Gibt es zu viele Neuerscheinungen?

  • Ich sehe die Entwicklung kritisch (siehe die hier viel diskutierte 50-Euro-Grenze), wenn nutzloser Plastikkrempel dafür ursächlich ist, den UVP in die Höhe zu treiben.

    Angebot und Nachfrage.

    Wenn der "nutzlose" Plastikkrempel gekauft wird, dann wird er auch produziert und angeboten.

  • Wo ist das Entwicklungspotential, wenn DOG auf den Markt kommt, nachdem es Tac (oder Tock) schon gibt?

    DOG wurde durch die Schmidt-Version einer viel größeren Menge an Menschen zugänglich gemacht. Und es war/ist sehr erfolgreich. Das ist eher ein positives Beispiel dafür, weshalb Verlage Spiele neuauflegen.

    Oder die x-te Uno-Variante?

    Gerade Uno kann man doch durchaus noch weiter entwickeln, das ist spielerisch längst nicht perfekt.

  • Ich käme auch mit weniger Veröffentlichungen zurecht. Denn für mich steigt bei mehr Veröffentlichungen der zeitliche Aufwand, um das Spiel herauszufiltern, was mich voll abholt und begeistert, sodass es den Weg in meine Sammlung findet.

    Zum Beispiel möchte ich mich gerne mehr in Workerplacement-Spiele einarbeiten. Jedes Jahr kommen ein paar Vertreter des Genres heraus und jedes Jahr gibt es ein paar Abwandlungen und Innovationen. Doch welches Spiel begeistert mich? Das Allerneuste? Oder eins von 2015?

    Der Berg wächst von Jahr zu Jahr, während ich immer noch nicht die Nordseesaga, die Westfrankenreichsaga und diverse Rosenbergs gespielt habe.


    Daher hätte ich kein Problem damit, wenn es 3 Jahre lang keine Neuheiten gibt, sodass ich mich durch die Brettspielgeschichte spielen kann.


    Und wenn man dann noch viele Genres mag, vervielfältigt sich das persönlich konstruierte Problem (könnte ja auch sagen, das mir alle Spiele, die ich schon habe reichen und nichts Neues ausprobiert werden muss) ^^.

  • DOG wurde durch die Schmidt-Version einer viel größeren Menge an Menschen zugänglich gemacht. Und es war/ist sehr erfolgreich. Das ist eher ein positives Beispiel dafür, weshalb Verlage Spiele neuauflegen.

    Das ist ja das warum. Letztendlich bringt jeder Verlag ein Spiel heraus, weil er sich damit einen Gewinn erhofft. darkpact hat aber ja die These aufgestellt, dass nur durch die Menge an Neuerscheinungen auch eine Qualitätssteigerung erfolgt. Und das glaube ich bei einer Neuauflage von Tac oder einer minimalen Regeländerung bei Uno xy eben nicht.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Und das glaube ich bei einer Neuauflage von Tac oder einer minimalen Regeländerung bei Uno xy eben nicht.

    Wie viele Mau Mau Varianten hast du denn in den letzten Jahren ausprobiert, um das beurteilen zu können?

  • Hat es die Videospielindustrie geschafft die Filmindustrie zu überholen.

    Wo ich aber widersprechen muss, ist deine Aussage zur Videospielindustrie: du bist einem der größten PR-Coups der deutschen Gaming-Branchenverbände aufgesessen: die Videospielindustrie hat das Kino überholt, nicht aber die Filmindustrie. Also all ihre Vertriebskanäle zusammen sind größer als ein Vertriebskanal der Filmindustrie.

    Danke für den Hinweis. Ich halte mich nicht für unfehlbar und nehme gerne neue Infos auf. Hast du Quellen wo ich mich reinstürzen kann?


    Letztendlich bringt jeder Verlag ein Spiel heraus, weil er sich damit einen Gewinn erhofft. darkpact hat aber ja die These aufgestellt, dass nur durch die Menge an Neuerscheinungen auch eine Qualitätssteigerung erfolgt. Und das glaube ich bei einer Neuauflage von Tac oder einer minimalen Regeländerung bei Uno xy eben nicht.

    Da sind wir anderer Meinung. Vielleicht ist diese kleine Änderung nicht die Welt, aber vielleicht ist es die nächste oder übernächste oder 25 Itterationsschritte später. Und die konnte es vielleicht nur wegen dieser ersten kleinen Änderung werden.

    Be seeing you,
    Matthias Nagy

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Deep Print Games oder Frosted Games wieder.

  • Ich sehe es mal ganz nüchtern: Wie mal von Hunter erwähnt, kauft man sich auch nicht alle Bücher nur weil viele Neuerscheinungen auftauchen! Oder denkt sich das es eine Bücherschwemme gibt.


