Diskussion Fussball EM 2020/ 21

  • Dieses Ernudeln geht aber oft nicht gut - und Niederlagen die Marke "Hasenfuß" statt "Wehende Fahnen" passieren, die schmecken besonders bitter.

    Auch die Siege haben wenig ruhmreiches - oder schwärmt irgendwer vom Europameister von 2004?

    Du findest ein 0:1 bitterer als an 1:5? Wenn Du realistische Chancen hast einen Punkt gegen einen deutlich stärkeren Gegner zu holen? Oder mit einem der wenigen Konter sogar ein 1:0 zu holen? Schweden war da mit seinen 2 Großchancen nah dran.


    Gegen einen deutlich stärkeren Gegner auf Angriff spielen und sich abschießen zu lassen ist jedenfalls keine sinnvolle Strategie. Mit offenem Visier kannst Du spielen, wenn Du individuell gleichwertig bist, nicht, wenn der Gegner deutlich besser ist.


    Und ich wette, die Europameister von 2004 werden in Griechenland bis heute verehrt.

  • oder schwärmt irgendwer vom Europameister von 2004?

    War das das Jahr, in dem Griechenland gewonnen hat? Falls ja, dann würde ich schon sagen, dass die wahren Fußballkenner, die nicht nur die "Superstars" wie Messi oder Cristiano Ronaldo abfeiern, das als eine der besten Trainer- und Mannschaftsleistungen der EM-Geschichte betrachten.

  • oder schwärmt irgendwer vom Europameister von 2004?

    War das das Jahr, in dem Griechenland gewonnen hat? Falls ja, dann würde ich schon sagen, dass die wahren Fußballkenner, die nicht nur die "Superstars" wie Messi oder Cristiano Ronaldo abfeiern, das als eine der besten Trainer- und Mannschaftsleistungen der EM-Geschichte betrachten.

    <X

    Also von der Leistung her keine Frage, aber das war damals schon ganz schöner Mauerfußball, den die Griechen unter Rehagel "abgefeiert" haben....effektiv ja, schön ist mE aber was anderes...

    2 Mal editiert, zuletzt von Braz ()

  • oder schwärmt irgendwer vom Europameister von 2004?

    War das das Jahr, in dem Griechenland gewonnen hat? Falls ja, dann würde ich schon sagen, dass die wahren Fußballkenner, die nicht nur die "Superstars" wie Messi oder Cristiano Ronaldo abfeiern, das als eine der besten Trainer- und Mannschaftsleistungen der EM-Geschichte betrachten.

    Nichts für ungut, aber für wen spielen die eigentlich nochmal? Genau - für die Fans, Zuschauer. Wollen die sowas sehen? Auf gar keinen Fall! Da können sich die „wahren Kenner“ gern in ihr stilles Kämmerlein zurückziehen und sich selbst zujubeln...

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Welche Spiele habt ihr in euren Erinnerungen gespeichert?

    Um das ging es mir.


    Dass es zweckmäßig ist - nonaned!

    Aber kaum einer schaut sich ein Fußballspiel an, weil es so schön zweckmäßig ist.


    Listet mir jetzt die Youtube Videos auf, wo man sich der 90-minütigen zweckmäßigkeit des Mauerns hingebungsvoll widmet.

    Und dann schauen, ob es nicht das eine oder andere Video gibt, wo Genialität gefeiert wird.


    LemuelG - hm, wie viel setzt du?

    Mit der Nase auf meinem smarten Device getippt.

    Und im Übrigen bin ich der Meinung, dass das :?: entfernt werden muss

  • Man kann von "Kleinen" wie Griechenland nicht verlangen, sich den "Großen" des Weltfußballs ins offene Messer zu laufen und sich 0:X abschlachten zu lassen, nur damit das Ergebnis rauskommt, das man normalerweise erwartet.

    Im Übrigen habe ich den Eindruck, dass bei Siegen von "Kleinen" gegen "Große" viel zu schnell die Keule "Mauerfußball!" rausgeholt wird, anstatt zu würdigen, was erfolgreiche Überraschungsteams wie Griechenland auch fußballerisch richtig gut gemacht haben. Dabei wohlgemerkt auch in der Offensive, z.B. bei Raumbesetzung oder schnellem Spiel nach vorne. Wenn stumpfes Hintenreinstellen wirklich alles wäre, was man braucht, um Europameister zu werden, warum haben das nicht vorher und nachher diverse andere Teams auch geschafft?

