Umgang mit überforderten Spielern?

  • Hi, bin gar nicht sicher, ob dieses Unterforum das passende ist, aber zu einem Spiel kann ich es nicht zuordnen und unter Spieler waren thematisch andere Sachen...also bitte ggf. umhängen.


    Mich würde interessieren, wie ihr mit einem oder ggf. sogar mehr überforderten Spielern umgeht. In dem Wochenpost hab gerade jemand eine ähnlich Erfahrung gepostet und ich hatte dieses "Vergnügen" auch vorletzte Woche.


    Bei unserem Spiel war es auch so, dass selbst nach ca 3 Stunden das Grundprinzip (was echt nicht schwer ist) immer noch nicht begriffen wurde. Nach dem Einsetzen einer Figur gibt es nur zwei Varianten: a) Aktion des Ortes ausführen oder b) Ort verstärken

    Aber selbst nach 3 Stunden kam immer noch die Frage, was denn jetzt zu machen sei bzw. man machen könnte. Es kamen immer die gleichen Fragen, auch nach mehrmaligem Beantworten. Genau genommen spielen dann beide anderen Spieler (waren zu dritt) für diese Person und können sich gar nicht auf das eigene Spiel konzentrieren.

    Dabei hatte das Spiel eigentlich sehr einfache, klar strukturiere Regeln und davon nicht viele. Die Summe an Workerplacementfelder sind halt viele, aber das Prinzip bleibt überall gleich.

    Demnach hat das Spiel natürlich auch sehr lange gedauert.

    Zu erwähnen war, dass sich der Spieler selbst für das Spiel gemeldet hat, also er nicht "überrumpelt" wurde.


    Brecht ihr ggf. so eine Runde nach einiger Zeit ab? (es geht ja schon arg auf den Geduldsfaden)

    Reduziert ihr evtl. die Runde oder die Zielbedingung (sofern möglich) um eher fertig zu werden?

    Augen zu und durch und innerlich leiden?

    Spieler aus dem Spiel "verbannen"?

    Thema ansprechen?

    etc.


    Würde mich mal einfach interessieren. Wir haben bis zu Ende regulär weiter gespielt.

  • Ich nenne das "betreutes Spielen". Das ist für die Mitspielenden fast schon die Höchststrafe. Maßnahmen:


    a) in der Regel: "Augen zu und durch", danach besser deutlich einfachere Spiele auf den Tisch bringen.


    b) falls in der Woche gespielt wird und am folgenden morgen ein Arbeitstag ansteht:

    Abbruch, zumindest ich benötige noch etwas Schlaf.

  • Wenn es wirklich keine analyse-paralyse ist, sondern tatsächliche Überforderung, würde ich - wenn der Spieler das wünscht - die Partie durchziehen, vielleicht zwischendrin Mal fragen ob wir abbrechen sollen, wenn das nicht zu unhöflich wirkt. Das habe ich selbst auch schon einige Male erlebt, dann weiß man das und sucht entweder weniger komplexere titel raus oder "verschiebt" die Person mit freundlichen Worten in die Gelegenheitsspielerrunde.


    Ich finde das manchmal schwer von AP zu trennen. Da darf man nach einiger Zeit ruhig mit der Schachuhr um die Ecke kommen...

  • Kommt auf das Spiel drauf an.


    Wenn es ein Langes Spiel ist versuchen zu helfen und zu ergründen (spätestens nach dem 3ten mal nachfragen für die selbe Sache) warum das unklar ist.


    Was für den einen Klar ist, ist für den anderen vllt Unklar und vllt hat die Person auch gar nicht den Drang das "jetzt" zu verstehen sondern spielt erstmal.


    Ich rege mich eher selber auf wenn ich was nicht mehrfach verstehe und rede dann direkt mit dem erklärer.

    Meine BGG Sammlung

    Meine aktuelle Top 10:

    1 Starcraft: Das Brettspiel | 2 Twilight Imperium: Fourth Edition | 3 Terraforming Mars

    4 Brass: Lancashire & Birmingham | 5 51st State | 6 Mahjong |7 Gaia Project

    8 Viticulture EE All-In | 9 Rallyman Dirt | 10 Ascension: Deckbuilding Game

  • Die für mich entscheidende Frage ist: Ist Dir der überforderte Mitspieler oder die Spielpartie wichtiger?


    Mal davon ausgehend, dass sich dieser Mitspieler keinen Spass daraus macht und die Überforderung nicht spielt, um Reaktionen zu provozieren. Jip, solche Typen gibt es. Leider. Dann respektvoll aber direkt die Situation ansprechen, in der Du Dich unwohl fühlst, ohne anklagend zu sein, um nach einer gemeinsamen Lösung zu suchen, mit der alle in der Spielpartie ok sind. Die Alternative ist es, schweigend zu ertragen und sich nachher darüber zu ärgern und eventuell sogar nachzutreten in der Verärgerung.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

    Einmal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Workerplacement-Spiele sind für Leute, die die Denkmuster von Optimierspielen nicht erlernt haben, eine ganz schöne Hürde. Was für einen einfach scheint, ist für den anderen dann einfach nicht schlüssig.

    Wer Smilies nutzt, um Ironie zu verdeutlichen, nimmt Anderen den Spaß, sich zu irren.

    Über den Narr wird nur so lange gelacht, bis man selbst Ziel seiner Zunge wird!

