Beiträge von Rainer Spaz im Thema „Beeinflusst der Beruf den Spielegeschmack und Spielevorlieben in der Freizeit?“

    Du musst meine Kritik nicht persönlich nehmen. Es war nicht meine Absicht, dich zu kränken. Zugegeben – das Wort unsinnig wirkt wohl etwas zu harsch. Nicht zielführend wäre wohl eher angebracht. Die Frage sollte vielmehr lauten: Inwieweit beeinflusst euer Beruf die Auswahl eurer Spiele.

    Interessante aber auch nicht einfach zu beantwortende Frage. Bin als Historiker bestimmt durch mein Studium geprägt, habe zum Beispiel begonnen Cosims über den Amerikanischen Bürgerkrieg zu spielen als ich darüber auch eine Vorlesung besucht habe. Die Neigung zu Cosims hängt bestimmt bei fast allen Wargamern mit dem Interesse an Geschichte zusammen, bei mir eben auch beruflich.

    Dagegen finde ich viele Spiele mit historischen Themen so klischeebehaftet, dass ich keine Lust sie habe sie zu spielen. Gerade als Ägyptologe (Nebenfach) graut es mir vor einigen Spielen zum Thema.

    Es kommt eben wie fast immer auf das Spiel an, einem sehr guten aber seelenlosen Euro verzeihe ich fast jedes Thema. Je thematischer das Spiel desto kritischer bin ich beim Umgang mit historischen Themen.

    Mir geht es ähnlich. Die meisten historischen Spiele schrecken mich eher ab, da ich als Historiker ziemlich allergisch auf Klischees, Vereinfachungen und Romantisierungen historischer Themen reagiere. Ich habe vor allem das Thema griechische Götter und griechische Mythologie satt. Trauriger Weise führen solche Spiele (das Gleiche gilt für Serien, Bücher und Filme) nämlich zu einem ziemlich verhunzten Geschichtsverständnis bei der Allgemeinheit.


    Ansonsten denke ich, dass die Frage recht unsinnig ist. Der Beruf – und das, was einen dazu verleitet hat, den Beruf zu wählen – beeinflusst selbstverständlich auch andere Bereiche im Leben. Das geschieht mal bewusster und mal unbewusster.