  • Listet mir jetzt die Youtube Videos auf, wo man sich der 90-minütigen zweckmäßigkeit des Mauerns hingebungsvoll widmet.

    Wenn ich mal den geforderten negativen Unterton rausnehme:

    Fairer Bericht. Gleichzeitig "mostly negative style of play", aber auch "tactical achievement of the decade".

  • Für mich sieht es so aus, das die gespielten Systeme der Teams sich noch nie so ähnlich waren, das ganze wirkt oft wie Handball.

    Fast alle verteidigen extrem defensiv, die meisten stärkeren Teams versuchen mit Pressing den Ball zurück zu gewinnen, und bleiben dadurch mega lange im Angriff, ohne daraus Nutzen ziehen zu können.

    Ein Leckerbissen ist dieses Turnier nicht.

    Die meisten gefährlichen Szenen sind aus Einzelaktionen entstanden, Frankreich, Niederlande und Italien waren die einzigen Teams die hie und da one touch Fußball gezeigt haben, und dadurch offensiv stärker zu sein scheinen als der Rest.

    England Spielt den langen Ball, the same procedure as every year James, gähn.


    Die Mannschaft war passsicher, stark im Pressing und hat der Equipe selten die Möglichkeiten zum Kontern gegeben, gut soweit.

    Die Angriffe hingegen sahen einfach nur bieder aus, keine wilden Läufe diagonal zu oder entlang der Abwehrketten, keine Dribblings, kaum Ansätze per Kurzpass in den Strafraum zu stoßen, zu wenig Tempo.

    Mit so wenig Mut wirds auch gegen Ungarn schwer ein Tor zu machen.

    Wenn Herr Neuer nicht 50% des Spielfeldes als seinen persönlichen Besitz verstehen würde, hätte die Equipe früher oder später selbst ein reguläres Tor erzielt, und wäre nicht auf Hummels Pech angewiesen gewesen.

    „Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist,

    und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“


    Friedrich Schiller

    aus: „über die ästhetische Erziehung des Menschen“ (1795)

  • LemuelG - hm, wie viel setzt du?

    Was hat der EM-Triumph ausgelöst?


    Wir waren Helden. Wenn heissblütige Menschen wie die Griechen etwas feiern, dann bebt die Erde. Noch heute spüre ich höchste Anerkennung für das, was wir geleistet haben. Es gibt Restaurants und Hotels, wo ich wohl lebenslang nichts bezahlen muss. Die Griechen sind sich bewusst, dass wir die grösste Sensation der Fussball-Geschichte geschafft haben. Deshalb wird dieser Titel nie seinen Glanz verlieren. Mit dem EM-Titel haben wir das Selbstbewusstsein der ganzen Nation gehoben. Griechenland war wieder wer in Europa.

    Sagen wir, ein Kasten Bier nach Sortenwunsch des Gewinners? ;)


    Aber im Ernst - nach Deiner Argumentation wäre nur die gescheiterte Super League sehenswert. Aber nicht Bayern gegen Mainz. Aber ein enges, defensiv geprägtes Spiel lebt halt von der Spannung, wem die eine entscheidende Aktion gelingt - das kann viel interessanter sein als haufenweise Tore nur für eine Seite.

  • Dann schaue ich aber keine Gruppenphase wenn alle weiterkommen... ohne Worte...

    Na ja,

    brauchst dann diese Gruppenphase auch nicht ansehen... bei 5 von 6 Mannschaften ist der Gruppenletzte derjenige der als schwächste im Lostopf war. Also geht es nur darum die 1 überraschende Mannschaft und dann zu sehen welche 2 Gruppendritten es nicht schaffen. Ach ja Gruppe E,F spielen nicht zeitglich mit den Gruppen A,B,C,D daher kann man da das Ergebnis erzielen, was man braucht um sicher weiterzukommen

  • Im Übrigen habe ich den Eindruck, dass bei Siegen von "Kleinen" gegen "Große" viel zu schnell die Keule "Mauerfußball!" rausgeholt wird, anstatt zu würdigen, was erfolgreiche Überraschungsteams wie Griechenland auch fußballerisch richtig gut gemacht haben.

    Das sind 2 verschiedene paar Schuhe:

    Ja, es war damals ein großer Erfolg der Griechen und die Leistung wurde mE auch gewürdigt.

    Dennoch muss man einfach die Taktik der Griechen damals halt auch sehen und die war stark defensiv und mE weniger attraktiv...eben halt Mauerfußball.