    :jester:

  • Aber das ist keine Antwort auf die Frage.
    Wie geht man mit überforderten Spielern um? Mit Geduld. Mit viel Geduld. Oder halt nicht - und man ist ein schlechter Mitspieler.
    Ja, das meine ich ernst!

    ABER

    Ich gehe vom Erstfall (nicht ERNSTfall) aus. Heißt: ihr habt euch geeinigt (oder habt ihr den überforderten Spieler etwa ÜBERREDET? FOR SHAME! Schlechte Mitspieler seid ihr dann!), ein Spiel zu spielen. Es wird ausgepackt, und erklärt. Nun sollte sich der Mitspieler eigentlich melden, wenn er sich überfordert fühlt. Wenn er Dinge nicht versteht. Und alle anderen sollten an dieser Stelle merken, dass er überfordert ist. Und (Achtung, Profi-Tip!) dann DAS SPIEL WIEDER WEGPACKEN UND WAS ANDERES SPIELEN, was ihn nicht überfordert!
    Gesetzt den Fall, er meldet sich nicht (wahrscheinlich, weil er nicht zugeben will, dass ihn das überfordert), dann geht das Spiel los. Und dann kommen die Fragen. Und so spätestens nach der dritten oder vierten Frage zum selben Thema sollte man merken, dass der Spieler überfordert ist. An dieser Stelle sollte man mit dem Spieler darüber sprechen (bitte die Diplomatischste am Tisch), und feststellen, ob er Spaß hat und es durchziehen will. Ist das der Fall, dann ist alles soweit gut, es kann weitergehen. Es werden viele Fragen kommen, auch dieselbe immer wieder. Und man braucht viel Geduld. ABER man hat ja gemerkt, der Spieler ist eigentlich überfordert - gutes Spiel kann man von ihm nicht unbedingt erwarten.
    In besagtem Gespräch sollte auch die Frage gestellt werden, ob er Hilfe möchte (mit den Erklärungen, warum das so und so gemacht wird, jetzt - ohne das ist das alles für die Füße, und er lernt gar nichts!) oder sich selbst durchwurschteln will. Beides verhindert Fragen nicht, hilft aber, einzuordnen, wie der Spieler weiterhin auch Spaß an der Sache hat.
    Wird bei dem Gespräch jedoch klar, dass der Spieler KEINEN Spaß hat, befolgt den Profi-Tip von oben (kein Scheiß!).

    Natürlich kann das bedeuten, dass die nicht-Überforderten weniger Spaß am Spiel haben werden. Die haben dann die Wahl: sind sie ehrlich und sagen es? Das kann funktionieren (wenn man gewohnt ist, ehrlich und offen miteinander umzugehen - und wenn man es entsprechend vorbringt). Was ist die Konsequenz daraus? Richtig - der Profi-Tip oben! Es kann aber auch frustriert etc. vorgebracht werden ("Menno, jetzt versaust du uns den Spaß, den wir mit dem Spiel haben könnten, wenn es dich nicht gäbe!"), und dann versaut man sich den Spieler so richtig für die kommende Zeit und alle möglichen Spiele - insbesondere welche, die ihn überfordern könnten.
    Oder ihr sagt nix, macht gute Miene zum bösen Spiel, und zieht so viel Spaß daraus, wie eben geht. Denn nur dann lernt der Spieler was, und wird in Zukunft vielleicht weniger überfordert sein.

    Und schließlich ist das miteinander spielen doch eigentlich wichtiger als das, WAS gespielt wird, oder? Zumindest, wenn man sich am gemeinsamen Tisch wiederfindet (ob zuhause oder im Spieletreff).


    Nach diesem ersten Spiel solltet ihr eine Vorstellung davon haben, was ihn dabei überfordert. Und in Zukunft solche Spiele mit ihm nicht mehr auf den Tisch bringen - oder nur auf gezielten Wunsch, WENN ihr bereit seid, mit ihm Geduld zu haben.
    Sollte der Spieler aber von sich heraus, entgegen entsprechender Warnungen (die sollten sein), wieder und wieder überfordernde Spiele mitspielen und so durch ständige Nachfragen euren Spaß trüben, müsst ihr mit ihm ein ernstes Wörtchen reden. Denn auch euer Spielspaß ist wichtig - nicht nur seiner. Ggf. müssen da dann auch entsprechend härtere Konsequenzen folgen.

    Wer Smilies nutzt, um Ironie zu verdeutlichen, nimmt Anderen den Spaß, sich zu irren.

    Über den Narr wird nur so lange gelacht, bis man selbst Ziel seiner Zunge wird!

    :jester:

  • Wenn es Überforderung ist, macht die Person es ja nicht bewusst. Da ist dann die Frage, was ist eigentlich das Ziel aller Beteiligten?


    In der Regel trifft man sich ja um Spaß zusammen zu haben. Dann würde ich dann anmerken dass es für einen selbst gerade recht zäh ist und man eigentlich lieber etwas anderes machen würde. Besser ein Ende mit Schrecken als dass jetzt alle da sitzen und zu Ende leiden. Da muss man ja auch nicht auf die Ursache eingehen in der Tiefe, denn das verletzt das Gegenüber vermutlich nur und bringt meinem Gegenüber auch nichts.

  • Ich fände es ganz spannend zu wissen, welches Spiel du hier beschreibst.


