Wie wichtig ist "Status-Symbol" bei eurem Spiele-Kaufverhalten? 183
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Ich finde die Frage sinnlos (86) 47%
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Ich zeige meine Sammlung nicht so gerne her und das Thema direkt bei mir fast keine Rolle. (33) 18%
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Kann sein, dass das bei der ein oder anderen Kaufentscheidung eine Rolle spielt. (26) 14%
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Vielleicht früher mal. Darüber bin ich mittlerweile hinweg. (23) 13%
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Ich zeige meine Sammlung gerne, genieße die Anerkennung und wähle die Spiele meiner Sammlung durchaus auch danach aus. (15) 8%
Angesichts der Entwicklung des Spielemarkts der letzten Jahre frage ich mich, ob sich gewisse Spiele hier in der Szene nicht zu einer Art Status-Symbol mausern.
Die gelten natürlich nur in der Brettspiel-Geek-Blase als Staus-Symbol. Und hier muss ich jetzt noch etwas ausführen.
Erstmal Status:
Da sehe ich zwei Möglichkeiten:
- Seht her was ich für cooles Zeug hab; was ich mir alles leisten kann!
- Seht her, was ich für ein cooler Spieler bin, erfahren und mit so gutem Geschmack.
Dann mal zu Erstens, dem coolen Zeug:
Das Auge spielt ja mit. Kauft ihr Spiele mit opulenter Ausstattung nur, weil ihr die gsnz persönlich hübsch findet oder wollt ihr da auch die (wer auch immer) "persönliche Peer-Group" beeindrucken? Insbesondere geht es mir da um so Spiele wie der aktuelle Monumental Kickstarter oder auch Cthulhu Wars fällt mir direkt ein. Die sind in ihrer jeweiligen Nische nun wirklich nicht der mechanische Platzhirsch und sind für das jeweilige Genre auch ziemlich teuer. Die Austattung mag das natürlich rechtfertigen, aber das übertriebene Bling-bling wirkt doch auch über die (vielleicht unterbewusste) Erwartung, dass andere genauso dem "Wow" erliegen, wie man selbst. Ist da dann nicht eine deutliche Statussymbol Komponente dabei?
Wird auch ein KD:M nicht auch wegen seines Preises und seines Umfangs gekauft?
Schlägt nicht auch das Pimpen des Spielmaterials auch in diese Kerbe?
Dann zu Zweitens: Spiele als Code für meine Darstellung als Spielertyp:
Status und Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen wird ja auch gern über Symbole oder Gegenstände symboliert. Zum Beispiel bin ich doch der krass-erfahrene Euro-Gamer, wenn ich Agricula, Marco Polo und Terra Mystica im Regal habe. Vielleicht kann man da auch den denen oder anderen Splotter, oder die Brass-Neuauflagen hinzu zählen. Eben das "Who's who" der elitären Euros mit ginreichend weitem Bekanntheitsgrad in der eigenen Geek-Blase. So eine Sammlung kann über die Zeit auch natürlich gewachsen sein, aber spielt beim Nachkaufen "solch legendärer Titel" nicht auch das Gefüh mit, dass die in keiner Sammlung fehlen dürfen? Egal ob die Spiele zur eigenen Runde passen oder nicht? Untermauert man dann mit "nicht in der Sammlung fehlen" eben seinen Status als krasser Euro-Gamer?
Das ganze funktioniert natürlich in anderen Genres genauso. Ich denke da an den Eisernen Thron, Twilight Imperium oder Descent 1st Edition.
Worauf ich eigentlich hinaus will
Ich sehe da in kleinerem Maßstab einen Haufen Parallelen zu klassischen Statussymbolen. Inwiefern spielen solche Status-Themen bei euren Kaufentscheidungen eine Rolle? Wie stark ist euer Geltungsbedürfnis bei der Zusammenstellung euer Sammlung? Und ich meine jetzt eher so den Hintergrund. Für jedes Spiel, dass ich kaufe, kann ich natürlich problemlos einen vernünftigen vordergründigeren Grund vorbringen.
Deshalb bitte ich jetzt mal zum "Seelen-Striptease".
Dazu habe ich mal eine Unfrage erstellt.
Und ich finde es erstaunlich schwierig hier halbwegs passende Antwortmöglichkeiten zu formulieren. Die Verknüpfung von Emotion beim Sammeln/Zeigen habe ich aber bewusst verknüpft, ich will es euch hier etwas schwer machen. Denn: Wir gehen hier ja in die Hinterhründe. Es ist logisch, dass der Mensch als soziales Wesen dagegen nicht gefeit ist, genauso wie es logisch ist, dass die meisten Spiele auch andere, objektive Kaufargumente bieten.
Wer die Umfrage besser hinbekommt ... bitte gerne.
Außerdem ist klar, dass es hier um Status nach Besitz, also die Spiele-Sammlung, geht. Für alte Hasen ist das Thema daher aktuell sicher weniger relevant. Die haben die entsprechende Sammlung ja scvon länger und/oder das Netzwerk. Aber auch die haben ja eine Vergangenheit.
Ich selber hatte da durchaus schon Tendenzen:
- Too many bones bezeichne ich gerne als "mein Angeber-Spiel". Da hat das "Vorzeig-Bling-Bling" doch eine Rolle gespielt
- Terra Mystica. Ich dachte damals schon auch daran, dass jeder ein Experten-Euro im Regal bräuchte.
- Mage Knight. Ultra-Komplexes. Mir und anderen beweisen, dass ich dem "Bachelor of Spielregeln" gewachsen bin? Könnte eine Rolle gespielt haben.
- Villen des Wahnsinns 2. Das Spiel ist sicher voll was für meine Gruppe. Muss ich kaufen. Und das Spiel sollte die Gruppe beeindrucken. (Und natürlich "ich finde das coole Zeugs)
Jetzt dürft gerne ihr. Erfahrungen, Reflexionen, persönliche Einschätzungen, u.s.w.
Wie wichtig sind Gesellschaft und Geltungsvedürfnis bei der Spielesammlung?