    Warum so gespielt wurde (keine Weltstars im Team etc.) mag verschiedene Gründe haben. Aber es war halt wirklich, wie man so "schön" sagt, Mauerfußball.

  • Oh! Und ich hab es auch gelesen LemuelG - 0:1 oder 1:5 ... ja, kann man "mit wehenden Fahnen" wohl auch so deuten. Ich meinte damit nicht prinzipiell hoch abgeschossen zu werden, sondern mit einem gewissen Willen zum Sieg und nicht mit dem Wunsch über eine Abwehrschlacht die totale Niederlage zu vermeiden und über eine Portion Glück gar einen Maseltreffer zu erlangen.

    Das mag exzellent sein - aber es ist so gut wie nie schön.




    MetalPirate gut - "How Did Greece Win the 2004 UEFA Euros?"

    Aber egal - im Prinzip verstehen wir einander eh: ja, kann die einzige taktische Möglichkeit sein und wenn von Erfolg gekrönt, dann ist es effizient und kann als taktische Leistung gefeiert werden (und/oder als Unvermögen des Gegners).

    Aber unter den Highlights der Fußballgeschichte findet es sich nicht.


    Als Zuseher mag ich halt durchaus bestmöglich unterhalten werden.

    Und wenn ich aus den bisherigen Spielen eines nochmal anschauen müsste - also Spanien : Schweden wird es beispielsweise garantiert nicht, auch wenn das meine höchste Gewinnausschüttung der bisherigen EM war, was ja auch irgendwie unterhält.

    Mit der Nase auf meinem smarten Device getippt.

    Und im Übrigen bin ich der Meinung, dass das :?: entfernt werden muss

  • Sagen wir, ein Kasten Bier nach Sortenwunsch des Gewinners? ;)


    Aber im Ernst - nach Deiner Argumentation wäre nur die gescheiterte Super League sehenswert. Aber nicht Bayern gegen Mainz. Aber ein enges, defensiv geprägtes Spiel lebt halt von der Spannung, wem die eine entscheidende Aktion gelingt - das kann viel interessanter sein als haufenweise Tore nur für eine Seite.

    Nix da - es wird ein Griechisches!

    Ich bring dich schon noch dazu, auf meine Seite der Macht bezüglich: begeisternd und nur für den Enthusiasten begeisternd, zu kommen!


    Also meine griechischen Verwandten freuten sich natürlich und werden nie vergessen: Europameister 2004! - aber keiner geht da ins Detail.

    Von 2014 reden wir - nicht nur weil es zeitlich näher ist - heute noch. Und wer wird je das 7:1 vergessen?


    Hm, ist das "meine Argumentation"?

    Also in meinem Umfeld bin ich oft allein, wenn ich mich für die Taktik eines Spiels begeistere.

    Kann man halt auch dann nur wirklich gut beurteilen, wenn man im Stadion ist, weil das Fernsehen lässt da oft nur rudementäre Informationen raus.


    Und im Gedächtnis bleibt das Außergewöhnliche, das Spektakuläre.

    Der Rest ist eh nur da, damit man sich vorzüglich darüber streiten kann.

    Mit der Nase auf meinem smarten Device getippt.

    Und im Übrigen bin ich der Meinung, dass das :?: entfernt werden muss

  • War das das Jahr, in dem Griechenland gewonnen hat? Falls ja, dann würde ich schon sagen, dass die wahren Fußballkenner, die nicht nur die "Superstars" wie Messi oder Cristiano Ronaldo abfeiern, das als eine der besten Trainer- und Mannschaftsleistungen der EM-Geschichte betrachten.

    Nichts für ungut, aber für wen spielen die eigentlich nochmal? Genau - für die Fans, Zuschauer. Wollen die sowas sehen? Auf gar keinen Fall! Da können sich die „wahren Kenner“ gern in ihr stilles Kämmerlein zurückziehen und sich selbst zujubeln...

    Für WEN? Für sich selbst, für ihre Mannschaft in erster Linie. Sie wollen gewinnen, Punkte holen, Zweck heiligt die Mittel.

    Nicht für die Fans und Zuschauer. Das können sie später in den Interviews raushauen "Wir wollten unseren Fans etwas besonderes... bla, bla"


    Ihre Erfolge, Titel schmücken ihre Karriere (...und ihre Gehaltschecks.)

    Das legendäre Mertesacker Interview bringt es auf den Punkt:

  • [...]


    Und im Gedächtnis bleibt das Außergewöhnliche, das Spektakuläre.