    Grundsätzlich wäre ich nämlich sehr vorsichtig mit solchen Einschätzungen wie "das Grundprinzip ist echt nicht schwer". Die Aktion des Ortes wird ja jeweils unterschiedliche Effekte haben, dazu das Verstärken... manche Menschen blockieren da einfach und sehen nur die "oberflächliche" Vielzahl an möglichen Ergebnissen ihres Zuges.

    Zum Umgang damit: Wenn ich merke, dass das Spiel jemanden überfordert versuche ich schnell in einen Akzeptanz-Modus zu kommen und mich zurückzulehnen. Also selbst nicht mehr zu viel Energie und vorallem Ernst in das Spiel zu investieren, ein bisschen Tabletalk, die anderen erfahreneren Spieler kennen lernen, auf jeden Fall aufhören auf Sieg zu spielen. Die Runde ist auf spielerischer Ebene gelaufen, also kann man den Abend auf anderer Ebene ja immer noch schön gestalten.

    Warte auf: Cross Bronx Expressway | A Gest of Robin Hood | Kingdoms Forlorn | The Queens Dilemma | Coalitions: Realpolitik | Koriko: A Magical Year | Apex: Legends | Defenders of the Wild | Molly House | A Very Civil Whist | Arcs | Ahoy (DE)

  • Es gibt ja durchaus viele Spiele, überwiegend die komplexeren, da weiß man am Anfang noch gar nicht, wo man hin will und probiert erstmal dies und das aus.

    Ob es dann fruchtet, sieht man im Laufe des Spiels.


    Oftmals werden Zusammenhänge dann erst nach der ersten Partie klar.

    Uns passiert das sehr oft, dass wir ein Spiel gerne ein zweites mal direkt im Anschluss spielen, um gelerntes nun anwenden zu können.

    Das ist denke ich ganz normal.

    Es ist dann auch egal, dass man mit dem Worker nur zwei Aktionen machen kann, denn die ganze Kettenreaktion dahinter ist vielleicht das schwierige.

    Hole ich mir mit den Worker zwei Holz, um dann meine Gilde zu bauen, in der ich Worker wieder einsetzen kann, um Aufträge an Land zu ziehen

    oder

    Schnappe ich mir mit dem Worker eine Bonuskarte, die mir jetzt noch nichts bringt, aber im Laufe des Spiels mit für jede Ware einen Siegpunkt mehr bringt.

    oder

    oder

    ...


    Das kann schon überfordernd sein.

    Es könnte helfen, dem Spieler eine klare Strategie vorzugeben, auf die er spielen kann.

    "Schau mal, du könntest jetzt z.B. auf Holz gehen, damit kannst du später über die Gilde eine menge Aufträge bekommen"

    Hat er dann das Prinzip verstanden, sollte es fluffiger und eigenständiger laufen.

    Einmal editiert, zuletzt von Tesigma ()

  • Hängt ja auch von der Situation ab. In einem öffentlichen Spieletreff lässt es sich leichter abbrechen und was anderes in anderen Zusammensetzungen beginnen, als bei einem Treffen zu Hause. Auch ob man mit Bekannten spielt oder mit Personen die man eher nie wieder sieht, beeinflusst die Toleranzgrenze.


    Es gibt im Forum immer wieder die Diskussion über den Umgang mit solchen Situationen - ihr seid da nicht die ersten und nicht allein.

  • Klingt nach Flamecraft

  • Meist schaffen wir das im Vorfeld recht gut abzuklären und mit neuen Spielern starten wir ohnehin eigentlich immer erstmal mit was Kurzem, ehe wir etwas mit einer Stunde Erklärzeit auch nur vorschlagen würden.

    "Was spielt ihr gerne?", ist die mit Abstand hilfreichste Frage bevor man ein Spiel der Gruppe vorsetzt, einfach um so ein ungefähres Feeling zu haben in welche Richtung man sich rantasten darf.

    Die eine oder andere "Situation", aka Fehleinschätzung, haben wir aber auch schon hinter uns:


    Normalerweise fällt es bei der Regelerklärung schon schnell auf, dass es den Leuten deutlich zu lange dauert und/oder sie einfach überfordert sind. Wenn es keine Option ist, das Spiel zu wechseln (zum Beispiel, weil man nach einer halben Stunde Erklärung nicht die Leute vor den Kopf stoßen will oder so) wird dann eben alles an zusätzlichen Regeln gestrichen was geht und so vereinfacht und freundlich wie möglich gespielt.

    Das sind dann eben keine spannenden Runden mehr für uns, sondern maximal Lern- und Experimentierrunden, in denen es eher ums soziale am Tisch sein als um den Spielerfolg geht, aber denke am Ende alle gut gelaunt am Tisch zu haben ist in solchen Momenten wichtiger als der eigene Spielerfolg.


    Glaube die einzigen beiden Ausnahmen hierzu sind Einzelpersonen in Großgruppenspielen, die werden dann leidend mitgezogen und eben versucht irgendwie über Wasser zu halten und dann gab es noch diesen Spieleabend bei der ein Freund mit Begleitung erschienen ist... die absolut keine Lust auf Spiele hatte und das auch deutlich gezeigt hat, während er unbedingt möglichst schwere Strategiespiele spielen wollte. Ein denkwürdiger Abend der auf ner sozialen Ebene äußerst... faszinierend war. Lektion gelernt, Widerholung wird in der Konstellation nicht mehr stattfinden.


