen müsste.", welchen du in deinem Zitat natürlich weggelassen hast ;))


    Des Weiteren war der "objektiv belegen"- Satz auf das Design des Spiels bezogen und nicht auf den Spielspass, den man damit haben kann. Das sind einfach 2 Paar Stiefel und wenn ich dafür kritisiert werde, sehr gerne aber dann bitte auch für das richtige Paar Stiefel.


    Ich hab z.B. auch keinen großen Spaß mehr an Carcassonne, trotzdem bin ich der Meinung, dass es ein absolut meisterhaft designtes Spiel ist.

  • Naja, so ganz objektiv belegt sprechen die Absatzzahlen irgendwie dagegen, dass die Spiele schlecht designt sind.

    Die Absatzzahlen sprechen in erster Linie für den Bekanntheitsgrad dieser Spiele und die Menge der Ableger aus verschiedensten Franchises :)


    (Edit: Sorry für den Doppelpost)

  • Man kann zu dem Thema sehr viel schreiben (wurde auch schon viel geschrieben, auch von mir), und ich habe es aufgegeben, weil, wer behauptet, man müsse bei Monopoly "Entscheidungen treffen" oder es gäbe "Interaktion", dessen Erlebniswelt ist so fern von meiner, daß da jede Kommunikation schnell mühsam wird.

    Einhaken möchte ich aber bei dem "es verkauft sich gut, also muß es gut sein"-Argument - das ist hanebüchener #Humbug. Eine der ersten Lektionen, die man in einer kapitalistischen Welt lebend lernen sollte, ist, daß Absatzzahlen genau nichts über die Güte eines Produkts aussagen.

    Monopoly ist halt bekannt, jeder hat es als Kind gespielt, also kauft es jeder seinen Kindern (oder Enkeln). Das hat so unendlich viel mehr mit Marketing, Erinnerungen, Markenpflege und dergleichen zu tun, als mit dem Spiel selbst.

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • Ich glaube man darf nicht vergessen, dass wir hier in einer sehr kleinen "Blase" sind im Forum.


    Was hab ich versuch die Kids an verschiedene "modere" "anspruchsvolle" Spiele zu bekommen (über Jahre).


    Das Ende vom Lied: Bei Opa+Oma spielen sie weiterhin mit Begeisterung Monopoly und bei uns Risiko..und das im Altersbereich 10-14.


    Selbst in der Erwachsenenrunde, in welcher wir seit Jahren spielen, kam Risiko sehr gut an. Weil die meisten einfach mal abends ohne großes Regellesen pder Erklärung was Spielen und Abschalten wollen. Plus die Spiele haben ja auch einen gewissen Ärger-Faktor, was Spass bringt.


    Weiß nicht, ob Monopoly etc. wirklich "schlechte" Spiele sind...das kommt wohl auf die Perspektive an.


    Ggf. wäre es so, als wenn sich welche in einem Golf-Forum darüber austauschen, warum welche Minigolf spielen.

    Die glücklichen Zeiten der Menschheit sind die leeren Blätter im Buch der Geschichte.

    Einmal editiert, zuletzt von Alfgard ()

  • Richtig mies finde ich Monopoly nicht. Wahrscheinlich, weil wir das in den vielen Jahren stets intuitiv falsch gespielt haben. Aus reinem Selbstschutz hatte da jeder seine Hausregeln. Heute würde ich das vielleicht noch mitspielen, aber selbst garantiert nie mehr vorschlagen.

  • Bananenfischer: Was genau war unverständlich an meinem Post bzw. wofür ist das Fragezeichen? :/

    Deine fragwürdige Aussage mit dem "objektiv schlechten Spiel".

    Was Du und einige andere hier offensichtlich nicht verstehen ist, dass es tatsächlich Menschen gibt (oft Kinder in brettspielbegeisterten Familien), die lieber Monopoly spielen als eines der Spiele die ihnen die brettspielaffinen Eltern als viel besser präsentieren. Das hat dann eben nichts mit fehlendem Zugang oder Wissen zu tun sondern ist eine bewusste Entscheidung.

    Insgesamt lässt mich das Ausmaß an Gatekeeping in diesem Thread eben etwas ratlos zurück.

  • Nur, weil es eine Handvoll (!) Kinder (!) gibt, die in bestimmten Situationen (!) auch mal (!) Monoploy gerne spielen, selbst wenn es im näheren Umfeld auch andere, brettspielaffine Menschen gibt, ist es noch lange kein Gatekeeping zu sagen, daß diese Kinder meines Erachtens nach keine besseren Alternativen kennen, oder die Großeltern kennen sie nicht, oder, oder oder. Im Gegenteil, ich will ja, daß die Kinder was besseres spielen. Es ist sozusagen "Gate opening".

    Zitat

    Dir macht Monopoly Spaß? Schau mal, wie wäre es denn mit X, Y, oder Z?

    Und selbst, wenn von 1.000 Menschen immer noch 30 lieber Monopoly bevorzugen, heißt das nicht, daß man nicht 970 Menschen davor retten können wollen will.

    Es lesen ja auch Leute die BILD, trotz besseren Wissens, trotz nachgewiesener, teils gerichtlich festgestellter Mängel und bessere Alternativen, das macht die BILD nicht besser und ich höre auch nicht auf, Leser der BILD dafr anzuprangern.

    Und schließlich: #Risiko ist ein ganz wesentlich besseres Spiel als Monopoly. Das gehört nicht in denselben Topf. MÄDN schon eher.

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!