Außen hui – wie schick soll die Schachtel sein?

  • Heute wurde im Falle von Earthborne Rangers viel über Schachtel-Design geredet wurde, und dabei ist das Thema in eine Richtung gerückt, die – wie Bananenfischer zurecht angemerkt hat – eigentlich ein eigenes Thema wert ist.

    Persönlich freue ich mich schon über schön gestaltete Schachteln, aber ich habe mir noch bei keinem Kickstarter gedacht „Yes, endlich Linen Finish freigeschaltet“ oder „Die Deluxe-Edition nehme ich alleine schon wegen dem Spot UV!“ Im Gegenteil, solche Stretch Goals wecken bei mir immer den Gedanken, dass die Margen bei vielen Unterstützern irgendwann scheinbar so großzügig sind, dass in der Produktion Luft für Kinkerlitzchen ist.

    Das wäre jetzt wohl Thema für einen neuen Thread, aber Linen Finish ist sich alles andere als ein Kinkerlitzchen?


    Es geht also darum, welche Rolle eine schick herausgeputzte Schachtel für das eigene Empfinden spielt. Ist das nur Hingucker im Laden oder BlingBling-Versprechen im Kickstarter? Oder erfreut euch das jedes Mal wieder zutiefst, wenn ihr die Box mit Reliefprägung aus dem Regal nehmt? Oder ist es einfach nur nice to have für die Spiele, die man vorne hochkant ins Kallax-Fach stellt? Oder traut ihr grundsätzlich keinem Spiel, das sich zu sehr rausgeputzt hat?


    Um meine eigene Meinung nochmal kurz zusammenzufassen: ich freue mich generell über eine schöne Gestaltung, aber die Schachtel nimmt da gegenüber der Spielmaterialien die deutlich nachrangigere Rolle ein. Fühlt sich die Schachtel hochwertig an, ist das ein nettes plus – da mag Bananenfischer recht haben, dass Linen Finish nicht ganz ohne Nutzen ist, und zu dünn sollte die Pappe auch nicht sein. Aber für Spot UV z.B. müsste ein Verlag nach meinem Dafürhalten keinen Cent ausgeben.

  • Ich mag es schon, wenn eine Schachtel hübsch gestaltet ist und zwar auch so, dass ich sie hochkant ins Regal stellen kann und das Bild und Schriftzug lesbar sind.


    Beim Material finde ich den stabilen, glatt-matten Karton, den man heutzutage bei vielen Spielen findet (bspw. Arche Nova, Tapestry, Eine wundervolle Welt, Valeria Reihe, Everdell...), mit Abstand am besten. Die Kartons, die bei mir dieses angeblich so tolle Linienfinish haben, sind die, die schon nach 2x aus dem Regal ziehen reichlich zerkratzt sind. Finde ich also eher meh.


    Mache ich von der Gestaltung und dem Material des Spielekartons irgendeine Kaufentscheidung abhängig? Nein, mehr als zusätzliche Freude bei einem in meinen Augen gelungenen Design gibt es nicht. Bei Spielen achte ich auf die inneren Werte, die dürfen dann aber auch sehr gerne sehr hübsch sein :)

  • Beim Material finde ich den stabilen, glatt-matten Karton, den man heutzutage bei vielen Spielen findet (bspw. Arche Nova, Tapestry, Eine wundervolle Welt, Valeria Reihe, Everdell...), mit Abstand am besten.

    Die gefallen mir auch gut. Allerdings ist Spot UV nicht immer nur Gimmick - es gibt auch Schachteln, wo dieses Stilmittel, also Glanz und matt im Wechsel - wunderbar stilistisch eingesetzt wurde. Sehr schön finde ich hier den Karton von "Merw - Die Seidenstraße".

  • Ich bin mir nicht sicher, ob die Diskussion auf technische Verfahren hinauswill (UV, ...) oder es um den Gesamteindruck geht. Ich gehe mal aufs letztere ein.