    Sowas wie ausgeprägte Analysis Paralysis stört mich aber Beispielsweise auch deutlich mehr als eine "verschenkte" Runde weil jemand das Spiel einfach nicht verstanden hat. Ich habe durchaus Spaß dabei, Leuten Spiele zu erklären und zu erleben, wie sie Strategien für sich entdecken etc. und ich verfolge mit großem Stolz die Mission, insbesondere meinem familiären Umfeld "richtige" Spiele näher zu bringen. ;)

  • Das habe ich selbst auch schon einige Male erlebt

    Du wurdest schon mehrmals gefragt?

    Ich meinte zwar als Erklärer erlebt, aber klar ist mir das auch schon passiert. Kann verschiedene gründe haben: Ein lustloser oder miserabler Erklärer, der das Spiel selbst nicht gut kennt; aber natürlich auch ein Spiel das mich überfordert hat. Mit 14/15 war ich nicht in der Lage, den Bewegungsmechanismus von Star Force Alpha Centauri nachzuvollziehen. In meiner RPG-Phase hat mich Hero System total überfordert, ich bin in die extrem Interdependenten Regeln nicht reingekommen. Und es gibt eine ganze Reihe von Brettspielen die mir keinen Spaß machen weil ich z.b. nicht dreidimensional genug denken kann um sie gut zu spielen. Klinik geht noch gerade so, Saloon Tycoon ist eine Herausforderung, aber bei Hive, Santorini oder jüngst noch eidfall Chronicles verliere ich mangels Begabung schnell die Lust am Spiel.

  • Ich bin ziemlich vergesslich. Mein Kurzzeitgedächtnis ist ab und an, v.a. für mich selbst, eine Zumutung. Daher frage ich auch öfter Regeln, Aktionen oder Ikonographie nach. Ab und an spiele ich auch einfach aus Versehen falsch oder verrücke einen Meeple nicht usw. Zum Glück habe ich eine geduldige Freundin für die Spiele zu zweit und auch eine geduldige Spielgruppe. Allerdings würde ich von selbst aussteigen wollen, wenn ich die Grundregeln nicht verstehe und immer wieder die Runde aufhalte... Andererseits bin ich auch keinem böse, wenn abgebrochen wird. Es soll Spaß machen und keine Qual sein.


    Aus meiner Sicht ist das Problem so zu lösen, wie man ein Spiel mit Kindern handhaben würde, wenn klar ist, dass das Spiel noch zu schwer zu verstehen für sie ist: Abbrechen und schnell was Lockeres auf den Tisch bringen!

  • Zuerst eimal Respekt an deine Mitspieler. Drei Stunden am Tisch zu bleiben und bis zu Ende zu spielen obwohl man mit einem Spiel, deiner Aussage nach, überfordert ist, ist auch schon eine Leistung und zeigt ja grundsätzlich den Willen mit dir zusammen zu spielen. Meine Freunde hätten nach spätestens einer Stunde das Handtuch geworfen und wir wären wieder bei Catan oder Quacksalber gelandet... wenn überhaupt :lachwein:

    Und das bringt uns eigentlich auch schon zum Kern der Sache. Wenn du merkst, dass sich die Mitspieler schwer tun würde ich einfach fragen, ob sie überhaupt Spaß haben und weiter spielen wollen. Biete im gleichen Atemzug Alternativen an, um ihnen zu zeigen, dass du noch mit ihnen spielen möchtest, denn sie sitzen vielleicht nur noch deinetwegen am Tisch, um dich nicht zu enttäuschen. Erkläre, dass manche Spiele einfach nicht bei jedem zünden und das das völlig normal ist.

    Wichtig ist einfach, dass kein "Ihr seid einfach zu doof für das Spiel" Feeling aufkommt, das demotiviert und baut unnötig Druck für die nächste Partie auf.

    Besser eine Stunde versucht und gescheitert, dafür aber zwei Stunden mit was anderem Spaß gehabt als drei Stunden kein Spaß für niemand und womöglich die Spieler fürs nächste Mal gleich mit vergrault.


    Sagt der, der meistens allein spielt... ^^

  • Ich habe als allerletzte Konsequenz schweren Herzens den Spieleclub verlassen.

    Ich habe dieses Problem immer wieder angesprochen.

    Habe mich bewusst rar gemacht, nur um dann schlußendlich zu merken, dass die Mistspieler teilweise nicht in der Lage waren, die Regeln geistig umzusetzen.

    Das hört vielleicht härter an, als es gemeint ist.

    Vielleicht war auch meine Erwartungshaltung an die Mitspieler zu hoch.

    Aber sei es drum. Die Spielzeit ist in der heutigen Welt schon so begrenzt, dass man sich entscheiden muss.

    So bleibt die Frage:

    Welchen Tod will man sterben?

    Wenn immer der Klügere nachgibt, wird nur dummes getan!