    1. Schon erwähnt: Angebot und Nachfrage reguliert...

    2. Hat man sein Genre an Spielen die man mag und in diesem Segment schaut man.

    3. Sein wir doch ehrlich, zu unserem Hobby gehört auch das schmöckern und entdecken neuer Spiele, das recherchieren, das Austauschen und letztlich die Erwerbung...darüber debattieren, spielen, toll finden oder nicht...evtl. verkaufen.


    In diesem Sinne, ja es gibt mehr Spiele und finde es auch gar nicht so übel...

  • Bzw. anders gefragt: Wo ist das Entwicklungspotential, wenn DOG auf den Markt kommt, nachdem es Tac (oder Tock) schon gibt?

    DOG war vor Tac auf dem Markt, nur nicht von Schmidt Spiele

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

    Einmal editiert, zuletzt von Klaus_Knechtskern () aus folgendem Grund: Tippfehler

  • Danke für den Hinweis. Ich halte mich nicht für unfehlbar und nehme gerne neue Infos auf. Hast du Quellen wo ich mich reinstürzen kann?

    Schwer Quellen zu finden, die alle Kanäle kombiniert darstellen. Wenn du bei Statista und Blickpunkt Film (kostenpflichtig) schaust, kommst du auf ca. 150 Milliarden für die Filmindustrie und etwas über 100 Milliarden für Games (inkl. Mobile)

  • Bücherschwemme...Spieleschwemme...hab nichts dagegen. Alles Pappe und Papier, lässt sich gut recyclen...tolles Material.


    Wiederhole es: Angebot und Nachfrage!


    Bücher und Spiele sind doch auch was Feines.
    Für mich könnte es weniger Wurstsorten, Fertig-Food und Jubelelektronik (Handys, Playstations, Fernseher...) geben... (Umweltmüll !!!!!)

  • Das Problem ist doch, dass bei weniger Neuerscheinungen sich nicht unbedingt die guten und innovativen Sachen durchsetzen. Da setzt man dann lieber auf die sichere Bank.


    Und die sichere Bank mag solide und alles sein, langweilt aber meist den Profi-Konsumenten. (Beispiel 1: Die Ubisoft Formel, Beispiel 2: Romanserien von Dan Brown oder Marcus Heitz)


    Das Problem, welches ich hier im Gegensatz zu Büchern oder anderen Medien hab, ist das der Brettspiel-Markt genauso schnelllebig aber kleiner ist. Und dann sind die ganzen Neuerscheinungen ratz fatz wieder weg. Die meisten Bücher Bücherregal ich auch Jahre später noch bekommen. Bei Brettspielen hab ich viel mehr das Gefühl mich mit dem ganzen Markt beschäftigen zu müssen, weil "meine Perle" sonst vielleicht nie wieder kommt.

    Ich denke nur daran liegt das Problem der zu vielen Neuerscheinungen.

  • mich mit dem ganzen Markt beschäftigen zu müssen, weil "meine Perle" sonst vielleicht nie wieder kommt.

    Ganz guter Blickwinkel aber eben nur wenn man sich dem Such-Druck aussetzt. Schau doch einfach in die Vergangenheit und Du wirst sehen das viele "Perlen" noch einmal erscheinen, Lokalisiert werden, Verbesserte Auflagen auf den Markt kommen. Wenn man etwas die Antennen dafür hat bekommt man soetwas schon mit.


    Bsp bei mir: D-Days-Dice hatte ich vor langer Zeit auf BGG entdeckt und nun ist es auf Deutsch einfach erhältlich (Spieleoffensive)... Perle hat mich gefunden!


    Um nicht vom Thema anzuweichen... ich schaue mal hier und dort und streiche schnell Neuerscheinungen ab da diese mir nicht zusagen. Ein kurzes Überfliegen genügt manchesmal und eben schaue ich nur in meinem "Interessen-Segment". Und wie schon erwähnt wird man nicht alles durchforsten können, hat auch keine Zeit alles zu spielen und die "Perlen" werden dich schon finden. ;)


    Und dennoch finde ich gut eine immer neue frische Wahl zu haben, was mich auch bestärkt, das meine "älteren" Spiele eben doch Qualität haben, zeitlos sind und mich beruhigt zurücklehne. Und ganz toll eben auch das Forum: schnell genaue Infos zu Spielen zu bekommen (aktuell Anno1800 vs. Kolonie)

    Einmal editiert, zuletzt von GixGax ()

  • Fußball könnte man komplett abschaffen

    Und das würde ich unterstützen ;)


    Ich weiß was ihr meint, ich wäre aber definitiv dagegen. :huh: Fußball ist viel mehr als Bundesliga und Rumgeprolle. Fußball ist auch eine irgendeine kleine Wiese, 4 Schultaschen und 10 bolzende Kinder. Das ist etwas, was nur Fußball bietet. Von daher nein, Fußball ist sehr wichtig. ;):)



    Mein Senf zum Threadtitel: Ich hab zu viele Spiele und ich werde niemals alle Spiele spielen können. Gibt es deswegen zu viele Neuerscheinungen? Ja und nein?! Ja, weil die Konzentration auf gute Titel fehlt und die Nachhaltigkeit immer mehr leidet. Nein, weil durch die Anzahl auch eine höhere Vielfalt entsteht und auch mehr probiert wird. Wie so oft, gibt es hier nicht nur schwarz und weiß.