    Also für die breite Masse ist es sehr wichtig. Ohne ein gutes Design kriegt man gefühlt -50 % Aufmerksamkeit. Ich meine, wenn man KS-Listen auf BGG durchklickt oder direkt auf KS, warum sollte man Produkt X anklicken? Die meisten, einschließlich mir, kennen die meisten Designer nicht beim Namen. Da geht es darum, dass das Cover Abenteuergefühle und Wünsche in einem ansprechen. Im besten Falle wird man auch durch Fantasie immersiert und dann klickt man darauf und hofft, dass die Erwartungen erfüllt werden


    Im Film- und Buchbereich, die sicherlich nochmal "professionalisiertere" Covergestaltung besitzen, gibt es ja Muster, die einem sagen, was für ein Typ Film/Buch man vor sich hat und was man erwarten kann. Es wird mit Signalen gearbeitet. Das gibt es nur in reduzierter Form im Brettspielbereich.


    Für mich persönlich, ist ein gutes Design auch wichtig. Aber noch wichtiger ist mir ein einheitlicher Look. Deswegen ist bei mir meilenweit (!) vorn die 18xx Reihe von AAG. Monochrome Seiten und ein schönes Landschaftsbild vorn. Mehr braucht es nicht und es ist im Regal eine Pracht, statt dieses bunte unordentliche schiefe Gewimmel. Erinnert auch an die Strategie von den Reclamheften. Die Reihe um Agricola herum hat z.B. auch einen einheitlichen Look. Die Seite davon packt mich weniger, ist aber sehr angenehm. Es geht also um Ruhe.


    Wieso aber ist mir ein schönes Cover wichtig? Weil es meine Erfahrung in einem Bild manifestiert, ob ich es will oder nicht. Zu einem schnelllebigen Spiel passt nicht ein Gemälde eines alten Meisters.


    Was mir aktuell missfällt ist, dass sich viele Cover mittlerweile sehr ähnlich sehen. Ich habe das Gefühl, dass vor 3 Jahren ein Umschwung gab und die breite Masse sich dem angepasst und integriert hat. Ich wünsche mir wieder etwas Progressiveres. Denn von einem durchdachten, reflektierten Produkt, erwarte ich auch eine Hinterfragung des Covers und eine bewusste Gestaltung.


    Ich hab mal in meinen Schrank geguckt. Meine Lieblingscover sind:

    - Magic Realm (Oldschool, anders, Fantasie anregend)

    - 18xx Reihe (AAG)

    - The Last Hundreds Yards Vol. 1 (historisches Foto mit Impakt. Vol 2 und 3 sind Mist)

    - Twilight Imperium 4 (wobei hier das Produkt und die Erfahrung zu sehr durchscheint. Jedes Mal, wenn ich den Karton sehe, muss ich lächeln)

    - Cave Evil (bei so einem außergewöhnlichen Stil freut man sich den Stil in voller Pracht schon am Cover sehen zu können)


    Noch nicht da, aber hat auch ein hervorragendes Cover:

    Etherfields (ka, aber das packt einen einfach)


    Die Schlimmsten sind:

    - Indonesia (passt überhaupt nicht zu meiner Erfahrung und die Größe ist absoluter Bockmist)

    - Mage Knight UE (langweilig und langweilig; schlimmes Format)

    - OCS und BCS Serie (Man sieht einfach "nichts" und die Deko Elemente sind einfach maximal fragwürdig. Pures ästhetisches Unverständnis)

  • Ich bin mir nicht sicher, ob die Diskussion auf technische Verfahren hinauswill (UV, ...) oder es um den Gesamteindruck geht. Ich gehe mal aufs letztere ein.

    Die Frage ging schon um die mechanische Verarbeitung der Verpackung. Also nicht, ob das Cover hübsch ist. Sondern, ob es technisch aufbearbeitet wurde und was das ausmacht.


    Bei mir gilt: Kaufentscheidungen treffe ich ggf. nach Covergestaltung (schlechte Cover sorgen dafür, dass ich das Spiel nicht betrachte), aber wie es dann bearbeitet wird, ist mir egal. Klar, wenn ich mein "Insel der Katzen" oder "Galaxy of Trian" auspacke, ist das nett. Aber bis auf diese 5 Sekunden beim Aufmachen und Schließen, habe ich nichts mit der Schachtel am Hut. Insofern ist mir das völlig egal.


    Gruß Dee

  • Ich sag mal so: Ich denke es ist nie gut, wenn Cover und Inhalt zu stark von einander abweichen. Das geht ja in beide Richtungen. Dabei geht es mir gar noch um gefallen Oder nicht gefallen. Die Box muss nicht möglichst hochwertig sein, sondern repräsentativ.