  • Ich denke auch dass vorzeitig abbrechen die richtige Entscheidung wäre. Haben kürzlich versucht mit Nachbarn Viticulture zu spielen. Deren Vorkenntnisse waren Pandemic, Azul, Codenames. Da dachte ich, dass Vitculture noch okay wäre von der Komplexität und vor allem dachte ich es holt sie thematisch ab. Bei der Regelerklärung wurde schon aufs Handy geguckt und da hatte ich eigentlich keine lust mehr. Die Aufmerksamkeitspanne ist bei wenig / Gelegenheitsspielern doch recht gering, wenn Regelerklärungen die 5 Minuten-Marke sprengen. Wir haben dann eine Runde Codenames gespielt obwohl ich solche Spiele hasse :lachwein:

  • Ich denke auch dass vorzeitig abbrechen die richtige Entscheidung wäre. Haben kürzlich versucht mit Nachbarn Viticulture zu spielen. Deren Vorkenntnisse waren Pandemic, Azul, Codenames. Da dachte ich, dass Vitculture noch okay wäre von der Komplexität und vor allem dachte ich es holt sie thematisch ab. Bei der Regelerklärung wurde schon aufs Handy geguckt und da hatte ich eigentlich keine lust mehr. Die Aufmerksamkeitspanne ist bei wenig / Gelegenheitsspielern doch recht gering, wenn Regelerklärungen die 5 Minuten-Marke sprengen. Wir haben dann eine Runde Codenames gespielt obwohl ich solche Spiele hasse :lachwein:

    wobei pandemic da ja fast schon rausfällt, das erklärt man ja nicht in 5 Minuten. Aber klar, viticulture ist da ne Schippe drauf. Ich finde es aber auch immer erstaunlich, wo und vor allem wie individuell da die Grenzen jeweils verlaufen.

  • Zuerst eimal Respekt an deine Mitspieler. Drei Stunden am Tisch zu bleiben und bis zu Ende zu spielen obwohl man mit einem Spiel, deiner Aussage nach, überfordert ist, ist auch schon eine Leistung und zeigt ja grundsätzlich den Willen mit dir zusammen zu spielen. Meine Freunde hätten nach spätestens einer Stunde das Handtuch geworfen und wir wären wieder bei Catan oder Quacksalber gelandet... wenn überhaupt :lachwein:

    Und das bringt uns eigentlich auch schon zum Kern der Sache. Wenn du merkst, dass sich die Mitspieler schwer tun würde ich einfach fragen, ob sie überhaupt Spaß haben und weiter spielen wollen. Biete im gleichen Atemzug Alternativen an, um ihnen zu zeigen, dass du noch mit ihnen spielen möchtest, denn sie sitzen vielleicht nur noch deinetwegen am Tisch, um dich nicht zu enttäuschen. Erkläre, dass manche Spiele einfach nicht bei jedem zünden und das das völlig normal ist.

    Wichtig ist einfach, dass kein "Ihr seid einfach zu doof für das Spiel" Feeling aufkommt, das demotiviert und baut unnötig Druck für die nächste Partie auf.

    Besser eine Stunde versucht und gescheitert, dafür aber zwei Stunden mit was anderem Spaß gehabt als drei Stunden kein Spaß für niemand und womöglich die Spieler fürs nächste Mal gleich mit vergrault.

    Du verkennst ein wenig die Lage. Es sitzen 4 Spieler am Tisch und nur einer ist überfordert. Das heißt 3 Spieler haben total Lust auf das Spiel und sollen jetzt abbrechen weil einer nach einer Stunde und zig Fragen überfordert ist. Andererseits ist die Partie sowieso gelaufen den wenn ein Spieler total auslässt erwirbt meistens der nachfolgende Spieler oder benachtbarte Spieler einen größeren Vorteil.


    Habe soetwas einmal erlebt, die Spielerin wollte unbedingt bei einer Partie Marco Polo 2 mitspielen sie sagte sie kennt den ersten Teil sehr gut und daher würde sie nur eine kurze Regelerklärung brauchen. Naja nach einer Stunde wollten wir anderen Spieler abbrechen da sie immer wieder fragte was sie tun soll und ihr manche Regeln nicht klar waren trotz mehrmaliger Erklärung. Das wollte sie nicht und wir spielten weiter bis sie knapp vor Ende des Spieles aufeinmal aufstand und plötzlich nach Hause musste. War für uns sehr frustierend. Aber so oder so ähnlich gabs immer wieder "Vorfälle" bei öffentlichen Treffen wo an die 50 Personen teils Fremde zum spielen zusammengekommen sind.

  • Das heißt 3 Spieler haben total Lust auf das Spiel und sollen jetzt abbrechen weil einer nach einer Stunde und zig Fragen überfordert ist

    Ist eben die Frage ob die drei Spieler wirklich Lust haben wenn einer mehr oder weniger vollkommen außen vor ist.

    Und ja, in dem Fall, auch wenn nur einer keinen Spaß hat, würde ich tatsächlich meine eigenen Bedürfnisse das Spiel spielen zu wollen zurückstellen und ggf. abbrechen.

    Man kann natürlich auch der entsprechenden Person einen Playstation Controller in die Hand drücken und sie vor dem Fernseher parken, damit man in Ruhe sein Brettspiel weiterspielen kann... das wäre aber wohl nicht Sinn des Treffens.

    Ich jetzt sicher keine Koryphäe auf dem Gebiet aber eins weiß ich sicher, wenn am Tisch einer kein Bock hat oder nicht richtig mitspielt (absichtlich oder aus Unvermögen) beeinflusst das die Stimmung aller negativ.


    Aber ja, man muss natürlich auch immer berücksichtigen in welchem Umfeld und unter welchen Bedingungen so ein Spiel stattfindet. Eine allgemeine Vorgehensweise gibt es nicht.

  • Ich finde es aber auch immer erstaunlich, wo und vor allem wie individuell da die Grenzen jeweils verlaufen.