    Der Rest ist eh nur da, damit man sich vorzüglich darüber streiten kann.

    Aber bleiben solche ermauerten Zwergensiege nicht eben deshalb im Gedächtnis, weil sie eben etwas besonderes sind. Auch wenn es als Spiel nicht spektakulär war.

    Der Europameister 2004 wird mir eher in Erinnerung bleiben, als der Europameister 2000 oder 2008, weil es eben ein kleiner Überraschungssieger war.

    Ebenso weiß ich auch heute noch (und erinnere mich schwammig) das einst 1994 der große FC Bayern im DFB-Pokal gegen Vestenbergsgreuth ausgeschieden ist. (Zugegeben, dass Jahr mußte ich googlen :peinlich: )


    Natürlich bleiben auch spektakuläre Spiele anderer Art wie das 7:1 gegen Brasilien im Gedächtnis, keine Frage.

    Einmal editiert, zuletzt von sg181 ()

  • Da werden zwei Themen halt munter zusammen gemixt:


    Thema 1 : effektiv

    Thema 2 : attraktiv


    'Streiten' wir über 1 oder über 2?

    Weil über 1 UND 2 ist imho wertlos, oder?

    Mit der Nase auf meinem smarten Device getippt.

    Und im Übrigen bin ich der Meinung, dass das :?: entfernt werden muss

  • Nichts für ungut, aber für wen spielen die eigentlich nochmal? Genau - für die Fans, Zuschauer.

    Nichts für ungut, aber in erster Linie spielen die für sich selbst - um Bekanntheitsgrad und Marktwert (und damit ihr Einkommen) zu steigern …


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Für WEN? Für sich selbst, für ihre Mannschaft in erster Linie. Sie wollen gewinnen, Punkte holen, Zweck heiligt die Mittel.

    Nicht für die Fans und Zuschauer. Das können sie später in den Interviews raushauen "Wir wollten unseren Fans etwas besonderes... bla, bla"


    Ihre Erfolge, Titel schmücken ihre Karriere (...und ihre Gehaltschecks.)

    Das legendäre Mertesacker Interview bringt es auf den Punkt:

    Stimmt.

    Aber all das nur, weil es die Fans und Zuseher gibt.


    Fern von solchen Breitensportarten gibt es Sportarten, wo das Leistungspotenzial objektiv beurteilt um nix nachsteht, aber leben kann der Sportler nicht davon. Weil es an der Breite von Fans und Zuseher mangelt.


    Und es ist auch für die hochbezahltesten kein Blabla - Geld ist geil, verehrt werden aber auch nicht ungeil.

    Mit der Nase auf meinem smarten Device getippt.

    Und im Übrigen bin ich der Meinung, dass das :?: entfernt werden muss

  • Nichts für ungut, aber für wen spielen die eigentlich nochmal? Genau - für die Fans, Zuschauer.

    Nichts für ungut, aber in erster Linie spielen die für sich selbst - um Bekanntheitsgrad und Marktwert (und damit ihr Einkommen) zu steigern …

    ja, aber...

    Warbear Und der definiert sich doch letztendlich schon über die Fans und Zuseher.

    Das sehe ich genau so - wenn sich „niemand“ mehr für unattraktive Unterhaltung (und nichts anderes ist Profifußball) interessiert, werden sich Bekanntheitsgrad und Marktwert gen Null orientieren.

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  • behauptet, es seien in den letzten Tagen Standards trainiert worden

    Echt. Bei den Eckbällen haben sie es konsequent geschafft, den Ball dahin zu spielen, wo kein weißes Trikot zu finden ist, aber der Spieler im blauen Trikot frei war. Vielleicht hatten die Eckbälle mit blauen Trikots gespielt. Folgende Kritik habe ich an das Spiel:
    - Lücke zwischen Defensives/Offensives Mittelfeld zu groß, keine Bindung
    - Schüsse aufs Tor. Hatten wir einen? Warum schafft man es nicht zum 3-4 mal mit Wucht aufs Tor zuschießen, und so Fehler zu produzieren

    - Standards: Katastrophal

  • Es gibt Sportdisziplinen wo nur die Endwertung zählt, da ist keine Rede davon ob man schön, oder "unschön" gewonnen hat.

    Beispiele gibt es genug. Es zählt nur das Ergebnis.

    Erst mit der Möglichkeit die Wertung auf unterschiedliche Weise zu beeinflussen kann man sich streiten ob etwas schön, oder weniger schön ist.

