PDC - Der Darts-Thread

  • Gestern musste ich mal früh ins Bett und habe es nicht verfolgen können. Das Finale heute Abend werde ich wohl auch nicht schaffen. Aber ich sehe es genauso, zwei sympathische Spieler, bei denen es heute Abend sehr sportlich zugehen wird. Beide sind dafür bekannt, ab und zu auch mal während eines Matches dem Gegner für sehr gutes Spiel einen Fist Bump zu geben. Mal schauen, ob sie das in einem solch wichtigen Finale ebenfalls machen, wenn sich die Gelegenheit ergibt.

    Vorher sind heute Nachmittag ab 14:00 Uhr aber erst mal die Frauen an der Reihe. Mal sehen, ob Greaves ihrer Favoritenrolle gerecht wird.

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

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  • Also an der 19-jährigen kommt aktuell so schnell niemand vorbei.. mit solchen Leistungen (und das mit erst 19!) Wird sie bald auch im Männerzirkus mitmischen. Bei den Frauen hat sie ja kaum noch akurate Gegnerinnen :)


    Heute im Final Suzuki (nr2) mit 6-1 abgefertigt.

  • Das Finale gestern Abend sah zunächst spannend aus - bis zum 5:5. Danach aber spielte sich The Asp in einen Rausch und überrollte Clayton, indem der 11 Legs in Folge gewann. Mit insgesamt 5 High Finishes ein verdienter Turnier für Aspinall, da Clayton einfach seine Form nicht fand.

    In der Weltrangliste gab es wie erwartet einige Änderungen. Dass MvG und Wright die Plätze 2 und 3 tauschten, hatte ich ja schon letzte Woche angekündigt. Aspinall sprang durch den Turniersieg von Platz 9 auf Platz 5 nach vorne und überholte sogar Humphries. Zugleich ging es für Cross um 3 Plätze nach unten von 5 auf 8. Auch dahinter gab es noch einige Änderungen in der Rangliste.

    Also an der 19-jährigen kommt aktuell so schnell niemand vorbei.. mit solchen Leistungen (und das mit erst 19!) Wird sie bald auch im Männerzirkus mitmischen.

    Es wird sicher noch dauern, bis Greaves vom Niveau her bei den Männern mitspielen kann. Im Moment ist sie dazu noch zu unbeständig. Sie wurde halt gestern nicht gefordert.

    Suzuki hatte in Runde 1 mit 92 den besten Average des Tages gespielt, aber im Finale kam sie nur auf 72, sodass Greaves hier knapp 80 reichten. Greaves hat zwar auch schon Averages von über 100 gespielt, aber sie wird viel Konstanz benötigen, um bei den Männern was zu reißen. Mal sehen, ob sie bei der WM diesmal die erste Runde überstehen wird. Viel spannender wird aber für mich die Frage sein, ob Greaves nächstes Jahr bei der Q-School versuchen wird, eine Tour Card zu erhalten.

  • Dieses Wochenende ist es ruhig im Darts-Sport. Die Männer machen mal eine Pause, dafür stehen die Frauen morgen und übermorgen im Fokus, wenn die nächsten 4 Turniere der Women's Series ausgetragen werden. Damit beginnt einerseits die neue Qualifikationswertung für das Women's World Matchplay 2024. Andererseits wird natürlich die Jahreswertung 2023 fortgesetzt, in der noch zwei Startplätze für die WM zu vergeben sind.

    Nach 12 von 24 Turnieren liegt Beau Greaves souverän in Führung, da sie 7 der 12 Turniere gewonnen hat. Sie ist aber durch ihren Sieg beim World Matchplay letzte Woche sowieso schon für die WM qualifiziert. Somit werden also am Ende der Saison die Spielerinnen auf den Plätzen 2 und 3 einen WM-Startplatz erhalten. Zurzeit wären das Suzuki und Sherrock, aber es sind eben auch noch 12 Turniere zu spielen.

    Ein Turniersieg bringt 2.000 Pfund ein, die andere Finalistin erhält 1.000 und die beiden Halbfinalistinnen je 500. In den Runden davor kann man noch je 300, 200, 100 bzw. 50 Pfund erhalten.

    Bildquelle: Wikipedia.

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  • Viel spannender wird aber für mich die Frage sein, ob Greaves nächstes Jahr bei der Q-School versuchen wird, eine Tour Card zu erhalten.

    Darts-Analyst Edgar sagte jetzt übrigens zur Frage, ob Greaves bei den Männern mithalten könne, dass er Greaves raten würde, noch nicht zur Q-School zu gehen, sondern lieber erst mal in die Development Tour hineinzuschnuppern. (Das ist die Turnierserie für das Alter 16-23 Jahre.) Danach dann vielleicht auch in die Challenge Tour - wobei Edgar dabei vrmutlich übersehen hat, dass man die Challenge Tour nur dann mitspielen darf, wenn man an der Q-School teilgenommen und die Tour Card verpasst hat.

    Aber zumindest seinen ersten Gedanken mit der Development Tour finde ich nicht verkehrt, weil sie dort vermutlich auf stärkere Gegner treffen wird als bei der Women's Series.

    Zudem gehe ich davon aus, dass Greaves in diesem Jahr auch erstmals an der Jugend-WM teilnehmen wird, da sie bis zum Termin für den Cut auf jeden Fall die beste U23-Spielerin der Women's Series bleiben wird. Da hängen die Trauben noch nicht ganz so hoch wie bei der "richtigen" WM am Jahresende und sie könnte durchaus weit kommen, wenn auch vermutlich noch nicht gewinnen.

    Klar aber hey, sie ist 19! 19!

    Ich weiß, aber das sollte man auch nicht überbewerten. Schau dir Max Hopp an. Mit 16 nahm er schon erstmals an der WM teil, mit 19 wurde er Jugend-Weltmeister. Und jetzt mit fast 27 ist er weit davon entfernt, auch nur ansatzweise wieder auf die Pro Tour zurückkehren zu können. Auch andere Spieler konnten ihre Erfolge aus jungen Jahren nicht immer bestätigen. Man muss auch lernen, mit Erfolgen sowie mit einem Hype richtig umzugehen.

    Ich will damit sagen: Gute Leistungen in jungem Alter sind kein Garant für gute Leistungen in den Jahren danach. Es können so viele Dinge geschehen, vor allem im privaten Bereich, die Menschen unterschiedlich gut wegstecken. Manche wachsen dadurch, andere werden aus der Bahn geworfen. Das kann man nicht vorhersehen. Aber natürlich hat Greaves sehr gute Chancen, auch bei den Männern mitspielen zu können, das ist klar.

  • Beau Greaves ist nach wie vor ein Phänomen. 4 Turniere gab es am Samstag und Sonntag, alle 4 hat sie gewonnen, somit also in diesem Jahr 11 der 16 Turniere für sich entschieden.

    Bei einer solchen Dominanz heißt es für die anderen guten Spielerinnen, sie müssen darauf hoffen, in der Auslosung des Turnierbaums möglichst spät auf Greaves treffen zu können. So traf zum Beispiel Fallon Sherrock am Samstag einmal schon im Viertelfinale auf Greaves, einmal erst im Finale. Ähnlich ging es Suzuki, die am Sonntag in beiden Turnieren erst im Finale auf Greaves traf.

    Suzuki konnte den zweiten Platz in der Tabelle deutlich festigen und hat die Teilnahme an der WM so gut wie sicher. Auch Sherrock konnte ihren dritten Platz etwas festigen und den Vorsprung auf Platz 4 ausbauen, den nun die Waliserin O'Sullivan einnimmt, die die Irin Byrne überholt hat.

    Bildquelle: Wikipedia.

  • Die Herren haben zum großen Teil weiterhin Sommerpause, während einige von ihnen sich zur Zeit auf der südlichen Halbkugel auf zwei Turniere der World Series vorbereiten. Morgen und übermorgen sind die New Zealand Darts Masters, nächste Woche dann noch die New South Wales Darts Masters.

    MvG hatte schon vorzeitig abgesagt, um sich weiter von seiner Zahn-OP zu erholen und Zeit mit seiner Familie zu verbringen. Er wird durch Danny Noppert vertreten. Kurzfristig sagte dann auch noch Johnny Clayton ab, auch aus privaten Gründen, weil sein Vater krank ist. Für ihn wurde Damon Heta von den Local Players zu den PDC Representatives hochgezogen.

    Wie üblich werden die Turniere nicht bei Sport1 übertragen, aber bei DAZN. Aufgrund der Zeitverschiebung beginnen die Spiele morgen und übermorgen jeweils gegen 9:00 Uhr deutscher Zeit. Das namhafteste Duell morgen ist sicher die Partie zwischen Price und Whitlock.