    Es ist auch erstaunlich wie bei manchen Spielen, Spieler dann weit oberhalb ihrer "Gewichtsklasse" boxen. Vor allem TfM und Arche Nova fielen mir in der Hinsicht auf

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Ich finde es aber auch immer erstaunlich, wo und vor allem wie individuell da die Grenzen jeweils verlaufen.

    Es ist auch erstaunlich wie bei manchen Spielen, Spieler dann weit oberhalb ihrer "Gewichtsklasse" boxen. Vor allem TfM und Arche Nova fielen mir in der Hinsicht auf

    Ja, sowas meine ich. Ich hab da aktuell zwei Kandidaten: einen Mitspieler der am liebsten nur ultra-Schwergewichte spielen will und alle Lacerdas besitzt, dann aber bei den dafür vereinbarten Spieleterminen viel zu groggy ist um sie auch sinnvoll zu spielen, so dass wir in 9 von 10 fällen bei Maximal Kennerspielen landen. Immer ärgerlich, wenn ich dann eigens spielregeln vorbereitet habe, daher sage ich jetzt immer wenn er was spielen will muss er die Regeln lernen. Das führt aktuell dazu dass wir uns kaum noch sehen.

    Auf der anderen Seite dann eine Mitspielerin, die Spiele dann mag wenn sie eine Siegstrategie in der ersten Partie für sich erkennt. Das Spiel kann noch so komplex sein, solange sie für sich in der Erstpartie einen Pfad sieht ist es für sie gut. Wenn sie aber - und das kann auch bei ganz einfachen Familienspielen passieren - in der ersten Partie überhaupt keinen Erfolg erzielt, ist das Spiel für sie gestorben. Es lässt sich aber kaum Vorhersagen wann das jeweils der Fall ist.

  • Spiele sind da um Spaß zu machen. Wenn jemand keinen Spaß hat, weil sie oder er überfordert ist, dann helfen wir. Diskutieren zusammen Regeln und Optionen, erklären unsere Züge, etc. Und wenn's gar nicht geht, spielen wir halt was anderes :)

  • Darf oder sollte man als Mitspieler selbst eigentlich sagen bzw. sich unter Fremden outen das man merkt das man doch eigentlich überfordert oder sich massiv ( auch von sich selbst ) unter Druck gesetzt fühlt ?

    Oder lieber sich innerlich durchbeissen , recht schnell entscheidungsfreudig irgendwie aus dem Bauch spielen , in der Hoffnung das niemand etwas merkt oder Zeitlich gestört wird bzw. anderen die Lust genommen wird.

    Im Job zumindest in bestimmten Positionen, wird einem Schwäche bzw. Unwissenheit zeigen und dies zuzugeben ja oft auch viel später noch zum Nachteil gereicht,, auch wenn alle immer gegenteiliges behaupten.

  • Für solche Fälle habe ich eine riesige Sammlung an kleinen Spiele-Helferlein. Wenn es sowas auf BGG gibt, oder schon in der Anleitung eine Übersicht über die Züge gibt, dann drucke ich das aus und gebe jedem Mitspieler eins. Die typischen Übersichten über Züge und Ablaufdiagramme.


    Erst neulich hatte ich so einen Fall bei dem wirklich einfachen "Skull King". Da konnte sich ein Mitspieler auf Biegen und Brechen nicht merken, welche Karte welche andere schlagen darf (Piraten, Bloody Mary, King etc..). Dazu habe ich dann eine Din A4 (!) Übersicht auf den Tisch gelegt und das hat geholfen.

  • Ich finde es aber auch immer erstaunlich, wo und vor allem wie individuell da die Grenzen jeweils verlaufen.

    Es ist auch erstaunlich wie bei manchen Spielen, Spieler dann weit oberhalb ihrer "Gewichtsklasse" boxen. Vor allem TfM und Arche Nova fielen mir in der Hinsicht auf

    Das stimmt, anderseits kann es auch einfach an diesem einen Spiel liegen. Ist mir selbst schon passiert, bereits beim Regeln lernen ... ich hatte jahrelang #Britannia ungespielt bei mir im Schrank liegen, konnte mich einfach nicht mit der Spielstruktur anfreunden. Keine Ahnung, der Ablauf war mir irgendwie suspekt, obwohl ich ja viele Partien jenseits der BGG-Komplexität von 3+ hinter mir habe und mich auch nicht scheue drei andere durch ihre Erstpartie #Lisboa zu begleiten ... vielleicht auch einfach zu wenig Zeit genommen. Teilweise reicht ja schon eine falsche Annahme, teilweise weil schicht aus anderen Titeln, als gegeben angenommen und dann hat mal Fragezeichen vor der Stirn, obwohl man eigentlich sonst mit ähnlichen Konzepten nicht das geringste Problem hat. Kann auch mal einfach Tagesform sein, oder die Nachwirkungen des gestrigen Tages bzw. einer stressigen Woche. Oder halt weil einen ein spezieller Titel auf dem falschen Fuß erwischt ...