    Beispiele:

    - Tennis: Serve & Volley gegen technisch und konditionell anspruchsvollen Schlagaustausch.

    - Boxen: Klammern und "dreckiger" Kampf gegen technisch und stilistisch gutes Boxen.

    - Basketball: Harte Verteidigung und langweilige Korbleger gegen Showeinlagen mit alley-oops und Dunks (Nowitzki vs LeBron, oder R.I.P. Kobe?)


    Natürlich ist die "schöne" Variante auf dem sekundären Markt mehr wert. Marketing, Popularität, usw. und kann auch den Vereinen, den TV Sendern und den einzelnen Spielern mehr Geld einbringen.

    Auch für die "normalen" (TV) Zuschauer sicherlich viel interessanter. Das ist doch auch wie in der Bundesliga. Wer schaut sich schon gerne den gepflegten Kampf eines Underdogs gegen Bayern, oder Dortmund bei dem man ein 0:6 erwartet und am Ende mit 0:0, oder 0:1 abgespeist wird?

    Na ja, als Fan eines Underdogs tue ich es gerne... da kann ich auch jede Grätsche wie ein Tor feiern ;)


    Nur was die Erfolge angeht - da ist die zielgerichtete Variante eben besser. Wer alles dem Erfolg unterordnet hat mehr davon.

    Italien vs Deutschland im Finale 82. Da waren die beiden Teams im Finale die am effektivsten gespielt haben. Die besten Mannschaften waren für mich Frankreich mit Plattini, Brasilien mit Socrates und Polen mit Boniek. Sie spielten schön, aber nicht so effektiv und zielorientiert wie die beiden Finalisten.

    Wobei "schön" auch relativ ist. Mit dem spanischen Tiki-Taka Fußball (2008,2010,2012) kann ich bis heute nicht so viel anfangen.

    Da mag ich doch eher die fußballerische "Hausmannskost" ... :sonne:

  • zu gestern, mich hat etwas irrtiert, dass Kimmich, Kroos und Löw so positiv nach dem Spiel waren. Hätte mir da etwas mehr Selbstkritik gewünscht.

    Ja, es war nicht alles schlecht und Frankreich ist immerhin Weltmeister, aber nach vorne ging ja so gar nichts.


    Dann noch eine Frage an die Experten hier. Wie habt Ihr Toni Kroos gesehen? Ich gebe zu, dass ich kein Fußballexperte bin und nach meiner bescheidenen Laienmeinung, war Kroos mal wieder weit davon entfernt ein prägender Spielmacher zu sein.

    Einmal editiert, zuletzt von SmileyBone ()

  • Nichts für ungut, aber für wen spielen die eigentlich nochmal? Genau - für die Fans, Zuschauer. Wollen die sowas sehen? Auf gar keinen Fall! Da können sich die „wahren Kenner“ gern in ihr stilles Kämmerlein zurückziehen und sich selbst zujubeln...

    Quatsch. Als Fan will ich meine Mannschaft siegen sehen. Ob durch Zauberfußball oder durch Mauertaktik ist dabei aber sowas von egal. Ausnahmsweise ist beim Fußball der Weg keinesfalls das Ziel. Wie in jedem sportlichen Wettbewerb gibt es nur ein Ziel: gewinnen! Egal wie (im Rahmen der Regeln)! Für Schönspielerei gibt es noch nicht mal einen Blumenpott zu gewinnen. Egal ob Weltmeister, Europameister, Deutscher Meister, Pokalsieger, Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb, Abstieg verhindern oder Aufstieg schaffen. Die Mittel sind egal. Das Ergebnis zählt.

    The dice decide my fate. And that's a shame.

  • Spielerisch dagegen war das wenig. Einzig Gosens machte wirklich Druck und Kimmich ist eben nicht Lahm.

    Das Tor geht in der Entstehung auf seine und Rüdigers Kappe.

    Das sollte man etwas differenzierter betrachten. Mbappe hat mit seinem Laufweg sehr geschickt Ginter aus der Kette rausgezogen. Um die entstandene Lücke zu schließen, ist Kimmich nach innen gegangen. Dadurch entstand neuer Platz links für Hernandez.

    Generell war es richtig von Kimmich, die Lücke zu schließen, denn eine Lücke in der Mitte ist normalerweise gefährlicher als der freie Raum, der nun hinter ihm entstand. Der Diagonalball von Pogba auf Hernandez war dann einfach Weltklasse, den spielen auch nur wenige Spieler in dieser Form. Insofern hat Frankreich das schon sehr gut herausgespielt.