  • Nachdem letzte Woche in Neuseeland Rob Cross ein enges Finale gegen Nathan Aspinall knapp mit 8:7 gewann, geht es nun heute in Australien mit dem nächsten Turnier weiter. Wie immer ist DAZN dabei, der Beginn ist heute und morgen jeweils kurz nach 11:00 Uhr.

    Für die Spieler ohne Tour Card geht es von heute bis Sonntag mit der Challenge Tour weiter. 14 von 24 Turnieren wurden hier bisher gespielt, weitere 5 Turniere folgen nun an diesem Wochenende. Hier richten sich die deutschen Augen auf Dragutin Horvat, der mit einem aktuellen vierten Platz in der Gesamtwertung noch gute Chancen hat, sich bis Ende Oktober auf Platz 2 zu verbessern. Die Top 2 erhalten sowohl eine Tour Card für die nächsten zwei Jahre als auch einen Startplatz bei der nächsten Weltmeisterschaft.

  • Auch in Australien konnte Cross das Turnier gewinnen. Diesmal war allerdings nur das Viertelfinale halbwegs spannend, das er mit 6-4 gegen Noppert gewann. Sein Halbfinale (7-0 gegen Wright) und Finale (8-1 gegen Heta) waren jeweils sehr klare Angelegenheiten.

    Damit sind die 6 Einzelturniere der Worlds Series 2023 abgeschlossen. Es wird noch ein Finale geben, und zwar in 4 Wochen in Amsterdam. Die Top 8 der eigenen World Series Rangliste sind sicher für das Finale qualifiziert: Cross, Price, Smith, van Gerwen, van den Bergh, Wright, Aspinall, Humphries. Weitere (16?) Einladungen werden vermutlich innerhalb der nächsten Wochen noch bekanntgegeben. In der Woche vor dem Event wird es dann noch einen Qualifier geben für alle Tour Card Holder, die bisher noch nicht qualifiziert sind. Dabei werden voraussichtlich weitere 8 Plätze vergeben.

    Bei der Challenge Tour lief es leider an diesem Wochenende nicht gut für Horvat. Er ist auf Platz 9 der Gesamtrangliste zurückgefallen und hat damit nur noch theoretische Chancen, Platz 2 zu erreichen. Dazu müsste er Ende Oktober in Wigan wohl mindestens 1 der 5 Turniere gewinnen und zudem noch 1-2 weitere Finalteilnahmen erreichen.

    Platz 1 dürfte Berry van Peer kaum noch zu nehmen sein. Der Kampf um Platz 2 ist aber noch recht eng.

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  • Die Tour Card Inhaber haben zum Großteil ab heute noch eine Woche Pause, bevor es am kommenden Wochenende in Hildesheim mit den Players Championship Turnieren 17 und 18 weitergeht. "Zum Großteil" bedeutet, es gibt Ausnahmen: Heute endet die Saison der Development Tour für Spieler im Alter von 16 bis 23 Jahren, die nicht zu den Top 32 der PDC Weltrangliste gehören. Dort dürfen also Tour Card Inhaber wie Gian van Veen, Rusty-Jake Rodriguez etc. teilnehmen, sind aber natürlich in der Unterzahl gegenüber den vielen Nachwuchsspielern, die keine Tour Card besitzen.

    Während ich diese Zeilen schreibe, läuft das Turnier Nr. 23 der Development Tour und anschließend wird ebenfalls noch heute Turnier Nr. 24 stattfinden. Danach gibt es dann ein finales Ranking der Development Tour 2023, woraus wiederum der größte Teil des Teilnehmerfeldes für die morgen stattfindende Jugendweltmeisterschaft ermittelt wird. Titelverteidiger aus dem Vorjahr ist Josh Rock.

    An der Jugend-WM nehmen 96 Spieler teil. Qualifiziert sind automatisch alle Tour Card Inhaber, die maximal 23 Jahre alt sind. Dies sind 13 Spieler, von den allerdings 2 (Danny Jansen, Pascal Rupprecht) aus persönlichen Gründen auf die Teilnahme verzichten. Weitere 20 Spieler haben sich anhand eines Nationenschlüssels qualifiziert (hier kenne ich die Details nicht), davon hat 1 Person abgesagt. Unter diesen 20 sind auch 2 Frauen, die sich über die Women's Series qualifiziert haben. Beau Greaves hat auf eine Teilnahme an der WM verzichtet, für sie rückte Katie Sheldon nach. Die übrigen 66 Spieler sind dann die besten Spieler der finalen Development Tour Liste, die nicht sowieso schon qualifiziert sind.

    Die 96 Spieler treten morgen zur Jugend-WM in 32 3er-Gruppen an. Die 32 Gruppensieger bilden danach eine K.O.-Phase. Gespielt wird morgen bis zum Halbfinale, nicht jedoch das Finale; dieses wird erst Ende November im Rahmen der Players Championship Finals ausgetragen.

    Josh Rock ist natürlich in diesem Jahr wieder einer der Kandidaten für den Titel. Er will seinen Titel unbedingt verteidigen, was bisher nur Dimitri van den Bergh 2017/2018 gelang. Aber er wird es nicht leicht haben, denn auch andere Spieler sind in sehr guter Form, wie zum Beispiel Gian van Veen, der aktuell Führende im Development Ranking. Van Veen hat immerhin 5 von 22 Turnieren dieser Serie gewonnen und stand weitere zweimal im Finale.

    Ebenfalls erwähnen sollte man Luke Littler, der auf Platz 2 im aktuellen Ranking liegt. Littler gewann immerhin 4 Development Turniere und erreichte noch ein weiteres Finale. Zudem gewann Littler außerhalb der PDC zuletzt zwei Zyklen der Modus Super Series, einem wöchentlichen Wettbewerb für Spieler ohne Tour Card.

    Aber auch andere Spieler wie Dylan Slevin, Rusty-Jake Rodriguez, Wwssel Nijman, Nathan Rafferty, Sebastian Bialecki haben sicher Chancen auf den Titel - und natürlich auch Bradley Brooks, der im Jahr 2020 bereits den Titel als Jugendweltmeister gewinnen konnte.

    Ansonsten ist noch zu erwähnen, dass die Top 2 des Development Ranking eine Tour Card ab 2024 erhalten (sofern sie nicht schon eine haben wie Van Veen) und sich für die "echte" Weltmeisterschaft qualifizieren.

    Hier noch der aktuelle Stand der Development Tour nach 22 Turnieren:

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  • In den Gruppenspielen der Jugend-WM haben sich heute bis auf Gawlas und Rodriguez die Favoriten soweit durchgesetzt. Inzwischen sind auch die ersten zwei K.O.-Runden gespielt. Rock tut sich sehr schwer heute. Entweder ist er außer Form oder die Favoritenrolle hemmt ihn. Schon in den Gruppenspielen war es knapp, gegen den deutschen Kraft gewann er knapp 5-4, sonst wäre er dort bereits ausgeschieden. Auch sein zweites Gruppenspiel mit 5-3 gegen Cromwell war nicht sehr überzeugend. Er spielt heute nur Averages um die 90 herum. In der ersten K.O.-Runde gewann er auch nur knapp mit 6-5 bei einem Average von nur 82.

    Im Viertelfinale trifft Rock jetzt gleich auf Van Veen, der bisher konstant Averages von 91 bis 96 spielt. Da sehe ich momentan Van Veen eher in der Favoritenrolle, wenn man die heutige Performance anschaut. Und der Sieger der Partie wird es im Halbfinale vermutlich mit Nijman zu tun bekommen, dessen heutige Averages bisher so aussehen: 91, 94, 98, 106. Die obere Hälfte der Turnierbaums sieht wie die schwierigere aus ...

    Im unteren Turnierbaum hat Littler soeben den an Nummer 2 gesetzten Barry mit 6-3 eliminiert und ist hier der Favorit auf das Erreichen des Finales.

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  • Uff, was für ein Hammer-Match zwischen Rock und Van Veen. Zunächst ging noch alles seinen "geordneten Gang" und die ersten 5 Legs wurden jeweils vom Anwerfer gewonnen. Dann brachte Rock seinen Anwurf nicht durch und Van Veen breakte mit einem 22-Darter zum 4-2. Doch dann gelang Rock mit einem 13-Darter das Rebreak, es folgte ein weiteres Leg in 16 Darts und dann gelang Rock das nächste Break, wieder mit einem 13-Darter. Nun lag Rock plötzlich 5-4 in Führung, aber Van Veen war noch nicht fertig: Ihm gelang das Rebreak mit einem 12 Darter und 154 Finish. So ging es in ein Decider Leg, in dem beide zunächst Nerven zeigten und keine Triple trafen. Nach 21 Darts konnte Van Veen dann seinen ersten Match Dart verwandeln und zog ins Halbfinale ein.

