Hallo zusammen,
ausgehend von Hobgoblin s Post
Ich gebs zu, bin koop Fan! Mag sein, dass es beruflich bedingt ist, aber ich streite im echten Leben schon genug, muss das nicht mit Freunden und Familie am Tisch haben. Insbesondere nicht mit der Freundin und damit dem Spielpartner Nummer 1.
und auch durch meine eigenen Erfahrungen, wollte ich gerne einmal die Frage in die Runde werfen ob ihr meint, dass der Beruf allgemein den Spielegeschmack beeinflusst bzw. im Speziellen euren eigenen. Ob es also da Verbindungen zwischen Vorlieben und/oder Abneigungen gibt, dies würde mich interessieren.
Hobgoblin bezog sich da vor allem auf den Punkt, ob und wenn ja, wann und warum man lieber kooperativ als kompetitiv spielen möchte.
Der Brettspielgeschmack ist individuell, höchst unterschiedlich, keiner ist besser oder schlechter. Manche spielen lieber kooperativ als kompetitiv vs., manche lehnen bestimmte Themen ab, manche tauchen lieber in fantastische Welten ab, manche spielen lieber knallharte Simulationen, Kriegsspiele, lockere und unterhaltsame Party-/Kommunikationsspiele... etc. etc. etc.
Aber wie kommt der Spielegeschmack eigentlich zustande? Durch was wird er beeinflusst und verändert? Hm… wird man vermutlich kaum alles ergründen können, erst recht nicht allgemein gültig und schon für sich selbst ist diese Frage nur schwer vollständig beantwortbar.
Aber kann es sein, dass der Spielegeschmack und damit verbunden ja das Freizeitverhalten im Brettspielhobby zumindest auch von unserem Beruf mit beeinflusst wird?
Also das kann ja in beide Richtungen gehen:
Zum einen, was ich mag und ggf. auch beruflich mache, reproduziere ich auch gerne in meiner Freizeit, weil es z.B. meinem Denken, meinen Vorlieben und meiner Leidenschaft entspricht.
Andererseits kann es auch dazu führen, dass ich Stimmungen, Themen oder Strukturen, die ich den ganzen Tag um mich herum habe, eben gerade nicht in meiner Freizeit auch noch machen möchte und daher thematisch und spielerisch vor allem in eine ganz andere Welt eintauchen will, so dass ich also gerade genau das Gegenteil mag und spiele und mich auch ablenken und neu inspirieren lassen will.
An dieser Stelle stellt sich natürlich auch etwas die Frage, warum man eigentlich überhaupt spielt.
Dies führt zwar eigentlich in eine etwas andere Richtung als meine Ausgangsfrage. Ist aber auch grundsätzlich ein interessanter Aspekt.
Wenn ich den ganzen Tag mit Wirtschaft, Zahlen o.ä. zu tun habe, dann kann es sein, dass man abends keine Lust hat auf eine Wirtschaftssimulation wie z.B. Arkwright. Oder aber vielleicht genau deswegen sogar erst recht, weil der Beruf widerspiegelt, was man ohnehin gerne macht.
Bei mir ist es jedenfalls auch nicht ganz einheitlich. Ich beispielsweise mag das Spiel von Frosted Games „Hochverrat! – Der Prozess gegen Louis Riel Juli 1885“ total gerne. Ich finde es ist ein sehr gutes historisches Spiel und eines der wenigen Spiele, die sehr gut und stimmungsvoll einen angloamerikanischen Gerichtsprozess nachspielen lassen. Ich hatte mich auf das Spiel sehr gefreut, fand die Entscheidung dieses Spiel auf den deutschen Markt zu bringen von Frosted Games total mutig und toll. Das Spiel im Übrigen auch… Schönes zwei Personen Spiel!
Demgegenüber mag ich aber z.B. Escape Plan überhaupt nicht, auch wegen des Themas. Detektiv und Kriminalspiele mag ich auch eher nicht. Beispiel: Portal Games „Detective“: Dazu muss/te ich mich echt überwinden, weil ich da auf dieses Aktenlesen (und dann auch noch online) überhaupt keine Lust hatte in meiner Freizeit und diese „Fälle“ auch eher sehr wenig attraktiv fand in einem Spiel. Aber vielen hat es gefallen und ich habe es auch mit meiner Schwester durchgespielt.
Bin sehr gespannt, ob ihr das Thema überhaupt interessant findet und wie da eure Erfahrungen sind!
Viele Grüße,
Brettpotato