  • Ganz guter Blickwinkel aber eben nur wenn man sich dem Such-Druck aussetzt. Schau doch einfach in die Vergangenheit und Du wirst sehen das viele "Perlen" noch einmal erscheinen, Lokalisiert werden, Verbesserte Auflagen auf den Markt kommen. Wenn man etwas die Antennen dafür hat bekommt man soetwas schon mit

    Das würde ich so unterschreiben.


    Was ich kurz und knapp sagen wollte:

    Der gefühlte Suchdruck führt zum Gefühl der vielen Neuerscheinungen.

  • Danke für den Hinweis. Ich halte mich nicht für unfehlbar und nehme gerne neue Infos auf. Hast du Quellen wo ich mich reinstürzen kann?

    Schwer Quellen zu finden, die alle Kanäle kombiniert darstellen. Wenn du bei Statista und Blickpunkt Film (kostenpflichtig) schaust, kommst du auf ca. 150 Milliarden für die Filmindustrie und etwas über 100 Milliarden für Games (inkl. Mobile)

    Und da sind die Randgebiete (Merchandising: weitere ca. 70 Milliarden, Themenparks: 20 Milliarden) noch nicht dabei, die gehören ja auch zur Filmindustrie, und die Spieleindustrie zahlt einen gehörigen Teil Lizenzen wieder an die Filmwirtschaft.

    Ach ja, und ganz wichtig: Wenn da von Filmindustrie die Rede ist, ist das die westliche; die größten Filmindustrien der Welt, was die Anzahl produzierter FIlme angeht, sind da noch gar nicht eingerechnet. Dazu gehört Indien mit ca. 4 großen sprachgebundenen Filmszenen in Hindustani, Tamil, Telugu, Malayalam sowie weiteren in Gujarati, Bengali, Punjabi etc., in denen insgesamt 1700-1800 Filme pro Jahr entstehen, dazu gehört Nollywood aus Nigeria mit der größten einsprachigen Filmproduktion der Welt (über 1000 Filme im Jahr, hier allerdings vorrangig für den Video- und Fernsehmarkt). Die nehmen zwar wesentlich weniger ein, sind aber von der reinen Produktmenge her viel größer als unser westlicher Filmmarkt (Hollywood 600-800). Früher gehörten auch Japan und Russland dazu, die heute immer noch mehr produzieren als man denken würde. Und auch Frankreich mit 300 Filmen und wir mit 150-200 Filmen stehen da gar nicht so schlecht dar, wenn man das mal auf die Einwohnerzahl runterrechnet.

  • Bei Brettspielen hab ich viel mehr das Gefühl mich mit dem ganzen Markt beschäftigen zu müssen

    (Fettung durch mich) - Da liegt m.E. der Hase im Pfeffer, und diese FOMO kommt den Verlagen ja auch entgegen. Da müßte man schon ein Heiliger sein, wenn man nicht versucht wäre, das auch ein bißchen für sich arbeiten zu lassen (um nicht zu sagen, auszunutzen). Finde ich auch nicht schlimm. Der (Brettspiel-)Markt ist auch nur ein Spiel mit unterschiedlichen Siegbedingungen und Aktionsmöglichkeiten. :)

    Ich z.B. versuche mir anzugewöhnen, statt bei Unknowns über Spiele zu lesen, die neu erscheinen, bevorzugt über Spiele zu lesen, die ich schon habe. Das ist genauso ein Zeitvertreib, aber führt nicht so sehr zu FOMO. :)

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  • Könnte mir auch vorstellen dass eine große Anzahl von Neuerscheinungen nicht nur positive Auswirkungen hat. Wenn es dazu führt dass das einzelne Spiel weniger verkauft wird, ist auch der Gewinn pro Spiel geringer. Der Verlag kann also weniger Zeit und Geld in das einzelnen Spiel investieren. Dadurch könnte die Qualität sinken. Nach dem Motto Quick and Dirty. Ist aber alles reine Spekulation.

    Autor von: Deep Dive (Logis), Quaki (Beleduc), Papaya Boats (Piatnik)