    Dort traf er wie erwartet auf Nijman, der klar 6-2 gegen Bates gewann und dabei mit 103 erneut einen Average über 100 erreichte.

    Das Match zwischen Van Veen und Nijman ging sofort auf hohem Niveau los. Nijman legte einen 10-Darter zum sofortigen Break hin, doch Van Veen konterte einen 13-Darter zum sofortigen Rebreak. Es folgten zwei weitere Breaks, bevor dann beide ihr Anwurfleg zweimal durchbrachten zum 4-4. Dann ein Break für Nijman zum 5-4, die Vorentscheidung? Nein, Van Veen konterte erneut mit einem Rebreak zum 5-5 und hatte Anwurf im Decider Leg. Hier hatte wieder Nijman die Nase vorn und stand nach 12 Darts auf 24. Van Veen konnte 133 nicht rausnehmen, also 3 Match Darts für Nijman - doch alle 3 vergeben. Van Veen gelang dann der Sieg und er zog ins Finale ein.

    Das andere Halbfinale bestritten Littler und Bialecki. Nach einem schnellen 2-0 für Littler kan Bialecki durch einen 12-Darter und 11-Darter wieder zurück ins Spiel. Dann ging es hin und her, ehe Littler beim Stand von 4-3 durch einen 12-Darter das vorentscheidende Break gelang. Am Ende hieß es 6-3 für Littler.

    Somit werden also im November Gian Van Veen und Luke Littler das Finale der Jugendweltmeisterschaft 2023 austragen. Da dies auch die beiden besten Spieler der Development Tour waren, haben es sich beide letztendlich verdient.

    Hier noch mal die gestrige Abschlusstabelle der Development Tour:

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  • Nach einer kleinen Pause (ich war einige Wochen verreist) poste ich heute mal eine Zusammenfassung der letzten Darts-Wochen.

    Players Championships 17-21

    Fünf Turniere dieser Serie wurden in den letzten Wochen gespielt. Drei davon gewann Gerwyn Price, die beiden anderen gingen an Callan Rydz und Luke Humphries.

    Die Leistungen der deutschen Spieler waren dabei insgesamt eher überschaubar: Gaga kam einmal ins Viertelfinale, Schindler und Pietreczko kamen je einmal ins Achtelfinale. Aber dann gab es ja noch Daniel Klose: Beim Turnier Nr. 21. schaffte er es bis ins Finale. Und das lag nicht an einer leichten Auslosung, im Gegenteil, auf dem Weg ins Finale schlug Klose unter andem auch Gaga, Michael Smith, Chris Dobey und Peter Wright! Auch im Finale zeigt er eine gute Leistung und verlor gegen Price mit 6-8 nur knapp.

    (Randnotiz: Somit bleibt Max Hopp weiterhin der einzige Deutsche, der ein PDC-Turnier gewonnen hat.)

    Women's Series

    Die Siegesserie von Beau Greaves wurde unterbrochen. Die vier Turniere am letzten Wochenende hatten vier unterschiedliche Siegerinnen: Suzuki, Ashton, Greaves und Sherrock. Damit haben Suzuki und Sherrock momentan die besten Chancen, sich für die WM der PDC zu qualifizieren.

    PDC verbietet Teilnahme an WDF-WM

    Spieler ohne Tour Card können sich auf unterschiedlichen Wegen sowohl für die WM der PDC als auch für die WM der WDF qualifizieren. Die PDC hat nun mitgeteilt, dass man nicht an der WDF-WM teilnehmen darf, wenn man an der PDC-WM teilnehmen möchte. Für die Frauen wurde bis zum letzten Jahr noch eine Ausnahme gemacht, doch damit ist es nun vorbei.

    Davon betroffen sind voraussichtlich Luke Litter und Barry van Peer, aber auch Beau Greaves. Greaves führt die Weltrangliste der WDF an und ist auch amtierende WDF-Weltmeisterin. Sie muss sich nun entscheiden, ob sie an der WDF-WM teilnimmt, wo sie ihren Titel verteidigen könnte, oder ob sie die Einladung zur PDC-WM annimmt, für die sie bereits qualifiziert ist. Mutmaßlich wird sie sich wohl für die WDF entscheiden, sodass wir sie dann bei der PDC-WM vermutlich leider nicht zu Gesicht bekommen werden.

    PDC Kalender 2024 veröffentlicht

    Die Termine für die nächste Saison stehen nun fast alle fest und wurden von der PDC veröffentlicht. Am Grundgerüst der Major-Turniere ändert sich nichts. Auch die Premier League findet wieder ab Februar statt.

    Die European Tour wird allerdings etwas europäischer. Statt 8 werden nur noch 6 Turniere in Deutschland ausgetragen, die Events in Trier und Jena wurden gestrichen. Dafür kommen Antwerpen und Basel neu hinzu, sodass es bei 13 Turnieren bleibt. (Vor einigen Monaten war noch von Zürich statt Basel die Rede gewesen, wenn ich mich richtig erinnere.)

    Die größte Veränderung gibt es bei den Players Championships: Diese werden ab 2024 nicht mehr an Wochenenden ausgetragen. Das wird es besonders für Nicht-Vollzeitprofis schwierig machen, an den Turnieren teilzunehmen. Hintergründe dieser Entscheidung wurden von der PDC bisher nicht genannt, wenn ich nichts verpasst habe.

    German Darts Open

    Das 11. Turnier der European Tour fand in Jena statt, als Sieger konnte sich Ratajski feiern lassen. Florian Hempel konnte immerhin Siege gegen James Wade und Damon Heta verbuchen, bevor er in Runde 3 an Andrew Gilding scheiterte. Auch für Schindler war in Runde 3 Schluss, nach seinem Sieg gegen Gurney war Bunting zu stark für ihn. Pietreczko verlor nach dem Erstrundensieg gegen Daniel Klose nur knapp 5-6 gegen Luke Humphries.

    World Series of Darts Finals

    In den letzten Tagen fand das Finalturnier der World Series in Amsterdam statt. Clemens, Schindler und Klose kamen über Runde 1 nicht hinaus. In Runde 2 verloren dann überraschend Price gegen Brown und Michael Smith gegen Barney.

    Besonders kurios wurde es im Halbfinale zwischen Humphries und Van Gerwen: MvG warf einen 9-Darter, der vom Publikum und den Sport1-Moderatoren zunächst gar nicht bemerkt wurde. Das lag daran, dass die Spieler zu schnell für die Grafik waren. MvG gewann das erste Leg mit einem Break in 11 Darts und warf dann schnell das zweite Leg mit einer 174 an, während im TV noch die Wiederholung des letzten Wurfs lief. Die folgende 140 von Humphries wurden dann von der Grafik versehentlich bei MvG abgezogen und die nächsten 180 von MvG wurden bei Humphries abgezogen. So zeigte die Grafik bei MvG noch eine 361 an, obwohl er bereits im Finish-Bereich; es folgte T20, T17, D18 und ein riesiger Jubel über den 9-Darter, während das Publikum und die Moderatoren ein paar Minuten brauchten, um zu begreifen, was geschehen war.

    Am Ende war das Match hart umkämpft, beide hatten Match Darts und MvG gewann 11-10. Auch das zweite Halbfinale zwischen Aspinall und Wright war hart umkämpft und ging 11-9 für The Asp aus.

    Im Finale konnte Aspinall dann nicht mehr mithalten, MvG feierte mit 11-4 den Turniersieg vor heimischem Publikum ausgiebig.

  • Die größte Veränderung gibt es bei den Players Championships: Diese werden ab 2024 nicht mehr an Wochenenden ausgetragen. Das wird es besonders für Nicht-Vollzeitprofis schwierig machen, an den Turnieren teilzunehmen. Hintergründe dieser Entscheidung wurden von der PDC bisher nicht genannt, wenn ich nichts verpasst habe.

    ich würde vermuten, dass das an der TV-Übertragung liegt

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Um den Donnerstagstermin der Premier League geht es dabei wohl eher nicht. Im Frühjahr sind die PC-Turniere meist MO+DI, später dann öfter DI+MI (wenn am Wochenende davor ein Turnier war), manche auch MI+DO (wenn am Wochenende danach kein Turnier ist).

    Der Vergleich mit der Premier League hinkt sowieso ein wenig, weil dort nur 8 Spieler anreisen müssen. Und dies waren bisher immer Voll-Profis.