  • Es ist auch erstaunlich wie bei manchen Spielen, Spieler dann weit oberhalb ihrer "Gewichtsklasse" boxen. Vor allem TfM und Arche Nova fielen mir in der Hinsicht auf

    Das stimmt, anderseits kann es auch einfach an diesem einen Spiel liegen. Ist mir selbst schon passiert, bereits beim Regeln lernen ... ich hatte jahrelang #Britannia ungespielt bei mir im Schrank liegen, konnte mich einfach nicht mit der Spielstruktur anfreunden. Keine Ahnung, der Ablauf war mir irgendwie suspekt, obwohl ich ja viele Partien jenseits der BGG-Komplexität von 3+ hinter mir habe und mich auch nicht scheue drei andere durch ihre Erstpartie #Lisboa zu begleiten ... vielleicht auch einfach zu wenig Zeit genommen. Teilweise reicht ja schon eine falsche Annahme, teilweise weil schicht aus anderen Titeln, als gegeben angenommen und dann hat mal Fragezeichen vor der Stirn, obwohl man eigentlich sonst mit ähnlichen Konzepten nicht das geringste Problem hat. Kann auch mal einfach Tagesform sein, oder die Nachwirkungen des gestrigen Tages bzw. einer stressigen Woche. Oder halt weil einen ein spezieller Titel auf dem falschen Fuß erwischt ...

    Britannia ist aber auch ein besonderes Biest, was das angeht...

    Wer Smilies nutzt, um Ironie zu verdeutlichen, nimmt Anderen den Spaß, sich zu irren.

    Über den Narr wird nur so lange gelacht, bis man selbst Ziel seiner Zunge wird!

    :jester:

  • Ich habe zwei unterschiedliche Fälle in meinen Gruppen.

    Zum einen haben Freunde (auf anderer Ebene) das Spielen entdeckt, natürlich nicht ganz ohne mein Zutun. Eine Mitspielerin, die immer wieder nach neuen Terminen fragt, weil sie Spaß haben möchte, ist allerdings etwas schwer justierbar. Flügelschlag war Too much, Quacksalber ging gut und richtig angebissen hat sie bei Paleo, kooperativ halt, und das ist das, was sie offenbar wirklich möchte. Für uns anderen kein Problem, da steht einfach der Spaß für alle im Vordergrund. Grundlage dieser Justierung des Angebots ist aber die Tatsache, dass es sich lange vor dem ersten Spieleabend um Freunde handelte, da gerät das Spiel selbst vielleicht etwas in den Hintergrund.


    Fall 2 liegt diffiziler. In einer Gruppe ist ein Pärchen, beides Spielertypen, ja Vielspieler. Was aber anstrengt, ist das der eine Partner bei fast allen Spielen bis in die Spätphase der Partie permanent nachfragt, was denn dieses oder jenes Feld bewirke, was er jetzt machen könne und wie das überhaupt noch mal war. Da dieser Mitspieler nicht einmal ein Regelheft in die Hand genommen hat, gehe ich von Bequemlichkeit aus.

    Ich hätte diese Runde vermutlich lange aufgegeben, wenn es sich nicht um ein Duo handelte. Der genannte Partner ist erst seit gut 1 Jahr dabei, die Dreier- Runde vorher ohne diesen war gut aufeinander abgestimmt. Jetzt gibt es Spieltage, wo ich schreiend weglaufen möchte (BTW hat dieser Partner eine hohe Gewinnquote, die meist durch intensivem Support des anderen zustande kommt).


    Diese Forrm der „Überforderung“ hat jetzt nichts mit dem Ausgangsthema zu tun, heißt für mich aber, dass man in Kenntnis einer durchaus vorhandenen Komplexität moderner Brettspiele durchaus erwarten kann, dass Spielende sich mal etwas durchbeißen. Als erfahrener Spieler sollte man allerdings schon das Niveau etwas einschätzen können. Im ersten Fall dachte ich, Flügelschlag - kannste nix falsch machen (ähnlich hatte ich das übrigens auch mal in der Familie mit Viticulture, das wir meinerseits völlig unerwartet abbrechen mussten).

    Schwierig manchmal. Die Flügelschlag -Novizin hatte sich übrigens durchgebissen, hat nur darum gebeten, FS nicht mehr aufzutischen :D .

  • Ich biete ja regelmäßig gezielt betreutes Spielen an und habe auch im Umfeld immer wieder Spieler, die ich versuche, eine Stufe nach oben zu befördern, von daher habe ich die Situation regelmäßig.

    Meine Herangehensweise: Geduld, Geduld, Geduld.

    Notfalls erkläre ich etwas auch zehn oder zwanzig Mal.

    Allerdings habe ich inzwischen die Erfahrung gemacht, dass es oftmals nicht hilft, einfach nur stumpf die Regeln zu wiederholen, sondern mit der Person in den Austausch zu treten: "Was verstehst du nicht?" "Was verwirrt dich?" "Warum glaubst du, dass das so ist?", vielleicht auch mal ein "Was glaubst du denn, wie es ist?"

    Manchmal habe ich natürlich einfach Kandidaten da, die sich drauf verlassen, dass sie mich immer wieder fragen können, da ist das Gehirn dann gar nciht auf "abspeichern" eingestellt, da versuche ich, die Leute zur Denkleistung zu animieren, damit es besser hängenbleibt.


    Oftmals habe ich aber die Erfahrung gemacht, dass es sehr hilft, nicht die Regel zu wiederholen, sondern sie zu erklären: WARUM ist das so? Warum nicht anders? Welche Absicht hat der Spieldesigner mit der Regel verfolgt? Welchen Bezug hat die Regel zu anderen?


    Oft gibt es auch gute visuelle Hilfen: "Hier auf der Spielhilfe siehst du nochmal die Regel", oder "hier auf dem Spielbrett ist die Regel nochmal abgebildet".