    Ich erinnere mich noch, wie ich mir als Kind ein NES-Spiel aussuchen durfte. Logischer Weise (aus heutiger Sicht) hatte das Cover mit dem Inhalt so gut wie nichts gemein. Aber das Gefühl, das zu erfahren war… nicht gerade positiv für das Produkt. Jegliche Form von Irritation verschlechtert die Beziehung des Kunden zum Produkt - auch außerhalb der Rasierer-Sparte ;)


    Khora z.B. sieht auf dem Cover sehr bunt und mystisch aus. Der gesamte Inhalt dagegen ist beige. Einfach nur beige.


    Ethnos ist genau so: Verpackung sagt: „Rune Wars!“, Inhalt sagt: „Wir hatten hier noch eine Inselgrafik für DnD aus 1986…“.


    Das neue Cover von ER könnte auch „Troyes 2 - The Elbs“ sein, der Inhalt aber sieht aus wie „Netrunner unter freiem Himmel“.


    Alles kann einem gefallen, ich finde nur, dass man nicht erwarten kann, dass sich jeder Käufer bis ins Detail mit dem Produkt zuvor beschäftigt hat, als dass er Verpackung und Inhalt trennen würde.

  • Ich bin mir nicht sicher, ob die Diskussion auf technische Verfahren hinauswill (UV, ...) oder es um den Gesamteindruck geht. Ich gehe mal aufs letztere ein.

    Die Frage ging schon um die mechanische Verarbeitung der Verpackung. Also nicht, ob das Cover hübsch ist. Sondern, ob es technisch aufbearbeitet wurde und was das ausmacht.

    Also von mir aus kann das ruhig in alle Richtungen diskutiert werden, auch in Sachen Ästhetik. Wahrscheinlich spielt das für die meisten eine Rolle, aber natürlich gibt es gerade dort auch einen großen Einfluss von persönlichem Geschmack. Aber vielleicht gibt‘s ja auch einige die Sagen: Schachtel ist mir schnurzpiep egal, könnte von mir aus in einem unbedruckten Schuhkarton kommen.


    Wenn bei der grafischen Gestaltung z.B. Klarheit und Einheitlichkeit wichtig sind, finde ich das auch interessant. Innerhalb einer Reihe von Spielen verstehe ich das, auf mein ganzes Regal muss ich das nicht unbedingt anwenden.

  • Ich mag es schon, wenn eine Schachtel hübsch gestaltet ist und zwar auch so, dass ich sie hochkant ins Regal stellen kann und das Bild und Schriftzug lesbar sind.


    Mache ich von der Gestaltung und dem Material des Spielekartons irgendeine Kaufentscheidung abhängig? Nein. Bei Spielen achte ich auf die inneren Werte, die dürfen dann aber auch sehr gerne sehr hübsch sein :)

    Geht mir genauso: Klar sollte das Schachtelcover ansprechend gestaltet sein und bestenfalls das Thema/Spielgefühl transportieren, vor allem aber sollte es neugierig machen und gerne auch herausstechen. Es ist das erste was wir vom Spiel sehen immerhin.


    Klar ist aber auch: Entscheidend sind die inneren Werte und die Gestaltung des Spielmaterials wie Spielplan, Karten, Tokens etc. ist für den Spielgenuss viel entscheidender. Insbesondere die Verständlichkeit der Ikonographie, Schriftgröße auf Karten, gut strukturierte Regel machen dann zusammen mit einem tollen Thema und insbesondere spannenden Mechanismenmix den Spielreiz aus.

  • Ein interessantes Cover ist für mich oft der Grund, warum ich mich näher mit einem Spiel beschäftige. Daß ich dennoch auch großartige Spiele in meiner Sammlung mit einem (für mich) mißglückten Cover habe, liegt daran, daß ich diese entweder geschenkt bekam, bei anderen entdecken konnte oder irgendwo tolle Rezensionen darüber las.

    Aber grundsätzlich schreckt mich ein Cover, welches meinen Geschmack nicht trifft, erstmal ab.