    Bei den Player Championships müssen dagegen 128 Spieler anreisen, von denen viele keine Vollprofis sind. Das ist schon ein gewaltiger Unterschied. Nicht ohne Grund finden diese Events bisher immer gebündelt statt, also mindestens 2 Turniere an 2 aufeinanderfolgenden Tagen, zum Teil sogar 3 Turniere nacheinander. Durch diese Bündelung fallen weniger Reisekosten an, und das behält die PDC auch bei, vermutlich weil sie ansonsten das Teilnehmerfeld von 128 Spielern nicht voll bekäme.

    Laut der PDC-Seite scheinen die PC-Turniere übrigens auch in 2024 keine TV-Turniere zu sein.

  • So langsam weht der Wind der nächsten Weltmeisterschaft bereits durch die Darts-Landschaft. Zur Erinnerung, 32 Plätze werden Ende November an die Top 32 der Weltrangliste vergeben. Weitere 32 Plätze erhalten die noch nicht qualifizierten besten 32 der Pro Tour Order of Merit. Und die übrigen 32 Plätze werden über zahlreiche unterschiedliche Wege vergeben, und um die geht es. In den nächsten 9 Wochen wird es noch einige Möglichkeiten geben, sich für die WM zu qualifizieren, und genau das wird bei einigen Spielern in der nächsten Zeit im Fokus stehen.

    Eine Übersicht der PDC über schon vergebene WM-Plätze und noch ausstehende Events habe ich unten als Grafik angehängt.

    Eine gute Möglichkeit, sich in der Pro Tour Order of Merit zu verbessern, gibt es an diesem Wochenende in Ungarn. Dort findet das 12. und zugleich vorletzte Turnier der European Tour 2023 statt, die Hungarian Darts Trophy. Wie immer nehmen 48 Spieler teil, die Top 16 der Pro Tour Order of Merit starten erst in Runde 2.

    In der ersten Runde am Freitag muss Gabriel Clemens gegen Keane Barry ran. Ricardo Pietreczko trifft auf Nandor Major. Beide spielen in der Abendsession zum Schluss nach allen anderen. Im Falle eines Sieges träfe Clemens in der zweiten Runde auf Luke Humphries, Pietreczko auf Damon Heta.

    Martin Schindler spielt in der zweiten Runde am Samstag gleich die erste Partie der Nachmittagssession, und zwar gegen den Sieger des Duells zwischen Sebastian Bialecki und Mihaly Vida.

    Wie üblich wird das Turnier bei DAZN übertragen. Sport1 ist nicht dabei.

    Quelle:

    International Qualifier dates confirmed for 2023/24 World Championship
    Full details of the International Qualifiers for the 2023/24 Paddy Power World Darts Championship have been confirmed.
    www.pdc.tv

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  • Der PDC-Geschäftsführer Porter hat sich in einem Interview geäußert, weshalb die Players Championships zukünftig nur noch an Wochentagen stattfinden. Sie wollen sich damit die Möglichkeit schaffen, die European Tour oder die World Series zu erweitern oder ein neues TV-Event einzuführen. Das war im bisherigen vollen Terminkalender kaum noch möglich, ohne dass sie Termine doppelt mit Turnieren an unterschiedlichen Orten angesetzt hätten. Sie wollen Spieler nicht vor die Wahl stellen, zu welchem Event sie gehen.

    Zu dem Einwand, dass es für Teilzeitprofis Probleme geben könnte, sagte er unter anderem den Satz: "Wenn man einen anderen Job außerhalb des Dartsports hat, wird man etwas anderes planen müssen, aber am Ende des Tages versuchen wir, einen professionellen Sport aufzubauen und das können wir nicht mit Teilzeitspielern machen."

  • Uff, was für ein unglaubliches Finale der Hungarian Darts Trophy am Sonntag Abend! Doch der Reihe nach:

    Für Pikachu und Gaga war leider schon nach Runde 1 Schluss. Schindi hat in Runde 2 zumindest Bialecki klar mit 6-1 besiegt, konnte sein Niveau aber nicht halten und war am Sonntag gegen Humphries mit 1-6 chancenlos.

    Ab dem Viertelfinale wurde es sehr interessant: Heta konnte gegen Price eine 5-1 Führung nicht durchbringen und verlor noch 5-6. Und MvG musste sich gegen Chizzy geschlagen geben. Am Ende gab es ein Finale zwischen Humphries und Chisnall, nicht zum ersten Mal in diesem Jahr, und das hatte es in sich!

    Eine schnelle 2-0 Führung von Humphries konnte Chisnall zum 3-3 wieder ausgleichen. Bis zum 5-5 blieb es ausgeglichen, dann gelang Humphries ein Break zum 6-5, was nach einer kleinen Vorentscheidung aussah. Und dann warf Humphries doch glatt einen 9-Darter hinterher, und das im Finale!

    Somit stand es 7-5, es fehlte nur noch 1 Leg zum Sieg. Aber Chizzy ließ sich von dem 9-Darter nicht beirren und gewann sein Anwurfleg in 13 Darts. Bei 7-6 hatte Humphries nun Anwurf zum Match, aber er traf plötzlich die Doppel nicht mehr. Spielte da der Kopf eine Rolle? Immerhin hatte Chizzy in diesem schon zweimal ein Finale der European Tour gegen Humphries gewonnen! Chizzy gelang das Break zum 7-7, es gab also ein Decider Leg, das Chizzy anwarf.

    Nach je 12 Darts stand Chizzy auf Rest 117, Humphries auf Rest 141. Chizzy stellte sich mit S20 S19 T18 auf Rest 24. Humphries musste also nun die 141 machen, um zu gewinnen. Cool Hand Luke blieb cool und warf ... T20 ... T19 ... aber dann nur S12 statt D12, also 1 vergebener Match Dart. Chizzy traf die D12 dann im 2. Versuch und gewann somit zum dritten Mal in diesem Jahr ein Finale der European Tour gegen Humphries.

    Bemerkenswert ist noch ein Blick auf die Averages von Humphries in diesem Turnier: 108,56 / 106,17 / 100,20 / 103,10 / 100,97. Was für eine beeindruckende Serie! Sein Ziel, bald in die Top 4 der Weltrangliste aufzusteigen, dürfte bei diesen Leistungen nur noch eine Frage der Zeit sein. Die Weltrangliste wird in den kommenden 3 Monaten sowieso um einiges durcheinandergewürfelt werden, weil einige größere Turniere anstehen.

    Weiter geht es im Darts Circuit am MI/DO/FR mit den nächsten 3 Turnieren der Players Championships, bevor dann in der kommenden Woche ab dem 2. Oktober das nächste richtig große Event ansteht: Der World Grand Prix! Aber dazu folgen dann am Wochenende mehr Infos an dieser Stelle. :)

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  • Die Players Championships 22/23/24 sind vorbei. Hier ein kurzer Rückblick:

    22: Danny Noppert gewann das Finale in einem rein niederländischen Finale gegen Christian Kist. Dabei bewies Noppert Comeback-Qualitäten, er lag schon 4-6 zurück und drehte das Match noch zu einem 8-7. Schon im Achtelfinale hatte er bewiesen, dass man ihn nie zu früh abschreiben darf; gegen Lennon lag er 0-3 und 3-5 hinten und gewann noch 6-5. Weiterhin erwähnenswert ist Nopperts hoher 7-1 Sieg im Halbfinale gegen Michael Smith, der überhaupt nicht ins Spiel fand.

    Aus deutscher Sicht lief es für Pikachu am besten, er erreichte das Achtelfinale. Dort war dann ein Average von 96 zu wenig, er kassierte ein 0-6 Whitewash gegen Gary Anderson, der eine 107 spielte. Überhaupt war Anderson an dem Tag gut drauf, vorher hatte er schon Averages von 100, 110, 101 gespielt. Nach der 107 gegen Pikachu folgte für Anderson noch eine 109 - und damit verlor er das Viertelfinale gegen Smith, obwohl dieser "nur" auf 100 kam.

    Außer Anderson gelang es auch Bunting, nur Averages jenseits der 100 zu spielen, und zwar 106, 110, 111, 107, aber diese 107 reichte gegen Kist nicht zum Weiterkommen.

    23: Wieder einmal gewann Chizzy ein Finale gegen Humphries, er scheint allmählich eine Angstgegner zu werden. Mit 8-3 gab es ein klares Ergebnis, beide spielten auf hohem Niveau mit 104 und 102.

    Erneut war Pikachu der beste Deutsche, er spielt in allen Runden recht konstant um die 96-98 und erreichte sogar das Viertelfinale. Dort musste er sich Kist geschlagen geben, der eine 109 aus dem Hut zauberte.