    Nichts für ungut, aber für wen spielen die eigentlich nochmal? Genau - für die Fans, Zuschauer.

    Die spielen erst mal für sich selbst.

    zu gestern, mich hat etwas irrtiert, dass Kimmich, Kroos und Löw so positiv nach dem Spiel waren. Hätte mir da etwas mehr Selbstkritik gewünscht.

    Das sehe ich ebenso.

    Dann noch eine Frage an die Experten hier. Wie habt Ihr Toni Kroos gesehen? Ich gebe zu, dass ich kein Fußballexperte bin und nach meiner bescheidenen Laienmeinung, war Kroos mal wieder weit davon entfernt ein prägender Spielmacher zu sein.

    Kroos war noch nie ein "Spielmacher", zumindest so wie ich das Wort verstehe. Gestern war er ein Abfangjäger, und das hat er halbwegs ordentlich gemacht, nicht besser oder schlechter als die anderen Deutschen.

  • Was mir als Fussball-Laie bei einigen Spielern der Deutschen Mannschaft aufgefallen ist: Die haben ihre Probleme, Pässe auf engsten Raum und gegen die Laufrichtung anzunehmen, um dann auf dem Bierdeckel drehend zügig wie kontrolliert nach vorne zu spielen bzw den Ball weiter zu verteilen. Da wurde doch etliche Kreise gezogen, die Zeit gekostet hatten und bis der Ball dann wieder in Richtung gegnerischen Tors war, hatte sich der Vorteil des Spielsituation längst wieder aufgelöst. Ist das mangelnde Balltechnik oder schlicht keinen Plan, was man mit dem Ball anfangen soll, weshalb man dann lieber mal Tempo rausnimmt, einmal herumkreiselt, um dann ... tja, wieder freiwillig nach hinten zu spielen und bis auf Ball in den eigenen Reihen halten, nix zu erreichen.


    Richtig beobachtet oder subjektiver Murks?

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Quatsch. Als Fan will ich meine Mannschaft siegen sehen. Ob durch Zauberfußball oder durch Mauertaktik ist dabei aber sowas von egal. Ausnahmsweise ist beim Fußball der Weg keinesfalls das Ziel. Wie in jedem sportlichen Wettbewerb gibt es nur ein Ziel: gewinnen! Egal wie (im Rahmen der Regeln)! Für Schönspielerei gibt es noch nicht mal einen Blumenpott zu gewinnen. Egal ob Weltmeister, Europameister, Deutscher Meister, Pokalsieger, Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb, Abstieg verhindern oder Aufstieg schaffen. Die Mittel sind egal. Das Ergebnis zählt.

    Das stimmt fuer mich absolut nicht, der Fussball dient fuer mich der Unterhaltung. Und ich habe lieber naiven Hauruckfussball mit einer 3:4 Niederlage anstatt ein langweiliges 0:0 oder 1:0.


    Lieber absteigen, als ekelig spielen wie ich Ingolstadt in der Bundesliga in Erinnerung habe. Fuer mich heisst es, Werder soll nun lieber offensiv und spektakel bieten und am Ende nur 5. werden, anstatt sich wieder hochzumogeln.


    Die Spielweise von Frankreich war aber fuer mich auch keine Mauertaktik gestern.

  • Richtig beobachtet oder subjektiver Murks?

    Ich halte das eher für eine Kopfsache, die waren im Kopf zu sehr auf "safety first" eingestellt. Offenbar haben sie der Einschätzung Glauben geschenkt, dass man vor Frankreich Angst haben müsse. Angst ist aber immer ein schlechter Begleiter im Fußball.

    Nach eigenen Ballgewinnen ging es generell viel zu langsam nach vorne, da wurde meist der normale langweilige horizontale Spielaufbau gestartet anstatt mit vertikalen Pässen schnell in die Spitze zu kommen. So kann man gegen Frankreich nicht gewinnen.

  • Die Frage ist wie mir der Ball zugespielt wird. Stehe ich, oder bin ich in der Bewegung nach vorne?

    Wenn ich stehe muss ich schauen wo der Ball zugespielt wird, auf den Vorderfuß, oder auf den hinteren?

    Gehe ich direkt in 1 vs 1 und von der Annahme in die Bewegung, leite den Ball sofort weiter, oder stelle meinen Körper dazwischen, sichere ab und dann spiele weiter?