    Zum aktuellen Stein des Anstoßes (#EarthborneRangers):

    Das alte Cover empfinde ich um Längen besser als das neue. Zwei Personen sind in der Natur unterwegs, entdecken in der Ferne eine Insel, welche mit einer Brücke verbunden ist und auf der irgendwas futuristisches gebaut ist. Und dazwischen liegen sowohl der Wald als auch ggf. der Fluß, sollte das mit der Brücke nicht klappen. --> Das macht neugierig, man will entdecken und hofft, daß man dieses Abenteuer gewinnbringend abschließen kann.


    Beim neuen Cover hingegen ... Häh? Was soll das sein? Überdimensionaler Baum? Gebäude im Zwergenformat? Was machen die Gebäude im Baum? Das sieht irgendwie wie eine 70er-Jahre-Kinderbuchgestaltung aus. Die Proportionen der Objekte passen irgendwie überhaupt nicht zusammen, das Farbenspiel ist langweilig und allein schon beim Ansehen steigt mir ein gewisser Geruch in die Nase. Wie wenn ich die Schachtel nach Jahrzehnten der Lagerung in einem Dachboden wiederentdeckt hätte.

  • Ein schönes Cover? Spielereien am Design mit UV-Beschichtung oder besondere Materialien? Nichts ist überflüssiger! Wie stehen denn die -Schachteln im Regal - entweder hochkant oder übereinander gestapelt. Sieht man das Cover? Nein. Der Titel muss gut erkennbar sein, alles andere ist verzichtbar. Der Inhalt muss stimmen, nicht die Verpackung!

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Sehr interessante Frage. Ich glaube hierbei kommt es stark auf das Kaufverhalten einzelner Personen an. Ist man ein Impulskäufer, so ist ein schickes Cover mit Sicherheit mit entscheidend. Macht man Käufe eher überlegt, fällt das Cover nicht so in die Wertung ein.

    Ich glaube ein Vergleich zu Büchern ist nicht ganz fehl am Platz. Will ich ein neues Buch kaufen und gehe, ohne mich vorher schlau gemacht zu haben, in die Bücherei, so suche ich oft nach covern aus. Zumindest erhöht ein gutes Cover die Chance, das ich mir den Buchrücken Durchelse. Bei der schieren Menge von Büchern, kann ich mir den "Luxus" erlauben, nach Covern zu vorzuselektieren.


    Für mich ist das Cover schon relevant für den Kauf. Ein gutes und ansprechendes Cover vermittelt mir, dass man sich Mühe gegeben hat und somit der Inhalt mit ähnlicher Sorgfalt entwickelt wurde (spielerisch gesehen).

  • Wie stehen denn die -Schachteln im Regal - entweder hochkant oder übereinander gestapelt. Sieht man das Cover? Nein.

    Das ist doch der springende Punkt und eine Frage der individuellen Raumgestaltung. :/

    Ich habe inzwischen einige Plätze im Zimmer, an dem die Schachtel frontal zu sehen ist - wenn sich der Anblick lohnt.

    Und? Wozu braucht ein Spiel einen Titel auf den Cover? #Abyss :?:

    DAS ist ein Marketingtool. Damit der Händler gegenüber dem Kunden für seinem Verkaufsartikel einen Namen zu nennen vermag (ablesen). Oft finden sich viele weitere Information auf dem Cover, die für den Verbraucher überflüssig und dem Cover keine Zierde sind. :rolleyes:

    Mein Schrein 8-))

    Liebe Grüße

    Nils (, was hat er bei der Jubiläums-Ausgabe #PuertoRico schimpfen müssen und blieb unerhört. Denn ein Informationsaufkleber auf der Folie ist zu teuer.)

  • Für uns sind die Spiele auch Sammelobjekte, und ich freue mich nicht nur wenn ich sie spiele.

    Auch der Anblick der Sammlung erfreut mich - daher sind für uns auch die Cover und das Schachteldesign wichtig.

    Besonders schöne Spiele stehen als Blickfang hochkant mit dem Cover sichtbar im Regal.

    Für den Erwerb spielt das Design für uns keine Rolle, da wir keine Spiele spontan "auf Sicht" kaufen und uns vorher informieren und recherchieren - da achten wir eher auf die inneren Werte.

    Liebe Grüße

    Cal


    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

  • Der erste Eindruck ist immer wichtig! Egal worum es geht!