    Dann auch noch mal ein Blick auf Gary Anderson, er spielte an diesem Tag: 102, 93, 111, 106, 106, 96. Im Halbfinale war dann gegen Humphries Schluss.

    24: Diesmal wurde es endlich der Tag von Anderson. Nach Averages von 98, 107, 100, 100, 103 und 96 folgte im Finale eine 104 und ein 8-4 Erfolg gegen Ryan Joyce.

    Bester Deutscher war diesmal Rupprecht, der die Top 32 erreichte. Dort war er trotz einer 98 leider chancenlos, weil sein Gegner MvG hieß und eine 112 zeigt. Eine Runde später spielte MvG gegen Dobey noch eine 111 hinterher und warf dabei sogar einen 9-Darter!

    Soweit der Rückblick auf die PC-Turniere. Nun aber wird es Zeit, auf den World Grand Prix 2023 zu schauen, der am Montag beginnt und eine Woche dauert. Es ist eines der großen Turniere des Jahres, 600.000 Pfund an Preisgeld werden verteilt, der Sieger erhält 120.000 Pfund. Hier gibt es also eine gute Gelegenheit für die Spieler, sich in der Weltrangliste zu verbessern - aber natürlich auch die Gefahr, sich zu verschlechtern, sofern man vor 2 Jahren ein gutes Resultat hatte.

    Das Turnier bietet zwei Besonderheiten: Es ist das einzige Turnier außer der WM, das im Satzmodus gespielt wird. Und es ist das einzige Turnier überhaupt, bei dem nicht nur Double Out, sondern auch Double In gespielt wird! Das bedeutet, der erste Dart muss in einem Doppelfeld landen, damit er zählt. Alle Darts, die nicht in einem Doppel landen, zählen solange 0 Punkte, bis der erste Pfeil ein Doppel trifft.

    Dieser Besonderheit macht vielen Spielern eine Menge Spaß. Andererseits gibt es aber natürlich auch Spieler, die das weniger mögen. Für Statistik-Fans gibt es diesmal nicht nur Averages und Checkout-Quoten zu vergleichen, sondern auch Checkin-Quoten. Und üblicherweise führt das Double In Format immer zu einigen Überraschungen bei den Resultaten.

    32 Spieler haben sich qualifiziert, die Top 16 der Weltrangliste sowie die besten 16 der Pro Tour Order of Merit, die noch nicht qualifiziert sind. Die Top 8 wurden gesetzt, alle anderen per Los gezogen. Dies führt in Runde 1 bereits zu sehr interessanten Matches wie Price-Noppert oder MvG-Rock. Gaga muss gegen Snakebite ran, Schindler trifft auf Barney.

    Es gibt bei diesem Turnier keine Nachmittags-Sessions, alle Spiele finden abends statt. Und die gute Nachricht lautet: Das Turnier wird von Sport1 übertragen. Es gibt nur zwei Einschränkungen, am Montag läuft bei Sport1 erst noch Fußball (Frauen-Bundesliga), sodass Darts dort erst später zu sehen ist. Und nächsten Samstag läuft wie immer bei Sport1 abends das Topsiel der 2. Liga. Ansonsten ist Sport1 immer dabei.

  • Beau Grieves hat übrigens (wie erwartet) inzwischen offiziell verkündet, dass sie bei der WM der WDF antreten wird, um ihren Titel zu verteidigen. Wir werden sie also nicht bei der WM der PDC sehen.

    Der dadurch frei werdende Platz wird bei den letzten Tour Card Qualifiern für die WM zusätzlich vergeben.

  • 3 Turniertage des World Grand Prix haben wir nun hinter uns. Für Gaga war in Runde 1 gegen Wright schnell Schluss. Aber Martin Schindler steht tatsächlich im Viertelfinale!

    Aber der Reihe nach: Am Montag gelang Barney zunächst der bessere Start mit einer 2-0 Führung im ersten Satz. Doch im dritten Leg konnte Schindler mit einem 12-Darter und 160 Checkout dann das erste Leg gewinnen und kam nun gut in die Partie rein. Er gewann auch die nächsten beiden Legs und entschied somit den ersten Satz für sich.

    Im zweiten Satz brachte dann jeder sein Anwurfleg jeweils durch und Barney glich zum 1-1 nach Sätzen aus. Auch im dritten Satz gab es bis zum 2-1 für Schindler nur gewonnene Anwurf-Legs, doch dann traf Barney kaum Triple und Schindler gelang das Break zum Matchgewinn.

    Gestern Abend dann das Zweitrunden Match gegen Bunting. Es begann denkbar schlecht für Schindler, der erst im 14. Wurf erstmals ein Doppel traf. Zu diesem Zeitpunkt lief schon das zweite Leg, denn Bunting holte das erste Leg mit einem 12-Darter, während Schindler ohne Doppel-Treffer immer noch auf 501 stand. Sehr bitter und sehr peinlich. Bunting spielte die ersten 4 Legs wie von einem anderen Stern; er gewann den ersten Satz 3-0 und holte dann auch sofort ein Break im zweiten Satz, zu diesem Zeitpunkt stand er auf einem Average von 107, und das im Double In Format!

    Aber Schindler wurde allmählich immer besser, und Bunting konnte dieses hohe Niveau dann auch nicht halten. So gingen die nächsten Legs an Schindler und mit einem 112 High FInish holte er sich den zweiten Satz. Im dritten Satz brachte das dritte Leg die Vorentscheidung: Eine 299 konnte Schinder mit 139 und 160 Checkout zu einem Break umwandeln und holte sich danach bei eigenem Anwurf das Leg zum 3-1 im vierten Satz, somit also 2-1 Satzführung.

    Richtig spannend wurde es dann im vierten Satz. Bunting lag schnell 2-0 vorn, aber Schindler konterte zum 2-2 und hatte Anwurf zum Matchgewinn. Doch er verpasste die Doppel mit den ersten 3 Darts, während Bunting sofort traf. Schindler kam zwar durch zwei 140er noch einmal ran, hätte aber eine 147 ausmachen müssen, was nicht gelang. Bunting holte das Leg und glich nach Sätzen zum 2-2 aus.

    Also musste der fünfte Satz die Entscheidung bringen. Und hier patzte Bunting gleich im ersten Leg, er vergab bei eigenem Anwurf 5 Darts zum Leggewinn und Schindler gelang das Break. Es folgten zwei Anwurfgewinne, und so lag Schindler 2-1 vorn im letzten Satz bei eigenem Anwurf. Nach 12 Darts stand es 103-80, Druck auf Schindler war also vorhanden, weil man Bunting ein 80er Checkout immer zutrauen muss. Aber Schindler blieb fokussiert und schaffte mit S19 T20 D12 die 103 zu seinem dritten High Finish und Matchgewinn.

    Es ist das erste Mal, dass ein Deutscher beim World Grand Prix das Viertelfinale erreicht hat. Die Aufgabe dort wird aber sehr schwierig werden, Schindler muss gegen Price antreten. Allerdings hatte Price gestern gegen Ratajski durchaus Mühe. Das Endergebnis von 3-0 Sätzen sieht zwar klar aus, aber alle 3 Sätze gingen nur knapp mit 3-2 an Price. Und von den gestrigen Statistikwerten her muss sich Schindler sicher nicht vor Price verstecken.

    Ansonsten gab es wie immer beim World Grand Prix schon ein paar Überraschungen wie das Aus von Clayton gegen Ross Smith oder von Cross gegen Gilding. Dabei begann Cross recht gut, während Gilding quasi nichts gelang. Aber weil von Gilding nichts kam, verlor Cross nach und nach den Fokus und wurde immer schlechter, während Gilding das spürte und dann doch endlich auch mal was zeigte. Am Ende stand aber eine Partie mit zwei Averages von knapp unter 75, bei der man beinahe einschlafen konnte ...

    Doch Gilding überstand auch die nächste Runde überraschend gegen Gary Anderson. Anderson kam in die Partie und gewann den ersten Satz 3-0. Im zweiten Satz brachten beide ihre Anwurflegs durch, sodass Gilding ausglich. Der dritte Satz ging dann wieder mit 3-0 an Anderson. Doch dann geschah etwas Ähnliches wie bei Cross, auch Anderson verlor den Fokus und wurde plötzlich immer schwächer. So holte sich Gilding die nächsten beiden Sätze und gewann die Partie.

    Man könnte fast glauben, es ist Gildings Strategie, den Gegner durch schlechtes Spiel einzulullen und dann am Ende zuzuschlagen ... Mal schauen, wie er sich morgen gegen Michael Smith schlagen wird. Smith gab sich bisher keine Blöße, in Runde 1 holte er mit 96,14 den bisher besten Turnieraverage gegen Rydz, und auch in Runde 2 gegen Dolan gab Smith keinen einzigen Satz ab.