    Risiko & Tempo vs sicheren Aufbau. Die Risikovariante haben wir auch probiert, aber da mangelte es an der Präzision.

    Der sichere Aufbau hat nicht genügend Löcher in der Abwehr gerissen und so waren die Aktionen eher auf gut Glück gespielt.

    Es fehlte an der Bewegung, die Leute vorne konnten sich nicht freilaufen, die Franzosen standen sehr gut und die Passwege waren zugestellt.

    Obwohl wir im Ballbesitz waren, diktierten die Franzosen das Spielgeschehen. Sie zwangen uns förmlich zu dieser Spielweise.

    Das Risiko in Konter zu laufen mit der offenen Spielfläche in unserem Rücken bei den Geschwindigkeitsvorteilen der Franzosen war sehr groß. So gesehen war das eine vertikale "safety first" Ballrumschuibserei.

  • Spielerisch dagegen war das wenig. Einzig Gosens machte wirklich Druck und Kimmich ist eben nicht Lahm.

    Das Tor geht in der Entstehung auf seine und Rüdigers Kappe.

    Das sollte man etwas differenzierter betrachten. Mbappe hat mit seinem Laufweg sehr geschickt Ginter aus der Kette rausgezogen. Um die entstandene Lücke zu schließen, ist Kimmich nach innen gegangen. Dadurch entstand neuer Platz links für Hernandez.

    Generell war es richtig von Kimmich, die Lücke zu schließen, denn eine Lücke in der Mitte ist normalerweise gefährlicher als der freie Raum, der nun hinter ihm entstand. Der Diagonalball von Pogba auf Hernandez war dann einfach Weltklasse, den spielen auch nur wenige Spieler in dieser Form. Insofern hat Frankreich das schon sehr gut herausgespielt.

    Sehr schön beobachtet. Ich meine noch zusätzlich, dass das auch ein systembedingtes Gegentor war. Wenn der rechte Verteidiger einrückt, soll normalerweise der eher rechts orientierte 6er an dieser Stelle aushelfen. Durch die Fünferkette hatten hatten wir aber einen 6er zu wenig auf dem Feld, wodurch der freie Raum hinten rechts entstand. Das und das häufige abkippen von Kroos nach links haben die Franzosen in der Situation wirklich hervorragend ausgenutzt.

  • Auf so engem Raum kann man sich ja nicht frei laufen, sondern nur punkte antizipieren die geeignet für einen Pass sind, was beim Passgeber die gleiche Idee voraussetzt. Pogba hat genau so einen Pass geliefert beim Tor, allerdings stand da auch unendlich viel Raum zur verfügung.

    Die Mannschaft hat es schon deutlich schwerer gehabt, weil von diesem Raum nur sehr wenig vorhanden war in der Gefahrenzone der Equipe.

    „Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist,

    und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“


    Friedrich Schiller

    aus: „über die ästhetische Erziehung des Menschen“ (1795)

  • Richtig beobachtet oder subjektiver Murks?

    Genau das hat meine Tochter (keine Ahnung vom Fußball - so wie ich) gestern auch gesagt...

    Nee, das habt ihr vollkommen "richtig" beobachtet und ist meines Erachtens dem "sinnlosen" Ballbesitzfetisch sowie halt der mangelnden Fähigkeit einzelner Spieler geschuldet. Elegantes Dribbeln oder/und kunstvolles Weiterleiten waren und sind halt nicht unbedingt die Stärken der meisten deutschen Spieler.

    Im übrigen finde ich solche Meinungen von Leuten, die sich selbst keine Ahnung attestieren, oft treffender und ehrlicher formuliert als so manche Worthülsen und Phrasen die, auch in diesem Fall, wieder von einigen Spielern, Trainern und so genannten Experten im Nachgang benutzt wurden.

  • War das das Jahr, in dem Griechenland gewonnen hat? Falls ja, dann würde ich schon sagen, dass die wahren Fußballkenner, die nicht nur die "Superstars" wie Messi oder Cristiano Ronaldo abfeiern, das als eine der besten Trainer- und Mannschaftsleistungen der EM-Geschichte betrachten.

    Nichts für ungut, aber für wen spielen die eigentlich nochmal? Genau - für die Fans, Zuschauer. Wollen die sowas sehen? Auf gar keinen Fall! Da können sich die „wahren Kenner“ gern in ihr stilles Kämmerlein zurückziehen und sich selbst zujubeln...