    Insofern ist das aus Verkäufersicht gar gravierend diesen zu vermitteln sonst hat man seinen potentiellen Kundenkreis schon verkleinert.

    Aber darum geht es hier ja nicht.

    Des weiteren ist ein guter erster Eindruck der sich bestätigt auch ein guter Eindruck, der oft bleibende Wirkung hat, der sich nachhaltig zeigt. Leider hält die Erinnerung nicht ewig aber das Gefühl bleibt evtl. darüber hinaus bestehen. Ich verknüpfe solche Emotionen sehr stark in meinem Leben. Bei mir wirken die guten und schlechten Emotionen meines Lebens ganz stark auf mich ein. Der erste Genuss von Eis - Farbe, Geschmack, Umgebung mit Sonne: die ersten Erfahrungen mit der Freundin - Umarmung, küssen; der erste Gruselmoment im Film - in welcher Umgebung war ich dabei?;, erste sportliche Erfolge - Körpererfahrung und Adrenalin; erstes gemachte Tor - Gruppenbejubelung; mein erstes Fahrrad - die Sonne strahlte so feudig wie ich. Das erste Pilze suchen und mein erster Röhrling der meine Eltern frohlocken ließ - wie duftet der Wald und wie geil sieht ein Pilz aus?!. Gerüche, Geschmäcker, Berührung und Emotionen. Trauer, Hass, Euphorie. All das verfestigt sich in Bildern im Kopf und bestimmt die Art und Weise wie ich die Welt um mich wahrnehme. Ich bin diesbezüglich sehr auf Visualität geeicht. Mein wichtigster Sinn.


    Und so wirkt das bei mir auch auf meine Spielewelt. Ich nehme optisch vieles wahr und sortiere nach meinem Empfinden diese ersten Eindrücke qualitativ ein. Farben, Formen, Themen, Motive, alles wird assoziert zu guten und schlechten Erinnerungen und Erwartungen. Das ist unterbewußt meines Wissens bei jedem Menschen so. Bei mir sehe ich das stark ausgeprägt. Ich bin halt ein Wertemensch mit vielen ideellen Schubladen. Ich strebe zum Wohlfühlen und fliehe vor Unbehagen.

    Wenn ich mir ein unbekanntes Spiel ansehe, dann ticke ich entsprechend genauso. Gefallen mir die Farben, die Formen? Lösen die Bilder bei mir etwas aus? Wird etwas damit versprochen? Abenteuer? Spaß? Spannung? Möchte ich das Spiel mit Freunden teilen?! Verspricht es mir eine gute Zeit? Lauter solche Dinge eben.

    Spricht es mich an, dann beschäftige ich mich damit näher. Tut es das nicht, wende ich mich anderem zu. Es bekommt mich nur auf anderen Wegen wieder. Habe ich ein Spiel daheim und mag es, dann zeige ich es auch gerne ... besonders wenn es vorzeigbar ist, nach meinem Empfinden. Wenn ich es einrichten kann, präsentiere ich das dann auch optisch im Regal. Das zeigt meinem Umfeld was ich gerne habe, repräsentiert auch mich in Form meiner Geschmackswelt. Es gehört also auch zu meinem ersten Eindruck einer anderen Person gegenüber, wenn jemand meine Welt betritt. Womit fühle ich mich wohl?! Ich fühle mich wohl mit Spielen, die mich emotional catchen konnten. Die meisten davon mußten mich erst einmal optisch ansprechen aber klar, manche bekamen mich auf anderem Wege. Die können dann auch die bildliche Wahrnehmung durch ihre positive Einwirkung verändern. Vergleichen wir das einfach mal mit neuen angenehmen sexuellen Erfahrungen. Der geschmacklichen Horizont kann sich öffnen. *ähem


    Einige hier sagen ja ihnen sei das Spiel "spielerisch" wichtig, oder umfassender gemeint "inhaltlich". Der Rest sei Nebensache. Das mag für sie zutreffen.