    In der anderen Hälfte des Turnierbaums stehen heute noch die Achtelfinalspiele an. Van Gerwen hatte hier am Dienstag mit einem starken Auftritt gegen Rock seine Ambitionen unterstrichen, dieses Turnier gewinnen zu wollen. Heute muss er gegen Dobey ran. Auch Wright und Humphries sind heute Abend zu sehen.

  • Es hat nicht sollen sein. Schindler ging gestern gegen Price glatt mit 0-3 (0-3, 0-3, 1-3) nach Sätzen unter und verhinderte nur knapp einen White Wash, also eine Niederlage ohne Leggewinn. Dabei hatte er im ersten Satz Chancen zu Leggewinnen, die er aber nicht nutzen konnte, und auch im dritten Satz hätte er nach dem Gewinn des ersten Legs sogar zum 2-2 ausgleichen können, aber auch hier verpasste er die Doppel. Um ein Viertelfinale eines Major-Turniers gewinnen zu können, war das leider zu wenig, da muss man seine Chancen nutzen.

    Price spielte allerdings auch sehr stark. Seine Quote beim Double In war sehr gut, und sehr oft folgte der 40 sofort eine 60.

    Damit ist Price aktuell einer der beiden Favoriten auf den Turniersieg. Der andere ist sein heutiger Halbfinalgegner Michael Smith, der sich gegen Gilding ebenfalls klar mit 3-0 durchsetzen konnte.

    Nicht mehr dabei ist Van Gerwen, der schon am Donnerstag Abend an Dobey scheiterte. Dabei zeigte Van Gerwen zwischendurch starke Leistungen, in 2 Legs spielte er jeweils 8 perfekte Darts und verpasste nur knapp den 9-Darter. Aber insgesamt leistete er sich zu viele Schwächephasen und konnte vor allem am Ende des Matches sein A-Game nicht mehr abrufen.

    Dobey musste sich dann aber gestern Cullen mit 2-3 geschlagen geben. Dasselbe Resultat gab es auch zwischen Wright (dem am Donnerstag gegen Searle 3 High Finishes hintereinander gelungen waren) und Humphries. Wright lag schon 2-0 vorn nach Sätzen und vergab später 3 Match Darts. Humphries fand spät, aber nicht zu spät, zu seinem Spiel und drehte es noch zu seinen Gunsten. Das war ein sehr spannendes und sehenswertes Match!

    Heute Abend dann die beiden Halbfinals und morgen das Finale.

    Übrigens findet noch weitere Darts-Sport der PDC an diesem Wochenende statt. Heute beginnt in Japan die Asien-Meisterschaft, bei der 3 Teilnahmeplätze für die WM vergeben werden. Und am Montag wird ein weiterer WM-Startplatz in Neuseeland vergeben.

  • Ich war ein paar Tage verreist, deshalb melde ich mich hier erst heute wieder.

    Zuerst noch ein kurzer Rückblick auf den World Grand Prix: Luke Humphries hat am Sonntag sein erstes Major-Turnier gewonnen. Er gewann das Finale gegen Price auf den ersten Blick recht deutlich mit 5-2 Sätzen. Allerdings war das Spiel deutlich enger, als das Resultat vermuten lässt. Nach Averages lagen beide fast gleichauf (93,3-91,0) und bei der Doppelquote lag sogar Price vorn (40,5-52,2). Aber Humphries war vor allem in den entscheidenden Momenten zur Stelle, er hatte das bessere Momentum.

    Dieser Erfolg hatte auch Auswirkungen auf die Weltrangliste. Humphries überholte Aspinall und Price, er sprang um 2 Plätze nach oben und ist nun Vierter, während Price nur noch auf Rang 5 liegt. Dahinter verbesserte sich Cullen durch das Erreichen des Halbfinals von 12 auf 10. Clemens rutschte von 20 auf 22 runter, während Schindler sich von 25 auf 24 leicht verbesserte.

    Weiter geht es mit dem aktuellen Turnier dieser Woche. Heute Mittag begann in Hildesheim die German Darts Championship, das letzte Turnier der diesjährigen European Tour. Wie immer starten die Top 16 (inkl. Martin Schindler) erst morgen in Runde 2. Außer Schindler haben sich 5 Deutsche für das Event qualifiiziert: Clemens und Pietreczko über das Ranking, Hempel über einen Tour Card Qualifier sowie Kurz und Kirchmann über einen nationalen Qualifier.

    Die Nachmittagssession ist bereits vorbei, hier war Kirchmann chancenlos gegen Lennon, während sich Kurz durch einen sehr starken Auftritt etwas überraschend gegen Slevin durchsetzen konnte und nun morgen gegen Clayton antreten darf. Heute Abend spielen dann u. a. Hempel-Monk, Pietreczko-Mansell und Clemens-Jansen. Schindler bekommt es morgen mit dem Sieger der Partie Pietreczko-Mansell zu tun.

    Übertragen wird das Event nicht nur von DAZN, sondern zum Großteil auch von Sport1, die zum Teil allerdings erst 30 oder 60 Minuten später in die Übertragung einsteigen.

    Da dieses Turnier das letzte der European Tour ist, werden danach auch alle Teilnehmer der European Championship feststehen, welches quasi das Finalturnier dieser Tour ist und in 2 Wochen in Dortmund stattfindet.

    Das ist aber noch nicht alles an diesem Wochenende. Auch die letzten 4 Turniere der Women's Series werden morgen/übermorgen ausgetragen. Theoretisch wird hier noch um die beiden Startplätze der PDC-WM gekämpft, im Moment liegen Suzuki und Sherrock auf den Plätzen 2 und 3 am besten im Rennen. Dahinter folgt auf Platz 4 Lisa Ashton, die den beiden am ehesten noch gefährlich werden könnte.

    Allerdings hat Ashton bereits angekündigt, an der WDF-WM teilzunehmen, wodurch sie nicht an der PDC-WM teilnehmen dürfte. Deshalb wird Ashton an diesem Wochenende auch gar nicht erst antreten. Damit sind die Chancen für Suzuki und Sherrock stark gestiegen, im Ally Pally dabeizusein, denn O'Sullivan auf Platz 5 hat schon einen deutlichen Rückstand auf die beiden.

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

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  • Hurra, am heutigen Finaltag sind noch 3 Deutsche im Achtelfinale der German Darts Championship vertreten!

    Gaga setzte sich gestern mit 6-2 gegen Chizzy durch, der für seine Verhältnisse viele Fehler machte. Heute muss Gaga im ersten Spiel des Tages in ca. einer Stunde gegen Ross Smith ran.

    Auch Nico Kurz ist heute noch dabei, er setzte sich gestern mit einer guten Leistung gegen Clayton 6-5 durch und darf sich heute im sechsten Spiel des Tages mit Peter Wright messen.

    Und dann gab es gestern auch noch das deutsche Duell zwischen Schindler und Pietreczko. Hier war Pikachu mit 6-2 recht deutlich vorne, er spielte mit 107 den bisher besten Average dieses Turniers! Sein heutiger Gegner im dritten Tagesmatch wird Goerge Killington sein, der gestern Van Duijvenbode mit einem White Wash (6-0) nach Hause schickte.

    Was mich an Pikachu sehr begeistert, ist seine ganze Art zu spielen. Er wirkt unheimlich fokussiert und lässt sich nicht aus der Ruhe bringen, dabei bleibt er locker und ist nicht verbissen. Hinzu kommen ein sehr sauberer Wurfstil und eine geringe Streuung, nur selten verfehlt ein Dart sein Ziel um mehr als 1 cm, oft landen seine Würfe sehr mittig im Ziel. Ich traue ihm zu, in 2 Jahren die deutsche Nummer Eins zu werden!

    Noch ein Wort zu Van Duijvenbode gestern: Mit einem Average von 80 lag er völlig neben der Spur. Er wirkte so, als wäre sein Kopf gar nicht anwesend. Im ganzen Match bekam er nur einen einzigen Wurf auf die Doppel, und dieses Leg war sehr bezeichnend: Er hatte noch 120 Rest und traf S20 und T20, erhielt also einen Leg Dart auf D20. Und was macht er? Er wirft noch mal T20 und hat mit 140 "no score". Das sah nicht nach einem Fehlwurf aus, sondern als wäre ihm gar nicht klar gewesen, dass er mit D20 das Leg machen konnte. Unglaublich, aber es kam noch wilder: Da Killington das Leg noch nicht machte, kam DvD erneut an die Reihe, immer noch mit Rest 120. Doch anstatt nun wieder auf T20 zu zielen, trifft er mit dem ersten Dart D20, sodass er danach nur mit noch mal D20 D20 das Leg hätte machen können, was ihm mit S20 S20 misslang. Keine Ahnung, was ihn da geritten hat.