    Fußball wird neuerdings für die Fans und nicht für das Geld gespielt?

    Wieder was gelernt ;)8o


    Aber im ernst. Ich stelle Mal die steile These auf, dass Keiner von denen das für die Fans macht.

    Das wäre ja so als wenn man sagen würde, Dr. Oetker versetzt die ganzen leckeren Sachen mit Zusatzstoffen und Geschmacksverstärkern, weil denen der Konsument so am Herzen liegt. Nein nein. Die wollen unser Geld!

    Incoming (18 Spiele):
    Street Masters, Stormsunder, USS Freedom, Chronicles of Drunagor, Green Hell, Tidal Blades 2, Batman Gotham City Chronicles, Robomon, Nanolyth, Nova Aetas: Renaissance, Fate Forge, Teburu, Elder Scrolls, 20 Strong, Stonesaga, The Last Spell, Dragon Eclipse

  • Fuer mich heisst es, Werder soll nun lieber offensiv und spektakel bieten und am Ende nur 5. werden, anstatt sich wieder hochzumogeln.

    Wenn Werder mit "Mauerfußball" den direkten Wiederaufstieg schaffen sollte, hätten die allermeisten Fans garantiert null Probleme damit, sich das als "tolle defensive Stabilität" schön zu reden. Und wenn wieder mal ein Spiel verloren wurde, weil man in Konter gelaufen ist, dann wird es auch nicht lange dauern, bis auf den Fan-Kanälen das "hirnlose Vorwärtsrennen ohne Absicherung" kritisiert wird.

    Im Endeffekt kann man alles positiv oder negativ auslegen, und welche Ansicht "gewinnt", ist im Profisport zu 95% eine Frage des sportlichen Erfolgs. Bei anhaltender Erfolglosigkeit überlebt die Forderung nach einer attraktiven, offensiven Spielweise normalerweise nicht lange.

  • Das sollte man etwas differenzierter betrachten. Mbappe hat mit seinem Laufweg sehr geschickt Ginter aus der Kette rausgezogen. Um die entstandene Lücke zu schließen, ist Kimmich nach innen gegangen. Dadurch entstand neuer Platz links für Hernandez.

    Generell war es richtig von Kimmich, die Lücke zu schließen, denn eine Lücke in der Mitte ist normalerweise gefährlicher als der freie Raum, der nun hinter ihm entstand. Der Diagonalball von Pogba auf Hernandez war dann einfach Weltklasse, den spielen auch nur wenige Spieler in dieser Form. Insofern hat Frankreich das schon sehr gut herausgespielt.

    Sehr schön beobachtet. Ich meine noch zusätzlich, dass das auch ein systembedingtes Gegentor war. Wenn der rechte Verteidiger einrückt, soll normalerweise der eher rechts orientierte 6er an dieser Stelle aushelfen. Durch die Fünferkette hatten hatten wir aber einen 6er zu wenig auf dem Feld, wodurch der freie Raum hinten rechts entstand. Das und das häufige abkippen von Kroos nach links haben die Franzosen in der Situation wirklich hervorragend ausgenutzt.

    Da darf der Kroos aber nicht hin, wenn Rüdiger hingeht. Jetzt weiß ich nicht wer zuerst nach links gelaufen ist. Das meinte ich mit dem 6-er der in die Kette hätte nachrücken müssen, , was Thygra bei meinem Zitat ausgelassen hat.

    Fakt ist, dass sie Kimmich alleine gelassen haben, er musste sich entscheiden und hat die falsche Entscheidung getroffen (basierend auf dem Spielausgang).

  • behauptet, es seien in den letzten Tagen Standards trainiert worden

    Echt. Bei den Eckbällen haben sie es konsequent geschafft, den Ball dahin zu spielen, wo kein weißes Trikot zu finden ist, aber der Spieler im blauen Trikot frei war. Vielleicht hatten die Eckbälle mit blauen Trikots gespielt. Folgende Kritik habe ich an das Spiel:
    - Lücke zwischen Defensives/Offensives Mittelfeld zu groß, keine Bindung
    - Schüsse aufs Tor. Hatten wir einen? Warum schafft man es nicht zum 3-4 mal mit Wucht aufs Tor zuschießen, und so Fehler zu produzieren

    - Standards: Katastrophal

    So sehe ich das auch. Schöne Analyse, in wenigen Sätzen alles gesagt.

    Und wenn das bis Samstag nicht besser wird werden wir nach nur 2 Spielen wieder in der Vorrunde scheitern.