Für mich mich hat die Aussage "Fußball ist zu 48% ein Glücksspiel" eine völlig andere Bedeutung als "in 48% der Fußballspiele entscheiden zufällige Situationen das Spiel".
Die erste Aussage halte ich nach wie vor für Blödsinn (siehe Beispiel Bayern gegen Verein aus Kreisklasse A), die zweite Aussage kann sogar belegt werden, gilt aber nur bei bei bestimmten Bedingungen (siehe verlinktes PDF). Wenn Mannschaften auf dem gleichen spielerischen Niveau agieren, steigt meiner Meinung nach die Wahrscheinlichkeit, dass Kleinigkeiten und ggf. nicht direkt durch Spieler beeinflussbare Aktionen das Spiel entscheiden können. Ein unberechtigter Elfmeter im Spiel Kreisliga A gegen Bayern wird vermutlich nicht spielentscheidend sein, im Spiel Bayern - PSG kann das ganz anders aussehen. In der genannten Studie wird sogar gezeigt, wie ausgeglichen die Bundesliga ist und es viele enge Spiele gibt, welche dann durch zufällige Ereignisse entschieden werden können. So einen hohen Anteil hätte ich allerdings nicht erwartet.
Vielleicht noch zur Abgrenzung "Fußball ist ein Glücksspiel" ein paar Sätze. 22 Spieler laufen 90 Minuten über den Platz mit dem Ziel ein Tor oder mehr Tore als der Gegner zu erzielen. Dazu treten sie bewusst gegen den Ball, spielen sich den Ball gegenseitig zu, nehmen dazu taktische Formationen ein, haben Spielzüge geübt und verfolgen eine Strategie - alles geplante und gewollte Aktionen. Spieler die hier besondere Talente haben und gut spielen können, verdienen damit sogar Millionen! Wenn Fußball wirklich zu 48% ein Glücksspiel wäre, dann bräuchten die Topvereine nicht so viel Geld für ihre Spieler ausgeben. Sie könnten auch Hans Meyer mit seinen Kneipenkumpels nehmen und auf die 48% hoffen.