Beiträge von Calredon im Thema „Sind Spiele auch Status-Symbol?“

    Es ging um "Muggel-Games" welche "Scherzhaft" als folgendes deklariert wurde "None-Gamer-Games-like-Monopoly/Mensch ärgere Dich nicht" die "real-gamer-games" natürlich massiv Unterlegen sind (Discord aussage. Werden doch deutlich mehr "teure" als nicht "teuere" Spiele genannt oder eben auch eher Spiele die nicht jeder Bürger unbedingt kennt.

    Das erinnert ein bisschen an PC Master Race - wobei "Muggel-Games" dann wohl die "unterlegenen" Konsolen repräsentieren :)
    Aber das spielt ja deutlich mit Prestigeobjekt/Statussymbol.

    Ich spiele auch gerne "Muggel-Games" - wenn es auch nicht unbedingt Mensch ärgere Dich nicht sein muss.

    Ich finde meine persönliche Einstellung (oder Selbstwahrnehmung) in den Antworten nicht wieder. Meine Antwort wäre:

    Ich zeige meine Sammlung gerne und bin darauf auch ein bisschen stolz, aber meine Kaufentscheidung wird dadurch nicht beeinflusst.

    Tatsächlich alle Spiele, die wir haben, wurden gekauft weil wir uns vorher damit auseinandergesetzt haben und/oder das Spiel uns (oder einen von uns) angesprochen hat. Angefangen hat es mit "Mainstream". Titel wie z.B. Marco Polo, Terra Mystica oder Mage Knight sind später gekommen, weil wir uns in der Szene umgesehen und dann erst diese Spiele entdeckt haben - wir haben keinen Spieleladen mehr in unmittelbarer Nähe, bekommen also beim normalen Einkauf nur Mainstream zu sehen.

    Das Thema bzw. die Gestaltung ist uns sehr wichtig, ich spiele kein Spiel dessen Thema mich nicht anspricht. Meine Frau hat kürzlich La Granja gekauft, da sie es bei Boardgamegeek mit einer Freundin ausprobiert hat. Sie ist begeistert. Mich kriegen da keine 10 Pferde zu, da ich mit diesem Thema einfach nichts anfangen kann (will) und auch die Gestaltung potthässlich finde.

    Be der Gestaltung ist mir hochwertiges Material wichtiger als Materialfülle, wobei ersteres oft mit letzterem einhergeht. Allerdings steht auch hier der Spielspaß im Vordergrund, das umgehen mit wertigem Spielmaterial macht für mich einen Teil der Freude am Spiel aus. Aber auch praktische Gründe gibt es: Wenn ich für ein Spiel eventuelle Deluxe Playerboards kaufe, dann nicht als Statussymbol, sondern weil es mir bei Underwater Cities oder Terraforming Mars tierisch auf den Zeiger geht, dass auf den dünnen Playerblättchen sehr leicht alles verrutschen kann. Spätestens wenn man dann mal Scythe gespielt hat weiß man Dual-Layer Playerboards zu schätzen. Allerdings kaufen wir so gut wie nie Deluxe Spielmaterial um Spiele zu pimpen. Holzwürfel oder normale Meeple reichen.

    Wir haben aber bislang noch kein Spiel gekauft, weil "man es haben muss", selbst (Star Wars) Risiko wurde gewollt und wird gespielt, oder weil es sich gut im Regal machen würde - es gibt da so einige Kandidaten die gefühlt jeder besitzt, aber die schauen wir uns an, überlegen ob wir das spielen wollen (oder würden) und entscheiden uns dann oftmals dagegen: Gloomhaven, Brass, Nemesis, 7th Continent, sogar ein KDM hätte ich mal bekommen können, aber da uns die Spiele an sich nicht interessieren, werden sie auch nicht gekauft.

    Allerdings neige ich dazu Dinge zu sammeln, obwohl ich sie dann selten bis nie Spiele: Ich habe kürzlich ein Starquest mit 2 Erweiterungen vollständig und gut erhalten für unter 100,- gekauft, wohl wissend dass spielerisch nicht unbedingt spannend ist. Das ist dann aber eher für mich, es steht im Schrank sogar hinter Türen verborgen, auch wenn ein Teil von mir sich sehr darüber freut, da es normalerweise nicht unter dreistellig zu bekommen ist.

    Ob Spiele innerhalb der Szene ein Statussymbol sind? Ganz gewiss! Natürlich zeige ich meine Sammlung auf BGG, und ich schaue auch gerne mal was andere so haben. Das mache ich um zu sehen wo Gemeinsamkeiten sind. Wie fjaellraeven auch schrieb zeigen wir unsere Spiele gerne um darüber ins Gespräch zu kommen. Aber am Ende ist da immer so ein unterschwelliges "Aha, da steht ja xyz im Regal - sehr beeindruckend" oder "mein xyz hat einen tiefen Eindruck hinterlassen *aufdieschulterklopf*".