    Zum Schluss noch ein kurzer Blick zu den Frauen: Fallon Sherrock hat gestern beide Turniere gewonnen und sich damit endgültig zusammen mit Mikuru Suzuki für die Weltmeisterschaft der PDC qualifiziert. Die "Queen of the Palace" ist also auch in diesem Jahr wieder im Ally Pally dabei.

    In den letzten beiden Turnieren der Women's Series heute geht es jetzt zwischen Suzuki und Sherrock noch um einen Teilnahmeplatz beim Grand Slam of Darts. Im Event Nr. 23 ist Suzuki bereits in Runde 1 an Hedman gescheitert, sodass Sherrock hier momentan die besten Chancen hat, auch an diesem Major Turnier teilnehmen zu dürfen. Heute Abend wissen wir mehr. :)

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

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  • Pikachu steht im Finale! Wahnsinn! Mit einer Checkout-Quote von 78% nimmt er Van Gerwen im Halbfinale aus dem Turnier. Unglaubliche Leistung!

    Sein Gegner wird jetzt zwischen Wright und Humphries ermittelt, wobei alles andere als ein Sieg von Humphries eine große Überraschung wäre. Humphries ist seit Wochen in der Form seines Lebens, er hat nun 8 Matches in Folge auf der European Tour mit einem Average von mehr als 100 gespielt, alleine heute bisher 106, 111, 106.

  • Tja, so schnell kann es gehen. Humphries verschläft den Start ins Halbfinale und liegt schnell 0-3 zurück. Danach findet er ins Match, aber Wright spielt heute so stark wie lange nicht. Am Ende steht zwar für Humphries mit 101 der neunte hohe Average in Folge, aber er verliert 5-7 gegen Wright, der auch auf 101 kommt und verdient siegt.

    Jetzt also Finale: Pikachu gegen Wright! Sehen wir den ersten deutschen Sieg auf der European Tour seit Max Hopp 2018?

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

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  • Nachdem die European Tour 2023 nun beendet ist, gehen auch die Players Championships ins Saisonfinale. Von heute an bis Samstag laufen 4 Turniere der Serie (die Nummern 25 bis 28), bevor dann am 1. und 2. November die letzten beiden Turniere die Pro Tour Saison beenden werden. Hier geht es für viele Spieler noch darum, sich für das Players Championship Finale zu qualifizieren, an dem die besten 64 Spieler der Players Championship Order of Merit teilnehmen dürfen.

    Von den Spitzenspielern müssen sich vor allem Wright und Aspinall noch Sorgen machen, das Finale zu erreichen. Sie liegen momentan nur auf den Plätzen 86 und 89 mit 10.250 bzw. 9.750 Pfund. Schätzungen zufolge wird man ungefähr 17.000 bis 18.000 Pfund benötigen, um die Top 64 zu erreichen. Somit sollten beide in den noch ausstehenden 6 Turnieren wenigstens einmal eine Finale erreichen oder zweimal ein Halbfinale, was 8.000 Pfund bedeuten und zusammen mit den übrigen Prämien ausreichen dürfte.

    Aber natürlich gibt es auch noch andere Ziele für manche Spieler. Die PC-Turniere fließen auch in die Pro Tour Order of Merit ein. Aus dieser Liste qualifizieren sich die besten 32, die noch nicht über die Top 32 der "großen" Order of Merit qualifziert sind, für die Weltmeisterschaft. Hier liegt momentan Florian Hempel ungefähr an der Cut-Linie, er könnte sich mit guten Resultaten also noch für die WM qualifizieren.

    Weiterhin gilt für diese Pro Tour Order of Merit, dass die besten 16 für die ersten Turniere der European Tour 2024 in Runde gesetzt sein werden. Dies war in 2023 das ganze Jahr über für Martin Schindler relevant, der auf der gesamten European Tour immer in Runde 2 gesetzt war. Aktuell steht er auf Platz 18, braucht also noch ein paar gute Ergebnisse, um wieder in die Top 16 zu kommen. Auf Platz 16 steht derzeit Ricardo Pietrczko durch seinen Überraschungssieg am Sonntag. Auch für ihn dürften es ein großer Anreiz sein, diesen Platz zu halten.

    Noch ein Nachtrag zum vergangenen Wochenende: Fallon Sherrock hat auch am Sonntag das erste Turnier gewonnen. Durch den vierten Turniersieg in Folge war ihr Platz 2 nicht mehr zu nehmen, sie ist nun also auch für den Grand Slam qualifiziert.

  • Von Donnerstag bis Sonntag steht in dieser Woche das nächste Major Event an, die European Championship in Dortmund. Qualifiziert haben sich die Top 32 der European Tour Order of Merit, also anhand der 13 diesjährigen Turniere der European Tour. Alle Spieler wurden komplett nach dieser Rangliste gesetzt.

    Die 1. Runde wird am Donnerstag und Freitag jeweils in einer Abendsession ab ca. 19:00 Uhr ausgetragen. Die PDC hat die Spiele so gelegt, dass jeweils das letzte Abendspiel mit deutscher Beteiligung stattfindet, vermutlich weil das Turnier in Deutschland ausgetragen wird. Am Freitag Abend tritt Pietreczko gegen Ross Smith an, am Donnerstag Abend trift Schindler auf Bunting. Ungefähr eine Stunde davor bekommt es Clemens mit Wright zu tun. Hier sind Screenshots des mutmaßlichen Spielplans, die Uhrzeiten sind wie immer nur grobe Schätzzeiten:

    Am Samstag wird die zweite Runde dann in einer Nachmittagssession und einer Abendsession gespielt. Das Viertelfinale läuft am Sonntagnachmittag, und Halbfinale und Finale am Sonntagabend.

    Sport1 ist mit an Bord und überträgt den Großteil des Turniers. Nur am Samstag Abend hat wie üblich die 2. Fußball Bundesliga Vorrang, aber es bleibt dann noch der Livestream.

    Das ist aber noch nicht alles: Im Schatten dieses Turniers finden von Samstag bis Montag auch die letzten Turniere der Challenge Tour statt. Zur Erinnerung, dies ist die Turnierserie für die Spieler ohne Tour Card. Bisher fanden 19 von 24 Turnieren statt, die ausstehenden 5 folgen nun noch, danach ist auch diese Serie für 2023 beendet. Hier geht es noch um einiges:

    - Die Top 2 der Liste erhalten eine Tour Card für 2024.
    - Die Top 2 der Liste dürfen an der kommenden WM teilnehmen.
    - Der Erstplatzierte darf zusätzlich noch am Grand Slam teilnehmen.
    - Die 8 Bestplazierten dieser Liste, die 2024 keine Tour Card haben werden, dürfen an den UK Open 2024 teilnehmen.

    Platz 1 ist vermutlich bereits vergeben, der Vorsprung von Berry van Peer auf Rang 2 ist schon sehr groß. Aber der Kampf um Platz 2 ist noch sehr spannend. Aus deutscher Sicht hat Horvat gute Chancen, sich zumindest für die UK Open zu qualifizieren.

    Hier der aktuelle Zwischenstand:

    Da ich ab Samstag eine Woche verreist und nur selten hier im Forum sein werde, blicke ich auch noch kurz auf die kommende Woche voraus: Nächsten Mittwoch und Donnerstag (1./2 November) finden die beiden letzten Spieler der Players Championship statt. Worum es hier noch geht, hatte ich in meinem letzten Beitrag ja schon erklärt. Und am Freitag (3. November) folgt dann noch ein Tour Card Qualifier für den Grand Slam, der dann Mitte November als nächstes Major Event ansteht.

  • Leider ein enttäuschender Abend für die deutschen Spieler. Schindler war quasi chancenlos gegen einen fulminanten Bunting (101, 75%) und verlor 1-6. Und auch Clemens ist bereits ausgeschieden, obwohl es lange Zeit sehr gut aussah, aber er konnte eine 4-1 Führung nicht nutzen und musste bei 5-5 in den Decider. Hier startete er stark mit 140, Wright nur mit 60. Eine 180 brachte Gaga in eine glänzende Position, aber auch Wright gelang eine 180. Dann der vorentscheidende Moment, als Gaga bei 181 nur S20 S19 T3 traf und nur bis auf 133 Rest kam. Wright schaffte eine weitere 180 und stellte sich auf 81. Nun startete Gaga die 133 gut mit T20, konnte dann aber mit S19 und S14 nur stellen. Wright spielte stark T19 D12 und schaffte trotz einer Startaufnahme von nur 60 einen 11-Darter.

