Hallo zusammen,
ich würde gerne einmal in die Runde fragen, wie es von Euch gesehen wird, ob man während eines (komplexeren) Spiels (bspw. Eclipse, Dune Imperium, Tyrannen des Unterreichs) den Mitspielern Hilfe oder Tipps geben sollte?
Hintergrund ist, dass ich sehr gerne komplexere Spiele spiele, die auch durchaus 2h+ dauern. Hierfür habe ich aber feststellen müssen, dass aufgrund wechselnder Besetzung ich des Öfteren höre, das würde (mit mir) dann keinen Spaß machen, wenn ich schon 20+ Partien auf dem Buckel hätte und dann hoch gewinnen würde.
Also habe ich dann angefangen in Situationen, bei denen ich das Gefühl hatte, der Spieler (Neuling oder Zweitpartie) sei überfordert und wüsste nicht, was nun ein guter Zug ist, Tipps zu geben. Ich habe im Sinne des Spielers gehandelt und Vor- und Nachteile von zwei oder drei Möglichkeiten genannt (bsp. Eclipse: wenn Du Schlachtschiffe kaufst, guck Dir die Stärke der gegnerischen Schlachtschiffe an und überlege, was Du für die Schlachtschiffe noch brauchst, und das entsprechende Forschungsteil kaufen …). Das mache ich auch zu meinem eigenen Nachteil und bin mir selbst gegenüber auch sehr kritisch bzw. bevorteile mich nicht.
Ich habe auch schon Lob erhalten, dass Mitspieler am Tisch laut aussprachen, dass meine Tipps wirklich gut seien und man darauf hören könnte, und es keine Falle sei.
Derart „motiviert“ habe ich das dann gerne fortgesetzt …
… um in anderer Runde einen auf den Deckel zu bekommen.
In der neuen Runde war man der Meinung, ich würde zu Ungunsten der weiteren Mitspieler den „Neuling“ beeinflussen wollen, und das kam nicht gut an. Mir selbst war das Gewinnen in diesem Augenblick nebensächlich, da ich dem Neuling eben das Spiel beibringen wollte und mögliche Taktiken offenbaren … denn wie eingangs erwähnt erhoffe ich mir, wenn Spiele knapper ausgehen und keiner ne Klatsche bekommt, dass es allen mehr Spaß macht und das Spiel häufiger auf den Tisch kommt.
Auch habe ich meinerseits als Neuling feststellen müssen, dass man ein Spiel, welches man erstmals mit Mitspielern spielt, die wiederum schon 15+ gezockt haben, mit Fragen taktischer Natur reizt. Spieler A macht seinen Zug A, und ich frage (naiv) nach, warum er denn jetzt nicht Zug B macht, weil er dann 1 Rohstoff mehr bekommt oder ne Karte mehr ziehen darf - und Spieler B mosert gleich herum, das wäre sein nächster Zug und ich würde alles zerstören … es wurde also gewünscht, sich nicht zu strategischen Zügen zu äußern …
Das hat mich (und tut es noch) derart verunsichert (wer will denn schon sich unwillkommen fühlen), dass ich mich nicht getraut habe, jemanden zu fragen, ob er seinen Zug vollständig ausgeführt hat, weil sonst jemand anderes am Tisch das Gefühl hat, der Vorteil des einen sei zum eigenen Nachteil … mir geht es primäre darum, die Spielabläufe zu verstehen.
Somit zurück zur Frage: wie seht Ihr das? Es geht mir nur um komplexe Spiele in Gruppen, wo „Neulinge“ mit dabei sind. Nicht in Runden, die alle das Spiel schon 20x gespielt haben und regelfest sind … da machen solche Kleinigkeiten (Extra-Spice bei Dune Imperium als Tie-Breaker) ja meist den Unterschied zum Sieg aus, das ist mir bewusst.
Diskussion eröffnet … danke im Voraus!