Beiträge von HRune im Thema „Sind Spiele auch Status-Symbol?“

    Ich habe langsam die Vermutung, das es für diejenigen, die Brettspiele einen gewissen Status/Prestige einräumen, unvorstellbar ist, das es für andere nicht so ist. Das ist relativ schön an den Antworten zu sehen. Ich denke, wir Menschen ticken da ganz unterschiedlich und in jedem Bereich gibt es Menschen, die mehr nach Anerkennung streben als andere. Warum also sollte das hier anders sein?


    Es ist auch witzig zu beobachten, das manche wohl in ihren Spielerkreisen Beachtung für irgendwelche Brettspiele/Anerkennung erfahren. Vielleicht wächst es dann darüber? Also mir hat noch nie jemand aufgrund irgendeines Spiels voller Annerkennung auf die Schulter geklopft.

    Da stimme ich Dir zu, das ist in jedem Bereich so - unabhängig von Hobbies, Sport, Beruf, etc..


    Ich gehe ferner davon aus, dass auch jemand, der den Dingen einen gewissen Status/Prestige einräumt sich auch vorstellen kann, dass dies andere nicht tun. Das schließt sich einander in meinen Augen nicht aus, bedingt jedoch, dass ich mich auch in meine und meinen Gegenüber einfühlen kann.


    Ich bin ganz klar stolz auf meine kleine Sammlung (sind 550 noch klein? Anderer Thread :) ) und einige Spiele, die für mich Perlen darstellen. Ferner bin ich auch gerne bei Freunden, lasse meine Augen über deren Regale schweifen und fachsimpel - dabei auch über das ein oder andere vergriffene oder seltene Spiel, das ich dort entdecke. Bei keinem von uns habe ich hier das Gefühl von Status oder Prestige entdeckt, sondern Freude. Freude an unserem Hobby und den Spielen, die diese Freude verstärken. Das können 10 Spiele, 100, 1000 oder 10000 sein. Es könnten Wargames (die mich überhaupt nicht reizen) oder x-fache Monopoly-Versionen sein (die mich überhaupt nicht reizen) - mich fasziniert per se, welche Spiele sich in Regalen tummeln und dann auch zu erfahren, warum. Aus Freude am Hobby.


    Was ich im Arbeitsumfeld schon über Autos erfahren habe, mit AMG Mercedes, 2-Sitzer Sportwagen, 911er Porsches ohne Strassenzulassung etc... Von einigen Kolleginnen und Kollegen wirklich als Status-/Prestigeobjekte gesehen und dann auch so berichtet - da schalte ich von Interesse auf Höflichkeit. Von anderen dann, um ihre Freude an dem Auto mit mir zu teilen. Für mich ist ein Auto ja einzig ein umschlossener Raum auf Rädern, um ohne Öffentlichkeitskontakt bequem von A nach B im Stau zu stehen. Meine Freude am Auto ist am größten, wenn es noch anspringt, obwohl es 4 Monate in der Garage stand. Dennoch kann ich die Freude anderer an ihrem Auto nachvollziehen und verstehen und erfreue mich an ihrer Freude.


    Anerkennung suche ich nicht über Spiele, erhalte ich auch nicht über Spiele oder meine Spielesammlung - und wenn doch, habe ich es bisher nicht bemerkt. Doch fröhliche, freudige Stunden mit den Spielen am Tisch und ebenso in Gesprächen über Spiele in den Regalen erhalte ich. Kontaktaufnahme über Eltern von Spielfreundinnen unserer Tochter, die den Papa mit den ganzen Spielen im Keller nach dem ein oder anderen Spiel fragen, dass vielleicht als Geschenk geeignet bin. Das bestärkt kein Prestige, das bestärkt keinen Status. Es ist schöner Austausch über ein Thema, in dem ich mich wohl fühle. Und stolz und dankbar bin ich, dass ich mir diese Freude ermöglicht habe und ermöglichen kann.


    Da fällt mir ein, dass ich schon länger nicht mehr im Regalthread gepostet habe. :D