    In den übrigen Partien gab es keine Überraschungen, außer vielleicht das Aus von Chizzy gegen Dobey, weil Chizzy an Nr. 1 gesetzt war. Allerdings war Chizzy in den letzten Wochen schon nicht ganz in Form und auch Dobey ist ein Top20 Spieler, insofern war dies nun keine Sensation.

    Erwähnenswert ist noch der 6-0 White Wash von Noppert gegen Gilding. Hier hatte Noppert mit 106 Average und 75% Checkout einen Sahnetag erwischt.

    Morgen Abend dann Teil 2 der ersten Runde. Hoffentlich kann wenigstens Pikachu sein Match gewinnen, damit am Samstag noch ein deutscher Spieler im Rennen ist.

  • Der Lauf von Pikachu geht weiter! 6-3 siegte er soeben gegen Ross Smith mit einem Average von 104 und 46% Checkout. Sehr gute Leistung von ihm!

    Leider keine gute Leistung des Dortmunder Publikums. Es ist ja super, wenn man einen deutschen Spieler besonders stark anfeuert. Aber permanent zu pfeifen, während der Gegner am Board steht, vor allem mitten zwischen den Würfen, gehört sich einfach nicht. Das ist eine Entwicklung im Darts Sport, die leider immer öfter zu beobachten ist. Und ich habe den Eindruck, dass dies besonders bei den Turnieren in Deutschland auftritt, in England eher weniger. Aber ich mag mich irren. Ich werde bei den nächsten Events mal darauf achten.

    Vielleicht ist das aber auch einfach nicht zu vermeiden, wenn man einen Sport immer weiter professionalisiert und immer mehr Zuschauer dafür begeistert!?

  • Ist eine Entwicklung, die ich auch in England beobachte und insgesamt doof finde. Da mag es aber auch in England Turniere spezifische Unterschiede geben. Was ich hingegen bei MVG beeindruckend finde, obwohl er nicht mein Favorite ist: Vor dem Walk On wird er gnadenlos ausgepfiffen, aber spätestens mit dem Walk On Song wird er - und der Song -gefeiert. Aber auch im Match geht das Publikum fair mit ihm um. Da hab ich schon den Eindruck, dass einem Großen des Darts Sport Respekt gezollt wird. Insgesamt find die Entwicklung mit den Pfiffen unsportlich und unnötig!

  • Nach dem überraschenden Gewinn der European Championship am Sonntag hatte Peter Wright einen guten Grund zum Feiern. Gestern musste er allerdings eine Enttäuschung hinnehmen: Das Finale der Players Championships wird ohne ihn stattfinden, er konnte bei den letzten beiden Events dieser Serie nicht mehr hinreichend punkten und sich somit nicht unter den Top 64 dieser Turnierserie platzieren.

    Heute fand dann noch ein Tour Card Holder Qualifier statt, bei dem die letzten 8 Plätze für den Grand Slam of Darts vergeben wurden. Hier konnten sich Noppert, Bunting, Searle, Rafferty, Heta, Lennon, Kleermaker und Dolan qualifizieren. Der Grand Slam beginnt am 11. November.

    Falls ihr in der Zwischenzeit mal ein wenig in verschiedenen Ranglisten rumstöbern möchtet, kann ich euch eine Seite empfehlen, die ich gerade erst entdeckt habe: Link

    Dort sind nicht nur alle offiziellen Ranglisten zu finden, sondern auch virtuelle Listen wie "World Championship Race" mit dem aktuellen Zwischenstand der Qualifikationskriterien. Klickt euch am besten einfach mal durch das Menü. Ich habe den Link im Startbeitrag ergänzt und diesen bei der Gelegenheit mal ein bisschen aufgeräumt.

  • Zurzeit läuft die "Europe Super League", wobei der Name etwas irreführend ist: Es ist ein rein deutsches Qualifikationsturnier für die WM. 24 Spieler haben gestern und vorgestern in vier 6er-Gruppen zweimal jeder-gegen-jeden gespielt, um die besten 4 jeder Gruppe zu ermitteln. Man könnte das als lockeres Aufwärmprogramm bezeichnen, wenn 4 von 6 Spielern einer Gruppe weiterkommen.

    Trotzdem gab es eine sehr bemerkenswerte Szene, genauer ein perfektes Leg, welches ein wenig an das legendäre Leg zwischen MvG und M. Smith im WM-Finale erinnerte. Niko Springer und Manfred Bilderl spielten beide nacheinander 6 perfekte Darts. Während Bilderl nun hoffte, eine 156 auschecken zu dürfen, gelangen Springer weitere 3 perfekte Darts und somit ein 9-Darter, der zugleich das Match beendete. Bitter für Bilderl! Dabei war Springer sein neunter Dart zuerst runtergefallen, sodass er seinen Wurfrhythmus abbrechen musste. Es gelang ihm aber, sich neu zu konzentrieren und mit D12 alles klarzumachen.

    Heute abend laufen die Achtelfinals, morgen dann Viertelfinale bis Finale. Ihr könnt das jeweils ab 19:00 auf Sport1 schauen. Mal sehen, wer sich dieses Jahr das WM-Ticket sichern kann, so wie Florian Hempel im letzten Jahr.

    Hier noch ein kurzes Video des perfekten Legs, es beginnt bei 0:26:

    Und hier eine Zusammenfassung der ersten beiden Spieltage:

    Super League: Wenig marschiert durch, Debütanten im Achtelfinale
    Das Achtelfinale der PDC Europe Super League steht. Lukas Wenig blieb als einziger Spieler ungeschlagen und geht damit als einer der Favoriten ins…
    www.dartn.de

  • Dragutin Horvat heißt der Sieger der Super League, der sich damit für die WM im Ally Pally qualifiziert hat. Nach 6-2 gegen Kurz und 7-5 gegen Wenig war auch das Finale gegen Rupprecht mit 8-3 eine relativ klare Angelegenheit. Ob Horvat wirklich bei der WM antreten wird, hat er selbst zumindest ein wenig in Frage gestellt, weil er erst mal mit seinem Arbeitgeber klären muss, ob er dafür frei erhält. Hoffen wir mal, dass dies nur eine pro forma Frage sein wird.

    Es ist das zweite Mal, dass Horvat an der WM teilnehmen darf. Seine erste WM liegt schon ein wenig zurück, 2017 spielt er in der ersten Runde gegen Simon Whitlock und verlor 0-3. Mal sehen, ob es diesmal zumindest für einen Satzgewinn reichen wird oder sogar für mehr.

    Nun aber wenden wir uns dem Grand Slam of Darts zu, der in wenigen Minuten in Wolverhampton beginnen wird. Für dieses Turnier qualifizieren sich alle Spieler, die in einem der großen Turniere der vergangenen 12 Monate das Finale erreicht haben. Da es hierbei oft zu Überschneidungen kommt, werden noch übrige Plätze danach an Sieger der European Tour vergeben sowie an häufige Sieger von Players Championships. Weitere Plätze werden noch über die übrigen Turnierserien vergeben sowie über ein Qualifikationsturnier für Tour Card Inhaber.

    So werden insgesamt 32 Teilnehmer ermittelt. Diese werden nach ihrem Ranking in 4 Gruppentöpfe aufgeteilt. Danach werden 4 Gruppen ausgelost mit 1 Person aus jedem Topf. Diese Gruppen spielen von heute bis Dienstag einmal jeder-gegen-jeden. Danach erreichen jeweils die zwei Gruppenersten das Achtelfinale, welches am Mittwoch und Donnerstag ausgetragen wird. Das Viertelfinale folgt am Freitag und Samstag, am Sonntag dann Halbfinale und Finale.

    Einziger deutscher Teilnehmer ist Pikachu, der sich durch seinen Sieg bei der European Tour qualifiziert hat. Er war bei der Auslosung in Topf 3 und spielt in einer Gruppe mit Nathan Aspinall, Damon Heta und Beau Greaves. In Anbetracht dessen, dass Aspinall in den letzten Wochen nicht in Topform war, hat Pikachu durchaus Chancen, das Achtelfinale zu erreichen. Das Los hätte schwerer sein können, wenn man sich die anderen Gruppen mal anschaut (siehe unten).

    Das Turnier wird zum Großteil von Sport1 übertragen. Pikachu spielt gleich schon im Eröffnungsmatch gegen Heta um ca. 14:10 Uhr.

    Hier ein Link zu allen Turnierdetails:

    Grand Slam of Darts 2023 – Wikipedia