    Bei mir ist das nicht so. Ich möchte auch den Rest passend haben. Ich strebe eigentlich immer nach dem bestmöglichen Ergebnis. Das ist so bei Spielen oder bei Arbeiten die ich verrichte. Es ist im Job so, im Sport, beim Heimwerkern und vielem mehr. Das ist auch mein Anspruch bei Spielen. Wenn es mir optisch gefällt, dann erst kann es ein richtig gutes Gefühl bei mir wecken. Egal wie gut es ist, ich möchte auch eine möglichst gute Optik. Auch beim Cover. Nehme ich ein Spiel aus dem Regal, betrachte ich es und ich merke ... "ich liebe es!"

    Oder ... "wollen wir nicht doch vielleicht ...?"

    Einmal editiert, zuletzt von Mausmann ()

  • Früher in der analogen Zeit, als sich neue Spiele nur im einschlägigen Handel erwerben ließen, war der Reflex sofort der, die Schachtelvorderseite sofort auf die Rückseite zu drehen, um sich zu überzeugen, wie das Spiel dann wirklich auf dem Tisch aussieht. Eine verhunzte Front ist noch lange kein K.O-Kriterium.


    Stilp. Schachtelrückseiten.

    habe die Ehre *hutzieh*

  • Macht man Käufe eher überlegt, fällt das Cover nicht so in die Wertung ein.

    Zumindest bei mir stimmt dies nicht. Auf BGG ist das Hauptbild oft das Cover. Bei 1000 Neuheiten zur Spiel entscheiden Cover und Spieltitel innerhalb von wenigen Sekunden, ob ich mir das Spiel näher anschaue oder nicht. Das Cover ist also auch wichtig, um aus der Masse irgendwie etwas selektieren.


    Gruß Dee

  • Ein Cover muss für eine gewisse Aufmerksankeit sorgen und ist nun einmal die allererste Berührung, die man normalerweise mit einem Spiel hat. Und diese fängt bei uns Vielspielern (u.a. Zielgruppe für Earthborne Rangers) auch nicht erst im Laden an, sondern viel früher... beim Eintrag des Spiels auf BGG.


    Und ja, dort schaue ich mir manche neuen Spiele in der Hotness Liste aufgrund eines miesen Covers bzw Titelbildes gar nicht erst an. Erst wenn ich merke, dass ein Spiel mit miesen Cover in den eingängigen Foren und Medien viel diskutiert oder gelobt wird, werfe ich bei Spielen mit miesen Covern dann doch einen Blick drauf...


    Also ein Cover ist für die erste Berührung sehr wichtig. Wenn ich das Spiel nach dem Kauf in der Hand halte, ist es dann aber fast egal.

  • Zumindest bei mir stimmt dies nicht. Auf BGG ist das Hauptbild oft das Cover. Bei 1000 Neuheiten zur Spiel entscheiden Cover und Spieltitel innerhalb von wenigen Sekunden, ob ich mir das Spiel näher anschaue oder nicht. Das Cover ist also auch wichtig, um aus der Masse irgendwie etwas selektieren.

    Ich muss meinen Beitrag von oben revidieren: DAS ist ein ganz wesentlicher Punkt, der mich ebenfalls genau so triggert. Fürs Regal aber ist es weiterhin völlig egal, wie die Schachtel aussieht…

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Dem Regal ist es wichtig dass die Größe angemessen ist.

    Das Cover sollte schon auf die Art des Spieles schließen lassen.

    Mein Negativbeispiel:

    Das Kinderspiel war schnell aussortiert.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Dem Regal ist es wichtig dass die Größe angemessen ist.

    Das Cover sollte schon auf die Art des Spieles schließen lassen.

    Mein Negativbeispiel:

    Das Kinderspiel war schnell aussortiert.

    Die Karten schauen doch auch nicht anders aus :/

    Am unverständlichsten reden die Leute daher, denen die Sprache zu nichts anderem dient, als sich verständlich zu machen.

    - Karl Kraus

  • Gut, zum Stein des Anstoßes

    Earthborne Rangers

    Ich mag dass neue Cover, aber ich muss eingestehen und zustimmen, dass das neue Cover absolut nichts mit dem Design der Karten etc. zu tun hat.


    Dass, finde ich, ist wirklich ein Problem und für mich tatsächlich auch nicht verständlich nachvollziehbar.


    So gesehen, würde ich das Spiel wegen des Covers (Artstyle) kaufen und auf dem Spielmaterial ist ein gänzlich anderer Artstyle vertreten, wäre ich zumindest irritiert.