    Es gibt halt verschiedene Lerntypen, und ich versuche dann, immer alle mit abzugreifen, vor allem den visuellen Typen hilfst du mit einer sturen Wiederholung gar nicht weiter, da braucht es dann visuelle inputs, die sie abrufen können.


    In seltenen Fällen nutze ich die Gelegenheit auch für eine Diskussion: Manchmal muss ich einsehen, dass ich die Regel offenbar nicht rüberbringen kann, also gebe ich die Frage dann an die Gruppe weiter. Gerade in Runden mit mehreren "Neulingen" können die es dann manchmal besser erklären als ich, weil sie selbst es gerade erst frisch verstanden haben.


    Bisher konnte ich am Ende noch jede Regel irgendwie rüberbringen, aber manchmal muss man ein bisschen rumexperimentieren.

  • Manche Spiele liegen einem eben und manche nicht. Beim Spieletreffen spielen wir meistens bis zum ende. Außer die Zeit ist schon sehr fortgeschritten.


    Privat hatte ich so eine Situation auch schon. Beides mal mit Flügelschlag. Eine Partie haben wir aus Zeitgründen abgebrochen, die beiden Damen haben aber auch überhaupt keinen Zugang zum spiel gefunden. Die haben sich irgendwann auch gegenseitig noch in ihre Abneigung zum Spiel reingesteigert. Das zweite Mal, war bei einem privaten Spieleabend mit Arbeitskollegen. Beide nicht auf den Kopf gefallen, es war auch schon der dritte Spieleabend, also dachte ich kann man mal Flügelschlag probieren. Vor allem weil das Problemkind öfter mal danach gefragt hatte, weil es grad Kennerspiel war und er es im Müller mal gesehen hatte. Nach der Regelerklärung war eigentlich schon ende. Dann habe ich versucht dem einem so an die Hand zu geben, was er so die ersten Züge machen sollte. Worauf er achten muss, Eier werden benötigt, Karten ziehen ist in den ersten Partien ganz gut, damit man Auswahl hat usw. Dann noch mehr Tipps, auch konkretere, und schließlich gesagt er soll einfach Vögel spielen und Eier legen bis wir fertig sind. Irgendwann hat dann der 3. Spieler auch noch versucht zu unterstützen. Der ist dann auch nicht wieder gekommen. Hab danach extra noch eine Partie Quacksalber dran gehängt, um seine Laune etwas zu bessern. Ach ja Abbrechen wollte er auch nicht.


    Find die Sache mit dem Abbrechen direkt am Anfang ja ok bzw. eher so gerade noch in Ordnung, aber wenn dann schon 50% des Spiels rum sind empfinde ich es irgendwie schon als Zeitverschwendung dann noch abzubrechen. Grade in dem Rahmen Gesellschaftsspiele ist mir der Spaß irgendwie schon wichtiger, aber ich will irgendwie vermeiden, dass nur noch Spielabbrecher kommen, wenn man das Abbrechen von Spielen mal etabliert hat. Da ist es mir so eigentlich fast lieber wenn diese Leute nicht mehr kommen. Meine Nachforschungen haben dann ergeben, dass er noch nie irgendwelche Gesellschaftsspiele gespielt hat, außer Durak beim Militärdienst. Seinen jüngsten Sohn, damals 6-8 Jahre, wollte er auch bei uns im Verein unterbringen, weil er keine Lust hat mit ihm Schach zu spielen, dieser aber gerade heiß drauf war um sein Spiel gegen Opa zu verbessern.

    Versteht mich bitte nicht falsch, wenn die Chance besteht, den Leuten irgendwie zu helfen Fuß in Gesellschaftsspielen zu fassen und sie Spaß dran haben, kein Problem mit betreutem Spielen. Aber vielleicht hilft es einem auch zu erkennen, dass das nicht sein Ding ist, wenn man mal 3 Stunden durch ein Spiel geschleift wird. Und wenn es hilft zu erkennen, dass einem Experten- und Kennerspiele nicht liegen und man lieber bei Karten- oder Familienspielen bleibt auch ok. So können diese Personen dann doch noch Teil des Hobbys sein.

    Einmal editiert, zuletzt von Senator ()

  • ...und man muss sich nicht darum kümmern, wie es anderen geht, hat sich das selbst schön geredet, kann sein eigenes Ding machen, und gut ist. Perfekt. So läuft das natürlich auch.

    Wer Smilies nutzt, um Ironie zu verdeutlichen, nimmt Anderen den Spaß, sich zu irren.

    Über den Narr wird nur so lange gelacht, bis man selbst Ziel seiner Zunge wird!

    :jester:

    Einmal editiert, zuletzt von Dumon ()

  • Eine ähnliche Diskussion gabe vor nicht allzu langer Zeit unter dem Titel "Wie seht Ihr das mit Ratschläge geben beim Spielen?". Wie auch dort würde ich mich dem Votum anschließen, dass die Kommunikation der Schlüssel ist, ggf. eine Lösung zu finden, mit der alle Beteiligten gut leben können.

    It's a game, have fun!

    Kann ich Dir zum Thema Backgammon weiterhelfen?
    Bist Du auf der Suche nach einer komfortablen Urlaubsunterkunft im Ruhrgebiet mit der Option auf Spieleabende beim Gastgeber?

    Einmal editiert, zuletzt von PeHa ()

  • Eine ähnliche Diskussion gabe vor nicht allzu langer Zeit unter dem Titel "Wie seht Ihr das mit Ratschläge geben beim Spielen?". (…)

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!